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Andersleser

Bewertungen

Insgesamt 244 Bewertungen
Bewertung vom 24.07.2023
Sattgrün

Sattgrün


sehr gut

Sattgrün, das neue Spiel von den Machern von Cascadia!
An sich ein tolles Spiel, bei dem man "sein Zuhause" mit Pflanzen bestückt. Dies geschieht in einem 3x5 Raster mit Pflanzen und Raumkarten, die immer im Wechsel ausgelegt werden. Dabei sollte man immer die Lichtverhältnisse im Blick haben, denn nur wenn diese passen wachsen die Pflanzen, sofern man kein Pflegeplättchen ergattern und nutzen kann. Ist der End-Wachstumswert erreicht, wird die Pflanze eingetopft und zählt am Spielende in der Wertung die abgebildeten Punkte.

Im Grunde hat man hier also ein Spiel, das für jeden Pflanzenliebhaber perfekt ist, gerade auch mit den zusätzlichen Infos, die man zum Beispiel auf jeder Pflanzenkarte lesen kann. Man kann es aber genauso gut spielen, wenn man mit Pflanzen nicht so viel am Hut hat, es macht trotzdem viel Spaß und hat dazu noch ein sehr schönes Design.
Der Auswahlmechanismus ist ähnlich wie bei Cascadia, man hat also eine Auslage mit vier Zimmerkarten, vier Pflanzen und vier Gegenstand/Haustierchips oder Pflegechips. Aus dieser Auslage wählt man eine der Karten und bekommt den dabei liegenden Chip dazu. Der Chip wird auf ein beliebiges Zimmer gelegt (im Idealfall passender Farbe, aber das muss man nicht) man kann einen zur Zeit aber auch aufbewahren. Pflegechips setzt man direkt ein, entsprechend ihrer Funktion. Die Karte wird entsprechend dem Muster angelegt, es werden alle Lichtverhältnisse geprüft und die Auslage wieder aufgefüllt. Wie bei Cascadia mit Zapfen, kann man die Auslage auch hier verändern, allerdings nutzt man bei Sattgrün dafür zwei grüne Daumen und darf von diesen auch nur maximal 5 zur Zeit haben. Tatsächlich bekommt man im Verlauf aber auch recht schnell neue Daumen.

Am Ende gibt es in der Wertung dann verschiedenes mit dem man punkten kann. Die Anzahl verschiedener Gegenstände/Haustiere im Zuhause, Pflanzenvielfalt oder Raumvielfalt (von allen Farben mindestens eins), die Passendfarbigen Pflanzen am jeweiligen Raum mit gleicher Farbe, eventuelle Verdopplung durch zusätzlich farblich passenden Chip auf dem Zimmer usw.
Die Möglichkeiten hier Punkte zu generieren sind also gar nicht mal klein, sind aber deutlich weniger erschlagend, als man in einer Aufzählung vielleicht denken könnte. Tatsächlich kann man das ganz gut im Kopf behalten, bekommt aber natürlich auch eine Karte auf der alles noch einmal kurz abgebildet ist. So kann man gerade am Anfang im Blick behalten, auf was man vielleicht achten sollte oder will.

Zusätzlich ist das Spiel noch mal mehr variabel, da man Zielkarten nutzen kann um im Anschluss noch mehr Punkte zu bekommen, oder generell einfach eine kleine Herausforderung zu haben. Diese müssen aber nicht zwingend genutzt werden und werden auch eher im fortgeschrittnerem Spiel empfohlen, wenn man schon ein paar Runden hinter sich hat. Als wäre das nicht genug, gibt es aber auch noch Herausforderungen, die man während dem Spiel erledigen und hinterher abkreuzen kann, und verschiedene durchaus interessante Regelvarianten, um das Spiel nochmal abwechslungsreicher oder auch mal etwas schwerer zu machen. Dazu gibt es noch eine Solovariante, die man durchaus mal spielen kann und gar nicht so schlecht ist. Alles in allem also ein schönes Spiel, das tatsächlich auch mal zu fünft geht.

