Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Nordseemädchen
Wohnort: 
Stade

Bewertungen

Insgesamt 80 Bewertungen
Bewertung vom 04.12.2022
Die Sehnsucht nach Licht
Naumann, Kati

Die Sehnsucht nach Licht


sehr gut

Die Autorin, Kati Naumann, stammt selbst aus der Region ums Erzgebirge und erzählt die Geschichte der fiktiven Familie Steiner über 5 Generationen im Zeitraum 1908 bis 2019. Die Familie Steiner steht für unzählige Familien, die eng mit dem Bergbau verbunden waren und es teils noch sind. Der Roman beginnt mit Alma und Johann Steiner und endet mit Luisa Steiner, die 2019 im Schaubergwerk arbeitet und sich zusammen mit ihrer Großtante auf die Suche nach einem verschollenen Großonkel macht. Können sie nach so langer Zeit eine Spur finden? Geschickt wird von der Familiengeschichte über die Generationen erzählt und dann parallel von Luisa und der Suche nach dem verschollenen Großonkel.
Das Buch wurde hervorragend recherchiert und ich konnte viel über die Geschichte des Bergbaus im Erzgebirge lernen. Zudem ist der Roman spannend und man konnte mit der Familie mitleiden und – lachen. Der Schreibstil ist sehr angenehm.
Eine kleine Kritik habe ich jedoch. Oft wusste man als Leser bereits was passiert war (z.B. die Geschehnisse um den Großonkel) und so nahm das etwas die Spannung. In diesem Fall wäre es besser gewesen, nur Andeutungen zu machen, aber nicht komplett aufzuklären. So hätte man als Leser noch mehr mitgefiebert bei der Suche von Luisa nach der Wahrheit. Trotzdem ein spannender Roman, den ich empfehlen kann.
Mir hat auch die Ausstattung des Buchs sehr gefallen: es gibt einen Stammbaum der Familie Steiner und im hinteren Teil eine Zeittafel zum Bergbau im Erzgebirge, ein Interview mit der Autorin und eine Karte der Region.

Bewertung vom 20.10.2022
Logbuch der Leidenschaft
Bielefeld, Marc

Logbuch der Leidenschaft


ausgezeichnet

Es werden moderne und historische Segler und Seglerinnen vorgestellt, die eine gemeinsame Verbindung haben: die endlose Leidenschaft fürs Segeln und die Kraft ihre Leidenschaft auch auszuleben und sich über gesellschaftliche Grenzen hinwegzusetzen.
Marc Bielefeld hat das Buch in 15 Lebensgeschichten eingeteilt. Jedem Segler und jeder Seglerin ist ein Kapitel gewidmet und es geht immer um die Fragen: Wie ist die Person zum Segeln gekommen? Wie kam sie zum ersten Boot? Welche Hindernisse gab es? Wie ging es dann weiter? Hierbei handelt es sich um bekannte Segler*innen, wie z.B. Guy de Maupassant oder mir völlig unbekannte wie z.B. Adeline von Schimmelmann, die mit der Bibel in der Hand segelte und immer für die vergessenen Fischer da war was sehr außergewöhnlich für eine Frau ihrer Zeit war. Sie hat alles gegeben und starb selbst verarmt. Jede Geschichte hatte ihren eigenen Charme und der Stil des Autors hat mir sehr gefallen. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und habe viel gelernt.
Marc Bielefeld hat eine wunderbare Einleitung geschrieben, in der es immer um die Liebe zum Segeln geht- egal wie stark der Gegenwind ist. Es geht immer um die Sehnsucht aus dem Trott auszubrechen und um das Meer, das Boot und den Wind. Die Einleitung spricht mir aus der Seele und hat mich sehr berührt. Sie erweckte auch bei mir den Wunsch einmal etwas zu wagen und mich auf Abenteuer einzulassen.
In der Buchmitte befindet sich ein Bildteil. Jedem Segler und jeder Seglerin ist eine Seite gewidmet.
Das Buch ist sehr informativ und unterhaltsam. Ich kann es jedem (auch Nicht-Segler*innen) wärmstens empfehlen. Wieder ein tolles Buch aus dem Delius-Klasing Verlag!

