Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Ivorylucy

Bewertungen

Insgesamt 48 Bewertungen
Bewertung vom 30.12.2021
Der Postillon
Sichermann, Stefan

Der Postillon


ausgezeichnet

Ich liebe die Postillon-Beiträge und freue mich jeden Tag auf neue witzige Schlagzeilen. Nun habe ich ein ganzes Buch darüber und kann es immer wieder aus dem Regal holen, wenn ich mal etwas Aufheiterung brauche.

Das ist ganz mein Humor und ich habe mich beim Lesen des Buches wirklich schlapp gelacht. Manche Schlagzeilen enthalten trotz ihrer Absurdität in der Aussage viel Wahrheit.

Ich bin ein großer Fan flacher Wortwitze. Ich sage nur "Riesigkotgruppe".

Bewertung vom 27.12.2021
Astrid Lindgrens Märchen
Lindgren, Astrid

Astrid Lindgrens Märchen


ausgezeichnet

Ich LIEBE die Geschichten von Astrid Lindgren. Seit meiner Kindheit schon. Und ich gebe meine Leidenschaft nun gerne auch an meine Kinder weiter.

Astrid Lindgren schrieb stets so bezaubernd, dass zögerliche Kinder mutig werden und laute Kinder sich austoben können. In ihren Geschichten ist alles möglich. Sie wecken in mir Hoffnungen und laden zum nachdenken und träumen ein. Ja, es sind wahre (Kinder)träume.

Dieser Märchenschatz macht da keine Ausnahme. Es sind phantasievolle Märchen, in die sich die Kinder problemlos reinträumen können, ohne fragwürdige oder gar brutale Themen, die andere Märchen gerne mitbringen. Ohne erzieherischen und strengen Charakter, den wir von den altbekannten Märchen so kennen. Die Geschichten von Astrid Lindgren sprechen allerdings schon auch realistische und nicht so einfache Themen an (Armut, Tod etc). Allerdings kindgerecht und gut verständlich erzählt. Mir gefällt das gut, denn unsere Welt ist auch nicht immer in rosa Zuckerwatte gehüllt. Dennoch lösen die Märchen bei mir keinerlei Schwermut aus.

Man merkt einfach, wie viel Talent Astrid Lindgren hatte. Ihre Geschichten, ihre Art zu schreiben, all das ist fantastisch. Sie trifft stets den richtigen Nerv und man spürt mit jeder Silbe ihr Herz und ihre Liebe für Kinder.

Bewertung vom 15.12.2021
Jane Austen und die Kunst der Worte / Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe Bd.7
Bell, Catherine

Jane Austen und die Kunst der Worte / Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe Bd.7


sehr gut

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, denn ich bin ein großer Jane Austen Fan und finde sie einfach bemerkenswert. Jane Austen war ihrer Zeit voraus, sie begeistert uns auch heute noch, vielleicht auch, weil sie für ihre Zeit sehr moderne Ansichten hatte und sich nicht in eine Form pressen lassen wollte, in sie sie nicht passte. Solche Frauen inspirieren mich sehr.

Da ich Janes Biographie kenne, waren mir die Stationen in Janes Leben nicht gänzlich neu, die Personen in ihrem Leben nicht fremd, ihr Charakter nicht unbekannt.

Dieses Buch ist mit Zeitsprüngen aufgebaut, die für einige Leser*innen vielleicht verwirrend und nicht schlüssig sein könnten. Meinen Lesefluss hat es nicht gestört, aber manchmal erschloss sich mir der Grund für manchen Zeitsprung an der Stelle des Buches nicht.

Mir haben die Zitate aus Janes Romanen sehr gefallen und wie Janes Arbeit, das Schreiben, geschickt eingebaut wurde. Wie entstanden Figuren? Wer könnte sie inspiriert haben? Welche Schwierigkeiten hatte sie?

Die Sprache kam mir in manchen Passagen etwas hölzern vor. Irgendwie nicht "fein" genug. Es ist aber auch wirklich nicht einfach, weil die Leser*innen bei einem Roman über Jane Austen selbige ständig im Kopf haben und Vergleiche ziehen - natürlich auch eher unfreiwillig.

Mir wurde der Punkt über Janes spätere Erfolge etwas zu kurz gehalten. Dass Jane, gerade, weil sie eine Frau war, Schwierigkeiten hatte, einen Verleger für ihre Romane zu finden, das wird schon deutlich. Jedoch hätte ich mir ein längeres Kapitel gewünscht als Jane endlich eine etablierte Schriftstellerin wurde.

