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Benutzername: 
omami
Wohnort: 
Lannach

Bewertungen

Insgesamt 198 Bewertungen
Bewertung vom 11.04.2024
Folterknecht
Davids, Tom

Folterknecht


ausgezeichnet

Autor Tom Davids hat bei den Vorarbeiten und Recherchen für seinen " Folterknecht" tief geschürft.

Die drei Bamberger Ermittler Michael Schäfer, Rainer Götz und Julia Kersten müssen in einem Fall ermitteln, der sie das Grauen lehrt.

In einem Rohbau im Umkreis von Bamberg wird eine Frauenleiche gefunden, die mit mittelalterlichen Foltermethoden zu Tode gekommen ist.

Man findet weder Spuren noch irgendeinen Hinweis auf den oder die Täter.

Der Chef der Truppe, Markus Tietz holt noch einen Kollegen aus der K5, Andreas Weber ins Team, wie überall herrscht akuter Mangel an Personal.

Es dauert nicht lange, da geschieht wieder ein Foltermord, und noch einer und noch einer und noch einer, obwohl der neue Kollege auch neue Ermittlungsansätze per Internet ins Geschehen einbringt, und sich auch sonst gut einfügt, aber die Erfolge bleiben weiterhin aus. Es muss eine undichte Stelle geben, denn der Täter ist immer einen Schritt voraus. Es finden sich zwar einige Verdächtige, doch für eine Verhaftung fehlen die Beweise. Man einigt sich darauf, von anderen Stelle noch Personal abzuziehen und in Frage kommende Rohbauten zu überwachen, denn das ist die einzige Konstante im Fall.

Werden sie endlich den grausamen Täter schnappen können?

Der Autor versteht es, seine Leser von Anfang an auf verschiedene falsche Fährten zu locken und die Überraschung, wenn man den wahren Täter erfährt, wird bestimmt groß sein.

Für Leser mit guten Nerven eine gute Empfehlung.

Das Cover erzählt bereits seine eigene Geschichte, sowohl in Bild, als auch in Farbe.

Bewertung vom 08.04.2024
Das Wunder vom Little Bighorn
Okute Sica, John

Das Wunder vom Little Bighorn


ausgezeichnet

Dankenswerterweise hat der Palisander Verlag dieses Buch überarbeiten und ergänzen lassen und neu aufgelegt.

Die indianische Kultur und Denkungsweise ist schon in vielen Büchern beschrieben worden, aber immer von Weissen.

Dieses Buch hat ein echter Dakota geschrieben. Über viele Jahre hat John Okute Sica die Geschichten und Berichte von Kämpfen und Begebenheiten in der traditionsreichen Geschichte der Lacota gesammelt.

Nicht nur das, auch eine wunderschöne Kurzgeschichte ist gleich in doppelter Form dabei. Maiden Chief und Amber Moon sind wirklich lesenswert, denn sie spielen in unterschiedlichen Zeiten, haben aber die selbe Aussage.

Die naturverbundene Lebensweise der Dakota, ihre Stammesriten, ihre Regeln, Dinge des täglichen Bedarfes, hergestellt aus unterschiedlichen Materialien, Essensbeschaffung, Tierhaltung, das alles wird von einem Mann beschrieben, der diese Zeit noch erlebt und gelebt hat.

Wer sich in dieses Buch vertieft, lernt definitiv noch etwas für sich dazu.

Ein sehr schön gestaltetes Cover lädt zum Zugreifen ein.

Bewertung vom 07.04.2024
Issa
Mahn, Mirrianne

Issa


ausgezeichnet

Schon längere Zeit habe ich nicht mehr ein derart hinreißendes Buch gelesen.
Die Autorin Mirrianne Mahn wurde 1989 in Kamerun geboren und wuchs im Hunsrück auf.

Es geht darum, Issa, die zu ihrem ersten Kind schwanger ist, durch Riten in die Reihe von Müttern aufzunehmen, die schon vor ihr da waren.

Issa, eine schwarzhäutige junge Frau, ist in Kamerun geboren und im Hunsrück in Deutschland aufgewachsen. Für Issa, war es nie leicht, denn sie fühlt sich weder als Deutsche noch als Kamerunerin.

Ihre Mutter will nun, dass sie bestimmte Rituale in Kamerun durchmacht, um eine Frau und Mutter zu werden, aber Issa fühlt, dass da viel mehr ist.

Ein sehr einfühlsam geschriebener Roman, der durchaus nicht realitätsfern ist, denn das Leben in Kamerun ist eben anders als das Leben in Deutschland.