Mein Problem ist hier vor allem der Vergleich mit Cascadia. Kennt und liebt man Cascadia und liest dann noch die Wertung "Für Cascadia Fans" muss ich persönlich sagen: Da kommt es nicht ran. Ich finde dieses Spiel hier wirklich gut, etwas komplexer als Cascadia und für sich gesehen absolut spielenswert - aber im direkten Vergleich würde Cascadia bei uns immer besser abschneiden. Wenn man Cascadia vorher nicht kennt, kann das aber ganz anders sein. Denn wie gesagt, für sich genommen ist es gut und hätte ich Cascadia vorher nicht gespielt, und nicht entsprechende Erwartungen gehabt, hätte ich es sogar genauso gut eingestuft. Nur im Vergleich miteinander ist es deutlich, welches uns mehr Spaß macht.

So oder so ändert das nichts daran, dass auch Sattgrün ein gutes Spiel ist. Gerade wenn man gern überlegt und es mag mehr Möglichkeiten in der Endwertung, oder auch in der Spielart zu haben, kann man hier absolut zugreifen. Eine klare Empfehlung bleibt es so oder so, denn ich habe Freude daran!

Bewertung vom 05.07.2023
Scurry 1
Smith, Mac

Scurry 1


ausgezeichnet

Scurry ist auf jeden Fall einen Blick wert.
Spannend, mysteriös und düster, trotzdem aber nicht durchgehend bedrückend. Die Stimmung kommt echt toll rüber und macht das ganze noch mal spannender. Dazu kommen unheimlich schöne Zeichnungen, und liebenswerte (und weniger liebenswerte) Mäuse. Besonders gefällt mir hier tatsächlich, dass Ratten nicht automatisch schlecht oder böse dargestellt werden. So ist Wix Freund Umf eine Ratte und super liebenswürdig. Die Katzen sind dagegen schon eine ganz andere Hausnummer. Darstellungen wie aus dem Horrorfilm, aber wirklich cool gemacht und umgesetzt. So kann man sich Katzen aus Mäusesicht unter Garantie vorstellen. Ganz üble Gesellen.

Diese ersten Episoden des Comics machen mich sehr neugierig auf alles was folgen wird. Es bleibt natürlich noch viel offen, denn noch weiß man nicht, wieso die Menschen weg sind, oder was es mit manch anderer Sache auf sich hat. Und was wird im Wald auf Wix warten?!

Scurry ist ein Comic bei dem ich mit den Mäusen mitfiebern konnte, tatsächlich nicht mal nur mit denen. Es gibt einfach Szenen, die gehen einem nahe, bei denen man ein wenig mitleidet, die ans Herz gehen. Aber gleichzeitig passen gerade auch diese Szenen wirklich gut zum gesamten Setting. Ohne würde die Brutalität der Welt, in der die Kolonie gerade lebt, glaube ich viel weniger deutlich.

Besonders schön ist hier aber die zusätzliche Galerie im Anschluss des Comics. Hier kommen diejenigen auf ihre Kosten, die so wie ich, unheimlich gern weitere Artworks zu sehen bekommen. Ein schönes Goodie, das noch mehr in die Welt von Scurry eintauchen lässt. Klare Empfehlung. Für mich heißt es jetzt gespannt auf den nächsten Band warten!

Bewertung vom 25.06.2023
Harrowmore Diary (Band 1): Tibby und der Fluch der Trommel
Rademacher, Miriam

Harrowmore Diary (Band 1): Tibby und der Fluch der Trommel


ausgezeichnet

Wieder ein tolles Buch von Miriam Rademacher!
Mit Tiberius "Tibby" Harrowmore geht es also in die Vergangenheit der Familie und damit in eine wirklich spannende Geschichte, mit interessanten Charakteren, bei der man auch die frühere Banshee der Familie kennenlernt.

Wie bei den beiden anderen Reihen rund um die Harrowmores ist auch dieses Buch wieder super toll geschrieben. Ich liebe diesen Schreibstil und wie man die Bücher der Autorin einfach an einem Stück durchlesen kann, ohne dass es sich anfühlt als würde man ewig nicht vorwärts kommen. Und gleichzeitig ist es trotzdem nicht kurz oder leer. Es ist einfach ein schönes Gefühl, wenn man es so leicht und locker lesen kann und einfach immer weiter machen kann, ohne dass es anstrengend wird. Diese Leichtigkeit zwischendurch tut echt gut und würde manchem anderen Buch wirklich gut tun. Dazu die übliche Prise Humor und Spannung. Eine tolle Mischung, bei der es einiges zu Entdecken gibt und es durchweg Spaß macht.

