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Steffi

Bewertungen

Insgesamt 46 Bewertungen
Bewertung vom 14.10.2023
Die Superkräfte der Vögel
Hartmann, Silke

Die Superkräfte der Vögel


sehr gut

Erstaunliches
Das Buch ist im Kosmos-Verlag erschienen; dieser Verlag ist Garant für gute Bücher im Bereich der Naturbeobachtung.
Ich interessiere mich sehr für die Natur und freue mich immer , wenn ich etwas Neues lernen kann. Daher spricht mich das Buch "Die Superkräfte der Vögel" von Silke Hartmann auf jeden Fall stark an.
Ich war erstaunt , welche besonderen Eigenschaften Vögel so haben. Die Präsentation durch die Autorin finde ich sehr durchdacht und unterhaltsam: ich bin mir sicher , auch meine naturbegeisterten Enkel werden überrascht sein.
Inzwischen hat selbst der Sechsjährige interessiert zugehört ! Zunächst hatte ihn das Cover interessiert, als er das Buch auf Omas Tisch liegen sah.

Das Buch enthält nicht nur erstaunliche Informationen über Vögel, sondern sorgt auch für unterhaltsames Lesen.
Sicher hat der eine oder andere Leser ein hochwissenschaftliches Sachbuch erwartet – der wird sicher etwas enttäuscht sein. Das Buch ist eher locker geschrieben und spricht so ein breites Lesepublikum an. Auch die Illustrationen sind einfach gehalten, Fotos mit Untertiteln ergänzen das Ganze.
Am Ende noch ein Glossar, wenn mal etwas bestimmtes sucht.
Ein ungewöhnliches Sachbuch mit erstaunlichen Erkenntnissen über die Vögel.

Bewertung vom 11.10.2023
Lichtspiel
Kehlmann, Daniel

Lichtspiel


ausgezeichnet

Tiefgründig
Mit seinem Roman „Lichtspiel“ zeigt Daniel Kehlmann, dass er immer wieder überraschen kann. Daniel Kehlmann ist einer der wichtigsten deutschsprachigen Gegenwartsautoren, sein neuer Roman ist ein historischer und auch wieder nicht.
Der Stoff seines jüngsten Buches dreht sich um Kunst, Macht, Schönheit, Verstrickung und Barbarei.
Er widmet sich einem der größten deutschen des Filmgeschäfts; dem österreichischen Regisseur G. W. Pabst der von 1885 bis 1967 lebte. Nach der Machtergreifung der Nazis flieht er nach Amerika , wo er nur einer unter vielen ist; eine Situation , mit der die Berühmtheit nicht klar kommt. Deshalb kehrt er zurück nach Österreich und gerät ins Visier des Propagandaministers : schwerwiegende Verstrickungen beginnen… Der „rote“ Papst soll Propagandafilme drehen und er arrangiert sich mit den Machthabern und glaubt , dies kontrollieren zu können.
Wie verhält man sich in solch einer Situation ? Eine interessante , hochaktuelle Frage . Und deshalb ist es eben nicht nur ein historischer Roman.
Kehlmanns Schreibstil ist brillant ; präzise und einfühlsam. Der Leser kann tief in die Zeit und die Charaktere eintauchen , wenn er sich darauf einlässt. Kehlmann arbeitet die Zerrissenheit des Protagonisten sehr gut heraus.
Ich kann das Buch sehr empfehlen, denn es ist bei all dem erwähnten auch noch richtig spannend!

Bewertung vom 18.02.2023
Beyblade Burst: Der ultimative Guide

Beyblade Burst: Der ultimative Guide


sehr gut

DER Fan-Must
Ich bin ja nun weder Fan noch in der altersmäßigen Zielgruppe, aber mein Enkel….
In „Beyblade Burst: Der ultimative Guide“ befindet sich alles , was man über die Blader und ihre Beys wissen muss; es ist im Prinzip ein Nachschlagewerk und als das trat es auch an.
Ein Nachschlagewerk zu verfassen ,das für Fans , Neulinge wie mich und natürlich Kinder gleichermaßen geeignet ist, erscheint mir nicht so einfach .
Hier gelingt dies mit übersichtlicher Gestaltung und einfachen Erklärungen über das Bey und das Bladen, die sogar ich verstanden habe. Ich weiß jetzt auch , wie die Battles ablaufen und kenne mich aus mit den verschiedenen Beytypen.
Das Cover und sämtliche Illustrationen sind sehr ansprechend und im typische Stil gestaltet ; alles sehr farbenfroh. Ein Highlight ist das große Poster, das sich in der Buchmitte befindet .

