Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
eiger
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 277 Bewertungen
Bewertung vom 18.07.2023
Mörderisches Santorin - Zoe und der tote Reeder (eBook, ePUB)
Humberg, Christian

Mörderisches Santorin - Zoe und der tote Reeder (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Krimi „Mörderisches Santorin – Zoe und der tote Reeder“ von Christian Humberg ist der gelungene Auftakt einer neuen Krimireihe. Im Mittelpunkt steht die Halbgriechin Zoe Dahlmann, die eigentlich keine Ambitionen als Hobbydetektivin hat. Doch auf der bezaubernden griechischen Insel Santorin gerät sie plötzlich in einen Mordfall und steht als Täterin in Verdacht.

Eine Erbschaft von der ihr unbekannten Tante Sophia kommt gerade zur rechten Zeit, denn ihr Leben in Frankfurt ist im Moment unerträglich. Sie leidet in der Theateragentur unter einem tyrannischen Chef und ihren Freund ertappt sie auf frischer Tat beim Fremdgehen. Dazu das typische schlechte Frankfurter Herbstwetter. Warum nicht einen kompletten Neustart im sonnigen Süden wagen?

Doch dieser Traum platzt schnell wie eine Seifenblase. Das Restaurant Sunrise am äußersten Ende einer Nebeninsel von Santorin ist eine renovierungsbedürftige Angelegenheit. Gäste waren schon lange nicht mehr dort. Aber ein netter und hilfsbereiter Nachbar, Alexandros, erzählt ihr von den besseren Zeiten und weckt in Zoe den Wunsch es mit der Restauranteröffnung zu versuchen.
Doch erst einmal braucht sie Handwerker und versucht ihr Glück in einer Lagerhalle, wo sie sich plötzlich neben einem Toten befindet. Es ist der bekannte, aber äußerst unbeliebte Reeder Nikos Georgious, der Patriarch der Insel. Für die Polizei steht sie unter Mordverdacht.

Wie es Zoe gelingt sich aus dieser misslichen Situation zu befreien und welche Rolle dabei der attraktive Grieche Leon spielt, erzählt Christian Humberg unterhaltsam und humorvoll. Der Autor beschreibt in diesem Krimi sehr anschaulich die wunderschöne Insel Santorin mit ihren traumhaften Meeresblicken und den weißen Häusern. Wenn Alexandros griechisches Essen zubereitet, möchte man gern zugreifen.

Es gibt einige Tatverdächtige, wie Zoe und Leon bald herausfinden. Sie recherchieren im Privat- und Berufsleben des Reeders, weil sie dem Kommissar nicht allzu viel zutrauen. Für ihn ist Zoe noch immer verdächtig, auch wenn er ihr nichts nachweisen kann. Als Alexandros im alten Restaurant niedergeschlagen wird steigt die Spannung weiter. Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Mord und dem Sunrise?

in einem packenden und hochdramatischen Finale, wird der Fall logisch und in sich schlüssig gelöst. Für Zoe und Leon ist es gerade noch einmal gut gegangen, dennoch beschließt Zoe auf der Vulkaninsel zu bleiben und mit ihren neuen Freunden die Wiedereröffnung des Sunrise zu betreiben.
Der Schreibstil von Christian Humberg ist flüssig und sehr gut lesbar. Die facettenreichen Ermittlungen und Spuren werden gekonnt zu einem packenden und unerwarteten Finale geführt.

Ein gut ausgedachte Geschichte, die in sich schlüssig gelöst wurde und ein verheißungsvoller Auftakt zu einer neuen Reihe. Mich hat dieser Griechenland-Krimi gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich nicht nur 5 Sterne, sondern auch eine klare und eindeutige Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.07.2023
Stille Sainte-Victoire / Capitaine Roger Blanc ermittelt Bd.10 (eBook, ePUB)
Rademacher, Cay

Stille Sainte-Victoire / Capitaine Roger Blanc ermittelt Bd.10 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die rund 1000 Meter hohe Montagne Sainte-Victoire erhebt sich mit schroffen weißen Kalkwänden östlich von Aix-en-Provence. Paul Cézanne hat seinen seinen geliebten Hausberg in immer neuen Variationen festgehalten, wie besessen war er von der Magie des zwölf Kilometer langen Massivs.
Doch auch Paläontologen sind fasziniert von diesem Gebiet. Seit Jahren werden hier Überreste von Dinosauriern ausgegraben. Spektakuläre Funde gehören zum Tagesgeschäft.

