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Lecce

Bewertungen

Insgesamt 37 Bewertungen
Bewertung vom 10.05.2022
Bunny vs. Monkey - Der Wahnsinn beginnt
Smart, Jamie

Bunny vs. Monkey - Der Wahnsinn beginnt


sehr gut

"Der Wahnsinn beginnt!" So lautet der Untertitel von Jamie Smarts Comicband Bunny vs. Monkey. Und dieser Satz beschreibt den Inhalt schon ganz gut. Bunt, chaotisch, voller Action und Humor erzählt Smart die Geschichte vom Affen, der statt im Weltraum mitten im Wald, zwischen Hasen, Hamster, Eichhörnchen, Fuchs und vielen anderen Tieren landet. In kurzen Geschichten wird der Jahreslauf der Waldbewohner und ihres neuen Freundes erzählt. Es finden sich urkomische Verweise auf historische Ereignisse (so wird das Trojanische Pferd zum Trojanischen Elch), aber auch eher ernste (und als kleiner Kritikpunkt: vielleicht noch nicht ganz kindgerechte) Anspielungen auf Kriege. So unterstützt der Fuchs in einer Erzählung die Alliierten im zweiten Weltkrieg und befreit den Wald. Das mag für den ein oder anderen kleinen Leser (wie meinen Sohn) etwas zu viel sein. Alles in allem ist es aber ein vergnügliches Werk, welches meist auch Kindern große Freude bereitet.

Bewertung vom 05.10.2021
Aliens im Spiel
Ackermann, Anja

Aliens im Spiel


sehr gut

Samuel und Gunnar spielen für ihr Leben gern Computerspiele. Bis sie eines Tages herausfinden, dass ihr Lehrer einem Alien in einem ihrer Lieblingsspiele zum Verwechseln ähnlich sieht. Ein spannendes Abenteuer beginnt, in dem die beiden Freunde vermeintlich die Welt retten müssen.
Anja Ackermann verbindet in ihrem Buch "Aliens im Spiel" die Welt der Computerspiele mit der Realität. Unterscheiden kann man die Welten beim Lesen bereits durch das unterschiedliche Layout: Realität und Computerspielwelt werden in grüner bzw. schwarzer Schrift dargestellt, das erleichtert es doch, sich zurechtzufinden. Comic-Einschübe lockern die Geschichte zusätzlich auf. Alles in allem ist es ein Spaß, die Geschichte zu lesen. Einziger Makel: Das empfohlene Lesealter ist mit 8 Jahren vielleicht ein wenig zu niedrig angesetzt. Zum einen werden doch einige Ausdrücke in dem Buch verwendet, welche für so junge Ohren vielleicht noch nicht gedacht sind. Zum anderen ist das Thema Computerspiele für 8 Jährige vielleicht auch noch ein wenig zu früh.

Bewertung vom 04.10.2021
Böses Spiel im Dinopark / 1000 Gefahren junior Bd.1
Lenk, Fabian

Böses Spiel im Dinopark / 1000 Gefahren junior Bd.1


ausgezeichnet

"1000 Gefahren junior Böses Spiel im Dinopark" bietet jede Menge Spaß für junge Leser. Wie immer ist das besondere an diesen Büchern, dass man die Handlung selbst bestimmt und damit jede Menge spannende Abenteuer erleben kann. Die einzelnen Abenteuer sind dabei auch nicht zu lang, sodass auch Leseanfänger nicht überfordert werden.
Die Geschichte selber, um die sich hier alles dreht ist gerade für Kinder interessant: Mittelpunkt der Geschichte ist Dinolandia, eine Dinostation mit vielen Dinosaueriern. Der Protagonist lebt mit seiner Familie auf dem Gelände der Station und muss nun mehrere Rätsel lösen: Wer hat Dino-Eier gestohlen? Kann der geflohene Dino wieder eingefangen werden? Und vieles mehr.
Man kann dieses Buch immer wieder in die Hand nehmen und entdeckt ein neues Abenteuer. Die vielen Illustrationen bereichern die Erzählung dabei perfekt.