Bewertung vom 05.10.2022
Die rätselhaften Honjin-Morde / Kosuke Kindaichi ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)
Yokomizo, Seishi

Die rätselhaften Honjin-Morde / Kosuke Kindaichi ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Japan, 1937. Der Sohn der bedeutenden Ichiyanagi-Familie heiratet. In der Hochzeitsnacht wird das neuvermählte Paar tot aufgefunden. Der Mord gibt Rätsel auf, denn das Zimmer ist von innen verschlossen, es gibt keine Spuren und im Schnee steckt ein blutiges Schwert. Zudem ist im Dorf ein maskierter Mann gesehen worden. Der Privatdetektiv, Kosuke Kindaichi, wird eingeschaltet, um den Mord aufzuklären.
Der Krimi, der im Stil von Agatha Christis „Murder-Mysteries“ konstruiert ist, hat mich von der ersten Seite in seinen Bann gezogen. Die Geschichte spielt in Japan in der 30-iger Jahren und die Atmosphäre der Zeit sowie die gesellschaftlichen Gepflogenheiten werden vom Autor wunderbar widergespiegelt. Die Charaktere erscheinen sehr authentisch und Kosuke Kindaichi ist ein etwas exzentrischer Charakter, der schnell kombiniert und auf unkonventionelle Weise aufklärt.
Meiner Meinung nach ist der Krimi sehr geschickt konstruiert. Was zuerst einfach erscheint, wird durch verschiedene kleinere Details zu einer rätselhaften Geschichte verwoben. Wie kann ein Mord geschehen, aber alle Türen und Fenster sind verschlossen? Wie kommt das blutige Schwert in den Schnee? Warum hinterlässt der Täter keine Spuren? Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung wer der Mörder sein könnte.
Der Krimi ist flüssig zu lesen und der Stil hat mir sehr gut gefallen. Hinten im Buch gibt es ein Personenregister und ein Glossar mit einigen Erklärungen japanischer Bezeichnungen.
Die Serie um den Privatdetektiv Kosuke Kindaichi umfasst 77 Bände- ich würde mich freuen noch viele Bände in deutscher Übersetzung lesen zu dürfen. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen. Definitiv ein Krimi-Highlight!

Bewertung vom 29.08.2022
Ein Bild von einer Frau
Bub, Natascha

Ein Bild von einer Frau


ausgezeichnet

1953. Ernest Hemingway galt als schwieriger und launischer Mensch, der dem Alkohol ordentlich zugetan war, mit dem Alter haderte und gerne auf die Jagd ging. Die junge Fotografin Inge Schönthal (später Inge Feltrinelli) schließt eine Wette ab, dass sie es schaffen würde ein Foto von Ernest Hemingway zu machen. Mutig macht sie sich auf den Weg nach Kuba. Es stellt sich schon als schwierig heraus überhaupt mit Hemingway in Kontakt zu treten aber Inge gibt nicht auf und fordert Hemingway heraus. Wird es ihr gelingen das ersehnte Foto zu bekommen?
In dem sehr spannenden Roman benennt Natascha Bub Inge Schönthal in Insa Schönberg um, da es sich hier um einen frei erzählten Roman, aber nicht um eine Biographie handelt. Der Kern der Geschichte ist zwar wahr- es gab tatsächlich die Finca auf Kuba, die Mrs. Mary, die Pilar und auch beschriebene Fotos von Hemingway- aber die Autorin hat hier frei erzählt. Allerdings ist die Handlung sehr stimmig und am Ende kam ich zu dem Schluss: ja, so hätte es wirklich sein können.
Ich bin ein großer Hemingway-Fan und habe seine Romane/Geschichten sowie einige Biographien gelesen. Meiner Meinung nach ist Hemingway in diesem Roman so dargestellt worden, wie ich ihn mir vorstelle. Es ist der Autorin sehr gut gelungen, historische Persönlichkeiten glaubwürdig darzustellen und das alles in eine spannende Geschichte zu verpacken. Meiner Meinung nach ist der Roman wirklich gelungen und lässt sich obendrein sehr angenehm und flüssig lesen.
Ich empfehle zuerst das Nachwort zu lesen, um Fiktion und Wirklichkeit einordnen zu können.
Fazit: ein spannender Roman mit wahrem Kern. Sehr zu empfehlen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.08.2022
Das Kaufhaus der Träume
Lee, Miye

