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Benutzername: 
Anett H.
Wohnort: 
BRB

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Insgesamt 438 Bewertungen
Bewertung vom 17.06.2024
Missy und das halbseidene Kleid (eBook, ePUB)
Birtwell, Holly

Missy und das halbseidene Kleid (eBook, ePUB)


gut

„Missy und das halbseidene Kleid“ ist der 1. Teil der Serie „Mit Charme, Schirm und Mord“.
Missy betreibt einen Vintage-Laden in der kleinen Stadt Torquay. Zu jedem Kleidungsstück erzählt sie eine Geschichte, entweder recherchiert oder erfunden. Das macht sie bei ihren Kunden sehr beliebt. Und auch sie selbst trägt diese Mode gerne. Eines Tages findet sie sich plötzlich als Schauspielerin in einer Laienspielgruppe wieder. Es geht um einen Mord am Strand. Kurz darauf ist die Schauspielerin wirklich tot. Und Missy findet eine gefährliche Zigarettenspitze in einem Seidenkleid, das ihr ins Geschäft geliefert wurde. Könnte das die Tatwaffe sein? Sie geht zu Inspektor Corning, um ihn über ihren Fund zu informieren. Dort gerät zuerst sie in Verdacht, dann ihr Lieferant, in den sie heimlich verliebt ist. Und dann konfrontiert sie der Inspektor auch noch mit ihrer Vergangenheit. Sie fühlt sich nicht ernst genommen und macht sich selbst auf die Suche nach dem Mörder. Ihr Laden und ihre Liebe zu Verkleidungen helfen ihr dabei, anonym an Informationen zu gelangen. Dabei gerät sie immer wieder in verrückte Situationen und kommt auch dem Geheimnis ihrer eigenen Familie näher.
Missy ist eine interessante und vielschichtige Hauptfigur, die in einen mysteriösen Mordfall verwickelt wird. Sie wirkt immer ein wenig schusselig, manchmal handelt sie auch unüberlegt und naiv. Sie scheint auch ein bisschen chaotisch zu sein, lebt in ihrem Laden und ich glaube, die Hygiene kommt auch ein bisschen zu kurz. Auch ihre Freundin Zoe ist ihr eine große Hilfe bei den Ermittlungen. Manche Aktionen konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, Missy lässt oft einfach alles stehen und liegen und stürmt einfach los, stößt Leute vor den Kopf und bringt sich in Gefahr. Die Polizei ist nicht wirklich aktiv und nimmt Missy, verständlicherweise, auch nicht ernst.
Die Charaktere sind gut beschrieben und ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Der Schreibstil ist gut und lässt sich flüssig lesen.
Das Cover finde ich sehr schön und passend zum Inhalt.