Sie erfährt viel über ihre Vorfahrinnen, auch über die Männer in ihrer Familie, aber die Frauen sind bestimmend dabei.
Sie wird sich auch über ihre Gefühle zum Vater des Kindes und zu ihrer Mutter klar, als sie im Verlauf vieler Gespräche mit ihrer Großmutter einiges aus dem Leben ihrer Mutter erfährt, worüber diese mit ihr nie gesprochen hat.

Als sie im Flugzeug zurück nach Frankfurt sitzt, weiß sie genau, wie sie ihr Lene und ihre Zukunft gestalten will.

Das Cover ist umwerfend und wenn man darüberstreicht, fühlt man die raue Oberfläche der Buchstaben ihres Namens. Ein gelungener Gag.

Bewertung vom 05.04.2024
Im Schatten des Thronfolgers
Neumeyer, Christine

Im Schatten des Thronfolgers


sehr gut

Die Autorin Christine Neumeister, vielen auch als "Mörderische Schwester" bekannt, ist mit ihrem neuen Krimi in die Vergangenheit eingetaucht.
Ort der Handlung ist das wunderschöne Schloß Artstetten, wo sich ein sehr auf das eigene Wohl bedachter Baron namens Adolf von Wald auf sehr originelle, aber abscheuliche Weise zu bereichern versucht.
Als Kammermeister seiner Kaiserlichen Hoheit ist er für die kaiserlichen Jagdwaffen zuständig, daher ganzjährig vor Ort, und das nutzt er aus.
Er sucht sich frisch geadelte Personen, lädt sie zu einer " Paradiesvogeljagd" nach Jungfern aus dem nahegelegenen Dorf ein, fotografiert Herren, die sich zu Handlungen hinreißen lassen, die mit Jagd nichts zu tun haben und erpresst diese anschließend.
Der Thronfolger, der mit einer Frau niederen Standes verheiratet ist, lässt sich in der Kapelle zu Artstetten eine Gruft bauen, da seine Gattin keine Chance hat, jemals in der Kapuzinergruft begraben zu werden.
Bei der Sprengung machen die Bauleute allerdings einen grauenhaften Fund, worauf in Wien die Geheimpolizei auf den Fall angesetzt wird.
Polizeiagent Pospischil und sein Assistent Frisch unternehmen daher eine Reise in den schönen Nibelungengau nach Artstetten.
Mit den sehr begrenzten Möglichkeiten in der damaligen Zeit nehmen die beiden Herren ihre Arbeit auf.
Und dabei kommt so allerlei ans Tageslicht, das dort eigentlich im Finsteren bleiben sollte.
Eine Reise in die Vergangenheit mit all den schönen und hässlichen Seiten der damaligen Zeit, trotzdem ein sehr vergnüglicher und gemütlicher Lesegenuss.
Das Cover zeigt einen düsteren Säulengang.

Bewertung vom 03.04.2024
Falsches Spiel in Valencia
Izquierdo-Hänni, Daniel

Falsches Spiel in Valencia


ausgezeichnet

Daniel Izquierdo_Hänni , der Autor von " Mörderische Hitze", hat mit seinem zweiten Krimi, in dem der ehemalige Polizist Vicente Alapont als Taxifahrer seinen Lebensunterhalt zu bestreiten versucht, wieder einen neuen Fall ersonnen.

Diesmal geht es darum, einen verschwundenen Transportunternehmer aufzuspüren.

Alapont wird von der Gattin des Unternehmers engagiert, diesen zu finden, sie will aber nicht, dass das Verschwinden öffentlich bekannt wird. Dabei stolpert Alapont über üble Machenschaften seitens der Unternehmer als auch Banken und Vereinigungen wirtschaftlicher Art. Auch die Russenmafia ist involviert.

So hat Alapont, der eigentlich einen Kochkurs machen wollte, um endlich eine richtige Paella zustand zu bringen, bald viel um die Ohren, denn er hat ein eigenes Gespür dafür, wenn etwas aus dem Ruder läuft. Sein ehemaliger Kollege und guter Freund wird natürlich eingeweiht und hilft mit Akteneinsicht weiter.

Der Autor versteht es wunderbar, seinen spannenden Fall mit vielen Infos über Land und Leute zu versehen, was zum besseren Verständnis durchaus beiträgt. Und man kann sogar ein bisschen Spanisch lernen.

Die Kapitel sind gut lesbar, das sie kurz gehalten sind und die Situation aus verschiedenen Sichtweisen geschildert wird.

Insgesamt ein gut gelungener, interessanter und spannender Krimi ohne brutale Handlungen.

