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MarySophie

Bewertungen

Insgesamt 343 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2024
Die Verlorenen
Halls, Stacey

Die Verlorenen


ausgezeichnet

Ich habe das Buch zu weiten Teilen gehört, einiges aber auch gelesen. Und ich bin von der ersten Seite an von der Sprache begeistert gewesen. Sie ist super lebendig, bild- und vor allem stimmungsreich. Ich konnte mir zahlreiche Szenen vorstellen, empfand jegliche Beschreibungen von Orten als extrem gelungen und hatte keinerlei Probleme damit, der Handlung zu folgen. Durchweg weist die Erzählung ein schönes Erzähltempo auf und es fiel mir leicht, mich auf die Ereignisse einzulassen!
Als mein großes Highlight des Buches hat sich für mich die Stimmung herausgestellt. Die ist unglaublich gut gelungen, tut den Leser vollkommen mitreißen und war fast durchweg sehr stark. Ich habe es geliebt, wie düster und kühl die Geschichte daherkommt und wie sie trotzdem angenehm und nicht abweisend erscheint. Das ist echt richtig gut gelungen und hat für mich schließlich auch den Charakter des Buches ausgemacht.
Zudem finde ich, dass die Stimmung super zu der Handlung gepasst hat, beide Komponenten sind Hand in Hand einhergegangen und wurden toll aufeinander abgestimmt. Das hat der ganzen Erzählung gut getan und ich finde, allein für die Stimmung lohnt es sich, das Buch zu lesen!
Mir hat es gefallen, wie die Geschichte immer wieder überraschen konnte. Sie ist selten vorhersehbar und mir ist es schwergefallen, über einen möglichen Fortgang der Ereignisse zu spekulieren. Ich konnte einfach nie einschätzen, in welche Richtung die Handlung geht und was als nächstes passieren könnte, ich finde, dass die Autorin gelungene Überraschungseffekte genutzt hat und zudem ist dadurch der Spannungsbogen auf einem tollen Niveau gewesen. Außerdem ist mein Interesse an dem Roman nochmals gestiegen, weil ich ständig wissen wollte, wie die weitere Entwicklung der Ereignisse ausschaut.
Ich war ne echt lange Zeit sehr begeistert von der Handlung. Vor allem von der Stimmung, aber auch von den Ereignissen, den Handlungsorten, der Sprache, den Figuren... Und dann kam der Epilog. Und der war durchaus nett gehalten, passte für mich aber nicht zu der bisherigen Geschichte. Diese war dunkel und fast schon geheimnisvoll, der Epilog hatte eine viel zu heitere und leichte Stimmung und dieser Umschwung war mir zu krass. Deshalb ist es für zugesagt,,,

Fazit
Ich bin super glücklich, dass ich den Roman gelesen habe und finde, dass eine starke, stimmungsvolle Geschichte vorliegt, die einmalig ist. Mich hat die Erzählung von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen und sowohl die Sprache, als auch die Figuren, die Spannung und die Handlungsorte sind abwechslungsreich, interessant und überzeugend. Als Alleinstellungsmerkmal des Buches gilt für mich die Stimmung, absolut grandios herausgearbeitet und echt gelungen.
Einziger Wermutstropfen meinerseits: Der Epilog, der nicht so recht zu der bisherigen Geschichte passt. Hat mich ein bisschen enttäuscht, passt sowohl stimmungstechnisch, als auch von den Ereignissen nicht so recht zu den bisherigen Geschehnissen und ich hätte gern darauf verzichtet. Ansonsten eine tolle Geschichte, die ich definitiv empfehlen kann!

Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

Bewertung vom 01.04.2024
Mercury in München
Bardola, Nicola

Mercury in München


sehr gut

Mir hat es richtig gut gefallen, dass die Umschlaginnenseiten mit Karten von München versehen wurden. Dort sind allerhand Orte aufgelistet und markiert, die im Buch eine Rolle spielen und man kann sich gut einen Überblick verschaffen, wo diese liegen und wie Entfernungen aussehen. Ein sehr hübsches und praktisches Detail.
Im Buch tauchen immer wieder Abbildungen auf, die gerade gelesenes verdeutlichen oder einfach einen Eindruck von Gebäuden, Plattencovern oder ähnlichen geben. Auf vielen dieser Bilder taucht auch Mercury persönlich auf und beschriebene Outfits oder Momente werden verdeutlicht. Das hat mir gut gefallen, es passt einfach zu dem Inhalt und zeigt eine gute Recherchearbeit!
Mit dem Lesen bin ich nicht ganz so flüssig vorangekommen, wie ich es mir erhofft hatte. Es tauchen einfach so viele Informationen auf, die irgendwie einsortiert werden müssen, sodass ich beim Lesen immer wieder Pausen gemacht und nie mehr als ein Kapitel gelesen habe. Sonst wäre die Flut an Informationen zu viel gewesen und ich habe dann auch gemerkt, dass meine Aufmerksamkeit langsam schwindet. Deshalb habe ich für das Buch am Ende fast den ganzen Juni benötigt, um es auszulesen. Immer wieder habe ich pausiert, gleichzeitig andere Werke gelesen oder gehört. Ich brauchte einfach ab und an ein bisschen Abstand und es war irgendwie auch ganz angenehm, mal ein Buch so entspannt zu lesen!
Ich empfand es als unglaublich interessant, etwas über die Arbeit von Queen in Deutschland, speziell in München zu lesen. Es ist krass, wie viel die Band sich in Münchener Studios aufgehalten hat und wie viele Songs und Alben dort eigentlich entstanden sind. Anhand von zahlreichen Anekdoten und Hintergrundinformationen wird das Leben dort lebendig nachskizziert und für den Leser greifbarer gemacht.
Im Grunde hatte ich eine interessante und schöne Lektüre, mir waren die Erzählungen manchmal nur etwas zu ausschweifend. Es wurde für meinen Geschmack teils zu oft auf das Leben anderer Personen eingegangen, die mal den Weg von Queen gekreuzt haben. Klar ist das manchmal sehr passend, oft ist mir dies aber zu üppig ausgefallen und ich finde, dass der Fokus dadurch weg von Mercury ging.

