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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 870 Bewertungen
Bewertung vom 16.04.2024
Das Verbot: Thriller
Shepherd, Catherine

Das Verbot: Thriller


ausgezeichnet

Todsünden

Kriminalkommissar Oliver Bergmann bekommt es in Zons wieder mit einem spektakulären Todesfall zu tun. Eine Kinderpsychologin wird tot in ihrer Praxis aufgefunden, ihre Leichnam wird seltsam drapiert und der Täter hat eine kryptische Nachricht hinterlassen. Diese führt in die Vergangenheit, wo der Stadtsoldat Bastian Mühlenberg ebenfalls einen Todesfall aufzuklären hat. Ein Mönch wurde ermordet und auch bei ihm wurde eine mysteriöse Botschaft hinterlassen. In beiden Fällen ist Eile geboten, denn der Täter hält sicherlich schon Ausschau nach dem nächsten Opfer...

Ich habe mittlerweile viel Thriller aus der Feder der deutschen Autorin Catherine Shepherd gelesen und wurde noch nie enttäuscht. Ich bin daher mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in die Fortsetzung ihrer Zons-Reihe gestartet. Sie erzählt die Geschichte in einem leicht zugängigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der das Buch wieder zu einem Page-Turner machte. Die relativ kurzen Kapitel mit den jeweiligen Zeit- und Perspektivwechseln sorgen für zusätzliches Tempo. Der Spannungsbogen wird in beiden Erzählsträngen direkt zu Beginn mit dem Auffinden der jeweiligen Opfer gut aufgebaut und über die unterschiedlichen Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich, wie bei den vorherigen Bänden der Reihe, zwei spannende Fälle mit ähnlichem Hintergrund. Die Verbindung der Zeitebenen sorgt wieder für mystische Momente und wertet den Thriller deutlich auf. Sehr gut gefallen hat mir auch die Weiterentwicklung der Protagonisten, die für einen besonderen Charme sorgen.

Insgesamt ist "Das Verbot" die für mich gelungene Fortsetzung einer besonderen Thriller-Reihe, die mit gekonnten Zeitenwechseln, interessant gezeichneten Protagonisten und den Erzähltalent der Autorin überzeugen kann. Ich empfehle den aktuellen Band sehr gerne weiter und bewerte ihn folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 16.04.2024
Lichtjahre im Dunkel
Ani, Friedrich

Lichtjahre im Dunkel


gut

Konnte mich nicht überzeugen

Leo Ahorn betreibt schon seit Ewigkeiten mehr schlecht als recht einen Schreibwarenladen. In letzter Zeit hat er versucht Geld aufzutreiben, um dem Laden neuen Schwung zu verleihen. Umso erstaunlicher ist es, dass Leo Ahorn von einen Tag auf den anderen plötzlich spurlos verschwunden ist. Seine Frau verhält sich auf der Suche nach ihrem Mann zunächst sehr zurückhaltend und engagiert erst Tage später den Privatdetektiv Tabor Süden, damit er sich nach ihm umschaut. Tabor Süden recherchiert im persönlichen Umfeld des Vermissten und stößt dabei auf ganz unterschiedliche Menschen, die irgendwie ein Teil von Leo Ahorns Alltag waren. Aber hilft ihm das, den Mann wiederzufinden?

Der mehrfach ausgezeichnete Autor Friedrich Ani konnte mich bereits mit einigen seiner Romane begeistern, so dass ich mich mit viel Vorfreude und einer entsprechend hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk "Lichtjahre im Dunkel" gestürzt habe. Er erzählt die Geschichte um den Privatdetektiv Tabor Süden und Oberkommissarin Fariza Nasri in seinem eigenwilligen und manchmal etwas sperrigen Schreibstil, der aber oft mit seine individuellen Art und Weise Tiefe erzeugt und überzeugen kann. In dem vorliegenden Buch sprang bei mir aber leider niemals so ganz der Funke über. Das Ganze wirkte auf mich sehr langatmig und der Spannungsbogen konnte aus meiner Sicht niemals so richtig aufgebaut werden. Die Tätigkeiten der Ermittler standen dabei völlig im Hintergrund, Hauptaugenmerk wurde hier auf die beteiligten Protagonisten und deren Einzelschicksale gelegt und es war schon der große Zufall von Nöten, um dann zum Ende hin doch noch eine Auflösung präsentieren zu können.