Von mir gibt es dafür 5 Sterne und absolute Leseempfehlung.

Das Cover zeigt den Hauptbahnhof von Valencia, wo die iberischen Geleise mit der breiteren Spurweite enden und von dort die Züge auf der in Europa üblichen Spur weiterfahren. Auch das ist in die Handlung eingebunden.

Bewertung vom 01.04.2024
Tödlicher Duft / Ein Fall für Commissaire Campanard Bd.1 (eBook, ePUB)
Anour, René

Tödlicher Duft / Ein Fall für Commissaire Campanard Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Autor Rene Anour hat sich in der Welt der Düfte schlau gemacht und führt seine Leser nicht nur nach Grasse, dem wohl bekanntesten Ort der Duftcreation, sondern er läßt einen Mörder sein Unwesen treiben und natürlich auch die Kriminalpolizei dazu ermitteln.

Alles in allem ein total interessanter, spannender und berührender Roman, denn Düfte können nicht nur duften.....

In der Firma Fragonard in Grasse wird in einem Bottich zur Herstellung natürlicher Düfte Eric Sentir, der " König der Düfte" tot aufgefunden. Da das Gefäß von außen verschlossen war, ist klar, das war Mord.

So kommt Commissaire Campanard, ein alter Hase seines Berufes und sein Kollegen Olivier zum Einsatz. Der Mord ist schwer zu durchschauen , daher holt sich Campanard Hilfe: eine bekannte Entwicklerin von KI für die Polizei, Linda Delacours.

Linda ist nicht nur KI Spezialistin, sondern auch eine sehr gefragte Polizeipsychologin mit der Gabe, Gesichtsausdrücke zu lesen und zu deuten.

Linda soll als Studentin in einen Lehrgang für Parfumeure eingeschleust werden, um so an Hintergrundinformationen über den Toten und sein Umfeld zu kommen.

Das gelingt und macht Linda sogar Spaß, obwohl sie nach einem Vorfall an Panikattacken leidet und ihr Selbstvertrauen einige Stufen herabgesenkt ist.

Die Ermittlungen laufen, sie lernt viel und knüpft Kontakte.

Als nichts weitergeht, greift sie und Campanard zu einem Trick, der durchaus den Durchbruch bringen könnte, falls nichts dabei schiefgeht.

Leider geht es schief, Linda kommt zwar mit einem blauen Auge davon, aber das Projekt soll gestoppt werden.

Nun geht es um alles.....

Ein Lavendelfeld ziert das Cover, man kann es beinahe riechen.

Bewertung vom 21.03.2024
Der Baron
Schneider, Siegfried

Der Baron


gut

Siegfried Schneiders Meran-Krimi hat mich doch ziemlich verwirrt.

Grundsätzlich ist die Personenaufstellung am Beginn eines Romans sehr hilfreich. Hier sind es aber derart viele, dass man ständig blättern muss, weil schon wieder ein neuer Name auftaucht. Erst ab der Mitte des Buches kam ich damit klar.

Die Handlung : Der reichen Kosmetikfirmenboss und Rennstallbesitzer Berthold Warstein , vielbeschäftigt und immer in Zeitnot, will, bevor er zur Geburtstagsfeier seiner Tochter fährt, noch schnell eine Videokonferenz und einige dringende Telefonate führen. Da die Internetverbindung gestört ist, vertagt er und will schon losfahren, als es an der Haustüre klingelt.....

Die Geburtstagsgesellschaft ist schon im Lokal, da trifft endlich auch Warstein ein, bricht aber, als er aus dem Auto steigt, zusammen.

Und dann geht alles ganz schnell. Warstein, auch "der Baron" genannt, stirbt , an einer Schussverletzung, wie festgestellt wird.

Die Polizei, allen voran Chefinspektor Farner, stellt viele Fragen und jede davon hat noch viele im Anschluss, es gibt einige Verdächtige und es kommt auch allerhand ans Tageslicht, das dort nicht zu suchen hat.

Dazu kommt, dass ein edles Rennpferd aus dem Besitz Warsteins kurz, bevor es als Siegesanwärter ins " Rennen von Meran" geschickt werden sollte, an inneren Verletzungen stirbt.

Da werden viele Beteiligte sehr nervös und die Polizei tappt lange im Dunkeln.

Aber nach vielen Recherchen und auch einigen Gläschen Wein, die in Meran eben dazugehören, kristallisiert sich ein Verdächtiger heraus.

Das Cover mit den beiden Pferden und ihren Jockeys passt gut zum Inhalt.