Bewertung vom 10.06.2024
Tod auf den Wellen (eBook, ePUB)
Heinig, Sophie

Tod auf den Wellen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die junge Anaïs Cidane nutzt die Jungfernfahrt der Titanic, um nach Amerika zu reisen. Währenddessen bleibt ihr Verlobter Oliver in Frankreich, um vor der Hochzeit noch einige geschäftliche Dinge zu erledigen. Auf dem Schiff trifft Anaïs auf berühmte Persönlichkeiten aus Mode, Kunst und Politik. Sie ist sehr beeindruckt, auch von der Größe und Ausstattung des Dampfers. Sie lernt den charmanten Eric Norwood kennen, den sie sofort in seine Schranken weisen muss.
Doch schon bald findet die junge Stewardess Viona eine ermordete junge Frau in ihrer Kabine. Viona ruft Anaïs, die sofort ihren Ermittlerinstinkt walten lässt. Dafür hat sie in ihrer Vergangenheit schon viel Erfahrung gesammelt. Als sie Eric von der Toten erzählt, ist dieser schockiert und erzählt ihr interessante Dinge. Auch in Viona Parish findet sie eine Vertraute und Helferin, da sie sich auf dem Schiff auskennt. Alle zusammen versuchen nun, den Mörder zu finden und geraten selbst in Gefahr.
Anaïs ist eine selbstbewusste junge Frau, die für die damalige Zeit ungewöhnlich, allein reist. Mit ihrem Bruder, einem Kommissar der nordfranzösischen Polizei, war sie viel in der Region unterwegs, um mit ihm Mordfälle zu untersuchen. Auch das ist ungewöhnlich, er hat sie sogar dazu ermutigt. Das hilft ihr hier auf der Titanic natürlich sehr. Sie bezieht Eric in ihre Ermittlungen mit ein, was er sichtlich genießt. Auch Anaïs fühlt sich nach einer Weile wohl in seiner Nähe und ich finde ihre lockeren Späße sehr amüsant.
Ihre Gedanken und Überlegungen, aber auch ihre Wut über die Behandlung und Geringschätzung der Frauen drückt sie in Briefen an ihren Verlobten aus, die sie vorerst nicht verschicken kann.
Das Lesen war manchmal nicht einfach, da man ja weiß, was nur wenige Tage später mit der Titanic passiert ist. Es werden auch einige authentische Passagiere und Besatzungsmitglieder benannt, von denen einige tatsächlich beim Untergang des Schiffes ums Leben kamen, was noch bedrückender ist.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Handlung war spannend, die Auflösung schlüssig und die Autorin hat gut recherchierte Details, die sich ebenfalls im Nachwort noch ausführlicher finden, eingefügt. Es ist eine sehr gelungene Mischung aus Wahrheit und Fiktion.
Ebenfalls finde ich das Cover sehr schön. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 06.06.2024
Mord auf dem Königssee
Leibrock, Felix

Mord auf dem Königssee


sehr gut

„Mord auf dem Königssee“ ist der 3. Teil für Simon Perlinger. Zu Beginn findet sich ein Personenverzeichnis, was für mich sehr hilfreich war.
Die Touristen freuen sich auf die Schifffahrt über den Königssee mit seinem herrlichen Panorama auf die Berge und das berühmte Echo. Doch bevor dieses erklingt, wird im Instrumentenkoffer des Flügelhorns eine abgetrennte Hand mit einem Ring gefunden. Noch ehe sich der Schock der Passagiere gelegt hat, naht die nächste Katastrophe in Form von sechs Booten mit toten Priestern.
Selbst für Simon Perlinger, Polizeibergführer und Leiter der Kripo Berchtesgaden, ist das kein einfacher Fall. Er führt ihn nach Höglwörth, wo sich wieder eine Bartholomäusbruderschaft angesiedelt hat. Doch so einfach ist die Lösung nicht. Immer weiter gehen die Verstrickungen und es tauchen viele neue Personen auf.
Zwischendurch gibt es Wechsel in das 17. Jahrhundert, als der Ring das erste Mal auftauchte. Dadurch konnte man seinen Weg bis in die Gegenwart ein ganzes Stück verfolgen. Die damaligen Ereignisse, die auch von der Hexenverfolgung berichten und Folterszenen beschreiben, sind nicht einfach zu lesen.
Auch Simons Großvater, ein Historiker, wird wieder in den Fall einbezogen und recherchiert in der Klosterbibliothek, wo er den alten Guido kennenlernt. Denn für nur drei Ermittler ist der Fall dann doch zu groß, da muss man auf private Ressourcen zurückgreifen, was sich aber durchaus gelohnt hat und Ludwig hatte Spaß daran, in alten Chroniken zu lesen.
Es ist ein sehr spannender, grausamer, aber letztendlich auch sehr trauriger Fall. Dabei geht es um die Vergehen von Priestern, Exorzismus und noch viele andere schändliche Taten.
Der Fall ist sehr verzwickt. Es gibt viele Irrungen und Verwirrungen. Unwichtig erscheinende Personen rücken plötzlich in den Fokus der Ermittlungen, bis sich am Ende die Zusammenhänge ergeben. Das Ende fand ich auch etwas lang und kompliziert. Einige Stellen musste ich mehrmals lesen, um mit den Namen und Verbindungen der Einzelnen nicht durcheinanderzukommen. Aber dann war die Auflösung schlüssig. Der Epilog ist noch eine zusätzliche Abrundung, wo es auch für Simon ein Happy End gibt.
Sehr schön und idyllisch fand ich die Beschreibung der Kulisse rund um den Königssee, die ganz im Gegensatz zu den dramatischen Ereignissen steht.
Die Charaktere sind sehr gut und authentisch beschrieben. Einige im Buch genannten Vorkommnisse beruhen auf wahren Begebenheiten.
Das Cover ist wieder sehenswert und passt sich den Vorgängerbüchern an. Sehr schön finde ich auch den farbigen Buchschnitt.