Einige Sachen in Janes Biographie waren mir neu und es war toll, darüber etwas zu erfahren. Es waren tolle Lesestunden und ich fühlte mich Jane sehr verbunden.

Bewertung vom 24.11.2021
Mit Mut im Herzen und Angst im Gepäck
Finck, Gabriele

Mit Mut im Herzen und Angst im Gepäck


ausgezeichnet

Bei dem Klappentext fühlte ich Schissbüx mich sofort angesprochen und deshalb wollte ich das Buch unbedingt lesen. Ich möchte endlich den Mut finden und raus in die Welt. Die Welt kennenlernen, nicht nur durch Reiseberichte, schöne Bilder und Videos im Internet. Mein Fernweh ist groß, die Angst aber größer! Und dieses Buch hier erweist sich als perfekter Mutmacher, als kleiner Freund, der all deine Gedanken nachvollziehen kann. Das Buch ist eine Mischung aus Ratgeber, Sachbuch und Reisebericht. Die Themen sind wunderbar verwoben und ergeben ein wertvolles rundes Gesamtwerk.

Bei den Schilderungen über Angst und Panik- und hier triggerte mich das Buch an keiner Stelle- fühlte ich mich sehr verstanden. Ich kenne all diese Dinge auch und sie halten mich vom reisen ab. Ich fand die Reiseberichte sehr erfrischend und sehr ehrlich. Ich ertappte mich immer wieder dabei, wie ich dachte "Wow! Ist sie mutig!" und dann fiel mir wieder ein, dass sie es genauso schwer hat mit ihrer Angst und Panik zu leben, wie ich. Also, warum sollte ich all das nicht auch können? Die Autorin ist schonungslos ehrlich, denn reisen kostete viel Überwindung. Und auch manche Situationen überforderten sie.

Und genau an diesen Punkten schwenkt die Autorin das Genre und wechselt in den "Ratgebermodus". Sie erzählt, was in schwierigen Situationen helfen kann, wie man sich gesund und fit hält, welche Hilfsmittel auf keinen Fall auf der Reise fehlen dürfen, wie sie sich absichert für den E-Fall etc. Einige Strategien, gerade in Bezug auf Angst und Panik, waren mir nicht neu, andere Dinge hingegen schon. Und somit ist es für mich wirklich ein gut geordneter und wertvoller Ratgeber sobald ich auf Reisen gehe.

Das Buch ist klein und handlich und leicht. Durch das Hardcover glaube ich, wird es im Handgepäck nicht knicken oder anderweitig beschädigt werden. Es hat das perfekte Format, um auf Reisen mitgenommen zu werden. Ich finde es so wunderbar geschrieben. Trotz den ernstes Themas ist es unterhaltsam und trübt bei mir nicht die Stimmung. Die kleinen "Triggermonster" die als Triggerwarnung vor einigen Textpassagen dienen, finde ich nicht nur niedlich, sondern auch äußerst hilfreich.

Für mich eine klare Kaufempfehlung. Ein Buch, dass ich besten Gewissens gerne jedem weiterempfehle!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.10.2021
Warum erschuf Gott die Viren?
Schilling, Mirjam

Warum erschuf Gott die Viren?


sehr gut

Ich hatte mir bei dem Buch vorgestellt, dass es um die große Frage geht "Zu was sind Viren nützlich?" Also irgendwie verstand ich den Buchtitel so. Als ich das Lesen begann, stellte ich fest, dass der Buchtitel wörtlich zu nehmen ist, denn es geht tatsächlich um Viren und dir Frage, was Gott damit zu tun hat. Das kam unerwartet, aber es ist für mich nicht uninteressant und ich war sehr gespannt auf die Lesestunden.

Mir gefällt der Schreibstil sehr. Die Autorin und Virologin ist mir sehr sympathisch. Sie zückt die ein oder andere Anekdote aus ihrem eigenen Leben und macht damit das Thema nah und greifbar. Einige Dinge über Viren wusste ich schon. Vermutlich schnappt man gerade in der Corona-Zeit auch allgemein viele Informationen auf. Aber sehr viele Dinge waren mir neu bzw. die habe ich einfach noch nie hinterfragt. 

Ich habe verstanden, was Viren eigentlich sind und was sie so den ganzen Tag treiben. Bei der Beschreibung aus dem Buch fiel es mir sogar schwer, die Viren weiterhin als tödliche Killerkeime zu sehen. Plötzlich wirkten sie etwas "harmloser", weil ich mehr über sie erfuhr.

