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Benutzername: 
Sophie H.
Wohnort: 
Rastede

Bewertungen

Insgesamt 123 Bewertungen
Bewertung vom 16.02.2023
Ludwig und das Nashorn
Schneider, Noemi

Ludwig und das Nashorn


ausgezeichnet

Philosophie mit Ludwig Wittgenstein
Auf das Buch „Ludwig und das Nashorn“ mit dem Untertitel „Eine philosophische Gute-Nacht-Geschichte“ war ich sehr gespannt, besonders, wie eine philosophische Gute-Nachtgeschichte funktionieren kann. Auf den ersten Blick unterscheidet sich dieses Bilderbuch inhaltlich nicht von anderen Büchern. Auch das Thema, dass Kinder sich eine Gestalt einbilden, die sich angeblich in ihren Zimmern befindet, ist nicht neu. In diesem Buch behauptet Ludwig, dass in seinem Zimmer ein Nashorn ist. Der Papa guckt in jede Ecke und in jeden Schrank, kann aber nirgends ein Nashorn finden. Und so sagt Papa, dass es in Ludwigs Zimmer kein Nashorn gibt. Auf Ludwigs Fragen hin, muss Papa aber zugeben, dass er nicht beweisen kann, dass es kein Nashorn in dem Zimmer gibt.
Was dieses Buch so wertvoll macht, ist der Anhang. Hier wird dem jungen Leser erklärt, was ein Philosoph ist und wie man selber einer wird. Außerdem erfährt man, dass Ludwig eine reale Person ist. Es handelt sich bei ihm um den Philosophen Ludwig Wittgenstein, der mit seinem Professor einen Streit um genau dieses Nashorn hatte.
Doch nicht nur der Text dieses Buches überzeugt, sondern auch die tollen, farbenfrohen, plakativen Zeichnungen von Goden Cosmos. Ein rundum gelungenes Buch, bei dem auch Erwachsene noch etwas lernen können. Von mir gibt es die volle Punktzahl!

Bewertung vom 04.10.2022
Der Junge, der die Welt verschwinden ließ
Miller, Ben

Der Junge, der die Welt verschwinden ließ


ausgezeichnet

Wut und schwarze Löcher - Harrisson hat ein großes Problem: Immer, wenn er wütend wird, rastet er komplett aus. Seine Familie nennt es „Alarmstufe Rot!“ Doch wenn Harrisson diesen Ausdruck hört, wird er erst recht wütend. Und dann ist da noch Hector Brooms. Vor Hector hat Harrisson panische Angst, weil der ihn immer mit einem Gummiband anflipscht, was höllisch weh tut. Eines Tages ist Harrisson auf Hectors Geburtstag eingeladen. Es gibt eine Weltraumparty, auf der Harrisson sich vor lauter Angst vor Hector komplett danebenbenimmt. Zum Abschied bekommen alle Kinder einen Luftballon in Form eines Planeten geschenkt, nur Harrisson bekommt stattdessen ein schwarzes Loch. Schnell findet der Junge heraus, dass er mithilfe des schwarzen Loches allerhand verschwinden lassen kann: Schulbücher, Brokkoli und den fiesen Hund des Nachbarn. Das findet Harrisson sehr amüsant. Auch seinen Klassenkameraden Hector Brooms wird er auf diese Art und Weise los. Dummerweise verschwinden dann auch völlig ungeplant seine Eltern in dem schwarzen Loch. Harrisson will sie unbedingt zurückholen. Wird ihm das gelingen? Erst als Harrisson lernt, mit seiner Wut umzugehen, kann er einen kühlen Kopf bewahren und das Problem in Angriff nehmen.

Was für eine herrliche, humorvolle Fantasiegeschichte! Ben Miller gelingt es hier ganz vorzüglich Wissenschaft mit jeder Menge Fantasie zu erklären. So lernen Kinder ganz nebenbei etwas über schwarze Löcher und über Wurmlöcher. Und auch eine Moral hat das Buch: Wenn man lernt, über seine Wut zu reden, findet man jemanden, der einem helfen kann, damit es nicht zu einem Wutausbruch kommt.

