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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Misslila
Wohnort: 
Grevenbroich

Bewertungen

Insgesamt 105 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2018
Wenn du wartest ... bin ich bei dir
Swindell, Ann

Wenn du wartest ... bin ich bei dir


sehr gut

In ihrem Buch "Wenn du wartest ... bin ich bei dir" beschreibt die Autorin anhand ihrer eigenen Erlebnisse im Leben, was passiert, wenn Gott uns genau das nicht gibt, worum wir am dringendsten Beten.
Sie berichtet schonungslos offen über ihre Krankheit, den langen Weg mit der Trichotillomania, die fast ihr Leben zerstört hat und was passierte, als sie auf Gottes Hilfe hofft. Parallel dazu erzählt sie die Geschichte aus der Bibel von Sarah, die unter jahrelangen und nicht aufhörenden Blutungen litt. Im Wechsel zwischen den beiden Geschichten liest man sich zügig durch das Buch. Ihr Schreibstil ist sehr locker und fließend.
Für jemand, der nicht mit dieser Art der Erkrankung oder ähnlichem betroffen ist, ist es teils schwierig nachzuempfinden, wie sehr diese Erkrankung jemanden herunterziehen kann. Doch die Autorin schafft es, dies sehr authentisch zu beschreiben. Die offene, ehrliche Art mit der sie berichtet, ohne Scham gefällt mir gut. Sie beschreibt auch nicht nur wie es ihr jahrelang mit der Krankheit ging, sondern auch, wie ihr Umfeld in den einzelnen Situationen reagiert hat. Aber ich muss ehrlich sagen, dass es mir was den Bezug zu ihrer Krankheitsgeschichte angeht, zu viel war. Ich hätte mir da mehr ausführliches zu dem Thema des Titels erhofft. Die Phasen ihrer Krankheit oder auch, wie sie es nennt „Tick „das war mir zu wiederholt.
Gut gefallen hat mir, wie sie ihre Kindheit beschreibt, als ein liebevolles zuhause.
„Darum können wir ihm vertrauen, während wir darauf warten, dass er tut, was wir nicht vermögen – uns heilen, uns helfen, einen Weg bahnen, wo kein Weg ist“ S..71
Ann Swindells Geschichte ist bewegend. Ihre jahrelangen, andauernden Gebete um Heilung und trotzdem passiert nichts. Doch zeigt ihre Geschichte, dass man genau da Hoffnung erfahren und erleben kann, wo man es am wenigsten erwartet.
Das Buch ist ein guter Ratgeber, Begleiter, Hilfe und ein Hoffnungsträger nicht nur für Menschen, die mit schwierigen Krankheiten kämpfen sondern auch für Menschen die in schwierigen Lebenslagen stecken und nicht ein noch aus wissen. Die Autorin schafft es mit ihrer authentischen Art, den Leser zu überzeugen und gibt Mut, dann wenn man es am wenigsten hofft, auf Gottes Hilfe und Zusagen der Bibel zu vertrauen.

