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Hagazussa
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Kleinfurra

Bewertungen

Insgesamt 70 Bewertungen
Bewertung vom 03.05.2018
Nichts ist gut. Ohne dich. (eBook, ePUB)
Coplin, Lea

Nichts ist gut. Ohne dich. (eBook, ePUB)


gut

Die Geschichte klang zu Anfang vielversprechend. Ein junges Mädchen trifft den Jugendfreund von einst wieder, der ihren Bruder auf dem Gewissen hat. Einst waren sie Freunde. Leander war wie ein großer Bruder zu ihr, doch nun will sie ihn nicht sehen.
Janas Charakter ist nicht gut ausgearbeitet. Sie versteckt sich, geht sämtlichen Problemen und Konfrontationen aus dem Weg, will ihre Ruhe und weiß doch eigentlich nicht, was sie will. Der Leser meint, diesen Verhalten entspringt dem frühen Verlust ihres Bruders, doch im Laufe der Geschichte gibt Jana preis, dass ihr 12jähriges Selbst den Bruder gehasst hat, weil dieser ihr nur Beachtung schenkte, wenn er sie ärgerte. Sie will ihre Mutter und Schwester ja nicht verletzen, weil sie doch mit Leander zusammen ist, will ihrer Schwester nicht sagen, dass sie von deren Affäre und verletzt ihre Schwester doch mit einem Paukenschlag, ihre Mutter hat nicht mal einen Auftritt im Buch. Entweder war Jana schon immer ein unentschlossenes vor sich hin waberndes Wesen oder aber hier ist höhere Psychologie am Werk, die sich dem normalen Leser nicht erschließt.
Das Traurige ist dabei jedoch, dass die Figur der Jana keine Entwicklung erfährt. Als zum Ende des Buches Leander vor ihrer Tür steht, rennt sie weg, knallt ihm die Tür vor der Nase zu usw. usw. Die Begründung ihres Verhaltens ist für mich hochgradig egoistisch. Leander hatte gerade seine Mutter verloren. Seine ach so tolle Freundin Jana befand sich gerade auf einem Selbstfindungstrip statt an seiner Seite zu sein, obwohl sie wusste, dass die Mutter Krebs hatte und es ihr sehr schlecht ging. Und dann kann sie ihm einfach nicht verzeihen, dass er total am Boden zerstört, nicht mehr er selbst ist und sie nicht sehen will.
Dieses Verhalten macht mir die Figur der Jana sehr unsympathisch.
Wie gesagt: Der Anfang verspricht mehr, als die Geschichte halten kann. – Schade!

Bewertung vom 07.09.2017
Wildfutter / Kommissar Vitus Pangratz Bd.1
Bayer, Alma

Wildfutter / Kommissar Vitus Pangratz Bd.1


weniger gut

Titel und Titelbild versprechen einen spannenden und doch lustigen Krimi. Der bayrische Dialekt und die trockene Erzählweise bestätigen diesen Eindruck. Der geneigte Leser meint, einen guten Krimi ganz im Zeichen der Eberhofer-Reihe vor sich zu haben und hofft auf einige spannend vergnügliche Lesestunden. Leider täuscht der erste Eindruck gewaltig. Die Autorin schien sich nicht einig zu werden, ob sie nun einen Krimi, eine Liebesgeschichte, ein bisschen 3Groschen-Sex-Story oder eine Fußballreportage schreiben wollte. Packte alles in ein Buch und heraus kommt eine Geschichte, die weder Fisch noch Fleisch ist. Bereits auf den ersten 100 Seiten wird der bzw. die Täter offenbart. Das Wieso und Warum mag man gar nicht mehr wissen wollen, wenn zum gefühlten 100. Mal die Fußballbegeisterung sich Bahn bricht. Die Charaktere selbst wirken, trotz der Ecken und Kanten, die die Autorin ihnen verpasste, nicht sonderlich sympathisch, so dass auch hier kein wirklicher Anreiz besteht zu erfahren, wie es wohl mit ihnen weiter geht. Alles in Allem eigentlich schade, denn es gibt einige gute Ansätze, aber keine klare Linie, nicht mal beim Genre

