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Len
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Ich lese gern und liebe Reisen!

Bewertungen

Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2014
Der kleine Wassermann. Herbst im Mühlenweiher
Preußler, Otfried;Stigloher, Regine;Napp, Daniel

Der kleine Wassermann. Herbst im Mühlenweiher


sehr gut

Schönes Kinderbuch mit sehnsuchtsweckenden Herbstbildern


Der kleine Wassermann spielt mit seinen Menschenfreunden am Mühlenweiher und lässt Drachen steigen. Da seine Freunde Herbstferien haben, laden sie den Wassermann ein, sie in die Berge zu begleiten.
Aber ein Wassermannkind hat keine Ferien und muss seiner Familie helfen, um die Unterwasserwelt auf den Winter vorzubereiten. Der kleine Wassermann beschließt alleine etwas zu unternehmen…

Die Geschichte gefällt mir gut, sie unterstreicht den Tatendrang und den Willen von kleinen Kindern, auf eigenen Füßen zu stehen und selbstständig handeln zu wollen. Zeigt aber auch ohne den erhobenen Zeigefinger, was daraus für Folgen entstehen können und ist deshalb auch sehr lehrreich.

Das Buch ist sehr liebevoll gezeichnet, die Bilder sind in warmen Herbsttönen gehalten und wecken die Sehnsucht nach einem trockenen, sonnigen Herbst, den man gern draußen in der Natur verbringen möchte.

Die Texte von Ottfried Preußler enthalten sehr viele bildgebende Adjektive, die die Vorstellungskraft fördern. Leider muss ich aber sagen, dass der Erzählstil für kleinere Kinder doch noch schwierig ist, weshalb ich meinem Kind die Geschichte nur frei erzählen, und noch nicht vorlesen kann. Zudem finde ich es schade, dass das Buch für die relativ wenigen dünnen Seiten, mit 12,99 € doch recht teuer, und somit wohl leider nicht für alle Eltern erschwinglich ist. Zumal ich mir für diesen Preis auch stabilere Pappbilderbuchseiten oder wenigstens festeres Papier wünschen würde. Hier zahlt man den guten Namen des Autors wohl mit.

Meinen Sohn, erst 2 ½ Jahre alt, hat das Buch sehr begeistert und wird nun ab sofort oft zum Lesen raus geholt.

Trotz dessen mir ein paar Kleinigkeiten, die ich oben erwähnte, nicht gefallen haben, ist es doch ein liebevoll gestaltetes Kinderbuch, für welches ich 4 von 5 Sternen vergeben möchte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.09.2014
Der Besuch
Blum, Hila

Der Besuch


gut

Nati und Nili leben mit den beiden Töchtern Dida und Asia in Israel. Diese sind in den Sommerferien beide eine Zeit lang nicht da. So haben Nati und Nili Zeit zusammen, mal ganz allein. Aber kommen sie auch wieder ohne die dauerhafte Anwesenheit ihrer Kinder zurecht? Spüren sie noch eine Verbundenheit zueinander?

In diesem Sommer kündigt sich zudem ein Besuch an, jemand der ihnen vor Jahren aus einer finanziellen Notlage geholfen hat, als sie, noch frisch verliebt, in Paris waren. Was möchte er von ihnen, nach all den Jahren?


Der Schreibstil ist schwierig zu beschreiben. Die Autorin Hila Blum, gibt sich nicht mit langweiligen Sätzen ab. Sie sind stattdessen oft ausgeschmückt, detailliert und an anderen Stellen kurz und manchmal fast schon zu prägnant.

Die Geschichte springt zwischen Nilis Vergangenheit und der Gegenwart hin und her. Nicht selten laufen auch ihre Vergangenheitsgedanken nicht chronologisch in einer Reihenfolge ab, was gerade zu Beginn, interessant aber auch sehr anstrengend ist.