Bewertung vom 23.09.2018
Hinter dem Lächeln die Tränen
Walsh, Sheila

Hinter dem Lächeln die Tränen


ausgezeichnet

„Gottes Liebe ist ein Geschenk – keine Belohnung für Wohlverhalten.“ S. 151
Sheila Walsh ist als Fernsehmoderatorin, christliche Autorin und Rednerin bekannt. Viele Jahre versteckt sie Selbstzweifel und Depressionen hinter einer Fassade – hinter dem Lächeln. Doch eines Tages geht dann gar nichts mehr und sie landet in der Klinik.
Die Autorin berichtet schonungslos ehrlich aus ihrem Leben. Man kann spürt, wie schwer sie unter den Depressionen gelitten hat. Ihre persönlichen Erfahrungen ziehen sich durch das ganze Buch. Aber auch viele biblische Themen und Aspekte beleuchtet sie dabei. Sie zeigt hierbei besonders die Liebe Gottes und seine Gnade. Aber sie macht auch deutlich, dass Heilung von z B körperlicher Krankheiten und Gebrechen ein Geschenk Gottes ist und nicht jeder erhält, nur weil er gläubig ist. Auch auf die Anfechtungen sowie Lügen und Herausforderungen im Leben geht sie ein.
„Jesus möchte, dass Sie ihre offenen Wunden in sein Licht bringen. Er will die Wunden heilen, damit die wunde Stelle keine unberührbare Stelle bleiben muss.“
Die einzelnen Kapitel beginnt Sheila mit einem passenden Bibelvers aber auch in den Kapiteln findet man viele hilfreiche Bibelzitate. Die Kapitel sind kurz gefasst, das gefällt mir gut. Nach den einzelnen Abschnitten findet man immer ein kurzes Gebet zum Nachbeten.
Besonders berührend fand ich das Märchen mit den Schwestern und ihren beiden Schachteln. Die Botschaft die damit verbunden ist, werde ich gut in Erinnerung halten.
Das Buch ist kein Buch was man in einem Rutsch durchlesen kann. Es gibt eher viel Inspiration, vieles zum Nachdenken und Überdenken. Es hilft Lesern, die mit schwierigen Situationen in ihrem Leben kämpfen und gibt Trost und spendet Hoffnung. Das Buch liest sich flüssig und ich bin restlos begeistert.

Bewertung vom 23.09.2018
Der Gutshof im Alten Land (eBook, ePUB)
Jary, Micaela

Der Gutshof im Alten Land (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dies ist die Vorgeschichte zu dem Roman „Der Gutshof im Alten Land“ von Micaela Jary. Sie umfasst knapp 100 Seiten und führt den Leser in die Zeiten des 1. Weltkrieges und man lernt hier die Protagonisten auf spannende Weise kennen.
Erzählt wird die Geschichte in zwei Strängen:
1914: Jenny arbeitet als Küchenhilfe im Schützenhaus und lernt eines Tages Lennart, den jüngsten Sohn und zugleich Erben des Gutshofes von Voss, kennen. Lennart lässt nichts anbrennen, was ihm in seiner Männlichkeit begegnet. Ganz anders als sein Bruder Gerrit, der gerade entscheiden muss, wie seine Zukunftspläne aussehen und damit das ganze Ansehen der Familie gefährden kann.
Dann gibt es ja noch Finja, die jüngste der Geschwister. Sie hat es nicht leicht und bekommt immer zu spüren, dass ihre Mutter sich ein Mädchen in ihrem gesellschaftlichen Stand wahrhaftig anders vorgestellt hat.
Der zweite Erzählstrang handelt im Jahre 1918. Lennart von Voss ist als Soldat im Krieg eingesetzt und lernt einen Kameraden kennen, der ihm zwar menschlich gar nicht ähnelt aber optisch haben sie eine verblüffende Ähnlichkeit.
Ich bin beim Lesen nur so durch das EBook geflogen und hatte es in kürzester Zeit durch, da es einfach unglaublich spannend war und mich sehr neugierig auf den Roman gemacht hat. Der Spannungsbogen steigt bereits schon in dieser Vorgeschichte, dass man einfach unbedingt weiterlesen muss. Die Charaktere sind authentisch und man fühlt als Leser mit. Auch wenn Finja nur eine Nebenrolle hat, tut mir ihr Schicksal leid. Da ich den Roman hier schon liegen habe, muss ich jetzt unbedingt weiter lesen in dieser spannenden Geschichte.

