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Bücherwelt1967
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Bücher

Bewertungen

Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 30.09.2020
Die verstummte Frau / Georgia Bd.10
Slaughter, Karin

Die verstummte Frau / Georgia Bd.10


sehr gut

Erstmal kurz etwas zum Inhalt: eine Frau wird brutal überfallen und sterbend zurückgelassen. Die Ermittlungen verlaufen vorerst ergebnislos. Schließlich ermittelt Will Trent. Die Spuren führen zu einem Gefängnisinsassen, denn bereits vor 8 Jahren wurde eine Frau auf ähnliche Art und Weise ermordet. Ist der Insasse unschuldig? Auch der alte Fall wird neu aufgerollt. Licht ins Dunkel bringt Gerichtsmedizinerin Sara Linton.
Spannend und bildhaft beschreibt Karin Slaughter den Tathergang und klärt den Fall schließlich auf. Ihre Figuren erscheinen realistisch und glaubhaft. Die teils brutalen Handlungen werden detailliert beschrieben, für meinen Geschmack hätte es etwas weniger detailliert sein dürfen. Fazit: ein lesenswerter, sehr spannender Thriller.

Bewertung vom 10.09.2020
Das Haus in der Claremont Street
Carolsfeld, Wiebke von

Das Haus in der Claremont Street


sehr gut

Tom, die Hauptfigur des Buches, ist nach einem furchtbaren Familiendrama, bei dem sein Vater zuerst die Mutter und dann sich selbst tötet, schwer traumatisiert. Tom hört mit dem Sprechen auf und im späteren Verlauf beginnt er, sich selbst zu verletzen.
Er lebt im Anschluss zuerst bei der einen, dann bei der anderen Tante. In beiden Familien findet Tom nicht die Verhältnisse vor, die ihm geholfen hätten.
Wiebke von Carolsfeld ist ein berührender Debütroman gelungen, der den Leser für sich einnimmt.
Am Ende des Buches gibt es sogar ein wenig Hoffnung, denn Tom findet zur Sprache zurück und auch die teils chaotischen Familienverhältnisse ordnen sich ein wenig.
Die Figuren werden lebendig und glaubwürdig beschrieben, auch wenn nicht unbedingt alle sympathisch erscheinen.
Ein tolles Debüt!

Bewertung vom 02.09.2020
Das lügenhafte Leben der Erwachsenen
Ferrante, Elena

Das lügenhafte Leben der Erwachsenen


ausgezeichnet

Bestsellerautorin Elena Ferrante hat mit ihrem neuen Buch einen wunderbaren Roman über das Erwachsenwerden geschrieben.
Im Mittelpunkt steht Protagonistin Giovanna, die in den Neunzigern im wohlhabenden Teil von Neapel aufwächst. Sie ist die wohlerzogene Tochter eines Lehrerehepaares. Ihr Vater ist zum Bildungsbürgertum aufgestiegen, verächtlich blickt er auf seine unkultivierte Schwester, die den Absprung aus dem Armenviertel nicht geschafft hat.
Giovanna trifft sich jedoch mit ihrer Tante und lernt durch sie ein völlig anderes Leben kennen. Sie stößt auf Familiengeheimnisse, die ihr Vertrauen erschüttern. Der Roman spricht die typischen Themen eines Coming-of-Age-Romans wie etwa Identitäts- oder Wahrheitssuche oder die Heucheleien der Eltern an. Ferrante erzählt gekonnt auf hohem Niveau, ihre Figuren sind lebendig und authentisch.
Ihr ist ein unterhaltsames Buch gelungen, das jedoch nicht ganz so packend wie die Neapolitanische Saga ist.