Der Sprung durch die Zeit bewirkt, dass man sich diesem vertraut fühlt. Wie oft schweifen wir in unserer Gegenwart immer mal wieder zu verschiedenen vergangenen Szenen unseres Lebens?
Diese Tatsache aber in einem Buch vorzufinden, kann auch ermüdend sein und hemmt den Lesefluss doch das ein oder andere Mal.

Charaktere:
Die Figur die man am besten kennen lernt ist Nili. Da man ja immer in ihrem Kopf ist. Sie hat sehr interessante Gedankengänge, diese sind aber leider zu oft durch emotionale Unsicherheit geprägt. Sie stellt ihr Leben und das Zusammenleben mit ihrer Familie, besonders im Hinblick auf ihre Beziehung zu Nati, ständig in Frage und wirkt dadurch sehr unzufrieden. Sie ist auch voll von versteckten Anschuldigungen. Über ihr Leben zu erfahren wirkt daher oft erdrückend und lähmend.
Über ihren Mann, Nati, erfährt man am wenigstens. Gern hätte ich mehr von seiner Perspektive aus, eine Sicht auf die Dinge gehabt.

Nilis Mutter Hanna, ihre Schwester Uma und Asia sind nur Nebenrollen, von denen man dann und wann etwas erfährt, aber aus meiner Sicht noch tiefgehender darauf eingegangen werden könnte. Dida ist eine interessante Persönlichkeit, auch weil sie so seltsame Hobbys hat. Es ist schwierig das Verhältnis zwischen Nili und ihr zu verstehen.
Gerade die Charaktere von Nili und Dida sind sehr gut ausgearbeitet. Auch wenn ich persönlich Nili sehr unsympathisch finde…
Gern hätte ich noch mehr über Uma und ihr Leben erfahren. Auch, ob Nati tatsächlich so gehandelt hat, wie Nili jahrelang vermutete, wird nicht aufgeklärt.


Meine Meinung:
„Der Besuch“ ist Hila Blums Erstlingswerk, wobei ich gleich erwähnen muss, dass der Besuch an sich und auch der Klappentext in dem dieser erwähnt wird, doch sehr irreführend sind. Die Geschichte um den Herrn Duclos, also dem französischen Besucher, wird nur zu Beginn und am Ende des Buches aufgeführt. Alles was zwischen diesem Abschnitt liegt, hat fast nichts damit zu tun.
Es geht insgesamt tatsächlich nur um Nilis Leben, und wie sie es erlebt, mit allen Emotionen die dazu gehören.

Wer also wie ich eine aufgeregte Geschichte rund um den Besuch mit Intrigen, spannenden Ansichten und Geheimnissen erwartet hat, ist mit diesem Buch eher schlecht bedient.

Wem hingegen es gefällt, tief in die unterschiedlichen Abgründe und verborgenen Gedanken die über das offensichtliche eines Protagonisten hinausgehen, einzutauchen, der wird seine Freude hieran haben. „Der Besuch“ besticht eher durch Tiefgründigkeit, Unaufgeregtheit und unterschwelliger Spannung und ist somit für anspruchsvolle Leser.

Da ich mich eher zu der ersten Kategorie zähle, konnte ich wohl die wahre Schönheit dieses Buches nur teilweise für mich übernehmen, weshalb es von mir nur als mittelprächtig angesehen wird und wohl schnell vergessen wird. Ich bewerte es mit 3 Sternen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.09.2014
12 Stunden Frist
Laue, Mara

12 Stunden Frist


gut

Die kleine Marie-Claire wird entführt. Ihr Vater, Manfred Thaler, wird gezwungen ein Computerspiel zu spielen, welches er selbst auf den Markt gebracht hat. Die Entführer lassen ihm 12 Stunden Zeit. Schafft er es nicht das Spiel zu gewinnen, wird seine Tochter sterben müssen…

Cover:
Das Cover ist recht unaufdringlich gehalten, nahezu eintönig blau. Bei genauer Betrachtung, sieht man eine Art Schachbrett, welches wohl dem Spiel TRENIGMARIS, welches Herr Thaler nun spielen muss, nachempfunden sein soll.