Bewertung vom 04.10.2021
Morgen, Klufti, wird's was geben
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Morgen, Klufti, wird's was geben


ausgezeichnet

Eins vorweg: Obwohl Kluftinger drauf steht ist "Morgen, Klufti, wird's was geben" kein neuer Kluftinger-Krimi. Vielmehr ist es eine literarische Adventskalendergeschichte aus Kluftis Welt, die (und hier ist die Parallele zum Krimi) eher die lustige/absurd komische Welt des Kommissars beschreibt.
In 24 mehr oder weniger kurzen Kapiteln (hier "Katastrophen" genannt) muss Klufti mit Hilfe des japanischen Schwiegervaters seines Sohnes den Weihnachtsabend allein vorbereiten. Das hierbei allerhand Katastrophen passieren versteht sich von selbst.
Die Geschichte ist dabei überaus komisch. Klüpfl und Kobr haben so einige irrwitzige Einfälle für Kluftis Erfindungsreichtum. Allein die Zubereitung eines eigenen Glühweins ist großartiger Humor. Lediglich der Abschluss um den "ungewöhnlich" geschmückten Baum hätte etwas ausführlicher oder überraschender ausfallen dürfen. Stattdessen ging dabei leider etwas die Luft aus.
Trotz allem aber: Saukomisch! Und den Mord vermisst man hier überhaupt nicht.

Eine Anmerkung sei aber noch gestattet: Lieber Ullstein Verlag, was habt ihr euch dabei gedacht? 14 Euro????? Echt jetzt????? Für ein kleines und nicht allzu dickes Buch? OK, es ist gebunden, aber weder sonderlich hochwertig noch besonders liebenswert gestaltet (der Einband ist schon ok, auch wenn er nicht wirklich etwas mit der Geschichte zu tun hat). Der Preis hätte eigentlich nur einen Stern verdient, doch das Buch und die Geschichte selbst kann da wohl eher wenig dafür.
14 Euro sind aber definitiv viel zu teuer.

Bewertung vom 04.10.2021
Freddy Sidebottoms absolut peinliche Welt
Patterson, Rebecca

Freddy Sidebottoms absolut peinliche Welt


ausgezeichnet

Freddy Sidebottom ist der klassische Looser-Typ. Was er auch anpackt, immer geht etwas schief oder er blamiert sich. Da passt es ganz hervorragend, dass sein Großvater aus einem alten Babyspielzeug einen Zauberwürfel gebaut hat, der Freddy mehr oder weniger weit die Zeit zurückdrehen lässt. So kann Freddy seine Peinlichkeiten doch noch korrigieren bzw. vermeiden oder sogar seine Schularbeiten korrigieren und somit herausragende Leistungen erbringen.
Doch dann passiert das unvermeidliche: bei einem Besuch seiner (zukünftigen) Stiefschwestern fällt der Zauberwürfel ins Klo. Danach funktioniert der Würfel nicht mehr ganz einwandfrei, was zu umso mehr Verwirrungen führt. Kann Freddy seinen "Lebensretter" wieder reparieren?
Rebecca Patterson ist mit der Geschichte über Freddy Sidebottom ein Urkomisches Buch gelungen. Einziger (kleiner) Kritikpunkt wäre, dass die Illustrationen leider nur in Schwarz-Weiß gehalten sind. Aber das tut dem Lesevergnügen für Kinder ab 8 - 9 Jahren keinen Abbruch.

Bewertung vom 04.10.2021
Gegen alle Regeln / Strafverteidiger Pirlo Bd.1
Bott, Ingo