Bewertung vom 15.03.2024
Blaues Gold
Laub, Uwe

Blaues Gold


ausgezeichnet

Uwe Laub, der Autor dieses Romans, schreibt auch in seinen anderen Romanen über Gegebenheiten, vor denen man die Augen nicht verschließen sollte.

In " Blaues Gold" geht es um Trinkwasser. Dazu springt die Handlung von der Gegenwart in die nahe Zukunft, die Handlung ist spannungsgeladen und lässt einen das Buch nur ungern aus der Hand legen.

Zu Beginn geht es um Leonie, die für ein Forschungsunternehmen namens Geomar ( gibt es wirklich) vor der Küste Maltas untersucht, ob dort unter dem Meeresboden Süßwasserreservoirs liegen und ob man diese nutzen könnte, ohne anderswo damit Schaden anzurichten. Das Schiff gerät in ein Unwetter und durch einen kurzen Moment der Unaufmerksamkeit geht die Sonde verloren und alles war umsonst.

Nach einem weiteren Versuch, der sehr viel Geld verschlingt, passiert das selbe nochmals und das Projekt wird eingestellt.

Leonie ist verzweifelt, alle Arbeit war umsonst, ihr Job wackelt und sie schaut in eine ungewisse Zukunft.

Dann lernt sie Ethan Holloway, einen immens reichen Mann kennen, der ihr unter die Arme greift, ihr hilft, die verlorene Sonde zu bergen und ihr dann auch noch ein lukratives Angebot macht.

Er will, dass Leonie ihm hilft, sogenannte Aquacities auf der ganzen Welt zu bauen, um gerade in wasserarmen Gebieten diese mit dem notwendigen Wasser zu versorgen. Leonie schlägt ein.

Jahre später ( nun in der nahen Zukunft) steht in Deutschland die Eröffnung der ersten Wasserbohrinsel " Greifswald" kurz bevor. Eingeladen sind einige sehr wichtige Persönlichkeiten, Geld spielt dabei keine Rolle, auch Leonie, die sich aber nicht mehr so gut mit Holloway versteht, da sie einige Punkte ihrer Übereinkunft mit ihm nicht erfüllt sieht.

Und dann kommt es zu einer Geiselnahme, die kaum vorhersehbar und nach den Sicherheitsbestimmungen ohne Hilfe von Insidern gar nicht möglich wäre. Leonie kann sich zwar rechtzeitig verstecken, wird aber doch erwischt und erlebt eine Überraschung.

Der Kopf der Terroristen, Gabrijel, ist ihr totgeglaubter Verlobter, alles war von langer Hand geplant. Gabrijel erschießt vor aller Augen, auch der zugeschalteten Polizei, Holloway, nachdem dieser sich anstatt seiner zuerst dafür ausgewählten Lebensgefährtin angeboten hatte.

Leonie ist außer sich und versucht alles menschenmögliche, Kontakt zur Polizei aufzunehmen, um Schlimmeres zu verhindern, denn

sie vermutet den eigentlichen Kopf, den tatsächlichen Verräter unter den Gästen.

Spannung pur vor dem gar nicht so unrealistischen Szenario der Wasserknappheit und auch mit Blick auf menschliche Abgründe, so bietet der Autor seiner Lesergemeinde beste Unterhaltung mit vielen Anreizen zum Nachdenken.

Absolut lesenswert finde ich das Nachwort.

Das Cover ist ebenfalls sehr schön gestaltet und ein Hingucker.

Bewertung vom 12.03.2024
Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5
Benedict, Marie

Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5


ausgezeichnet

Ich liebe die Frauenbücher von Marie Benedict.
Auch im vorliegenden Buch versteht sie es glänzend, hervorzuheben, wie die Männerwelt in der Wissenschaft nach dem Krieg tickte.
Nach ihrem Studium ging Rosalind Franklin nach Paris, fand mit Hilfe ihrer Mentorin Adrienne Weill einen tollen Forschungsplatz im Laboratoire Central des Services Chimiques und fühlt sich dort sofort angenommen und heimisch im Gegensatz zu ihrer früheren Stelle als Forschungsassistentin bei der British Coal Utilisation Research Association ( BCURA ) in London.
Sie verliebte sich in ihren Kollegen und Leiter des Labors, Jaques Mering, der allerdings verheiratet war, was sie zu spät erfuhr, und nach einer gewissen Zeit das Interesse an ihr verlor und sich neu orientierte, der Einfachheit halber bei einer neuen Kollegin.
Rosalind ertrug die Situation nicht mehr und wechselte daher an die Forschungsabteilung des King´s College in London, wo gerade ein Fachbereich für Physik aufgebaut wurde.
Ihr neuer Chef, Professor Randall ist freundlich und umgänglich, aber ständig hinter neuen Geldern für die Forschung her und deshalb entgeht ihm auch einiges.
Zum Beispiel, dass sein Stellvertreter Maurice Wilkins so ganz nebenbei Rosalinds Forschungsergebnisse an der menschlichen DNA ausspioniert, weitergibt und Rosalind auch mental extrem zusetzt. Einzig ihr Assistent Ray Gosling ist vertrauenswürdig und steht zu 100% hinter Rosalind.
Bald steht fest, dass die Herren der Schöpfung sich alles andere als gentlemenlike verhalten, was für Rosalind wieder einmal heißt: Arbeitsplatz wechseln.

