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k04

Bewertungen

Insgesamt 137 Bewertungen
Bewertung vom 24.08.2024
Doctor Not Perfect / Doctor Bd.2
Bay, Louise

Doctor Not Perfect / Doctor Bd.2


gut

Darum geht es:
Als sie ihre Arbeit bei Dr. Zach Cove beginnt, ist es Ellies erste Anstellung als Praxishilfe. Sie ist erpicht darauf, ihren Job bestmöglich zu machen, schließlich braucht sie das Geld, um endlich ihren Traum von einer Kochlehre zu erfüllen.
Doch die Arbeit bei Zach verwirrt sie von Tag zu Tag mehr. Er scheint völlig desinteressiert – an seiner neuen Praxis, an seiner Arbeit und auch an Ellie selbst, seiner neuen Angestellten. Ob Ellie Zach von sich überzeugen kann? Dabei ist sie Zach durchaus schon positiv aufgefallen …

Meine Meinung:
DOCTOR NOT PERFECT war mein zweites Buch von Louise Bay und ich mochte ihren Stil direkt, als ich vor einiger Zeit schon einmal einen Roman von ihr gelesen habe. Ihre Geschichten sind unterhaltsam, romantisch und spicy – und diese Story macht hierbei keine Ausnahme.
Die Idee des Buches klang sehr interessant, Forced Prixitimity auf einer entlegenen schottischen Insel mit dem grumpy Chef. Rückblickend muss ich sagen, dass der Klappentext nicht ganz so passend ist, aber enttäuscht hat mich die Umsetzung dennoch nicht.

Weshalb der Klappentext meiner Meinung nach nicht passend ist? Nun, der Roman wird mit wechselnder Perspektive zwischen Ellie und Zach erzählt, wodurch ich beide gut kennenlernen konnte. Deshalb erkannte ich rasch, dass Zach nicht dieser mürrische, aber perfekte Chef und Arzt ist, den mich der Klappentext vermuten ließ. Die Geschichte entwickelte sich daher anders als erwartet, aber Zach war mir dafür umso lieber.

Die Figuren sind klasse angelegt und wachsen einem richtig ans Herz. Die Hauptfiguren Zach und Ellie haben Facetten und Tiefe. Ellie ist eigentlich eine tolle, zielstrebige junge Frau, doch aus einer schwierigen Ex-Beziehung hat sie viele Narben mitgenommen. Sie stellt meiner Meinung nach wirklich gut die Thematik vor, was toxische Beziehungen für Auswirkungen haben und wir Betroffene danach Schwierigkeiten haben, wieder Fuß im Leben zu fassen. Dadurch, dass der Roman mit 320 Seiten eher kurz ist und auch durch die kurze Zeitspanne der Handlung, finde ich aber, dass Ellies Entwicklung zu schnell verlief.

Zach hat mich schnell von sich überzeugt, da er von einem Leben als Schriftsteller träumt und somit ein Thema mit sich bringt, das mir am Herzen liegt. Ich fand es deshalb so schön und spannend, seinen Weg zu verfolgen und begleiten. Seine Gefühle für Ellie kamen mir am Anfang zu kurz und entwickelten sich daher zu plötzlich. Trotzdem habe ich im Verlauf der Geschichte die Dynamik der beiden sehr schön gefunden. Auch die Stimmung, sprich Atmosphäre ist gelungen: Winterliches Setting, eine gemütliche Hütte im Nirgendwo und ganz viel Soulfood – da kann man sich doch beim Lesen eigentlich nur wohlfühlen, oder?

Die Storyline ist geradlinig und stellenweise vielleicht sogar ZU geradlinig. Nichtsdestotrotz war das Buch stets angenehm und leicht zu lesen und hatte keine Längen. Besonders der Humor hat es mir angetan. Die zahlreichen Wortwitze im Schreibstil haben meinen Geschmack exakt getroffen. Auch die Cove-Familie habe ich richtig ins Herz geschlossen, weshalb ich mich schon darauf freue, mich zukünftig verstärkt im Louise Bay-Universum umzuschauen. Vermutlich werde ich dabei das ein oder andere Buch finden, das dieses hier übertrifft. Mit der zu klaren, perfekten Storyline lässt die Geschichte nämlich Luft nach oben und wie perfekt bei Zach alles lief, war dann doch etwas viel.

Mein Fazit:
DOCTOR NOT PERFECT ist eine „not perfect“- Wohlfühlromanze mit Witz und Spice, welche ohne Vorwissen gelesen werden kann. Ich hatte großen Spaß beim Lesen und vor allem Ellies Entwicklung fand ich sehr berührend. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit einigen der sympathischen Nebenfiguren in anderen Romanen der Autorin. Für diesen Roman vergebe ich 3,5 von 5 Sternen. Das heißt, ich empfehle den Roman, wenn man nach einer kurzweiligen, heißen und romantischen Liebesgeschichte mit amüsantem Schreibstil sucht.

Bewertung vom 24.08.2024
Rivals / Belladaire Academy Bd.2
Haase, Maren Vivien

Rivals / Belladaire Academy Bd.2


sehr gut

Darum geht es:
Lova und Luis gelten als DIE Nachwuchstalente im Profitennis an der Belladaire Academy of Athlets. Und nicht nur das verbindet die beiden, sondern auch eine gemeinsame Vergangenheit. Eine wundervolle, glückliche Vergangenheit als junges Liebespaar, die umso hässlicher und unglücklicher endete. Heute wollen sie nichts mehr voneinander wissen – bis Lova in Luis‘ Trainingsteam wechselt und mit ihm um einen Platz im Elite-Team konkurriert.
Plötzlich sind sie gezwungen, Zeit miteinander zu verbringen und schnell kochen die Emotionen hoch. Zwischen Krieg auf dem Platz und Streit nach dem Training, müssen die beiden erkennen, dass die Vergangenheit doch noch nicht abgeschlossen ist.

Meine Meinung:
RIVALS ist der zweite Band in der Belladaire Academy of Athlets-Reihe und zugleich, das zweite Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und das zweite Buch, welches ich aus dieser Reihe gelesen habe. Und um ehrlich zu sein, war ich mir ziemlich sicher, RIVALS nie zu lesen. Ich habe vor einigen Monaten den ersten Band der Reihe gelesen und dieser konnte mich so gar nicht überzeugen. Mit dem ein oder anderen Sneak Peak auf die Dynamik zwischen Lova und Luis hat er mich aber dennoch neugierig auf Band zwei gemacht. Ich war hin und hergerissen, weil ich eine Reihe eigentlich nur weiterverfolge, wenn der ersten Band mir gefallen hat. Aber schließlich stand ich in der Buchhandlung, hatte diesen Roman in der Hand und ich hatte das Gefühl, ihn lesen zu MÜSSEN. Und dieses Gefühl hat mich nicht getäuscht.