Schon der Anfang war ein mysteriöser, wie interessanter Einstieg, sodass ich direkt weiterlesen mochte. Gerade Tibby gefällt mir als Protagonist sehr gut, genauso seine kleinen Besonderheiten und Fähigkeiten. Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen, auch wenn man weder Harrowmore Souls oder Banshee Livie kennt. Generell würde ich aber ohnehin auch die beiden anderen Reihen sehr empfehlen. Einfach weil es sich total lohnt.

Ein Buch, in das man einfach mal reinlesen sollte, wenn es auch etwas übernatürlich sein darf. Und für Harrowmore Fans ohnehin ein absolutes Must-Have.

Bewertung vom 18.06.2023
American Born Chinese
Yang, Gene Luen

American Born Chinese


ausgezeichnet

Ein Comic der auf jeden Fall überraschen kann.
Zu Anfang hatte ich noch das Gefühl, dass zwei Perspektiven, die gezeigt wurden, zusammengehören. Als dann aber die dritte dazu kam und eine der anderen einen ganz anderen Weg nahm als erwartet, war ich zugegeben etwas verwirrt. Es ist tatsächlich gar nicht so leicht zu durchschauen wie nun wirklich alles in seiner Gesamtheit zusammenhängt, mir ist es jedenfalls nicht gelungen. Doch gerade zum Schluss kommt dann doch alles wirklich wunderbar zusammen und bringt ein echt tolles Ende mit einer ganz tollen Botschaft.

Vor allem die zwei Perspektiven von Jin und dem Affenkönig fand ich super, bei Dannys Perspektive hatte ich dagegen etwas zu kämpfen, einfach weil ich so extrem überzogenes nicht unbedingt immer mag. Alles rund um Dannys Cousin Ching-Ki und damit verbundene, das hat mir einfach zu schaffen gemacht. Diese geballte Wucht an voreingenommenen-Klischee-rassistischen Darstellungen, mit denen ich in dieser Form nicht gerechnet hatte. Natürlich ist es als das zu verstehen was es ist: Eine überzogene Darstellung, ein Spiegel der den Leuten vorgehalten wird. In voller Wucht mit allen Vorurteilen. Und gerade nach dem Comic kann ich sagen, dass es ganz gut war, das so einzubauen.

In Amerika geborene Chinesen, oder viel mehr generell asiatische Menschen (es geht ja nicht nur Chinesen so) erleben solche Vorurteile noch immer. Und das betrifft auch gar nicht mal nur Amerika. Man kann es in so vielen Ecken der Welt sehen. Solche Darstellungen findet man oft genug, wo Charaktere, Menschen(!), so dargestellt werden, dass sie in jedes Vorurteil passen. Der ganze Alltagsrassismus den die Charaktere in diesem Comic erleben; er existiert. Natürlich war mir das klar, und auch in den anderen Perspektiven habe ich es gesehen, aber das war im Alltag wirklich eingebunden gut dargestellt. Und dieses extrem überzogene in den kleineren Abschnitten von Danny, das zeigt tatsächlich ziemlich gut, mit was für Vorstellungen und Darstellungen eigentlich immer noch um sich geworfen wird (und ich meine jetzt in anderen Medien und im Alltag allgemein, durch sonstige Bemerkungen) - mit was für Reaktionen und auch Anfeindungen Menschen zu kämpfen haben, oder wie ein chinesischer Akzent dargestellt wird. Wobei ich auch schon in Jin's Abschnitt ziemlich deutlich präsentiert sehe, mit welchem Rassismus er konfrontiert wird, denn in ihm sehen alle nur den chinesischen Jungen, urteilen über ihn, ohne ihn zu kennen, oder etwas von ihm zu wissen. Sie nehmen an, er käme nicht mal aus Amerika, obwohl er dort geboren ist. Und das macht ihm alles zu schaffen. Der Autor bindet hier viel Erfahrung ein und das sehr gelungen.