Fazit
Es liegt ein wirklich gut recherchiertes und interessantes Buch vor, man merkt deutlich, dass sich der Autor ausgiebig und tiefgründig mit der Band, allen voran mit Freddie Mercury und dem Schaffen in München auseinandergesetzt hat. Ich finde, dass die Ereignisse lebendig und greifbar beschrieben werden, man erhält tolle Einblicke hinter die Kulissen und in die Entstehungsgeschichte von Songs und Musikvideos. Einziger Kritikpunkt meinerseits ist, dass mir teils das Leben einiger Personen, die mal mit Queen gearbeitet haben oder mit ihnen in Berührung gekommen sind, zu ausschweifend eingebunden wurde. An dieser Stelle wären für mich ein paar Kürzungen angebracht gewesen, ansonsten sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 01.04.2024
Palace Papers
Brown, Tina

Palace Papers


ausgezeichnet

Als ich mich erstmals dazu entschlossen habe, mit dem Lesen zu beginnen, war ich direkt angetan. Ich finde, dass sich schnell herauskristallisiert, dass eine hervorragende Recherche hinter dem Werk steckt und mir hat es gefallen, wie immer mal wieder ein schöner Humor deutlich wird. Auf Anhieb hatte ich einen positiven Eindruck und habe mich sehr auf das Weiterlesen gefreut. Wenngleich ich schon da wusste, dass ich mich recht lange mit dem Buch beschäftigen werde. Ich empfand die Umschreibungen als sehr interessant, bin aber nicht ganz so flüssig mit dem Lesen vorangekommen. Ich konnte einfach nicht so viel am Stück lesen, wie ich es mir gewünscht hätte... Und muss daher leider gestehen, dass ich mir zwar am Anfang eines jeden neuen Monats vorgenommen habe, jetzt endlich weiterzulesen, letztendlich lag das Buch aber fast ein halbes Jahr unberührt auf meinem Schreibtisch und hat mir ein schlechtes Gewissen vermittelt...
Vor einigen Wochen hatte ich dann einen Roman ausgelesen und wusste danach nicht so recht, was ich mir nun zu Gemüte führen soll. Und da ist mein Blick auf die Palace Papers gefallen und nun kam das Buch zum richtigen Moment. Ich habe endlich weitergelesen, mich auf die Beschreibungen eingelassen und das Werk schließlich innerhalb von vielleicht einer Woche ausgelesen. Während dieser Zeit habe ich parallel eine andere Geschichte gehört und hatte dadurch eine gute Abwechslung, zudem habe ich mir nicht so großen Druck gemacht. Mein Ziel war es, dass ich ungefähr 50 Seiten pro Tag von dem Buch über die Royals lese, meist waren es ein paar mehr.
Die Sprache gestaltet sich als anschaulich und lebendig. Anhand von einem schier enormen Hintergrundwissen der Autorin, sowie der starken Recherche erhält sie ein tolles Maß an Anspruch und eine jede Aussage wirkt extrem glaubhaft und sinnig.
Einzig sind mir manche Umschreibungen zu Berufen, zu den Lebenssituationen von Personen, die Frau Brown interviewt hat, zu üppig. Ich denke, hier hätten durchaus ein paar Kürzungen stattfinden können, ohne das die Botschaft eines Kapitels verloren geht.
Im Buch werden rund fünfundzwanzig Jahre Geschichte beschrieben, im besonderen Fokus steht Charles mit Camilla, sowie seinen Söhnen und den Schwiegertöchtern. Doch auch einiges über die Queen und ihren Gemahl, sowie Andrew wird aufgedeckt und lässt letztendlich ein rundes und interessantes Bild ergeben. Ich mag es, dass häufig sehr geradlinig erzählt wird. Zuerst steht Charles mit Camilla und Diana im Fokus, später dann seine Nachkommen. Hat viel Sinn gemacht und es war eine stete Entwicklung zu sehen.
Ich bin absolut begeistert von der Recherchearbeit, die sich aus zahlreichen Sätzen herauslesen lässt. Es ist fühlbar, wie stark sich Tina Brown mit der ganzen Angelegenheit auseinandergesetzt hat und das sie vor und während des Schreibens des Buches viele, viele Gespräche geführt hat. Sowohl mit Personen aus dem Haushalt und Umfeld der Windsors, als auch mit Journalisten und sie dabei einige Werke anderer Autoren gelesen hat, um einen noch besseren Blick auf die Ereignisse zu erhalten. Ich mag es, wie sie dabei meist sachlich bleibt, Distanz wahrt und ihre Sympathien oft verbirgt. Lediglich bei den Kapiteln mit Kate und Meghan finde ich, dass doch eine der Damen besser dargestellt wird und die Autorin ein bisschen Position bezieht, wen sie bevorzugt...

