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Benutzername: 
MissSophi
Wohnort: 
Langgöns

Bewertungen

Insgesamt 70 Bewertungen
Bewertung vom 04.06.2018
Ich bin so frei
Ochs, Ille

Ich bin so frei


ausgezeichnet

Dies ist nun das nächste Buch von Ille Ochs, die mit "Im Käfig der Angst" mit ihrer Missbrauchsgeschichte an die Öffentlichkeit gegangen ist.

Das Vorwort schildert genau das, was uns in diesem Buch erwartet: und das war etwas, was mich verwirrt hat. Wollte ich doch eigentlich nur ein Buch lesen, von einer Frau, die sich selbst gefunden hat - also als Beobachterin ihre Geschichte verfolgen....
aber nein - es soll um mich gehen. Jedem Kapitel, welches wie eine Art Impulsreferat erschien, folgte eine gezielte Auswahl an Fragen, die man für sich selbst beantworten kann. Ein Arbeitsbuch.
Das hat mich zunächst überfordert - weil ich darauf nicht eingestellt war.

Aber eigentlich fand ich es doch richtig gut - ich habe mich auf das Wagnis einlassen.

Ich weiß nicht, wie es für jemanden ist, der sich sonst noch nicht so mit der Materie auseinander gesetzt hat. Therapie, sexueller Missbrauch und seine Folgen - es wird vieles wichtiges angesprochen, aber doch eben auch nur - in der Kürze des Abschnittes - angerissen. Scham, Werte, Respekt, inneres Kind, eigener Raum (die Abstufungen dieses Raumes)....usw...

Was ich aber nach wie vor total gut finde, ist: dass sie immer alles mit Beispielen aus der Praxis untermalt, da konnte ich mir immer besser etwas darunter vorstellen. Viele Beispiele haben mich "abgeholt.

. Mich hat vieles bestätigt und es tat gut zu lesen, dass es eben auch andere so empfinden. Zudem hat mir der geistliches Hintergrund sehr gut getan, da sie sich eben auch neu mit dem Vaterbild Gottes auseinandersetzen musste und fromme Klischees durchaus auch hinterfragt - das gefällt mir sehr gut.

Ich habe das Buch in Etappen gelesen und habe immer wieder feststellen müssen, dass dieses Buch nicht zum einmaligen Konsum geeignet ist - es stellt mich selbst auf den Prüfstand und ich muss die Zeit und die Bereitschaft mitbringen, mich auseinandersetzen zu wollen und mich meiner Wahrheiten zu stellen.

Obwohl es nicht mehr explizit um Missbrauch geht, schreibt sie doch von vielen Folgeerscheinungen - von Problemen, die man hat, wenn man Missbrauch erlebt hat und - aber eben nicht nur. Das Buch ist so gestaltet, dass es jeden Menschen abholt, der sich mit sich selbst und der Welt und mit Gott auseinandersetzt.

Bewertung vom 14.05.2018
Immer wenn du tötest / Targa Hendricks Bd.2
Schiller, B. C.

Immer wenn du tötest / Targa Hendricks Bd.2


ausgezeichnet

Es war mein erstes Buch von Barbara und Christian Schiller, aber ganz sicher nicht mein letztes, das kann ich schon vorweg nehmen.

Die Beiden schaffen es vorzüglich eine Atmosphäre im Buch zu erschaffen, der man sich nur schwer entziehen kann. „Bist Du mutig genug, dieses Buch zu lesen“ – es ist eine Gratwanderung, ein blutrünstiger Thriller, der dennoch nicht übertreibt und ins Geschmacklose abdriftet. Alles hat seine Berechtigung und übt auch auf den Leser eine Faszination aus, von der man nicht wusste, dass sie in einem schlummert.

Ein Thriller über zwei Frauen, die sich ähnlicher sind, als es zunächst den Anschein hat. Targa, eine Sonderermittlerin von ganz eigenem Kaliber (wer Lisbeth Salander in sein Herz geschlossen hat, wird auch ihr einen Platz im Herzen einräumen) und Freya, die unter Verdacht steht einige Morde auf dem Gewissen zu haben. Sie kommen sich näher und die Grenzen verschwinden – aber Freya hat eine Mission, eine Aufgabe, die sie endlich zu dem machen soll, zu dem sie jemand erdacht hat. Sie muss transformiert werden und dazu ist ihr jedes Mittel recht.

