Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Nordseemädchen
Wohnort: 
Stade

Bewertungen

Insgesamt 74 Bewertungen
Bewertung vom 16.06.2022
Dünenleuchten
Janz, Tanja

Dünenleuchten


sehr gut

Die Biologin Bente kehrt nach Jahren in L.A. in ihre Heimat St.Peter-Ording zurück um sich von einer schwierigen Zeit zu erholen und um ein neues Leben zu beginnen. Sie bekommt einen Job in der Schutzstation am Westerhever Leuchtturm, den sie mit voller Energie und Leidenschaft ausübt. Ganz in der Nähe trifft sie auf den Geschäftsmann und Kitesurfer Tilo. Bente und Tilo kommen sich näher und endlich scheint das Glück auf Bentes Seite zu sein. Tilo verfolgt jedoch andere Pläne.
Dies ist wieder einmal ein sehr gelungenes Wohlfühlbuch von Tania Janz. Es ist zwar das bewährte Muster der “Meer-Wohlfühlromane” und irgendwie ist die Geschichte auch vorhersehbar, aber trotzdem hat mich das Buch von der ersten Seite an gefesselt. Bente und alle anderen Charatere sind sympathisch und man möchte am liebsten Teil der SPO Gemeinschaft um Bente, Franca und Bentes liebevoller Familie sein. Zudem wird die Landschaft wieder wunderbar beschrieben und man kommt so richtig ins Träumen.
Fazit: ein Leicht-lockerer Wohlfühl-Urlaubsroman den ich nur empfehlen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.06.2022
Wo die wilden Kräuter blühen
Neumann, Sandy

Wo die wilden Kräuter blühen


gut

Sandy Neumann und ihr Mann erfüllen sich ihren Traum und kaufen ein altes Landhaus im südlichen Frankreich. Zwischen Weinbergen und Kräuterwiesen haben sie ihr Glück gefunden. Sandy berichtet von ihrem Leben in dem kleinen Dorf Tuchan.
Sandy ist Food-Bloggerin und so handeln viele Erzählungen und Anekdoten in dem Buch vom Kochen, Essen und Feiern mit Freunden in der neuen Heimat. Zu Beginn erzählt Sandy vom Endecken des Dorfs, der Liebe zur Landschaft und dem Kauf vom Haus, was noch sehr spannend war. Leider habe ich dann, nach einigen Kapiteln Kochen und wiederholten Einladungen zum Essen (was immer im Detail geschildert wurde), das Interesse immer mehr verloren. Gern hätte ich mehr über das Leben in Frankreich, den Menschen und die Schwierigkeiten in der neuen Heimat erfahren. Insgesamt fand ich das Buch doch recht emotionslos. Alles wurde immer als so schön und problemlos beschrieben- na ja, das ist ja das Geschäft der Blogger.
Sehr gefallen hat mir der Bildteil mit Bildern der Landschaft, des Hauses und leckerem Essen. Wer jedoch Rezepte im (oder am Ende) des Buchs erwartet, wird enttäuscht sein. Es wäre auch hilfreich gewesen, eine Karte von der Gegend um Tuchan auf der Innenseite des Einbands zu haben.
Insgesamt ein nettes Buch, aber das Potential wurde meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft.

Bewertung vom 08.06.2022
Über Carl reden wir morgen
Taschler, Judith W.

Über Carl reden wir morgen


ausgezeichnet

Dies ist die Geschichte der Müller-Familie Brugger vom Mühlenhof, die sich über 3 Generationen zieht. Das Buch beginnt um 1830 mit der Geschichte von den Geschwistern Anton und Rosa, fährt dann mit deren Kindern fort und befasst sich dann mit deren Kindern, die den 1. Weltkrieg erleben.
Mir hat neue Roman von Judith Taschler sehr gut gefallen und von der ersten Seite an war ich von der Geschichte gefesselt. Es handelt sich um eine Familiengeschichte in der die Skandale, Schicksalsschläge und die Lebensbedingungen-und Lebenseinstellungen der Zeit sehr lebendig dargestellt werden. Besonders die Rolle der Frau im 19. Jhd hat mich teilweise erschüttert, aber auch gezeigt, dass es schon damals Frauen gab, die sich über soziale Strukturen und Erwartungen gegenüber Frauen hinweggesetzt haben. All dies wurde wunderbar und sehr bildlich erzählt und man hat mit allen Charakteren mitgefiebert und mitgelitten. Carl und seine Geschichte selbst erscheint erst im letzten Drittel des Romans- Carl ist die 3. Generation und er hat den Krieg mit all seinen Grausamkeiten erlebt.
Schön und sehr hilfreich ist auch das enthaltene Lesezeichen, das den Stammbaum der Familie Brugger zeigt.
Fazit: Ein Buch, das nicht nur fesselt, sondern auch das Leben im 19.Jdh sehr bildlich darstellt. Ein Highlight!