Bewertung vom 17.09.2018
... und über uns der Himmel von Peru
Friese, Jani

... und über uns der Himmel von Peru


ausgezeichnet

Für mich ist „…und über uns der Himmel von Peru“ der zweite Roman, den ich von der Autorin gelesen habe und ich bin wieder einmal einfach begeistert. Für die Autorin ist es ihr „Herzprojekt“ und dies spürt man an jeder Stelle ihres Romans. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, vielschichtig und sie sind mir beim Lesen alle sehr ans Herz gewachsen.
Emilia ist einfach eine so liebenswerte junge Frau und man leidet und liebt mit ihr, erlebt eine Berg- und Talfahrt aller Emotionen. Dies alles handelt inmitten der traumhaft schönen und mystischen Kulisse der peruanischen Anden. Emilia glaubt ganz fest an ihr Schicksal und lebt dies auch.
Aber auch ihre Mission, die mit dem besonderen Geheimnis des Medaillons in Verbindung steht, verliert sie dabei nicht aus den Augen. Marc und David sind Brüder, die kaum unterschiedlicher sein könnten und wirbeln die Gefühlswelt ganz schön durcheinander. So fällt es mir am Ende wirklich sehr schwer, von der Geschichte loszulassen, auch weil das Ende ganz anders kommt, als erwartet.
Das Cover des Buches rundet diese Geschichte wundervoll ab und alles wirkt zusammen perfekt aufeinander abgestimmt. Die gefühlvolle Liebesgeschichte, gespickt mit einem Hauch mystischer Erzählung, rund um die alte Ruinenstadt Machu Picchu hat mir viele traumhafte Momente beschert. Der Kondor der durch den rosa-lila pastelligen Himmel kreist findet ebenso seinen ganz besonderen Platz in der Geschichte.
Der Titel des Buches schwebt wie eine zarte Feder über der ganzen Geschichte und spiegelt einen ganz besonderen, zauberhaften Moment in der Geschichte wieder.
Fazit
Mich hat diese herzerwärmende und zugleich fesselnde Liebesgeschichte begeistert und mir eine wundervolle Lesezeit beschert. Ich habe sämtliche Emotionen mitgefühlt, als wäre ich Emilia selbst, habe gelacht, geweint, gezweifelt und gehofft. Vielen Dank für dieses fabelhafte Leseerlebnis und die vielen wundervollen Momente die ich erleben durfte.

Bewertung vom 12.09.2018
Unter dem Abendstern
Elisabeth Büchle

Unter dem Abendstern


ausgezeichnet

„In der Ehe ist jeder Tag wie Lebkuchenbacken…. Zwei Menschen werfen ihre Wünsche, Erfahrungen, Pläne und Eigenheiten zusammen und wollen daraus ein gemeinsames Leben formen. An manchen Tagen gelingt es ihnen gut, an anderen weniger.“
Unter dem Abendstern ist der vierte Band der Winterreihe, er lässt sich auch ohne Vorkenntnisse gut lesen.
Zum Inhalt:
Katja wird über die Weihnachtstage in ein einsames Ferienhaus in Dänemark eingeladen, da ein Platz frei geworden ist und sagt spontan zu. Kaum dort angekommen trifft sie auf Nick, für den sie früher schon einmal geschwärmt hatte. Abgeschieden von der Außenwelt hat die Gruppe so einige Herausforderungen inmitten der eisigen Winterlandschaft zu bewältigen. Für Katja wird es ein besonderes Abenteuer…
Mein erster Eindruck:
Die Cover der Winterreihe haben mir alle gut gefallen aber dieses Cover finde ich außerordentlich gelungen. Man spürt schon beim Betrachten förmlich die eisige Kälte des Nordens im Winter und die beiden kleinen Boote umgeben von dem zartrosa Himmel zaubern eine ganz besondere Atmosphäre.
**
Genau das ist der Autorin auch gelungen im Roman authentisch zu beschreiben. Die eisige, frostige Landschaft und Natur und das raue Schneegestöber sind so dargestellt, als wäre man selber inmitten der Winterlandschaft unterwegs. Ich hätte mich am liebsten selbst mit vor den warm knisternden Kamin gesetzt und die Wärme des Feuers genossen.
Man trifft auf alte Bekannte wie Debora und Patrick, dass kurze Wiedersehen gefällt mir gut. Katja, die im vorherigen Roman eine nur angedeutete Randfigur war, ist jetzt in diesem Roman die Figur, um die sich alles dreht. Sie ist Lehrerin mit Leib und Seele und liebt ihren Beruf. An Nick hatte sie früher schon ihr Herz verschenkt, doch dies war immer nur ein Traum und eine Schwärmerei. Nick ist beruflich sehr erfolgreich, privat ist es eher genau das Gegenteil. Er rennt vor sich und seinen Gefühlen davon und schafft es einfach nicht, Hürden der Vergangenheit zu überwinden.
Sowohl Katja als auch Nick sind mir schnell ans Herz gewachsen. Beide Charaktere sind mit ihrer Vielfalt wunderbar gezeichnet. Mein unumstrittener Favorit in dem Geschehen ist jedoch Nicks Freund Jeffrey. Lustig, humorvoll, spontan aber auch ein sehr guter Freund – ich habe seine Art und seinen Humor sehr genossen und viel gelacht. Doch besitzt er auch eine gute Ernsthaftigkeit, um Nick ein guter Freund und Berater zu sein.
Mir hat diese Geschichte in winterlich, verschneiter Landschaft sehr gut gefallen und hat mir schöne, gemütliche Lesestunden beschert. Ich kann diesen herzerwärmenden Roman jedem ans Herz legen, der romantische Liebesgeschichten mag.