Die theologischen Aspekte des Buches wechseln sich regelmäßig mit den virologischen Aspekten ab. Ich bin nicht religiös, aber würde mich nicht als ungläubig bezeichnen. Ich habe meine Ansichten und stehe manchmal ehrfürchtig vor oder in der Kirche. Die Fragen, die in dem Buch gestellt werden, waren sehr interessant und zutiefst menschlich und es hat mir sogar viel Spaß gemacht, mir darüber Gedanken zu machen.

Von der vollen Punktebewertung ziehe ich einen Stern ab, weil es mir an manchen Stellen schwer fiel beim Thema zu bleiben und mich weiter zu konzentrieren. Selbst nach einer Pause konnten mich manche Textstellen nicht vollständig abholen. 

Mein Fazit ist dennoch sehr positiv und ich empfehle das Buch sehr gerne weiter.

Bewertung vom 17.10.2021
Unter dem Schnee
Burseg, Katrin

Unter dem Schnee


ausgezeichnet

Ich finde die Idee zu diesem Roman wirklich super. Kurz und knapp gesagt, geht es darum, dass eine Familie während des berühmten Schneesturms 1978/1979 einschneit und über mehrere Tage eingeschlossen mit ihren eigenen Geheimnissen konfrontiert wird.

Mir gefällt diese winterliche Kulisse, in der der Roman spielt. Der Schneesturm wirkt bedrohlich, man stellt sich beim Lesen vor, wie es sein könnte, eingeschneit und abgeschnitten von jeglicher Versorgung zu sein.

Ich brauchte ein paar Seiten, um alle Charaktere und ihren Platz in der Familie kennenzulernen. Dann aber hatte ich ein Bild von jeder einzelnen Person, fand schnell meine Lieblinge und war skeptisch bei den anderen. Der Roman entwickelt sich, die Figuren ebenfalls. Die Geschichte hat Tiefen, Momente, die wirklich unter die Haut gehen. Manche Stellen haben mir wirklich eine Gänsehaut verpasst, weil ich die Vorstellung des Erzählten wirklich schlimm fand und verstehen konnte, warum man an diesen Geheimnissen nicht viel rütteln wollte. Ich konnte auch gut nachvollziehen, wie sich die Charaktere verhalten haben und wie stark ihr Schmerz war, als sie der Wahrheit ins Auge blicken mussten.

Der Roman lässt mich nachdenklich zurück, aber auch in einigen Punkten erfüllt. Die Charaktere finden sich selbst und am Ende wirkte dieser Schneesturm wie ein reinigendes Gewitter.

Ich habe den Roman im Oktober gelesen, aber stelle mir vor, dass so ein ruhiger Winterabend mit Schneefall die Stimmung noch mehr unterstreichen wird.

Bewertung vom 30.09.2021
Eis. Abenteuer. Einsamkeit
Löwenherz, Richard

Eis. Abenteuer. Einsamkeit


ausgezeichnet

Als ich das Cover des Buches sah, wusste ich sofort, dass ich es unbedingt lesen muss. Kennst du das? Du siehst ein Buch und weißt sofort, dass es dir gefallen wird, noch bevor du überhaupt drin geblättert oder gar die erste Seite gelesen hast. So war es mit diesem Buch.

Ich kann meine Begeisterung und mein Interesse für die Arktis kaum stoppen. Ausgerechnet ich, ich Wintermuffel. Und dennoch ziehen mich Bilder verschneiter Landschaften sofort an. Ich will alles über die Menschen wissen, die in so kalten Regionen leben. Mich interessiert es wirklich sehr und ich kann gar nicht wirklich erklären, warum das so ist.

Dieses Buch gefällt mir aus mehreren Gründen.
Ich war sehr gespannt auf den Bericht dieser ungewöhnlichen Reise. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie man bei so eisigen Temperaturen dauerhaft draußen unterwegs sein konnte. Ja, wie man bei diesen Temperaturen draußen im Zelt übernachten kann, wie man unfallfrei durch die Arktis kommt, ob man nicht einsam wird, ob man nicht im meterhohen Schnee stecken bleibt oder sich gar im Whiteout verirrt.
Aber bereits zu Beginn des Buches merkte ich, dass der Autor gut vorbereitet war und keinesfalls leichtsinnig. Er hatte die Reise gut vorbereitet und sich viele Gedanken gemacht.

