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Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 73 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2021
Wo kommen wir denn da hin / Offline-Opa Bd.1
Habicht, Günter

Wo kommen wir denn da hin / Offline-Opa Bd.1


ausgezeichnet

Günter Habicht im Vorruhestand – was eine Aufregung!

Das Buch „Wo kommen wir denn da hin: Der Offline-Opa sorgt für Ordnung“ von Günter Habicht ist am 1. November 2021 auf 240 Seiten im Ullstein-Taschenbuch-Verlag erschienen.

Im Buch treffen Günter und seine Frau Brigitte nun täglich zu Hause aufeinander, was vorher aufgrund von Schichtarbeit nicht der Fall war. Nun gilt es, mit der neuen Situation zurechtzukommen. Während Brigitte einen Beziehungsratgeber auspackt, entdeckt Günter einen Ordnungswahn in sich – bei Falschparkern tickt ab sofort die Uhr und auch die Abfalltrennung und viele weitere Dinge werden ab sofort kritisch von ihm beäugt. Im Buch bekommt jedoch auch eine alte Bekannte – Renate Bergmann – ich Fett weg und wir lernen sie noch einmal von einer anderen Seite kennen, die der älteren, schusseligen Frau.

Das Buch, geschrieben von Torsten Rohde, Jahrgang 1974, ist nach vielen Renate Bergmann-Büchern, die ich auch alle gelesen habe, ein gelungenes Werk und bringt große Abwechslung. Die erfrischende Schreibweise im Stil der älteren Generation fasziniert mich jedes Mal aufs Neue und ich kann das Buch nur empfehlen. Es ist locker geschrieben, hat einen roten Faden – den oben genannten Beziehungsratgeber – und bringt den Leser das ein oder andere Mal zum Schmunzeln.

Bewertung vom 22.10.2021
Du hast mir gerade noch gefehlt
McFarlane, Mhairi

Du hast mir gerade noch gefehlt


sehr gut

Wenn der Richtige sich als der Falsche erweist
Das Buch „Du hast mir gerade noch gefehlt“ von Mhairi McFarlane ist am 1. Oktober 2021 auf 432 Seiten im Knaur-TB-Verlag erschienen.
Das Buch ist aus Perspektive von Eve geschrieben, die seit ihrer Jugend in Ed verliebt ist. Als die Wege der beiden sich im jungen Alter trennen, kommt es zu einem Missverständnis und Ed kommt mit einer anderen zusammen. Beide sind seitdem jedoch weiterhin befreundet und haben ihre Clique – zusammen mit Susie und Justin.
Als Susie nach einem Treffen des Freundeskreises tragisch ums Leben kommt, kommen gehütete Geheimnisse ans Licht. Und Finlay, Susies verhasster Bruder, taucht wieder auf, der scheinbar am Erbe interessiert ist als einziger weiterer Angehöriger neben dem demenzkranken Vater.
Als Susies Vater scheinbar verwirrt die weitere Familie aufsucht, machen Ed und Eve sich auf die Suche nach dem verschwundenen Vater und Susie lernt Ed auf neue Weise kennen.
Bei einem weiteren Treffen der Freunde trennt sich Ed von seiner jahrelangen Verlobten Hester und Eve hat auf einmal zwei Verehrer…
Wie das Buch ausgeht, lest selbst.
Ich habe bisher alle Bücher von Mhairi McFarlane gelesen. Bei diesem kam ich allerdings etwas schwer in den Lesefluss hinein. Danach habe ich es jedoch innerhalb von zwei Tagen verschlungen und kann es guten Gewissens empfehlen.

