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Ranke
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Remagen

Bewertungen

Insgesamt 63 Bewertungen
Bewertung vom 03.06.2023
Das Licht im Rücken
Lüpkes, Sandra

Das Licht im Rücken


gut

Tolles Thema - Umsetzung etwas langatmig
"Das Licht im Rücken" ist das erste Buch, das ich von Sandra Lüpkes gelesen habe.
Sowohl der Einband und die vielen historischen Fotos im Buchinnern, als auch der Klappentext haben viel versprochen.
Die Erfindung der Leica, also der Leitz-Kamera, von Oskar Barnack, die Geschichte der Familie Leitz in Wetzlar und der Leitz-Werke in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und die Geschichte der fiktiven Familie Gabriel und dem Haus der Präsente werden dargestellt und miteinander verwoben. Der Einfluss der Nazis auf das Leben der Akteure wird intensiv dargelegt.
Obwohl der Inhalt des Buches sehr gut recherchiert ist und auch die Weiterentwicklung der mobilen Kamera wirklich toll dargestellt ist, empfand ich die ganze Story sehr langatmig. Die Charaktere waren mir zu wenig empathisch. Die Erzählform Präsens hat auch nicht unbedingt zur Verbesserung beigetragen.
Schade, irgendwie fehlte mir was. Kein richtiger Roman aber auch kein richtiges Sachbuch.

Bewertung vom 03.05.2023
Das Mädchen im Zitronenhain
Brauer, Antonia

Das Mädchen im Zitronenhain


sehr gut

Urlaubslektüre
Wie der Titel so schön ist auch das Cover. Die Lust auf Sonne, See, Zitrone und Urlaub werden geweckt.
Die Story handelt von Vicki, aufgewachsen im Krieg in München und Freising, die sich schon während ihrer Kindheit und Jugend durch besondere Pfiffigkeit und Organisationstalent auszeichnet. Sie ist willemstark und ehrgeizig und studiert in den 50er Jahren in München als eine der ersten Frauen Kunst und Design. Bei einem Kostümwettbewerb gewinnt sie mit ihrer Freundin eine Reise ins Hotel Fasano am Gardasee. Damit nicht genug, sie verliebt sich dort in Antonio, den Sohn des Hoteliers vom Grand-Hotel. Es folgt eine Liebesgeschichte, mit Höhen und Tiefen.
Eigentlich war die Figur der Vicki recht schillernd angelegt, dieser Eindruck flacht im Laufe der Zeit aber ab. Die Geschichte verliert dadurch an Dynamik.
Was ich aber als richtig problematisch empfinde, sind die Zeitspanne zwischen den einzelnen Kapiteln. Am Beginn des Buches ist das kein Problem, denn die Sprünge zwischen Kindheit und Studienbeginn von Vicki sind schlüssig.
Im späteren Verlauf, macht Toni ihr irgendwann einen Heiratsantrag und einige Seiten später erneut. Da geht es ein oder zwei Jahre zurück. Da hat man auch schonmal übers Heiraten gesprochen. Rücksprünge von nur ein oder zwei Jahren sind verwirrend. Da hätte ich mir mehr Stringenz gewünscht.
Alles in allem eine nette Urlaubslektüre, die mir etwas zu wenig Tiefgang hat.

Bewertung vom 29.03.2023
Florentia - Im Glanz der Medici
Martin, Noah

Florentia - Im Glanz der Medici


ausgezeichnet

Geschichte wird lebendig
Schöner Historienroman, der das Leben in Florenz in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts eindringlich beleuchtet. Die Familie Medici, die die Geschicke der Stadt lenkt, das Werden berühmter Maler wie Sandro Botticelli und Leonardo da Vinci, all das lernt man kennen. Liebe und Intrigen kommen nicht zu kurz. Das ganze wirkt gut recherchiert und fast alle Personen, die im Buch vorkommen, haben real existiert.
Sehr gut finde ich die Auflistung der wichtigsten Akteure vorne im Buch. So kann man immer wieder nachschauen, wer wer ist.
Ein schönes Buch, in dem die Geschichte einer großen Epoche zum Leben erweckt wird. So kann man auch als Nicht-Historiker diese spannende Zeit miterleben.
Das Cover mit einem Ausschnitt aus einem berühmten zeitgenössischen Gemälde rundet den gut zu lesenden Roman ab.
Ein empfehlenswertes Buch, gerne auch als Urlaubslektüre.

