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Benutzername: 
briddy17
Wohnort: 
Heimsheim

Bewertungen

Insgesamt 46 Bewertungen
Bewertung vom 17.11.2022
Amissa. Die Überlebenden / Kantzius Bd.3
Kodiak, Frank

Amissa. Die Überlebenden / Kantzius Bd.3


ausgezeichnet

Der Thriller "Amissa - Die Überlebenden" von Frank Kodiak reiht sich sich nahtlos an die spannenden ersten Teile an.
Während Privatermittlerin Rica Kantzius um ihren geliebten Mann Jan trauert, treibt sie der Wunsch nach Gerechtigkeit an. Um die Menschenhändler zu fassen, die Frauen und Mädchen gefangen gehalten haben, begibt sie sich auf nicht ungefährliche Wege.
Frank Kodiak hat mich auch in diesem Teil überzeugt. Er schafft es eindrucksvoll, die Figuren weiterzuentwickeln. So ist Rica eine starke Persönlichkeit, die durch das Erlebte nur noch mehr Kraft tankt. Trotzdem ist ihre Traurigkeit spürbar und ich habe mit ihr gelitten.
Es geht um Macht und Geld unter dem Deckmantel einer scheinbar selbstlosen Organisation.
Die Spannung ist von Anfang an hoch und steigert sich meist zum Ende der einzelnen Kapitel. Auch hier gibt es wieder unterschiedliche Handlungsstränge, die sich wunderbar zusammenfügen.
Der Autor weiß mit Sprache umzugehen.
Es ist eine Reihe, die ich in der richtigen Reihenfolge lesen würde, da die Zusammenhänge komplex sind.
Das Cover entspricht nicht meinem Geschmack, tut aber dem Lesevergnügen selbstverständlich keinen Abbruch.
Dem Autor ist wiederum ein toller Thriller mit Niveau gelungen. Ein furioser Abschluss, den ich einfach nur empfehlen kann.

Bewertung vom 31.10.2022
Das letzte Versprechen
Lind, Hera

Das letzte Versprechen


ausgezeichnet

Ein beeindruckender Roman, der nachwirkt.
Mit dem Roman „Das letzte Versprechen“ ist der Autorin ein beeindruckender Roman gelungen, der mir noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird.
Wir erleben die wahre Geschichte der 5-jährigen Anni, die von bewaffneten Partisanen von ihrer Mutter getrennt und in ein jugoslawisches Kindeheim verbracht wird. Während ihre Mutter Amalie in ein sibirisches Arbeitslager muss, hält Annis Großmutter auf eindrucksvolle Art und Weise ihr Versprechen, ihr Enkelkind niemals alleine zu lassen. Für Anni ist ihre Großmutter ein wichtiger Anker im Leben, denn auch in der Nachkriegszeit wird ihr Vertrauen in die Menschen immer wieder zerstört.
Die Autorin hat sich diesem sensiblen Thema mit viel Einfühlungsvermögen genähert, ohne das grausame Schicksal der Menschen zu verbergen. Schonungslos ehrlich und auf beeindruckend mitfühlende Weise hat sie Anni und ihrer Familie eine Plattform gegeben, das Erlebte aufzuarbeiten und Gehör zu finden.
Das Buch ist aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben.
Das Leid der Menschen in den Lagern, der Schmerz über den Verlust geliebter Menschen, die Ungewissheit und die Hilflosigkeit konnte ich beim Lesen jeder Seite spüren. Auch wenn man das Ausmaß wohl nur erahnen kann, wenn man es selbst nicht erlebt hat.
Wir lernen eine starke Anni kennen, die nicht einmal nach dem Krieg Ruhe und Frieden findet. Ein kleines Mädchen, das Unglaubliches erlebt hat und dennoch niemanden hat, der ihr hilft, das aufzuarbeiten und einzuordnen. Eine Mutter, die keine Gefühle zeigen kann und eigentlich selbst Hilfe braucht. Man erlebt beim Lesen hautnah, wie die Menschen, eine Mauer um sich herum aufgebaut haben, um sich selbst zu schützen.
Auch über die Geschichte der Menschen aus Banat konnte ich einiges dazulernen.
Ich musste mir beim Lesen immer wieder Auszeiten nehmen, um das Gelesene zu begreifen und zu verarbeiten. Es hat mich emotional eingefangen.
Das Schicksal hat mich sehr berührt und ich kann nur meinen Respekt aussprechen, wie Anni trotzdem ihr Leben immer wieder selbst in die Hand genommen und das Gute im Menschen gesehen hat.
Mein Respekt gilt genauso der Autorin Hera Lind, die den mutigen Schritt gegangen ist und aus einer wahren Geschichte einen so beeindruckenden Roman geschrieben hat. Auch hat sie eine zweite, fiktive Ebene eingefügt, die sich unbemerkt in den Text einfügt. Ich kann sehr gut verstehen, dass dies Zeit gebraucht hat. Es ist ein wichtiges Thema, das niemals in Vergessenheit geraten darf und das wachrüttelt.
Es ist ein Roman, der noch lange nachwirkt.