Bewertung vom 10.09.2018
Die Liebe ist stark
Rivers, Francine

Die Liebe ist stark


ausgezeichnet

„Ich habe Dich geheiratet um Dich zu lieben, in guten und bösen Tagen, bis der Tod uns scheidet. Ich habe ein Gelöbnis vor Gott abgelegt, als ich Dich zur Frau nahm, und ich werde es nie brechen.“
Im zarten Alter von acht Jahren stirbt Sarahs Mutter und sie wird an Duke verkauft, der sie missbraucht. Im Milieu wird sie „Angel“ genannt. 1980 flieht sie aus New York und landet im Pair-a-Dice, wo sie für die Gräfin das beste Schäfchen“ im Stall“ wird. Dort stehen die Männer Schlange um ein paar nette Stunden mit ihr zu erleben, Stunden, die Sarah immer mehr kalt und innerlich abgestorben werden lassen.
Unweit dieses Ortes lebt Michael Hosea auf einer kleinen Farm und bittet Gott in seiner Einsamkeit um eine Frau. Für ihn ist Sarah die Frau, die Gott als seine Partnerin für ihn bestimmt hat.
**
Francine Rivers hat eine ganz besondere Begabung Romane zu schreiben ich liebe ihre Bücher und dieser hier ist wirklich einer meiner Lieblingsromane aus ihrer Feder geworden. Sie schafft es, den Leser von der ersten Minute an in den Bann zu ziehen und bis zum Schluss die Spannung zu halten. Sie beschert mir beim Lesen die Bandbreite aller Emotionen. Sie bringt mich zum Lachen und schenkt mir glückliche Momente aber genauso entlockt sie Tränen und man leidet fieberhaft mit.
Die Glaubensaspekte und der Bezug zur Bibel sind gut eingearbeitet und runden diesen gefühlvollen Roman ab. Jedes der Kapitel ist außerdem mit einem Bibelvers überschrieben, der thematisch passt. Das finde ich sehr gelungen gestaltet. Sie schreibt mit Liebe und Herzblut das spürt man an jeder Stelle dieses Romans.
„...Meine Liebe ist keine Waffe. Sie ist ein Rettungsseil. Ergreif es und lass es nicht mehr los!...“
Die Person des Michael ist sehr bewundernswert dargestellt Er ist voller Geduld, Liebe, Großzügigkeit und besitzt ein unerschütterliches Gottvertrauen. Mich hat total fasziniert, wie tief seine Liebe zu Sarah verankert ist und er auf Gott vertraut, dass dieser seinen Weg, egal was auch passiert.
Fazit
Ein faszinierendes, fesselndes Werk aus der Feder von Francine Rivers was ich jedem der christliche Romane gerne liest wärmstens empfehlen kann. Es hat mich tief berührt, mir ein paar Tränen entlockt und die Macht der Liebe bewiesen. Einfach nur großartig !