Bewertung vom 06.06.2022
Im Schein der Morgenröte
Engel, Cornelia

Im Schein der Morgenröte


ausgezeichnet

Dies ist der zweite Band der Sansibar- Saga der Autorin. Auch wenn man den ersten Band nicht gelesen hat, kommt man ohne Probleme in die Geschichte rein, denn am Anfang des Buchs befindet sich eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse. Auch für mich, die den ersten Band gelesen hat, war dies hilfreich und hat noch einmal alles in Erinnerung gebracht.
Wir schreiben noch immer 1880. Elisabeth ist nun richtig auf Sansibar angekommen, obwohl es noch immer, besonders für eine Frau, schwierig ist im Gewürzhandel zu bestehen. Der Palast legt ihr noch immer Steine in den Weg und auch die drei Männer Jakob, Dr. Wessel und Gamberg, die um Elisabeth werben, scheinen ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Wem kann sie wirklich trauen? Wie geht es mit dem Gewürzhandel weiter? Wird einer der Männer ihr Herz gewinnen?
Mir hat auch dieser zweite Band wieder sehr gut gefallen. Elisabeth ist eine mutige, starke Frau und ich konnte mich wieder mit ihr identifizieren. Die Autorin schreibt spannend, gefühlvoll und es gibt jede menge Twists, die mich gefesselt haben. Jetzt habe ich Fernweh bekommen- durch die wunderbaren Beschreibungen der Insel konnte ich fast die Gewürze riechen. Ein richtiges Kopfkino! Jetzt freue ich mich auf den dritten Band der Reihe!

Bewertung vom 06.06.2022
Reisehandbuch Europa mit dem Zug
Ruch, Cindy

Reisehandbuch Europa mit dem Zug


ausgezeichnet

“Europa mit dem Zug” ist ein Reisehandbuch für Zugreisen in und durch Europa. Das Buch ist liebevoll illustriert: der Einband macht schon Lust aufs Reisen und der Klappdeckel zeigt innen den Sternenhimmel. Nach einer kurzen Einführung werden die interessantesten Zugstrecken der Länder in einzelnen Kapiteln mit Karte und Bildern vorgestellt. Es werden auch Preisangeben gemacht. Auch wenn sich Preise ändern, so bekommt man als Leser eine ungefähre Vorstellung von den Kosten. Jedes Kapitel/ Land endet mit empfohlener Bahnlektüre, was ich besonders charmant finde. Zum Schluss werden noch Schlafwagenstrecken und Direktstrecken vorgestellt, so dass man ein Gefühl bekommt, wie lange es von A nach B dauert.
Mir hat das Buch sehr gefallen und ich wurde auf Zugstrecken in Europa aufmerksam gemacht, von denen ich noch nie gehört habe. Es war spannend jedes Land einmal anders zu erkunden. Der Schreibstil ist angenehm und die Bilder machen richtig Lust einmal eine der Zugreisen selbst auszuprobieren. Das Buch hat bei mir wirklich das Reisefieber geweckt.
Fazit: ein wunderschönes, aktuelles Reisebuch mit tollen Tipps und tollem Design (wie immer bei Büchern aus dem Reisedepeschen Verlag). Sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 16.05.2022
Der Brand
Krien, Daniela