Fazit
Ich habe mich längere Zeit davor gedrückt, das Buch zu lesen. Als ich mich schließlich dazu entschlossen habe, war es genau zum richtigen Zeitpunkt. Ich hatte sowohl die nötige Ruhe, als auch das Interesse, um in die Welt der britischen Royals einzutauchen und konnte mich ganz darauf konzentrieren. Und das war enorm wichtig, so viele Fakten und Hintergründe, die immer wieder auftauchen und einen sehr stark recherchierten Eindruck hinterlassen. Ein echt toller hochinteressanter und gut geschriebener Blick in das Leben der Windsors, der mich noch lange beschäftigt hat.

Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

Bewertung vom 01.04.2024
Die Liebe tanzt barfuß am Strand / Zauberhaftes Lütteby Bd.1
Engelmann, Gabriella

Die Liebe tanzt barfuß am Strand / Zauberhaftes Lütteby Bd.1


sehr gut

Den Anfang des Buches habe ich gehört und muss ehrlich sagen, dass mich die Geschichte zu diesem Zeitpunkt noch nicht überzeugen konnte. Sie wirkte auf mich noch etwas zu leicht und die Sprache hat mich auch nicht mitgerissen. Zudem ließen sich jene Abschnitte, die in der Vergangenheit spielen, nicht einordnen und haben mich etwas verwirrt hinterlassen.
Ungefähr 100 Seiten des Romans habe ich gehört, die restlichen 220 schließlich gelesen. Und ich bin so froh, dass ich mich nicht weiter mit dem Hörbuch gequält habe, sondern das Buch in die Hand genommen und selbst gelesen habe. Ich bin direkt viel flüssiger vorangekommen, mir hat die Sprache besser gefallen, ich konnte mir die zauberhaften Beschreibungen des Örtchens Lütteby besser vorstellen und mein anfänglich kritischer Eindruck hat sich schnell gewandelt.
Ich finde es interessant, dass die Autorin diesmal auch einige Ereignisse in der Vergangenheit hat spielen lassen. So kann man einer Geschichte besser nachfühlen, die sich vor vielen Jahren ereignet hat und die die Bewohner von Lütteby noch heute beschäftigt. Außerdem kommt so eine solide Ernsthaftigkeit in die Handlung und es entsteht eine schöne Abwechslung.
Die Sprache war fast durchweg sehr angenehm zu lesen. Sie zeichnet vor allem von den Handlungsorten sehr schöne Bilder und hinterlässt einen lebendigen Eindruck der gesamten Geschichte. Ich bin flüssig vorangekommen, finde, dass es tolle Personenzeichnungen gibt. Außerdem ist mir die Spannung noch sehr positiv aufgefallen, die sich gerade auf den letzten Seiten zeigt. Dort schlägt sie einen hohen Bogen und lässt den ersten Band der Reihe mit einem überraschenden Cliffhanger enden. Damit hatte ich wahrlich nicht gerechnet, finde aber, dass es eine gute Lösung ist. So will man als Leser unbedingt den zweiten Teil lesen, weil viele Angelegenheiten noch offen sind und Platz zum spekulieren bieten.
Mein besonderes Highlight ist die schöne Umschreibung von Lütteby. Ich konnte mir jedes Haus, die Natur, die gesamte Umgebung einfach richtig gut vorstellen und habe mir sehr oft gewünscht, genau jetzt auch in einer so malerischen Gegend zu sein. Ich mag es, wie einladend die Stadt wirkt, wie sie lebendig und greifbar erscheint und wie gut man nachvollziehen kann, weshalb die Bewohner des Ortes diesen so lieben.
Die Figuren haben eine gute Zeichnung erhalten, sie treten authentisch und meist sympathisch auf und sind mit einigen kleinen Ticks und Eigenheiten ausgestattet. Ich konnte sie mir sowohl von ihrem Aussehen, als auch vom Charakter her gut vorstellen und finde, dass sie eine gute gesellschaftliche Vielfalt darstellen. Vielleicht wäre es für die Fortsetzungsbände noch ganz schön, wenn sie ein bisschen vielfältiger auftreten und mehrere Facetten ihrer Person zeigen, dann wäre ich vollkommen glücklich mit ihnen.