Bewertung vom 03.06.2024
Der Puppenkünstler
Summer, Drea

Der Puppenkünstler


ausgezeichnet

„Der Puppenkünstler“ ist der 3. Teil der Teufel und Graf-Reihe. Für mich ist es das erste Buch dieser Ermittler.
Auf einem Friedhof in Niebüll wird eine tote Frau gefunden, hergerichtet wie eine Puppe. Alles deutet auf den Puppenkünstler hin, der vor einem Jahr als Serienmörder verhaftet wurde. Allerdings beteuerte er immer seine Unschuld. Inzwischen hat er Selbstmord begangen. Hatte er recht und der wahre Täter mordet weiter? Oder ist er etwa gar nicht tot? Für die beiden Ermittler Stefanie Teufel und Jan Graf beginnt eine ungewisse Zeit mit vielen Zweifeln. Die alten Akten werden noch einem gewälzt und neu darüber diskutiert, wobei Steffi sich eine eigene Meinung gebildet hat und ziemlich ungeduldig reagiert.
Währenddessen hat der Mörder sein nächstes Opfer gefunden. Die Zeit rennt den Ermittlern davon und der Täter mordet immer weiter.
Es ist eine sehr spannende und rasant geschriebene Story mit immer neuen Wendungen. Auch wird aus der Sicht des Mörders geschrieben, was interessant ist.
Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Steffi mit ihrer Links-Rechts-Schwäche ist immer ungeduldig. Jan dagegen ist der ruhigere Partner, der erst alles abwägen würde, aber oft keine Gelegenheit dazu bekommt, weil Steffi schon losstürmt. Dann gibt es noch die „Twins“ Vogt und Kettel. Gerade letzterer ist sehr arrogant und sammelt auch gern die Lorbeeren ein, die eigentlich andere verdient hätten. Doch am Ende ist er doch noch hilfreich.
Auch das Inselflair wird sehr schön dargestellt, tritt aber nicht auffällig in den Vordergrund.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf den nächsten Teil.

Bewertung vom 30.05.2024
Grado in Angst
Nagele, Andrea

Grado in Angst


ausgezeichnet

„Grado in Angst“ ist der 9. Teil der Adria-Krimis und für mich das zweite Buch der Reihe.
Maddalenas Traum vom Sterben ist kurz darauf grausame Realität geworden. Als bekannt wird, dass mehrere Frauen an unerkannten Krankheiten starben und Maddalenas beste Freundin ebenfalls ins Krankenhaus eingeliefert wurde, versucht sie mit ihrem Team mehr herauszufinden. Auch mit Hilfe von Gianna, der Frau des Gynäkologen Gianluca Pirandelli, haben sie einen schrecklichen Verdacht, der sich immer mehr erhärtet, als Gianna erdrückende Beweise findet und ihr Mann verschwunden ist.
Für Maddalena ist es ein sehr persönlicher Fall, der sie an ihre Grenzen bringt. Sie muss im Dienst funktionieren und privat hat sie Angst um ihre Freundin und muss das Leben deren Kindes organisieren, da der Vater dazu nicht in der Lage ist. Zum Glück hat sie gute Freunde und auch ihr Team übernimmt nebenbei einige Aufgaben. Sie alle halten in dieser schweren Zeit fest zusammen und gemeinsam gelingt die Aufklärung.
Aus einer anderen Perspektive erlebt man, wie sich der Arzt verhält.
Das Buch ist sicher kein typischer Krimi, in dem es eine Leiche gibt und die Suche nach dem Täter beginnt. Aber trotzdem fand ich es spannend, wahnsinnig traurig und entsetzlich.
Das Ende kam für mich auch etwas abrupt, obwohl man ja schon recht früh wusste, was passiert ist. Trotzdem hätte ich gern noch einige Seiten mehr gehabt.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und auch das Cover ist ganz toll.