Bewertung vom 22.10.2021
Abgetrennt / Paul Herzfeld Bd.3
Tsokos, Michael

Abgetrennt / Paul Herzfeld Bd.3


sehr gut

In der Vergangenheit obduzierte Leichenteile tauchen wieder auf
Das Buch „Abgetrennt“ von Michael Toskos ist am 1. Oktober 2021 auf 336 Seiten im Knaur-TB-Verlag erschienen. Es ist der dritte Teil der Herzfeld-Serie, aber in sich abgeschlossen auch alleine zu lesen.
Als in einer privaten Institution Leichenteile beschlagnahmt werden, liegt der Verdacht nahe, dass diese illegal beschafft worden sind und etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Als Paul Herzfeld diese auf den Obduktionstisch gelegt bekommt, ist er sich sicher, diese schonmal gesehen und für die Bestattung freigegeben zu haben, wie er an einem auffälligen Tattoo beweisen kann. Doch es kommen nur wenige Personen, denen Herzfeld eigentlich vertraut, in Frage. Als Herzfeld sich in die Fall einbindet, gerät er, wie in den vorherigen Fällen, in Gefahr.
Der Autor nimmt den Leser wieder auf Obduktionen mit und der Laie bekommt spannende Einblicke in die Rechtsmedizin. Das Buch ist in kurze Kapitel eingeteilt mit jeweils dem Ort und dem Tag, an dem die Handlung stattfindet. Die Spannung wurde permanent hochgehalten und man wurde auf das große Finale hingeführt. Mir hat das Buch gut gefallen, war mir an manchen Stellen allerdings ein kleines bisschen zu brutal.

Bewertung vom 11.10.2021
SCHWEIG!
Merchant, Judith

SCHWEIG!


ausgezeichnet

Zwei Schwestern - welche ist die Verrückte?

Das Buch "Schweig" von Judith Merchant ist am 9. September 2021 auf 352 Seiten im Kiwi-Paperback- Verlag erschienen.

Als Esther zu Weihnachten - entgegen dem Rat ihres Mannes - ihrer scheinbar kranken und Tabletten nehmenden Schwester Geschenke vorbeibringen möchte, endet dieser kurze Besuch in einem Drama. Aufgrund eines Schneesturms kommt sie nicht mehr weg.
Beide Schwestern tragen Probleme aus der Kindheit mit sich, unter anderem Hass, Mitleid und Neid auf die andere. Alles kommt an dem Abend auf dem Tisch, man hat ja nun Zeit zum Reden. Es wird auch über Martin gesprochen, Esthers Mann, zwischen dem und Sue es letztes Weihnachten einen Kuss gab.

Wusste man am Anfang als Leser noch, dass Sue die Verrückte ist, so wandelt sich diese Ahnung im Laufe des Buches immer mehr und man fragt sich, wer von den beiden Schwestern hier die Manipulative ist.
Das Buch ist im Wechsel der Perspektiven der beiden Schwestern und teilweise aus Sicht des Mannes von Esther geschrieben. Teilweise gab es Einschübe aus der Vergangenheit. Das alles hat das Buch sehr aufgelockert und es für den Leser sehr angenehm gemacht.

Bewertung vom 24.09.2021
Bis ans Ende aller Fragen
Hertz, Anne

Bis ans Ende aller Fragen


sehr gut

Wie weit würdest du gehen, um einen Partner zu finden
Das Buch „Bis ans Ende aller Fragen“ von Anne Hertz ist am 24. August 2021 auf 320 Seiten im HarperCollins-Verlag erschienen.
Im Buch geht es um Maxi, 40 Jahre alt, und Single. Gerne hätte sie eigene Kinder gehabt, aber sie ist von ihrem Partner für eine Jüngere verlassen worden. Sie arbeitet in ihrem eigenen Café, was aber eigentlich nur als Übergangslösung gedacht war.
Im Buch gibt es immer wieder kleine Kapitel mit Maxis Tagebucheinträgen – in diesen wollte sie noch mit ihrem Jugendschwarm Rafi alt werden.
Maxis Nichte überrascht Maxi dann eines Abends mit dem Besuch bei einer Trauergruppe. Hier soll Maxi den Partner fürs Leben kennenlernen, am besten schon mit Kindern.
Als sie dort gleich zwei potentiellen Partnern eine Lüge vorspielen muss – einem Kunden aus dem Café, dessen Kinder sie sehr mögen, und ihrer Jugendliebe Rafi – nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Das Buch war gut und flüssig geschrieben und ich habe es innerhalb von zwei Tagen durchgelesen.