Die Geschichte wird mit wechselnder Perspektive zwischen Luis und Lova erzählt. Der Schreibstil ist ausführlich und bildhaft, wodurch man in die Story eintauchen kann und alles vor dem inneren Auge sieht. Ich habe es sehr genossen, Lova und Luis kennenzulernen, da beide tolle Charaktere sind. Je spannender die Geschichte und je kontroverser die Themen wurden, desto mehr wurde mir auch bewusst, wie gelungen die Autorin die Hauptfiguren vorgestellt und einem ans Herz gelegt hat. Zunächst war ich ganz im Bann der Frage, ob nun Lova oder Luis die Schuld daran trägt, wie ihre erste Chance verlaufen ist. Und zugleich konnte ich mich in beide Seiten toll hineinversetzen und ich fand ihre Gefühle und Probleme authentisch dargestellt. Obwohl die Figuren im Laufe der Geschichte aufgrund ihrer Schwierigkeiten an meinen Nerven gezehrt haben, war das nichts Negatives, sondern einfach der Beweis, dass die Story mich gecatcht hat.

Wie schon gesagt fängt die Autorin das Setting und die Atmosphäre mit ihren Worten super ein. Auch die Nebenfiguren sind eine echte Bereicherung für die Geschichte und ihre kleinen Nebenhandlungen bringen frischen Wind in die Handlung. Auch thematisch konnte mich das Buch überzeugen, obwohl man lange rätseln und abwarten muss, bis ganz klar wird, was genau das Kernthema ist. Aber das passt insgesamt zum Wesen dieses Liebesromans. Er nimmt sich Zeit, geht in die Tiefe und die Lovestory ist absolut Slowburn. Slowburn, Haters to Lovers, Rivals to Lovers und Second Chance – diese ganz spezielle Mischung aus Tropes geht meiner Meinung nach voll auf.

Zwei Kleinigkeiten möchte ich noch anmerken. Die Geschichte der beiden umfasst etwa 460 Seiten, was im Romancebereich schon einiges ist. Entsprechend ist der Roman besonders für jene zu empfehlen, die gerne ausführliche Liebesschmöker lesen. Zwischendurch hatte der Roman ein paar Längen, auch der Anfang zieht sich rückblickend und wenngleich ich der Meinung bin, dass das Buch durchaus die 460 Seiten gebraucht hat, hätte manchmal mehr Schwung gutgetan.
Bezüglich des Schreibstils muss ich sagen, dass mir die Abwechslung in der Wortwahl gefehlt hat. Besonders, was Beschreibungen anging, wurde es mit der Zeit lahm.

Mein Fazit:
RIVALS hat mir gezeigt, dass ein Band keine Reihe definiert und Second Chance somit nicht ohne Grund eines meiner Lieblingstropes ist. Bei dieser Trilogie hat sich meine zweite Chance nach dem enttäuschenden ersten Band echt gelohnt. Und nun möchte ich unbedingt noch den dritten Band lesen ;)
Alles in allem vergebe ich für RIVALS 4 von 5 Sterne. Es ist die perfekte Lovestory für alle mit einer Schwäche für Slowburn, Second Chance, Rivals und/oder Enemies to Lovers. Ich kann die Geschichte sowohl erklärten Fans von Sports Romance empfehlen als auch allen, die eine sportlich angehauchte Lovestory gerne lesen.

Bewertung vom 15.08.2024
Rising Above (eBook, ePUB)
Elrik, Ensa

Rising Above (eBook, ePUB)


gut

Darum geht es:
Als seine große Schwester beim Klettern tödlich verunglückt, zieht sich River komplett zurück. Er hört auf zu klettern und kappt den Kontakt zu seinen besten Freunden Sam und Atlas, die er früher bei ihren Touren begleitet hat.
Doch als River in Geldsorgen ertrinkt, ist es Atlas, der ihm einen Rettungsring zuwirft. River soll ihn und Sam auf deren Klettertour als Kameramann begleiten. River bleibt nichts anderes übrig als zuzusagen, denn die Bezahlung ist gut – doch die Aussicht, wieder zu klettern und so viel Zeit mit den Kletterverrückten zu verbringen, ist nicht gerade verlockend. Ach, und habe ich schon erwähnt, dass Atlas Rivers allererster Schwarm war?!

Meine Meinung:
RISING ABOVE ist eine Gay Romance mit den Tropes Forced Proxitimity und Friends to Lovers. Oder passt vielleicht doch besser Friends to Enemies to Lovers?! Jedenfalls haben mich diese Tropes im Klappentext angesprochen und ich war auch aufgrund des Kletterthemas gespannt auf die Story. Dies ist noch komplettes Neuland für mich gewesen.

Die Geschichte ist mit wechselnder Perspektive und einem Ich-Erzähler geschrieben, was mir gut gefallen hat. River als der trauernde kleine Bruder hat emotionalere Abschnitte, die von Atlas hingegen sind spannungsreicher. Das zeigt schon die Ausgewogenheit des Romans. Es gibt Emotionen, Spannung und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Wer auf Wortwitze steht, wird sich super mit River verstehen und ich fand vor allem die Schlagabtausche in der ersten Hälfte zwischen River und Atlas amüsant.
Grundsätzlich ließ die Geschichte sich einfach und flott lesen. Zwei unterhaltungsreiche Tage und ich war durch. Trotzdem muss ich sagen, dass ich mit dem Schreibstil nicht warmgeworden bin. Etwas Schade fand ich die vielen (Rechtschreib-)Fehler in der Geschichte – ich hoffe, da wird nochmal drübergeschaut. Vor allem aber machte mir die jugendliche Wortwahl Probleme, in den Dialogen, aber auch davon abgesehen. Ich möchte gar nicht abstreiten, dass diese Wortwahl bei Protagonist:innen Anfang zwanzig passend ist. Aber ich lese das in Bücher einfach nicht gerne, weil es etwas Oberflächliches und Flapsiges an sich hat.

