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lehmas

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Insgesamt 111 Bewertungen
Bewertung vom 19.10.2017
Ein teuflisch gutes Team / Luzifer junior Bd.2 (2 Audio-CDs)
Till, Jochen

Ein teuflisch gutes Team / Luzifer junior Bd.2 (2 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Für Luzifer Junior, dem Sohn des Teufels, gehen die Ferien zu Ende und das bedeutet die Rückkehr in die Welt der Menschen, ein Wiedersehen mit seinen Freunden und endlich wieder der Genuss von Schokolade. Doch das neue Schuljahr läuft nicht ganz reibungslos. Die ständige Heimlichtuerei vor seinen Freunden (er darf seine wahre Identität nicht enthüllen), das merkwürdige Verhalten seiner Freundin Lilly, die aggressiven Rugby-Jungs der Dorfmannschaft und nicht zuletzt der noch nicht enttarnte Spion seines Vaters lassen Luzi nicht zur Ruhe kommen.

Gleich zu Beginn habe ich mich köstlich amüsiert, wie in der Hölle diskutiert wird, was man mit der schnell wachsenden Spezies der Rechtschreibignoranten anstellt. Die Welt der Hölle und Dämonen ist detailreich ausgestaltet, so dass man ein gutes Bild davon erhält. Die Verknüpfung mit der modernen Welt und technischen Schnickschnacks machen dieses Buch für die Zielgruppe umso interessanter. Aber auch als Erwachsener habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt. Mein Sohn hat das Hörbuch zuerst gehört und an mich zurückgegeben mit dem Kommentar: "Das ist toll! Gibt es da noch mehr davon?"

Christoph Maria Herbst ist die perfekte Sprecherwahl für dieses Hörbuch. Neben der Stimmvariation und den Witz beeindruckt mich auch das Höllentempo, in denen er die Aaron-Parts spricht. Wenn ich das vorlesen müsste, würde ich mich wohl ständig verhaspeln und es käme auch nur halb so witzig rüber. Nicht umsonst gehört Christoph Maria Herbst zu meinen Lieblingssprechern, gerade wenn es um humorvolle Bücher geht.

Fazit: ein höllisch spannendes und witziges Hörbuchspektakel, das nicht nur Kinder kichern und mitfiebern lässt!

Bewertung vom 17.10.2017
Das Fundament der Ewigkeit / Kingsbridge Bd.3  (Restauflage)
Follett, Ken

Das Fundament der Ewigkeit / Kingsbridge Bd.3 (Restauflage)


ausgezeichnet

Nach „Die Säulen der Erde“ und „Die Tore der Welt“ gibt es nun endlich Nachschlag in Sachen Kingsbridge. Diesmal führt uns Ken Follett in die Zeit von Elizabeth I., einer Zeit voller Kriege zwischen Katholiken und Protestanten. Die protestantische Elizabeth Tudor gewinnt den Kampf um die Krone und beginnt ihre lange und erfolgreiche Regierungszeit, die allerdings nie leicht war. Nicht nur die anderen europäischen Königreiche waren eine Bedrohung, sondern auch die Gegner im eigenen Land, wo es einige Intrigen aufzudecken und zu vereiteln gab.

Um gegen die vielen Gefahren gewappnet zu sein, baut Elizabeth den ersten Geheimdienst auf. Geheimagent erster Stunde ist der fiktive Charakter Ned Willard, an dessen Seite wir durch das ganze Königreich und durch Europa reisen. Der weibliche Gegenpart dazu ist die katholische Margery. Aber aufgrund der unterschiedlichen Religionen scheinen Liebe und Heirat in weiter Ferne.