Das Kaufhaus der Träume


weniger gut

Penny bekommt ihren Traumjob in dem Kaufhaus der Träume in einem Dorf, wo sich alles um das Träumen dreht. Hier werden auf mehreren Etagen nicht nur Träume aller Art verkauft- von Albträumen, Urlaubsträumen bis hin zu Sonderangeboten, sondern in dem Dorf gibt es auch Essen und Trinken, das das Einschlafen erleichtert. Allerdings kann man das Dorf und das Kaufhaus erst betreten, wenn man eingeschlafen ist.
Ich hatte mich sehr auf die fantastische Geschichte und das Abtauchen in diese Fantasiewelt gefreut. Ich lese solche Bücher gern und bin ein großer Fan von Walter Moers Zamonien- Büchern.
Leider bin ich von dem Buch, das ein Bestseller in Korea ist, enttäuscht. Ich kam sehr schnell in die Geschichte rein und als Penny dann den Job bekam, dachte ich, dass die Geschichte jetzt richtig losgehen würde. Dies geschah leider nicht. Es folgten eine Reihe von „Traumgeschichten“, aber keine durchgehende Handlung. Das Buch hat mich immer mehr gelangweilt. Zudem ist die Sprache sehr einfach gehalten, teils sogar kindlich. Natürlich hatte ich auch keine hohe Literatur erwartet, aber die Sprache empfand ich als sehr störend.
Schade, denn die Idee einer solchen Traumwelt ist sehr schön. Es fehlte aber leider an der Umsetzung und an Handlung. Leider kann ich für das Buch keine Empfehlung aussprechen.

Bewertung vom 23.06.2022
Die Apollo-Morde (eBook, ePUB)
Hadfield, Chris

Die Apollo-Morde (eBook, ePUB)


sehr gut

1973. Wir sind im Kalten Krieg und die “Apollo 18” Mission ist nicht nur eine weitere Mond-Mission, sondern hauptsächlich eine Reise mit ganz speziellem Auftrag. Alles wird gut vorbereitet, aber auf der Mission läuft es dann nicht wie geplant. Ein Crewmitglied kommt zu Tode und so nimmt das Unheil seinen Lauf.
Chris Hadfield ist selbst Astronaut und man merkt jeder Seite des Romans an, dass er weiss worüber er schreibt. Ich hatte immer das Gefühl, dass vieles was er schildert nicht nur Fiktion, sondern auf wahren Begebenheiten basiert. Der Autor beschreibt auch technische Details anschaulich und gut verständlich. Ich konnte mich immer in die Geschichte einfühlen, aber mir haben doch ein wenig die privaten Hintergründe der Charaktere gefehlt. Aber das ist ja bei Thrillern oft so. Für meinen Geschmack hätte der Roman auch etwas kürzer sein dürfen, ist aber trotz seiner über 600 Seiten nie langweilig. Dem Autor ist es sehr gut gelungen mit einer Mischung aus Fiktion und wahren Begebenheiten einen spannenden Roman zu schreiben. Wer sich für viele fundierte Details aus dem Weltraumprogramm interessiert und SF-/historische-/Spionage- Thriller liebt, dem kann ich dieses Buch sehr empfehlen.

Bewertung vom 16.06.2022
Dünenleuchten
Janz, Tanja

Dünenleuchten


sehr gut

Die Biologin Bente kehrt nach Jahren in L.A. in ihre Heimat St.Peter-Ording zurück um sich von einer schwierigen Zeit zu erholen und um ein neues Leben zu beginnen. Sie bekommt einen Job in der Schutzstation am Westerhever Leuchtturm, den sie mit voller Energie und Leidenschaft ausübt. Ganz in der Nähe trifft sie auf den Geschäftsmann und Kitesurfer Tilo. Bente und Tilo kommen sich näher und endlich scheint das Glück auf Bentes Seite zu sein. Tilo verfolgt jedoch andere Pläne.
Dies ist wieder einmal ein sehr gelungenes Wohlfühlbuch von Tania Janz. Es ist zwar das bewährte Muster der “Meer-Wohlfühlromane” und irgendwie ist die Geschichte auch vorhersehbar, aber trotzdem hat mich das Buch von der ersten Seite an gefesselt. Bente und alle anderen Charatere sind sympathisch und man möchte am liebsten Teil der SPO Gemeinschaft um Bente, Franca und Bentes liebevoller Familie sein. Zudem wird die Landschaft wieder wunderbar beschrieben und man kommt so richtig ins Träumen.
Fazit: ein Leicht-lockerer Wohlfühl-Urlaubsroman den ich nur empfehlen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.06.2022
Wo die wilden Kräuter blühen
Neumann, Sandy