Dies hat meinem Empfinden nach auf verschiedene andere Aspekte der Geschichte gestrahlt. Thematisch fand ich sie zum Beispiel gut aufgestellt. Es geht um Trauer, psychische und physische Gesundheit, Familie, Freundschaft und Liebe. Allerding kam die Tiefe nicht immer bei mir an. Außerdem fand ich die Story rückblickend überladen, sodass manches nur kurz angeschnitten werden konnte.

Mit den Figuren bin ich nicht vollkommen warm geworden. River mochte ich eigentlich gerne, weil ich seine Gefühle nachvollziehbar und authentisch fand. Auch Atlas als Sonnenschein war sympathisch, doch ihn konnte ich oft nicht verstehen. Er lebt fürs Klettern und dieses Thema wurde ausführlich und spannend erklärt und präsentiert. Ich kann mir nun in gewisser Weise vorstellen, weshalb Atlas – und auch die anderen Figuren – das Klettern so liebt. Dennoch fand ich ein paar Botschaften am Ende der Geschichte … fraglich.

Was mir sehr gut gefallen hat, war (wie gesagt) die Umsetzung dieser für mich ganz neuartigen Thematik vom Klettern. Außerdem war das abwechslungsreiche Setting total interessant zu verfolgen und alles wurde sehr bildreich beschrieben, sodass man sich praktisch selbst vor Ort fühlte.

Mein Fazit:
RISING ABOVE ist eine Gay Romance für alle, die neben dem Liebesthema über andere Thematiken lesen möchten, sowie schöne Schauplätze und Slow-Burn mögen. Der Roman war fesselnd, spannend geschrieben und mit den ein oder anderen Wendungen gut durchdacht. Dadurch habe ich das Buch gerne gelesen, aber es gibt Luft nach oben. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 07.08.2024
Three Swedish Mountain Men / Why Choose Bd.1
Gold, Lily

Three Swedish Mountain Men / Why Choose Bd.1


sehr gut

Darum geht es:
Kaum ist Daisy im verschneiten Schweden angekommen, baut sie auch schon einen Unfall. Aufgrund eines nahenden Schneesturms ist Hilfe rar und so bleibt ihr nichts anderes übrig als mit drei überaus attraktiven Fremden in deren Berghütte auszuharren. Die drei Männer reagieren völlig unterschiedlich auf Daisys Anwesenheit. Während Eli sie am liebsten für immer bei sich hätte, ist Riven vorsichtig und Cole geradezu abweisend. Kann Daisy ihnen vertrauen? Oder vielleicht ist die Frage sogar, ob die Männer der hübschen Engländerin trauen können …

Meine Meinung:
Die verschiedenen Teile der Why Choose-Reihe sind voneinander unabhängig und grundverschiedene Geschichten. Vor diesem Buch habe ich bereits TRIPLE DUTY BODYGUARDS von Lily Gold gelesen, eine sehr spannungsreiche Geschichte. THREE SWEDISH MOUNTAIN MEN hingegen setzt auf Gefühl und Atmosphäre.

Die Geschichte wird mit wechselnden Perspektiven der vier Protagonist*innen erzählt. Diese Erzählweise finde ich super gewählt, um alle Figuren kennenzulernen. Außerdem finde ich es bemerkenswert, einen Liebesroman aus insgesamt vier Perspektiven zu erzählen, weil dies einige Schwierigkeiten mit sich bringt. Doch Lily Gold gelingt dies mühelos und es macht großen Spaß, die Geschichte zu lesen.
Der Schreibstil ist für meinen Geschmack etwas zu dialoglastig, aber die Beschreibungen, Gedanken und Emotionen kommen nicht zu kurz.

Die Figuren haben mir sehr gefallen. Es gibt nur wenige Nebenfiguren, was den Fokus auf die vier Hauptfiguren ermöglicht. Daisy war mir sympathisch und ich fand ihr Verhalten stets authentisch. Ihre leicht tollpatschige Ader ist amüsant und ihr Starrsinn taff. Eli ist mir vermutlich am schnellsten ans Herz gewachsen, weil er unglaublich süß und liebevoll ist. Die männlichen Figuren sind sehr unterschiedliche Charaktere, was die Dynamik untereinander spannend gestaltet. Eli ist der Verspielte, River sehr ernsthaft und Cole verschlossen - ein typischer Grumpy eben. Besonders Cole fand ich im Laufe der Geschichte ein sehr facettenreicher Charakter. Mit River wurde ich am wenigsten warm, aber alles in allem fand ich die Figuren toll gewählt und gut ausgearbeitet. Die Ausarbeitung der Hauptfiguren hat mir hier noch besser gefallen als in TRIPLE DUTY BODYGUARDS, weil jede Figur ihre eigene Geschichte hat und damit ihr Thema in die Story einbringt.

Insgesamt ist THREE SWEDISH MOUNTAIN MEN vor allem unterhaltsam und ja, natürlich besonders spicy. Trotzdem geht es um deutlich mehr Themen, welche ich super gewählt fand und die toll behandelt wurden. Ich mag es, wie Lily Gold in ihren Romanen Frauen, denen Unrecht getan wird, ihre Stärke zurückgibt. Und auch das Reverse Harem-Thema finde ich authentisch umgesetzt. Statt dem mahnenden Zeigefinger, zeigt diese Autorin mit einem verliebten Lächeln, dass Liebe viele Gesichter hat.
Durch die schwedische Bergkulisse und die gemütliche, eingeschneite Hütte ist der Roman ein romantisches Leseerlebnis zum Wohlfühlen und eine Geschichte, bei der einem warm wird. Denn auch wenn es, wie gesagt, nicht nur spicy zugeht, sollte man für die Geschichte Spice schon gerne lesen, weil es ein paar mehr explizite Szenen gibt als in der durchschnittlichen Romance ;)

Mein Fazit:
THREE SWEDISH MOUNTAIN MEN ist vielleicht nicht perfekt, aber eine romantische, spicy, atmosphärische Liebesgeschichte, die ich mit 4 von 5 Sternen bewerte. Die erste Hälfte empfand ich als etwas zäh und langatmig, doch die zweite Hälfte habe ich dafür umso mehr genossen. Empfehlen kann ich den Roman an alle, die an den kalten Tagen mal eine etwas andere Romance lesen möchten.

Bewertung vom 02.08.2024
Thorne Princess
Shen, L. J.