Ken Follett versteht es wieder einmal, den Leser zu fesseln. Die Seiten fliegen nur so dahin und fast ist man froh, dass das Buch nicht das schlankste Exemplar ist und man so recht viele Stunden dem Lesevergnügen frönen kann. Man muss die beiden Vorgängerromane nicht gelesen haben, um „Das Fundament der Ewigkeit“ zu verstehen. Die einzige Verbindung zu den Vorgängern bestehen in der fiktiven Stadt Kingsbridge und einigen kleinen Rückblenden zu den Erbauern der Kathedrale. Das Buch könnte also genau so gut ein Einzelband sein. Die fiktive Geschichte ist perfekt in den historischen Hintergrund eingewebt. Aber nichts anderes habe ich von Ken Follett erwartet. Ihr merkt, die Erwartungen waren hoch.

Von der gestalterischen Seite bin ich etwas enttäuscht. Für stolze 36 EUR hatte ich hier eine etwas schönere Ausstattung erwartet. Die Landkarte ist noch ganz gut geworden, aber andere Bilder wirken fast kitschig. Irgendwie passen sie für mich nicht so gut zum Anfang. Auch den Kapitelanfang hätte man etwas liebevoller gestalten können. Dies nur eine kleine Kritik am Rande für eine ansonsten spannende Lektüre, die viele Stunden Lesespaß bereitet.

Bewertung vom 10.10.2017
Supermops und der dreiste Dackelraub
Gorny, Nicolas

Supermops und der dreiste Dackelraub


ausgezeichnet

Helge hat einen Hund als Haustier - der Traum vieler Kinder, oder? Aber Helge ist nicht glücklich, denn Mops schläft den ganzen Tag und ist voll laaaangweilig. Wie gern hätte er ein richtig gefährliches Haustier gehabt, z.B. ein Krokodil. Was Helge nicht weiß, ist das Mops während er in der Schule ist, immer das Haus nach Futter absucht. So findet das faule Exemplar von Hund eines Tages ein merkwürdiges Gammelwürstchen hinterm Kühlschrank, dessen Verzehr ungeahnte Folgen haben wird.

Nun kann Mops nicht nur die schwersten Matheaufgaben lösen, Saltos springen und schwere Sachen heben, sondern auch sprechen. Helge ist sprachlos als er nach der Rückkehr aus der Schule in seinem Zimmer einen Supermops samt Heldenumhang und Augenmaske vorfindet, ganz Superheld wie er es aus seinen Comics kennt. Es dauert auch nicht lange, da haben die beiden ihren ersten Fall samt Superschurken.

Dieses Buch ist ein Riesengaudi. Nicolas Gorny ist ein sowohl spannendes als auch sehr lustiges Superheldenabenteuer gelungen. Ein Mops hat nicht unbedingt die anatomischen Anlagen eines Superhelden. Aber das haben wir offensichtlich total unterschätzt. In diesem Abenteuer sind die Kleinen die ganz großen Helden. Supermops ist sehr frech und selbstbewußt, Helge (vom Herrchen zum Superheldenassisten degradiert) ein sympatischer Junge von nebenan, für den seine geliebten Comichefte nun Wirklichkeit werden. Endlich darf er die erträumten eigenen Abenteuer erleben. Zusammen sind die beiden Helden ein Superteam.

Mit Pascal Nöldner wurde der perfekte Illustrator für diese Superheldengeschichte gefunden. Gekonnt setzt er Helden wie Schurken ins Rampenlicht. Der Comicstil passt hier natürlich wie die Faust aufs Auge. Was mir bei den Erstlesebüchern vom Südpolverlag immer sehr gut gefällt, ist die Vorstellung aller Hauptpersonen am Anfang des Buchs.

Mit kurzen Kapitel, großer Schrift und Illustrationen auf jeder Doppelseite ist das Buch perfekt für fortgeschrittene Leseanfänger geeignet und sollte selbst Lesemuffel zum Lesen animieren.

Fazit: Superheld, Superschurke, Supermops ist ein Superbuch, das auch Superlesemuffel überzeugen sollte!

Bewertung vom 10.10.2017
Hasse mich nicht! / Götterfunke Bd.2
Woolf, Marah

Hasse mich nicht! / Götterfunke Bd.2


ausgezeichnet

Jess ist zurück aus dem Sommercamp. Enttäuscht von ihrer ehemals besten Freundin Robyn, setzt diese noch einen drauf und erzählt in der Schule Lügengeschichten über Jess. Als dann auch noch Cayden als neue Schüler an der Monterey High School auftaucht, ist der erste Schultag gründlich ruiniert. Was wollen Cayden, Apoll, Athene, Zeus und Hera in Monterey? Und wird auch Agrios dort auftauchen?