Bewertung vom 22.09.2021
Das Archiv der Gefühle
Stamm, Peter

Das Archiv der Gefühle


weniger gut

Ein in der Vergangenheit verhafteter Archivar

Das Buch „Das Archiv der Gefühle“ von Peter Stamm ist am 25. August 2021 auf 192 Seiten im Fischer-Verlag erschienen.
Der Protagonist, der aus der Ich-Perspektive erzählt, bleibt einem von Beginn des Buches sehr distanziert und wird nie richtig sympathisch, seinen Namen bekommt man als Leser zu keiner Zeit mitgeteilt. Er trauert einer Jugendliebe hinterher, die er nie vergessen hat: Franziska. Generell scheint er sehr an der Vergangenheit festzuhalten und hat auch nach dem Tod der Eltern nicht die Wäsche des Ehebettes angerührt, da sie eventuell wiederkommen könnten. Mit Menschen kann er nicht so, er ist lieber allein und meidet andere. Auch beruflich war er Archivar und hat das Archiv schließlich in seinen privaten Keller verlegt – auch in dem Beruf hatte er nicht viel mit Menschen zu tun. Nach Jahren schafft er es, sich von den Unterlagen zu trennen und gibt sie auf – scheinbar ein Schritt in eine nicht so sehr belastete Zukunft.
Was eine tiefgründige Erzählung sein soll, ist für mich leider sehr realitätsfern und nicht nachvollziehbar.
Das Buch ist in einzelne Abschnitte unterteilt, die man als eigenständige Kapitel sehen kann. So kann man zwischendurch aufhören und verliert nicht den Faden.
Trotz dass das Buch nur 192 Seiten hatte, musste ich mich immer wieder aufraffen, es weiterzulesen, da mir die Handlung gefehlt hat.

Bewertung vom 10.09.2021
Instagrammatik
Schröder, Johannes

Instagrammatik


ausgezeichnet

Die Digitalisierung tritt in der Helene-Fischer-Gesamtschule ein - hier wird wirklich jedes Klischee bedient!

Das Buch "Instagrammatik" von Herr Schröder ist am 2. August auf 240 Seiten im Ullstein-Verlag erschienen.

Als Frau Windkamp neue Schulleiterin wird, zieht die Digitalisierung in der Helene-Fischer-Gesamtschule ein. Herr Schröder - Korrekturensohn - als einer der Lehrer dort, ist mit dem Thema noch nicht sehr vertraut. Und manch einer möchte sich auch nicht damit beschäftigen, schließlich besteht das Wort Wandel ja zu 80 % aus Wand. Kurzerhand richten seine Schüler ihm einen Instagram-Account ein.
Die Schulleiterin nimmt Änderungen vor und benennt verschiedene Bereiche um, so heißt die Kaffeeküche Aroma-Ecke usw. Alles wird modern benannt.

Man bekommt im Buch einen guten Eindruck der Schulleiterin und Lehrer und alles wird sehr gut dargestellt.
Johannes Schröder kannte ich vorher nicht, finde sein Buch aber echt klasse. Es hat mich durchweg amüsiert und zum Schmunzeln gebracht.

Zwischen den Kapiteln gab es immer wieder Auszüge aus dem Chat der Schüler und Schülerinnen, was echt genial war und das Buch nochmal aufgelockert hat.

Bewertung vom 30.08.2021
In allen Punkten
Wlasak, Helmut

In allen Punkten


ausgezeichnet

Interessante, traurige und auch amüsante wahre Verbrechen aus der Feder eines Strafrichters

Das Buch "In allen Punkten" von Helmut Wlasak ist am 2. August 2021 auf 316 Seiten im Braumüller-Verlag erschienen.