Thorne Princess


gut

»Du darfst gebrochen sein. Darin liegt sogar eine Chance … die Chance, dich von Grund auf neu zusammenzusetzen.«

Darum geht es:
Hallie Thorne, die unkonventionelle, jüngste Tochter eines ehemaligen US-Präsidenten, stolpert vom einen Fettnäpfchen ins nächste. Die Presse belagert sie daher regelrecht, denn negative Schlagzeilen sind Hallies alltäglicher Begleiter. Nach dem neuesten Desaster wollen ihre Eltern dieser Sache jedoch endgültig ein Ende setzten und stellen Ransom Lockwood ein.
Ransom, Hallies Personenschützer und ein regelrechter Roboter von einem Menschen, der ständig an ihrer Seite ist und ihr den Charakter eines „verzogenen Mädchens“ austreiben soll. Weder Hallie noch Ransom sind begeistert von diesem Arrangement und pflegen ein feindschaftliches Verhältnis. Aber je mehr sie einander nerven, desto weiter locken sie sich aus ihren Komfortzonen und entdecken dabei manch überraschende Seiten des anderen.

Meine Meinung:
Der Roman wird mit wechselnder Perspektive zwischen Ransom und Hallie erzählt. Positiv aufgefallen ist mir direkt, wie charakteristisch die einzelnen Perspektiven für sich sind. Man merkt klar den Unterschied zwischen beiden Figuren und lernt sie allein durch ihre Perspektive gut kennen. Hallie war mir auf Anhieb extrem sympathisch. Sie ist einundzwanzig Jahre alt, also noch eine sehr junge Frau und wird für ihr Alter authentisch dargestellt. Man merkt ihr an, dass sie halb erwachsen ist, sich aber noch ein paar kindliche Charakterzüge bewahrt hat. Hallie wirkte anfangs stark auf mich, doch erst im Laufe des Buches erkennt man die Tiefe ihres Charakters und alles, was sie durchgemacht hat. Dafür hätte ich sie am liebsten einfach in den Arm genommen. Die Art, wie Hallie in ihren Kapiteln zu ausführlichem Klatsch und Tratsch neigt, macht die Geschichte unterhaltsam und Hallie zu einer Figur, mit der ich gerne im echten Leben befreundet wäre.
Ransom hat es mir schwerer gemacht. Ich habe von Anfang an seine trockene, aufs Wesentliche beschränkte Art gemocht und finde ihn einen sehr spannenden Gegenpol zu Hallies überschäumendem Charakter. Dennoch ist mir im Laufe des Buches aufgefallen, dass Ransom für mich ein Mysterium blieb und er ist unbestritten ein „morally gray“ Charakter. Ransom hat außergewöhnliche sexuelle Vorlieben, was ich ein interessantes Thema fand, aber ich hätte es besser gefunden, wenn das Thema ausführlicher erklärt worden wäre. Das ist nur eines von mehreren Beispielen, welches zeigt, dass mir einige Dinge zu schnell behandelt wurden.

Grundsätzlich muss ich sagen, dass dieses Buch eines ist, bei dem man nicht sonderlich viele sympathische Figuren vorfindet. Und bei allen Figuren, auch den Hauptfiguren, bin ich auf den ein oder anderen Charakterzug gestoßen, den ich problematisch fand. Nicht immer wurde darauf eingegangen, manchmal zu oberflächlich und andere Probleme wurden eher unrealistisch gelöst.

Ich habe nun ein paar Schwachstellen der Geschichte aufgezeigt, aber ich möchte auch kein falsches Bild der Story aufzeigen. Denn Tatsache ist, dass ich es sehr genossen habe, die Geschichte zu lesen. Der Schreibstil hat mich absolut überzeugt und obwohl das Buch um die 500 Seiten hat, war es sehr kurzweilig. Der Humor war genial und wer auf Sarkasmus und Situationskomik steht, ist hier ganz richtig. Und wie sich Hallie entwickelt, ist extrem beeindruckend und inspirierend. Sie steht für all die jungen Frauen, die das Leben bereits gebrochen hat, die aber niemals aufgeben und zu viel Stärke fähig sind.

Mein Fazit:
THORNE PRINCESS ist ein vielschichtiger Roman, der mich beim Lesen regelrecht gefesselt hat. Anfangs ist er voller Humor, doch er steckt ebenso voller Tragik und dunklen Abgründen. Insgesamt ist THORNE PRINCESS für mich mehr eine Geschichte über die Entwicklung einer jungen Frau als ein Liebesroman. Obwohl ich mich von der Spannung, den vielfältigen Themen, der interessanten Storyline und der Dynamik zwischen den Hauptfiguren unterhalten gefühlt habe, gab es ein paar Aspekte, die mich an der Geschichte gestört haben. Etwa an den Figuren selbst und auch die Liebe/Romantik kam mir zu kurz. Ich vergebe 3 von 5 Sternen. Empfehlen kann ich die Geschichte allen, die Schmöker gerne lesen und einen etwas anderen Liebesroman suchen, indem ebenso Humor wie Dunkelheit steckt.

Bewertung vom 30.07.2024
Even If I fall
Johnson, Abigail

Even If I fall


weniger gut

»Für einen kurzen Moment will ich nach seiner Hand greifen und sei es nur, um den Schmerz von jemand anderem festzuhalten, damit ich meinen eigenen nicht spüren muss.«

Darum geht es:
Brookes Familie ist ein einziger Scherbenhaufen, nachdem ihr Bruder für den Mord an seinem besten Freund verurteilt wurde. Seitdem mussten sie und ihre Familie sich immer mehr zurückziehen und das Leben in der Kleinstadt zeigt sich von der Schattenseite. Brooke versucht mit allen Mitteln, ihre Familie zusammenzuhalten … aber kann nie aufhören, die Wahrheit über Jasons Tat herausfinden zu wollen. Doch ihrer Familie erzählt sie nichts davon – ebenso wenig von Heath, dem keinen Bruder des Getöteten, der ihr zuhört, wenn niemand sonst es tut. Aber wird er ihr noch immer zuhören, wenn sie nach den Geschehnissen der Tatnacht forscht?

Meine Meinung:
EVEN IF I FALL ist ein Roman, dessen Idee mich mit ihrer Einzigartigkeit gecatcht und fasziniert hat. Denn wer betrachtet einen Mordfall aus der Perspektive der Angehörigen des Mörders? Ich zumindest habe zuvor nie darüber nachgedacht und genau dieses Gedankenspiel, dieser Blick über den Tellerrand reizte mich. Und der Einstieg ins Buch konnte mit meinen Erwartungen definitiv mithalten.