Mir hat dieses Buch unglaublich gut gefallen – ich habe es immer kaum erwarten können, wenn ich weiterlesen konnte. Ein Thriller, der von der ersten Seite an fesselt und Charaktere, die schillernd sind, wie Seifenblasen und sich still und heimlich in meinem Kopf einnisten. Dies ist bereits der zweite Band um Targa – aber man kann ihn wunderbar lesen, ohne den Vorgänger zu kennen, wobei ich das umgehend nachholen werde.

Eine Thematik zieht sich durch das Buch: Wer bin ich? Wo komme ich her? und : Darf ich so sein, wie ich bin? – dies nur verkürzt von mir dargestellt, aber dies sind sicher Fragen, die den einen oder anderen auch beschäftigen….. mir hat es persönlich wirklich weitergeholfen. Damit will ich sagen, dass es ein Thriller ist, der über den üblichen Unterhaltungswert hinausgeht und Fragen aufwirft, die für jeden Leser selbst beantwortet gehören.

Bewertung vom 01.05.2018
Forgotten Girl (Thriller, Psychothriller)
Silber, Eva-Maria

Forgotten Girl (Thriller, Psychothriller)


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich so gefesselt, dass ich es in einem Rutsch gelesen habe. Es ist unglaublich spannend und basiert auf einer wahren Begebenheit.

Drei Mädchen wollen in der Nacht vor Ostersamstag beim Zelten in den Geburtstag eines der Mädchen reinfeiern. Aber es ist ein abgekartertes Spiel: Katharina, die pummelige Pfarrerstochter wird nur zum Alibi mitgenommen und zudem stoßen noch zwei Jungs dazu. Aber diese eine Nacht wird alles verändern. Drei der jungen Menschen erlebt den nächsten Morgen nicht und einer ist schwer verletzt - und Kathi.... kann sich an nichts erinnern.

Eva-Maria Silber schildert diese Geschichte, aus zwei Ezählebenen und so bekommt man genauen Einblick in die Ermittlungen auf der einen Seite und in das Seelenleben und Ergehen von Katharina auf der anderen Seite. Ich finde den Perspektivenwechsel sehr gelungen und gerade Kathis Sicht erscheint mir sehr plausibel und eindrücklich. Ein Trauma, Erinnerungslücken, die sich in Form von Flashbacks langsam füllen.... ein Leben, welches so keines mehr zu sein scheint.

Ich kann dieses Buch nur sehr empfehlen. Mich hat es ausgesprochen gut unterhalten und auch, wenn ich schon eine Ahnung hatte... am Ende bekam ich noch eine große Überraschung präsentiert.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2018
Der Falter
Seitz, Michael

Der Falter


ausgezeichnet

Schon der erste Band um Falco Brunner hat mich in seinen Bann gezogen, sodass für mich klar war, dass ich den nächsten Band unbedingt lesen muss.

Auch diesmal hat sich Michael Seitz wieder eines Themas angenommen, welches in der Gesellschaft gerne totgeschwiegen wird: Häusliche Gewalt! Unglaublich gut recherchiert und auf den Punkt gebracht. Er setzt sich in seinem Krimi sowohl mit den Opfern, als auch mit den Tätern auseinander und ermöglicht so den Blick auf die Gesamtheit an sich.

Es sind einzelne Sätze, die die Wahrheit klar aussprechen. Sätze, die ich markiert habe, weil ich gemerkt habe, wie sehr er dieses Thema hat an sich rankommen lassen, dass er tatsächlich weiß, wovon er schreibt. Da ich selbst Opfer bin, kann ich das einschätzen und daher genieße ich jedes seiner Bücher. Er ist empathisch und schafft es, aus diesem Thema einen spannenden Krimi zu machen.

Ich habe mich sehr über ein Wiedersehen mit Falco und all den anderen aus dem ersten Band gefreut - allerdings kann man "Der Falter" auch völlig eigenständig lesen.

Da es noch viele solcher Themen gibt und Michael Seitz einfach ein Herz für geschundene Seelen zu haben scheint, hoffe ich auf eine Fortführung der Reihe und kann das Buch nur von Herzen gerne empfehlen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2018
Schwarzes Watt / Theo Krumme Bd.4
Berg, Hendrik

Schwarzes Watt / Theo Krumme Bd.4


ausgezeichnet

Dies ist bereits der vierte Krimi um den Husumer Kommissar Krumme. Für mich war es das erste Buch von Hendrik Berg und obwohl ich die Vorgängerbände noch nicht kenne (was ich schnell ändern werde), hatte ich keinerlei Probleme der Handlung zu folgen.