Sie bekommt zum Glück eine Stelle am Birkbeck College unter Professor J.D Bernal angeboten , die Arbeit ist nur unter erschwerten Bedingungen möglich, aber sie fühlt sich dort wohl und sicher. Nun erforscht sie Viren.
Aber dann kommt es zu gesundheitlichen Problemen....
Rosalind Franklin, der eigentlich der Nobelpreis gebührte, war eine Wissenschaftlerin mit Leib und Seele, ihr war immer das Ergebnis wichtiger, sie hätte sich aber auch über gebührende Anerkennung sicher gefreut, die wurde ihr aber zu Lebzeiten nur sparsam geboten.
Ein Roman, der viel von der Einstellung in dieser Zeit zu Frauen, Juden und Kommunisten und natürlich zu den Männern, die ihr nahestanden, preisgibt.
Ein Cover in schönen Farben lädt zum Zugreifen ein.

Bewertung vom 04.03.2024
Nostalgia Siciliana
Di Stefano, Patrizia

Nostalgia Siciliana


ausgezeichnet

Die Autorin Patrizia Di Stefano hat aus ganz viele kleinen und größeren Puzzleteilen die Lebensgeschichte ihres Vaters, Gianni di Stefano aufgeschrieben und ein sehr berührendes Bild von Heimat, Sehnsucht, Trauer, Verdrängung, Ängsten und natürlich auch Familie, Freundschaft, Verbundenheit, Sicherheit und Wohlgefühl zu einen sehr schönen Buch geschaffen.

Als ihr Vater nach Deutschland kam, war gerade die erste Gastarbeiterwelle von Italien nach Deutschland geschwappt.
Der junge Sizilianer hatte von deutschen Urlaubern bei ihm zu Hause gehört, dass jeder Arbeit und Unterkunft finden würde, wenn er bereit wäre, in Deutschland zu arbeiten. Sie hatten aber anscheinend nicht gewusst, dass diese Welle gut organisiert und ausgearbeitet worden war und man sich dafür registrieren lassen musste.
So schlief der junge Mann, der mit unterschlagenem Geld, ohne Sprachkenntnisse und nicht registriert, gerade nach Köln angereist war, erst einmal einige kalte Nächte auf einer Bank am Bahnhof verbrachte.
Zwar gab es eine italienische Gemeinschaft, aber er gehörte noch nicht dazu.
Mit einem Leidensgenossen teilte er sich dann ein Zimmer, auch einen nicht gerade gut bezahlten Job bei der Eisenbahn hatte er auch bekommen, aber mit dem reich werden und Geld zurückzahlen haperte es gewaltig. Bis er in Berlin eine Frau kennen lernte und mit Hilfe ihrer Familie ein eigenes Restaurant eröffnen konnte, vergingen Jahre. Hochzeit, Kinder, Eröffnung weiterer Restaurants, sogar einige Erfindungen, deren wichtigste die Tiefkühlpizza war, verging wieder Zeit. Er fuhr dann jedes Jahr mit der Familie nach Sizilien auf Urlaub, aber dann begann die Mafia ihre Fangarme nach Deutschland und auch zu ihm auszustrecken.....

Di Stefano starb sehr jung, er war Diabetiker, und die Familie verdrängte ihre Trauer, um das Ganze überstehen zu können.

Nach 26 Jahren starb dann Giannis Bruder und Tita, seine Tochter reiste nach Sizilien, wo sich endlich ihre Gefühle und ihre Trauer, ihre Erinnerungen und ihr Heimatgefühl lösen konnten.
Tita beschreibt im Roman, wie schön das Land ist und wie sich alles weiterentwickelt hatte in diesen Jahren.
Und natürlich die Herzlichkeit der Menschen, die sich untereinander helfen und einander beistehen.
Das Cover vermittelt sizilianisches Lebensgefühl.