Der Roman wird vollständig aus Brookes Perspektive erzählt. Brooke ist 17 Jahre alt und wirkt sehr erwachsen und verantwortungsvoll. Sie war mir sympathisch und ihre Art zu denken, zu fühlen und zu handeln wirkte authentisch und nachvollziehbar. Auch Brookes Familie ist gut ausgearbeitet und die Erzählung macht es einem beim Lesen leicht, sich in die Figuren hineinzuversetzen.

Thematisch ist die Geschichte definitiv schwere Kost. Die Stimmung in der Familie, die Schwierigkeiten in der Kleinstadt und die Unsicherheit über den wahren Charakter von Brookes Bruder hängen wie eine dunkle Gewitterwolke über der Handlung. Doch die Frage ist, ob sie sich entladen wird, oder ob sie vorüberzieht und die Sonne wieder scheint. Diese Frage kreiert eine Grundspannung, welche zum Weiterlesen anspornt. Zugleich war EVEN IF I FALL für mich ein Buch, dass ich nicht so schnell lesen konnte, weil es Konzentration erfordert und Dinge aufbringt, die man erst verdauen möchte. Hier hat mir gefallen, wie Abigail Johnson geschickt Prisen von Humor einstreut, sodass die Stimmung nie zu gedrückt war.

Aber je weiter ich las, desto weniger war das Buch, was ich erwartet hatte. Was ich hatte lesen wollen. Das erste Drittel ist gelungen, das zweite baut an Spannung auf – hat aber auch seine Längen. Und im letzten Drittel gipfelt die Spannung in einem wenig phänomenalen Höhepunkt, sodass ich am Ende ziemlich enttäuscht war. Enttäuscht von der Auflösung, die der vorangegangen Spannung nicht gerecht wurde. Und enttäuscht von einigem mehr.

Worauf ich mich im Buch besonders gefreut habe, war die Lovestory – eine Forbidden Love – zwischen Brooke und Heath. Dieses Thema hatte deutlich Potential und war so kontrovers wie dramatisch. Doch genutzt wurde das Potential zu wenig. Die Dynamik zwischen Brooke und Heath war nicht greifbar, Heath ein mysteriöser Charakter und die Storyline ihrer Liebe ging in der restlichen Handlung unter.

Mein Fazit:
Ich habe das Gefühl, Abigail Johnson wollte zu viel aus 379 Seiten herausholen. Die Idee war genial, die Geschichte hatte großes Potential. Und ich möchte auch gar nicht abstreiten, dass mir die Geschichte zu denken gegeben hat und im Kopf bleiben wird. Aber bei so viele Themen – Familie, Freundschaft, Liebe, Trauer, Schuld, Vergebung und die Suche nach der Wahrheit – sind 378 Romanseiten nicht genug. Der Geschichte fehlen Seiten und trotz ihrer Schwere die Tiefe. Die Richtung. Der rote Faden. Anders umgesetzt, vielleicht als Dilogie, hätte EVEN IF I FALL mich sicherlich überzeugt, doch so hat mich die Geschichte am Ende verloren. Ich vergebe enttäuschte 2,5 Sterne.

Bewertung vom 26.07.2024
Triple Duty Bodyguards / Why Choose Bd.2
Gold, Lily

Triple Duty Bodyguards / Why Choose Bd.2


sehr gut

Darum geht es:
Die Schauspielerin Briar Saint ist eine richtige Diva und berüchtigt für ihre kühle Fassade und unfreundliche Art. Doch auch eine Diva hat ihre Grenzen, und diese werden deutlich überschritten, als ein Stalker in ihr Zimmer einbricht, während sie schlafend im Bett liegt. Die Situation beunruhigt Briar zunehmen und es wird klar: Ein neues Sicherheitsteam muss her. Und so ziehen bald die Ex-Soldaten Matt, Glen und Kenta bei ihr ein. Ihre neuen Bodyguards sind nicht nur die besten in ihrem Job – sie bringen Briars Leben mit ihren unnachgiebigen Befehlen und ihrer Attraktivität völlig durcheinander.

Meine Meinung:
TRIPLE DUTY BODYGUARD ist mein erstes Buch von Lily Gold und eine sogenannte Reverse Harem Lovestory. Passend zum Reihentitel „Why Choose“ läuft der Roman also auf eine Vierer-Beziehung hinaus. Wenn man die Geschichte lesen möchte, sollte man sich über die Beziehungskonstellation im Klaren sein und Offenheit für dieses Thema mitbringen. Ich jedenfalls finde Reverse Harem sehr interessant und erfrischend zu lesen und Lily Gold macht dem Trope einfach alle Ehre.

Der Roman wird mit wechselnder Perspektive erzählt, sodass man alle Protagonist*innen – Briar, Kenta, Matt und Glenn – verstehen, kennen- und einschätzen lernt. Insgesamt wird die Geschichte sogar aus insgesamt fünf Perspektiven erzählt, was bei Liebesromanen ungewöhnlich ist, somit einzigartig und spannend, aber natürlich auch besonders kompliziert für die Autorin. Aber Lily Gold hat es mit diesen vielen Perspektiven richtig drauf und stellt äußerst charakterstarke Figuren vor.
Briar ist eine vielschichtige Frau und sie besser kennenzulernen war faszinierend. Als ehemaliger Kinderstar repräsentiert sie die verschiedenen Facetten der Filmindustrie und zeigt die Hürden, auf welche Frauen in Hollywood stoßen. Ich habe Briar für ihre Stärken und Schwächen gemocht.
Die männlichen Hauptfiguren haben mir alle früher oder später das Herz gestohlen, obwohl sie so verscheiden sind. Glenn ist am ruhigsten und unsichersten. Er erinnert mich ein wenig an einen riesigen Teddybären, den man einfach knuddeln möchte.
Kenta ist der Ausgeglichenste. Er ist einfühlsam, verständnisvoll und ich mochte es, wie er immer Ruhe in die Gruppe bringen konnte.
Matt ist der Impulsive und mit seiner herrischen, schroffen Art am schwersten zu knacken. Aber mit Briar, Glen und Kenta an seiner Seite wird nach und nach deutlich, wie viel Angst, Schmerz und Leid hinter der schroffen Fassade steckt.