Ich sehe meinen Enkel jetzt schon strahlen , wenn ich ihm das Buch mitbringe.

Bewertung vom 12.04.2017
Man lernt nie aus, Frau Freitag!
Frau Freitag

Man lernt nie aus, Frau Freitag!


ausgezeichnet

Wieder mal Freitag …
Frau Freitag ist eine engagierte, hochmotivierte Lehrerin, die auf jede noch so lustige, unglaubwürdige und selten dumme Situation gelassen und mega cool reagiert. Die wunderbaren Geschichten über ihre Schüler und Lehrerkollegen, lassen kein Auge trocken.
Wir erinnern uns gerne an „Chill mal, Frau Freitag“ oder „Voll streng, Frau Freitag!“.
Ihren Beruf bezeichnet die Autorin als den schönsten der Welt. Sie möchte, dass ihre Schüler starke Menschen werden, dass sie in dieser schwierigen Übergangszeit vom Kind zum Erwachsenen zu sich selbst finden, ihre Stärken erkennen und dass sie stolz auf sich sind.

Frau Freitag ist eine durchaus geduldige Lehrerin, aber selbst eine ungeduldige Schülerin, in ihrem Alter will sie sich eigentlich gar nichts mehr sagen lassen.
Sie ist ein bunter Vogel und deshalb passt das Cover wunderbar zu ihr.
Inhaltlich knüpft das Buch an die Vorgänger an. Wem bereits das erste Buch gefallen hatte, wird sicherlich weiter lesen wollen.
Aber nun muss Frau Freitag selbst in die Rolle der Schülerin schlüpfen: wir begleiten sie ab ihrer Anmeldung zur Fahrschule, erleben , wie sie hochmotiviert den Erste-Hilfe-Kurs absolviert , leiden mit ihr, wenn sie mit den Lehransätzen ihrer Fahrlehrer nicht klar kommt.
Mit Selbstironie nimmt Frau Freitag sich selbst an so mancher Stelle auf die Schippe.
Aber insgesamt ist das Buch nicht so spritzig wie die Vorgänger; die Lehrerseite stand Frau Freitag besser.

Bewertung vom 12.04.2017
Demnächst in Tokio
Seewald, Katharina

Demnächst in Tokio


sehr gut

Historisch und literarisch

Im Prolog lernen wir Karoline und ihre 95-jährige Mutter Elisabeth - die beiden Hauptgestalten des Romans - kennen. Ausgangspunkt ist Karolines bevorstehende berufliche Reise nach Tokio. Japan: dort hat Elisabeth zwischen 1934 und 1942 gelebt.
Rückblickend erzählt Elisabeth von ihrer Zwangsheirat mit eine viel älteren Militärattaché.
Das Cover dieses Buches passt sehr gut zum Zeitgeschehen im Buch.
Die Farbwahl ist gut getroffen und man kann ahnen, dass die junde Frau ihren Weg gehen wird; einen Weg zwischen zwei Männern.

„Demnächst in Tokio“ ist ein Roman, der Zeit lässt sich zu entwickeln. In unserer schnelllebigen Zeit kann man solche Bücher nur empfehlen. Sie lassen die nötige Ruhe uns in einen literarischen Stoff (und hier zusätzlich in die historischen Hintergründe ) zu vertiefen.

Auf der einen Seite handelt es sich um einen gut recherchierten historischen Roman über die Beziehung Hitlerdeutschlands zu Japan im zweiten Weltkrieg.

Auf der anderen Seite lernen wir mit Elisabeth von Traunstein eine junge Frau kennen, die sich zwischen zwei Männern wieder findet und sich schnell zu einer starken Persönlichkeit entwickelt .Eine Liebesgeschichte und ein Frauenroman.

Zum Inhalt: Die Protagonistin zieht es ins ferne Japan, aber nicht aus Abenteuerlust, sondern um einen ihr unbekannten Mann zu heiraten, Ernst Wilhelm, Diplomat in Tokio. Ihr Herz schlägt aber nicht für diesen wesentlich älteren Mann, sondern für seinen Freund Alexander.