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.09.2018
Lavendelträume
Diechler, Gabriele

Lavendelträume


ausgezeichnet

„Düfte können uns das Gefühl geben, beschützt zu sein. Wenn Ihr Lieblingsduft Ihnen das gibt, ist er das richtige für Sie.“
Julia, die in Frankfurt lebt, entdeckt in dem Nachlass ihrer Mutter ein ganz besonderes Parfum, dabei findet sie einen Liebesbrief, der viele Rätsel und Fragen aufgibt. So reist sie kurzer Hand in die Provence, in die Hauptstadt des Parfüms. Dort lernt sie nicht nur Nicolas kennen, denn der Brief führt sie auch zu einem unglaublichen Familiengeheimnis….
**
In „Lavendelträume“ nimmt Gabriele Diechler den Leser mit auf eine ganz besondere Reise in einen malerischen Ort im Süden Frankreichs, in der Nähe der Parfümstadt Grasse. Die bildhaften Beschreibungen sind so wie ich sie mag: nicht zu ausschweifend aber wiederrum so liebevoll authentisch gezeichnet, dass man sich vorstellt man sitzt gemütlich mitten in der Provence bei einem erfrischenden Glas Cidre, während man Teil des Geschehens ist.
Der Roman ist wunderbar erfrischend, vielschichtig gestaltet und fesselnd zugleich. Den Leser erwarten ein rundum gelungenes Kopfkino und eine sinnliche Geschichte, die das Herz berührt. Für mich ist das Buch nicht irgendein leichter Sommerroman gewesen, den man mal eben nebenbei liest sondern er ist voller Gefühle und Emotionen, nimmt den Leser mit bis zum Schluss und hat mir wundervolle Momente beschert.
Die einzelnen Charaktere gefallen mir gut, sie sind detailliert beschrieben. Julia und Nicolas sind mir einfach sehr ans Herz gewachsen aber auch die anderen Bewohner in dem kleinen beschaulichen Ort sind so liebevoll beschrieben, dass man sie am liebsten alle umarmen möchte mit ihrer Herzlichkeit. So entsteht hier eine wunderschöne Atmosphäre, die einem das Gefühl von Frankreich förmlich spüren lasst. Die Gefühle sind so real beschrieben, dass es einem beim Lesen das Herz zerreißt und man den Schmerz mit Julia teilt und förmlich spüren kann.

Die Handlung der Geschichte zeigt, dass jeder anders mit dem Verlust eines geliebten Menschen umgeht und auch diese Zeit des Verarbeitens einfach wichtig ist und sein muss. Aber auch, das Dinge im Leben ganz anders sein können, als es erst scheint.
Nebenbei erfährt man noch ganz viel über die Herstellung kostbarer Parfums. Wieviel Zeit, Liebe, Herzblut und Arbeit hinter der Arbeit eines Parfümeurs steckt und was er mit dem jeweils kreierten Duft verbindet und fühlt. Gabriele Diechler bringt die einzelnen Prozesse der Parfumherstellung so hautnah rüber, dass man meint, man könnte den Duft und die einzelnen Aromen fast riechen, die dort neu entstehen.
Besonders gut gefallen hat mir die Erkenntnis, dass ein Duft nicht nur ein Duft ist sondern, dass dieser mit einer Geschichte oder Gefühlen, Erlebnissen oder Begebenheiten verbunden ist und für einen Parfümeur der diese mit Herzblut erstellt, immer eine ganz besondere Bedeutung hat.
„Julia hatte begriffen, dass Lueur d'espoir daran erinnern sollte, das Leben mit anderen zu teilen. Ein Parfum so hoffnungsvoll, wie jeder neue Tag sein konnte.“
Lavendelträume hat mich auf eine Achterbahn der Gefühle mitgenommen und am Ende habe ich mir dann eine Fortsetzung gewünscht, weil ich gerne noch länger an dem malerischen Ort der Düfte verweilen würde. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung, denn Gabriele Diechler hat eine ganz besonders hinreißende Art und Weise, Geschichten zu erzählen.