Bekannt ist die Gegend auch unter Wanderern, die hier unter leichten bis anspruchsvollen Wander-und Klettertouren im Kalksteingebirge wählen können.
Ausgerechnet in dieser wunderschönen Landschaft, steht Capitaine Blanc vor einem Toten. Das Opfer ist Roland Dallest, ein 42jähriger Bauingenieur aus Lyon, der mit seiner Geschäftspartnerin die Statik des Staudamms prüfen soll. Bizarr ist die Todeswaffe – ein Saurierzahn, den Dallest um den Hals trug. Es ist bereits der 10. Fall für Blanc und seine Kollegen, doch an einem Motiv für den Mord fehlt es.

Erste Spuren führen zu seinem Zwillingsbruder, dem bekannten Professor für Archäologie Christian Dallest und in deren Welt. Hier erfahren die Ermittler viel über die Forschung und stellen fest, dass auch viel Geld im Spiel ist, abgesehen von Rivalitäten zwischen den Wissenschaftlern. War der Mord vielleicht eine Verwechslung?
Ermittelt wird in alle Richtungen – aber nichts passt wirklich zusammen. Da geschieht etwas Unerwartetes und man findet einen weiteren Toten. Es ist der Blogger Garro, der sich mit allen angelegt hat. Naturschützern und Paläontologen waren seine individuellen Touren, abseits der Wanderwege, die Hunderte von Followern aus dem Netz begeisterten und anlockten, ein Dorn im Auge.

Das Potential an Verdächtigen bleibt bis zum Schluss nicht wirklich durchschaubar und sorgt immer wieder für unerwartete Wendungen. Der Schreibstil von Cay Rademacher ist flüssig, fesselnd und informativ. Beschreibungen der Natur und der Einsätze am Berg machen neugierig und wecken in mir den Wunsch diese Gegend einmal zu besuchen.

Mit Unterstützung seines Teams, das entscheidend zur Lösung des Puzzles beiträgt, sucht Blanc nach dem oder den Tätern. Im Alleingang, in einem packenden und hochdramatischen Finale, wird der Fall logisch und in sich schlüssig gelöst. Gut dass Paulette Krankenschwester ist und sich am Ende fachkundig um Roger Blanc kümmern kann. Vielleicht können die beiden nun in Ruhe ihr Glück in der alten Ölmühle, die mittlerweile wohnlich und gemütlich ist, genießen bevor den nächste Fall ruft.

Aus meiner Sicht ist „Stille Sainte-Victoire “ eine klare Leseempfehlung für alle, die einen gut durchdachten Krimi mit authentischen Persönlichkeiten, spannenden Ermittlungen und einem neuen Blick auf die Provence lesen möchten. Gern vergebe ich 5 Sterne und freue mich auf den nächsten Fall.

Bewertung vom 12.07.2023
Die Tote aus Larrelt. Ostfrieslandkrimi
Bekker, Alfred

Die Tote aus Larrelt. Ostfrieslandkrimi


ausgezeichnet

Nein, beliebt war sie nicht die Heike Haan. Ihr Lottogewinn war in aller Munde, jeder kannte sie in Larrelt, einem Stadtteil von Emden. Doch an der Bushaltestelle erschlagen zu werden war kein schöner Tod, den nicht einmal ihre vielen Feinde ihr gewünscht hätten.
Es ist der schon der 15. Fall für Kommissar Steen und sein Team. Ausgerechnet seine Kollegin Altje Remels entdeckt die Tote, als sie am Morgen noch vor Dienstbeginn Gülle ausfährt. Sie erkennt Heike sofort, beide sind gemeinsam zur Schule gegangen und mochten sich nicht besonders.
Bei den Ermittlungen finden sich schnell viele Leute, die ein Motiv haben könnten. Doch Kommissar Steen vertraut seinem Instinkt und lässt sich auch nicht durch wassersichte Alibis beeindrucken.
Altje zeigt bei diesem Fall große Einsatzbereitschaft und ermittelt zielstrebig in eine bestimmte Richtung, die sich bald als bedeutungsvoll herausstellt. So engagiert war sie selten.
Erzählt wird eine komplexe und phantasievolle Geschichte mit Liebe zum Detail. Überraschungen unterschiedlicher Art und unerwartete Wendungen bringen Spannung.
Gerade das Privatleben von Heike wird hier zur Fundgrube, doch irgendwie passen lange Zeit nicht alle Puzzlestücke zusammen. Haben die Ermittler etwas übersehen? Hilfe kommt von unerwarteter Seite – der Journalist Tammo Tjaden, der sich immer wieder um eine gute Beziehung zu Kommissar Steen bemüht, hilft mit einem Zeugenaufruf im Neuen Ostfriesenblatt weiter. Vielleicht werden die beiden doch noch Freunde?
Bei den Recherchen helfen Kommissar Steen seine Menschenkenntnis und Erfahrung. Er kann Falschaussagen erkennen und mag es auch nicht, wenn er in eine bestimmte Richtung gedrängt wird. Widersprüche in Zeugenaussagen fordern ihn heraus. Als es am Ende noch einen weiteren Toten gibt, kann er seine Vermutungen beweissicher bestätigen.
Die Kriminalgeschichte ist gut durchdacht und in sich schlüssig gelöst. Die Personen sind authentisch und ihre Handlungsweisen nachvollziehbar. Der flotte Schreibstil liest sich ausgezeichnet.
Fazit:
Ein kurzweiliger Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Die Tote aus Larrelt“ ist gelungen und Lesevergnügen pur. Spannend und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.