Insgesamt konnte mich der aktuelle Roman (weniger Kriminalroman) von Friedrich Ani nicht überzeugen und ich musste mich schon ein wenig durch die langatmige Geschichte kämpfen. Der besondere und von mir wertgeschätzte Erzählstil des Autors sorgt letzten Endes dafür, dass ich das Buch mit drei von fünf Sternen bewerte. Ich hoffe, der nächste Anlauf mit Friedrich Ani wird mich mehr fesseln...

Bewertung vom 21.03.2024
Schneesturm
Walsh, Tríona

Schneesturm


ausgezeichnet

Das zarte Band der Freundschaft

Es ist die Zeit des Wiedersehens. Die Wege der Freunde um Cara, der ortsansässigen Polizeikraft auf einer kleinen Insel Irlands, haben sich vor zehn Jahren nach einem tragischen Unglück getrennt. Sie wollen in einem gemeinsamen Treffen die alten Banden wieder aufleben lassen und stärken. Das Wiedersehen wird aber getrübt durch einen Todesfall auf der Insel und das Opfer ist auch noch aus dem Freundeskreis. Aufgrund eines Schneesturms ist die Insel völlig von der Außenwelt abgeschnitten und Cara versucht die frischen Spuren zu nutzen, um den Tod ihrer Freundin aufzuklären. Auf ihrer verzweifelten Suche stößt sie auf große Geheimnisse aus der Vergangenheit...

Die irische Autorin Triona Walsh hat in ihrer Heimat bereits einige Preise erhalten und ihr Debüt-Thriller "Schneesturm" hat die Bestsellerlisten in Irland und Großbritannien gestürmt. Mein Neugier war geweckt und ich habe mich mit viel Vorfreude in ihr Erstlings-Werk gestürzt. Sie erzählt die Geschichte in einem gut zu lesenden Schreibstil, der mit einem wohldosierten irischen Lokalkolorit geschmückt ist, was es mir leichter machte dort auch anzukommen. Der Spannungsbogen wird mit dem Mord an eine der Freundinnen gut und klassisch zu Beginn des Buches aufgebaut und über die Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht ordentlichen Niveau gehalten. Manchmal wirkte das Ganze ein wenig zu konstruiert auf mich, da die Autorin immer wieder versuchte mit neuen Wendungen die Spannung weiter hochzutreiben, hier wäre für mich manchmal weniger auch mehr gewesen. Nichts desto trotz konnte mich die Story bis zum großen Finale, welches am Ende eine nachvollziehbare Auflösung bietet, fesseln.

Insgesamt ist "Schneesturm" für mich ein gut geschriebener und durchaus packender Thriller, der mir einige spannende Lesestunden bescherte. Besonders gut gefallen hat mir der gut eingebrachte irische Flair der kleinen Insel im Atlantik. Ich bin nun gespannt auf weitere Werke der Autorin, empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 18.03.2024
The Fort
Korman, Gordon

The Fort


ausgezeichnet

Freunde

Die vier Freunde Evan, Jason, Mitchell und C.J. streifen nach einem Hurricane mit dem Streber Ricky durch den Wald, als sie plötzlich eine völlig unerwartete Entdeckung machen. Sie finden einen versteckten "Bunker", den anscheinend ein ehemalig sehr vermögender Bewohner der kleinen Stadt Canaan in Furcht vor dem Kalten Krieg errichtet hat. Sie wagen sich ins Innere und sind begeistert von ihrem neuen Zufluchtsort. Die alten Platten und Filme sorgen zunächst für ersten Spaß, aber schon schnell wird den fünfen klar, dass sie mit diesem Ort etwas ganz Besonders gefunden haben, einen geheimen gemeinsamen Treffpunkt, an den sie von ihren alltäglichen Problemen fliehen können. Schnell steht fest, dass niemand anders von dem Bunker erfahren darf, aber das ist nicht einfach...