Das Buch ist sehr humorvoll geschrieben und alles ist leicht verständlich erklärt. Zum Ende hin steigert sich die Spannung sehr, sodass man das Buch kaum beiseitelegen kann. Sehr schön ist auch das Titelbild gelungen, das mit seinen goldenen Glitzern magisch wirkt. Etwas irritiert haben mich lediglich die Unterschriften unter den Zeichnungen. Die sind eigentlich überflüssig, da sie nur Text wiederholen. Von mir gibt es 5 Sterne!

Bewertung vom 02.10.2022
Das märchenhafte Internat / Fairy Tale Camp Bd.1
Wieja, Corinna

Das märchenhafte Internat / Fairy Tale Camp Bd.1


ausgezeichnet

Freunde halten immer zusammen
s war einmal ein Mädchen namens Marie, die ein ganz normales Leben führte. Doch dann geschah etwas Märchenhaftes: Marie bekommt eine Einladung für ein Feriencamp. Doch dort besucht sie keinen Zeichenkurs, wie sie erwartet hat, sondern landet in einem Märcheninternat. Sie erfährt, dass sie Nachfahrin von Frau Holle ist. Im Internat lernt sie noch viele andere Kinder kennen, die alle behaupten, aus Märchenfamilien zu stammen und im Internat lernen, wie man die Märchen vor einer merkwürdigen Krankheit retten kann. Das alles hört sich in Maries Ohren sehr märchenhaft an. Doch dann merkt sie, dass die anderen alle ihre Mutter kennen, die vor vielen Jahren verschwunden ist? Steckt sie in irgendeinem Märchen? Kann Marie sie womöglich finden? Doch dazu müsste sie in die Märchen steigen können und das dürften nur ausgebildete Fairyhüter. Und wer die Ausbildung machen darf, entscheidet ein Wettbewerb. Wird Marie zur Ausbildung zugelassen?
Die Hausmärchen der Gebrüder Grimm war eines der wenigen Bücher, die ich als Kind besessen habe. So war das Lesen des Buches gleichzeitig eine Reise in meine Kindheit. Viele Gestalten aus den Märchen tauchen in dem Buch auf. Es ist hilfreich, die Märchen zu kennen, aber kein Muss.
Ein wenig erinnert das Buch an das magische Hogwarts von Harry Potter. Ich war vollkommen fasziniert von der tollen Phantasie von Corinna Wieja. Schon nach wenigen Seiten hat mich das Buch in seinen Bann gezogen. Zuerst möchte man einfach nur in die märchenhafte Welt eintauchen, doch schon sehr bald bibbert man mit Marie und ihren Freunden mit. Der Schreibstil von Corinna Wieja ist flott und spannend. Ich kann allen Lesern, die Märchen und Fantasie lieben, das Buch nur empfehlen. Ich freue mich schon auf den Folgeband!

Bewertung vom 02.10.2022
Schlangen im Garten
vor Schulte, Stefanie

Schlangen im Garten


gut

Skurril
Die Autorin Stefanie vor Schulte wird von allen Seiten sehr gelobt. Daher war ich sehr neugierig auf ihr neues Werk.

Familie Mohn hat einen Trauerfall zu bewältigen. Johanne, die Ehefrau und Mutter, ist verstorben. Wie und warum erfahren wir nicht. In dem Buch geht es um die Trauerarbeit, die jedes einzelne Familienmitglied für sich leisten muss. Da ist der Vater Adam, der nicht mehr in der Lage ist, den ganz normalen Alltag zu bewältigen. Der Sohn Micha flieht in seine Traumwelten und die Tochter Linne fällt durch Gewalt an der Schule auf. Der älteste Sohn Steve, eigentlich schon außer Haus, versucht die Familie irgendwie zusammenzuhalten. Dann wird das Traueramt auf die Familie aufmerksam und muss feststellen, dass die Familie die Trauerarbeit verschleppt. Von nun an werden sie auf Schritt und Tritt von Ginster, einem Mitarbeiter des Traueramtes, beschattet.

Mich hatte nicht nur die Autorin, sondern auch das Thema „Trauer“ neugierig gemacht. Leider war es nicht das Buch, das ich mir erhofft hatte. Mir war der Inhalt teilweise zu skurril. So trifft sich die Familie täglich, um gemeinsam Seiten aus dem Tagebuch von Johanne zu verspeisen. Und auch die Arbeit des Traueramtes erinnerte mich eher an die Stasi. Mit den Protagonisten wurde ich nicht recht warm. Sie blieben mir seltsam fremd und unnahbar.