Was Jess natürlich nicht weiß, Cayden alias Prometheus bekommt in jedem Jahrhundert drei Chancen, um seine Sterblichkeit zu erlangen. Dafür wählt Athene ein Mädchen aus, um das Prometheus kämpfen muss, als wolle er es wirklich für sich gewinnen. Widersteht das Mädchen ihm 60 Tage lang, hat er den göttlichen Wettstreit für sich gewonnen. Runde 2 ist also eröffnet und wir dürfen gespannt sein, welches Mädchen es diesmal trifft.

Seit Band 1 „Götterfunke. Liebe mich nicht“ wissen wir, dass Jess keine gewöhnliche Sterbliche ist. Sie ist eine Diafani. Für sie ist die Welt der Götter sichtbar und sie vergisst im Gegensatz zu anderen Menschen die Begegnung mit einem Gott nicht. Die Aufgabe einer Diafani ist, alles über die Götter aufzuschreiben, sozusagen als Chronist. Mit der Diafani-Gabe erweckt Jess die Aufmerksamkeit beider Lager. Ob Jess noch mehr Kräfte besitzt, als sie bisher weiß?

Das Buch ist wieder toll ausgestattet. Der Umschlag hat einen wunderschönen metallischen Glanz und im Vorsatzpapier sehen wir ein Karte mit den wichtigsten Handlungsorten in Monterey. Zwischen jeden Kapitel erzählt uns Hermes, was er vom aktuellen Geschehen hält. Abgerundet wird das Buch von einem Stammbaum der Lichtgötter, einem Glossar und einem Cookie-Rezept.

Marah Woolf gelingt es wieder, den Leser von der ersten Seite an zu fesseln. Jess versucht Cayden zu hassen, aber ihr „dummes Herz“ macht ihr da immer wieder ein Strich durch die Rechnung. Die explosive Stimmung zwischen Cayden und Jess ist durch den sarkastischen Schlagabtausch zwischen den beiden Hauptpersonen nicht nur spannend, sondern auch höchst amüsant. Sehr schön ist es auch, dass wir nun Jess „normales Leben“ kennenlernen. Und das ist wahrlich kein leichtes. Die Schule verlangt einiges ab, sie jobbt in einer Pizzeria und sorgt sich um ihre Mutter und Schwester. Ständig lebt sie in der Angst, dass die Mutter wieder in die Alkoholsucht zurückfällt. Und als wäre das nicht genug, kommen nun noch die Scherereien mit der Götterclique hinzu. Ich liebe den Schreibstil von Marah Woolf. Der Mix zwischen Spannung, Humor, Fantasie und Entwicklung der Charakere ist sehr gelungen. Man mag das Buch nicht aus der Hand legen. Die vielen Wendungen und das Auftauchen neuer Charaktere erzeugen immer mehr Spannung und mit dem Ende des 2. Bands hätte ich niemals gerechnet. Nun heißt es warten auf den finalen dritten Band, der „Götterfunke – Verlasse mich nicht“ heißt und am 16.März 2018 erscheinen wird.

Bewertung vom 08.10.2017
Im Auftrag des Götterchefs / Henry Smart Bd.1
Scheunemann, Frauke