Insgesamt bin ich ein großer Fan der Hauptfiguren. Ich mochte ihre Entwicklung und ihre Dynamik zusammen – ob die Freundschaft der Jungs, die einzelnen Verbindungen zu Briar oder die Dynamik in der Gruppe. Ich hätte mir aber gewünscht, die Jungs besser kennenzulernen. Während wir von Briar vielseitige Einblicke in ihr aktuelles und früheres Leben erhalten, bleiben die Jungs etwas eindimensional. Bei ihnen hätte ich gerne mehr über Hintergründe, familiäre Kontexte und ihr außerberufliches Wesen gelesen. Auch lief es für mein Empfinden zu glatt, dass Briar es derart locker nimmt, sich gleichzeitig in drei Männer zu verlieben.

Zuerst hat mich die Geschichte aufgrund ihres Humors gecatcht, denn die Anfangsphase der vier verläuft ziemlich unterhaltsam. Durch die Stalking-Thematik nimmt die Geschichte zunehmend an Spannung zu, sodass ich sie zeitweise kaum aus der Hand legen konnte. Obwohl ich normalerweise kein Fan von Suspense-Elementen bin, habe ich sie hier sehr genossen und fand das Thema Stalking clever und gut recherchiert dargestellt. Außerdem hat mir an der Storyline gefallen, dass auf übertriebenes, unnötiges Drama verzichtet wurde und das Verhalten aller Figuren nachvollziehbar und logisch auf mich wirkte.

Zuletzt möchte ich noch das Thema Spice ansprechen. Die Autorin weist schon am Anfang des Buches auf den Spice-Faktor hin, was aber nicht heißt, dass das Buch NUR aus expliziten Szenen besteht. Aber es sind mehr als in anderen Liebesromanen. Es gibt zwar Bücher mit noch mehr Spice, aber man sollte Spice schon gerne lesen für diesen Roman. Jedenfalls fand ich auch die expliziten Szenen gut geschrieben – sie waren vielseitig und kreativ und grundsätzlich war die Atmosphäre prickelnd.

Meine Fazit:
TRIPLE DUTY BODYGUARDS ist die erfrischend andere Art von Liebesroman, durch seine Vielseitigkeit gelungen und äußerst unterhaltsam zu lesen. Die Geschichte ist so humorvoll wie spannend und gleichermaßen sexy und romantisch. Ich finde das Buch empfehlenswert und mag die vielen Botschaften, die darin stecken. Aber ich möchte nicht verschweigen, dass die Geschichte stellenweise ausbaufähig wäre. Einzelne Aspekte an Figuren oder Themen blieben zu oberflächlich und es gab die ein oder andere Länge. Somit vergebe ich 3,5 (aufgerundet 4) von 5 Sternen und freue mich darauf, weitere Romane der Autorin zu lesen.

Bewertung vom 19.07.2024
Unlock My Heart / Golden Heights Bd.1
Louis, Saskia

Unlock My Heart / Golden Heights Bd.1


sehr gut

„Wenn uns nichts mehr bleibt, dann haben wir immer noch unseren Humor.“

Darum geht es:
Lexie hat noch nie etwas im Leben geschenkt bekommen – im Gegenteil. Doch das hält sie nicht davon ab, das Beste aus ihrem Leben zu machen. Und das bedeutet, Regeln, Gesetze und Grenzen manchmal nicht ganz so genau zu nehmen. Als der reiche Schnösel Logan Maxx ihr ein Geschäft anbietet, will sie eigentlich direkt ablehnen, denn die Aktion ist ihr zu groß. Doch besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen. Es soll also ein Deal wie jeder andere werden. Aber Logan ist nunmal nicht wie jeder andere …

Meine Meinung:
UNLOCK MY HEART ist der Auftaktband der Golden Heights-Dilogie. Beide Bände handeln von anderen Pärchen, die Lovestory selbst ist also in sich abgeschlossen. Dennoch gibt es ein Thema, dass beide Bände miteinander verbindet und das nach Band eins noch nicht ganz abgeschlossen ist. Aber keine Sorge, es gibt keinen fiesen Cliffhanger ;)

Als ich den Roman zu lesen begann, konnte ich kaum glauben, wie schnell die Seiten und Kapitel an mir vorbeizogen. Die Story hat mich von der allerersten bis zur allerletzten Seite in ihren Bann gezogen und ich habe es schlichtweg genossen, weiterzulesen. Das Buch wird oft als unterhaltsam und witzig mit spritzigen Dialogen angepriesen und damit wird wirklich nicht übertrieben. UNLOCK MY HEART ist Unterhaltung pur. Der Schreibstil ist kurzweilig und amüsant, etwa durch die schrägen Metaphern und Vergleiche. Auch die Figuren mit ihren Eigenheiten sorgen für Erfrischung. Hinzu kommt die Art, wie Saskia Louis mit Klischees spielt, manche Klischees geradezu überstrapaziert und somit einen ganz eigenen Humor kreiert.
Ich habe den Roman vor allem wegen der humorvollen Lovestory lesen wollen. Lexies Nebenerwerb sorgt außerdem für Spannung, die sicherlich ebenfalls einen Anteil an der „Sogwirkung“ der Geschichte hat. Ich möchte aber anmerken, dass der Roman in erster Linie eine erfrischende Liebesgeschichte ist, und man keine wirklichen Thriller-Elemente oder Romantic-Suspense erwarten sollte. Mir persönlich sind die reinen Lovestorys sowieso lieber, weshalb die Geschichte meinen Geschmack absolut getroffen hat.

Beim Lesen habe ich mich sowohl mit dem Setting als auch mit den Figuren wohlgefühlt. Es gibt einige tolle Nebenfiguren, die sehr liebevoll angelegt sind und die ich richtig ins Herz geschlossen habe. Lexie als Protagonistin war mir auf Anhieb sympathisch und ich fands es toll, eine Geschichte mit einer derart taffen Heldin zu lesen. Außerdem habe ich Lexie als eine reife, intelligente junge Frau kennengelernt, die zwar nicht immer richtig handelt, die sich ihrer Handlungen aber absolut bewusst ist und deshalb sehr aufrichtig ist. Mit Logan habe ich mich erst mit jedem weiteren Kapitel aus seiner Sicht mehr erwärmen können. Am Ende hatte ich ihn ganz doll lieb und fand ihn süß, doch am Anfang macht er als wandelndes reiches Badboy-Klischee keine allzu gute Figur. Aber auch das handhabt die Autorin wirklich gut und authentisch.