Bewertung vom 25.10.2022
Herzschuss / Kreuthner und Wallner Bd.10
Föhr, Andreas

Herzschuss / Kreuthner und Wallner Bd.10


sehr gut

Krimi mit lokalem Charme
In dem Kriminalroman "Herzschuss" von Andreas Föhr gerät Polizeiobermeister Kreuthner unter Mordverdacht, was seine Kollegen bei der Kripo Miesbach in einige schwierige Situationen bringt. Schließlich ermittelt niemand gerne in den eigenen Reihen. Kommissar Wallner und seine Kollegen stoßen hierbei auf dunkle Machenschaften. Ausgerechnet jetzt kommt auch noch eine neue Chefin auf den Plan. Ungemütliche Zeiten stehen bevor.
Dies ist der 10. Fall für Wallner und seine Kollegen und gleichzeitig der erste Krimi für mich von diesem Autor. Ich habe trotzdem gut hineingefunden, auch wenn es sicherlich von Vorteil wäre, die Charaktere und deren Entwicklung besser zu kennen.
Die Charaktere kommen sehr eigen und kauzig daher, was unter anderem den Charme dieses Krimis ausmacht. Auch die bayerische Sprache sorgt für eine besondere Atmosphäre.
Zwischendurch wurden immer wieder Abschnitte eingefügt, in denen man durch Erzählungen der Protagonisten Einzelheiten über Ereignisse aus der Vergangenheit erfährt, die für die Auflösung des Falles von Bedeutung sind.
Ein gutes Stilmittel, um nicht gleich auf den Täter zu kommen, aber trotzdem Zusammenhänge herzustellen.
In diesem Krimi geht es um Machtspiele und deren Folgen. Polizeiobermeister Kreuthner nimmt hier eine besondere Rolle ein. Sein Schweigen und merkwürdiges Verhalten führen den Fall immer wieder in eine andere Richtung.
Das Cover ist einfach toll gestaltet und passt perfekt zu diesem Krimi.
Andreas Föhr ist eine tolle Mischung aus Spannung und Humor gelungen und es hat einfach Freude bereitet, diesen Krimi zu lesen.

Bewertung vom 20.10.2022
Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1
Sten, Viveca

Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1


ausgezeichnet

Lesehighlight
Der Kriminalroman „Kalt und still“ von Viveca Sten befasst sich mit dem ersten Fall von Polizistin Hanna Ahlander.
Für Hanna bricht innerhalb weniger Stunden ihr ganzes Leben zusammen. Ihr Freund verlässt sie für eine andere und schmeißt sie aus der Wohnung, ihr Chef legt ihr nahe, sich eine neue Stelle zu suchen. Um dem allem zu entfliehen, verkriecht sie sich im Ferienhaus ihrer Schwester im Norden Schwedens. Als dort über Nacht die 18-jährige Amanda verschwindet, bietet sie ihre Hilfe an und beginnt zusammen mit Kriminalkommissar Daniel Lindskog die Ermittlungen.
Schon das Cover vermittelt einen Eindruck von spürbarer Kälte und Einsamkeit, welcher durch den Schreibstil, die Charaktere und die Handlung weiter bestätigt wird. Auch der Titel ist sehr gut gewählt. Als Leser hat man den Winter und die Landschaft förmlich vor Augen. Eine Atmosphäre, die zur Spannung in diesem Buch beiträgt.
Auch lernen wir die Hauptfiguren sehr gut kennen. Hanna wirkt einsam und kann die Erwartungen der anderen und auch ihre eigenen kaum erfüllen. Ihre Einsamkeit wirkt erdrückend. Erst bei der Begegnung mit Kriminalkommissar Daniel Lindskog lernen wir eine andere Seite von ihr kennen, eine selbstbewusste. Daniel wiederum scheint an dem Spagat zwischen seiner Familie und dem Job zu zerbrechen. Er wirkt verschlossen, aber trotzdem sympathisch.
Im Fokus steht das verschwundene Mädchen Amanda. Nach und nach erfahren wir mehr über ihr Schicksal, aber auch über ihren Charakter und was sie vor ihrem Verschwinden bewegt hat. Auch die Gefühle ihrer Familie werden sehr gut transportiert. Man leidet beim Lesen förmlich mit.
Die Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite gleichbleibend hoch. Ich wurde in die Geschichte hineingesogen und wollte einfach immer weiterlesen. Die Handlung ist schlüssig, hat einen roten Faden und die Auflösung ist gelungen. Ich habe das Gefühl, jeder Abschnitt in diesem Buch hat seinen Sinn und seine Berechtigung.
Der Autorin ist ein spannender und eindrucksvoller Kriminalroman gelungen, der mich auf ganzer Linie überzeugt. Die Fortsetzung wird mit Sicherheit irgendwann in meinem Regal stehen. Es ist für mich ein echtes Lesehighlight.

Bewertung vom 11.09.2022
Stille blutet
Poznanski, Ursula

Stille blutet


ausgezeichnet

Thriller mit viel Qualität
In dem Thriller „Stille blutet“ von Ursula Poznanski lernen wir die junge Ermittlerin Fina Plank kennen, die nicht nur mit dem ersten Fall auf ihrer neuen Dienststelle zu kämpfen hat, auch ihr neuer Kollege Oliver Homburg macht ihr das Leben schwer.
Mehrere Opfer werden gefunden, nachdem diese ihren eigenen Tod auf rätselhafte Weise in der Öffentlichkeit angekündigt haben. Nebenbei kommen Nachahmer auf den Plan. Für Fina und ihre Kollegen werden die Ermittlungen immer schwieriger, auch wenn schnell ein möglicher Täter in den Fokus gerät.
Der Autorin ist ein Thriller gelungen, der von Beginn an an Spannung kaum zu überbieten ist. Beim Lesen gerät man ohne Umschweife sofort ins Geschehen.
Die Handlungsstränge sind flüssig und der Inhalt gut recherchiert.
Die Charaktere sind gut durchdacht. Eine junge Ermittlerin, die sich nicht beirren lässt und taff ihren Weg geht ohne dabei unsympathisch zu wirken. Als Kontrast ihr Kollege, der keine Gelegenheit auslässt, um sie bloßzustellen. Zwischendurch erfahren wir immer wieder etwas über das Privatleben der Charaktere. Das schafft Nähe.
Im Mittelpunkt steht der Hauptverdächtige, der sich immer wieder durch seine eigenwilligen Handlungen selbst in Schwierigkeiten bringt. Ein guter Schachzug der Autorin. Diese Figur verunsichert und sie macht diesen Thriller aus.
Im Hintergrund gibt es eine weitere Figur, die Fäden zieht und im Dunkeln bleibt. Dieser Fakt ist sehr besonders und Teil der Spannung.
Die Autorin hat ein aktuelles Thema aufgegriffen und mal wieder wird deutlich, wie gefährlich es sein kann, sein Leben für alle öffentlich zu machen.
Das Cover passt aufgrund der Farbgebung sowohl zum Titel als auch zum Inhalt und rundet den sehr guten Eindruck ab.
Ursula Poznanski hat mich erneut überzeugt. Ihr ist ein unglaublich gut durchdachter Thriller gelungen, an dem man fast nicht vorbeikommt, wenn man Thriller liebt. Ich freue mich, dass die Reise mit Fina und ihren Kollegen weitergehen wird. Ich werde auf jeden Fall dabei sein.