Fazit
Nach einigen Startschwierigkeiten hat es die Geschichte doch noch geschafft, mich zu überzeugen und jetzt freue ich mich richtig auf die zwei Fortsetzungen. Ich finde, dass die Erzählung einen guten unterhaltenden Faktor besitzt, sie wirkt lebendig, hat schöne leichte Züge und eignet sich daher perfekt als Lektüre für den Urlaub oder um das Fernweh zu wecken! Es gibt gut gezeichnete Charaktere, ein traumhaftes Setting, was mein absolutes Highlight des Buches darstellt und eine leicht lesbare Sprache. Jegliche Situtationen werden gut umrissen und so entsteht am Ende ein rundes und vollkommen stimmiges Bild. Ich bin voll im Lütteby-Fieber und freue mich auf den nächsten Band!

Bewertung vom 01.04.2024
Iglhaut
Adler, Katharina

Iglhaut


gut

Den Anfang des Buches empfand ich ein wenig verwirrend. Als Leser wird man ein bisschen in die Geschichte hineingeworfen, es gibt nicht sehr viele Umschreibungen und Hinführungen auf die Personen oder die Ereignisse, es liegt vielmehr ein direkter Start in die Handlung vor. Daran, aber auch an die Personen musste ich mich erst gewöhnen, ehe ich mich auf die Erzählung einlassen konnte und ich ganz entspannt beim Lesen oder Hören bei der Sache war.

Ich muss sagen, dass ich ein bisschen überrascht bin, wie gut mich die Geschichte unterhalten hat. Oft habe ich über einige Aussagen oder Taten schmunzeln müssen und der Humor des Buches hat mich absolut abgeholt. Er wurde an geeigneten Stellen sehr geschickt eingebracht und hat der Erzählung eine Lebendigkeit verliehen, die schön zur Geltung kommt. Die Handlung hat dadurch einen gewissen Ernst verloren, der für mich von der Person der Iglhaut ausgeht und hat dadurch gleichzeitig an Charakter gewonnen.

Leider finde ich, dass im letzten Viertel des Buches dieser Humor weg ist. Ich fand die Ereignisse nicht mehr so amüsant, war dadurch leider auch nicht mehr so angetan von dem Buch und finde, dass sich die Handlung plötzlich auch ziemlich gestreckt hat. Sie konnte mich nicht mehr so überzeugen und leider finde ich daher das Ende des Werks ziemlich schwach. Es hat definitiv nicht an den bisher starken Eindruck anschließen können und meine bisher gute Meinung hat sich ziemlich plötzlich gewandelt.


Ich habe das Buch fast ausschließlich gehört, was ich als sehr angenehm empfand. Auf diese Weise kam der ganz besondere Humor, der dem Werk zugrunde liegt, ganz hervorragend zur Geltung und ich finde, dass der kurzweilige Charakter sich perfekt dafür eignet um es nebenbei zu lesen oder es als Zweitlektüre zu nutzen.


Die Figuren sind interessant skizziert, sie lassen sich komplett durch ihre Handlungen und Aussagen charakterisieren. Mir gefällt das zwar, trotzdem fand ich es bei den meisten schwierig, sie immer wieder in den korrekten Zusammenhang zu bringen. Irgendwie sind sie mir entglitten, sobald sie mal nicht aufgetreten sind und daher hatte ich später ein paar Probleme damit, sie wiederzuerkennen. Ich finde, sie hätten noch ein paar mehr Wiedererkennungsmerkmale benötigt, um sich richtig hervorzuheben und um besser im Gedächtnis zu bleiben.


Fazit

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir das Buch lange Zeit gut gefallen hat, es hat einen guten Charakter, einen schönen Humor und eine angenehme Lebendigkeit. Ich war daher anfangs positiv überrascht, ich hatte wirklich nicht gedacht, dass es mir so gefallen würde und ich mich dabei so gut amüsieren würde.

Leider ist das letzte Drittel des Buches dann langatmig ausgefallen, ich finde, dass die Handlung ein bisschen vor sich hinplätschert und versucht wird, alle angesprochenen Themen noch irgendwie unter einen Hut zu bekommen um keine offenen Fragen zu hinterlassen. Mir ist zu viel passiert, der Humor war weg und mein anfänglich guter Eindruck hat sich ein bisschen gewandelt. Ein gutes Buch, bei dem es meiner Meinung nach noch ein bisschen Verbesserungsbedarf an einigen Stellen gibt, kann man aber definitiv mal hören oder lesen!

Bewertung vom 27.03.2024
Der Dorfladen - Wo der Weg beginnt
Jacobs, Anne

Der Dorfladen - Wo der Weg beginnt


ausgezeichnet

Handlung
Dingelbach, am Fuße des Taunus 1923
Der Dorfladen von Marthe Haller gilt als Zentrum des kleinen Ortes. Dort werden nicht nur die täglichen Besorgungen erledigt, sondern es ist auch ein gesellschaftlicher Treffpunkt. Es werden Tipps und Ratschläge, Neuigkeiten, aber auch allerhand Klatsch und Tratsch ausgetauscht. Teilweise auch über die Töchter der Ladenbesitzerin, die regelmäßig aushelfen. So will Frieda Schauspielerin werden, sehr zum Entsetzen der Mutter, ach der ganzen Dorfbevölkerung. Auch die Jüngste, Ida, bricht viele Regeln und passt so gar nicht in das Bild einer sittsamen Tochter. Sie verfolgen ihre Ziele und Träume mit Ehrgeiz und Durchhaltevermögen, doch immer wieder müssen die Schwestern Steine aus dem Weg räumen.

