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pw

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Insgesamt 115 Bewertungen
Bewertung vom 01.08.2023
Bei euch ist es immer so unheimlich still
Schröder, Alena

Bei euch ist es immer so unheimlich still


ausgezeichnet

Zunächst unspektakulär, dann äußerst spannend

Was bin ich traurig, dass ich dieses Buch schon zu Ende gelesen habe!

Es ist eine zunächst unspektakulär erscheinende Geschichte. Silvia reist 1989, ein paar Monate vor dem Mauerfall, mit ihrer vor ein paar Wochen geborenen Tochter Hannah zu ihrer Mutter und damit zurück in ihre Vergangenheit.

Wir begleiten sie über die Transitstrecke von Westberlin bis in die Stuttgarter Region und gleich wird klar, hier besteht eine Kluft zwischen Mutter und Tochter. Hier muss Vergangenheit aufgearbeitet werden.

Und genau so ist es. Der Roman wechselt zwischen zwei Zeitebenen, 1989 und der Spanne von 1950 bis 1971. Die Vergangenheitsbewältigung und –überwindung ist dabei äußerst spannend dargestellt.

Die Erzählweise der Autorin hat mich direkt in die jeweiligen Zeiten eingesaugt. Auch in die Figuren konnte ich mich sehr gut hineinversetzen, und zwar nicht nur in die Protagonistinnen, sondern auch in jene Charaktere, die mir zunächst unsympathisch erschienen.

Ich empfinde überhaupt, wie die Autorin den Figuren Leben eingehaucht hat, als besonders gelungen. Alle werden sehr differenziert betrachtet. Sogar Unsympathen erhalten wenigstens einen Abschnitt aus ihrer eigenen Perspektive. So werden wirklich alle nachvollziehbar, auch wenn man als Leser nicht mit allem einverstanden ist, wie sie sich verhalten.

Kleine Details aus den jeweiligen Zeiten, wie Walkman, Musikkassetten, „Stu, stu, stu – Studio-Line…“, Klosterfrau Melissengeist, Dr Oetker „gelingt immer“ usw., lassen jene Zeiten beim Lesen neu aufleben.

Das Ende finde ich ebenfalls äußerst gelungen, denn hier schließt sich der Kreis.

Fazit: Leseempfehlung für jeden, der sehr lebendige Literatur mit vielseitigen Charakteren und einem Touch von Nostalgie mag.

Bewertung vom 27.07.2023
Ein Jahr hinterm Deich
Haase, Katja

Ein Jahr hinterm Deich


sehr gut

Ostfriesisch herb und schön zu lesen

Ich habe die ersten Zeilen gelesen und war sofort mittendrin. Habe mir Elli, wie sie das klapprige Haus betritt, und überhaupt die ganze Stimmung und Umgebung sofort bildlich vorstellen können.

Das Buch ist sehr lebendig geschrieben und hat alles, was eine spannende Geschichte braucht: interessante Protagonisten, eine Menge abwechslungsreicher Nebenfiguren. Und natürlich einen roten Faden. Hier sind es sogar zwei, denn es gibt zwei Zeitebenen, die am Ende zusammengeführt werden. So etwas mag ich ganz besonders. Außerdem werden verschiedene Geheimnisse gelüftet.

Auch die witzigen Erlebnisse mit den Tieren, insbesondere den Schafen, fand ich bezaubernd. Die habe ich während des Lesens richtig liebgewonnen.

Ein wenig klischeehaft ist der Roman allerdings, so dass ich mir an manchen Stellen gesagt habe: Das habe ich mir gedacht.

Trotzdem, sehr unterhaltsam vom Anfang bis zum Ende, mit welchem ich ebenfalls zufrieden bin.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.07.2023
Das Glück der Geschichtensammlerin
Page, Sally

Das Glück der Geschichtensammlerin


ausgezeichnet

Hat auch mich beim Lesen glücklich gemacht

Dieses Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen und glücklich gemacht.

Es ist ungewöhnlich. Die Protagonistin ist eine Putzfrau, die auch nicht danach strebt, etwas anderes zu sein. Das wird relativ schnell klar.

Das Sammeln von Geschichten scheint für sie ein Spaß zu sein. Das erfüllt sie sehr, aber recht schnell wird klar, dass es sie vor allem von ihrer eigenen Geschichte ablenkt, an die sie sich nicht gern erinnert.