Man merkt der Sprache an, dass die Autorin lange an jedem Satz gearbeitet hat. Wahrscheinlich hat der Roman von daher auch einen hohen literarischen Wert, aber mich konnte sie nicht abholen. Zum Glück sind aber Geschmäcker verschieden.

Bewertung vom 02.10.2022
Mein genialer Tod
Jägerfeld, Jenny

Mein genialer Tod


sehr gut

Humorvoll und duschgeknallt
Leider habe ich Band 1 „Mein geniales Leben“ nicht gelesen, sodass mir die Protagonisten unbekannt waren. Ich hätte mir vielleicht zu Beginn des Buches gewünscht, dass die Figuren kurz vorgestellt werden und auch dass man erfährt, was mit Sigge in Stockholm passiert ist, bevor er mit seiner Familie zur Oma nach Skärblacka in ein ehemaliges Hotel zieht. Zwar gibt es immer wieder Andeutungen, aber Vieles musste ich mir einfach zusammenreimen.
Worum es in diesem Band geht: Sigge hat nun endlich das erreicht, wovon er in Stockholm immer nur geträumt hat: Er hat endlich Freunde und ist beliebt! Und nun nehmen ihn die etwas durchgeknallten Zwillinge Sixten und Jona auch noch in ihre Hiphop-Crew auf. Ehe Sigge sich versieht, soll er mit ihnen auf der Weihnachtsfeier in der Schule auftreten. Aber was tun, wenn man an der Musik so gar keinen Spaß hat und vor Lampenfieber stirbt und dann auch noch vor lauter Stress seine beste Freundin vernachlässigt? Soll man sich selber treu bleiben oder lieber nach Ansehen gieren?
Das Buch ist sehr humorvoll geschrieben. Der Schreibstil ist locker und leicht. Die Autorin vermag es, sich gut in das Innenleben von Jugendlichen hineinzuversetzen. Dennoch hatte das Buch einige Längen. Das Thema „Homosexualität“ kam mir ein wenig „aufgesetzt“ vor, unter dem Motto: Das ist gerade modern. Von mir gibt es vier Sterne.

Bewertung vom 03.09.2022
Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1
Hennig von Lange, Alexa

Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Aus anderer Sicht
Die junge Klara nimmt Anfang der Dreißigerjahre zunächst eine Stelle in einer Kinderheilstätte als Hauswirtschaftslehrerin auf. In der Heilstätte wurden lungenkranke Kinder gepflegt und gleichzeitig junge Mädchen in Haushaltung ausgebildet. Eines Tages wird ein kleiner Säugling in der Heilstätte abgegeben. Für ein paar Tage hieß es, doch dann bleibt das kleine Mädchen Tolla. Seime jüdische Mutter hat sich das Leben genommen. Nur Klara ist in der Lage, das kleine Mädchen zu beruhigen. Schnell wird Klara zur Ersatzmutter.
Einige Jahre später übernimmt Klara die Stelle der Leiterin und ist nun voll verantwortlich für das Heim. Doch die wirtschaftliche Lage des Heimes verschlechtert sich zusehends. Wird das Heim geschlossen? Oder ist es noch zu retten, wenn Klara sich mit den Nationalsozialisten einlässt? Und was wird aus Tolla?
Die Geschichte wird rückblickend erzählt. Die sehr betagte Klara ist mittlerweile erblindet und hütet vor ihrer Familie ein schweres Geheimnis. Nun hat sie das Bedürfnis, dieses Geheimnis nicht länger für sich behalten zu können. So bespricht sie zahlreiche Tonbandkassetten.
Bei diesem Buch handelt es sich um Band 1 einer Trilogie. Alexa Hennig von Lange hat sich von der Geschichte ihrer Großmutter inspirieren lassen. Sie erzählt sehr einfühlsam die Geschichte einer jungen Frau, die sich aus der Politik raushalten will, aber viel zu spät bemerkt, dass sie komplett in ihr verstrickt ist.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und kann es nicht erwarten, dass Band 2 erscheint. Von mir die vollste Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.09.2022
Der Geruch von Wut
Clima, Gabriele