Auch beim Affenkönig geht es unter Anderem um solche Dinge. Denn er erfährt unheimlich viel Ablehnung, und will sich schließlich verändern. Es ist wirklich spannend zu sehen, wie die Entwicklung bei diesen Charakteren vorwärts geht. Was sie erleben, wie sie es erleben und wie schließlich das Ende aussieht. Es ist wirklich gut erzählt und toll gemacht - auch von den Zeichnungen her. Das besondere Format - es ist klein und quadratisch - passt unheimlich gut zur Erzählweise und zu den Panels. Es ist rundum ein wirklich gelungener Comic, der durchaus beschäftigen kann, der länger im Kopf bleibt und vielleicht bei vielen Menschen auch ein wenig den Blickwinkel verändern kann, wie sie sich gegenüber anderen verhalten und was man damit eigentlich bei anderen auslöst. Natürlich macht es beim Lesen aber auch einfach Spaß. Wie gesagt gefiel mir hier vor allem auch die Geschichte um den Affenkönig wirklich gut. Ich werde auf jeden Fall mal in die Serie auf Disney+ reinschauen, denn die kenne ich noch nicht.

Bewertung vom 06.05.2023
Die 22 Tode der Madison May
Barry, Max

Die 22 Tode der Madison May


ausgezeichnet

Das Buch hält, was die Beschreibung verspricht.
Es ist super faszinierend, bleibt spannend und macht Spaß. Ich finde diese gesamte Idee einfach nur cool und kann es echt empfehlen, es lohnt sich. Ob man nun Multiversums-Theorien mag oder nicht, hier finde ich das ganze wirklich plausibel und verständlich erklärt. Was hier passiert ergibt Sinn, passt hervorragend in die Realität und verleiht dennoch ein bisschen dieses Fantasy oder Science Fiction Flair, ohne zu sehr dahin abzudriften. Oder... ist es vielleicht alles real und wir wissen es nur nicht? Wer weiß! Es regt jedenfalls selbst total zum nachdenken über solche Theorien an, super spannendes Thema.

Man erlebt das Buch hauptsächlich aus der Perspektive von Felicity Staples, aber es gibt mit der Zeit auch immer wieder Einschübe der Titelgebenden Madison May, die das Buch spannender machen, dem ganzen mehr Tiefe und auch irgendwo mehr Einblicke geben können. Vor allem erlebt man so aber wirklich alle Seiten der Geschichte. Ich hatte kein einziges Mal das Bedürfnis jetzt lieber bei der einen oder anderen lesen zu wollen, weil einfach beide Perspektiven wirklich gut und auch absolut relevant waren. Es machte auch nie den Eindruck, als wäre jetzt ein krasser Cut an bestimmter Stelle. Es war einfach hervorragend miteinander verwoben, sodass es absolut jeder Lesen kann, selbst wenn man solche Perspektivwechsel nicht mag. Bietet sich natürlich auch dadurch an, dass diese jetzt nicht so super häufig vorkommen.

Das Buch ist super geschrieben und lässt direkt eintauchen. Es trägt einen geradezu durch das Buch, sodass man es auch super am Stück durchlesen kann. Man merkt eigentlich kaum, wie schnell man durch die Seiten kommt, aber es macht auch einfach Spaß und gerade das mag ich an diesem Buch. Es ist leicht und flüssig zu lesen, aber dennoch spannend.

Bewertung vom 29.04.2023
Die Legende von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde
Matthews, John

Die Legende von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde


gut

Ich mag das Buch, gleichzeitig finde ich es auch etwas anstrengend. Was ich sagen kann: Es braucht Zeit. Es ist definitiv nichts um es in ein paar Tagen durchzuziehen, ich brauchte immer mal eine Pause davon und würde empfehlen die einzelnen Kapitel/Geschichten wirklich mit etwas Abstand dazwischen zu lesen; gerade wegen dem sehr gleichen Aufbau, das kann auf Dauer sonst etwas langweilig oder anstrengend werden. Vor allem sollte man aber auch einfach mit dem Kopf vollkommen bei der Sache sein und ein bisschen Konzentration aufbringen. Hier braucht es beim Lesen die richtigen Momente.