Die Lovestory zwischen Lexie und Logan hat mich absolut überzeugt und ich liebe die Dynamik zwischen den zweien. Sie passen perfekt zusammen, obwohl sie auf den ersten Blick unterschiedlich erscheinen möchten. Die Lovestory ist zwar nicht so Enemies to Lovers wie ich erwartet habe, dennoch ist sie sehr unterhaltsam und ich liebe es, wie Logan und Lexie sich immer auf Augenhöhe begegnen und sich gegenseitig Kontra geben.

Alles in allem habe ich nichts an der Geschichte auszusetzen. Manchmal laufen die Dinge vielleicht etwas zu glatt, es gibt ein paar viele Zufälle. Aber das ist nichts, was stört, es fällt nur auf und man kann darüber lachen.

Abschließend bliebt mir nur noch zu sagen, dass mich dieser erste Band der Golden Heights-Dilogie extrem neugierig auf Band zwei macht und ich mich darauf freue, weiterzulesen ;)

Mein Fazit:
UNLOCK MY HEART ist eine kurzweilige, erfrischende Liebesgeschichte zum Wohlfühlen und Amüsieren. Die Geschichte war vielleicht nicht perfekt, aber ich habe sie sehr zu lesen geliebt. Daher vergebe ich 4 von 5 Sterne sowie eine klare Leseempfehlung an alle, die gerne über Klischees lachen und eine Schwäche für not-so-bad-Badboys haben.

Bewertung vom 08.07.2024
Marrying Dr. Flawless (eBook, ePUB)
Bieber, Cassia

Marrying Dr. Flawless (eBook, ePUB)


weniger gut

Darum geht es:
Ikaros und Vanessa sind seit sechs Monaten verheiratet, doch noch immer sind sie Fremde füreinander. Ihre Ehe ist arrangiert. Vanessa hat ihre Freiheit aufgegeben, um ihrer Familie mit deren finanziellen Schwierigkeiten zu helfen. Und Ikaros hilft seiner Familie, indem er nicht länger für schlechte Schlagzeilen sorgt. Doch miteinander wirklich glücklich werden? Das können die beiden nicht. Oder? Schließlich können sie nicht leugnen, dass ihre körperliche Anziehung immens ist. Aber das macht noch keine glückliche Ehe …

Meine Meinung:
MARRYING DR. FLAWLESS ist der zweite Band der Angelis Memorial Reihe. Jeder Band ist in sich abgeschlossen und kann theoretisch unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden. Ich selbst habe den ersten Band der Reihe nicht gelesen und muss deshalb sagen, dass ich beim Lesen etwas verunsichert war. Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob mir wirklich Vorwissen gefehlt hat, aber ich hatte zumindest das Gefühl. Deshalb empfehle ich, den ersten Band erst zu lesen und dann MARRYING DR. FLAWLESS.

Ich wollte die Geschichte ursprünglich lesen, weil der Klappentext meinem Geschmack entsprach und eine humorvolle Geschichte versprach. Und genau so wirkte das erst Kapitel auf mich, denn Vanessa und Ikaros treffen zum ersten Mal aufeinander, als sie im gleichen Bett aufwachen, ihr One-Night-Stand durch einen heftigen Blackout aber beide mehr oder weniger vergessen haben.
Doch dann findet ein Zeitsprung zum zweiten Kapitel statt und von da an tat ich mir schwer, mich in der Story zurechtzufinden. Hinzu kam, dass die Geschichte ganz anders war, als der Klappentext sie beschrieben hat. Ich habe mich darauf gefreut, Ikaros dabei zu beobachten, wie er Vanessa für sich gewinnt, während sie ihm das Eheleben zur Hölle macht, damit er die Scheidung einfordert. Stattdessen handelt die Geschichte davon, dass Vanessa sich mit der Ehe zu arrangieren versucht, während Ikaros vor seinen Gefühlen davonläuft.

Ab dem zweiten Kapitel sind Vanessa und Ikaros bereits verheiratet und alles, was im letzten Jahr seit ihrem One-Night-Stand passiert ist, blieb ein großes Rätsel für mich. Leider kamen auch immer mehr Fragezeichen in meinem Kopf hinzu. Grundsätzlich mag ich es, im Laufe eines Buches manche Geheimnisse zu lösen und Fragen beantworten zu können. Das spornt zum Weiterlesen an. Doch hier hatte ich das Gefühl, dass Ikaros und Vanessa viel mehr wussten als ich, weshalb ich ihnen nie ganz folgen konnte. Im ersten Drittel befürchtete ich sogar, den Überblick über all die offenen Fragen zu verlieren. Und vielleicht habe ich das auch, denn ich bin mir jetzt, am Ende der Geschichte, noch nicht ganz sicher, ob ich wirklich alles verstehen konnte, was passierte und sich entwickelte.

Ich habe lange gebraucht, mit den Hauptfiguren warmzuwerden. Vanessa war mir anfangs zumindest einigermaßen sympathisch, was es etwas leichter machte. Ikaros hingegen habe ich sehr lange nicht wirklich verstehen können. Ihn habe ich im Laufe des Buches trotzdem noch ziemlich liebgewonnen, Vanessa hingegen lies mich gegen End hin etwas zweigespalten zurück. Einerseits konnte ich verstehen, wieso sie handelte wie sie es tat. Andererseits hätte ich mir gewünscht, es wäre anders. Insgesamt habe ich aber das Gefühl, Vanessa und Ikaros nicht wirklich kennengelernt zu haben, weil mir Szenen gefehlt haben, in denen sie sich im Stillen mit sich selbst, ihren Empfindungen und Gedanken auseinandergesetzt haben. Das Buch bestand fast ausschließlich aus Ereignissen und Dialogen, doch eine Figur lernt man eben durch ihren inneren Charakter viel besser kennen.

Was wirklich gelungen ist, ist der Spice. Man muss spicy Szenen natürlich lesen mögen, aber wer dies tut, wird bei diesem Buch perfekt unterhalten. Weil ich insgesamt nicht wirklich mit Ikaros und Nessi mitfiebern konnte, konnte ich auch mit der Lovestory nicht immer Schritt halten. Trotzdem ist das Knistern und Prickeln darin wirklich gelungen und durch die Seiten hindurch spürbar.