Schreibstil:
Das Buch ist recht angenehm und weitgehend flüssig zu lesen. Erzählt wird in der Vergangenheitsform.
Gehäufte Rechtschreibfehler und seltsame Satzstellungen schmälerten meinen Lesefluss ein wenig, da sollte noch nachgebessert werden.

Die Story ist in 3 Teile aufgeteilt:

• Das Verbrechen aus Sicht der Ermittler, Roman
• Die Täterperspektive, Kurzroman
• Die Sicht von Ricky Schäfer, erzählt in der Ich-Perspektive, Kurzgeschichte


Charaktere:
Die Charaktere sind bis auf wenige Ausnahmen alle sehr unsympathisch. Herr Thaler, der den Ermittlern nicht die wichtigen Antworten gibt, die sie benötigen. Seine Frau Monique Thaler, die ständig nur am Heulen ist, und die zusätzlich mit ihrem französischen Akzent nervt, sowie Ricky Schäfer, die eine große Klappe hat und sehr kalt wirkt. Die Protagonisten sind dennoch mit ihren scheußlichen Charakterzügen gut ausgearbeitet. Allgemein wirkt die Atmosphäre der Agierenden untereinander, emotional recht kühl.
Am Liebsten ist mir die ruhige Art des Ermittlers Aktan Sunay. Angenehm unaufdringlich und von allen wohl der Aufrichtigste.


Meine Meinung:

Ich hatte das Glück, den Roman in einer Leserunde bei lovelybooks, welche direkt von der Autorin des Buches, Mara Laue, begleitet wurde, zu lesen. Das hat natürlich den großen Vorteil, dass man bei Unklarheiten oder Fragen zur Story, die Sicht der Autorin geschildert bekommt. Dafür möchte ich ihr nochmals meinen Dank aussprechen.

Vorab muss ich sagen, dass mir die Idee, eine Geschichte aus drei Perspektiven zu erzählen, sehr angesprochen hat. So kommt auf jeden Fall auch Abwechslung hinein. Die Umsetzung dahingehend gefiel mir gut.

Doch ohne das Buch in Schubladen stecken zu wollen, war es für mich dennoch eher ein Krimi statt eines Thrillers. Es wird ein Verbrechen begangen, welches, über eine paar Umwegen, von der Polizei aufgeklärt wird.

Die Thematik des Thrillers, welcher mehr Wert auf den psychischen Aspekt legt, war mir persönlich nicht ausreichend, die Situation wirkte in meinen Augen nicht so bedrohlich, und von Höhen und Tiefen geprägt, wie sie wohl eigentlich beabsichtigt sein sollte. Die Entführungssituation und die sich anschließende Aufklärung und Lösung des Falls lief aus meiner Sicht zu geradlinig und still ab.

Mir fehlte ein wenig die Spannung und Dramatik. Ich hatte zu kaum einer Zeit tatsächlich das Gefühl, dass Gefahr für die Protagonisten bestünde.
Ansonsten hat Frau Laue sich große Mühe gegeben, den Fall und die Aufklärungsarbeit der Polizei so realitätsnah wie möglich aufzuzeigen. Dieser Punkt ist ihr sehr gut gelungen.

Für die Bewertung habe ich die die drei Teile der Geschichte in verschiedene Anteile, anhand ihrer Länge, unterteilt:

• 12 Stunden Frist, Roman zu 6/10

Der Hauptteil des Buches hat mir gut gefallen und mich unterhalten, dennoch fehlten mir oben genannte Aspekte, daher nur 3 von 5 Sternen.

• Operation Clavis, Kurzroman zu 3/10

Der Kurzroman hat mir am besten gefallen. Die vermisste Spannung aus dem Roman, spürte ich hier nun endlich. Die Verbrecher wirken hier sehr viel motivierter und härter als im Roman, 4 von 5 Sternen.