Was mir sofort in Erinnerung bleibt, ist die Gastfreundschaft der Jakuten. Ich habe mich vorher schon einige Zeit mit der Region Jakutien und Sibirien im allgemeinen beschäftigt, dennoch ist es anders, wenn man so darüber liest. Man lernt den Autor ja ein bisschen kennen und begleitet ihn irgendwie auf der Reise. Er ist dort zu Gast und nimmt dadurch eine Rolle ein, die man selbst hätte, wenn man dort hinreisen würde. Man stellt sich die Gegend, die Menschen, die Strapazen bildlich vor und deshalb ist dieser Reisebericht mit all seinen Facetten viel näher und prägender als jede gute Fernsehdoku. Ja, die Schilderungen zu Jakutien haben wirklich einen bleibenden, einen sehr positiven Eindruck bei mir hinterlassen.

Nicht zuletzt natürlich, weil das Buch auch wunderschöne Bilder liefert. Da sind sie - die Bilder verschneiter Landschaften, der Sternenhimmel über dem Polarkreis und die Nordlichter. Der Autor beweist Humor und fotografiert sich, wie er auf dem rutschigen Eis liegt oder sein Gesicht halb vermummt und mit Eiskristallen bedeckt ist. Und zu den Namen gibt es Gesichter. Der Autor hat die Menschen fotografiert, die er unterwegs getroffen hat. Neben Wodka wurden Tee, Essen und spannende Geschichten geteilt. Die Eistrucker und andere Leute, die er traf, waren größtenteils sehr herzlich und freundschaftlich. Also, einsam wird man scheinbar nicht, wenn man mit dem Fahrrad durch Sibirien fährt.

Ich bin tief beeindruckt von der Leistung und insbesondere von der mentalen Stärke. Wahrscheinlich wäre ich irgendwann umgekehrt. Gerade die letzte Etappe der Tour setzte den Autor zu und man fieberte förmlich mit. Ich war sehr froh, als er erleichtert dann das Ziel seiner Reise erreichte. Trotzdem bin ich ein wenig traurig, dass dieses tolle Buch nun ausgelesen ist. Mir hat dieser Ausflug wirklich sehr gefallen und ich hoffe, dass der Autor uns in Kürze nochmal auf so eine aufregende und außergewöhnliche Tour mitnimmt. Und sicher werde ich das Buch noch öfters aus dem Regal ziehen, mir die tollen Bilder anschauen und immer und immer wieder lesen.

Bewertung vom 27.09.2021
Frei von Angst durch die Heilung der Mitte
Weidinger, Georg

Frei von Angst durch die Heilung der Mitte


ausgezeichnet

Ich war ganz gespannt und neugierig auf dieses Buch. Zum Thema "Angst" habe ich schon einige Bücher gelesen. Als Betroffene zieht man aus zahlreichen Büchern einfach immer wieder wichtige und hilfreiche Informationen und versteht so die Angsterkrankung besser. So ein Buch wie dieses hier habe ich allerdings noch nie gelesen. Es beleuchtet das Thema aus einer anderen Perspektive und zeigt mir neue Möglichkeiten zur Therapie.

Ich fand es sehr interessant, etwas über die Chinesische Medizin zu erfahren und wie man mithilfe dieses Ansatzes wieder in seiner Mitte zurückfinden kann. Zugegeben, die Umsetzung stelle ich mir für mich anfangs schwierig vor, da es einiges an Veränderung und Disziplin bedarf. Allerdings zeigt sich ja, dass der bisherige Lebensstil nicht immer der beste war. Es ist auf alle Fälle wichtig, etwas in seine Gesundheit zu investieren und etwas zu verändern.

Der Autor dieses Buches schreibt sehr gut. Ich fühle mich verstanden und mit den Sorgen nicht allein. Das Buch ist so illustriert, dass man sich das Gelesene noch besser bildlich vorstellen kann. Dass die Bilder vom Autor selbst gezeichnet wurden und so aussehen, wie man selbst es auch gezeichnet hätte, finde ich wirklich charmant und sympathisch. Der Autor begegnete mir mit den Worten und den Zeichnungen auf Augenhöhe. Die Bilder nehmen mir zudem die Spannung des starken Themas und wirken auf mich so, als wäre das alles nicht so schlimm. Das tut wirklich gut.

Bewertung vom 23.09.2021
Mein wunderbares wildes Kind
Hummel, Inke

Mein wunderbares wildes Kind


sehr gut

Der Titel und das Cover haben mich sofort angesprochen- denn das Bild hätte bei mir zuhause entstanden sein können. Ich bin Mama eines wunderbaren wilden Kindes.

Auch ohne das Buch habe ich die wunderbare Eigenschaft zu schätzen gewusst. So geht es nicht jeder Familie und deshalb tut es gut, wenn man daran erinnert wird, dass das Kind wunderbar ist, so wie es ist.

