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Ryria

Bewertungen

Insgesamt 62 Bewertungen
Bewertung vom 06.10.2024
Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
Reilly, K. J.

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen


ausgezeichnet

Ich wusste nicht, dass ich dieses Buch gebraucht habe, bis ich es gelesen habe. Eine wunderbare Geschichte über den Kampf zurück ins Leben nach Verlust und die ungewöhnlichen Freunde, die wir manchmal auf diesem Weg finden.
Asher hat seine Mutter in einem Autounfall verloren und lernt zufällig in einer Trauergruppe die gleichaltrigen Leidensgenossen Sloane und Will sowie den alten Henry kennen. Zusammen brechen sie zu einem Roadtrip auf, der sowohl sie als auch den Leser tief berühren wird.

Die Figuren wirken hierbei zutiefst authentisch, sie verhalten sich wie der Titel schon vermuten lässt so ziemlich gar nicht normal und dadurch sind sie doch total sympathisch. Man kann ohne Probleme mit ihnen mitfühlen und während ihrer Reise wachsen sie einem leicht ans Herz. Der Schreibstil unterstützt dies noch, er ist sehr leicht zu lesen und enthält sowohl lustige Stellen und Wortwitze als auch Passagen, die zum Nachdenken anregen und ein klein bisschen Weisheit vermitteln. Manchmal dachte ich, die Wiederholungen bestimmter Sätze und Gedanken wäre doch etwas zu viel, aber dann ist mir klar geworden, dass wir uns im Kopf von Asher befinden und es nur so richtig wäre, eben weil ihn bestimmte Sachen auch nicht loslassen.

Ich denke, manche Szenen der Handlung werden mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Ohne große Dramatik und nur mit kleinen Alltagssituationen werden hier super Gefühle vermittelt. Daher schließe ich mit einem Zitat des Buches: "Auf dem Weg verliebte ich mich in ein Auto voller Fremder - und die Hälfte von ihnen war tot" - oder wie hier, alle von ihnen waren fiktiv und doch so real.

Bewertung vom 26.09.2024
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3


sehr gut

Für mich war dies der erste gelesene Band der Reihe, aber der Einstieg ist gut gelungen, man lernt schnell und ohne Probleme die relevanten Charaktere und ein paar Hintergründe kennen.
Als der Bürgermeister stirbt, beschließen Mrs. Potts und ihre zwei Freundinnen kurzerhand, selbst bei den Ermittlungen mitzumischen und werden diesmal sogar offiziell von der Polizei als Beraterinnen eingesetzt. Dies hindert sie jedoch nicht daran, die eine oder andere Regel zu brechen, auf herrlich unkonventionelle Art und ohne Rücksicht auf Verluste. Das Ergebnis sind so einige unterhaltsame und lustige Momente, generell kann der Krimi besonders mit seinem (britischen) Humor punkten.

Auch über das Privatleben der Damen und ihre kleinen und großen Probleme erfährt man so einiges, teilweise hatte ich sogar das Gefühl, der Mordfall ist die eigentliche Nebenhandlung und das "Drumherum" der Hauptteil. An manchen Stellen hat mir dies gut gefallen, an anderen hätte ich mir mehr Fokus auf den Fall gewünscht. So gab es einige Details, die für mich nicht ganz rund waren am Ende, auch wenn mir die Auflösung im Grunde zugesagt hat.

Der Schreibstil war sehr angenehm, kurze Kapitel und viele Dialoge fördern ein flüssiges Leseerlebnis. Trotz dem grausigen Mordhintergrund bleibt es gemütlich und stressfrei, für Fans von Cosy Crimes daher ein optimales Buch.