Diese Janice ist mir von Anfang an sympathisch. Sie ist wirklich interessiert an anderen Menschen, tolerant und niemals neidisch und sie hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Das nimmt sie besonders für mich ein.

Sie urteilt nicht über Kleinigkeiten, aber wenn jemand andere Menschen schlecht behandelt, dann verteilt sie im Stillen weniger nette Spitznamen, wie Mrs YeahYeahYeah und Mr NoNoNotNow. Das ist aber schon alles. Denn sie bleibt immer freundlich.

Was die Gerechtigkeit angeht, muss sie allerdings noch lernen, diese für sich selbst einzufordern. Das ist ihr innerer Konflikt. In diesem äußerst unterhaltsamen Buch begleiten wir sie dabei, wie sie den Konflikt nach und nach löst, und dabei hilft ihr jene alte Dame (Mrs B), für die sie putzt, und die sich für Janice‘ Geschichte interessiert.

Das Ganze ist großartig und unterhaltsam. Die Charaktere sind durch wenige Worte sehr treffend beschrieben.

Fazit: Das Buch ist nicht nur das Glück der Geschichtensammlerin, sondern auch das Glück der Leser*innen.

Bewertung vom 13.07.2023
Kleine Storys über große Themen
Kuschik, Karin

Kleine Storys über große Themen


sehr gut

Der Knopf ist nun angenäht

Eigentlich lese ich keine Lebenshilfe-Ratgeber mehr, weil bereits alles gesagt ist und nur immer wieder auf neue Art und Weise ausgewälzt wird.

Dieses Buch hat mich dennoch interessiert, denn es versprach kurze und knackige Tipps und dann noch als Storys.

So habe ich mir eine Leseprobe geschnappt, in der zunächst eine - im Vergleich zu den sogenannten „One Minute Messages“ - nach meinem Geschmack etwas zu lange Vorgeschichte stand. Aber da sich diese doch schnell las und dann noch eine der eigentlichen Geschichten in der Leseprobe zu finden war und die mir dann auch noch gefallen hatte, wollte ich das ganze Buch lesen.

Insgesamt empfinde ich dieses Büchlein als sehr gut. Es ist sehr klar und verständlich und dabei eine tolle und trotz der Kürze umfangreiche Sammlung guter Anregungen, zwar nicht völlig neu für mich, aber das macht nichts. Es schadet schließlich nicht, sich diese immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Ich werde die Ideen tatsächlich noch einmal lesen, und zwar einzeln, immer wenn ich Lust dazu habe, um dann den ganzen Tag über darauf zu achten. Ich kann mir vorstellen, dass das oftmals eine bereichernde Erfahrung sein wird.

Außerdem hat mich das Buch dazu angeregt, endlich einen Knopf anzunähen, was ich schon Wochen vor mir hergeschoben hatte. Als ich in der Message über „Aufschieberitis“ das mit dem Knopf gelesen habe, habe ich das sofort bei mir erkannt und umgesetzt. Danke Karin Kuschik, sonst hätte dieses „Projekt“ noch weitere Wochen herumgelegen.

Die Tipps zur Abgrenzung und das „Gute Besserung!“ haben mir besonders gut gefallen und das werde ich demnächst verstärkt anwenden.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings noch. In einem Buch mit dem Titel „Kleine Storys über große Themen“ hätte ich wirklich unterhaltsamere und abwechslungsreichere Geschichten erwartet, in welchen unterschiedliche Protagonisten agieren und die fantasievoller sind als nur ein paar eigene Erfahrungen der Autorin.

Aber ich denke, das ist „Jammern auf hohem Niveau“. Insgesamt ist es ein tolles Buch und ich werde das erste Buch „50 Sätze, die das Leben leichter machen“ wohl auch noch lesen.

Bewertung vom 11.07.2023
Das stürmische Leben von Meena Dave
Patel, Namrata

Das stürmische Leben von Meena Dave


sehr gut

Sehr gelungen und zum Ende hin fast ein Krimi

Dieses Buch erzählt eine sehr spannende und berührende Geschichte:

Die junge Fotojournalistin Meena erbt überraschend eine Wohnung in Boston. Sie kennt die Frau nicht, die ihr die Wohnung vererbt hat. Nun fragt sie sich, was hinter allem steckt.