Mit historischer Präzision und viel psychologischem Gespür zeichnet Katharina Seewald das Leben einer jungen Frau, die in turbulenten Zeiten ihren eigenen Weg geht. Als Alexander verhaftet wird und der Krieg in Japan seine böse Fratze zeigt, müssen Elisabeth und Ernst nach Peking ins Exil. Und Alexander wird als Spion verhaftet.

Die Sprache der Autorin ist fließend mit vielen Beschreibungen verdichtet und zeugt von viel Wärme und Anteilnahme für die junge Elisabeth.
Die Geschichte ist so spannend erzählt, dass man den Roman nicht aus der Hand legen möchte.

Bewertung vom 28.03.2017
Ikigai
Miralles, Francesc;García (Kirai), Héctor

Ikigai


sehr gut

Wer möchte nicht lange gut leben …
Den Japanern zufolge hat jeder Mensch ein Ikigai. Ikigai ist das, wofür es sich lohnt, morgens aufzustehen, oder auch ganz einfach: »der Sinn des Lebens«. Die Einwohner der japanischen Insel Okinawa, auf der die meisten Hundertjährigen leben, scheinen ihr Ikigai gefunden zu haben. Was ist besonders?
Wie findet man sein persönliches Ikigai, die Autoren Francesc Miralles und Hector Garcia in ihren Buch "Ikigai, gesund und glücklich hundert werden" gehen das Thema an. Es wird erklärt, was zu einem langen Leben führen kann: einfaches Leben, gesunde Ernährung, viel Bewegung, Meditation, sich bis zum Lebensende beschäftigen …
Das ist alles nicht neu, aber es schadet nichts , dies aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.
Die Kapitel sind gut gestaltet und gegliedert. Der Schreibstil ist einfach und flüssig. Manche Kapitel finde ich etwas langatmig.

Bewertung vom 13.03.2017
Der letzte Überlebende
Pivnik, Sam

Der letzte Überlebende


sehr gut

Ergreifende Geschichte


"Manchmal werde ich gefragt: 'Warum haben Sie so lange gebraucht, um Ihre Geschichte zu erzählen, Sam?' Das ist eine einfache Frage mit einer komplizierten Antwort." Sam Pivnik
Das steht auf dem Cover 1926 geboren, wächst Sam in Oberschlesien auf. Am 1. September 1939 überfallen die Deutschen Polen. Über das, was dann geschah, hat Sam Pivnik lange geschwiegen.
An Pivniks 13. Geburtstag erleben er und seine Familie im oberschlesischen Będzin im Zeitraffer, wie sich das jüdische Städtchen in die Hölle auf Erden verwandelt: Bombenterror, Einmarsch der Deutschen, Verhaftungen und Erschießungen, die Einrichtung des Ghettos, Deportationen. „Innerhalb von sieben Tagen war die Welt, die wir kannten, verstanden und liebten, verschwunden.“
Das Cover führt den Leser direkt in die Geschichte, ohne Umschweife weiß er sofort, worum es in diesem Buch gehen wird. Ergänzt wird das Buch, eher ein Bericht als ein Roman, von zahlreichen Fotos und Karten, die das Verständnis für nicht so historisch bewanderte Leser erleichtert.

Sam Pivnik erzählt dem Leser aus der Ich-Perspektive heraus seine schlimmen Erlebnisse von. Ein grasser Schnitt von einer friedvollen Kindheit zu einer Zeit als Jugendlicher, geprägt von Hölle der NS-Zeit. Vom Lageralltag wird berichtet; von täglichen Schikanen und den Versuchen, bei alldem einen Rest Würde zu behalten. Der Leser muss durch die grausamen Details des KZ-Alltags.
„Nach rechts bedeutete Leben. Nach links bedeutete Tod im Gas. Keine Erklärungen, keine Begründungen. Nur eine lässige Bewegung eines Fingers in einem makellos sauberen Handschuh. Rechts, links, links, rechts, links, links.“ So beschreibt Sam Pivnik die Selektion an der berüchtigten „Rampe“ von Auschwitz.

Es ist nicht nur die Geschichte von Pivnik und seiner Familie, sondern auch die Geschichte der Vernichtung der europäischen Juden.
Es folgen die Befreiung des Lagers, Pivniks Auswanderung nach Israel, das Abtauchen vieler Nazis und der Wunsch nach aktiver Auseinandersetzung mit dieser unglaublichen Thematik.