Wo die wilden Kräuter blühen


gut

Sandy Neumann und ihr Mann erfüllen sich ihren Traum und kaufen ein altes Landhaus im südlichen Frankreich. Zwischen Weinbergen und Kräuterwiesen haben sie ihr Glück gefunden. Sandy berichtet von ihrem Leben in dem kleinen Dorf Tuchan.
Sandy ist Food-Bloggerin und so handeln viele Erzählungen und Anekdoten in dem Buch vom Kochen, Essen und Feiern mit Freunden in der neuen Heimat. Zu Beginn erzählt Sandy vom Endecken des Dorfs, der Liebe zur Landschaft und dem Kauf vom Haus, was noch sehr spannend war. Leider habe ich dann, nach einigen Kapiteln Kochen und wiederholten Einladungen zum Essen (was immer im Detail geschildert wurde), das Interesse immer mehr verloren. Gern hätte ich mehr über das Leben in Frankreich, den Menschen und die Schwierigkeiten in der neuen Heimat erfahren. Insgesamt fand ich das Buch doch recht emotionslos. Alles wurde immer als so schön und problemlos beschrieben- na ja, das ist ja das Geschäft der Blogger.
Sehr gefallen hat mir der Bildteil mit Bildern der Landschaft, des Hauses und leckerem Essen. Wer jedoch Rezepte im (oder am Ende) des Buchs erwartet, wird enttäuscht sein. Es wäre auch hilfreich gewesen, eine Karte von der Gegend um Tuchan auf der Innenseite des Einbands zu haben.
Insgesamt ein nettes Buch, aber das Potential wurde meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft.

Bewertung vom 08.06.2022
Über Carl reden wir morgen
Taschler, Judith W.

Über Carl reden wir morgen


ausgezeichnet

Dies ist die Geschichte der Müller-Familie Brugger vom Mühlenhof, die sich über 3 Generationen zieht. Das Buch beginnt um 1830 mit der Geschichte von den Geschwistern Anton und Rosa, fährt dann mit deren Kindern fort und befasst sich dann mit deren Kindern, die den 1. Weltkrieg erleben.
Mir hat neue Roman von Judith Taschler sehr gut gefallen und von der ersten Seite an war ich von der Geschichte gefesselt. Es handelt sich um eine Familiengeschichte in der die Skandale, Schicksalsschläge und die Lebensbedingungen-und Lebenseinstellungen der Zeit sehr lebendig dargestellt werden. Besonders die Rolle der Frau im 19. Jhd hat mich teilweise erschüttert, aber auch gezeigt, dass es schon damals Frauen gab, die sich über soziale Strukturen und Erwartungen gegenüber Frauen hinweggesetzt haben. All dies wurde wunderbar und sehr bildlich erzählt und man hat mit allen Charakteren mitgefiebert und mitgelitten. Carl und seine Geschichte selbst erscheint erst im letzten Drittel des Romans- Carl ist die 3. Generation und er hat den Krieg mit all seinen Grausamkeiten erlebt.
Schön und sehr hilfreich ist auch das enthaltene Lesezeichen, das den Stammbaum der Familie Brugger zeigt.
Fazit: Ein Buch, das nicht nur fesselt, sondern auch das Leben im 19.Jdh sehr bildlich darstellt. Ein Highlight!

Bewertung vom 06.06.2022
Im Schein der Morgenröte
Engel, Cornelia

Im Schein der Morgenröte


ausgezeichnet

Dies ist der zweite Band der Sansibar- Saga der Autorin. Auch wenn man den ersten Band nicht gelesen hat, kommt man ohne Probleme in die Geschichte rein, denn am Anfang des Buchs befindet sich eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse. Auch für mich, die den ersten Band gelesen hat, war dies hilfreich und hat noch einmal alles in Erinnerung gebracht.
Wir schreiben noch immer 1880. Elisabeth ist nun richtig auf Sansibar angekommen, obwohl es noch immer, besonders für eine Frau, schwierig ist im Gewürzhandel zu bestehen. Der Palast legt ihr noch immer Steine in den Weg und auch die drei Männer Jakob, Dr. Wessel und Gamberg, die um Elisabeth werben, scheinen ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Wem kann sie wirklich trauen? Wie geht es mit dem Gewürzhandel weiter? Wird einer der Männer ihr Herz gewinnen?
Mir hat auch dieser zweite Band wieder sehr gut gefallen. Elisabeth ist eine mutige, starke Frau und ich konnte mich wieder mit ihr identifizieren. Die Autorin schreibt spannend, gefühlvoll und es gibt jede menge Twists, die mich gefesselt haben. Jetzt habe ich Fernweh bekommen- durch die wunderbaren Beschreibungen der Insel konnte ich fast die Gewürze riechen. Ein richtiges Kopfkino! Jetzt freue ich mich auf den dritten Band der Reihe!