Im Auftrag des Götterchefs / Henry Smart Bd.1


ausgezeichnet

Henry Smart, Schüler aus Kalifornien, wird von seinem Vater für die Dauer der Ferien nach Bayreuth verschleppt. Wer Bayreuth hört, denkt wahrscheinlich sofort an Richard Wagner und das Opernhaus. Genau dort hat Henrys Vater für die Dauer der Festspiele eine Anstellung als Maskenbildner. Sein Wunsch ist es, dass der Sohn die deutsche Heimat seiner verstorbenen Mutter kennenlernt. Nur das Henry nicht so erfreut ist, seine Sommerferien in einer deutschen Kleinstadt zu verbringen. Die Pension, in der er mit seinem Vater wohnt, entpuppt sich allerdings als Wohnort von 3 ungewöhnlichen älteren Damen und als dann noch statt der bestellten Pizza ein schlecht gelaunter Riese auftaucht, wittert Henry ein Abenteuer und begibt sich auf die Suche. Was er dann herausfindet, hätte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht ausdenken können.
Bayreuth ist nicht zufällig als Ausgangspunkt der Geschichte gewählt, denn die Nibelungensaga, auch Stoff einer Wagneroper, spielt ein zentrales Element in der Geschichte. So treffen wir Wotan, seine Tochter die Walküre Brunhilde (hier als Hilda), Drachentöter Siegfried und einige mehr. Loge stattet das Missionsteam aus Henry, Hilda, Siegfried und Tante Urd mit einigen Agentenspielzeugen aus, die mich direkt an James Bond denken liesen, aber natürlich viel mehr können als Q sie hätte erfinden können.

Man kommt super in die Geschichte rein. Henry ist ein sympatischer Typ und mir gefällt die Art, wie er erzählt. Er ist mutig und clever. Auch Hilda und die Tanten sowie Wotan sind interessante Charaktere. Siegfried zeigt sich als selbstverliebter Pfau, der gerne einfach draufhaut. Denken ist nicht ganz seine Stärke und über den Vergleich mit Barbie-Ken musste ich sehr schmunzeln. Dennoch steuert er auch wichtige Taten zum Gelingen der Mission bei. Ganz toll finde ich wie man die Nibelungensaga durch Wotan und Hilda erzählt bekommt. So schön locker und kindergerecht! In der ersten Mission geht es dann nach London, wo wir es auch mit englischen Sagengestalten zu tun bekommen. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.

Frauke Scheunemann ist hier der Auftakt einer neuen Reihe um Henry Smart, einen jugendlichen Agenten, perfekt gelungen. Der leichte und witzige Schreibstil sorgen dafür, dass man sofort in die Geschichte eingesaugt wird und sie förmlich verschlingt. Nicht zuletzt die Spannung lies mich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Am Ende gibt es einen Ausblick auf die nächste Mission, die uns nach Paris führen wird. Wir werden Henry auf jeden Fall wieder begleiten.

Bewertung vom 28.09.2017
Und plötzlich war Frau Honig da / Frau Honig Bd.1
Bohlmann, Sabine

Und plötzlich war Frau Honig da / Frau Honig Bd.1


ausgezeichnet

Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, das einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen gefunden hat: „Und plötzlich war Frau Honig da“ von Sabine Bohlmann. Und darum geht es: Julius Sommerfeld ist Witwer und Vater von 4 Kindern: Theo, Camille, Betty und Hugo. Er ist total überarbeitet, die Kinder mehr oder weniger sich selbst überlassen. In dieser Situation klingelt es an der Tür und Frau Honig, Kindermädchen von der VFFDAÜDKW (= Vermittlungsstelle für Familien, denen alles über den Kopf wächst), übernimmt das Ruder. Vater Sommerfeld ist verwirrt, da er nie ein Kindermädchen bestellt hat, erkennt aber schnell den Nutzen und kehrt zu seiner Arbeit zurück. Im Laufe der Geschichte beschäftigt sich Frau Honig mit jedem Kind und hilft ihnen bei ihren Problemen und bringt sie (einschließlich Vater) wieder als Familie zusammen. Dabei setzt sie ungewöhnliche und auch magische Methoden ein. Erinnert das euch ein bisschen an Mary Poppins oder die zauberhafte Nanny?