• Ein Tag für ein Leben, Kurzgeschichte zu 1/10

Die Kurzgeschichte hat den richtigen Biss mit kurzen prägnanten Sätzen und konnte mich somit überzeugen. 3,5 von 5 Sternen.

Ein solides, unterhaltsames Buch, mit gutem kriminaltechnischem Hintergrundwissen, dass mir persönlich leider zu wenig Thrill und Dramatik bot.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.08.2014
Das Vogelmädchen und der Mann, der der Sonne folgte
Wallis, Velma

Das Vogelmädchen und der Mann, der der Sonne folgte


gut

Vor langer Zeit im eisigen Alaska. Das Vogelmädchen Jutthunvaa und Daago gehören zwar der gleichen Gemeinschaft, aber einer anderen Sippe an. Sie haben jedoch eines gemeinsam: Beide finden keinen Platz in ihrer Sippe, weil sie anders sind. Weil sie sich nicht der Tradition unterordnen, sondern ihren eigenen Weg gehen wollen, sei er auch noch so sonderbar…

Cover:

Das Cover ist in warmen Tönen gehalten und zeigt eine Feder, wie sie Indianer als Kopfschmuck tragen. Für mich ist es leider nicht ganz so aussagekräftig.

Schreibstil:

Der Schreibstil ist flüssig und schnörkellos. Die Sätze wirken sehr präzise und enthalten wenig emotionale Aufgeregtheit. Die Handlung plätschert sanft dahin. Die Einfachheit der Sätze ist angenehm zu lesen.

Charaktere:

Die Protagonisten werden in die Geschichte eingewoben. Man begleitet sie zwar auf ihrer Reise, sie wirken aber immer nur als Teil des Ganzen, was vielleicht daran liegt, dass oft nur über sie berichtet wird, und sie selbst nur wenig zu sagen haben. Auch sie wirkten emotional abgebrüht und deshalb auch ein bisschen unnahbar.


Meine Meinung:

Das Buch „Das Vogelmädchen und der Mann der der Sonne folgte“, wird wie eine Legende erzählt. Ich habe das Buch in einem Ruck durchgelesen. Es war spannend, wenn auch nicht großartig emotional. Ein Pluspunkt ist, dass das Thema sehr interessant ist und man viel über die Lebensweise der Sippe erfährt.

Aufgrund der relativ eintönigen Erzählweise, wirkte das Buch auch bei brutalen Stellen sehr abgeklärt. Das ganze Buch hat eine traurige Grundstimmung, weil wenig so wird, wie vom Vogelmädchen und von Daago erhofft. Und wenn doch mal etwas Positives eintrifft, passiert schon kurze Zeit später wieder etwas Trauriges oder Grausames. So zieht sich der Faden durch das ganze Buch.

Für mich persönlich wurde die Geschichte einfach nicht mitreißend genug erzählt. Und auch die Handlung war ganz anders als ich sie mir nach dem Lesen des Klappentextes vorgestellt hatte. Ich glaube, ich hatte mir ein bisschen mehr Liebesgeschichte erhofft, aber das war relativ weit entfernt - mir waren es dann doch zu wenig zwischenmenschliche Beziehungen.

Trotzdem, oder gerade weil es mich gut unterhalten und bis zum Ende nicht losgelassen hat, vergebe ich 3 von 5 Sternen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.08.2014
Wenn ihr uns findet
Murdoch, Emily

Wenn ihr uns findet


sehr gut

„Glück is´ umsonst, sagt Mama...“

Die 15-jährige Carey wohnt mit ihrer kleinen Schwester und ihrer Mutter zusammen in einem alten Campingwagen mitten in einem riesigen Wald. Da die Mutter drogenabhängig ist und in der Stadt neue Vorräte besorgen muss, ist sie oft tagelang nicht da. Viel Zeit ist vergangen, doch sie taucht immer noch nicht auf. Aber dafür kommen andere, fremde Menschen. Und diese wollen Carey und Jenessa mitnehmen, raus aus dem Wald. Weg von ihrem Zuhause. Sie wurden gefunden!
Schafft Carey es, die Vergangenheit hinter sich zu lassen?