Es zeigt 30 Geschichten aus über 7.000 Fällen auf. Hier ist alles dabei von versuchtem Mord und Totschlag, islamistischem Terrorismus, Körperverletzungen, häuslicher Gewalt, Drogendeals, Einbrüchen und Betrug, teilweise auch aus der Not entstanden, um an Geld zu kommen, wie unter anderem ein Beispiel älterer Damen zeigt, die nachts auf Baumarktgelände eingebrochen sind, um Gartenzwerge zu stehlen und diese privat zu veräußern, um sich ihren Lebensstandard mit häufigen Gastronomiebesuchen zu erhalten.
Die Fälle wurden immer bis in den Gerichtssaal zur Verhandlung beschrieben und ließen mich oftmals sehr schmunzeln, da das Gesagte bei den Angeklagten nicht ankam, wie in einem Fall, bei dem der Beklagte nicht immer mit "Jawohl" antworten sollte, es verstanden hatte, aber dennoch damit fortfuhr.
Teilweise war ich aber auch einfach ratlos aufgrund der Dummheit mancher.

Wer sich für die Justiz interessiert, für den sind diese wahren Begebenheiten eines Strafrichters auf jeden Fall sehr lesenswert.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.08.2021
Alles, was du mir versprichst
Welling, Nora

Alles, was du mir versprichst


sehr gut

Er ist bedingungslos für sie da – einfach, weil er es sein möchte
Das Buch „Alles, was du mir versprichst“ von Nora Welling ist am 30. Juli 2021 auf 320 Seiten im Lübbe-Verlag erschienen. Der dritte Teil der Everything-for-You-Reihe lässt sich auch super lesen, wenn man die beiden Vorgänger nicht gelesen hat.
Amelie bricht kurzfristig mit ihrem erst fünfjährigen Bruder Ben nach Andalusien auf. Was genau vorgefallen ist, dass sie überhastet aufbricht und mit dem Auto eine so lange Reise auf sich nimmt, bleibt lange Zeit unklar und wird immer nur wieder angerissen. Fast am Ziel trifft sie auf Ramon, den Bruder der Bekannten, zu der sie eigentlich möchte. Ramon ist Tierarzt und ein durch und durch liebenswürdiger, hilfsbereiter Mensch. Er ist bedingungslos für Amelie und ihren Bruder da und nach einiger Zeit entwickeln beide füreinander Gefühle, die Amelie jedoch nicht zulassen möchte, da sie weiterziehen muss aus Angst, gefunden zu werden.
Was genau passiert ist und wie die Handlung ausgeht, möchte ich hier noch nicht verraten, nur so viel: Ich kann das Buch empfehlen, wenn man eine schöne sich anbahnende Liebesgeschichte lesen möchte, die nicht kitschig ist, sondern einfach nur sympathisch.

Bewertung vom 13.08.2021
Auszeit
Lühmann, Hannah

Auszeit


weniger gut

Aus dem Leben einer jungen Frau – leider eher oberflächlich
Das Buch „Auszeit“ von Hannah Lühmann ist am 26. Juli 2021 auf 176 Seiten im hanserblau-Verlag erschienen.

Es handelt von einer jungen Frau – Henriette – die nach einem One-Night-Stand mit einem verheirateten Mann schwanger wird und sich entscheidet, die Schwangerschaft abzubrechen. Ob diese Entscheidung die richtige war, weiß sie lange Zeit nicht. Auch sonst ist Henriette nicht vollends glücklich: ihre Doktorarbeit stellt sie lange nicht fertig und mit den Männern klappt es auch nicht.
Sie reflektiert ihr bisheriges Leben, als sie mit ihrer besten Freundin Paula in den Bayrischen Wald fährt. Paula, deren Leben scheinbar so perfekt ist, und mit der sich Henriette permanent vergleicht.
Das Buch ist sehr aktuell, da vielen Menschen der vermeintliche Sinn des Lebens und die Zielstrebigkeit fehlen. Bei vielen läuft das Leben nur so dahin. Trotz der Brisanz hat mich das Bch nicht gepackt und ich habe die wahre Message des Buches bis zum Ende nicht gefunden. Auch konnte ich zu beiden Frauen keine Sympathie aufbauen, da sie nur oberflächlich beschrieben wurden, ihre wahren Charaktere habe ich nicht erfahren.