Gegen alle Regeln / Strafverteidiger Pirlo Bd.1


weniger gut

Kurz nachdem der Strafverteidiger Anton Pirlo sich nicht ganz freiwillig aus seiner alten Kanzlei verabschieden musste steht eine Frau vor seiner Wohnungstür, die ihn bittet, die Verteidigung ihrer Tochter zu übernehmen. Sie steht im Verdacht, ihren Mann, einen reichen Bauunternehmer, erstochen zu haben. Kurzentschlossen nimmt Pirlo diesen Fall an und versucht mit Hilfe seiner jungen Kollegin Sophie Mahler, den wahren Täter zu überführen. Hilfe bekommt er dabei von unerwarteter Seite: Seine Familie - ein krimineller Clan, von der er sich eigentlich losgesagt hatte - unterstützt ihn auf ihre ganz eigene Art bei den Ermittlungen. Nicht ganz uneigennützig, wie sich herausstellt.
Ingo Bott schafft (um mal mit dem Positiven anzufangen) einen ganz interessanten Ansatz. Statt eines Kommissars, Journalisten oder Privatdetektiven ermittelt hier ein Rechtsanwalt. Gepaart mit seiner eigenen Erfahrung als Strafverteidiger gelingen ihm hier durchaus interessante Einblicke in Prozesse, Gesetzeslagen und Verteidigungsstrategien, ganz im Stil der wohl bekannten Fernsehserie Matlock. Doch leider ist das Buch vom Niveau dann doch eher "Lensen und Partner" statt Matlock, wie ich an einigen Kritikpunkten festmachen muss:
* Düsseldorf wird hier sehr ausführlich und großartig beschrieben. Das mag schon alles seine Richtigkeit haben (so gut kenne ich Düsseldorf nicht), jedoch wirkt es hier etwas fehl am Platz und lässt das Buch sprachlich eher an einen der vielen Regionalkrimis erinnern als an einen Thriller
* Sophie Mahler ist (anfangs) von ihrem Chef Pirlo nicht besonders angetan. Dies äußert sie des Öfteren und wiederholt in gedanklichen Aussagen wie "so ein Arsch", etc. Da sich diese Aussagen sehr häufig wiederholen gingen sie mir sehr schnell auf die Nerven, v.a. weil sie dann doch tut, was ihr Chef erwartet, weil er ja "doch gut aussieht und interessant ist"
* Apropos Chef: Die Ähnlichkeit zwischen dem Autor und Pirlo sticht ins Auge: das "für einen Anwalt untypische lange Haar", die gemeinsame Vergangenheit als Gründer einer "Wohnzimmerkanzlei", etc. Ich kann nur hoffen, dass der Autor im wahren Leben nicht so unsympathisch und macho-haft ist wie sein Buchcharakter. Jedenfalls werden diese Eigenschaften Pirlos für meinen Geschmack etwas sehr überbetont, obwohl sie eigentlich den Charakter Pirlos interessant machen
* Laut Klappentext liebt der Autor Sprache; nun ja, das mag schon sein. Doch sprachlich finde ich das Buch (u.a. aus den oben bereits genannten Gründen der Wiederholungen) nicht gelungen. Es ist sehr einfach geschrieben, es liest sich aber trotzdem nicht sonderlich flüssig und wirkt eher wie eine Rohfassung, die noch überarbeitet werden muss
* Auch inhaltlich sind einige Fehler enthalten; so verspricht Pirlo, bei der Verhandlung "am nächsten Tag" auf jeden Fall dabei zu sein; kurz darauf verabschiedet er sich aber von Sophie "Bis Montag", d.h. am nächsten Tag ist erst mal Wochenende. Das ist jetzt an sich kein tragischer Fehler, doch wenn es mir beim Lesen schon auffällt frage ich mich doch, warum einem Lektor das nicht aufgefallen ist; leider ist das auch nicht die einzige Stelle dieser Art, Zeitangaben sind mehrmals falsch und lassen das Lese"vergnügen" ins Stocken geraten
* Speziell ein Krimi oder Thriller muss nicht übermäßig realistisch sein (OK, übernatürliche Fähigkeiten a la Superman sollte der Protagonist nicht besitzen...), aber einigermaßen logisch wäre schon wichtig. Dass Pirlo sich das entscheidende Indiz um die Unschuld seiner Mandantin aber mit Hilfe eines Einbruchs erzeugt ist schon hart an der Grenze. Dass man sich in einem Rechtsstaat auf diese Weise Beweise verschafft finde ich grenzwertig, Fiktion hin oder her

Alles in allem ist die Idee, einen Krimi aus Sicht eines Strafverteidigers zu schreiben gut (daher auch der zweite Stern). Hier ist er aber mangelhaft umgesetzt. Das können andere sprachlich und inhaltlich besser. Daher mein Fazit: leider nicht empfehlenswert!

Bewertung vom 04.10.2021
Stadt des Zorns
Meller, Marc

Stadt des Zorns


sehr gut

Janus ist zurück. Und nach dem "Raum der Angst", in welchem er eine Gruppe unterschiedlichster Menschen durch seinen tödlichen Escape-Room schickt, jagt er diesmal Hannah und eine Gruppe idealistischer Umweltschützer durch eine ganze Stadt.
Leider fällt die Fortsetzung "Stadt des Zorns" gegenüber dem "Raum der Angst" ein wenig ab. Die Rätsel der einzelnen "Escape-Rooms" sind nicht mehr ganz so griffig und anschaulich wie im ersten Teil. Auch der Handlungstwist, dass eine Person der Gruppe ein Verräter ist, wiederholt sich in der Fortsetzung. Somit ist die Spannung und das Vergnügen des Miträtselns nicht mehr ganz so groß. Trotzdem ist das Buch spannend geschrieben und man kann es gut durchlesen.
Natürlich darf man sich von Marc Mellers Zweitwerk nicht unbedingt tiefgründige Literatur erwarten. Das Thema und die Handlung gleicht eher einem RTL Eventmovie als einem ARTE-Melodram. Doch geht man rein vom Unterhaltungswert des Buches aus so weiß "Stadt des Zorns" durchaus zu gefallen. Nicht jedes literarische Werk muss ein gesellschaftsanalytischer Psychothirller sein. Daher: gute "Popcornliteratur" mit einigen Abzügen (im Vergleich zum ersten Band). Daher 3,5 (aufgerundet 4) Sterne.