Meena lernt die anderen Hausbewohner kennen und findet in der Wohnung immer wieder kleine Hinweise in Form von Notizen von Neha, von der sie die Wohnung geerbt hat. Daraus versucht sie, die Hintergründe zu erschließen. Wie hängt Meena mit Neha oder den anderen Leuten aus dem Haus – vor allem den „Tanten“ – zusammen?

Meena kennt ihre eigene ethnische Herkunft nicht, denn sie wurde gleich nach der Geburt adoptiert. Ihre (Adoptiv-)Eltern, die für sie ihre „echten“ Eltern waren, sahen ganz anders aus. Durch ein Unglück waren sie ums Leben gekommen, als Meena sechzehn war.

Meena hat einen dunklen Teint und schwarzes Haar. In dem Haus, in welchem sie die Wohnung erbt, wohnen ausschließlich indisch-stämmige Menschen. So geht sie davon aus, dass das auch ihr genetischer Hintergrund ist.

Es ist äußerst unterhaltsam, Meena zu begleiten und auch die anderen Hausbewohner kennenzulernen. Der junge, attraktive Sam (Sameer) wohnt gleich gegenüber. Dieses Buch ist keine typische Liebesgeschichte, aber die Dynamik zwischen den beiden zu verfolgen hat Spaß gemacht.

Besonders prägnant sind die drei „Tanten“. Das sind drei unzertrennbare Freundinnen etwa Anfang bis Mitte fünfzig. Durch deren und Sams Erzählungen und durch die Gegenstände und kleinen Botschaften in Nehas Wohnung habe ich beim Lesen außerdem eine Vorstellung davon bekommen, wie Neha war.

Das alles läuft innerhalb der ersten Hälfte des Buches ab. Es war sehr schön zu lesen. Ich habe mich beim Lesen in dem Haus und in der Gegend wohlgefühlt.

Meena begann eine Ahnung wegen ihres Hintergrundes zu haben. Aber ich fragte mich, ob das nun einfach so weiter laufen würde mit noch mehr kleinen Teilgeschichten bis zum Schluss und ob es mich in dem Fall nicht irgendwann langweilen würde.

Ich hoffte auf eine Überraschung derart, dass alles doch ganz anders ist als bisher angenommen. Meine Hoffnung wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte entwickelte sich in eine Richtung weiter, die ich so nicht vorausgeahnt hatte.

Das Ganze nahm in der zweiten Hälfte richtig Fahrt auf und wurde zum Ende hin immer spannender, so dass ich das Buch dann kaum noch aus der Hand legen wollte. Auch mit der Auflösung und dem Ende bin ich sehr zufrieden.

Allerdings erscheint mir eine Sache recht unlogisch: Warum hat wirklich erst Meena die ganzen Notizen von Neha gefunden? Warum sind sie den „Tanten“ nicht schon vorher in die Hände gefallen, z. B. beim Putzen oder dortigen Teekochen? Das sehe ich als Kritikpunkt, wofür ich einen Stern abziehe.

Aber insgesamt ein sehr gelungener Roman, der mich ziemlich gefesselt hat.

Bewertung vom 06.07.2023
Die verschwundene Diva
Weischenberg, Sibylle

Die verschwundene Diva


ausgezeichnet

Thriller!

Dieses Buch ist mehr als seine Einordnung in „Belletristik – Sonstige Romane und Erzählungen“ anzeigt. Ich habe es fast als Thriller empfunden, denn die Geschichte ist äußerst spannend und dramatisch mit überraschenden Wendungen.

Das hätte ich nach dem Lesen der Kurzbeschreibung nicht gedacht. Die Kurzbeschreibung und das Cover machten auf mich eher einen „seichten“ Eindruck. Aber die Leseprobe hat mich dann doch neugierig gemacht und der Roman hat mich eines Besseren belehrt.

Die Autorin hat einen sehr anschaulichen und lebendigen Schreibstil. Obwohl die Hauptgeschichte dramatisch und zum Teil tragisch ist, gibt es auch ein paar Szenen zum Schmunzeln. Solch eine Mischung mag ich. Neben den beiden Hauptfiguren, der Filmdiva Luise Radell und der Journalistin Sophie Schaller, hat die Autorin sehr gelungene Nebenfiguren geschaffen.