Ja, der Vergleich ist durchaus gegeben. Dennoch gelingt es Sabine Bohlmann hier ihre ganz eigenen Ideen umzusetzen und ein ganz wunderbares Buch zu erschaffen. Sehen wir uns mal die Hauptcharaktere näher an:

Der Vater Julius ist wie erwähnt der überforderte alleinerziehende Vater. Theo (12) spielt am liebsten den ganzen Tag am Computer. Seine Zwillingsschwester Camille (12) kämpft mit Teenagerproblemen wie dem ersten Verliebtsein. Betty (8) ist ein kleines Schusselchen mit geringen Selbstbewusstsein. Hugo (5): hat einen unsichtbaren Freund, einen Kater. Erstaunlicherweise kann auch Frau Honig ihn sehen. Damit hat sie schon einmal den kleinen Hugo für sich eingenommen. Als sie ihn dann auch noch auf einem fliegenden Teppich ins Bett schickt, ist der kleine Hugo ganz hin und weg vom neuen Kindermädchen. Auch Betty hilft sie, ihre Schussligkeit mit einem Trick zu überwinden und mehr Selbstbewußtsein aufzubauen. Camille und Hugo sind schon etwas schwerer zu knacken. Aber spätesten als ein paar Tage der Strom "ausfällt" wachsen Familie und auch die Nachbarn wieder zusammen.

Diese Buch beinhaltet so viel, dass ich es kaum alles in Worte fassen kann. Es plädiert für ein schönes Familienleben, zeigt Lösungsmöglichkeiten für schwierige Familiensituationen, aber auch lustige Ideen, um mit den kleineren Problemen des Familienalltags umzugehen z.B. einer Böse-Wörter-Schublade. Aber nicht nur innerhalb der Familie, sondern auch gegenüber den Mitmenschen außerhalb. Sehr schön finde ich auch die Ideen, die Zitate von berühmten Menschen, die Frau Honig nutzt, im Anhang aufzulisten, z.B.
"Sei freundlich zu unfreundlichen Menschen, sie brauchen es am meisten" (Fernandel, französischer Schauspieler)

Außerdem gibt es im Anhang auch noch ein paar Honigrezepte, die im Buch vorkommen. Honig ist ein so tolles Mittel! Dieses Buch ist auch eine Hommage an die Bienen. Betty entdeckt ein Herz für die Bienen und die Imkerei und so lernen wir ganz unauffällig auch noch jede Menge über Bienen. Sehr schön finde ich auch, das Frau Bohlmann versucht hier den Kindern (und auch Erwachsenen) die Angst vor Bienen zu nehmen. Auch über das Problem des Bienensterbens wird eingegangen und ich finde es ganz toll, dass die Kinder mit Frau Honig ganz viele Blumen für die Bienen säen. Ich habe mir sogleich vorgenommen, nächstes Frühjahr mit den Kindern ein paar Saatbomben in unserer Wohngegend zu verteilen. Hier ist es wunderbar gelungen. die Bedeutung der Bienen im großen Puzzle der Natur an den Leser zu bringen.

Nach dieser Lektüre ist Frau Honig für mich zum Vorbild geworden und einige Anregungen werde ich auch bei uns hier und da einfließen lassen. Ich kann dieses tolle Buch nicht nur für Kinder ab etwa 8 Jahren, sondern auch allen Müttern und Vätern nur ans Herz legen. Bitte lesen und was drauss machen! Ich würde mich sehr über Folgebände freuen, wo Frau Honig in einer neuen Familie auftaucht.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.09.2017
Der Igel Nepomuk
Reh, Rusalka

Der Igel Nepomuk


sehr gut

Igel Nepomuk erwacht viel zu spät aus seinem Winterschlaf. Dünn und schwach macht er sich auf die Suche nach etwas zu essen. Sein Freund, der Hofhund Emmerich hat leider nichts mehr für ihn, aber letztendlich wird er dann bei Kuh Wilma fündig, die etwas Milch für ihn hat. Wir begleiten Nepomuk durch den Frühling, Sommer und Herbst, bis er sich wieder zum Winterschlaf in eine Höhle zurückzieht. Zahlreiche Erlebnisse und Begegnungen machen das Buch zu einer kurzweiligen Lektüre.