Bewertung vom 21.05.2024
Die Tote im Feuer
Paulsen, Hanna

Die Tote im Feuer


ausgezeichnet

Lina und ihr Verlobter Sönke stehen kurz vor der Hochzeit und wollen sich am Osterfeuer am Strand von Wyk erfreuen. Dann wird eine verkohlte Leiche im Feuer entdeckt. Das ruft Staatsanwalt Broder Jacobsen und Hauptkommissar Thies Hansen vom Festland auf die Insel. Broder ist vor vielen Jahren nach einem tragischen Vorfall von der Insel und seiner Jugendliebe Lina weggegangen. Nun stehen sie sich wieder gegenüber und er wird sogar zu ihrer Hochzeit eingeladen. Ob das eine gute Idee ist? Noch dazu, weil in ihren Bekanntenkreis ermittelt wird?
Broder ist mit seinen 28 Jahren bereits Staatsanwalt. Obwohl er sich noch profilieren muss, ist er sehr sympathisch und lässt sich von dem älteren Kommissar nicht einschüchtern. Doch im privaten Umgang mit Lina und ihrer Schwester ist er immer etwas unbeholfen und unsicher. Gerade, was Emma betrifft, die ihn offensichtlich anbaggert.
Hauptkommissar Hansen ist ein alter, etwas gemütlicher Brummbär und würde lieber ohne den Staatsanwalt arbeiten, was er ihn ab und an spüren lässt. Er spricht Dinge direkt an und verfällt dabei oft in den plattdeutschen Dialekt, was mir sehr gefällt. Auch die anderen Charaktere sind authentisch dargestellt. Ebenfalls kommt das Inselflair gut zur Geltung und es kommt Urlaubsstimmung auf.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, es ist von Beginn bis Ende spannend, der Fall ist gut und abwechslungsreich konstruiert, es gibt immer neue Wendungen und Verdächtige. Der Schreibstil ist mitreißend und packend. Auch das Cover passt super zur Handlung.
Insgesamt war es für mich ein großes und spannendes Lesevergnügen.

Bewertung vom 18.04.2024
Potsdamer Intrigen
Heinze, Carla M.

Potsdamer Intrigen


ausgezeichnet

„Potsdamer Intrigen“ ist der 5. Teil der Enne-von-Lilienthal-Krimis und für mich das erste Buch der Reihe.
Als in der Kantine des Landtages eine Leiche gefunden wird, ruft das Kriminalrat Maik von Lilienthal und sein Team auf den Plan. Kurz danach gibt es eine weitere in einem Hochbehälter auf dem Ruinenberg. Die Ermittlungen gehen zügig voran und es kommen erste Zusammenhänge zwischen den Toten zutage. Diese führen weit in die DDR zurück.
Hilfe bekommt das Team von Lilienthals Mutter, der pensionierten Fallanalytikerin Enna, der zu Hause die Decke auf den Kopf fällt. Ebenfalls mischt ihr Partner, der ehemalige Kriminalrat Körner mit. Die beiden sind ein sehr aufgewecktes und sympathisches Paar, was eine ganze Menge zur Lösung beitragen kann. Insiderwissen trägt dazu der Gerichtsmediziner Enderlein bei, mit dem sie gut befreundet sind. Gerade Enna bringt sich charmant und fast unbemerkt in die Ermittlungen ein. Sie lässt sich von ihrem grummeligen Sohn nicht aus der Ruhe bringen, ist immer freundlich und bewahrt die Ruhe. Ich mag sie sehr.
Es ist eine sehr interessante, spannende und teils traurige Geschichte. Erzählt wird nicht nur von den Ermittlungen, sondern auch von persönlichen Schicksalen einiger Beteiligter. Dabei sind recht viele Personen involviert, früher und heute, die teilweise ihre Namen geändert haben. Da muss man schon etwas aufpassen beim Lesen, um den Faden nicht zu verlieren.
Bei den Ermittlern war ich über die privaten (Ex)Beziehungen untereinander des recht kleinen Teams verwundert. Aber das scheint ja nicht wirklich zu funktionieren. Die Charaktere sind authentisch dargestellt. Lilienthal ist oft etwas ungeduldig und, gerade, wenn seine Mutter auftaucht, auch genervt. Kriminalkommissarin Susanne Riemeister will in Berlin Karriere machen und ist auf dem Sprung. Dieser Fall geht ihr ziemlich an die Nieren und sie ist manchmal etwas neben der Spur. Auch die anderen im Team sind gut beschrieben, wie der immer überarbeitete Langner von der Spurensicherung und der leicht schrullige Gerichtsmediziner. Heike ist ein Rechercheass. Was sie so alles aus der Vergangenheit ausgräbt, ist der Wahnsinn.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Auch das Cover ist toll.