Bewertung vom 21.04.2023
Venezianische Finsternis (eBook, ePUB)
Gesing, Daniela

Venezianische Finsternis (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der neue 8. Fall fordert Commissario Luca Brassoni und seine Kollegen von Beginn an. Der Inhaber eines Antiquitätengeschäfts, welches sich neben dem Café Capello Rosso, das Cousin Caruso gemeinsam mit seinem Lebensgefährten Francesco betreibt, befindet, wurde brutal überfallen, gefoltert und ermordet. Was hat der Mörder gesucht? Noch eine weitere Straftat wurde begangen. Francesco, der in der Nacht nach dem Rechten sehen wollte, wurde im Antiquitätenladen brutal niedergeschlagen und liegt im Koma. Genau in dieser Zeit gab es in ganz Venedig einen flächendeckenden Stromausfall. Handelt es sich um einen Zufall oder besteht ein Zusammenhang? Viele Fragen warten auf eine Antwort.
Im Kommissariat ist die personelle Situation angespannt, weil sich Lucas Kollege Maurizio im Vaterschaftsurlaub befindet.
Der ermordete Bianchi verfügt über detaillierte Kenntnisse über die ägyptische Geschichte und im archäologischen Museum von Venedig laufen die letzten Vorbereitungen für eine hochkarätige Ausstellung zur altägyptischen Geschichte. Im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen im Umfeld des Opfers gestalten sich die Untersuchungen hier als vielversprechend, um zu erfahren, was der Mörder bei Bianchini gesucht hat.
Die Kuratorin der Ausstellung, Elena Frascati, ist eine alte Jugendfreundin von Maurizio. Natürlich nutzt er diesen Kontakt, um Luca mit eventuell neuen Erkenntnissen zu helfen. Niemand ahnt wie wichtig er noch für Elena sein wird.

Die Vizequestorin hat sich vor einiger Zeit mit dem Museumsdirektor Cardi befreundet und muss nun strikt Privates und Berufliches trennen, um nicht in einen Loyalitätskonflikt zu geraten.
Als persönlich Betroffener versucht auch Stefan Mayer, genannt Caruso, der Polizei zu helfen und aktiviert erfolgreich einen alten journalistischen Kontakt und bringt überraschende Erkenntnisse in die Ermittlungen ein.
Daniela Gesing gelingt es mit unerwarteten Wendungen und einem vielschichtigen Personenspektrum.

Spannung aufzubauen und den Leser zu fesseln. Ihr Schreibstil ist flüssig, routiniert und lässt sich sehr gut lesen. Die geschilderten Charaktere sind authentisch und gut ausgearbeitet. Der Schauplatz Venedig bietet eine wunderschöne Kulisse, denn die Lagunenstadt wird kenntnisreich, detailliert und liebevoll geschildert.
Der Fall wird noch komplizierter, als Elena Frascati in ihrer Wohnung überfallen und verletzt wird. Ihr Assistent James Henderson, der ihr etwas mitteilen wollte, wird in ihrer Wohnung erschlagen.

Perspektivwechsel und die, auch aus der Sicht des Mörders erzählte, sehr gut ausgedachte Geschichte lassen den Leser aktiv mitdenken und ermitteln.

