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Benutzername: 
Nicoletta49
Wohnort: 
Oberfranken

Bewertungen

Insgesamt 64 Bewertungen
Bewertung vom 15.10.2022
Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12
Carter, Chris

Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12


ausgezeichnet

Besser als der letzte Band

Ich bin ein großer Fan von Chris Carter und freue mich jedes mal unheimlich, wenn ein neues Buch von ihm herauskommt. Nun ist er wieder da angekommen, wo er von Band 1 bis 8 war - ganz oben auf dem Thrillerthron.
Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Die Story sehr schlüssig und packend erzählt. Hunter und Garcia werden oft in die Irre geführt, befinden sich sehr oft auf der falschen Fährte. Aber, wie erwartend, schaffen sie es am Ende doch, den Fall zu lösen. Die Auflösung des Falls ist sehr überraschend und sehr intelligent gemacht. Ohne zu spoilern - man hat am Ende Mitleid.
Carter beschreibt die Tötungszenen wieder auf seine gewohnt hammerharte Art. Das ist diesmal wirklich nichts für zarte Gemüter. Wie kann man als Autor nur auf solche Kills kommen?

Von mir ein absolute Empfehlung - wenn man auf harte Kost steht.

Bewertung vom 10.10.2022
Der Sturm
Harper, Jane

Der Sturm


ausgezeichnet

Zu wenig Spannung...
Dies ist das erste Buch von Jane Harper, das ich gelesen habe - ein Thriller, der auf der australischen Insel Tasmanien spielt - das hat mich unheimlich neugierig gemacht.
Es geht um Kieran, der mit seiner Familie nach vielen Jahren in die Heimat zurückkehrt. Bei einem Sturm vor 12 Jahren kamen sein Bruder und dessen Freund ums Leben, ein Mädchen verschwand. Nun kommt es wieder zu einem Todesfall und alles scheint mit der Vergangenheit zusammenzuhängen...
Jane Harper hat einen schönen Schreibstil und die Atmosphäre dieser urwüchsigen Insel ist einfach atemberaubend. Die Charaktere sind mehrheitlich gebrochene Menschen, die alle irgendwie ein Geheimnis mit sich herumtragen. Man rätselt ständig mit, was hinter den Fassaden steckt. Viele verhalten sich verdächtig, die ganze Zeit überlegt man, wer etwas mit dem aktuellen Todesfall zu tun haben könnte.
Dies sind die positiven Aspekte dieses "Thrillers"...was mir etwas den Lesespaß getrübt hat, ist der doch eher zähe, langatmige Verlauf der Geschichte. Es kommt einfach keine richtige Spannung auf...zwar kann man definitiv nicht von "Langeweile" sprechen, die man während des Lesens verspürt, doch es fehlt einfach eine Menge um von eimen Thriller sprechen zu können. Für mich war es eher ein "Drama" vor atmosphärischer Kulisse. Nicht mehr und nicht weniger.
Insgesamt war ich ein klein wenig von der Geschichte enttäuscht und kann deshalb leider nur 3 Sterne vergeben.

Bewertung vom 18.09.2022
Ein Zuhause für das Glück / Lake Paradise Bd.1
Inusa, Manuela