Bewertung vom 04.09.2018
Wüstenschwestern
Austin, Lynn

Wüstenschwestern


ausgezeichnet

Eine Geschichte die bewegt und nachhallt !
„Also, immer wenn Flora und ich eine Reise gemacht haben, hat uns das wieder zu einem Puzzleteil unseres Lebens geführt und dann sind wir mit einem neuen Ziel nach Hause zurückgekehrt. …. Alle unsere Erfahrungen machen uns zu dem, was und wer wir sind. Und wenn wir bereit sind zu fragen, wird Gott uns zeigen, wie wir diese Erfahrungen für ihn einsetzen sollen.“(S.387)
In dem Roman hat Lynn Austin sich von zwei Schwestern inspirieren lassen, die es tatsächlich gegeben hat, sie wurden 1843 in Schottland geboren. Flora und Rebecca Hawes in diesem Roman sind fiktive Romanfiguren. Sie leben in Chicago und entführen den Leser in eine aufregende, fesselnde Geschichte ins 19. Jahrhundert zwischen Chicago und der Wüste Sinai.
Eigentlich sind beide Schwestern sehr gegensätzlich doch eines verbindet sie – die Freude am Reisen verbunden mit einer großen Abenteuerlust. Beide lieben es, fremde, ferne Länder zu entdecken und beide haben einen unwahrscheinlichen Wissensdurst. So schaffen sie es, ihren Vater für eine weite Reise zu überzeugen, der viele weitere aufregende Reisen folgen sollten.
Der Roman ist geschickt aufgebaut und erzählt. Der Haupthandlungsstrang befindet sich im Jahr 1890 in der Wüste Sinai. Die Geschichtsstränge der Vergangenheit beginnen bereits in Rebeccas und Floras Kindheit und Jugendzeit und werden ebenso bis ins Jahr 1890 erzählt. Besonders interessant ist eine weitere Gestaltung des Buches: die Autorin schreibt den Roman aus vielen unterschiedlichen Perspektiven. Hier beginnt sie mit den beiden Schwestern, wobei Rebecca mit ihrer lebensfrohen und abenteuerlustigen Art den Beginn macht. Geschickt werden zu dem Hauptgeschehen viele weitere kleine einzelne Geschichten erzählt und alles zusammen ergibt ein aufregendes Leseerlebnis voller Abenteuer.
Durch die Zeitsprünge hatte ich es eingangs etwas schwierig einzusteigen aber umso mehr man in die Geschichte einsteigt, desto mehr verwebt sich alles miteinander zu einer wundervollen Geschichte. Immer als ich dachte, was mag jetzt noch spannendes kommen was das bisher Geschehene toppen kann, rollt Lynn Austin eine völlig neue fesselnde Perspektive auf, die mich in den Bann genommen hat und mir bis zum Ende viel Spannung beschert hat.
Durch die unterschiedlichen Perspektiven muss man sich schon ein wenig konzentrieren, was nicht heißt, das der Roman schwierig zu lesen ist sondern eher, dass er inhaltlich sehr wertvoll ist und man einfach Zeit braucht, um die unterschiedlichen Perspektiven zu verinnerlichen und jede kleine einzelne mit erzählte Geschichte zu genießen.
Die biblische Botschaft die eigene Begabung zu erkennen und sie für Gott einzusetzen, ohne sich von der Gesellschaft davon abbringen zu lassen, kommt hier ganz klar rüber.
„Aber ich glaube, Gott wirbelt die Dinge manchmal durcheinander, nur um uns unser falsches Denken vor Augen zu führen.“ (S.245)

Die Autorin hat es geschafft, mir mehr als eine Freunden - und Glücks-Träne zu entlocken. Ich habe das Buch mit einem „Waow – was für eine tolle Reise durch das Leben der beiden Schwestern“ zugeklappt. Die Geschichte selbst, sowie auch die biblische Botschaft, die die Autorin vermitteln möchte, werden noch lange in mir nachhallen.