Ich muss ja gestehen, dass ich die Vorworte liebe. Irgendwie haben die mir total gut gefallen und ich habe einfach direkt weiterlesen wollen, was für mich definitiv nicht normal ist. Aber natürlich geht es hier nicht um irgendein Vorwort, egal wie gut es mir nun gefällt, sondern um die Geschichten. Und da bin ich etwas im Zwiespalt, auch wenn schon im Vorwort informativ darauf eingestellt wird, was so zu beachten ist. Zum einen ist es natürlich immer eine Umgewöhnung, wenn man in zwei Spalten auf einer Seite liest, wenn auch nicht problematisch. Tatsächlich geht das sogar ziemlich gut und man kommt so wirklich schnell und gut durch die Seiten der einzelnen Geschichten. Wobei ich das ganze eben wirklich nicht Geschichten nennen würde. So wie es geschrieben ist, ist es einfach eher eine Erzählung. Fast schon Sachbuch. Natürlich nicht genau so, aber es ist eben immer der Autor der erzählt, der auf andere Dinge verweist, oder sagt wo er ansetzt und was er weglässt und was wer anders irgendwo geschrieben hat. Man vergisst niemals, dass man nicht in der Handlung drin ist, sondern es einfach nur vorgetragen bekommt. Ich hätte hier tatsächlich lieber gehabt, dass es wirklich wie Geschichten geschrieben wird. Sodass man sich noch eher hineinversetzen kann und auch Bilder im Kopf hat. So wirkte es mehr wie das Lesen in einem Geschichtsbuch, als wenn man jetzt tatsächlich ein "richtiges" Buch liest. Und das fand ich ein wenig schade, weil ich das Gefühl hatte, dass dieser Charakter dessen nie so ganz weichen wollte. Es war mal mehr mal weniger vorhanden - auch wenn man es, wie gesagt, sehr gut lesen konnte. Ich denke, da hatte ich einfach eine etwas andere Vorstellung von dem, was mich erwartet. So fehlt mir einfach das Gefühl von Abenteuergeschichten. Die einzelnen Abschnitte selbst haben mir ganz verschieden gefallen. Manchmal war es etwas langatmig, anderes hat für mich wirklich gut funktioniert. Aber das ist bei so Sammlungen völlig normal.

Super toll sind hier die Illustrationen, überhaupt ist das Buch wirklich schön gemacht und tatsächlich ein richtiges schickes Sammlerstück. Gerade für Fans ist es vermutlich unverzichtbar es zu besitzen und ein absolutes Highlight - auch ich finde es echt klasse gestaltet. Die Illustrationen braucht es aber auch, denn sie lockern das ganze auf. Man sollte sich nur wirklich klar machen, dass man hier weder einen Roman, noch eine Kurzgeschichtensammlung wie man sie vielleicht kennt oder erwartet bekommt. Ist einem das klar, kann man hier aber schon Freude dran haben, denn schlecht ist das Buch absolut nicht. Auch ich, als jemand, der größtenteils das Wissen um die Arthus-Sage aus Film und Serie hat kann da wirklich was mit anfangen. Aber es ist eben eher ein Buch, um mal was "nachzuschlagen". Einfach eine bestimmte kleine Passage durchlesen, zur Seite legen und wann anders nochmal bei einem anderen Ereignis weiterlesen. Eben wie beim Sachbuch oder Lexikon.

Vorwissen kann vermutlich aber wirklich nicht schaden, denn wenn der Autor meint, das wisse man ja schon aus dem und dem Text, dann weiß man es als Mensch der das Buch gerade in Händen hält leider nicht unbedingt, außer man hat sich schon ausgiebig mit allem um die Arthus Sage auseinandergesetzt. Und das werden vermutlich nicht so viele getan haben. Gerade im Bereich der Texte, die man dazu finden kann. Allerdings muss man dazu sagen, dass hinten durchaus noch Anmerkungen, Quellen und auch weiterführende Literatur angegeben sind. Was wirklich praktisch und informativ ist. Da kann man sich abschließend gut mal näher mit beschäftigen.

Alles in allem ist es durchaus eine solide Sache. Ein schönes Werk, das toll zum anschauen und drin schmökern ist. Nur eben eher für Fans und Faszinierte, also solche, die es werden wollen. Wobei es auch da ganz klar auf die Person ankommt, oder eben darauf, wie gern man solche Texte liest. Allerdings hätte ich gern etwas mehr von König Arthur selbst gelesen, denn der kam hier leider wirklich sehr kurz.