Der Geruch von Wut


ausgezeichnet

Sehr eindrücklich!
Alex hat nach einem Autounfall lange Zeit im Koma gelegen und anschließend noch einige Zeit im Krankenhaus verbracht. Doch nach dem Unfall ist nichts mehr wie vorher. Seine Mutter ist für immer gezeichnet und sein Vater ist bei dem Unfall ums Leben gekommen. Alex hat so eine unbändige Wut im Bauch. Aus der Zeitung erfährt er, wer der Unfallgegner war: ein Farbiger. Alex will den Tod seines Vaters vergelten und macht sich auf die Suche nach dem Unfallgegner. Schnell muss Alex erkennen, dass die Stadt zu groß ist, um ihn alleine zu finden. So schließt er sich den Black Boys an, die ihm Unterstützung anbieten. Als Gegenleistung erwarten sie, dass Alex ihnen hilft. Ehe Alex sich versieht, ist er Mitglied bei einer rechtsradikalen Gruppe, die wahllos Menschen mit Migrationshintergrund bis zum Tode verprügelt. Gibt es für Alex ein Zurück?
Das Buch hat mich gleich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Eindrücklich wird geschildert, wie ein junger Mensch unabsichtlich auf die schiefe Bahn geraten kann und wie schwierig es ist, sich davon wieder zu verabschieden. Das Buch ist relativ dünn und die Kapitel sind auch sehr kurz. Das gibt Hoffnung, dass auch junge Menschen dieses Buch lesen, ganz besonders die Jungen. Von mir die volle Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.09.2022
Holly im Himmel
Lewinsky, Micha;Grimm, Lawrence

Holly im Himmel


ausgezeichnet

Himmlisch!
Holly ist alles andere als begeistert, als ihre Mutter einen neuen Freund namens Uwe hat. Holly will, dass ihr Vater wieder zuhause einzieht und setzt alle Hebel in Bewegung. So kommt Papa ganz rein zufällig vorbei, als Holly mit ihrer Mama, ihrem Bruder und Uwe ein Picknick im Park macht. Das ganze endet in einem Streit zwischen Holly und ihrer Mama, Holly schreit, dass sie ihre Mutter nicht mehr lieb, rennt weg und direkt in ein Auto. Wenig später stellt Holly fest, dass sie fliegt. Nicht mit einem Flugzeug, sondern direkt in den Himmel, wo alle Verstorbene landen. Dort herrscht ein großes Gewimmel wie in einer riesigen Stadt, denn nicht nur tote Menschen landen dort, sondern auch alle Tiere. Mitten in dem Gewimmel lernt Holly Frida kennen, die schon mehr als 100 Jahre dort ist. Von Frida erfährt sie, dass man als Engel auf die Erde zurückkehren kann. Dafür muss man aber die Engelsschule besuchen. Doch der Regent Bortel hat die Engelsschule geschlossen. Nun setzen Holly und Frida alle Hebel in Bewegung, dass die Schule wieder neue Schüler aufnimmt, denn Holly muss unbedingt zu ihrer Familie zurück.
Das Buch ist einfach herrlich zu lesen! Es strotzt so vor fabelhaften Einfällen und Ideen, dass man selber ganz neugierig ist, welches Abenteuer an der nächsten Ecke wartet. Auch zum Nachdenken regt das Buch an. Auf den schwarz-weiß Zeichnungen von Lawrence Grimm lässt sich unglaublich viel entdecken. Trotz des ernsten Themas macht das Buch keine Angst vor dem Tod und ist sehr kindgerecht geschrieben. An diesem Buch werden Kinder und Eltern ihre helle Freude haben!