Fazit
Das Buch ist eines meiner echten Lesehighlights, das ich auch gerne nochmal weitere Male zur Hand nehmen und lesen werde. Lynn Austin hat sich damit tief in mein Herz geschrieben.

Bewertung vom 26.08.2018
Es ist nicht alles Gott, was glänzt
Keller, Timothy

Es ist nicht alles Gott, was glänzt


weniger gut

Timothy Keller möchte in seinem Buch helfen zu erkennen, wo eigentlich gute Dinge zu „Göttern“ werden die uns gefangen nehmen. Er will helfen, diese zu erkennen und sich von ihnen zu befreien.
Ich bin mit großer Neugier an dieses Buch herangegangen, weil ich entdecken wollte, was es alles von den alltäglichen Dingen sein kann, die es schaffen, uns so einzunehmen, dass sie wie Götter werden. Jedoch - umso mehr ich in das Buch eintauchte umso zwiegespaltener wurde meine Meinung hierzu. Man merkt auch bei Timothy Keller durch seine Auffassung recht schnell, dass er amerikanischer Herkunft ist. Ich stelle immer mehr fest, dass Autoren aus USA ein differenziertes Bibel- und Gottesverständnis im Gegensatz zu uns hier haben.
Für mich ist unumstritten, dass es viele Dinge gibt, aber auch Personen wie Freundschaften oder der Partner, die zu Götzen werden können. Aber die Art, wie er mit dem Thema umgeht ist für mich persönlich ziemlich heikel. Als es z B um das Thema Geld geht beurteilt er dies hart und stuft jeglichen Umgang ob leichtfertig Geld ausgeben und ein verschwenden oder sparsam leben und Geld zurücklegen als Götzendienst ein. Das ist mir zu hart und pauschal formuliert. Er begründet dies anhand der Bibel „Sorget euch um nichts …“
Setzen wir dies mal in die Realität um und konstruieren, dass kein Gläubiger Mensch mehr spart und etwas Geld zur Seite legt, ( obwohl wir einfach wissen, dass die Renten nicht mehr sicher sind und da manches ins Wanken gerät). Gerade ältere Menschen möchten vorsorgen um nicht vor dem finanziellen Aus zu stehen, oder sie legen sich Geld beiseite, um im Alter die Möglichkeit zu haben ein Altenwohnheim auszuwählen und nicht zum Sozialamt gehen müssen um dort Bitsteller zu sein. Gott hat dem Menschen auch einen gesunden Verstand gegeben und wenn man ihn nutzt, um für gewisse Dinge vorzusorgen sehe ich das einfach als ein notwendiges Übel in der heutigen gesellschaftlichen Situation und nicht als Sünde und daher muss ich dem Autor an dieser Stelle ganz klar wiedersprechen. Seine Ansichten passen vielleicht zu der gesellschaftlichen Situation in USA nicht aber zu unserer hierzulande.
Was den Partner angeht gebe ich ihm Recht, aber auch hier ist seine Theorie mit Vorsicht zu betrachten. Ich stimme ihm zu, dass Medien und Filmindustrie eine gelungene Beziehung zwischen Mann und Frau als Ziel eines glücklichen Lebens darstellen mit einem Happy End. Dies hat natürlich nichts mit der Realität zu tun und ist eine irreale Welt, da hat der Autor völlig Recht. Aber: bereits bei Adam hat Gott beschlossen, dass es nicht gut ist, dass der Mensch alleine sei und hat ihm eine Gehilfin geschaffen. Also ist eine Beziehung zwischen Mann und Frau durchaus etwas von Gott gewolltes und kein Götze.
Mich konnte das Buch nicht überzeugen und ich bin sehr zwiegespalten über die Ansichten des Autors.

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