Ein Zuhause für das Glück / Lake Paradise Bd.1


ausgezeichnet

Wohlfühllektüre mit Luft nach oben

Von Manuela Inusa habe ich bereits "Das wunderbare Wollparadies" gelesen, was mir damals unheimlich gut gefallen hat. Umso gespannter war ich auf die neue Reihe "Lake Paradise", die nun mit ihrem ersten Band startet.
Das Cover ist wunderschön in Rosatönen gestaltet und verspricht entspannte Unterhaltung und eine Wohlfühlatmosphäre.
Dies bekommt der Leser auch in Ansätzen. Es geht in der Geschichte um die junge Lexi, die ihren zukünftigen Ehemann vor zwei Jahren verloren hat und immer noch trauert. Da tritt der charismatische Aaron in ihr Leben - kann er Lexi wieder glücklich machen?
Die Hauptprotagonistin Lexi erscheint auf den ersten Blick sehr liebenswert, aber auch etwas naiv. Auch alle anderen Bewohner von Lake Paradise sind freundliche, aber leicht lebensfremde Charaktere. Diese gesellen sich in einer locker-leichten Geschichte zusammen, die meiner Meinung nach etwas vor sich hinplätschert und mir persönlich einfach ein bisschen zu wenig bietet. Entspannte Unterhaltung mag ich sehr gerne - allerdings fehlt mir hier ein wenig der Bezug zur Realität. Die kleine Liebesgeschichte rund um Lexi und Aaron ist ganz nett umschrieben, der Rest aber leider recht belanglos.
Deshalb kann ich dieses Buch leider nur bedingt weiterempfehlen. Wer aber gerne eine sehr leichte Geschichte zum Abschalten sucht, wird an "Lake Paradise" vielleicht seine Freude haben.

Bewertung vom 11.09.2022
Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?
Strobel, Arno

Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?


ausgezeichnet

Psychologische Spannung der Extraklasse

Dies war das erste Buch von Arno Strobel, das ich gelesen habe und ich muss sagen - es hat mich "umgehauen"!

Der Autor fackelt nicht lange herum - schon auf den ersten Seiten geht es richtig los und der Leser wird von der Geschichte gefangengenommen. Man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen...

Es geht um Patrick Dostert, dessen glückliches Leben von einer Sekunde zur nächsten in einem Albtraum endet. Er wird beschuldigt, eine Frau misshandelt und entführt, vielleicht sogar ermordet zu haben. Es existiert ein belastendes Video dazu - aber ist das wirklich Patrick, der darauf zu sehen ist?

Der Erzählstil von Arno Strobel ist einfach fantastisch, man fliegt förmlich durch die Seiten. Es entsteht eine regelrechte "Sucht" immer weiter zu lesen. Dabei verzichtet der Autor auf blutrünstige Beschreibungen und baut auf psychologische Spannung mit vielen Wendungen. Und wenn der Leser glaubt, alles durchschaut zu haben, war es doch ganz anders. Die Auflösung hat mich persönlich sehr überrascht - nichts ist wie es scheint...Fake oder Fakt?

Für mich war dieses Buch eines der besten dieses Jahres und ich möchte unbedingt mehr von Arno Strobel lesen. Wer auf kluge, psychologische Spannung mit vielen Wendungen steht, dem möchte ich diese Geschichte unbedingt ans Herz legen.

Ich freue mich schon aufs Frühjahr, denn dann erscheint ein neuer Thriller des Autors, den ich mir nicht entgehen lassen möchte.

Bewertung vom 19.08.2022
Wenn ich das kann, kannst du das auch!
Zervakis, Linda;Patrikiou, Elissavet

Wenn ich das kann, kannst du das auch!


gut

Muss man nicht unbdingt haben...

Ich koche leidenschaftlich gerne, vor allem die mediterrane Küche hat es mir angetan, und bin immer auf der Suche nach neuen Anregungen und kulinarischen Herausforderungen. Wie schön, dass es nun ein neues, griechisch angehauchtes Buch mit einfachen, gelingsicheren Rezepten von GU gibt - ein Ratgeberverlag, der mich selten enttäuscht.
Geschrieben wurde dieses Kochbuch von der ehemaligen Tagesschausprecherin Linda Zervakis und ihrer Freundin Elissavet Patrikiou. Dies macht neugierig, da man erstere natürlich durch ihr sympathisches Auftreten im Fernsehen kennt - ihre Freundin ist bereits durch "Griechenland vegetarisch" bekannt.
Man erfährt in diesem Werk viel Privates über die Autorin, lernt auch ihre Familie ein bisschen näher kennen. Das Ganze wird ansprechend und zeitgemäß präsentiert und spricht auch eine jüngere Leserschaft an.
Von den Rezepten selbst hätte ich mir etwas mehr "Griechenland" gewünscht. Zwar sind einige durchaus tolle Rezepte dabei (wie gebackene Bohnen oder überbackener Feta), aber diese Rubrik nimmt nur einen relativ kleinen Teil im Buch ein.
Der Abschnitt "Orient" spricht mich rein von der Optik her leider gar nicht an - die Fotos und Gerichte entsprechen nicht meinem Geschmack. Hier werde ich kein Gericht ausprobieren.
Die "Rezepte für jeden Tag" bieten auch wenig Neues und der Bereich "Teig" lässt mir eigentlich auch nur bei den Zimtschnecken das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Im Großen und Ganzen muss ich leider sagen, dass ich mir von diesem Kochbuch etwas mehr versprochen habe. Gerade einmal 4 Gerichte haben es auf meine Nachkochliste geschafft und das ist mir persönlich etwas wenig.
Wer gerne etwas über die "private" Linda und ihren Werdegang zu einer relativ passablen Köchin erfahren möchte, wird beim Lesen dieses Werkes aber recht gut unterhalten. Als reines Kochbuch kann ich persönlich das Buch leider nicht empfehlen.

