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Sonnenschein
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Schleswig

Bewertungen

Insgesamt 101 Bewertungen
Bewertung vom 15.11.2020
Es war einmal in Italien
Di Fulvio, Luca

Es war einmal in Italien


ausgezeichnet

Ein Waisenjunge, ein Zirkusmädchen, eine Gräfin, drei Menschen, die das Schicksal nach Rom führt. Im Jahr 1870 ist das pulsierende Herzstück Italiens auf dem Weg zum Nationalstaat. In dieser Stadt kreuzen sich ihre Wege, und ihre Träume scheinen wie durch ein magisches Band miteinander verwoben. Rom stellt die drei vor ungeahnte Herausforderungen. Als eines Tages ein dramatisches Ereignis die Ewige Stadt erschüttert, drohen sie alles zu verlieren, was ihnen kostbar ist ...

Luca Di Fulvio hat mit "Es war einmal in Italien" einen grandiosen, opulenten Roman geschrieben, der mich von Beginn an gepackt hat.

Die Protagonisten sind sehr authentisch beschrieben, die Geschichte beeindruckend vom Anfang bis zum Ende. Fantasievoll und mit einen geschichtlichen Hintergrund habe ich tatsächlich alles vor Augen gesehen.

Dieses war mein erster Roman von Di Fulvio und ich habe selten eine so großartige historische Lektüre gelesen.

Bewertung vom 18.10.2020
Capitana
Love, Melissa Scrivner

Capitana


gut

Die Capitana, Lola Vaquez, hat nach und nach alle Rivalen ausgeschaltet. Nun ist sie eine Gang-Leaderin mit einem eigenen Gebiet. Ein neues aufstrebendes Kartell verfolgt ihren Aufstieg in der Drogen-Hierarchie mit Aufmerksamkeit. Und dann beginnt ein tödlicher Krieg zwischen den Banden. Lola muss all ihre Fähigkeiten einsetzen um das Schlimmste zu verhindern, aber auch um ihre Lieben zu schützen.

Der Thriller "Capitana" wurde von Melissa Scrivner Love in einem flüssig zu lesenden Stil geschrieben. Der Stern schreibt zu diesem Thriller "Lola ist noch härter als Lisbeth Salander und noch rücksichtsloser als Walter Breaking Bad White". Das kann ich leider absolut nicht bestätigen. Der Charakter von Lola Vaquez ist meiner Meinung nach hier nicht mit Salander vergleichbar. In diesem Thriller sind die Protagonisten zwar gut dargestellt, es fehlt mir jedoch die Spannung in dieser Lektüre. Auch mangelt es eindeutig am Filigranen und an interessanten Darstellungen. Es ist ganz einfach ein mittelmäßiger Pageturner.

Bewertung vom 30.09.2020
Liebestöter / Kommissar Vitus Pangratz Bd.2
Bayer, Alma

Liebestöter / Kommissar Vitus Pangratz Bd.2


ausgezeichnet

Die Inhaberin der Coaching-Agentur "Weiberheldinnen" Marina Pfister wird in ihren Geschäftsräumen in der Rosenheimer Altstadt erdrosselt aufgefunden. Wie es scheint, gibt es etliche Ehemänner ihrer Kundinnen, die durchaus ein Motiv haben könnten. Doch ist die erfolgreiche Marina wirklich zu viel für die Rosenheimer Männerwelt?

"Liebestöter" ist ein unterhaltsamer und auch spannender Regio-Krimi der Autorin Alma Bayer. Die Protagonisten hat man bildlich vor sich gesehen, das ganze Geschehen hat ein Kopfkino ausgelöst. Eine flüssige Schreibweise, der durchgängige rote Faden und auch der Spannungsbogen haben ein übriges getan. Lokalkolorit, etwas Skurrilität, die Verwicklungen - all das hat diesen Kriminalroman zu etwas besonderen gemacht. Ich habe die Lektüre mit all dem Bösen, der Spannung und auch der Normalität sehr genossen.

Bewertung vom 27.09.2020
Das Wörterbuch des Windes
Blazon, Nina

Das Wörterbuch des Windes


ausgezeichnet

Während einer Reise durch Island zerbricht die Ehe der deutschen Touristin Swea. Auf der Insel der Winde trifft sie auf den ehemaligen Lehrer Einar Pálsson und auf Jón Árnasson. Swea versucht in Einars Haus einen neuen Anfang. Früher einmal wollte sie malen, hat Kunst studiert, wollte frei sein und einfach Liebhaber sammeln. Kann sie wirklich ein neues Leben beginnen? Die Geister zurück lassen? Dem Weg des Windes folgen?

Die Autorin Nina Blazon hat mit "Das Wörterbuch des Windes" einen wunderbaren Unterhaltungsroman geschrieben. Mit Protagonisten, in die man sich schnell und gut hinein versetzten kann. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und somit angenehm zu lesen. Die einzelnen Schicksale sind nachvollziehbar und gut durchdacht. Auch die isländischen Mythen haben hier einen gewissen Anteil gefunden. Alles in Allem eine interessante Geschichte, die auch Mut für einen Neuanfang macht. Ich habe diesen Roman sehr gerne gelesen und kann ihn durchaus weiter empfehlen.