Bewertung vom 26.09.2024
Das Lied des Gaukelspielers
Wasle, Ann-Kathrin

Das Lied des Gaukelspielers


ausgezeichnet

Auf ungewöhnliche Weise beginnt dieses Buch am Ende der Reise: Eine junge Frau trifft auf den geheimnisvollen Fährmann Balthasar im Jahre 1674, doch wie sind sie beide dort gelandet? Um dies herauszufinden springt die Geschichte zurück ins Jahre 1618 und der Leser erwacht zusammen mit Balthasar ohne Erinnerung in einem zerstörten Dorf. Die Suche nach Antworten führt uns einmal quer durch Deutschland und auch in das ferne Venedig, wo schon bald die Pest wüten sollte.

Ich fand es hierbei super spannend, dass man als Leser auf seine Reisen quasi mitgenommen wird und sich ebenso die ganze Zeit fragt, was damals passiert ist. Besonders begeistert war ich von den Perspektivenwechseln, immer wieder werden Abschnitte der Geschichte aus der Perspektive der Nebencharaktere erzählt, denen Balthasar begegnet. Passend zu den Personen ändert sich auch immer der Schreibstil ein wenig, sodass viel Abwechslung gegeben ist und einem die anderen Personen noch mehr ans Herz wachsen. Einige davon trifft man auch später wieder, auch wirkt die Geschichte wie ein großes Puzzle, an dem am Ende alle Teile ihren Platz finden.

Die geschichtlichen Hintergründe sowie die Beschreibung der damaligen Welt wirken ausführlich recherchiert und realistisch, man fühlt sich ein wenig wie auf einer spannenden Zeitreise. Zwar passen die magischen Elemente nicht so ganz zu diesem Realismus, jedoch sind sie nicht aufdringlich und fügen sich gut in den Glauben und die Vorstellungen der Menschen damals ein. Die Darstellung der Glaubenskonflikte und moralischen Probleme fand ich ebenfalls gut gelungen, diese haben auch zum Nachdenken angeregt.
Eine wunderbare Reise durch das 17. Jahrhundert mit interessanten Charakteren, die man so schnell nicht vergisst!

Bewertung vom 26.09.2024
Heart Racing
Juli, Katharina

Heart Racing


sehr gut

Ich muss gestehen, ich hatte vor diesem Buch absolut keine Ahnung von der Formel 1, daher war dies eine wunderbare Einführung in den Sport. Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Liam, einem aufstrebenden Fahrer, sowie Ronja, einer talentierten, aber noch ganz neuen, Renningenieurin erzählt. Zusammen mit ihnen reisen wir um die Welt, jedes Kapitel spielt an einem anderen Rennwochenende und somit an einem neuen Ort. Ein solcher Erzählstil war mir neu, aber fand die Idee echt spannend. Der einzige Nachteil war, dass größtenteils auch die Entwicklung der Beziehung zwischen Liam und Ronja nur an diesen Wochenenden stattfindet und zwischendurch quasi auf Eis gelegt ist. Dies wirkte an manchen Stellen ein wenig seltsam, war aber größtenteils in Ordnung.

Wenn man neu in der Formel 1 Thematik ist, aber auch als Fan, erhält man interessante Einblicke hinter die Kulissen des Sports: Hinter dem erfolgreichen Fahrer steht ein riesiges Team, mit ganz unterschiedlichen Aufgaben. Den Sportaspekt des Buches finde ich daher gut umgesetzt, bei der Liebesgeschichte hat es mich gestört, dass teilweise Drama künstlich geschaffen wurde. Anstatt miteinander zu reden sind die Charaktere sturköpfig und in ihren eigenen falschen Vorstellungen gefangen. Schön zu lesende Fortschritte in der Beziehung und Charakterentwicklung sind 50 Seiten später plötzlich wieder vergessen. Im Großen und Ganzen mochte ich die Charaktere, auch die meisten Nebencharaktere, nur dieses Drama war mir ein wenig zu viel.
Insgesamt hat mir die Lektüre aber viel Spaß bereitet und auch mein Interesse an der Formel 1 geweckt. Auf den nächsten Band, in dem ein Nebencharakter die Hauptrolle übernehmen wird, bin ich schon gespannt.