Bewertung vom 05.07.2022
Himmel über dem Salzgarten / Salzgarten-Saga Bd.2
Bach, Tabea

Himmel über dem Salzgarten / Salzgarten-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Ein wunderschönes Buch mit traumhaften Landschaftsbeschreibungen

Ich bin ein großer Fan von Tabea Bach und ihren wunderbaren Büchern. Schon der 1. Teil der Salzgarten-Saga konnte mich begeistern und war ein absolutes Lesehighlight für mich. Riesig war die Freude, dass es nun eine Fortsetzung gibt.

Im 2. Teil hat Inselköchin Julia mit neuen Herausforderungen zu kämpfen. Neben den vielfältigen Aufgaben in ihrem Restaurant macht ihr Bruder Jens erneut das Leben schwer. Aber nicht nur er allein sorgt ordentlich für Aufregung sondern eine regelrechte Intrige scheint die einmalige Unterwasserwelt vor La Palma und damit auch den salzgarten von Alvaro zu bedrohen.

Schon auf den ersten Seiten ist man regelrecht überwältigt vom Schreibstil der Autorin - wie nur wenige vermag es Tabea Bach die Landschaft der spanischen Insel in Worte zu fassen. Der Leser kann regelrecht in diese Stimmung eintauchen - man hört die Wellen an die Kaimauer schlagen, schmeckt die Salzluft und sieht die wunderschöne Unterwasserwelt direkt vor sich.

Natürlich ist auch die Geschichte selbst ganz wunderbar und hebt sich vom Mainstream ab: hier handelt es sich nicht um einen reinen Liebesroman, sondern Tabea Bach erzählt so viel mehr...es geht natürlich auch um Liebe, genauso aber auch um Umweltprobleme, Verlust, Trauer, Freundschaft und um ganz viel La Palma.

Ich wurde mit diesem Buch wieder ganz wunderbar unterhalten und freue mich auf weitere zwei Bände, die in dieser zauberhaften Reihe noch erscheinen werden. Wer gerne in diesen nicht ganz einfachen Zeiten für einige Stunden in eine entspannende Welt abtauchen möchte, dem möchte ich dieses Buch unbedingt ans Herz legen. 5 Sterne von mir für Lesegenuss vom Feinsten!

Bewertung vom 25.06.2022
Schlaflos auf Sylt
Thesenfitz, Claudia

Schlaflos auf Sylt


ausgezeichnet

Pikanter Streifzug durch die Vergangenheit

Von Claudia Thesenfitz habe ich letztes Jahr bereits "Sylt auf unserer Haut" gelesen, was mir wahnsinnig gut gefallen hat - diese Mischung aus pikant, humorvoll und auch romantisch hat mich unheimlich gut unterhalten und gehörte zu den Lesehighlights 2021 für mich. Deshalb habe ich mich auch sehr auf ihren neuen "Glücksroman" gefreut.