Bewertung vom 11.04.2024
Manchmal hilft nur fauler Zauber (eBook, ePUB)
Lux, Nicola

Manchmal hilft nur fauler Zauber (eBook, ePUB)


sehr gut

Anna hat ihren Traumprinzen gefunden, Hartmut verkörpert alles, was sie sich wünscht. Es wurde geheiratet. Aber schon auf der Feier zeichnet sich die Katastrophe ab.
Als sie von einer unbekannten Tante ein Haus auf Amrum erbt und Vida kennenlernt, die Wohnrecht im Haus hat, schmieden die beiden einen Plan, um Hartmut loszuwerden. Und Anna tritt in den „Club der Hexen“ ein. Bald ist Anna glücklich auf Amrum, in ihrem Häuschen und mit der Freundschaft zu Vida. Auch macht sie eine neue Bekanntschaft und fühlt sich wie ein verliebter Teenager. Besser hätte alles nicht kommen können. Alles ist gut, bis der Club der Hexen einen weiteren Plan fassen muss. Danach passierte eine lange Zeit nichts. Es wurde der Tagesablauf von Anna geschildert, viele Sagen der Insel erzählt und inseltypische Touristenanlaufpunkte genannt und beschrieben. Das zog sich zwar etwas in die Länge, war aber auch nicht uninteressant.
Trotzdem die Geschichte ziemlich abstrus und an den Haaren herbeigezogen ist, habe ich mich doch sehr amüsiert. Es gibt einige Morde, doch auch diese sind eher lustig beschrieben. Da das Buch als Roman und nicht als Krimi ausgewiesen ist, finde ich das auch in Ordnung.
Auch der Schreibstil ist locker und humorvoll und durch die kurzen Kapitel ging das Lesen zügig voran.
Anna scheint ein reines Multitalent zu sein, von Reiten bis Kitesurfen kann sie anscheinend alles. Sie hat auf der Insel viele Freunde und ein neues Zuhause gefunden. Auch die anderen Charaktere sind authentisch dargestellt und haben mir mehr oder weniger gefallen. Es gab viele Inselbeschreibungen von Amrum und auch Föhr, was zu einer gewissen Urlaubsstimmung führte. Ob der Club der Hexen weiterhin aktiv ist, ist nicht bekannt. Man sollte sich dort keine Feinde machen.
Im Anhang gibt es noch verschiedene friesische Rezepte zum Nachmachen, die im Buch genannt wurden.

