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Benutzername: 
Lilli-Marleen
Wohnort: 
Eltmann

Bewertungen

Insgesamt 67 Bewertungen
Bewertung vom 11.04.2021
Otmars Söhne
Buwalda, Peter

Otmars Söhne


ausgezeichnet

Ein Meisterwerk!
Ludwig wächst ohne seinen leiblichen Vater auf. Bis seine Mutter Ottmar begegnet und sich in ihn verliebt. Über Ludwigs "richtigen Vater", hat sie nicht viel gutes zu berichten. Fortan leben die beiden bei Otmar und seinen zwei Kindern. Ludwig fühlt sich bei Otmar geborgen und verehrt ihn. Erst als er erwachsen ist, verändert eine Dienstreise nach Sibirien alles. Hier begegnet er seiner alten Mitbewohnerin Isabelle und ahnt nicht, wie sehr ihre Lebensgeschichte miteinander verwoben ist.

In diesem opulenten Werk spielt Klassische Musik, insbesondere Beethoven, eine zentrale Rolle. Und so wundervoll genial wie die Musik Beethovens, ist auch dieses Buch komponiert. Die Figuren und ihre Geschichten sind auf wundersame Weise miteinander verwoben und lassen einen tief in das Geschehen eintauchen. Dieses Buch enthält so viel und überrascht in jedem Kapitel neu. Der Autor versteht wirklich sein Handwerk. Ich bin begeistert und fiebere dem nächsten Teil entgegen.

Bewertung vom 11.04.2021
Aus der Mitte des Sees
Heger, Moritz

Aus der Mitte des Sees


sehr gut

Ein Buch, wie ein lauer Sommerabend

Lukas hat einen eher ungewöhnlichen Lebensweg gewählt. Er ist Mönch. Mit Ende dreißig ist er mit Abstand der Jüngste unter den Klosterbrüdern. Gerade hat ein junger Mönch das Kloster verlassen, um eine Familie zu gründen. Doch wie sieht es bei Lukas aus? Will er den gewählten Weg wirklich weiter gehen? Gerade jetzt, als die sympathische Sarah auftaucht, muss er sich dieser Frage stellen. Und das tut er am liebsten und effektivsten, beim schwimmen im See.

Das Buch erzeugt eine ganz eigene Stimmung. Man schwimmt quasi mit Lukas durch den See und durch seine Gedanken. Er lässt immer tiefer in sein Gefühlsleben blicken und man spürt den inneren Kampf, den er mit sich führt.

Es war auch sehr interessant hinter die Kulissen eines Klosters zu blicken. Der Autor beschreibt auch wunderschön die Natur im Hochsommer und lässt seine Beobachtungen mit der Gefühlswelt von Lukas verschmelzen.

Ein stimmungsvolles Buch mit viel Gefühl.

Bewertung vom 10.04.2021
Wo wir Kinder waren
Naumann, Kati

Wo wir Kinder waren


ausgezeichnet

Eine Familiengeschichte aus Sonneberg

Albert Langbein gründet Ende des 19. Jahrhunderts eine Spielzeugfabrik im thüringischen Sonneberg. Die Familie durchlebt mit ihrer Fabrik turbulente Zeiten. Vom 1. Weltkrieg über Rezession und Nationalsozialismus bis zur Verstaatlichung in der DDR. Nach deren Untergang kann die Fabrik als wiederbelebtes Familienunternehmen nicht lange durchhalten und geht schließlich pleite. Jan, Urenkel des Gründers, muss das alte Stammhaus der Familie für neue Mieter leerräumen. Unterstützung bekommt er von seinen beiden Cousinen Eva und Iris. Die drei stellen sich der Vergangenheit und lassen schließlich etwas Neues entstehen.

Im Buch begleitet man die drei und schreitet mit ihnen von Raum zu Raum des alten Stammhauses und mit jedem Zimmer erschließt sich die Geschichte ein wenig mehr.
Gegenwart und Vergangenheit wechseln sich in den Kapiteln ab. Eine sehr schönes Konzept, dass gut aufgeht. Man fliegt nur so durch das Buch. Die einzelnen Familienmitglieder werden sehr liebevoll beschrieben und man schließt sie richtig in Herz.

Ein sehr schönes und gelungenes Porträt über eine Familie, über die Herstellung von Spielzeug und über das schöne Städtchen Sonneberg.

Bewertung vom 10.04.2021
Orangen für Dostojewskij
Dangl, Michael

Orangen für Dostojewskij


sehr gut

Ein sinnliches Portrait von Venedig

1862: Dostojewskij ist nach seiner Haft zu einer Reise durch Europa aufgebrochen. Seine letzte Stadion: Venedig. Hier trifft er auf den weltberühmten Komponisten Gioachino Rossini. Die beiden so unterschiedlichen Männer fühlen eine Art Seelenverwandtschaft. Der Schriftsteller lässt sich, von dem väterlichen Rossini inspiriert, durch das feucht schwüle Venedig treiben und lernt sich selbst und die Stadt von einer ganz anderen Seite kennen.