Dieses Buch ist so wunderbar friedlich. Die Tiere helfen sich und gehen respektvoll miteinander um. Die Sprache ist sehr bildhaft und hält viele poetische Ausdrücke und Vergleiche bereit. Aufgrund der tollen Sprache von Rusalka Reh sieht man als Leser die Bilder direkt vor sich, kann die Jahreszeiten direkt riechen, hören und spüren. Es inspiriert dazu, die Umwelt und die Entwicklung der Natur während der Jahreszeiten bewusst wahrzunehmen und auch kleine Details zu bemerken.

Es wird viel auf den Igel als Tier und seine Merkmale und Fähigkeiten eingegangen, ohne dass das Buch als Sachbuch rüberkommt. Einen Kritikpunkt habe ich jedoch: Der Igel bekommt Kuhmilch. Seit Jahren gibt es Kampagnen, den Igeln keine Kuhmilch zu geben, da diese die Milch nicht gut verdauen können und Folgeprobleme bekommen. Daher finde ich es sehr schade, dass in diesem Kinderbuch dieses alte Bild vom milchtrinkenden Igel hervorgeholt wird. Ich hoffe, dass die kleinen Leser da von ihren Eltern entsprechend aufgeklärt werden.

Die Illustrationen von Antje Drescher wirken frisch und sind sehr niedlich. Die vielen schwarz-weißen Bilder haben uns sehr gut gefallen. Die Aufmachung mit dem Buchrücken aus Leinen macht einen sehr hochwertigen Eindruck.

Bewertung vom 24.09.2017
Das Sams feiert Weihnachten / Das Sams Bd.10
Maar, Paul

Das Sams feiert Weihnachten / Das Sams Bd.10


ausgezeichnet

Bisher kannten wir nur den Sams-Film und ein kleines Hörbuch, aber ich muss gestehen, dass wir noch kein einziges klassisches Samsbuch gelesen haben, eigentlich noch gar kein Buch von Paul Maar. Da der Große nun das richtige Alter hat, wird es Zeit in die Samswelt einzutauchen. Da kam es uns bei diesem Buch auch gerade recht, dass der Autor in einem Vorwort in die Samswelt einführt, so dass auch wir als halbe Neulinge die wichtigsten Personen kurz kennenlernen. Und dann geht es los: Gleich zu Beginn gibt es einen herrlichen Dialog zwischen Herrn Taschenbier und dem Sams - so viele Missverständnisse. Da sieht man erst, wie wichtig eine korrekte und genaue Kommunikation ist. Das Sams braucht warme Sachen für den Winter. Warme oder doch er wärmende Sachen? Es ist einfach zu herrlich. So gehen Herr Taschenbier und Sams ins Kaufhaus, wo das Sams natürlich Unfug stiftet und sich ungewöhnliche Wintersachen mehr oder weniger korrekt ergaunert. Und so begleiten wir das Sams durch die Vorweihnachtszeit mit Schnee, Nikolaus, Plätzchen, Weihnachtsbäumen und was diese Zeit so alles ausmacht. Auch Frau Rotkohl, die Vermieterin von Frau Taschenbier, spielt eine interessante Rolle. Sie will nichts mit Weihnachten zu tun haben. Der Hintergrund ist recht traurig. Wie die Nuss geknackt wird und alles in einem lustigen und schönen Weihnachtsabend gipfelt - das müsst ihr selbst herausfinden.

Wir haben uns sehr amüsiert mit diesem Buch. Für das Sams ist es der erste Winter und das erste Weihnachten. Diese vielen Wortspiele und Reimereien, aber auch die Gaunereien und die überbordende Fantasie des Sams waren einfach herrlich. Das Sams interpretiert die Aussagen von Erwachsenen einfach sehr wortgetreu, was mir als Erwachsenen vor Augen geführt hat, dass wir Erwachsene doch eine Art automatischen Dolmetscher in uns haben und eigentlich gar nicht merken, was wir teilweise für ein Unsinn sagen. Wie muss es da den Kindern gehen, die dies erst lernen müssen. Ein Running Gag ist die Würstchenliebe des Sams. Überall versucht er Würstchen zu bekommen und auch weihnachtlich unterzubringen. Wir haben sehr viel gelacht und der Große möchte nun natürlich auch alle anderen Samsbücher kennenlernen. Wie gut, dass bald Weihnachten ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.09.2017
Ab die Post!
Stemm, Antje von