Meinung
Was mich als erstes überzeugt hat ist eindeutig die Sprache. Sie ist auf den Punkt gebracht, lebendig und einfach mitreißend. Ich konnte mir mühelos die einzelnen Situationen, Personen und Orte vorstellen und es fiel mir superleicht, mich auf die Ereignisse einzulassen. Dazu gibt es eine überraschend gute Stimmung, die bodenständig, natürlich und unaufgeregt wirkt, was eine tolle Mischung ist. Ich finde, dass dies den Roman perfekt abrundet und ihm seinen Charme verleiht. Und auch die Dorfgemeinschaft mit ihren Eigenarten und Aussagen hilft bei der Stimmung und verleiht dem Buch den letzten Schliff.

Im Roman gibt es mehrere Erzählperspektiven. Durchweg werden dabei Protagonisten gewählt, die in dem Dorf Dingelbach leben. Sowohl Marthe und ihre Töchter, als auch andere Bewohner des Örtchens kommen dabei zu Wort und erhalten die Möglichkeit, sich selbst darzustellen und einen Blick auf ihr Leben zu geben. Dabei entsteht natürlich eine schöne Vielfältigkeit, diverse Lebenswege werden beschrieben und man kann natürlich auch einen Blick darauf erhaschen, was die Figuren voneinander denken und wie sie aus unterschiedlichen Augen betrachtet werden.

Auch das Setting hat eine feine Umschreibung erhalten und ich mag es, mit wie viel Lebendigkeit und Detailreichtum jeder einzelne Orte beschrieben wurde. Sowohl der Dorfladen mitsamt der anliegenden Wohnung, als auch Bauernhöfe, der Dorfplatz, die Villa, Schule oder Fabrik: ich hatte sehr lebendige Bilder vor Augen und es hat sich häufig so angefühlt, als würde ich mit den Protagonisten zusammen durch die Räume zu streifen.

Bei den Protagonisten wurde vor allem darauf geachtet, dass sie greifbar und tiefgehend auftreten. Es treffen die unterschiedlichsten Charaktere aufeinander, die alle eigene Hoffnungen und Wünsche haben und diesen auch nachgehen. Dabei wird Vielfalt geboten, eine jede Figur zeigt mehrere Facetten von sich und sie öffnen sich dem Leser gegenüber komplett. Weiterhin sind Entwicklungen zu sehen, die gut nachvollziehbar sind und realistisch wirken.

Fazit
Ich hab mit Lesen begonnen und nach ein paar Seiten war ich mir absolut sicher, dass ich begeistert von dem Roman sein werde. Und was soll ich sagen? Mein Gefühl war richtig. Ich habe die Lektüre sehr genossen, mir gefällt die sehr bodenständige Grundstimmung, die von der Dorfgemeinschaft ausgeht und für mich ganz viel vom Charme des Buches ausmacht. Dann gibt es lebendige, greifbare Charaktere, die abwechslungsreich daherkommen und richtig spannende Wesen erhalten haben. Auch mag ich es sehr, dass verschiedene Erzählperspektiven genutzt wurden und so ein umfassendes und vielfältiges Bild gezeichnet wurde. Absolutes Lesehighlight, hab ich sehr gemocht und kann ich euch nur ans Herz legen!

Bewertung vom 16.03.2024
Wiedersehen in Stockholm
Lönnqvist, Anna

Wiedersehen in Stockholm


gut

Handlung
Ein warmer Sommerabend in Stockholm. Dort lernen sich Ella und Ben kennen, sie verbringen einen aufregende Nacht miteinander und für beide ist es Liebe auf den ersten Blick. Als Ben am Morgen in den Zug nach Nordschweden steigt, wurden vorab Nummern ausgetauscht und beide sind sich sicher, dass es bald ein Wiedersehen gibt.
Zwölf Jahre später ist Ella in einer Beziehung mit ihrem Jugendfreund Leon, sie arbeitet als freie Autorin. Sie erhält den Auftrag, die Biografie der Unternehmerin Fredrika Bergh zu schreiben und dort trifft sie überraschenderweise auf Ben. Erinnerungen an jene Nacht vor vielen Jahren werden wieder lebendig und dabei ist Ella doch eigentlich glücklich mit ihrem Leben, wie es ist. Als sie jedoch die Lebensgeschichte von Fredrika niederschreibt, wird sie nachdenklich...