Bewertung vom 31.08.2020
Zugvögel
McConaghy, Charlotte

Zugvögel


ausgezeichnet

Charlotte McConaghy hat einen wunderbaren Roman geschrieben. In ihrem Buch "Zugvögel" werden aktuelle Themen wie Umweltzerstörung, der Klimawandel oder das Artensterben angesprochen.
Es sind eher düstere Aussichten für die Zukunft und leider sind diese vorstellbar oder bereits real.
Franny möchte den letzten Küstenseeschwalben auf ihrem Weg in die Antarktis folgen. Sie überredet den Kapitän eines der letzter Fischerboote sie mitzunehmen. Während dieser Reise gelangen auch viele Geschichten aus Frannys Vergangenheit ans Licht. In Rückblenden erfährt man viel über Frannys große Liebe. Es gibt einige Geheimnisse und auch unerwartete Wendungen in dem Roman.
Mit der Hauptfigur des Buches konnte ich mich leider nicht wirklich identifizieren, zu ambivalent und irrational erschien mir teilweise ihr Handeln. Dennoch hat mich der Roman sehr gefesselt und ich konnte ihn nur schwer aus der Hand legen. Ein empfehlenswertes Buch.

Bewertung vom 04.08.2020
Der letzte Satz
Seethaler, Robert

Der letzte Satz


ausgezeichnet

In dem neuen, schmalen Roman des österreichischen Autors Robert Seethaler geht es um das Leben des berühmten Komponisten Gustav Mahler. Seethaler erzählt von der letzten Überfahrt Mahlers von Amerika nach Europa im Jahr 1910. Mahler ist sterbenskrank, von Fieberschüben geschüttelt und ahnt, dass es dem Ende zugeht.
Episodenhaft blickt Mahler auf einzelne Passagen seines Lebens zurück, er reflektiert über seine Beziehung zu seiner Frau Alma und über den Tod seiner verstorbenenen Tochter, er blickt zurück auf seine Zeit als Operndirektor, thematisiert seine Begegnung mit Sigmund Freud. Bruchstückhaft erfährt man etwas über den Menschen Gustav Mahler. Es ist ein eindringliches und atmosphärisches Buch, das den Leser an der Gedanken- und Gefühlswelt des großen Komponisten teilhaben lässt.

Bewertung vom 24.07.2020
Eine Reise durch Deutschland in 100 ungewöhnlichen Bildern und Geschichten
Rössig, Wolfgang

Eine Reise durch Deutschland in 100 ungewöhnlichen Bildern und Geschichten


ausgezeichnet

Man muss nicht immer weit verreisen, um etwas Besonderes zu entdecken, auch innerhalb Deutschlands gibt es traumhafte Orte und Landschaften. Genau diese stellt Wolfgang Rössig in seinem informativen Reise- und Lesebuch vor.
100 Städte, Orte und Regionen quer durchs Land werden mit zahlreichen historischen Fakten und Hintergrundinformationen präsentiert. Auch erhält der Leser erstklassige Restaurantempfehlungen und Tipps zu meist hochklassigen Unterkünften.
Die Fotos sind zum Teil großformatig und teils auch aus ungewöhnlichen Perspektiven aufgenommen. Besonders hervorzuheben ist auch das Cover, das ein absoluter Hingucker ist.
Der Reiseführer ist aufgrund seiner Größe und seines Gewichtes weniger zum Mitnehmen für unterwegs geeignet, aber er ist die ideale Lektüre, um sich ein paar Anregungen für den nächsten Urlaub zu holen. Empfehlenswert!

Bewertung vom 08.07.2020
Das wirkliche Leben
Dieudonné, Adeline

Das wirkliche Leben


ausgezeichnet

Das Buch war ein riesiger Publikumserfolg in Frankreich und erhielt zahlreiche Preise, deswegen war ich sehr gespannt.
Die Hauptfigur ist ein junges Mädchen, das mit ihrem geliebten jüngeren Bruder, der stillen Mutter und dem gewalttätigen Vater in einer Reihenhaussiedlung lebt. Der Vater trinkt, quält Tiere, schlägt die Mutter und im späteren Verlauf auch die Tochter. Doch diese erträgt nicht stillschweigend ihr Schicksal, sondern wehrt sich, lässt sich nicht zum Opfer machen und befreit sich letztendlich aus der Opferrolle. Trotz aller Dramatik verliert das Mädchen nicht seinen Lebenswillen und Optimismus, denn es glaubt weiterhin an ein besseres, wirkliches Leben "danach".
Das Buch ist schonungslos, unglaublich fesselnd und schildert die Geschehnisse eindringlich. Man muss es gelesen haben!