Bewertung vom 03.09.2022
Die Köchinnen von Fenley
Ryan, Jennifer

Die Köchinnen von Fenley


ausgezeichnet

Herzerwärmend!
Großbritannien 1944 – vier Köchinnen aus dem kleinen Dörfchen Fenley treten bei einem Kochwettbewerb an. Der Siegerin winkt eine Stelle als Co-Moderatorin bei der allseits beliebten und bekannten BBC-Radiosendung „The Kitchen Front“. Alle vier Frauen wollen unbedingt gewinnen, denn die Stelle könnte für sie den Eintritt in ein neues Leben bedeuten. Da ist Audrey, deren Mann im Krieg sein Leben verlor und die nun ihre drei Söhne alleine durchbringen muss. Da ist Gwendoline, Gutsherrin und Lady, die sich zu Tode langweilt und erkennen muss, dass ihr Leben gar nicht so goldig ist, wie sie immer gedacht hat. Das Küchenmädchen Nell ist eigentlich viel zu schüchtern, um im Radio aufzutreten, aber sie wächst im Laufe des Wettbewerbs über sich hinaus. Und schließlich ist da noch Zelda, eine Köchin, die ursprünglich aus London stammt. Sie ist unverheiratet, aber schwanger. In Fenley will sie nur unerkannt ihr Baby zur Welt bringen, es zur Adoption freigeben und dann ihr altes Leben in London wieder aufnehmen. Schon in den ersten Kapiteln wird klar, dass alle vier Frauen irgendwie miteinander verbandelt sind, ob sie nun wollen oder nicht.
Beim Lesen des Buches lernt man nicht nur die vier sehr interessanten Protagonisten und ihre Lebensgeschichten kennen, sondern man bekommt auch eine leise Ahnung davon, wie sich das Leben damals, als alle Lebensmittel streng rationalisiert waren, gestaltete. Man lernt allerhand über die Lebensmittel, die damals verarbeitet wurden. Als kleinen Bonus werden alle Originalrezepte der Wettbewerbe abgedruckt. Die Autorin beschreibt in ihren Anmerkungen, dass es sich bei diesen Rezepten wirklich um standardgemäße Kriegsgerichte handelt.
Vom ersten Kapitel an habe ich mit allen vier Frauen mitgefiebert. Ich hätte jeder den Sieg gegönnt. Jede hat ihr Päckchen zu tragen und jammert nicht, sondern packt einfach an. Jennifer Ryan hat eine tolle Geschichte geschrieben, die an die Realität anknüpft. Ihr Schreibstil ist leicht und lässt sich einfach so weglesen. Ich kann das Buch sehr empfehlen!

Bewertung vom 15.08.2022
Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit / Die Müggelsee-Saga Bd.2
Heiland, Julie

Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit / Die Müggelsee-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Tolle Fortsetzung - Schon Band 1 hatte ich verschlungen und so habe ich sehnsüchtig auf den Folgeband gewartet und das Warten hat sich gelohnt! Betty, Martha und Clara haben sich als Kinder im Strandbad Müggelsee kennengelernt. Obwohl alle drei unterschiedlicher nicht sein können, waren sie seitdem unzertrennliche Freunde. In Band 1 kann man die drei Freundinnen bis zum Ende ihrer Schulzeit begleiten und bis zum Bau der Berliner Mauer. Band 2 handelt von den Folgejahren, bis schließlich die Berliner Mauer Geschichte ist. Am Ende von Band 1 hatte Clara „rübergemacht“, weil sie in der DDR keine Chance auf eine berufliche Zukunft hatte, wie sie sich diese erhofft hatte. Der Start in West-Berlin fällt schwerer als sie gedacht hatte, außerdem vermisst sie ihre große Liebe Alex. Wird sie Alex je vergessen können? Und wenn nicht: Wird sie Alex jemals wiedersehen? Oder kann sie mit einem anderen Mann glücklich werden? Ihre Freundin Betty hingegen wurde ungeplant schwanger und musste den Regisseur Kurt heiraten, obwohl sie eigentlich einen anderen Mann über alles liebt. Auch Martha macht es sich selber nicht leicht. Sie fliegt auf den unwiderstehlichen Tom, obwohl ihr Kopf weiß, dass er eigentlich nicht gut für sie ist. Können die drei Mädchen ihre Freundschaft aufrechterhalten, obwohl sie räumlich getrennt sind und sich ihre Lebenswege so auseinanderdividiert haben?
Mir hat das Lesen des Buches wieder sehr viel Freude bereitet und ich bin traurig, dass es nicht noch einen weiteren Band geben wird. Julie Heiland erzählt nicht nur die Geschichte der drei Freundinnen, sondern sie versteht es auch besonders gut, die damalige Stimmung in der DDR einzufangen. Wie die Stasi vorgegangen ist, wenn sie jemanden ausspionieren wollte und welche perfiden Methoden sie dabei an den Tag legte.
Von mir gibt es 5 Sterne und eine große Leseempfehlung!