Bewertung vom 22.04.2023
Die Reise zum Frostpalast / Feuerblut Bd.2
Fowler, Aisling

Die Reise zum Frostpalast / Feuerblut Bd.2


ausgezeichnet

Mit dem zweiten Band gelingt hier eine wirklich tolle und spannende Fortsetzung von Feuerblut. Obwohl ich nach der Zeit des Wartens jetzt kaum noch Details vom ersten Teil im Kopf hatte, meine Erinnerungen also nicht mal mehr größer waren, als dass ich den ersten Teil sehr gern mochte, war mit dem Lesen so viel mehr wieder im Gedächtnis als erwartet! Ich kann zwar durchaus empfehlen dass man den ersten vorher noch mal liest, aber man findet auch ohne wirklich toll wieder zurück in die Geschichte - jedenfalls ging es mir so. Schon direkt zu Anfang ist man sofort im Geschehen, hat die alte Stimmung wieder spürbar dabei und kann einfach mitfiebern. Es fängt schon spannend und ohne großartige Erklärungen zum ersten Teil an. Trotzdem habe ich mich zu keiner Sekunde hilflos hineingeschmissen gefühlt und musste nicht einmal im ersten Band nachlesen um etwas zu verstehen. Es wird geschickt immer mal wieder eine Kleinigkeit eingeflochten, ohne damit wirklich zu sagen "hier, das war im vorigen Buch". So fühlt sich niemand genervt, wenn die Bücher direkt nacheinander gelesen werden und wartende haben doch immer wieder eine kleine Stütze, die Erinnerungen an die Geschichte zurückbringen. Für mich ist das eine wirklich gelungene Arbeit.

Am meisten mochte ich hier den Wächter Hund und finde seine Entwicklung in diesem Buch ganz spannend. Aber auch im Frostpalast ist die Handlung durchaus interessant und auch spannend zu lesen. Es gab zwar Momente, wo ich lieber an anderer Stelle der Story war, aber auch da ist es eine nette Handlung, die mir gefällt. Gerade Phönix zeigt hier noch mal schön Entwicklung, gerade bei ihr - irgendwie ja die Hauptprotagonistin - passiert an der Stelle einfach am meisten. Trotzdem mag ich natürlich auch die anderen Charaktere.

So richtig haut es einem dann aber im Verlauf des Buches um. Es passiert unheimlich viel und die Wendungen sind wirklich klasse. Gerade am Ende konnte es für mich noch einiges rumreißen, einfach, weil ich mit manchen Dingen falsch lag. Wer mich kennt, weiß wie gern ich bei Geschichten richtig liege, aber bei diesem Buch bin ich froh dass es anders kam als ich erwartet hatte, ansonsten hätte es mir nämlich weniger gefallen. So bin ich einfach nur froh und konnte nun doch auch vom zweiten Band wieder umgehauen werden. Es gab zwar trotz allem eine Stelle, die mich gestört hat - einfach weil es sich anfühlte, als wären alle, außer die Protagonisten, nicht besonders klug und als müsse man es als Leser besonders leicht und offensichtlich haben um die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen. Im Grunde standen sie wohl nur "auf dem Schlauch" dennoch hatte es an der Stelle die Wirkung auf mich. Aber das tut dem Buch gar keinen Abbruch und rückblickend finde ich es tatsächlich weniger störend, als in dem Moment selbst.

Alles in allem eine richtig tolle Fortsetzung, die sich nicht hinter Band 1 verstecken muss. Das Buch liest sich wunderbar flüssig und mitreißend, sodass man dranbleiben und wissen will, wie es weitergeht. Schön gemacht und doch wieder überraschend. Das Ende macht einfach so viel Lust auf den dritten Band, dass ich eigentlich schon jetzt nicht mehr länger warten will. Gerade da will ich nun unbedingt wissen, wie es weitergeht, wie die ganze Geschichte ausgehen wird. Toll gemacht und dennoch gut zu Ende geführt.