Bewertung vom 25.09.2024
Shine Bright Like a Treasure / The Monet Family Bd.1
Marczak, Weronika Anna

Shine Bright Like a Treasure / The Monet Family Bd.1


sehr gut

Vorweg soll gesagt sein: Dies ist der erste Band einer Trilogie, am Ende bleiben dadurch die meisten Fragen noch offen. Fand ich etwas schade, da ich mir zumindest ein paar Antworten gewünscht hatte, aber so bin ich natürlich nochmal extra motiviert, die Fortsetzung zu lesen.
Falls man sich davon nicht stören lässt, erwartet einen eine spannende Geschichte über die 15jährige Hailie, die ihre bekannte Familie verliert und von ihren ihr fremden 5 Halbbrüdern aufgenommen wird.
Am Anfang braucht man kurz, um die Brüder unterscheiden zu können, jedoch sind sie doch recht unterschiedlich und gut charakterisiert, sodass man sich schnell ein Bild von ihnen bilden kann. Im Verlaufe der Handlung wird dieses dann weiter vertieft oder auch ein wenig auf den Kopf gestellt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, man fliegt durch die Seiten. Teilweise fand ich Hailie jedoch ein wenig nervig, ihre Entscheidungen waren nicht immer nachvollziehbar und manche Aktionen/Gedanken eher unnötig für den Verlauf der Handlung. An manchen Stellen reagiert sie erwachsen, dann jedoch wiederum wie ein noch jüngeres Kind und sehr unvernünftig. Klar, sie ist ein Teenager, aber manchmal empfand ich es als nicht ganz passend.
Positiv wahrgenommen habe ich jedoch hingegen die Entwicklung der Beziehung zu ihren Brüdern. Zwar gab es hier auch einige Stolpersteine und Rückfälle, aber es war schön zu lesen, wie sich die Familie kennenlernt und langsam annähert.
Auch potentiell triggernde Themen werden behandelt, aber wer damit kein Problem hat, kann sich auf eine spannende Lektüre freuen, in der sich die Charaktere auch weiterentwickeln.

Bewertung vom 25.09.2024
Cascadia
Phillips, Julia

Cascadia


sehr gut

Kinder träumen ja gerne mal davon, dass ihre Zukunft wie im Märchen verlaufen wird: Happy End, Freundschaften und die Liebe halten ewig, alle sind glücklich. Cascadia interpretiert das Märchen Schneeweißchen und Rosenrot neu und zeigt dabei auf, was passiert, wenn man selbst als Erwachsener noch diesem kindlichem Märchenglauben nachhängt.
Ähnlich wie im Märchen treffen zwei Schwestern auf einen Bären, der auf ihre Insel schwimmt und sich anschließend ungewöhnlicherweise weigert weiterzuziehen.
Während die jüngere Schwester Sam ihn so schnell loswerden will und Angst hat, ist die ältere Elena geradezu fasziniert von dem wilden Tier.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Sam erzählt, sodass man als Leser eindrucksvoll mitbekommt, wie die Geschehnisse rund um den Bären und ihre schwerkranke Mutter ihrem mentalen Zustand zusetzen. Kombiniert mit den Beschreibungen rund um die Insel und ihrem trostlosen Job baut dies eine eindrucksvolle Atmosphäre auf, die immer mehr Untertöne von Horror annimmt, je weiter die Handlung fortschreitet.

Sam war mir hierbei nicht immer sympathisch, eher im Gegenteil, jedoch war sie ein durchaus interessanter Charakter. Teilweise hat mich ihr Verhalten jedoch doch etwas zu sehr gestört. Hierdurch sind ebenfalls einige Längen in der Erzählung entstanden, ich hatte das Gefühl, die Handlung tritt im Mittelteil etwas auf der Stelle. Insgesamt fand ich die Atmosphäre aber faszinierend und diese Interpretation des Märchens spannend.