In "Schwarzes Watt" geht es in der Hauptsache um eine Frau, aber eben nicht nur. Diese Frau hatte vor vielen, vielen Jahren ihre Schwester nur einen Augenblick alleine gelassen, um Getränke zu holen und fand sie dann tot...... sie hat den Täter gesehen und ist ihm seither auf der Spur. Sie hat inzwischen eine eigene Familie, aber diese Trauma konnte sie bisher nicht abschütteln und hat sie in Atem gehalten: Ina.

Aber wir treffen nicht nur auf Ida, sondern noch auf viele liebeswerte Charaktere. Den einen mag man eventuell nicht ganz so, aber das ist in Ordnung. Hendrik Berg schafft es grandios, Bilder von ihnen im Kopf zu zeichnen und den Leser mit hinein zu nehmen, sowohl in die kriminalistische Arbeit, wie auch in das Umfeld der Einzelnen. Gut dosiert und sehr unterhaltsam und dennoch spannend.

Gewürzt wird dieser Kriminalroman durch diverse Rückblenden....
aber lesen Sie selbst, was es damit auf sich hat.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.03.2018
Knochenschrei / Zons-Thriller Bd.8
Shepherd, Catherine

Knochenschrei / Zons-Thriller Bd.8


ausgezeichnet

Und wieder ein neuer Band rund um Zons - wie immer und wie gewohnt, spielt die Geschichte in zwei Zeitebenen. Spannend von Anfang an, als Yvonne in ihrem neu erworbenen Haus hinter einer Mauer, die sie einreißen will, um mehr Platz zu schaffen, eine grausame Entdeckung macht.


Dieser Band ist, wie seine Vorgänger auch, völlig isoliert lesbar, aber man nimmt sich selbst das größte Lesevergnügen, wenn man die Reihe nicht von Anfang an liest. Meines Erachtens übertrifft sich Cahterine Shepherd mit jedem neuen Buch und toppt sich selbst. Es ist ein Vergnügen, diese Reihe - und auch alles andere aus ihrer Feder zu lesen.

Wie auch die anderen Zons-Bände, jongliert Shepherd mit den zwei Zeitebenen und schafft es bei jedem Wechsel mit einem Cliffhänger die Spannung ins Unermessliche zu steigern. Sehr gelungen.

Es waren vergnügliche und grausame (die Thematik ist aktuell und plausibel geschildert) Lesestunden, die ich nur jedem weiterempfehlen kann. Und ich freue mich auf weitere Bände rund um Bastian und Oliver.

Bewertung vom 07.03.2018
Als die Bücher flüstern lernten / Die Geschichtenspringer Bd.1
Brandt, Felicitas

Als die Bücher flüstern lernten / Die Geschichtenspringer Bd.1


ausgezeichnet

Fantasy ist normalerweise nicht mein bevorzugtes Genre, aber hier musste ich einfach eine Ausnahme machen. Der Titel hat mich derart in seinen Bann geschlagen, dass ich es auf einen Versuch ankommen lassen musst und ich bin nicht enttäuscht worden.

Im wesentlichen geht es um Hope, ein Straßenmädchen, welches Bücher liebt und um Sam, einen Nerd, der lieber wartet, bis die Bücher auf DVD erscheinen. Und es geht um die Welt neben der unseren, die Welt, in der die Geschichten der Bücher Wirklichkeit sind.

Hope entdeckt eines Tages, dass sie in Geschichten springen kann, allerdings landet sie nicht in der Geschichte, in dessen Buch sie gesprungen ist. Die Welten haben sich vermischt und die Schleier zwischen den Welten sind durchlässig geworden. Das Böse ist auf dem Vormarsch - aber was hat das alles mit Hope zu tun?

Finden Sie es selbst heraus und lassen Sie sich verzaubern von Geschichten in der Geschichte - von Anspielungen auf mancherlei Lektüre, die mich oft haben laut lachen lassen. Mich hat das Buch begeistert und ich bin froh, dass es der Auftakt zu einer Triologie ist und ich noch mehr von den beiden Hauptdarstellern lesen kann, die mir schon jetzt ans Herz gewachsen sind.