Der Brand, mit dem das Buch beginnt, bildet eine Art Rahmen, denn ohne zu spoilern kann ich verraten, dass später wieder darauf zurückgekommen wird.

Fazit: Eigentlich ist es ein Thriller. Auch das Ende finde ich gelungen. Das verrate ich natürlich nicht.

Es ist eine außergewöhnliche Geschichte für vielseitig interessierte Leser*innen.

Bewertung vom 06.07.2023
Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1
Wacker, Florian

Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1


ausgezeichnet

Fast in einem Rutsch durchgelesen

Mit diesem Buch beginnt eine neue Krimi-Reihe um Staatsanwältin Greta Vogelsang. Wie sich dem Klappentext entnehmen lässt, handelt es sich um Mord, der mit einem großangelegten Schmuggel von Glasaalen zusammenhängt. Dass dahinter organisierte Kriminalität steckt, ist von vornherein klar.

Nun ist dieses Buch mit seinen 240 Seiten relativ dünn und ich hatte mich gefragt, ob es dem Autor gelungen ist, darin solch einen wahrscheinlich komplizierten Fall mit diversen Verstrickungen angemessen zu behandeln. Meine Antwort: Ja, es ist ihm äußerst gut gelungen – dank eines sehr effizienten Schreibstils.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist die Schilderung aus der Sicht verschiedener Personen, sowohl der Hauptfigur, Greta Vogelsang, als auch der Mittäter Mian Lin und Paul Matin – beide selbst eher Opfer als Täter.

Überhaupt kommen die ganz persönlichen Aspekte nicht zu kurz. Vor allem die um Greta Vogelsang, ihre Familie und ihre Vergangenheit. Zu letzterer – im Klappentext als „verdrängtes Trauma“ erwähnt – wird in diesem Buch nach meinem Empfinden erst an der Oberfläche gekratzt. Das lässt Raum für eine Fortsetzung während eines oder mehrerer Folgebände.

Der äußerst spannende Fall wurde jedenfalls abgeschlossen. Ich habe dieses Buch fast in einem Rutsch durchgelesen.

Sonst lese ich mehr Cosycrime (Kriminalfälle zum Schmunzeln) oder Thriller (zum Miträtseln mit Überraschungen). Dieser Krimi ist anders und hat eine tolle Abwechslung in meine Lektüre gebracht.

Außerdem hat er mich neugierig auf den nächsten Band gemacht.

Bewertung vom 20.06.2023
23 Leben
haller, c.p.

23 Leben


ausgezeichnet

Highlight!

Dieses Buch ist eine große Überraschung für mich. Es ist eins meiner diesjährigen Lesehighlights.

Im ersten Teil des Buches „reisen“ wir durch 23 verschiedene Leben. Die kleinen Geschichten, oder besser gesagt, Lebensschnipsel, hängen lose durch einen Bezug der einen Person zur nächsten zusammen. Das sind in den meisten Fällen zufällige Begegnungen, bei denen die Handlung (oder die Nichthandlung) einer Person einen Einfluss auf das Leben der anderen hat, meistens unbewusst.

Alles ist sehr lebendig und anschaulich geschrieben und ich fand es faszinierend, so „von oben draufzuschauen“ und nacheinander durch so viele Leben zu eilen. Manche der Personen haben mich dabei berührt und ich hätte gern gewusst, wie es mit ihnen weitergehen würde. Da zog mich aber schon das nächste Leben in seinen Bann.

Im zweiten Teil hatte ich etwas psychologische Theorie erwartet. Denn in der Kurzbeschreibung steht: „Im zweiten Teil des Buches wird sich mit der psychologischen Frage jedes Einzelnen beschäftigt, …“

Ich hatte gehofft, dass diese „Analysen“ nicht zu trocken ausfallen würden. Aber zu meiner großen Freude beschäftigt sich die Autorin mit der psychologischen Frage der einzelnen Personen, indem sie die jeweiligen Geschichten nach einem Zeitsprung von drei Jahren weitererzählt.

Diesmal in umgekehrter Reihenfolge: Begonnen mit der Person aus der letzten Geschichte bis hin zur ersten, mit der die Kette gestartet worden war.

Genau das lässt dieses Werk zu einer wirklich runden Sache werden.

Es ruft mir einmal mehr ins Gedächtnis: Egal, was ich tue, ich kann nicht „keinen Einfluss“ auf andere Personen ausüben.