Bewertung vom 18.08.2017
Der Frauenchor von Chilbury
Ryan, Jennifer

Der Frauenchor von Chilbury


ausgezeichnet

Beim Lesen des Buches ging mir unweigerlich durch den Kopf, was das doch für ein wundervoller Film sein könnte. Dann könnte man die Stimmen des Chores hören. Ich hoffe, der Stoff wird entdeckt und von einem sehr guten Filmteam umgesetzt. Und das nicht nur wegen der Chorklänge. Auch die Geschichte bietet sehr viel Potential.
Die Geschichte wird als Briefroman erzählt. Was in der heutigen Zeit sehr ungewöhnlich ist, doch bietet dieses Stilmittel viel mehr Einblick in das Gefühlsleben der einzelnen Protagonisten. Diese sind sehr gut und menschlich angelegt. Wir lernen die guten wie auch weniger schönen Eigenschaften der Charaktere kennen.
Mrs. Tilling anfangs ängstlich und verhuscht, entwickelt sich im Laufe der Geschichte zum Motor und zur treibenden Kraft des Chores und des Ortes insgesamt. Kitty jung und unbedarft mit ihren fast 14 Jahren möchte als erwachsen gelten und macht doch große Fehler aus jugendlichem Eigennutz, die sie fast augenblicklich bereut und die ihr verziehen werden. Venetia umschwärmte Dorfschönheit auf der Jagd nach dem einen der sie nicht beachtet und dann doch ihr Herz erobert. Hattie, Ms. Paltry, Mrs. B. usw.
Viele Geschichten in einer, mit ihren Höhen und Tiefen, mit Humor aber auch Dramatik und Trauer. Denn letztendlich wird von einer entsetzlichen Zeit im Krieg berichtet.
Ein sehr gutes Buch und in den richtigen Händen ein noch besserer Film.

Bewertung vom 18.07.2017
Darcy - Der Glückskater und der Geist von Renfield Hall (eBook, ePUB)
Schulz, Gesine

Darcy - Der Glückskater und der Geist von Renfield Hall (eBook, ePUB)


gut

Das Buch „Darcy – der Glückskater und der Geist von Renfield Hall“ hält was es verspricht: Nette Unterhaltung ohne Höhen und Tiefen, ohne Aufregung, ganz im Stil einer Rosamunde Pilcher. Jedoch denke ich, dass niemand bei dem Titel wie auch bei dem Cover etwas Anderes erwartet hat und das ist gut so. Manchmal bedarf es der leichten Kost, einfach nur zum Abschalten und Ausspannen, wie bei einer seichten Komödie.
Gesine Schulz hat es mit ihrem Buch eine vortreffliche Geschichte zur Unterhaltung zwischendurch geschaffen.
Die junge Witwe versucht das Anwesen Renfield Hall für die bereits außer Haus lebenden Stiefkinder zu erhalten. Ihr zu Hilfe eilt natürlich der Glückskater Darcy wie auch die verschollene Mutter der Stiefkinder.
Bereits der knappe Altersunterschied zwischen Stiefmutter und –kindern hätte viel Konfliktpotential geboten. Warum verdienen sich die Kinder ihr täglich Brot in der Welt, die fast gleichaltrige Stiefmutter hat jedoch nicht die Ambitionen zu arbeiten bzw. eine Ausbildung zu absolvieren?
Aber, wie eingangs gesagt, soll die Story nicht polarisieren, sondern unterhalten.
Natürlich sind alle Charaktere hundekuchengut, bis hin zur verschollenen Mutter, die Mann und Kinder einfach sitzen ließ. Einzig unangenehme Person ist die kaufinteressierte Russin.
Eigentlich möchte ich über das Buch nicht weiter nachdenken, denn je mehr man sich damit auseinandersetzt, umso mehr verschenktes Potential findet man, bei deren Nutzung aus einem seichten Unterhaltungsroman eine richtig gute Geschichte hätte werden können.