Schreibstil:
Der Schreibstil ist flüssig, macht Lust aufs Weiterzulesen. Carey erzählt aus der „Ich-Perspektive“ im Präsens. Die ersten Seiten waren ein bisschen schwierig zu lesen, weil Carey eine sehr gewöhnungsbedürftige Ausdrucksweise hat. Diese legt sich aber schnell, fast schon gespenstisch schnell - kann man schlechte Angewohnheiten so schnell ablegen? Die Autorin schafft es, Spannung zu erzeugen und zu halten. Careys Rückblicke in die Vergangenheit werden zum besseren Textverständnis kursiv gekennzeichnet.


Meine Meinung:

Hätte ich mir dieses Buch nicht als Rezensionsexemplar gewünscht, hätte ich keine Buchbesprechung abgeben wollen.

Das liegt zum einen und hauptsächlich daran, dass es emotional sehr aufwühlend ist, und es mir darum schwerfällt, es zu bewerten und in eine vorhandene Schublade zu stecken. Zum anderen weiß ich noch nicht, inwiefern ich die Lobeshymnen der anderen Leser für dieses Buch teilen kann.

Die Idee, auf der das Buch beruht ist wirklich super. Die Geschichte ist in der heutigen Zeit gar nicht mal so weit hergeholt, was ihr aber auch einen bitteren Beigeschmack gibt.
Während ich zum Anfang jedoch noch gar nicht sagen konnte, in welche Richtung sich das Buch entwickelt, und ich gedanklich ständig nur Vermutungen anstellen konnte, fügen sich ab der Hälfte des Buches die Puzzlestücke langsam etwas mehr zusammen. Die Autorin schafft es, dass man im Verlauf sehr stark emotional eingebunden wird, man wünscht sich für Carey und ihrer neuen Familie nur Gutes, ahnt aber, dass dies noch nicht alles war und es zum auflösenden Ende hin gefühlsmäßig noch mal sehr turbulent wird.

Das Buch ist nichts für Zartbesaitete, auch als Jugendbuch ab 14 Jahren empfinde ich es noch als zu schwere und unverdauliche Kost. Es ist stellenweise so berührend aber auch verstörend, dass man einfach mitleiden muss. Hätte ich es in so jungen Jahren gelesen, hätte ich es wohl nicht so gut verarbeiten können.

„Wenn ihr uns findet“ hat mich lange nicht losgelassen, trotz dem, dass alles irgendwie besser wird, gibt es nach Carey und Jenessas Vorgeschichte natürlich auch kein richtiges gutes Ende.
Ein kleines Nachwort hätte ich mir persönlich schon gewünscht, aber wahrscheinlich wäre dann doch noch ein Happy End entstanden, was die Autorin so wohl nicht gewollt hat. Das Buch endet in meinem Kopf mit einem langen Nachhall, man kann es nicht mehr so leicht abschütteln, und einige Szenen spukten immer wieder in den Gedanken herum...

Weshalb ich keine 5-Sternebewertung geben möchte, liegt wohl daran, dass die Geschichte zwar immer spannend ist, jedoch salopp gesagt, nichts Großartiges passiert. Die Story beruht größtenteils auf vergangene Geschehnisse und nimmt auch erst ab der Hälfte Fahrt auf, und zeigt dem Leser auch erst dann, wohin die Reise gehen soll.

Des Weiteren erfahre ich zu wenig Persönliches über und aus der Sicht von Delaney, Melissa und dem Vater. Man bekommt fast nur einen Einblick in Careys Welt. Die anderen fallen mir zu sehr hinten herunter. Da wünsche ich mir mehr Informationen. Für das Erstlingswerk von Frau Murdoch, aber wirklich eine sehr gute Leistung. Meinen Respekt hat sie sich verdient!

Ausgestattet mit einer herzzerreißenden Dramatik, aber auch vielen freudigen Momenten ist dieses Buch definitiv sehr lesenswert.