Der Brand


weniger gut

Rahel und Peter sind seit 30 Jahren verheiratet und haben sich nicht mehr viel zu sagen. Der Umganag ist platonisch und die Liebe ist irgendwie unterwegs verloren gegangen. Beide sind beruflich erfolgreich und gut situiert. Die Kinder sind erwachsen und gehen ihre eigenen Wege. Ein Urlaub war geplant- vielleicht aus Gewohnheit oder um vielleicht wieder zueinander zu finden. Kurz vor der geplanten Reise erreicht Rahel die Nachricht, dass das Ferienhaus abgebrannt ist. Zudem meldet sich eine Freundin, deren Mann einen Schlaganfall erlitten hat. Sie bittet nun Rahel und Peter den alten Bauernhof für 3 Wochen einzuhüten. Kommen sich Rahel und Peter wieder näher? Können sie Dinge ansprechen? Wo wird die Reise hinführen?
Der Klappentext erschien mir sehr interessant. Ich habe einen leichten Einstieg in das Buch gefunden, da der Stil schnörkellos und flüssig zu lessen ist. Doch schon bald war ich recht gelangweilt von der Geschichte. Rahel und Peter waren für mich zu oberflächlich beschrieben. Ich wurde weder mit Rahel noch mit irgendeiner anderen Person in dem Buch warm.
Ich hätte mir ein tiefergehendes Geflecht aus Emotionen. Gedanken und Handlungen gewünscht. Vieles wurde nur angeschnitten ohne dann mehr in die Tiefe zu gehen. So empfand ich den Roman als belanglos und stellenweise als abschweifend und kann leider keine Empfehlung aussprechen.

Bewertung vom 03.05.2022
Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.
Wendt, Lena

Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.


ausgezeichnet

Lena Wendt erzählt in Episoden von ihren verschiedenen Reisen in Afrika von 2008 bis heute und von ihrer neuen Heimat Marokko, in der sie seit 2020 lebt. In den Berichten stehen die Menschen und Lenas eigene Erlebnisse im Mittelpunkt.
Lena berichtet abwechselnd von verschiedenen Ländern und ihrem neuen Leben in Marokko. Jeder Bericht ist spannend und man hat das als Leser das Gefühl direkt am Geschehen teilzunehmen. Man merkt, dass Lena in Afrika regelrecht auflebt und den Kontinent und besonders die Menschen liebt. Teilweise reist sie als Touristin, dann als Freundin oder einfach um längere Zeit zu bleiben. Die Geschichten (manchmal sind es auch nur kurze Sequenzen) werden sehr persönlich, ehrlich und liebevoll erzählt.
Jedes Kapitel erzählt von einem anderen Land und beginnt mit einer Bildseite. Der Schreibstil ist locker und lässt sich angenehm lesen. Zu Beginn erschienen mir die Episoden etwas aus dem Zusammenhang gerissen (vielleicht hatte ich auch etwas anderes erwartet), aber alles fügte sich zu einem kompletten Bild zusammen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Das Buch bringt dem Leser Afrika näher- auf sehr ehrliche und persönliche Art. Es ist nicht der typische Reisebericht, aber gerade das macht das Buch so faszinierend. Ich finde Lena sehr mutig- sie lebt ihr Leben ohne gesellschaftlichen Zwang und ohne Luxus. Ich kann Lenas Buch von ganzem Herzen empfehlen.

Bewertung vom 26.04.2022
Ich, die Kämpferin
Aduse, Sara;Pomper, De_sire_e

Ich, die Kämpferin


ausgezeichnet

Sara Aduse lebt in Äthiopien bei ihrer Großmutter, die Sara mit 7 Jahren nach alter Tradition beschneiden lässt. Nicht nur der körperliche, sondern besonders der seelische Schmerz traumatisieren das Mädchen. Sara kann sich selbst nicht lieben und kann zuerst die Ursache nicht auf die Beschneidung und die Folgen dieser Erfahrung zurückführen. Erst viel später, als sie in der Schweiz lebt, beginnt sie sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Der Heilungsprozess beginnt. Sara entscheidet sich nach Äthiopien zu reisen, um ihre Beschneiderin zu sprechen und macht ihre Beschneidung öffentlich. Sie spricht in Schulen auf Kongressen, hat einen Film gedreht und dieses mutige und wichtige Buch geschrieben.
Dies ist die Autobiographie einer mutigen Frau, denn es bedarf einer großen Portion Mut, um gerade in Afrika gegen die Beschneidung zu sprechen. Obwohl es in Äthiopien gesetzlich verboten ist, Mädchen zu beschneiden, ist diese Praxis noch weit verbreitet und eng mit der alten Tradition verwoben.
Sara erzählt offen, einfühlsam und sehr persönlich über die Beschneidung und die seelischen Folgen, die sie so lange gequält haben. Dieses wichtige Buch macht Mut und Hoffnung. Der Schreibstil ist flüssig und es fühlt sich an, als wenn Sara einem gegenüber sitzt und ihre Geschichte erzählt. Ergänzt wird der Bericht von einem großen Bildteil in der Buchmitte und einem Interview mit einer Ärztin in der Schweiz, die Beschneidungen (teils erfolgreich) rückgängig macht.