Die Autorin spricht sich in ihrem Buch klar für die bedürfnis- und bindungsorientierte Erziehung aus und schreibt so respektvoll und wertschätzend. Selbst wenn die Wildheit des Kindes nicht immer so easy händelbar ist, wird man mit den lieben Worten daran erinnert, wieder in seine Mitte zurückzukommen.

Ich bin eine Freundin von Checklisten, denn sie sind geordnet und sortiert und man vergisst einfach nichts. Dieses Buch ist vollgepackt mit Checklisten für diverse Situationen. Die Checklisten haben jedoch in ihrem Umfang meinen Lesefluss ein wenig gestört, aber sie werden sich als äußerst wertvoll erweisen, sobald ich das Buch zum Nachschlagen immer mal wieder aus dem Regal ziehen werde. Mir fehlte ein bisschen das Wissenschaftliche, was ich sonst aus "Erziehungsratgebern" ziehe. Aber betrachten wir das Buch mal als einen kleinen Survivalguide.

Die Autorin erinnert uns Eltern immer wieder, dass es wichtig ist, selbst in seiner Mitte zu sein. So eine Erinnerung fehlt vielen leider häufig im Alltag, deshalb nehme ich es gerne dankend an und atme und komme zu mir, bevor ich mich von der Wildheit meines Kindes umwerfen lasse und mich selbst vollkommen vergesse.

Hilfreich finde ich, dass das Buch aufgeteilt ist in verschiedene Altersstufen der Kinder, da wilde Kinder im Kleinkindalter andere Dinge brauchen als Kinder, die schon zur Schule gehen. Ebenfalls geht es hier ja auch um die Fähigkeiten, die die Kinder schon haben bzw. noch nicht haben. Gut gelöst finde ich, dass die Autorin an einigen Stellen einen Altershinweis gibt, sofern die Stelle im Text nicht mehr alle Altersgruppen gleichermaßen betrifft.

Das Lesen des Buches machte mir natürlich auch nochmal bewusst, wie sehr ich mein wildes Kind liebe. Und ganz besonders seine wilde Seite. Und alle in unserem Umfeld lieben ihn tatsächlich genau dafür (außer vielleicht die Nachbarn...), denn er kommt mit Charme und Witz und vielen bunten Ideen daher.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.09.2021
Sturm in die Freiheit
Ehlers, Jürgen

Sturm in die Freiheit


ausgezeichnet

Ich habe den gleichen Titel für meine Rezension gewählt, obwohl das Buch schon so heißt, aber ich finde den Titel so passend. Und genau dieser "Sturm in die Freiheit" zieht sich durch das ganze Buch.

Wolf, die Hauptperson in dem Roman, hat eine große Aufgabe. Er soll Hitler töten. Zusammen mit einer Gruppe, bestehend aus Männern, die die unterschiedlichsten Lebensgeschichten haben, plant er ein Attentat auf Hitler. Dieses Vorhaben muss sorgfältig und im Verborgenen vorbereitet werden. Wenn Wolf den falschen Leuten traut, kann es lebensgefährlich werden.

Der Roman ist eine Fiktion, es hat so niemals stattgefunden. Dennoch vermischt sich diese Fiktion mit wahren Hintergründen. Der Leser wird an bekannte Schauplätze geführt - die Wolfsschanze, Auschwitz etc. Und der Leser trifft bekannte Menschen wie Doktor Mengele und Traudl Junge. Ich mag es sehr, wenn man nicht nur eine Geschichte liest, sondern auch eine ganze Menge dabei lernt. Einige Dinge waren mir komplett neu, darüber wusste ich noch nichts. Bei anderen Dingen wusste ich hingegen ganz gut Bescheid und konnte das Gelesene einfach wirken lassen.

Leider wurde ich mit den Figuren nicht so richtig warm. Wolf ist sehr mutig und das, was er gemacht hat, finde ich ehrenhaft und teils auch waghalsig. Dennoch ist er mir an vielen Stellen im Buch etwas zu blauäugig. Ich wünschte, ich hätte mehr Tiefe entdecken können. Nichts desto trotz war es ein sehr spannendes Leseerlebnis. Ich habe das Buch bereits im Bekanntenkreis weiterempfohlen.

Für mich ist die Geschichte nicht abgeschlossen. Ich finde, aus dem Ende kann man noch eine ganze Menge machen. Deshalb hoffe ich sehr, dass es noch eine Fortsetzung geben wird.