Bewertung vom 23.09.2024
Tee auf Windsor Castle
Parker, Claire

Tee auf Windsor Castle


sehr gut

Tee auf Windsor Castle ist ein kleines, aber durchaus feines Buch über eine zufällige und doch sehr außergewöhnliche Begegnung. Kate nimmt an einer Führung durch Windsor Castle teil, verläuft sich auf der Suche nach der Toilette und freundet sich mit ihrer Retterin an: Betty, den meisten Menschen als Queen bekannt.

Es folgen viele unterhaltsame Dialoge, in denen diese zwei sehr ungleichen Menschen sich näher kennenlernen und auch voneinander lernen. Immer wieder teilt Betty auch ihre Lebensweisheiten mit Kate und dem Leser. Diese sind zwar nichts, was man nicht schon mal woanders gehört hätte, aber im Kontext doch ganz nett zu lesen.

Der Charme des Buches liegt hauptsächlich darin, dass Kate nicht ahnt, mit wem sie hier nachts noch um die Häuser zieht oder versteckte Liebespläne schmiedet. Betty kann hierdurch auch schön sie selbst sein, was zu einigen spaßigen Situationen führt. Auch Royals sind am Ende des Tages nur Menschen, dies wird hier ganz schön vermittelt.
Insgesamt ein süßes kleines Buch, besonders für Fans der Royals, das man gemütlich bei einer Tasse Tee auslesen kann.

Bewertung vom 16.09.2024
Silent Secrets / Mondia-Dilogie Bd.1
Flint, Alexandra

Silent Secrets / Mondia-Dilogie Bd.1


sehr gut

Eine geheime Bibliothek unterhalb Paris, eine Geheimgesellschaft, eine verlorene Tochter mit besonderen Kräften und Gegenspieler, die auch vor Mord nicht zurückschrecken - all dies führt in Silent Secrets zu einem abenteuerlichen Roadtrip quer durch Europa.
Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Sim und Remy erzählt, wodurch einem beide Charaktere gut nähergebracht werden und man als Leser zu Beiden eine gute Beziehung aufbaut. Abgesehen davon werden auch einige Nebencharaktere eingeführt, jedoch bleiben diese bis auf zwei Ausnahmen recht blass und auch bei diesen wünsche ich mir, im nächsten Band noch mehr von ihnen lesen zu können.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, die Kapitel sind nicht zu lang und bauen Spannung auf, gleichzeitig ist die Sprache schön unkompliziert. Die Beschreibungen fangen die Atmosphäre gut ein, ohne dabei zu überladen zu wirken.

Das Erzähltempo der Geschichte ist meiner Meinung nach passend, man lernt zunächst in Ruhe die Hauptcharaktere und ihre Welt kennen, bevor eine spannende Reise beginnt. Hier weist die Erzählung jedoch auch leichte Längen auf, da sich die Missionen dann doch später etwas ähneln - so war ich froh, als es schließlich in den letzten Teil ging. Anstatt einem Abschluss wird dann jedoch eher der nächste Band aufgebaut, auf den ich jetzt auch schon gespannt bin.
Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, allerdings ist noch ein bisschen Luft nach oben für den Folgeband, in dem die Handlung dann vermutlich auch richtig Fahrt aufnehmen kann, nachdem man hier jetzt alles dafür vorbereitet hat.