Bewertung vom 15.06.2020
Wozu wir fähig sind
El Omari, Laila

Wozu wir fähig sind


sehr gut

Laila El Omari hat einen kurzweiligen und unterhaltsamen Jugenthriller geschrieben, der sich flott lesen lässt.
Im Mittelpunkt steht eine Clique aus jungen Studenten, sie gehören zu den angesagtesten der Stadt. Alles scheint perfekt zu sein und in bester Ordnung. Doch dann kommen verschiedene Dinge aus der Vergangenheit zum Vorschein und die schöne, heile Welt bricht wie ein Kartenhaus zusammen. Dem Leser wird bald klar, das es um Rache für eine in der Vergangenheit begangene Tat geht.
Positiv gefallen hat mir, dass die Spannung bis zum Schluss erhalten bleibt. Allerdings sind die ersten Kapitel doch etwas sehr rätselhaft und mysteriös. Erst mit der Zeit setzen sich einzelne Puzzelteile zusammen.
Insgesamt handelt es sich um ein gelungenes Jugendbuch, das ich weiterempfehlen würde.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.05.2020
flüchtig
Achleitner, Hubert

flüchtig


sehr gut

Flüchtig heißt der Debütroman des österreichischen Autors Hubert Achtleitner, der vor allem als Musiker mit Alpenrock bekannt wurde.
Musik ist flüchtig. Begegnungen sind flüchtig. Menschen sind flüchtig.
Auch die Protagonistin des Buches Maria ist auf der Flucht. Sie flieht vor dem Leben, vor der Realität, denn Herwig, ihr Mann, betrügt sie und damit nicht genug, seine Geliebte erwartet ein Kind von ihm.
Maria verlässt Herwig ohne ein Wort. Sie fährt mit dem Volvo ihres Mannes quer durch Europa bis nach Griechenland. Sie begegnet vielen Menschen, die vom Autor wunderbar skizziert werden. Doch warum ist Maria verschwunden? Bruchstückhaft setzt sich die gesamte Geschichte von Maria und Herwig zusammen.
Dem Autor ist ein kurzweiliger Roman gelungen, der in einer klaren und ruhigen Sprache geschrieben wurde. Lesenswert!

Bewertung vom 27.04.2020
Das Dorf der toten Seelen
Sten, Camilla

Das Dorf der toten Seelen


sehr gut

"Das Dorf der toten Seelen" ist spannendes Thrillerdebüt der schwedischen Autorin Camilla Sten.
Protagonistin Alice plant ihren ersten Dukumentafilm über den abgelegenen Grubenort Silvertjärn zu drehen. Dort verschwanden vor 60 Jahren unter ungeklärten Umständen die Bewohner des Ortes. Alice versucht mit ihrem Team herauszufinden, was geschehen ist.
Die Autorin schreibt in zwei Zeitebenen, einmal in der heutigen Zeit über Alice und ihr Team und zum anderen wird über die Urgroßmutter Elsa in der Vergangenheit erzählt. Es geschehen seltsame Dinge, die Fragen aufwerfen..... Die Personen werden lebendig beschrieben, Situationen bildhaft geschildert. Es entsteht eine düstere und unheimliche Atmosphäre. Der Spannungsbogen wird bis zum Schluss aufrechterhalten, auch gibt es den ein oder anderen Überraschungsmoment, lediglich das Ende hat mich nicht ganz überzeugt, dennoch ist der Autorin ihr Debüt sehr gelungen.