Diesmal geht es um Merle, die ihren 50. Geburtstag eigentlich ganz ruhig und unspektakulär mit ihren Eltern auf Sylt feiern möchte. Doch da hat sie die Rechnung ohne ihren beiden Schwestern gemacht: diese organisieren eine Riesenparty für Merle und haben dazu viele Kollegen, Freunde, Ex-Liebhaber etc. eingeladen, die die Vergangenheit noch einmal aufleben lassen, aber auch die Gegenwart ordentlich durcheinanderwirbeln.

Claudia Thesenfitz hat ihren eigenen Schreibstil, der mich eigentlich immer begeistert: Meeresfeeling, Humor, Romantik, teils mit einer Prise Erotik gespickt. Auch in diesem Buch ist es so. Allerdings geht es meiner Meinung nach hier teilweise ein bisschen unter die Gürtellinie. was im letzten Roman noch "prickelnd" war erscheint mir hier doch etwas albern und übertrieben.

Auch sind in "Schlaflos auf Sylt" unheimlich viele Charaktere dabei und man muss schon sehr aufpassen, dass man diese immer richtig zuordnet - wer gehört mit wem zusammen usw.

Der Schreibstil ist wie gewohnt locker und schön, vor allem anm Anfang kann die Autorin durchaus begeistern, doch ist mir der aus dem Ruder laufende Geburtstag doch meist etwas "too much" und deshalb kann ich diesmal leider nur 3 Sterne vergeben. Ich freue mich aber dennoch sehr auf neue Geschichten von Claudia Thesenfitz und denke, dass im nächsten Buch bestimmt wieder etwas leisere Töne angeschlagen werden und ich wieder in Sylt, pikanter Romantik und Humor schwelgen darf!

Bewertung vom 21.06.2022
Die Leiche am Deich / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)
Jensen, Joost

Die Leiche am Deich / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Miss Marple von der Waterkant...

Ich liebe Nordseekrimis,die spannend geschrieben sind und ohne großes Blutvergießen auskommen. Auch wenn eine Prise Humor dabei ist, gefällt mir das meist recht gut.

Joost Jensen hat nun seinen ersten Krimi rund um die resolute Kneipenwirtin Gesine vorgelegt, die in Sünnum den "Kroog" betreibt - eine regelrechte Institution in dem beschaulichen Ort. Dort trifft man sich, debattiert und lässt sich so manches Tüdelbüdel-Bier schmecken. Als plötzlich die Leiche einer Frau gefunden wird ermittelt nicht nur die Polizistin Wiebke, sondern auch ihre Mutter Gesine mischt mehr bei der Aufklärung des Falls mit, als manchem lieb ist.

Das Cover des Buchs verheißt eine düstere, bedrohliche Stimmung, die nicht ganz auf die Geschichte zutrifft. Denn hier wird nicht nur knallhart ermittelt, sondern manche Szene auch mit einem leichten Augenzwinkern erzählt. Wer durchgehende Spannung und Action erwartet, wird vielleicht ein bisschen enttäuscht sein. Denn neben der Lösung des Falls spielt hier auch die "Gemütlichkeit" eine große Rolle. Die Bewohner von Sünnum, ihre Treffen im Kroog und auch das Tüdelbüdel-Bier nehmen hier ihren festen Platz und Raum ein.

Man sollte also auch Freude an Gemütlichkeit und Lokalkolorit mitbringen - dann hat man mit diesem Buch schöne Lesestunden. Wer allerdings ein Freund von knallharter Action ist, dem fehlt hier eventuell etwas die Spannung. "Die Leiche am Deich" hat mich gut unterhalten und ich könnte mir gut vorstellen, dass es nicht der letzte Fall der Friesenbrauerin sein wird.

Bewertung vom 12.04.2022
Nordwestnacht / Soko St. Peter-Ording Bd.3
Jensen, Svea

Nordwestnacht / Soko St. Peter-Ording Bd.3


ausgezeichnet

Hatte mir mehr von der Geschichte erhofft...