In einem packenden und spannenden Finale wird der Täter entlarvt und die Fälle werden in sich schlüssig gelöst. Die Autorin erzählt mit Liebe zum Detail in Brassonis 8. Fall eine komplexe und äußerst spannende Kriminalgeschichte, die sofort fesselt, aber auch nachdenklich macht. Daniela Gesings angenehmer und flotter Erzählstil ist wunderbar zu lesen und ich empfehle es allen, die Venedig und Luca Brassoni mögen.

Bewertung vom 15.03.2023
Mord ohne Ende (eBook, ePUB)
Bowen, Rhys

Mord ohne Ende (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

2023 erschien bei dp DIGITAL PUBLISHERS eine überarbeitete Neuauflage des Krimis „Mord ohne Ende“. Es ist bereits der 10. und vorerst letzte Fall um den sympathischen Dorfpolizisten Evan Evans aus dem walisischen Llanfair am Fuße des Mount Snowdon.

Er ist inzwischen glücklich mit der Lehrerin Bronwen, seiner großen Liebe, verheiratet. Beide leben in einem kleinen Cottage auf einem Hügel oberhalb des Dorfes. Auch beruflich ist eine Veränderung eingetreten, weil Evans sich als einfacher Dorfpolizist durch seine rasche Auffassungs- und Kombinationsgabe bei der Aufklärung von Mordfällen bewährt hat.

Er wird einer Sondereinheit für Schwerverbrechen zugeteilt, doch dieser Aufstieg hat seinen Preis. Sein neuer Chef Detective Inspector Bragg befürchtet von Evans in den Schatten gestellt zu werden, deshalb versucht er seine Aufgaben auf Hilfstätigkeiten zu beschränken. Kurz nach der polizeiinternen Umstrukturierung geschieht ein erster Mord. Ein Universitätsprofessor wird beim Frühstück zu Hause erschossen. Die Suche nach einem Motiv gestaltet sich schwierig, weder an der Universität noch im privaten Umfeld gibt es Feinde.

Als wenig später im Küstenort Llandudno ein weiterer Mord geschieht, ein italienischer Pizzabäcker wird erschossen, stellt sich heraus, dass die gleiche Tatwaffe verwendet wurde. Fieberhaft suchen die Ermittler nach einer Verbindung zwischen den Toten. Doch statt einer Lösung wird ein drittes Opfer, ein arbeitsloser Maschinenschlosser, gefunden, das ebenfalls mit dieser Waffe ermordet wurde. Das Team steht vor einem Rätsel und ermittelt etwas konfus in alle Richtungen.

Auch Evans findet keinen Anhaltspunkt für einen Lösungsansatz. Stattdessen steht er vor einem weiteren Problem. In Llanfair ist eine pakistanische Familie eingezogen, die den leer stehenden Dorfladen wieder betreiben will. Bronwen hat sich mit der Tochter angefreundet und erfährt von ihrem Verschwinden. Nirgendwo ist eine Spur von dem Mädchen zu entdecken. Kann Evans hier etwas tun? Constable Evans ist ein sehr guter Beobachter und seine Kombinationsgabe ist legendär.
So ist man als Leser nicht verwundert, als er tatsächlich bei der Suche nach Jamila auf eine vielversprechende Spur für die anderen Mordermittlungen stößt.

Die Auflösung war schlüssig und für mich nachvollziehbar. Mir hat der Krimi sehr gut gefallen, denn die Geschichte war gut durchdacht und spannend bis zu Schluss. Die Einblicke in das Dorfgeschehen und Evans Privatleben haben den Krimi aufgelockert und gezeigt, dass Walliser auch Fremde in ihr Herz schließen können.

Gern vergebe ich 5 Sterne und empfehle den Krimi allen, die spannende Ermittlungen mit walisischem Lokalkolorit und einer Prise Humor lieben. Schade dass es der letzte Fall für Evans ist.

Bewertung vom 06.03.2023
Johannismord. Ostfrieslandkrimi
Riekers, Hans-Rainer

Johannismord. Ostfrieslandkrimi


ausgezeichnet

Der Auftakt zum neuen Fall für das Team Grote & Lessing ist schon etwas ungewöhnlich. Da erhält Grote einen Brief von einem verstorbenen Mörder, den er einst verhaftet hat, und wird gebeten den wahren Mörder zu finden und seine Unschuld zu beweisen. Das Schreiben enthält auch einen Hinweis auf einen Unfall, der keiner ist. Grote ist von der ganzen Sache nicht allzu begeistert, doch die Neugier seiner Kollegin Stine ist geweckt.
Tatsächlich stellt sich bald heraus, dass der Tod von Fiete Deters, dem Freund des Verstorbenen, kein Unglücksfall war. Als auf dem Gehöft seiner Eltern ein Feuer ausbricht, wird klar, hier handelt es sich um Brandstiftung.