Bewertung vom 01.09.2022
Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12
Carter, Chris

Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12


ausgezeichnet

unglaublich guter Thriller
In dem Thriller "Blutige Stufen" von Chris Carter geht es für Hunter und Garcia einmal mehr um einen besonders grausamen Fall. Sie sind auf der Suche nach einem Serientäter. Es geht um Angst, Schmerz und Leid. Die Opfer sind schlimm zugerichtet und werden vorgeführt.
Chris Carter ist erneut ein spannender und aus psychologischer Sicht sehr guter Thriller gelungen.
Die Figuren an sich sowie deren Handlungen sind bis ins kleinste Detail durchdacht und schlüssig. Sie wirken real und lebendig. Man lernt jeden einzelnen Charakter kennen mit Stärken und Schwächen.
Das Motiv wird in kleinen Schritten erkennbar, jedoch in Gänze erst zum Schluss, so dass das ganze Ausmaß der einzelnen Verbrechen zunächst im Dunkeln bleibt. Auch der Täter bleibt sehr lange offen. Es gibt keinen Spannungsabfall.
Der Autor sorgt nicht nur bei seinen Figuren für Emotionen, sondern auch bei den Lesern. Er lässt kaum Zeit zum Durchatmen. Auch die Taten werden bildlich beschrieben, direkt und ohne Zurückhaltung.
Spannender kann man einen Thriller nicht aufbauen.
Es geht um Rache und nie verheilte Wunden und es zeigt, was ein Fehler aus der Vergangenheit auslösen kann.
Dem Autor ist ein großartiger Psychothriller gelungen, der nachwirkt. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der das Genre Thriller liebt.

Bewertung vom 02.07.2022
Nur du und ich
van Rensburg, Laure

Nur du und ich


ausgezeichnet

Thriller der besonderen Art
Der Thriller „Nur Du und ich“ von Laure van Rensburg ist die düstere Geschichte des Literaturprofessors Steven und seiner viel jüngeren Freundin Ellie, die ein vermeintlich romantisches Wochenende in einem einsamen Ferienhaus verbringen wollen.
Was zunächst nach einer Liebesgeschichte klingt, entwickelt sich schon nach kurzer Zeit zu einem furchtbaren Szenario, bei dem beide nur verlieren können.
Dieser Thriller lebt von einem hohen Spannungsgrad und vielen Geheimnissen, die erst nach und nach ans Licht kommen.
Die Geschichte kommt mit zwei Hauptpersonen aus, auch wenn weitere Protagonisten die Handlung entscheidend beeinflussen. Eine sehr gelungene Variante, wie ich finde.
Ellie und Steven sind zwei außergewöhnliche Charaktere, die zusammen ein explosives Paar bilden. An manchen Stellen dieses Buches war ich mir nicht mehr sicher, wer mich mehr erschüttert. Beim Lesen wird schnell klar, dass die beiden etwas anderes verbindet als Liebe.
Die Autorin spielt mit den Gefühlen der Leser und hat bei mir ein beklemmendes Gefühl hinterlassen, das bis zum Ende bleibt. Das Ende dieses Thrillers hätte ich mir anders gewünscht, um mit dieser Geschichte einen Abschluss zu finden, aber es ist ein mögliches Szenario.
Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und man erfährt regelmäßig wichtige Aspekte aus der Vergangenheit.
Der Schreibstil kommt ohne langatmige Beschreibungen aus, ist gradlinig und flüssig.
Das Cover vermittelt das Genre und transportiert das düstere Gefühl, das sich auch beim Lesen einstellt.
Die Autorin hat ein brisantes Thema für ihren ersten Thriller gewählt; ein Thema, das uns als Gesellschaft betrifft und wo niemand wegschauen sollte. Es hat mich von Beginn an überzeugt und mir spannende Lesestunden beschert.