"The Fort" ist aus meiner Sicht ein sehr emotionaler und tiefgehender Jugend-Roman. Der kanadische Autor Gordon Korman erzählt die Geschichte von den fünf Freunden in einem einfachen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die abenteuerliche und manchmal auch bedrohliche Welt der Jugendlichen entführte. Gefühlvoll behandelt er die unterschiedlichen Probleme der fünf Protagonisten und zeigt den Wert einer gut funktionierenden und tiefen Freundschaft auf. Über die einzelnen Schicksale baut sich ein Spannungsbogen auf, der über die ungewisse Zukunft und die manchmal sehr hilfsbedürftige Position der Protagonisten auf einem hohen Level gehalten wird. Sehr gut gefallen hat mir die Erzählperspektive, die mit jedem Kapitel wechselte und dabei jeweils aus der Sicht eines der fünf Freunde in der Ich-Version sprach. Das Buch konnte mich bis zum nachdenklich stimmenden Finale fesseln und bestens unterhalten.

Insgesamt ist "The Fort" ein für mich sehr gelungener Jugend-Roman, der sehr viel Tiefe aufweist und den Wert einer guten Freundschaft in den Vordergrund stellt. Die Gemeinschaft der fünf Protagonisten hilft letzten Endes die Probleme eines jeden einzelnen zu lösen und gleichzeitig gibt die Geschichte den Appell "Sprechenden kann geholfen werden". Ich halte das Buch daher für sehr lesenswert, empfehle es gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 18.03.2024
9mm Cut
Ruge, Sybille

9mm Cut


sehr gut

Außergewöhnlicher Thriller

Die gemeinnützige Stiftung "Interni" läuft Gefahr in falschem Licht zu erscheinen, da der Geschäftsführer erschossen wurde und zusätzlich vor den Türen der Verwaltung ein Kopf in einer Plastiktüte gefunden wurde. Ein Fall für die sehr straighte und blitzgescheite Mitarbeiterin Eve Klein. Sie wird nach Zürich geschickt, um die Hintergründe der Taten zu ermitteln und somit den Skandal zu verhindern. Vor Ort gerät sie in eine Welt aus Korruption, Gier und Verbrechen, welche auch für Eve viele Gefahren bereithält...

Die vielseitige Schauspielerin und Autorin Sybille Ruge hat mit ihrem Debüt "Davenport 160x90" für Aufsehen gesorgt und viele gute Kritiken erhalten. Damit war mein Interesse geweckt, mich mit einer hohen Erwartungshaltung in ihr neues Werk "9mm cut" zu stürzen. Sie erzählt die Geschichte in einem mehr als außergewöhnlichen und sicherlich auch ein wenig gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, der dem Buch aber eine frische Farbe verleiht und aus der Masse des Genres hervorhebt. Sie arbeitet dabei mit kurzen, prägnanten Sätzen und einer schon etwas raueren Sprache, die aber hervorragend in den Kontext passt. Der Spannungsbogen wird mit den beiden Toten gut aufgebaut und über die Verflechtungen der Stiftung in die dunkle Welt der Macht und Gier und der Charakterzeichnungen der Protagonisten auf einem aus meiner Sicht guten Niveau gehalten. Gerade der Kontrast der Wohltätigkeit der Stiftung mit den verbrecherischem Handeln der Beteiligten wird sehr gut wiedergegeben. Das Ganze konnte mich bis zum Finale fesseln.