Meinung
Es gibt einen sehr coolen Prolog, dort wird jene Nacht beschrieben, in der sich Ella und Ben kennenlernen und man kann sich an die Schreibweise gewöhnen. Danach gibt’s dann den Zeitsprung von 12 Jahren und die Geschichte kommt in der Gegenwart an. Und damit wendet sie sich fast komplett dem Hier und Jetzt zu, ich finde es schade, dass es nicht ab und an einen kleinen Rückblick gibt, in der die vergangenen Jahren sowohl aus Ellas, als auch aus Bens Sicht beschrieben sind. Das hätte einiges erklärt und würde den Roman definitiv runder machen.
In der Inhaltsangabe wird mal eben eine Fredrika erwähnt, die ebenfalls eine Rolle im Buch spielt. Allerdings dachte ich, dass sie eher so nebenbei läuft, der Fokus wirklich auf Ella und Ben liegt. Es war aber eher andersherum, mit zunehmender Handlung rückt Fredrika immer mehr in den Mittelpunkt, es kommen noch so einige Kapitel hinzu, die sich mit ihrer Vergangenheit befassen und es gibt dadurch irgendwie einen Konflikt. Es werden zwei Liebesgeschichten im Roman vereint, dazu noch ein paar andere Themen und Problemchen, dann gibt’s noch ne Ebene in der Vergangenheit. Hier gibt es dann für mich den Punkt, wo zu vieles angesprochen und behandelt wird, aber dabei wird dann nicht wirklich in die Tiefe gegangen. Vieles wird mal eben erwähnt, aber dann rückt auch schon wieder was anderes in den Fokus und dadurch entsteht der Eindruck, dass vieles gewollt wurde, aber nichts so richtig zu einem Ende gefunden hat. Weniger ist in diesem Fall eindeutig mehr.

Ich empfand die Sprache als okay, sie befindet sich auf einem leichten Niveau, ist nicht zu hochtrabend, lässt sich dadurch leicht lesen. Sie hat mich nicht sonderlich vom Hocker gehauen und gerade in Hinsicht auf die Beschreibungen der Handlungsorte hatte ich extrem viel erwartet, Stockholm und ganz Schweden haben doch da so viel zu bieten, aber das kommt bei mir nicht an. Lediglich das Haus von Fredrika ist ganz hübsch gelungen, sonst bin ich in dieser Hinsicht ein bisschen enttäuscht.

Jeder Protagonist hat eine ganz nette Charakterisierung erhalten, die sich leider nicht vertieft. Es wird nicht in die Tiefe gegangen, was eine vertane Chance ist. Bei jedem einzelnen ist deutlich mehr Potenzial vorhanden, leider wurde ihnen dann nur eine recht einseitige Darstellung gegeben. Eine vielfältigere, stärkere Beschreibung hätte zu mehr Lebendigkeit verholfen, hätte jeder einzelnen Figur gut getan und zu einer guten Vielfalt verholfen.

Fazit
Meine Erwartungen an den Roman? Ich hab auf eine lockere, leichte Geschichte gehofft, die mit ganz wundervollen Handlungsorten punkten kann. Und natürlich wollte ich gut unterhalten werden, das wars auch. Teilweise ist das geglückt, aber ich bin auch ein bisschen unzufrieden damit. Es liegt an sich eine echt gute Idee vor, deren Umsetzung dann nicht ganz rund ist. Zu viele Themen wurden im Buch vereint, aber nichts wird so richtig abgerundet. Es fehlt an Lebendigkeit, die Figuren sind mir zu schwach und einseitig, ihre Handlungen sind nicht immer verständlich. Auch die Settings haben keinen Reiz, kommen recht farblos daher. Ich finde, dass der Roman deutlich mehr Potenzial besitzt, das aber nicht ausgeschöpft wurde. Sehr sehr schade, es hätte ein echt cooler Roman werden können.

Bewertung vom 10.03.2024
Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2
Lane, Soraya

Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2


ausgezeichnet

Handlung
London in der Gegenwart
Claudia erhält überraschenderweise eine kleine Schachtel, versehen mit dem Namen ihrer verstorbenen Großmutter. Darin befindet sich die Zeichnung eines Familienwappens, sowie eine Visitenkarte. Ihr Interesse ist geweckt, sie möchte das Rätsel lösen und stellt erste Nachforschungen an. Dabei stößt sie auf die kubanische Familie Diaz, denen in den 1950er Jahren eine riesige Zuckerrohrplantage gehörte. Claudia bucht kurzerhand ein Flugticket nach Havanna, um dort mehr über ihre mögliche Herkunft zu erfahren. Und findet während ihrer Reise nicht nur Antworten, sondern auch neue Freunde, das Gespür für ein vollkommen anderes Lebensgefühl und verliebt sich in die Stadt und deren Bewohner...

Meinung
Ich hab mich sehr darüber gefreut, dass Band eins der Reihe rund um die verlorenen Töchter so gut geschrieben ist und viel Lust auf die weiteren Teile gemacht hat. Schließlich wurden acht Romane angekündigt, da kann man sich in den folgenden Jahren auf noch so einige schöne Geschichten freuen. Auf jeden Fall war es nun Zeit für mich, Band zwei zu lesen, worauf ich sehr gespannt war.