Bewertung vom 11.03.2017
Die Zeit der Ruhelosen
Tuil, Karine

Die Zeit der Ruhelosen


ausgezeichnet

Trifft den Nerv unserer Zeit
Die Leseprobe zum Roman begann sehr spannend. Und die Autorin erweist sich als sachkundig. Das Cover ist schnörkelos und passt zum nüchternen Schreibstil.
Menschen, die getrieben sind von dem Wunsch nach Anerkennung, Geld und Macht ; solche Menschen begegnen uns beinahe täglich, nicht nur in den Medien , nein auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft.
Es scheint ein Buch mit Tiefgang zu sein, ein Abriss der weltweiten Lage, ein Abriss im Besonderen der französischen Gesellschaft .
Darauf war ich nach der “Unterwerfung“ von Houellebecq und der „Summe unseres Glücks“ von François Roux echt gespannt.
Dabei war von Anfang an klar, das wird kein reines Lesevergnügen, dafür ist die Thematik zu brisant.
3 Menschen werden in die Welt geworfen – mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen seitens ihrer Geburt stehen sie an einer bestimmten Stelle der Gesellschaft.
Da ist Romain Roller: er entstammt einem Pariser Armenviertel und wird Soldat. Nach mehreren Einsätzen in Krisengebieten kehrt er gebrochen nach Frankreich zurück und findet seinen Platz nicht.

Da ist Osman Diboula : auch er aus diesem Armenviertel . Früher Sozialarbeiter, hat er es scheinbar geschafft: in den engsten Kreis des französischen Präsidenten. Aber seine Position ist wackelig und sie schützt ihn nicht vor rassistischen Konfrontationen.
Da ist François Vely oder auch Levy: ein reicher Unternehmer, der sich plötzlich als raffgieriger Jude wieder findet.
Diese 3 Protagonisten wählt Karine Tuil , um uns ein Bild der französischen Klassengesellschaft zu zeigen , deren Schranken kaum zu überwinden sind. Die Helden bleiben in ihrem durch Geburt vorgegebenen Schranken stecken, stürzen beruflich und persönlich und reißen wie durch eine Lawine andere mit.
Ein Schlüsselroman , dessen Konstellationen uns allen bekannt sein dürften. Eine Gesellschaftskritik, die sich stellenweise wie ein Krimi liest.

Bewertung vom 27.02.2017
Das Buch der Spiegel
Chirovici, Eugene O.

Das Buch der Spiegel


gut

Eine etwas zu flache Spiegelung
Der Roman "Das Buch der Spiegel" ist der erste Roman von Chirovici in englischer Sprache, er stammt aus einer rumänisch-ungarisch-deutschen Familie aus Transsilvanien. Im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse 2015 wurde das Buch heiß gehandelt und schließlich in 38 Länder verkauft.
Deshalb war ich schon gespannt auf diesen Roman.
Das Sujet: Können wir unseren eigenen Erinnerungen völlig trauen? Anscheinend eine Idee, die der Autor mit einer Begebenheit aus seiner Kindheit verbindet. Ein gelungener Ansatz.
Der Roman startet höchst spannend, der Literaturagent Peter Katz erhält ein Manuskript des Autors Richard Flynn, das ihn sofort fasziniert. Flynn schreibt über die Ermordung des Professors Joseph Wieder im Jahr 1987 in Princeton. Der Fall wurde nie aufgeklärt, und Katz vermutet, dass der unheilbar kranke Flynn den Mord gestehen oder den Täter enthüllen wird. Doch Flynns Text endet abrupt.
Katz beauftragt den Detektiv John Keller damit, die Fortsetzung des Manuskripts zu finden. Von da an übernimmt dieser die Ich-Erzählung. Begleitet wir er von dem Polizisten Freeman; der leitete damals die Ermittlungen. Im Ergebnis der Recherche erfahren wir, dass Flynn kürzlich verstorben ist.
Das sind die der Erzähler, die Chirovici diese Geschichte beleuchten lässt. Er verbindet die drei Erzählstränge auf ziemlich gekonnte Art und pendelt so zwischen Kriminalroman und anspruchsvoller Literatur.
Und gerade hier werden sich sicher die Geister scheiden.
Das Buch beinhaltet eine Masse von Lügen, Falschaussagen und verfälschten Erinnerungen, die neu zusammengesetzt werden müssen.
Für den Leser ist es nicht immer möglich, dem zu folgen; er bleibt oft an der Oberfläche des Spiegels.
Und dann ist da noch die unerwartete Entwicklung der Hauptperson Flynn: Er scheint geistig völlig klar zu ein und dann plötzlich stellt sich heraus , dass er sich die Beziehung zu seiner großen Liebe nur eingeredet hat. Auch diese Linie wird nicht weiter ausgebaut.
.
Der äußere Eindruck zum Buch muss unbewertet bleiben, da man anhand der recht billig wirkenden Fotokopie des Verlags nicht sehen kann wie sich das Buch anfühlt. Auch das Cover bleibt ohne Wertung; die Gestaltungsidee gefällt mir aber. Man muss allerdings genau hinsehen.
Geschrieben ist der Roman flüssig und er lässt sich schnell lesen.