Insgesamt ist "9mm cut" gerade in seiner Besonderheit für mich ein gelungener Roman mit Anhängen zum Thriller. Besonders überzeugend wirkt die Sprache der Autorin, die mich anfangs noch ein wenig forderte, aber im Verlauf immer vertrauter und geschätzter wurde. Ein wirklich gelungener und interessanter Ausflug in die Stiftungswelt, der auch ein wenig nachdenklich macht. Ich empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 05.03.2024
In dunklen Wäldern
Jost, Rieke

In dunklen Wäldern


sehr gut

Spannender Kriminalroman

Die Kommissarin Lodi Lenke bekommt es in ihrem neuen Fall mit einem rätselhaften Verbrechen zu tun. Im Wald wird die Leiche einer Frau gefunden, deren Identität relativ schnell geklärt ist. Lodi Lenke und ihr Partner Thomas Ziegler setzen den Ehemann unter Druck, der kurz Zeit später auch von der Bildfläche verschwindet. Haben die Ermittler mit ihrem ersten Verdacht gleich ins Schwarze getroffen? Schnell erscheinen weitere Personen mit einem nachvollziehbaren Motiv und einem gleichzeitig fehlenden Alibi. Es ist schon das volle kriminalistische Gespür gefragt, um dem Täter auf die Schliche zu kommen...

"In dunklen Wäldern" ist der Debüt-Roman der deutschen Autorin Rieke Jost. Sie erzählt die Geschichte in einem gut zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der toten Frau zu Beginn des Buches auf dem klassischen Wege aufgebaut und über die verzwickten und recht schwierigen Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Die Ermittler sind interessant gezeichnet, gerade die Hauptprotagonistin Lodi Lenke kann mit ihrer sympathischen Art und den in der Kinderzeit begründeten Panikattacken überzeugen. Ein zunächst gut kooperierendes Ermittler-Duo, welches vor private Probleme gestellt wird verleiht dem ganzen so seinen besonderen Charme. Die Geschichte konnte mich bis zum gut nachvollziehbaren Finale mit zumindest für mich überraschender Auflösung überzeugen.

Insgesamt ist "In dunklen Wäldern" ein durchaus gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, die im ersten Band mit spannenden Charakteren, einer gut durchdachten Story und viel Charme zu überzeugen weiß. Ich bin bereits auf weitere Fälle für Lodi Lenke gespannt, empfehle den Kriminalroman gerne weiter und bewerte ihn mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 03.03.2024
Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4
Strobel, Arno

Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4


sehr gut

Tödliche Aura

Fallanalytiker Max Bischoff muss mit großem Bedauern vom Tod des Professors Bormann erfahren, der ihn immer als weiser Ratgeber zur Seite stand. Auf der Beerdigung begegnet er einer Frau, die seiner geliebten Jenny, die er vor fünf Jahren auf sehr tragische Art und weise verlor, ähnelt. Er kommt mit der Frau in Kontakt und stellt fest, dass sie scheinbar einen sehr gewaltsamen und eifersüchtigen Freund hat. Er versucht ihr zu helfen, doch sie nimmt seine Hilfe zunächst nicht an. Kurze Zeit später verschwindet Jana aus seinem persönlichen Umfeld, zu der er gerade eine zarte Beziehung aufbaut. Schnell wird ihm klar, dass er wieder eine geliebte Person in Gefahr gebracht hat und setzt alles daran, sie rechtzeitig zu finden...

Der sehr erfolgreiche Autor Arno Strobel hat mit "Mörderfinder - Stimme der Angst" bereits den vierten Band um den Fallanalytiker Max Bischoff veröffentlicht. Ich habe bisher noch kein Buch des Autors gelesen, war aber von den vielen positiven Stimmen sehr gespannt und bin so mit viel Vorfreude in sein neues Werk gestartet. Er erzählt die Geschichte in einem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mir die Geschehnisse lebendig vor Augen führte. Dabei arbeitet er mit kurzen Kapiteln, die mit den jeweiligen Perspektivwechseln und kleinen Cliffhangern am Ende der Abschnitte für ein hohes Lesetempo sorgen und das Buch für mich zu einem Pageturner machten. Der Spannungsbogen wird mit dem Verschwinden von Jana gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen, gespickt mit mehreren überraschenden Wendungen, auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine komplexe Geschichte, die auf mich ein wenig zu konstruiert wirkte und der große Plot zum Ende hin war für mich schon vorhersehbar. Nichts desto trotz bescherte mir der Thriller einige fesselnde Lesestunden.