Ich bewerte das Buch mit 4,2 von 5 Sternen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.07.2014
Der eiserne Wald / Skylark Bd.1
Spooner, Meagan

Der eiserne Wald / Skylark Bd.1


sehr gut

Nett zu lesende Abenteuer-Dystopie

Inhalt: Die 15-jährige Lark lebt in einer von Menschen aufrechterhaltenen Stadt unter einer Kuppel, die von Energie, Magie und Maschinen von der im Krieg veränderten Außenwelt geschützt wird.
Sie fiebert ihrem Ernteritual entgegen, in dem sie in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen werden soll und ihr ein Beruf - eine Bestimmung - zugeteilt werden soll. Jedoch erlebt sie nach ihrem köstlichen Erntefestmahl nur Verwirrung und Schmerz - denn Lark ist etwas Besonderes und ihre Zukunft in dieser Stadt keine Gute…

Sie versucht zu fliehen, ihr Ziel ist der „Eiserne Wald“. Auf diesen Weg muss sie vielen Gefahren trotzen. Findet sie am Ende ihrer Reise die gewünschten Antworten?

Cover: Ein Mädchen mit braunen Haaren, vermutlich Lark, schaut verträumt zur Seite inmitten eines Waldes. Es gefällt mir sehr gut, passt super zum Inhalt und macht Lust auf mehr.

Schreibstil: Der Schreibstil der Autorin ist in Ordnung. Ich wusste immer, wer was sagt. Rechtschreibfehler sind mir keine aufgefallen. Das Buch wird aus der Ich-Perspektive von Lark in der Vergangenheit erzählt.

Charaktere: Puhh… Also… Lark macht fast eine One-Woman-Show, sie ist stets präsent und alles dreht sich um sie. Sie ist ein bisschen naiv, auch nicht gerade stark. Von ihrem Bruder Basil erfährt man wenig, von den Eltern fast nichts. Oren und dessen Vergangenheit bleiben zusehends im Dunkeln. Auch Kris bleibt flach. Die Protagonisten sind alle nicht großartig ausgearbeitet und bleiben oberflächlich. Der einzige Lichtblick ist vielleicht noch der Kobold Nix.

Fazit: Ich bin hin und hergerissen von diesem Buch. Diese Rezension fällt mir wirklich überaus schwer…

Einerseits ist Skylark extrem spannend, mal denkt man sich, ob endlich noch was passiert und andererseits musste ich die Hände über den Kopf zusammenschlagen, weil es so skurrile und für mich seltsame Wendungen gab.
Man hätte wirklich etwas aus der Idee machen können, aber die Geschichte läuft zu schleppend ab, ohne dass viel passiert. Zum Ende überschlägt sich die Autorin jedoch fast, und vieles bleibt offen oder schlecht aufgeklärt.

Beim Lesen fühlt man sich andauernd wie in einem Labyrinth, Lark irrt umher. Anfangs im Institut, später dann im Wald. Das wird zunehmend zu eintönig.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Im I. Teil ist es wie eine Dystopie, die sich über den II. und III. Teil immer mehr in ein Abenteuer-Fantasy-Roman verwandelt. Die Dystopie zum Anfang hat mir persönlich am besten gefallen.

Teil I: bewerte ich mit 4 Sternen.
Teil 2: bewerte ich mit 3 Sternen
Teil 3: bewerte ich mit 3,5 Sternen.