Der flotte und informative Schreibstil von Hans-Rainer Riekers fesselt sofort. Er erzählt eine komplexe Geschichte sehr anschaulich aus verschiedenen Perspektiven. So taucht man als Leser schnell in den Fall ein, der immer wieder durch neue Wendungen überrascht.

Die Suche nach Zusammenhängen gestaltet sich schwierig und die Kommissare müssen bei ihren Ermittlungen auch zu ungewöhnlichen Methoden greifen. Dabei können sie sich auf ihre Kollegen, die beiden jungen Streifenpolizisten aus Leer verlassen. Bald stoßen sie auf ein Tourismus-Projekt, in das viel Geld investiert wurde, aber nicht abgeschlossen werden kann. Erste Spuren und Hinweise führen zum Grundstück des Ehepaars Deters.
Bald laufen die Ermittlungen auf Hochtouren und der Krimi nimmt immer mehr an Tempo auf und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Doch was sich bei den Ermittlungen tatsächlich ergibt, verschlägt einem die Sprache. Bei den Recherchen stoßen Grote und Lessing auf einige Geheimnisse.

So gelingt in einem hochdramatischen Finale, vor grausiger Kulisse im Dauerregen, die Lösung dieser Fälle. Habgier, Skrupellosigkeit und Mord offenbaren menschliche Abgründe.
Die gesamte Handlung war super aufgebaut, logisch und spannend. Auch die Beschreibungen der Gegend und der Orte war interessant. Der Fall wurde in sich schlüssig gelöst. Das so gegensätzliche Team Grote & Lesssing hat hier sein ganzes Können bewiesen und wurde tatkräftig von ihrem Freund und Kollegen „Skipper“ unterstützt.

Ein gelungener Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit vielen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Johannismord“ ist Lesevergnügen pur. Spannend und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.

Bewertung vom 25.02.2023
Anglermord in Altfunnixsiel. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Uliczka, Rolf

Anglermord in Altfunnixsiel. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der 16. Fall für die Kommissare Nina Jürgens und Bert Linnig von der Kripo Wittmund hat es in sich. Auf dem Campingplatz Altfunnixsiel wird am Ufer der Harle ein Angler kaltblütig ermordet. Es ist der attraktive Dachdecker Bent Eekhof, der in seiner alten Heimat Ostfriesland, für ein paar Tage Urlaub macht.

Die Recherchen in seinem privaten Umfeld zeigen, wie viel Pech und Unglück er in seinem Leben bereits hatte. Zwei Frauen hat er bereits verloren. Doch ist hier ein Mordmotiv verborgen? Ins Blickfeld der Polizei geraten zwei Einbrecher, die den Urlaub wohlhabender Ostfriesen ausnutzten, um auf Beutezüge zu gehen. Auch sie sind, wie Bent Eekhoff, auf dem Campingplatz in einem Ferienhaus untergekommen.

Lange ist nicht klar ob hier ein Zusammenhang besteht, doch dann nimmt der Krimi an Tempo auf, als Spuren der Einbrecher nach in die Umgebung von Hannover führen. Hier lebte auch Bent Eekhoff.
Rolf Uliczka erzählt eine spannende und hochdramatische Geschichte mit unterschiedlichen Handlungssträngen. So wird der Leser schnell gefesselt und in die Ereignisse geschickt einbezogen, da er das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven betrachtet.

Der Schreibstil von Rolf Uliczka flüssig und sehr gut lesbar. Die facettenreichen Ermittlungen und Spuren werden gekonnt zu einem unerwarteten Finale geführt. Es passt alles. Die Zusammenhänge der in sich schlüssig gelösten Fälle sind gegeben. Darüber hinaus regt der Autor den Leser an bestimmte Vorgänge und Verfahrensweisen in Polizei- und Justizwesen kritisch zu hinterfragen.

Dieses Buch kann ich allen Krimi-Fans unbedingt empfehlen. Hier stimmt die Mischung – ein außergewöhnliche und spannende Kriminalfälle im schönen idyllischen Ostfriesland und ein Hauch organisierter Kriminalität.
Gern vergebe ich 5 Stern und eine klare Leseempfehlung für den 16. Fall dieser Reihe.