In dem Roman von Michael Dangl begleitet man den großen russischen Schriftsteller durch die Lagunenstadt und sieht sie durch seine Augen. Man bangt mit ihm, weint mit ihm und will ihn warnen, wenn er sich scheinbar in sein Unglück stürzt.

Auf dieses Buch muss man sich einlasen und sich Zeit nehmen. Es ist keine leichte Lektüre für Zwischendurch. Es sind immer wieder Zeilen in französischer und italienischer Sprache verfasst. Aber man muss die Sprachen nicht beherrschen, um den Inhalt zu verstehen.
Der Erzählstil ist sehr poetisch und ausdrucksstark. Man kann das Venedig des 19. Jahrhunderts oft fühlen, schmecken und riechen.

Ein Buch das die Sinne anspricht, wenn man ihm die Zeit dazu gibt.

Bewertung vom 01.03.2021
Alles über Roboter / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.73
Erne, Andrea

Alles über Roboter / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.73


ausgezeichnet

Ein Buch, das Spaß macht!

"Alles über Roboter" heißt dieses wissensreiche Buch aus der "Wieso Weshalb Warum" - Reihe des Ravensburger Verlags. Und der Titel hat recht. Hier erfährt ein Kind wirklich alles über Roboter und das auch noch super verständlich erklärt.

Spannend geht es gleich los mit der Zukunft. Wie sieht sie wohl mit Robotern aus? Brauche ich etwa in Zukunft mein Zimmer nicht mehr selbst aufräumen und der Schulbus fährt automatisch? Danach wird erklärt was ein Roboter ist und wie er funktioniert. Die Bilder und der Text ergänzen sich super. Und natürlich dürfen in diesem Band auch nicht die beliebten Klappen fehlen. Hier verstecken sich wieder allerhand zusätzliche Informationen, die die Spannung aufrecht erhalten und einen noch intensiver in die Roboterwelt eintauchen lassen.
Super finde ich auch, dass im Buch Jungs und Mädchen abgebildet sind, was bis vor kurzem beim Thema Technik ja nicht selbstverständlich war.

Also ich kann dieses Buch wirklich nur weiterempfehlen. Auch Erwachsene können hier noch etwas dazulernen. Ein Buch das Spaß macht!

Bewertung vom 01.03.2021
Die geheime Kraft des Fettstoffwechsels
Kiechle, Marion;Gorkow, Julie

Die geheime Kraft des Fettstoffwechsels


ausgezeichnet

Fett weg!

Dieses Buch ist wirklich toll für alle, die sich mit dem Thema Körperfett auseinandersetzen wollen oder müssen. Es ist äußerst informativ und verständlich geschrieben. Schöne Fotos von Rezepten gibt es auch noch dazu.

Der erste Teil des Buches ist der Theorie gewidmet. Hier wird ausführlich erklärt, was Körperfett überhaut ist und wie der Stoffwechsel funktioniert. Ohne ihn keine Fettverbrennung. Das ist alles sehr interrasant. Wer keine Lust auf Theorie hat, kann diese aber auch überblättern und zum Praxisteil übergehen. Im nächsten Teil geht es nämlich ran an das Fett. Wie man dem Stoffwechsel einen Boost verpassen kann wird hier erklärt. Außerdem gibt es Tipps gegen Heißhunger und wie der Verzicht auf Zucker gelingen kann. Auch das populäre Teilzeitfasten wird erklärt. Zum Schluss folgen dann die Rezepte, die den Fettstoffwechsel schließlich beschleunigen sollen. Alle sind vegetarisch, aber man kann sie mit Fleisch ergänzen.

Ich fand das Buch sehr informativ. Hier erfährt man wirklich viel über gesunde Ernährung und wie man sie im Alltag integrieren kann. Einzig das große Format fand ich etwas unhandlich, aber dadurch passt das Buch ganz wunderbar zwischen die Kochbücher ins Regal.

Bewertung vom 15.01.2021
Essen gut, alles gut
Niemeier, Heike

Essen gut, alles gut


ausgezeichnet

Eine Einladung in die Welt des Essens spricht die Autorin an ihre Leserschaft aus. Wenn wir diese annehmen, werden wir viele interessante Informationen rund um unsere Ernährung erfahren. Was ist gutes Essen und was macht es mit unserem Körper?

Der theoretische Teil ist sehr anschaulich und verständlich erklärt. Spaß macht vor allem, dass man die neuen Informationen durch so genannte "Essperimente" selbst ausprobieren kann. Wie fühlt man sich nach einem Essen mit weniger Kohlenhydraten?

Abgerundet wird das ganze durch praktische Einkaufshilfen (Welches Öl kann man getrost kaufen) und leckere Rezepten, die leicht zum nachkochen sind.

Ich fand das Buch sehr interessant und informativ. Und vor allem ist es wirklich alltagstauglich.

Ein Buch für alle, die sich etwas bewusster mit ihrer Ernährung auseinander setzen wollen. Wie der Titel schon verrät: Essen gut, alles gut!