Im Ergebnis sind es dann 3,5 Sterne. Für ein Erstlingswerk nicht schlecht, aber sehr ausbaufähig. Geplant als Trilogie, aber auch alleine zu lesen, ich werde das nächste Teil wohl nicht mehr lesen, höchstens als Rezensionsexemplar.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.06.2014
Nähme ich Flügel der Morgenröte ...
Woodsmall, Cindy

Nähme ich Flügel der Morgenröte ...


ausgezeichnet

Inhalt:
Die 17-jähige Hannah Lapp lebt mit ihrer Familie in der Amischgemeinde Owls Perch. Sie ist ein strenges, einfaches Arbeitsleben gewöhnt, aber kennt auch die Geborgenheit und Unterstützung der Familie und Gemeinde.
Heimlich trifft sie sich mit dem Mennoniten Paul Waddel, dessen Großmutter von Hannah im Haushalt unterstützt wird. Als Paul um ihre Hand anhält, ist sie überglücklich, hat aber auch Bedenken, wie sie ihre Familie von einer Ehe überzeugen kann. Eine solche ist zwischen den Amisch und Mennoniten nicht gesehen beziehungsweise gar nicht nicht gestattet.
Am dem Heimweg wird Hannah jedoch Opfer eines Verbrechens, ihre Welt gerät ins Schwanken und ihre Familie kann ihr keine Antworten geben und sie nicht so unterstützen wie es nötig wäre.
Hannah weiß nicht, ob ihr Platz noch bei den Amisch ist oder jemals war und ob Paul sie nach dem Geschehnissen zurück nehmen wird. Wird sie gehen oder bleiben, wie wird sie sich entscheiden?

Cover:
Vorne auf dem Buch ist ein weites Feld zu sehen und ein großes Portraitbild, wahrscheinlich von Hannah mit ihrer Kapp, ihr Blick ist abgewandt vom Betrachter. Das Cover gefällt mir sehr gut.

Schreibstil:
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Das Buch ist angenehm und flüssig zu lesen. Der Autorin gelingt es sehr gut, sich in die einzelnen Charaktere und deren Gefühlswelt hineinzuversetzen. Man leidet und freut sich mit den Protagonisten.
Rechtschreibfehler konnte ich nicht entdecken. Ab und zu sind ein paar Wörter oder Sätze in Pennsylvania Dutch (der deutsche Dialekt, den die Amisch in Pennsylvania sprechen) geschrieben – diese sind zur besseren Kennzeichnung in kursiver Schrift. Die wichtigsten Begriffe werden am Buchende im Glossar übersetzt und erklärt.

Charaktere:
Die Charaktere sind alle, ohne Ausnahmen, gut ausgearbeitet. Seite für Seite lernt man die Protagonisten besser kennen. Bis hin zum dritten Band finden auch etliche Charakterentwicklungen statt. Auch wenn zum Beispiel die Beweggründe und Gedanken von Hannahs Eltern nicht immer für mich persönlich nachvollziehbar waren, so hat man doch nie das Gefühl, dass sie absurd handeln. Gerade weil man die Protagonisten kennt und sie so akzeptiert wie sie sind. Und dazu gehört nun mal auch ihr amischer Glauben und ihre Tradition, die auf uns ein wenig verschroben, stur und der Welt abgeneigt wirken kann.

Fazit:
Cindy Woodsmall hat mit dem ersten Band über das Amischmädchen Hannah ein mitreißendes wundervolles Buch geschrieben. Gut gefällt mir, dass die Amisch und deren Glaube weder verurteilt noch gehuldigt werden - das Hintergrundwissen und Einblicke in die Gemeinschaft werden dem Leser sehr sachlich nahegebracht. Die einzige Frage, die ich mir ab der Mitte des Buches stellte, war die, was es denn noch alles zu sagen gäbe, warum noch zwei Bänder folgen sollten. Es kam mir irgendwie schon so fertig vor. Aber das Dranbleiben hat sich mehr als gelohnt!
Für mich war es eine bisher noch nie gelesene Thematik.
Dieses Buch hat mich verzaubert, in der Seele berührt, mich leiden lassen, umworben und meine Neugier entfacht, und dafür möchte ich der Autorin mein Lob aussprechen!