Bewertung vom 10.09.2024
Verlassene Nester
Hempel, Patricia

Verlassene Nester


ausgezeichnet

"Verlassene Nester" fühlt sich ein wenig wie ein Dokumentarfilm an: Wenige Jahre nach der Wende wirft man einen Blick in eine kleine Stadt in der ehemaligen DDR, lernt das Leben dort kennen und begleitet einige Einwohner auf besondere Art. Die dreizehnjährige Pilly steht hier im Mittelpunkt, aber auch ihr Vater, die Tanten und Freunde rücken immer wieder mal in den Fokus.
Besonderen Eindruck hinterlässt die Sprachgewalt, der Schreibstil wirkt sehr poetisch, die Symbolik ist gelungen und immer wieder entdeckt man schöne Wortschöpfungen und Formulierungen. Auch die Beschreibungen sind ansprechend, man fühlt sich leicht in die damalige Zeit und diese Stadt versetzt. Dies stellt jedoch gleichzeitig auch einen Kritikpunkt dar: Oft sind es zu viele beschreibende Abschnitte auf einmal, statt Handlung oder zwischenmenschlichen Interaktionen wird nur Atmosphäre geschaffen, was sich teilweise doch ziehen kann. Eine Kürzung hier hätte die tollen Beschreibungen eher glänzen lassen.

Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und dadurch viele zusätzliche Erfahrungsberichte und Hintergrundwissen erhalten, sodass ich das Buch und dessen Kontext besser verstehen konnte. Meiner Einschätzung nach würde ich ohne dieses Wissen über das Leben in der DDR vermutlich einen Stern weniger vergeben, da doch einige unbekannte Begriffe und Lebensumstände vorkommen.

Handlungsmäßig passiert nichts "Großes", viel mehr schaut man einigen Bewohnern in den Sommerferien zu, wie Pilly bei der Entdeckung ihrer Sexualität und ersten Gefühlen oder ihrer Tante beim Versuch, die Leerstelle der verschwundenen Mutter zu füllen. Auch wenn dies nicht im klassischen Sinne spannend ist, übte die Geschichte doch eine Art Sog auf mich aus und ich wollte weiterlesen. Ich kann mir jedoch auch vorstellen, dass es für manche Menschen etwas langweilig sein kann. Auch bleiben einige Fragen offen oder werden der eigenen Interpretation überlassen. Empfehlen kann ich dieses Buch zusammengefasst denjenigen, für die nicht alles geklärt sein muss und die sich gerne in atmosphärischen Beschreibungen verlieren.

Bewertung vom 09.09.2024
Scandor
Poznanski, Ursula

Scandor


ausgezeichnet

Wie oft antwortet man mit "Gut" auf "Wie gehts dir?", wie oft sagt man aus Reflex "Tut mir Leid"? Der technisch hochentwickelte Lügendetektor bestraft solche kleinen Alltagslügen, die man nicht mal wirklich als Lügen wahrnimmt, sofort, nämlich mit dem Rauswurf aus dem Spiel um 5 Millionen Euro. 100 Teilnehmer treten gegeneinander an, nur einer kann gewinnen und zahlreiche Challenges und schwierige Situationen überstehen.

Erzählt wird die Geschichte dieses Wettbewerbs abwechselnd aus der Sicht von Tessa und Philipp, was mir stilistisch sehr gut gefallen hat. Man bekommt so mit, wie beide mit den Herausforderungen umgehen und ihre eigenen Lösungen finden. Auch erhält man zwischendurch immer wieder Einblicke in die Fehler der anderen Teilnehmer, was einem gut vor Augen führt, wie schnell man eigentlich lügen kann. Schnell verfällt man als Leser auch in eine vorsichtige Haltung, man hinterfragt sein eigenes Alltagsverhalten und liest das Buch mit einer angenehmen Anspannung. Typisch für Poznanski werden auch schon früh kleine Hinweise gestreut, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Dies sorgt dafür, dass man als Leser super miträtseln kann, man fragt sich permanent "Was steckt dahinter? Was bedeutet dieser Hinweis?".
Hat man einmal angefangen, fällt es auch schwer wieder aufzuhören, man will wissen, was die Auflösung ist.
Ab und zu ziehen sich dagegen kleinere Szenen etwas in die Länge, aber im Großen und Ganzen hat dies meinem Lesespaß nicht geschadet.