Bewertung vom 13.03.2023
Dalee
Gastmann, Dennis

Dalee


ausgezeichnet

Ergreifend
Der neue Roman von Dennis Gastmann mit dem Titel "Dalee" ist nach einem der beiden Hauptdarsteller benannt, einem grossen grauen Arbeitselefanten.
Das wunderschöne blaue Cover zeigt Dalee und den Elefantenführer Bellini, ein Junge, der die Familientradition fortführt, beim Schwimmen im Ozean.
Der Roman ist sehr poetisch geschrieben aus der Sicht von Bellini über seinen Elefanten.
Erzählt wird vom Familienleben mit Eltern und jüngerem Bruder. Es geht auf einem rostigen Seelenverkäufer, in dessen Bauch eine Gruppe von Arbeitselefanten mit ihren Führern tagelang hausen, auf eine Insel, auf der noch keine Elefanten heimisch sind. Bellini verbringt die Reise mit seiner Mutter und dem Bruder und den anderen mitreisenden Familien auf dem oberen Deck.
Allein schon die Beschreibung dieser Reise mit allem Dreck und Brutalität verlangte mir einiges ab.
Es folgt die erlebnisreiche Zeit auf der Insel. Wahnsinnig interessant finde ich, was ich über Elefanten und das Zusammenleben mit ihnen lernen konnte.
Die Erzählweise empfinde ich als etwas schwer lesbar, werde also das Buch noch ein zweites Mal lesen. Mir persönlich gingen die Beschreibungen der sozialen und hygienischen Zustände etwas zu nah.
Alles in allem ein atemberaubendes Buch.

Bewertung vom 25.02.2023
Nackt in die DDR. Mein Urgroßonkel Willi Sitte und was die ganze Geschichte mit mir zu tun hat
Boks, Aron

Nackt in die DDR. Mein Urgroßonkel Willi Sitte und was die ganze Geschichte mit mir zu tun hat


gut

Reise in die DDR-Kunstgeschichte
Das Cover wirkt sehr professionell mit dem dicken pinken Farbstreifen, der diagonal über ein Gemälde Sittes verläuft.
Die Idee, die hinter dem Buch steckt gefällt mir. Der junge Aron Boks (Jahrgang 1997, also aus der Postwendezeit) entdeckt, dass ein Gemälde seines Urgroßonkels Willi Sitte, sich noch in Familienbesitz befindet. Es handelt sich um das Werk "Die heilige Familie". Nach Befragung der älteren Familienmitglieder möchte Aron Bols weitere Nachforschungen über den Maler und dessen Werdegang in der DDR anstellen und begibt sich auf Recherchereisen, die ihn bis nach Italien führen. Es entsteht eine Biographie aus heutiger Sicht und mit vielen Aha-Effekten. Soweit ich das beurteilen kann, ist diese Biographie sehr gut recherchiert und in Einzelheiten dokumentiert. Viele Anmerkungen und Literaturhinweise runden das Werk ab.
Leider fehlt mir ein tabellarischer Lebenslauf, an dem man dich entlanghangeln kann. Und es fehlen mir ganz schmerzlich Abbildungen von Gemälden, historische Fotos und ein Werkverzeichnis. Leider fällt es mir extrem schwer, den trockenen Stoff ohne Abbildungen zu lesen.
Dazu kommt, daß mir persönlich die Bilder nicht zusagen, die ich mir im Internet herausgesucht habe. Das ist aber mein persönlicher Bilder-Geschmack.

Bewertung vom 31.10.2022
Stachlige Eltern und Schwiegereltern
Berger, Jörg

Stachlige Eltern und Schwiegereltern


sehr gut

Lesenswert
Eltern hat jeder und ich frage mich, wie es ist ein entspannte Beziehung zwischen Kindern und Eltern/ Schwiegereltern zu haben?
Viele, die ich selber kenne oder über Freunde kennengelernt habe, sind wirklich ziemlich stachelig, wie das Cover deutlich zeigt. Sie kommen daher wie Stubengreuel.
Nun, alle Eltern waren auch mal Kind. Also eine lesenswerte Lektüre für alle Parteien.
Beim ersten Lesen hat mir die Gliederung in verschiedene Untergruppen gut gefallen. Das Lesen hat mich betroffen gemacht und sehr viel aufgewühlt. Ein Buch, in dem man sich wiederfindet. Es ist natürlich ein klein wenig einseitig, die Schuld bei den Eltern zu suchen. Andererseits erziehen sie die Kinder und nicht umgekehrt. Ein Buch für Betroffene und Interessierte.
Die christlichen Einwürfe erscheinen mir nicht unbedingt notwendig. Klar, ist interessant zu lesen und gerade das Gebot, Du sollst Vater und Mutter ehren, hat gesellschaftlich ein Tabuthema produziert.