Ich vergebe 4 ½ Sterne, aufgerundet auf 5.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.06.2014
Vergiss mein nicht / The Gifted Bd.1
Barnes, Jennifer Lynn

Vergiss mein nicht / The Gifted Bd.1


sehr gut

Inhalt:
Die 17-jährige Cassandra hat eine besondere Begabung: Sie kann die Persönlichkeit von Menschen lesen und sich so ein Bild vom Charakter und dem Denkmuster ihres Gegenüber machen.
Diese Gabe hatte auch ihre Mutter, die vor 5 Jahren entführt wurde, dessen Leiche man aber nie fand.

Als das FBI auf sie aufmerksam wird, soll sie mit vier weiteren Jugendlichen, die auch besondere Gaben haben, bei einem Programm helfen, was ungelöste Mordfälle aufklären soll. Irgendwann wird aus der Theorie bitterer Ernst, denn ein Serienmörder treibt sein Unwesen, und tötet junge Frauen nach einem Muster, die alle mit dem von Cassies Mutter Ähnlichkeit haben.


Cover:
Das Cover ist ganz nett aber nicht wirklich vielsagend. Ich nehme an, dass die junge Frau darauf Cassie sein soll.


Schreibstil:
Der Schreibstil gefällt mir gut. Das Buch ist einfach und flüssig zu lesen. Rechtschreibfehler konnte ich nicht entdecken. Nur ab und zu war ich mir nicht sicher, wer gerade was sagt. Leider hat der Roman nur 319 Seiten, und diese auch noch mit 1 ½ -fachem Zeilenabstand, was wohl nicht mehr als 200 „normalen“ Seiten entsprechen kann. Ein paar mehr Seiten zur Persönlichkeit der Protagonisten wären aber von Vorteil gewesen.


Charaktere:
Die Charaktere könnten durchaus noch mehr Tiefe besitzen, man kann nicht so richtig in sie hinein schauen, vor allem zu Lia und Sloanes wünschte ich mir mehr Informationen über ihr Leben und ihrer Gefühlswelt.


Fazit:
Was hier anfangs aufgrund der Begabungen der sogenannten „Naturtalente“ so mystisch anmutet, verläuft sich schnell ins Reale. Die Gaben spielen zwar eine Rolle, jedoch mehr im Hintergrund. Man könnte auch denken, dass die Kids einfach sehr gute Profiler sind. Es ist wirklich ein ratz-fatz ausgelesener Krimi mit einem guten und sehr überraschendem Ende.
Obendrauf gibt es sogar noch eine kleine romantische Dreiecksbeziehung, die nicht unerwähnt bleiben sollte.
Trotzdem vermisse ich bei diesem Buch noch irgendetwas, ich habe das Gefühl als wäre noch nicht alles gesagt worden... Gibt es vielleicht zukünftig einen zweiten Teil?

Ich vergebe 4 Sterne.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.05.2014
Mein erstes Fädelbuch
Sendler, Tina; Bieber, Hartmut

Mein erstes Fädelbuch


ausgezeichnet

Mein Sohn hat schon mit 13 Monaten damit angefangen zu fädeln (natürlich mit meiner Hilfe). Es bereitet ihm sehr viel Freude.
Die Schnur kann man pro Seite in zwei Löcher fädeln, sie ist aber relativ kurz, deshalb halte ich sie in einem Loch immer auf der Rückseite fest, damit sie nicht rausrutscht wenn mein kleiner gerade das andere Ende einfädelt. Vorteil der kurzen Schnur ist jedoch, das keine Strangulationsgefahr besteht.

Die Bilder haben kräftige Farben, die kurzen Reime sind nett, hier aber relativ nebensächlich. Die Seiten wirken auch nicht überladen und sind aus widerstandsfähigem Pappkarton.
Hier ein paar Beispiele für die Bilder, es gibt eine Kirsche, ein Angler de seine Angel auswirft, eine Katze die mit einem Wollknäuel spielt und auf der letzten Seite ein Ufo.

Mein Sohn und ich mögen dieses Buch sehr gerne und können es empfehlen. Mittlerweile ist er 20 Monate und hat auch die Geduld das ganze Buch einmal durchzufädeln.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.