Bewertung vom 24.02.2018
Das verliebte Ich
Petz, Matthias

Das verliebte Ich


ausgezeichnet

Ein kleines Büchlein, mit soviel Gehalt. Ein Buch, welches uns in die Welt eines psychisch Kranken einführt - behutsam, liebevoll und sehr eindrücklich. Allerdings würde ich es nicht unter dem Begriff Depression zuordnen, sondern eher unter Dissoziative Störung, aber egal.

Das Buch sprüht vor Leben - und hält uns doch vor Augen, wie zerbrechlich die Welt ist, wie phantasievoll das Innenleben werden kann, wenn bestimme Voraussetzungen erfüllt sind.

Es ist ein intimer Einblick in eine Innenwelt, die aber in ihrer Art nicht einmalig ist - daher ist es umso berührender, dass jemand die Tür einen Spalt öffnet und uns als Leser Anteil nehmen lässt.

Es lässt einen sprachlos und verwirrt und verwundert zurück - aber so kann es sein - das Leben.

Danke für den Mut, damit an die Öffentlichkeit zu gehen.

Bewertung vom 24.02.2018
Der Sommer der Inselschwestern / Blackberry Island Bd.2
Mallery, Susan

Der Sommer der Inselschwestern / Blackberry Island Bd.2


ausgezeichnet

Andi will einen Neuanfang wagen und verliebt sich in das mittlere Haus auf Blackberry Island, welches zwischen den beiden links und rechts total verwahrlost. Sie kauft es und lässt es entkernen, um nochmal komplett neu zu starten. Dabei lernt sie ihre Nachbarinnen zu beiden Seiten kennen und die Frauen müssen erfahren, dass jede ihr Päckchen zu tragen hat. Wie wird sich die Beziehung zwischen den dreien und deren Anhang entwickeln? Wird Andi es noch bereuen, alles hinter sich gelassen zu haben?

Mir hat dieser Roman ausgesprochen gut gefallen und ich habe ihn sehr gerne gelesen. Die Figuren sind schillernd beschrieben, sodass man sie bildlich vor Augen hat und mit jedem ihrer Schritte mitfiebert. Sehr gerne würde ich eine Fortsetzung lesen, um das weitere Ergehen der Protagonisten weiter zu verfolgen. Sie sind mir richtig ans Herz gewachsen.

Wer einen heiteren, nicht ganz unbeschwerten Lesegenuss sucht, ist hier richtig. Ich habe es wirklich bedauert, dass es irgendwann zu Ende war.

Bewertung vom 09.02.2018
Julie
Kummer, Enya

Julie


ausgezeichnet

Das Buch über ein Mädchen, welches sich leise in mein Leben schlich.

Ein Mädchen - Yva ihr Name - die mit 17 Jahren schon Dinge im Haushalt übernehmen muss, weil ihre Mutter es zur Zeit nicht leisten kann. Sie hat noch einen Bruder - einen ganz besonderen Bruder. Mit ihr lernen wir eine Familie kennen, die mit den Gegebenheiten kämpft, die ihr zugemutet werden.

Yva - die ihre Kindheit so langsam abstreift und überwechselt ins Erwachsenen Da-Sein, aber die Schatten ihrer Kindheit halten sie im Griff. Sie hat Albträume - sie hat unglaubliche Angst vor Wasser - auch vor gefrorenem. Mutig versucht sich sich zu stellen und muss sich doch geschlagen geben..... bis sie eines Tages auf Julie trifft. Sie tritt in ihr Leben und verändert es grundlegend.

Enya Kummer schafft es mühelos mit den Worten Empfindungen und Befindlichkeiten zum Ausdruck zu bringen. Ihr gelingt es, dass sich die Protagonisten vor dem inneren Auge zum Leben entfalten und einen mitnehmen in ihre Wirklichkeit. Ohne etwas vorweg nehmen zu wollen: sie nähert sich einem Thema, zu dem in dieser Art noch nicht viel geschrieben wurde. Yva steht für viele betroffene Menschen - die nicht verrückt - noch nicht einmal krank im eigentlichen Sinne sind.

Ich wünsche diesem Buch mit den zarten Tönen, die dennoch unmissverständlich die Wahrheit beschreiben, viele Leser, bei denen Verständnis geweckt wird und ein Verstehen in der Gesellschaft voran getrieben wird.
Danke für das "Worte finden".