Das Buch hat eine gewisse Besonderheit , die Geschichte ist geheimnisvoll und mit vielen überraschenden Wendungen , aber zum Ende hin fällt die Spannung deutlich ab.

Ich hätte mir tiefere Blicke hinter den Spiegel gewünscht.

Bewertung vom 17.02.2017
Gefährliche Ernte / Perez Bd.2
Sola, Yann

Gefährliche Ernte / Perez Bd.2


sehr gut

Banyuls-sur-Mer , das klingt nach Me(h/e)r
Im Sommer auf nach Frankreich in den Urlaub, übrigens nicht Provence, sondern kurz vor der spanischen Grenze. Der Ort gibt auch einem tollen Wein zum Aperitif den Namen …
Jede Menge Gründe also das Buch zu lesen, auch wenn das Titelbild zwar die Côte Vermeille zeigt , aber nicht so recht zum Titel und dem Inhalt passt. Es sieht eher nach Ferienidylle, denn nach Krimi aus.
Oder handelt es hierbei gar nicht um einen Krimi??
Der Leser landet ganz im Südwesten Frankreichs …
in einer der schönsten Regionen Frankreichs : dort, wo die Pyrenäen jäh ins Mittelmeer abfallen. Hier treffen atemberaubende Landschaften auf eigenwillige katalanische Charaktere - eine Kombination, die beste Unterhaltung produziert.
… und lernt Perez– einen Lebemann, Kleinganoven und Hobbyermittler kennen.
Alles in dem Kleinstädtchen Banyuls-sur-Mer könnte so entspannt sein, wenn nicht Sommerferien wären, laut Perez die schlimmste Zeit des Jahres.
Er würde gern in aller Ruhe sein Restaurant und seinen florierenden Schwarzhandel mit spanischen Delikatessen betreiben, aber zu viele Touristen haben sich in Banyuls-sur-Mer breitgemacht und er hängt mit seinen Lieferungen hinterher.
Und dann will seine heißgeliebte Tochter auch noch einen Mann heiraten, den man gemeinhin nur »die Bohnenstange« nennt. Das Vaterherz stolpert.
Als ein Toter in den Weinbergen seines Vaters gefunden wird, ist es endgültig vorbei mit der Ruhe. Das Weingut ist plötzlich Tatort, allerlei Leute schnüffeln hier herum und nicht nur hier, sondern auch in Perez’ Angelegenheiten. Der Creus, sein sagenumwobener Wein, soll etwas mit dem Toten zu tun haben.
Perez nimmt den Fall selbst in die Hand, Erfahrungen in diesem Metier hatte er bereits im ersten Buch von Yann Sola gesammelt. Eine gemütliche, aber dann spannende Ermittlungstour beginnt.
.
Der Krimi ist ebenso eine Familiengeschichte wie auch ein Roman mit liebevoll ausgebreiteter Ortskenntnis und einem Ermittler, der eigentlich keiner ist.
Ich schließe mich hier einem Kommentar des WDR zum ersten Buch an: »Ein richtiger Wohlfühlkrimi mit teils verschrobenen Dorfbewohnern, mit leichter Hand geschrieben, spannend, aber auch humorvoll.«.
Ich habe das Buch in einem Zug gelesen, denn der Schreibstil ist sehr angenehm .Die Karte der Region erleichtert die Orientierung- nicht dass ich sie gebraucht hätte- ist die Côte Vermeille doch meine Lieblingsgegend in Frankreich.
Beschreibungen Solas können eigentlich nur zu einem Schluss führen: dieses kleine Städtchen zu besuchen und die Köstlichkeiten zu genießen, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Aber besser nicht im August …