Bewertung vom 27.09.2020
Die zitternde Welt
Paar, Tanja

Die zitternde Welt


ausgezeichnet

Die hochschwangere Maria kommt 1896 in Anatolien an. Dort hat sie Wilhelm, der Vater des Kindes ausfindig gemacht. Er ist heimlich aus Österreich in das Osmanische Reich gegangen, um dort beim Bau der Bagdadbahn zu arbeiten. Ein hoch ambitioniertes Projekt, das Berlin mit Bagdad verbinden soll. Der penible Wilhelm ist fasziniert von der eigensinnigen Maria und beide leben in der Freiheit einer wilden Ehe. Für die Kinder wird türkisch zur Muttersprache und bis der erste Weltkrieg ausbricht ist die Erinnerung an die alte Heimat bereits schal.

Über fast ein halbes Jahrhundert geht diese beeindruckende Familiengeschichte der Autorin Tanja Paar. Die Protagonisten in diesem Roman sind gut herausgearbeitet, insbesondere Marias und auch Erichs Charaktere. Die Beschreibung ihrer Lebensgeschichte steht einem deutlich vor Augen. Es ist nicht nur die Freiheitsliebe, um die es hier geht sondern auch um den Egoismus den diese Familie prägt. Und dann ist auch noch die Frage "Wo ist mein Zuhause"? "Die zitternde Welt" ist ein klug gewählter Titel für diesen Roman, man fragt sich immer werden Maria und Wilhelm mit ihren Kindern irgendwo ankommen? Und dann ist da auch noch der mitreißende Schreibstil, der diese Lektüre unbedingt lesenswert macht.

Bewertung vom 20.09.2020
Volkswagen Blues
Poulin, Jacques

Volkswagen Blues


ausgezeichnet

Jack Waterman macht sich mit seinem altersschwachen Bulli auf, seinen lange verschollenen Bruder zu suchen. Seine Reise beginnt am nordöstlichsten Zipfel von Ouebec. Er liest die Tramperin Pitsemine und ihren Kater auf und nimmt beide mit auf seinen Trip. Der führt quer durch den Kontinent bis nach San Francisco. Eine Reise, die beide für immer verändern wird.

Der Kultroman des kanadischen Autoren Jacques Poulin ist im Original bereits 1984 erschienen. Wunderbar, das es dieses grandiose Buch nun auch in der deutschen Übersetzung gibt. Die Geschichte eines außergewöhnlichen Paares, das sich hier auf die Reise begibt. Die Darstellung der Protagonisten lässt noch viel Raum für eigene Gedanken. Eine flüssige Schreibweise, die Fantasie mit all ihrer Verrücktheit und Poesie lassen diese Lektüre zu einem ungewöhnlichen und spannenden Roman erscheinen. Ich habe dieses Buch sehr genossen.

Bewertung vom 18.09.2020
Körbchen unterm Mistelzweig / Der Weihnachtshund Bd.5
Schier, Petra

Körbchen unterm Mistelzweig / Der Weihnachtshund Bd.5


sehr gut

Für Viola ist es Liebe auf den ersten Blick, als sie Lukas begegnet. Doch ihre Schüchternheit verhindert den ersten Schritt zum Glück. Sie lässt sich ihre Gefühle einfach nicht anmerken. Gemeinsam finden sie ein ausgesetztes Schnauzermädchen. Die Hündin erhält den Namen Miss Daisy und Viola und Lukas wollen sich das Sorgerecht teilen. Wird das genau Das sein, was Beide zusammen bringen wird?

Die Autorin Petra Schier hat bereits mehrere Romanzen mit Hund geschrieben. "Körbchen unterm Mistelzweig" ist für mich jedoch die erste Geschichte, die ich von ihr gelesen habe. Ein bezaubernder und erfrischender Liebesroman, die mich direkt in die Vorweihnachtszeit hinein katapultiert hat. Ein flüssiger Schreibstil hat dafür gesorgt, das ich diese Lektüre kaum aus der Hand genommen habe. Eine wunderbare und unterhaltsame Romanze mit sehr sympatischen Protagonisten.

Bewertung vom 17.09.2020
Das Kind der Wellen
Martin, Rebecca

Das Kind der Wellen


ausgezeichnet

Die Tochter von Lisa ist in den Fluten des Meeres verschwunden. Lisa kann nicht wieder in ihre altes Lebens zurückkehren und kommt deshalb an die Nordsee in das Ferienhaus der Familie. Sie beginnt das Haus mit Hilfe des Schreiners Lars und seinem Sohn Jonas zu renovieren. Dabei findet Lisa Notizen zu einem Märchen über eine Meerjungfrau. Die drei haben den Verdacht, das es sich hier um Tatsachen handeln könnte. Sie finden heraus, das 1920 schon einmal eine Frau hier ihr Kind auf tragische Weise verloren hat. Und auch, dass die Einheimischen damals von Mord redeten.

Die Autorin Rebecca Martin lässt in diesem Roman wechselnd die Gegenwart und die Vergangenheit erzählen. Eine spannende Lektüre über Liebe, Leid und Familie, die interessant aufgebaut und flüssig geschrieben ist. Man kann sich wunderbar in die Geschichte mit all ihren Protagonisten hinein versetzen. "Das Kind der Wellen" ist eine fesselnde Unterhaltung, die ich gerne weiter empfehle.

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