Bewertung vom 06.04.2023
Die Allianz der Sonne (Band 1)
Karau, Stefanie

Die Allianz der Sonne (Band 1)


ausgezeichnet

Ein tolles Buch!
Die Allianz der Sonne hat mir richtig Spaß gemacht, ich war schon ab der ersten Seite voll dabei und hatte direkt Lust weiterzulesen. Definitiv ein Buch, dass sich zum sofort durchlesen eignet. Der Schreibstil gefällt mir sehr, ist super flüssig zu lesen und macht es einem sehr leicht sich in der Geschichte und der Welt fallen zu lassen. Ich flog beim lesen geradezu durch die Seiten. Mich konnte die ganze Art einfach sofort abholen.

Eine tolle Geschichte mit interessanter Magie und spannender Handlung. Eigentlich passiert immer irgendwie was, es kommt gern schlag auf schlag und vor allem Kämpfe kommen hier auch schon im ersten Drittel nicht zur kurz. Aber das passt so tatsächlich auch sehr gut zur Story und den Charakteren, denn es dreht sich nunmal um Kämpfer. Aber keine Sorge, es ist kein ewiges und sinnloses draufgehaue und es passiert natürlich auch anderes. Die Handlung wirkt durchdacht und arbeitet auf ein Ziel hin.

Auch die Charaktere mag ich, wenn ich auch keinen Favoriten im besonderen habe. Sie sind verschieden, ergänzen sich durchaus und haben so ihre Schwächen und Stärken. Manche haben ausgefallenere Namen, andere durchaus gängigere - aber vor allem kann man sie alle gut aussprechen, ohne über irgendeine Betonung zu grübeln. Nur bei einem Namen weiß ich nicht was ich davon halten soll, dass gerade dieser gewählt wurde. Aber das liegt tatsächlich nur daran, welche Figur ich mit dem Namen verbinde und niemand kann einen Namen für sich pachten, also ist das nun wirklich nicht weiter wild. Vor allem muss ich durchaus zugeben, dass besagter Name echt gut in die Welt passt.

Was vor dem Lesen wichtig zu wissen ist: Die Geschichte wird aus der Sicht verschiedenster Figuren erzählt, kommt man mit solchen Dingen nicht zurecht, dann wird man hier wohl eher nicht glücklich. Hat man keine Schwierigkeiten damit, oder zumindest keine gravierenden, stellt das aber gar kein Problem dar, denn die einzelnen Perspektiven ergänzen sich wirklich gut und führen die Story sehr gut fort. Man erlebt nicht alles aus verschiedenen Blickwinkeln tausend Mal erneut und muss auch nicht plötzlich völlig aus der Handlung gerissen an vollkommen anderer Stelle weiterlesen. Das ist hier ganz gut gelöst und wechselt so wirklich aneinander anschließend. Ich würde sogar meinen, dass man dieses Buch auch dann mal versuchen kann, wenn man Perspektivwechsel eigentlich nicht mag. Auf diese Weise habe ich das nämlich noch nicht gelesen, aber es funktioniert wie gesagt sehr gut. Für mich ein prima Ansatz das umzusetzen und gleichzeitig mehr von den jeweiligen Figuren zu zeigen. So kann man auch doch noch ein wenig mehr von deren jeweiligen Ansichten, Denken und Handeln mitbekommen und ein wenig mehr darin eintauchen.

Rundum ein schönes Buch, auch unabhängig von dem genialen Cover. Ich bin schon super gespannt auf die Fortsetzung und kann es auf jeden Fall empfehlen.

Bewertung vom 30.03.2023
I'm in Love with the Villainess Bd.1
Inori

I'm in Love with the Villainess Bd.1


sehr gut

Meine Meinung zu dem Manga ist glaube ich mit gemischt ganz gut beschrieben. Eigentlich mag ich ihn so für zwischendurch total gern. Es ist nicht super spannend und nicht extrem witzig, oder herausragend niedlich. Aber es ist trotzdem ein guter und schöner Manga. Die Zeichnungen sind absolut klasse, super schön gezeichnet, sie gefallen mir unheimlich gut. Die Story hat ein gutes Tempo und es passiert immer mal was neues. An manchen Stellen blitzen auch mal kleine Geheimnisse durch, wo man dann doch wissen mag, wie es weitergeht. Gleichzeitig wirkt es zwischendurch so ein wenig wie lauter Kurzgeschichten innerhalb dieser Story und das fand ich manchmal etwas störend.