Insgesamt ist "Mörderfinder - Stimme der Angst" ein gelungener und packender Thriller, der mit interessant gezeichneten Protagonisten, einem enorm hohen Lesetempo und dem erfahrenen Erzähltalent des Autors überzeugen kann. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 02.03.2024
Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken / Wasserschutzpolizei Hamburg Bd.1
Kästner & Kästner

Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken / Wasserschutzpolizei Hamburg Bd.1


sehr gut

Gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe

Ihre Vorgesetzte macht Kriminalhauptkommissarin Jonna Jacobi im Moment das Leben schwer, so dass sie sich mit vollem Einsatz auf ihren neuen Fall stürzt. Ein Barkassenkapitän wurde erschlagen auf seinem Ausflugschiff gefunden. Er hinterlässt eine junge Frau und ein kleines Kind, was die sympathische Ermittlerin zusätzlich anspornt, den Täter dingfest zu machen. Das Opfer stellt sich als gutmütiger "Seebär" heraus, der keiner Seele etwas antun konnte, wer hat also ein Motiv diesen Mann zu erschlagen? Nach anfänglichen Schwierigkeiten und unter Einbezug der Hamburger Wasserschutzpolizei ergeben sich aber erste Spuren, die den Fall in eine völlig neue Richtung lenken...

"Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken" ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe. Der Umstand, dass das Autoren-Ehepaar ihre beruflichen Vergangenheiten als Psychotherapeutin und Kriminalkommissar der Wasserschutzpolizei mit in die Geschichte einfließen lassen konnten, hat mich neugierig gemacht. Die Beiden erzählen die Geschichte in einem sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mir hervorragend die besondere Atmosphäre der Hamburger Hafen-Region vor Augen führte. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des toten Barkassenkapitäns direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die schwierigen Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Die Protagonisten werden interessant gezeichnet und tragen mit ihrem privaten Schicksalen zum Gelingen des Kriminalromans bei. Zudem werden interessante Informationen zur speziellen Arbeit der Wasserschutzpolizei mit eingeflochten, was der Story eine zusätzliche Authentizität verleiht. Das Ganze konnte mich bis zum Finale fesseln, wo das Buch dann mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung gelungen abgeschlossen wird.

Insgesamt ist "Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken ein für mich gelungener Start einer neuen Krimi-Reihe, die mit interessant gezeichneten Protagonisten, einem wohldosierten Lokalkolorit und seiner speziellen Hafen-Atmosphäre überzeugen kann. Ich bin schon jetzt auf den nächsten Band gespannt, der zum Ende hin mit einem fiesen Cliffhanger angeteasert wurde. Daher empfehle ich den Kriminalroman gerne weiter und bewerte ihn mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 29.02.2024
Der Spurenfinder
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Der Spurenfinder


ausgezeichnet

Fantasy-Roman mit Krimitouch

Elos von Bergen ist Spurenfinder und zudem noch einer der Besten seiner Zunft. Nichts desto trotz hat er seine Berufung an den Nagel gehangen, da in seinem letzten Fall ein Magier auch eine Gefahr für seine Familie darstellte. Er hat sich daher in ein verlassenes Nest zurückgezogen, wo aber ein schreckliches und rätselhaftes Verbrechen stattfindet. Der Dorfvorstehen wird kaltblütig ermordet und Elos macht sich auf die Suche nach dem Mörder. Der Fall entwickelt sich schnell zu einem sehr kniffligen seiner Art und es erfordert schon seine große Kombinationsgabe und die eigentlich nicht gewünschte Hilfe seiner Kinder, um dem Täter immer mehr auf die Schliche zu kommen.