Ein bereicherndes Buch und dabei sehr unterhaltsam!

Bewertung vom 13.06.2023
Das Versprechen / Ein mörderisches Paar Bd.1
Wolf, Klaus-Peter

Das Versprechen / Ein mörderisches Paar Bd.1


ausgezeichnet

Hurra, Sommerfeldt ist zurück!

Klaus-Peter Wolf nutzt zum Schreiben keine Maschine, er selbst ist eine „Schreibmaschine“. Er produziert Ostfriesenkrimis am laufenden Band. Bisher erschienen von ihm die Reihe „Ann Kathrin Klaasen ermittelt“, die „Sommerfeldt-Trilogie“ und „Rupert Undercover“.

Jetzt hat er mit „Ein mörderisches Paar“ eine neue Serie begonnen. Er lässt den Serienkiller Dr. Bernhard Sommerfeldt zurückkehren. Zwar hat der eine neue Identität, kann es aber nicht lassen, unter den besonders miesen kriminellen Subjekten aufzuräumen. Er tötet sie einfach mit gezieltem Messerstich ins Herz, aber nicht ohne jedem noch eine Chance gegeben zu haben, sich zu bessern.

Ich gebe zu, ich finde diesen Killer sympathisch. Und ich war ein wenig traurig, als die Trilogie um ihn zu Ende war. Nun ist er zurück und ich war zunächst skeptisch, ob die neue Reihe „Ein mörderisches Paar“ der Trilogie das Wasser reichen könnte.

Meine Skepsis erwies sich als unbegründet. Ich empfinde dieses Buch sogar als noch spannender und unterhaltsamer. Besonders hat mir diesmal die bunte Mischung aus den Charakteren gefallen. Wo nimmt der Autor nur die Ideen für diese Typen her? Ich denke, er beobachtet viel und spinnt dann einiges dazu.

Was ich auch sehr mag, ist die Identifizierung des Autors mit dem Haupthelden. Auch der ist ein Autor und er hat sogar genauso einen Füller wie Klaus-Peter Wolf selbst. (Wer ihn im Interview erlebt hat, weiß das.)

Sehr rührend finde ich auch, dass Klaus-Peter Wolf in jedem Roman seine Frau, die Künstlerin Bettina Göschl, unterbringt. Diesmal nur ein Buch von ihr, das auf dem Nachttisch der Kommissarin liegt. Ich mag solche kleinen Details. Es sind kleine Grüße und stören die äußerst spannende Handlung keineswegs, sondern bereichern sie.

Insgesamt war das wieder ein super spannendes Leseerlebnis, manchmal sogar zum Schmunzeln, wobei ich es nicht als Cosycrime bezeichnen würde.

Obwohl die Geschichte in sich abgeschlossen ist, bleiben noch einige interessante Aspekte offen für Fortsetzungen, auf die ich mich schon freue.

Bewertung vom 12.06.2023
Morgen mach ich bessere Fehler
Hülsmann, Petra

Morgen mach ich bessere Fehler


ausgezeichnet

Amüsant und rührend

Dieses Buch ist witzig und regt dennoch an manchen Stellen zum Nachdenken an.

Der rote Faden darin ist ein gemeinsamer Roadtrip von vier Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Die Geschichte lebt von einer Anhäufung überspitzter Klischees und wird dadurch erst richtig interessant.

Die Autorin ist Meisterin der Situationskomik. Für eine „seichte Geschichte“, wie man vielleicht anfangs annehmen könnte, ist das Buch ziemlich dick. Aber ich muss sagen, dass keine Seite überflüssig ist. Außerdem ist das Ganze dann keinesfalls seicht. Jeder lernt dabei etwas dazu, sowohl die handelnden Personen als auch die Leser*innen.

Auch wenn manche Entwicklung vorhersehbar ist, ist dieser Roman recht spannend. Das liegt daran, dass man sich besonders zu bestimmten Einzelheiten fragt, wie sie wohl ausgehen werden oder was dahinter steckt. So konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

Ich fand die Lektüre sowohl witzig als auch rührend und habe zum Ende hin dann doch so manches Tränchen weggedrückt.

Es ist zwar das erste Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe, aber ganz sicher wird es nicht das letzte sein.

Kurz gefasst: Tolle Story, markante Persönlichkeiten, witzige Dialoge. Genauso mach ich es.