Ich liebe Kriminalromane, die an der Küste spielen - deshalb habe ich mich sehr auf "Nordwestnacht" gefreut, galt es hier auch eine neue Autorin zu entdecken. Dieser Krimi ist bereits der 3. Band einer Serie rund um die Kommissare Hendrik Norberg und Anna Wagner, der als Schauplatz das wunderschöne St.Peter Ording aufbietet.

Auch die Inhaltsangabe verspricht gute Unterhaltung: geht es hier doch um einen Mord- und Vermisstenfall am Set eines Fernsehdrehs. Ebenfalls erfährt man einiges aus dem Privatleben der agierenden Polizisten, was ich eigentlich sehr gerne habe.

Die Geschichte startet flüssig in einem gut zu lesenden Schreibstil und der Kriminalfall steht von Anfang an im Visier des Lesers. Auch das malerische St. Peter Ording bekommt genügend Raum in der Erzähung, um etwas nordisches Gefühl beim Leser zu erzeugen.

Die Protagonisten selbst werden meiner Meinung nach relativ neutral gehalten - sie haben zwar ein "Privatleben", doch gelang es mir nicht, dieses aktiv auf mich wirken zu lassen. Auch der Kriminalfall selbst hätte etwas packender erzählt werden können. Auf fast 400 Seiten verliert sich die Spannung zunehmend und die Geschichte plätschert zeitweise regelrecht dahin.

Ich muss sagen, dass ich mir etwas mehr von diesem Buch versprochen habe und etwas enttäuscht bin. Man kann nicht sagen dass es schlecht ist, doch hat mir einfach etwas gefehlt, dass mich in Begeisterung ausbrechen lässt. Deshalb kann ich leider nur "mittelmäßige" 3 Sterne vergeben.

Bewertung vom 20.03.2022
Für immer und noch ein bisschen länger
Leciejewski, Barbara

Für immer und noch ein bisschen länger


ausgezeichnet

Eine Geschichte über Reue, Schuld und Schmerz, die am Ende richtig punkten kann

Barbara Leciejewski ist für mich eine Autorin der ganz großen Emotionen und Gefühle. Wie nur wenige andere schafft sie es, die Leser mitten ins Herz zu treffen. Bereits mit "Wer, wenn nicht wir" hat sie es in die Riege meiner Lieblingsautorinnen geschafft.

In "Für immer und noch ein bisschen länger" geht es um die Pianistin Anna, die tief in der Trauer um ihren verstorbenen Verlobten gefangen ist. Nach einem Umzug in eine WG mit hauptsächlich alten, ebenfalls traumatisierten Bewohnern, holt sie erst diese nach und nach ins Leben zurück, bevor auch ihr Herz langsam heilen kann.

Anfangs wusste ich ehrlich gesagt nicht genau, was ich von der Geschichte halten soll. Zu viel Drama, zu melancholisch und deprimierend wirkte alles auf mich. Auch die Protagonisten selbst sind sehr speziell - jeder hat ein schweres Päckchen zu tragen und selbst der potenzielle "Romantikpartner" von Anna hat mit seiner Blindheit zu kämpfen. Das erste Drittel zog sich für mich deshalb etwas dahin und wirkte leicht depressiv auf mich.

Gegen Mitte des Buches wurde es besser - der Leser erkennt nach und nach die Zusammenhänge, warum jeder zu dem geworden ist, was er letztendlich ist. Im letzten Drittel konnte mich die Autorin aber wieder vollends abholen und hat alle Register ihres Könnens gezogen. Die ganz großen Emotionen lassen den Leser nicht mehr los und beim Lesen entsteht eine regelrechte Achterbahn der Gefühle. Tief bewegt konnte ich also nach der letzten Seite das Buch abschließen und behalte Barbara Leciejewski weiterhin als absolute Lieblingautorin im Gedächtnis.

Wer die anderen Bücher von ihr noch nicht kennt, sollte diese auf jeden Fall auch "genießen". Warum die Autorin für mich ein absolutes Ausnahmetalent darstellt, ist ihre enorme Vielseitigkeit - keine Geschichte gleicht der anderen, sie erfindet sich mit jedem ihrer Werke neu und überrascht ihre Leser!