Bewertung vom 15.09.2022
Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1
Storm, Andreas

Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1


ausgezeichnet

Spannender Krimi
Besondere Zutaten des Krimis haben mich in ihren Bann gezogen.
Bonn, Paris, Südfrankreich, dann Kunst, Kunstgeschichte, drei zeitliche Stränge, nämlich die NS-Zeit, die Nachkriegszeit und die moderne Zeit.
Alles ist verknüpft durch Beutekunst, Mord, Vertuschen, alte Bekannte, die plötzlich wieder auftauchen und die Familiengeschichte der Familie Lomberg, die nach und nach ans Licht kommt.
Das Buch liest sich gut, die Menge der Akteure ist übersichtlich und erklärt sich teilweise aus der Story. Lachen musste ich, weil die Familie Lomberg in den 60er Jahren in derselben Straße gewohnt hat, wie ich selber mehrere Jahre.
Ich mag das Cover ein in warme Rottöne getaucht Bahnsteig mit Decke aus Metallgerüst, von dem ich mir einbilde, es wäre der Bonner Hauptbahnhof.
Ich werde das Buch erneut lesen, um die Eindrücke zu vertiefen. Und Band 2 wird vorbestellt.

Bewertung vom 13.02.2022
Der Holländer / Liewe Cupido ermittelt Bd.1
Deen, Mathijs

Der Holländer / Liewe Cupido ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Hochspannung
Der Roman "Der Holländer" von Mathijs Deen ist eigentlich eher ein Krimi oder zumindest handelt es sich um einen Kriminalfall, der im Wattenmeer zwischen Holland und Deutschland spielt.
Ein toter Wattwanderer wird von einem niederländischen Polizeiboot auf einer Routinefahrt entdeckt und geborgen.
Es handelt sich um den Deutschen Klaus, der einer Gruppe von 3 Wattwanderern angehört, die Rekorde aufstellen und mit Büchern und Vorträgen an die Öffentlichkeit gehen.
Wieso ist Klaus jetzt tot, und was haben Peter und Aron mit seinem Tod zu tun.
Toll ist das Agieren der niederländischen Polizei, die den Leichnam nicht herausgeben wollen. Und da kommt der Holländer ins Spiel, ein deutscher Ermittler, der auf Texel geboren ist. Seine intelligente und eigenwillige Ermittlungsweise bestimmen den Rest der Handlung.
Super ist das Cover mit den beiden Wattwanderern im Abendlicht und nützlich ist die Innenseite des Einbands mit einer sehr nützlichen Landkarte, wenn man mal nicht weiß, wo welche Sandbank zu verorten ist. Super spannendes Buch.

Bewertung vom 21.11.2021
Wir sind schließlich wer
Gesthuysen, Anne

Wir sind schließlich wer


ausgezeichnet

Eine runde Sache
Der neue Roman "Wir sind schließlich wer" von Anne Geesthuysen gefällt durch die flotte Schreibe und die spannende Handlung.
Spielort Alpen am Niederrhein und die Schwestern Maria und Anna, beide aus einer ortsansässigen adeligen Familie, wie sie unterschiedlicher kaum sein können.
Maria, die scheinbar angepasste ältere Schwester, hat den ebenfalls adeligen Gottfried geheiratet und lebt mit Mann und Sohn in einer schicken Villa. Alles scheint in bester Ordnung, bis die scheinheilige Idylle plötzlich zusammenbricht und zu allem Überfluss auch noch Sohn Sascha entführt wird.
Anna, zum evangelischen Glauben konvertiert, ist geschieden und vertritt vorübergehend den erkrankten Pfarrer, was im Dorf zu viel Klatsch und Tratsch führt.
In dieser Notlage springt sie ihrer Schwester zwar etwas unwillig bei. Aber gelingt es ihr auch, der Schwester aus dem Dilemma zu helfen und den vermissten Sascha zu finden?
Alles in allem ein gut lesbarer humorvoll geschriebener Roman.

Bewertung vom 07.11.2021
Eifersucht
Nesbø, Jo

Eifersucht


gut

So lala
Das Buch "Eifersucht" von Jo Nesbo kommt in einem weißen Cover mit tränenverschmierter blauer Schrift daher; gefällt mir ganz gut.
Das Buch ist eine Ansammlung von 7 Kurzgeschichten, die mit 8 bis 122 Seiten Länge nicht alle wirklich kurz sind. Die längste, zweite Geschichte mit dem Titel "Eifersucht", wird zum Namensgeber für das gesamte Buch. Die 7 Stories handeln alle von Mord und Totschlag, die im weitesten Sinne im Zusammenhang mit Eifersucht stehen.
Leider sind die Geschichten von ihrer Spannung und Qualität sehr unterschiedlich. Je kürzer, desto besser, finde ich.
Alles wirkt sehr zusammengewürfelt. Manches fand ich zu brutal oder sprachlich unschön. Daher würde ich als Gesamturteil eher mittelmäßig sagen. Bin auch kein großer Krimifan, aber hier gefielen mir nur die Geschichte "London" und "Die Warteschlange".