Bewertung vom 25.03.2024
Schneeweißchen stirbt
Haller, Elias

Schneeweißchen stirbt


ausgezeichnet

„Schneeweisschen stirbt“ ist der 3. und letzte Teil der Grimm-Reihe. Man sollte auf jeden Fall die Vorgängerbücher gelesen haben, da es eine fortlaufende Handlung ist.
Zu Beginn gibt es eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse aus den letzten beiden Teilen, was sehr hilfreich ist.
Kriminalhauptkommissarin Nora Rothmann ist nach den furchtbaren Ereignissen, bei denen sie schwere Verletzungen davongetragen hat, zurück im Dienst. Dort spürt sie die Veränderungen, die in der Zwischenzeit vorgenommen wurden. Und das nur, um die schlimmen Dinge, die bei den Polizeibehörden und im Senat passiert sind, zu vertuschen.
Doch noch immer ist die Organisation Grimm nicht enttarnt. In den letzten Jahren gab es weitere ‚Märchen-Morde‘, auch immer wieder Festnahmen und Verurteilungen, aber keiner verrät den eigentlichen Drahtzieher. Und weiterhin kursieren Snuff-Filme im Darknet, die auf weitere Märchen hindeuten, nach denen gemordet wird.
Während Nora ihren Therapeuten zu überzeugen versucht, dass mit ihr alles in Ordnung ist und sie einfach nur ihren Job, gegen korrupte Beamte zu ermitteln, machen will, versucht ihr ehemaliger Vorgesetzter Konrad König, von seiner Kollegin Manja Steinke zu erfahren, wo sie gefangen gehalten wurde.
Als es bei einer Gala zur Einführung des neuen Landespolizeipräsidenten plötzlich eine angebliche technische Panne gibt, sind die Anwesenden entsetzt und Nora wieder voll im Geschehen. Dieses Mal geht es um das Märchen „Allerleirauh“. Nunmehr scheint allerdings jemand unter den Grimm-Anhängern aufzuräumen und Verbrechen aus der Vergangenheit werden aufgeklärt.
Das Buch ist wie gewohnt sehr mitreißend geschrieben und von der ersten bis zur letzten Seite super spannend. Die guten und bösen Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet. Man kann eigentlich niemandem trauen. Alles ist ein Netzt aus Lügen und Korruption bis in die höchsten Kreise.
Am Ende bestätigte sich mein Verdacht vom Ende des zweiten Teils, allerdings anders als gedacht. Es ist traurig und dramatisch. Wie König so schön sagte, es gibt keine Gewinner, nur Verlierer.
Die Trilogie ist eine super spannende und grausame Reihe, die es zu lesen lohnt.
Das Cover ist auf die beiden ersten Teile abgestimmt, dieses Mal mit einem weißen Schwan auf rotem Hintergrund.

Bewertung vom 18.03.2024
Das Blut der Nordsee / Jaspari & van Loon ermitteln Bd.2
Jacob, Fynn

Das Blut der Nordsee / Jaspari & van Loon ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

„Das Blut der Nordsee“ von Fynn Jacob ist der 2. Fall für die Ermittler Iska van Loon und Marten Jaspari. Auch wenn der Fall in sich abgeschlossen ist, lohnt es sich, mit dem ersten Teil zu beginnen, da man die Ermittler dort kennenlernt.
In den Niederlanden wird ein Auto mit einer toten Frau aus dem Wasser gezogen. Sie wird als Teeske Saathoff identifiziert, eine Journalistin aus Norddeutschland. Iska van Loon, die als länderübergreifende Ermittlerin arbeitet, übernimmt den Fall und trifft auch wieder auf Marten Jaspari, ihr deutsches Pendant. Zuerst ermitteln sie zusammen auf Föhr, lernen die Familie der Toten und deren Umfeld kennen. In diesem Zusammenhang erfahren sie, dass Teeske an einer Story zum Küstenschutz arbeitet. Dabei hat sie Kontakt zu der niederländischen Firma Epsilon aufgenommen, welche verantwortlich für den Küstenschutz an der Nordsee ist. Das führt dazu, dass Iska hauptsächlich in den Niederlanden ermittelt und Marten auf Föhr. Beide bekommen interessanten Informationen zugespielt, die sie nun auswerten müssen. Alles weißt auf die Firma hin. Doch auch auf der Insel gibt es Einiges aus der Vergangenheit der Familie Saathoff, was nun wieder allgegenwärtig ist.
Es ist ein sehr spannendes, aber auch interessantes Buch, bei dem man viel über das Sturmverhalten, den Küstenschutz und Deichbau erfährt. Die Beschreibungen, wie der Sturm heranzieht und alles an sich reißt, sind sehr beängstigend.
Der Schreibstil ist gut, die Kapitel sind relativ kurz und ich konnte zügig lesen. Das Ende war noch einmal sehr traurig.
Die Ermittler gefallen mir sehr gut. Jeder der beiden hat auch ein Privatleben. Iska freut sich, dass der Kontakt mit ihren Kindern so gut verläuft und Marten hat mit der Tatsache zu kämpfen, dass seine Freundin berufsbedingt nach Hamburg gezogen ist und sie nun eine Fernbeziehung führen.
Das Cover passt zur Handlung und auch zum ersten Teil der Reihe. Es zeigt einen düsteren Himmel, der vielleicht eine Sturmflut ankündigt.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.