Bewertung vom 14.07.2017
Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
Hogan, Ruth

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge


ausgezeichnet

"Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge" ist ein Buch, welches für den nostalgischen Leser wie geschaffen ist. Bereits das Cover mit der abgebildeten Taschenuhr sowie die Farben desselben, machen diese Ausgabe zu einer wunderbaren Geschenkidee.
Ruth Hogan nimmt uns bereits ab der ersten Seite mit zu einer spannenden Reise in die Geschichte vieler Menschen. Anthony und Therese, Laura, Eunice und Bomber. Der Leser hat sofort das Gefühl, sie zu kennen, mag sie und möchte an ihrer Geschichte teilhaben. Dazu kommen die von Anthony erdachten Geschichten um die verlorenen Dinge.
Ein wundervoller Roman voller kleiner Geschichten, die zu einer großen werden, ein Roman, in den man ganz „abtauchen“ und die restliche Welt für ein paar Stunden vergessen kann. Bereits nach den ersten Seiten hat man das Gefühl einen Schatz in den Händen zu halten, einen Bücherwelt-Geschichten-Schatz.

Bewertung vom 04.06.2017
Yummy Books!
Nicoletti, Cara

Yummy Books!


sehr gut

Ein Kochbuch durch die Weltliteratur. Darauf habe ich schon lange gewartet. Stammt doch eine unserer Lieblingsspeisen aus einem Roman. Jeden Winter gibt es bei uns Rote Bohnen mit Reis nach einem Rezept aus dem Roman „New Orleans“ von Alexandra Ripley.
Bereits der Umschlag des Buches aus schwerem Karton ist sehr ungewöhnlich. Das Buch selbst ist auf Recyclingpapier gedruckt, was sehr liebenswert ist. Die Autorin Cara Nicoletti gibt viel von sich und ihrer Geschichte preis. Es ist also mehr eine Biografie.
Die Buch- und Rezeptauswahl ist sehr stimmig. Es sind sogar 2 Romane von Jane Austen vertreten und damit hat die Autorin bereits mein Herz gewonnen.
Doch gibt es einen Punkt Abzug, denn ich hätte mir nur eine kurze Passage aus dem jeweiligen Buch, in dem die Speise zur Sprache kommt sowie ein Foto von der jeweiligen Speise gewünscht.
Nichtsdestotrotz ein wundervolles Buch zum Lesen und Nachkochen sowie Bücher entdecken.

Bewertung vom 04.06.2017
June
Beverly-Whittemore, Miranda

June


ausgezeichnet

„June“ von Miranda Beverly-Wittemore ist ein Roman, der auf leise Art zu fesseln weiß. Bereits der sehr interessante und ungewöhnliche Beginn über träumende Häuser ist eine schöne Idee. Jedes alte Haus hat eine Geschichte, in seinen Mauern fanden Dramen im Kleinen und im Großen statt. Alte Häuser sind einfach wundervoll und ein Buch, in dem ein solches Gemäuer eine nicht unerhebliche Hauptrolle spielt, ist einfach lesenswert. Die Geschichte selbst ist logisch und spannend aufgebaut. Die Zeitsprünge in die 50er Jahre und zurück ins hier und jetzt sind schlüssig. Eine Geschichte, die bis zum Schluss nicht erwartete Wendungen bereithält, die trotzdem nicht an den Haaren herbeigezogen sind. Die Charaktere sind gut und lebendig gestaltet und damit recht sympathisch. Der Leser kann sich einfühlen, mitfühlen, ist einfach mittendrin.