Gleichzeitig gibt es aber auch immer mal wieder witzige Momente, es ist auch einfach die Dynamik zwischen Claire und Rae die hier wirklich Spaß macht und ich finde es eigentlich ganz interessant zu sehen, wie sich das dann vor allem bei Claire entwickelt. Do durchgeknallt Rae auch teilweise wirkt, so bekommt man durch sie noch mal einen anderen Blickwinkel auf Claire, sodass sie als eigentliche Rivalin des Spiels wirklich an Sympathie gewinnen kann.

Am meisten gefallen mir hier aber die kleinen eine Seite langen Mini-Comics am Ende eines jeden Kapitels. Sie sind einfach klasse und voller Humor. Ich hätte gern einen Sammelband voll von diesen kleinen Comicstrips!

Abschließend kann ich nur sagen: auch wenn ich bei der Hälfte eher dachte nach Band 1 aufzuhören, so werde ich hier nun doch tatsächlich dran bleiben. Ich möchte einfach wissen, wie es sich zwischen Claire und Rae weiterentwickelt. Gerade die letzten Seiten animieren mich hier nochmal dazu.

Bewertung vom 19.03.2023
The truth behind your lies
Heimes, Silke

The truth behind your lies


weniger gut

Vom Klappentext her absolut meins, nur die Art wie es geschrieben ist, hat es mir irgendwie schwer gemacht. Leider. Rein vom letzteren her gefällt es mir einfach gar nicht. Gerade auf den ersten 80 Seiten fiel es mir noch besonders stark auf, dass es oft total abgehackt klingt und zusätzlich habe ich auch zu absolut keinem der Charaktere irgendeinen Draht gehabt. Auch nicht im Verlauf. Ich fand einige eher mit jeder Seite furchtbarerer. Ehrlich gesagt kann ich sie alle nicht leiden - außer vielleicht Maira. Das macht es dann natürlich auch nicht unbedingt leichter dieses Buch zu lesen oder zu mögen. Zusätzlich hatte ich einfach eine etwas andere Stimmung und Spannung erwartet. Manchmal passen Erwartung und Realität einfach nicht zusammen.

Wie gesagt, das Thema an sich ist wirklich gut gewählt und es ist wichtig. Es zeigt sehr deutlich, was Mobbing alles anrichten kann und wie schlecht Rache in der Folge eben auch wiederum ist. Dass damit wirklich niemandem geholfen ist, und es das ganze auch nicht besser macht. Hinterher geht es einem mit Rache nämlich auch nicht wirklich besser. Zusätzlich zeigt es aber auch, dass manche Täter selbst so ihre Päckchen zu tragen haben. Die Story ist also alles andere als schlecht, und greift auch noch weitere aktuelle Themen auf. Ich bin einfach mit dem Stil nur so gar nicht warm geworden, auch wenn ich mich mit der Zeit vielleicht etwas dran gewöhnen konnte, habe ich dennoch eher gekämpft und hätte das Buch lieber abgebrochen, als es auf Krampf zu beenden. So war es teilweise sogar eher mal ein überfliegen und unnötige Stellen auslassen, als sich wirklich in die Geschichte zu vertiefen - so sollte Lesen aber nicht sein.

Andererseits ist es auch wiederum gut gewesen es bis zum Schluss durchzuziehen, so dass es für mich immerhin nicht völlig "umsonst" war. Es kommen die Abgründe der Menschen zur Geltung und es wird einiges deutlich gemacht. Es kann einen wirklich bis an die Grenze treiben, wenn man manche Dinge erlebt hat, das zeigt dieses Buch auch. Es ist etwas, was absolut nicht passieren sollte, aber immer wieder passiert. Ich hätte mir zwar noch an anderen Stellen ein wenig Info gewünscht - zum Beispiel zu Mike am Schluss, aber gut. Das schien dann wohl doch keine Rolle zu spielen. So endet das Buch recht offen und man kann sich selbst ausmalen, was nun folgt oder nicht. Man sollte also mit offengehaltenen Enden umgehen können.

Was ich aber auf jeden Fall raten würde: Wenn ihr Triggerwarnungen benötigt, lest diese - sie ist am Ende des Buches und der Hinweis darauf ist beim Impressum versteckt. Es kommen Szenen vor, die manche nicht so einfach verkraften.