Ab die Post!


ausgezeichnet

Heute möchte ich euch ein Kreativbuch vorstellen, dass mich absolut begeistert hat. Wie der Titel "Ab die Post!" schon erahnen lässt, dreht sich alles um die Post. Das Besondere ist, dass hier nicht einfach nur einzelne DIY-Ideen mit Anleitung aneindergereiht aufgeführt werden. Nein, dieses Buch ist viel mehr. Das ganze ist in eine Comicgeschichte eingebunden. Der Briefträger Ricky Schnick freut sich, wenn er bei Fantasilie Post abgeben kann, denn die Briefe, die sie bekommt, sind immer ganz besonders schön. Die beiden kommen ins Gespräch, wieso Fantasilie immer so tolle Briefe bekommt und so wird Ricky Schnick auf einen Ausflug eingeladen, mit Fantasilie zusammen einige ihrer Freunde zu besuchen. Und so ergibt sich eine Gliederung des Buchs. Immer wieder besuchen wir neue Freunde und bekommen dort deren Spezialgebiet vorgestellt. Was ich besonders schön finde, ist die direkte Ansprache des Lesers. Das schafft Nähe, wirkt persönlich und man fühlt sich wohl und angesprochen.

Nun wollt ihr sicher ein paar Beispiele hören, was an DIY-Ideen im Buch enthalten ist und ich will euch gern ein paar Beispiele nennen. Es gibt insgesamt 6 Kapitel:

1. Mailart
Hier machen wir aus Briefumschlägen Kunstwerke, stellen eigene Briefumschläge her, üben Schnörkelschrift, basteln Briefmarken (falls man keine echte Briefmarke braucht) und stellen ein Siegel her.

2. Spaßpost
Bei Spaßpost gilt: mach nur das, was du auch gern bekommen würdest. Denn neben Konfettiüberaschungen und Ballonpost gibt es z.B. auch Briefschreck oder anonyme Post aus geklebten Buchstaben. Des weiteren sind hier auch Geheimschrift und Rubbelfelder ein Thema. Was ich persönlich sehr spannend finde, ist das große Postexperiment, wo z.B, ein Flipflop beschriftet und frankiert wird und dann ab in den Briefkasten. Ob das ankommt? Ich habe bereits mein eigenes Postexperiment im Kopf.

3. Freundschaftspost
Hier habe ich eine sehr süße Idee gefunden: die verschickbare Umarmung. So schnell und einfach umgesetzt und eine große Freude für z.B. Omas in der Ferne. Außerdem gibt es noch eine Idee, wie man sich selbst verschicken kann, oder eine Kuschelpostkarte oder auch ein Zahlenrätsel.

4. Geschenke per Post
Hier gibt es verschieden Ideen für Karten, Paketverpackungen und Einladungen.

5. Praktisches rund um die Post
Was kann man denn als fleißiger Briefeschreiber so gebrauchen? Eigenes Briefpapier, ein Addressbuch, einen Briefkasten und eine Postsammelschachtel zum Beispiel.

6. Urlaubspost
Auch an die Urlaubspost wurde gedacht und einige kreative Ideen vorgestellt.

Im Buch verteilt sind auch 12 Tipp & Trickthemen, die das Briefeschreiben erleichtern sollen. So geht es z.B. um Liebesbriefe, Entschuldigungen und Gedankenmindmaps.

Fazit: Das Buch ist voller kreativer Ideen, die einfach und meist schnell umsetzbar sind. Cover, Gestaltung, Text, Ideen und Comic - alles greift alles wunderbar ineinander. Dieses Buch ist ein Gesamtkunstwerk, das auch zu ganz eigenen Ideen inspiriert. So sollte das sein!