Bewertung vom 17.05.2017
Wünsche, die uns tragen
Hughes, Kathryn

Wünsche, die uns tragen


gut

Nun, das ist ein Buch, welches recht widersprüchliche Empfindungen in mir auslöste. Der Beginn kommt in leisen Tönen daher, sehr ruhig und trotzdem spannend. Der Ton kippt schnell durch das erste Drama. Sehr gut und bewegend.
Sprung in die Gegenwart. Ein kleiner Junge benötigt dringend eine Niere. Die Eltern sorgen sich. Diesen Teil empfand ich als sehr rührselig und oberdramatisch. Besonders die Figur der Mutter empfand ich als unsympathisch und nervig. Sicher war beabsichtigt, sie als besonders fürsorglich und sorgend darzustellen, doch leider ist das nicht gelungen.
Den mittleren Teil empfand ich als äußerst spannend und unterhaltsam. Eigentlich hätte dieser, losgelöst von der Rahmenhandlung des kranken Jungen, eine gute und ausreichende Geschichte gegeben.
Die durch die Rahmenhandlung erforderlichen Verbindungen und Verwicklungen waren mir etwas zu viel des Guten.

Bewertung vom 06.05.2017
Die Morde von Morcone / Robert Lichtenwald Bd.1
Ulrich, Stefan

Die Morde von Morcone / Robert Lichtenwald Bd.1


schlecht

Vorhersehbarkeit ist absolut tödlich für einen Krimi. Bereits auf Seite 40 im siebten Kapitel war mir klar, wer der Mörder war. Langweiliger geht’s fast nimmer.
Eigentlich klang die Story ja ganz spannend. Der klassische Beginn eines Krimis mit einer Szene, in der der Mörder und/oder das Opfer mit möglichst vagen und düsteren Worten Spannung aufbauen sollen ist ja nun mittlerweile altbewährt und in so ziemlich jeden 3. Krimi oder Thriller zu finden. Allerdings hat sich der Autor mit dem Korrektur-Lesen nicht wirklich befasst, denn: Achtung Spoiler: Der Hauptprotagonist, von Beruf Strafverteidiger, stellt beim Auffinden der 1. Leiche Schleifspuren fest, im nächsten Atemzug hofft er auf einen Selbstmord. Häh?!? Kein Wunder, dass er bei solch einer Intuition seinen Beruf erst mal auf Eis gelegt hat.
Das Hauptproblem sah ich allerdings darin, dass in jedem 2. Satz irgendwelche italienischen Begriffe vorkamen. Das störte den Lesefluss ungemein. Sicherlich mag die Toskana ein wunderschönes Fleckchen Italiens sein, allerdings reicht es zum Aufkommen eines italienischen Flairs nicht, alle Nase lang mit italienischen Brocken um sich zu schmeißen. Dieser Krimi hat es auf meine Hitliste definitiv nicht geschafft.

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Bewertung vom 06.05.2017
Mit jedem Jahr
Booy, Simon van

Mit jedem Jahr


ausgezeichnet

Die Geschichte klingt lt. Klappentext erst mal recht dramatisch, was sie unzweifelhaft auch ist: Kleines Mädchen verliert beide Eltern durch einen Unfall und wird vom Bruder des Vaters, dem schwarzen Schaf der Familie, aufgenommen.
Simon Van Booy hätte jetzt voll auf die Tränendrüse drücken können. Hat er aber nicht und genau das ist es, was dieses Buch zu etwas besonderem macht. In schlichten Worten erzählt und Simon Van Booy von Harvey und Jason. In Rückblenden wird durch kleine Begebenheiten erzählt, wie die beiden zusammenwachsen und für Harvey aus Jason Dad geworden ist. Diese Erinnerungen sind sehr authentisch dargestellt, denn jeder Mensch hat seine eigene Realität und Wahrnehmung. Was sich bei Harvey als wertvolle Erinnerung eingebrannt hat, hatte Jason komplett vergessen und umgekehrt.
Das Buch erzählt vom Leben in seiner reinsten Form und ist gerade deshalb so spannend und berührend. Absolut empfehlenswert.