Ich hab es sehr genossen, wie leicht und mühelos ich mich auf die Geschichte einlassen konnte. Es liegt von der ersten Seite an eine richtig angenehme Sprache vor, die es einfach macht, in den Roman einzutauchen, abzuschalten und die Handlung einfach zu genießen.
Recht schnell kommt die Story zum Punkt, es gibt einen Prolog, der in der Vergangenheit spielt und einen spannenden Start in die Geschichte bietet, danach folgt dann ein Kapitel in der Gegenwart und Claudia erhält recht schnell die mysteriöse Schachtel mit Hinweisen auf die Familiengeschichte. Ich mag es sehr, dass die Ereignisse dadurch flott Fahrt aufnehmen, es insgesamt einen stetigen Fortschritt gibt, schnelle Entwicklungen geboten werden, was die Lektüre kurzweilig macht und einen runden Eindruck hinterlässt.
Die Handlung teilt sich auf zwei zeitliche Ebenen auf. Einmal gibt’s die Gegenwart, man lernt erst einmal Claudia kennen, kann sich von ihrer Person, aber auch der Lebenssituation ein Bild verschaffen. Und dann gibt es noch Einblicke in die Vergangenheit, hier befindet man sich im Havanna in den 1950er Jahren. Ich mag beide Zeiten gern, sie halten sich im Umfang die Waage und sind beide interessant, sowie abwechslungsreich gestaltet.

Mein großes Highlight war definitiv die Beschreibung der einzelnen Handlungsorte. Auch in London ist das gut umgesetzt, aber vor allem die Landschaften und Häuser in Kuba sind einfach traumhaft beschrieben und haben bei mir großes Fernweh geweckt. Es war einfach nur schön, davon zu träumen und auch das Wetter mit Sonne und Wärme ist perfekt beschrieben und ganz ganz häufig hab ich mir gewünscht, mich jetzt genau an einem der beschriebenen Orte zu befinden und alles aufzusaugen und selbst zu erleben.

Ich finde, dass interessante Protagonisten erschaffen wurden, die abwechslungsreich sind und sich charakterlich stark voneinander unterscheiden. Ihnen wurden lebendige Wesen gegeben, die durchweg sehr sympathisch daherkommen und denen vor allem positive Attribute verliehen wurden. Ich hätte mir mehr Tiefgang gewünscht, das die Figuren mehrere Emotionen und Gefühle zeigen und dadurch noch stärker, vielfältiger auftreten.

Fazit
Ich finde, dass eine feine und sehr solide Geschichte vorliegt, die dem ersten Band der Reihe absolut ebenbürtig ist. Ich wurde gut unterhalten, finde, dass sich diesmal etwas später eine mögliche Lösung abzeichnet und dadurch die Spannung ein bisschen länger anhält. Das hat mir gut gefallen, es passte zu der Handlung und hinterlässt einen stärkeren Eindruck.
Als besonders herausragend empfinde ich die ganz wunderbaren Beschreibungen der Handlungsorte, da bin ich ganz begeistert von, vor allem das sonnige, warme und einladende Kuba hat mich sehr berührt und extremes Fernweh geweckt.
Für die weiteren Bände wünsche ich mir ein bisschen mehr Tiefe, vor allem in der Darstellung der ganzen Protagonisten, dann würde für mich eine absolut runde, stimmige Geschichte vorliegen. Ich freue mich schon sehr auf die künftig erscheinenden Teile der Saga!

Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

Bewertung vom 14.02.2024
Alsterglanz. Lottes Hoffnung / Das Alsterhaus Bd.1
Rubin, Susanne

Alsterglanz. Lottes Hoffnung / Das Alsterhaus Bd.1


ausgezeichnet

Es gibt einen Prolog, der geheimnisvoll klingt, ein bisschen Spannung aufbringt und gut geschrieben ist. Danach geht es direkt in die Geschichte über, man lernt Lotte näher kennen, kann sich von ihrer Lebenssituation ein Bild machen und an die Ausgangssituation gewöhnen. Es gibt einen sehr soliden Start in die Handlung, ich habe mich leicht an alles gewöhnen können und bin direkt flüssig mit dem Lesen vorangekommen. Mir gefällt die Sprache, sie führt auf angenehme Art und Weise durch die Geschichte, lässt sich fein lesen und befindet sich auf einem guten Niveau. An den passenden Stellen wurden Emotionen eingefügt und auch ein schönes Maß an Spannung war vorhanden. Dieses entstand durch ein Geheimnis, das Lotte, die Hauptprotagonistin, mit sich herumträgt. Ab und an wird es erwähnt, erst spät in der Geschichte aufgelöst und bis dahin kann man nur rätseln, was wohl los ist. Ich empfand das als sehr angenehm und gut zu lesen, es rundet die Handlung ab.

Alles findet vor einem historischen Hintergrund, der mit zunehmender Geschichte stärker wird. Nicht nur liegt eine Story vor, die vor fast 100 Jahren spielt, sondern auch durch die Politik und die Geschichte des Kaufhauses Hermann Tietz einen wunderbaren Rahmen erhalten hat. Fiktive Protagonisten vermischen sich gekonnt mit historischen Persönlichkeiten, dasselbe gilt auch für Situationen und Ereignisse. Darauf entsteht eine schöne Geschichte, die nicht nur gut unterhält, sondern auch ein Stück weit ein Abbild der Vergangenheit zeichnet.

Durchweg wurden feine Charaktere erschaffen, die ich mir schnell und gut vorstellen konnte. Im Vordergrund steht eindeutig Lotte, sie ist der Dreh- und Angelpunkt der Handlung und man lernt ihre Figur am besten und intensivsten kennen. Besonders gefallen hat es mir, dass bei Lotte eine interessante Entwicklung zu erkennen ist, sie ist im Verlauf der Geschichte, die sich über ein paar Jahre erstreckt, nicht nur älter, sondern auch deutlich reifer und stärker in ihrem Auftreten geworden, was auf eine realistische Weise dargestellt ist. Auch bei den anderen Protagonisten kann man sehen, wie sie sich wandeln, wenngleich dies nicht so stark und ausführlich stattfindet, wie bei Lotte. Doch auch sie sind meist sympathisch, gut durchdacht und abwechslungsreich dargestellt.