Bewertung vom 21.04.2022
Caffè in Triest
Neuwirth, Günter

Caffè in Triest


ausgezeichnet

Triest 1907. Der Seemann Jure Kuzmin erarbeitet sich einen Aufstieg zum Kaffeeimporteur und gewinnt Ansehen in Triest. Er lernt Elena, die Tochter eines Großhändlers kennen. Dario Mosetti hat auch Gefühle für Elena und heuert aus Eifersucht Freunde an, um Jure einen Denkzettel zu verpassen. Die Ereignisse geraten jedoch außer Kontrolle, es gibt einen Toten und es besteht zudem die Gefahr eines Bandenkrieges. Bruno wird beauftragt, die Angelegenheit diskret und schnell zu lösen, da hoher königlicher Besuch in Triest erwartet wird.
Dies ist der 2. Band der Reihe um Inspektor Bruno Zabini. Man merkt, wie schon im 1. Band, dass der Autor sehr gut recherchiert hat und so lernet der Leser viel über das Leben in Trier am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ich habe mich beim Lesen in die Zeit zurückversetzt gefühlt. Dies Buch ist nicht nur ein spannender Krimi mit dichter Atmosphäre, sondern auch ein Sittengemälde der Zeit.
Bruno ist sympathisch und man lernt ihn nicht nur als Inspektor kennen, sondern auch als Mann mit einem kompliziertes Privatleben, in dem er sich diesmal verzettelt. So runden diese Geschehnisse die Geschichte wunderbar ab.
Am Anfang des Romans gibt es eine Personenliste, die Lesern zu Beginn der Geschichte hilft, die Personen einzuordnen.
Fazit: ein atmosphärisch dichter, spannender Krimi aus der Reihe um Inspektor Bruno Zabini. Ich hoffe es folgen noch viele weitere Bände!

Bewertung vom 20.04.2022
Willkommen in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.1
Janz, Tanja

Willkommen in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.1


sehr gut

Nach einiger Zeit in Hamburg kehrt Ilva Feddersen nun wieder in ihre alte Heimat St. Peter-Ording zurück. Da geschieht ein Mord in dem beschaulichen Urlaubsort und Ilvas Jugendliebe Eike steht unter Verdacht. Der Architekt des umstrittenen Dünenhotels wird mit einem Protestplakat der Umweltschutzinitiative, die von Eike angeführt wird, in den Dünen gefunden. Ilva glaubt, im Gegensatz zur Polizei, an Eikes Unschuld und ermittelt auf eigene Faust.

Ein Krimi von Tanja Janz! Nachdem ich einige Ihrer Wohlfühlbücher gelesen habe, war ich sehr gespannt auf den Krimi. Erwartet hatte ich einen Cosy-Krimi und wurde nicht enttäuscht.

Dies ist der erste St. Peter (M)Ording Krimi und so lernt man erst die Personen kennen, was natürlich etwas von der Krimi-Spannung wegnimmt. Die Geschichte nimmt dann aber rasant Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich. Die Autorin legt verschiedene Fährten und es passieren weitere Morde. So wird der Leser immer wieder überrascht. Ich war bis zum Schluss nicht sicher, wer hinter den Morden steckte und was das Motif war.

Der Schreibstil ist, wie in allen Tanja Janz Büchern, angenehm und flüssig. Alle Charaktere werden liebevoll dargestellt und Ilva ist sehr sympathisch. Der Krimi ist gespickt mit einer Prise Humor und viel Lokalkolorit. Was mich allerdings etwas störte, waren die etwas abgedroschenen norddeutschen Sprüche.

Fazit: ein schöner Cosy-Krimi mit vielen Überraschungen. Ideale Urlaubslektüre (vorzugsweise in St. Peter- Ording!)