Mit den Känguru-Chroniken hat der Autor Marc-Uwe Kling positiv auf sich aufmerksam gemacht. Ich war daher sehr gespannt auf sein neues Werk "Der Spurenfinder". Marc-Uwe Kling erzählt die kreative Geschichte in einem sehr gut zu lesenden und mit einem wohldosierten Humor gespickten Schreibstil, der mich schnell in die Fantasywelt entführte und die Erlebnisse lebendig vor Augen führte. Der Spannungsbogen wird zu Beginn des 'Buches mit dem Tod des Dorfvorstehers auf dem klassischen Wege aufgebaut und über die außergewöhnlichen und sehr ereignisreichen Ermittlungstätigkeiten auf einem für mich hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine äußerst unterhaltsame Story, welche durch die sympathischen Protagonisten und dem Erzähltalent des Autors getragen wird. Mich konnte das fantastische Abenteuer, in dem unter anderem ein Glotzoskop und immer wiederverwertbare Giftpfeile zum Einsatz kommen, bis zum spannenden Finale in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Der Spurenfinder" aus meiner Sicht ein völlig überzeugender Fantasy-Roman, der in seiner Einzigartigkeit überzeugt. Toll gezeichnete Protagonisten, eine lockere, aber zugleich auch spannende Atmosphäre und das Erzähltalent des Autors heben das Buch aus der Masse des Genres heraus. Von mir gibt es dafür eine unbedingte Leseempfehlung und in der Bewertung die vollen fünf von fünf Sterne.

Bewertung vom 26.02.2024
Die Burg
Poznanski, Ursula

Die Burg


sehr gut

Gefangen in einer virtuellen Welt

Der Plan klingt größenwahnsinnig, aber der Milliardär Nevio hat eine verfallene Burg neuen Glanz verliehen und sie gleichzeitig mit neuester Technik versehen, um den Besuchern Abenteuer zu bieten, die sie bisher noch nicht erleben konnten. Gesteuert werden die einzelnen Escape-Rooms über eine künstliche Intelligenz, die durch visuelle Effekte alles noch realer erscheinen lassen soll. Zur Generalprobe hat der Milliardär unter anderem einen erfahrenen Escape-Room-Betreiber, sowie eine Influencerin eingeladen, um seine Erlebniswelten wirklich auf den Prüfstand zu stellen. Schnell wird aber allen klar, dass gerade etwas gewaltig aus dem Ruder läuft...

Die äußerst erfolgreiche österreichische Autorin Ursula Poznanski hat bereits mit mehreren ihrer Bücher für Aufsehen gesorgt. Ich bin daher mit viel Vorfreude und einer gewissen Erwartungshaltung in ihr neues Werk gestartet, welches eine interessante Kombination aus Zukunftstechnologie und mittelalterlichem Abenteuer verspricht. Sie erzählt die Geschichte in einem hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die künstlich geschaffene Welt entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem Einläuten der Erlebnistour gut aufgebaut und über die missliche Situation der Protagonisten, sowie den zu lösenden Rätseln auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Mir fehlte an der einen oder anderen stelle die Tiefe bei der Charakterisierung der handelnden Personen, so dass ich nicht so richtig mit ihnen mitfiebern konnte. Dennoch wird der besorgniserregende Einfluss der Künstlichen Intelligenz gut in die Spannungsgeschichte eingebaut und sorgt für nachdenkliche Momente bei der Vision für die Zukunft.

Insgesamt ist "Die Burg" ein durchaus spannender und neuartiger Thriller, der spannende Elemente miteinander kombiniert und so für fesselnde Lesestunden sorgt. Ein für mich lesenswertes Buch, welches ich gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.