Fazit
Ich hatte mich wirklich sehr auf den Roman gefreut und ihn schließlich auch innerhalb von knapp drei Tagen ausgelesen gehabt. Mir hat das Buch echt gut gefallen, es liegt eine feine, unterhaltsame Geschichte vor, die nicht nur mit ansprechenden und lebendigen Protagonisten ausgestattet ist und vor einem interessanten historischen Hintergrund spielt. Dazu eine schöne, lockere Sprache und ein gutes Setting, schon bin ich glücklich.
Mir hat noch ein Highlight gefehlt, dass den Roman abrundet und ihn noch stärker aus der Masse herausstechen lässt. Das Lesen hat mir allerdings auch so Spaß gemacht, ein sehr feines Buch, bei dem ich mich sehr auf die Fortsetzung freue!

Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

Bewertung vom 14.02.2024
Das Erbe einer Dynastie / Dallmayr Saga Bd.3
Graf, Lisa

Das Erbe einer Dynastie / Dallmayr Saga Bd.3


sehr gut

Ich habe vor dem Lesen mal ein bisschen überlegt, was in den vorherigen Bänden passiert ist. Einiges ist mir wieder eingefallen, anderes kam mir dann während des Lesens wieder in den Sinn. Somit hatte ich zusammenfassend einen recht guten und flüssigen Start in die Geschichte und mir fiel es überraschend leicht, mich wieder darauf einzulassen. Zudem gibt es immer mal wieder ein paar Hinweise, was bisher geschehen ist, was ebenfalls hilfreich war!
Ich finde, dass die Sprache von der ersten Seite an ein flottes Lesen ermöglicht hat. Sowohl das Leben im Dallmayr, der Familie Randlkofer, als auch das Weltgeschehen wird lebendig beschrieben. Ich konnte mir die Örtlichkeiten gut vorstellen, auch die Figuren erhalten mit fortschreitender Handlung viel Persönlichkeit und treten auf eine angenehme und oft auch einnehmende Weise auf.
Es werden einige Erzählperspektiven genutzt, die verschiedene Blickweisen auf die Themen bieten und für eine gute Vielfalt sorgen. Mir hat das gut gefallen, zudem kann man so auch eine persönliche Entwicklung bei den Protagonisten erkennen und verschiedene Denkweisen kennenlernen.

Ich mag, wie intensiv und eingängig der historische Aspekt in der Geschichte vorkam. Das entsteht natürlich schon durch das Dallmayr und die Einbindung der Familie Randlkofer. Aber auch durch politische Ereignisse wird der Handlung ein schöner Hintergrund geboten, man kann die Stimmungen und Meinungen der Bevölkerung nachvollziehen und schauen, was für Auswirkungen bestimmte Entscheidungen für die ganze Nation haben. Ich hatte vorab gedacht, dass auch der Krieg mehr im Roman behandelt wird, ein großer Teil dessen wird allerdings übersprungen. Empfand ich tatsächlich als recht angenehm, da diese Jahre kurz angeschnitten werden und in ausreichend anderen Büchern ausführlich behandelt werden.

Ich fand es etwas schade, dass das Dallmayr für meinen Geschmack diesmal nicht mehr so stark im Fokus steht. Es spielte vor allem am Anfang eine zentrale Rolle, was mir echt gut gefallen hat. Aber aufgrund der Fülle an Themen, die aufkommen, rutscht es irgendwann leider ein bisschen in den Hintergrund und die Politik, die kommende Generation, als auch diverse Reisen stehen mehr im Vordergrund. Das war immer noch interessant und gut geschrieben und ich mag ja auch, dass es nie langweilig wird und eine schöne Abwechslung geboten wird. Allerdings hätte ich mir doch gewünscht, dass das Dallmayr durchweg mehr den Mittelpunkt der Geschichte darstellt.

Fazit
Eine weitere tolle Saga wandert nun geschlossen ins Regal und alles in allem bin ich zufrieden. Jedes einzelne Buch stellte für mich ein Lesevergnügen dar, ich bin sehr begeistert von der Reihe, wenngleich ich finde, dass dieser dritte und finale Band ein bisschen schwächer war, als die anderen beiden. Das kommt für meinen Geschmack dadurch, dass das Dallmayr zwar immer noch im Fokus steht, allerdings auch von den anderen Themen ein wenig übertrumpft wird und nicht mehr das im Fokus stehende Objekt ist. So wird zwar allgemein ein guter Blick auf die verschiedensten Personen und Probleme der Zeit geboten, mir wars aber leider ein bisschen zu wenig Dallmayr. Ansonsten ist es aber top geschrieben, unterhaltsam, interessant und mit einem soliden historischen Hintergrund versehen. Hat mir gut gefallen und ich kann die ganze Reihe definitiv weiterempfehlen!