Bewertung vom 15.01.2021
Silberstreif / Gut Greifenau Bd.5
Caspian, Hanna

Silberstreif / Gut Greifenau Bd.5


ausgezeichnet

Silberstreif ist der 5. Teil der Familiensaga der Grafenfamilie Auwitz-Aarhayn.

1923 -die Hyperinflation ist auf ihrem Höhepunkt. Da das Geld an Wert verliert, kann Konstantin seine Schulden abbezahlen. Auch für Katharina in Berlin zeigt sich der Silberstreif am Horizont, denn sie kann endlich das Medizinstudium aufnehmen. Doch einfach ist es für sie nicht. Sie muss sich als fast einzig weibliche Studentin gegen ihren männlichen Kommilitonen durchsetzen und auch die Familie darf nicht zu kurz kommen.

Die Dienerschaft und die Bewohner des Dorfes in Pommern durchleben ebenfalls unruhige Zeiten.

Der Roman spielt im Prinzip in zwei Welten. Einerseits ist da der Adel, der seit Ende des Kaiserreiches enorm an Macht und Einfluss verloren hat. Einige Mitglieder stellen sich dieser Herausforderung und suchen nach modernen Einnahmequellen. Die andere Familienhälfte strebt nach der Rückkehr zur Monarchie. Auf der anderen Seite stehen die Arbeiter und die Dienerschaft, die um ihr überleben kämpfen müssen. Das Berlin der Zwanziger darf natürlich auch nicht fehlen. Es wird Charleston getanzt.

Man fliegt nur so durch das Buch. Es ist interessant, dass bunte Potpourri aus Figuren durch diese Zeit zu begleiten. Die Vorgänger habe ich nicht gelesen, konnte mich aber trotzdem schnell einfinden.

Es macht Spaß zu lesen und verlangt schon jetzt nach Band 6.

Bewertung vom 15.01.2021
Der Elternkompass
Schmidt, Nicola

Der Elternkompass


gut

Das Buch hat sich zur Aufgabe gemacht, die neusten Studien aus dem Bereich Kinder und Erziehung anschaulich zu erklären.

Es beginnt mit Schwangerschaft und Geburt. Danach folgen die Kleinkinder. Hier geht es zum Beispiel um die Ernährung und ums trocken werden. Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit den Schulkindern. Hier geht es vor allem um Mediennutzung und ob Hausaufgaben wirklich sinnvoll sind.

Es werden die Studien ausgewertet, jedoch keine weiteren Tipps für die Umsetzung gegeben. Der Inhalt ist jedoch leicht verständlich.

Ich habe mich beim lesen eher etwas unwohl gefühlt. Ständig spürt man den erhobenen Zeigefinger. Vor allem im ersten Kapitel über Schwangerschaft und Geburt. Das ein Kaiserschnitt nicht optimal ist, wissen wir doch schon lange. Doch hier werden wieder nur die Risiken dieser Geburtsmethode aufgezählt, aber die Risiken einer natürlichen Geburt weggelassen. Das finde ich etwas einseitig. Und das das Stillen das Beste für ein Kind ist, ist nun doch auch nichts neues mehr. Aber wenn es nun mal nicht klappt, ist es nun mal so, da helfen einem auch keine Studien weiter und man hat nur wieder ein schlechtes Gewissen. In den ersten Kapiteln werden meistens auch nur Mütter angesprochen und die Väter etwas außen vor gelassen.
Oft werden auch Studien über Naturvölker herangezogen, doch können wir deren Alltag mit dem unsrigen gar nicht vergleichen.

Nichtsdestotrotz kann ich das Buch durchaus weiterempfehlen für jeden der sich auf den neusten Stand in Sachen Erziehung bringen will.

Bewertung vom 27.12.2020
Frostgrab
Reynolds, Allie

Frostgrab


sehr gut

Nach 10 Jahren erhält Milla eine Einladung in die französischen Alpen. Hier trifft sie ihre alten Snowboard Freunde von damals wieder. Der Schauplatz ist ein Gasthaus auf einem Gletscher. Doch wer hat die Clique hierher eingeladen? Und warum ist kein Personal im Gasthaus und der Lift funktioniert auch nicht mehr. Völlig abgeschnitten von der Außenwelt müssen sich die ehemaligen Freunde mit ihrer Vergangen auseinandersetzen. Wer hat Saskia getötet?

Die Story ist sehr spannend geschrieben. Gegenwart und Vergangenheit wechseln sich immer ab. Die Kapitel enden meist mit einem Cliffhänger, so dass man immer weiter lesen will.

Nicht ganz so gut hat mir gefallen, dass so ausführlich auf das Snowboarden eingegangen wird. Hier fallen viele Fachbegriffen ("Es wirft dich aus deinem Spin sobald du grabst.") Das kann für nicht Snowboarder teilweise ganz schön anstrengend sein beim lesen.

Sonst hat mir das Buch gut gefallen. Auch wenn ich als Thriller Fan schon ziemlich schnell darauf gekommen bin, wer die Freunde dort oben festhält.