Mein Fazit:
MARRYING DR. FLAWLESS ist eine spicy Liebesgeschichte mit Krankenhaussetting und zwei Protagonisten, die nicht nur einander, sondern auch sich selbst besser kennen- und verstehen lernen. Auch wenn ich einige Botschaften der Geschichte gelungen finde, hat das Buch im Gesamten meinen Geschmack nicht getroffen. Ich habe mich nicht nur mit den Figuren, sondern auch mit der Storyline selbst schwergetan. Anstatt mich auf die Lovestory einlassen zu können, war mein Kopf beim Lesen voller Fragen, doch das Buch lieferte nur oberflächliche Antworten. Deshalb vergebe ich 2 von 5 Sternen und werde die Reihe nicht weiterverfolgen.

Bewertung vom 05.07.2024
This could be love / Hawaii Love Bd.1
Lucas, Lilly

This could be love / Hawaii Love Bd.1


sehr gut

„Du hast nicht verloren. Du hast nur nicht gewonnen.“

Darum geht es:
Vor einem Jahr stand Louisa mit einem Fuß schon an der Spitze der Weltrangliste im Frauentennis. Dann knickte sie mit dem anderen Fuß folgenschwer um und musste eine lange Verletzungspause hinnehmen. Kurz vor ihrem Comeback ist sie nun voller Ängste, Druck und Zweifel. Der Sommer auf Hawaii, in der Tennisschule ihrer Patentante, soll ihr deshalb den nötigen Push verleihen.
Angekommen auf der Insel kämpft Louisa mit dem ungewohnten Klima und wird beim Joggen am Strand bewusstlos. Ihr Nachbar Vince ist es, der ihr zur Hilfe eilt. Vince, der ein attraktiver Surferboy ist. Vince, dessen Lächeln ihr weiche Knie verpasst. Vince, der ihr bei ihrer nächsten Begegnung plötzlich die kalte Schulter zeigt.
Louisa weiß, eine Sommerliebe ist das letzte, was ihre holprige Karriere gerade benötigt. Ihr Herz fragt sich trotzdem, was mit Vince los ist …

Meine Meinung:
Lilly Lucas ist spätestens seit der Cherry-Hill-Reihe eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen und so war die Sache klar, dass ich ihre neue Hawaii-Love-Reihe unbedingt lesen muss.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir unglaublich einfach. Das Buch beginnt mit einigen Zeitungsausschnitten, durch die wir Louisas Weg in der Profi-Tennis-Welt kennenlernen und verfolgen. Davon war ich direkt überzeugt, denn es ist einfach ganz typisch für Lilly Lucas, so viel Infos und Kontext derart präzise auf den Punkt zu bringen.
Auch mit dem Erzählstil fühlte ich mich direkt wohl. Das ganze Buch wird aus Louisas Perspektive erzählt, wodurch wir Lou ausführlich kennen- und verstehen lernen. Louisa ist 22 Jahre alt und ich mochte die Frische, die die Lovestory durch jüngere Protagonisten an sich hatte. Außerdem ist Louisa eine absolute Powerfrau, dabei aber nicht befremdlich beeindruckend, sondern nahbar und inspirierend. Lous Entwicklung im Laufe der Geschichte ist vielleicht nicht gewaltig und man nimmt sie auch eher unterbewusst wahr. Rückblickend hat Louisa sich aber durchaus verändert und zeigt zugleich, dass es manchmal nur kleinere Entwicklungen sind, die einen großen Unterschied machen.
Vince als Antagonist mochte ich ebenfalls gerne. Wenn die Geschichte nur aus einer Perspektive erzählt wird, habe ich grundsätzlich das Bedenken, dass die andere Hauptfigur zu fremd bleibt. Aber ich weiß von Lilly Lucas, dass sie dieses Problem gut umschiffen kann. Somit konnte ich Vince durch die Zeilen kennenlernen. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich manche Dinge über ihn gerne genauer erfahren hätte und ich ihm noch die ein oder andere Frage zu stellen wüsste. Ich finde, dass Vince interessante Themen in die Geschichte einbrachte, die aber nur angeschnitten wurden.
Mehr und mehr ins Herz geschlossen habe ich die großartigen Nebenfiguren. Ich kann es kaum erwarten, nach Hawaii zurückzukehren, um manche von ihren als Protagonisten näher kennenzulernen und die Entwicklung der anderen in der Nebenhandlung weiter zu verfolgen.

Der absolute Pluspunkt der Geschichte war definitiv das Setting. Und obwohl ich mich nie für einen Urlaub auf Hawaii entscheiden würde, habe ich mich unfassbar dabei wohlgefühlt, meinen literarischen Urlaub dort zu verbringen und zumindest auf diese Weise in Vinces gemütlichem Hostel einzuchecken. Lilly Lucas hat es mal wieder geschafft, die Farben, Düfte, Geräusche mit ihren Worten einzufangen. Ich hatte das Gefühl, selbst über den Sand zu joggen, die Brise des Meeres auf meiner Haut zu spüre, erste wacklige Versuche auf einem Surfbrett zu unternehmen. Einfach Hawaii zu genießen. Unglaublich, wie die Autorin das schafft.

Mein Fazit:
Man merkt: Ich habe viel Positives zum Buch zu sagen. Und genau genommen nichts Negatives. Ich bin durch die Kapitel geflogen, konnte alles um mich herum vergessen und habe den genialen Humor genossen. Ich liebte die Lovestory, weil sie so authentisch war. Es fühlte sich schlichtweg echt an, wie zwei Fremde sich zögerlich annähern. Wie sie verwirrt sind, wie sehr sie sich zueinander hingezogen fühlen, obwohl sie sich noch gar nicht so gut kennen. Wie sie anfangs unbeholfen miteinander umgehen, aneinander vorbeireden. Wie manche Dinge noch peinlich sind, andere schon fast merkwürdig vertraut. Das alles macht die Lovestory aus.
Aber ich muss auch gestehen, dass dieses Buch nicht das eine ist, das aus der Masse heraussticht. Es ist eines, das großen Spaß zu lesen macht, das ich auch gerne nochmal lesen werde. Aber es ist keines, das besonders in Erinnerung bleiben wird, das besonders in die Tiefe geht oder nachhaltig berührt. Es ist einfach eine schöne Liebesgeschichte.

Und so vergebe ich 4 von 5 Sternen und empfehle THIS COULD BE LOVE als schöne, süße, humorvolle Sommerlektüre. Es ist vielleicht nicht mein liebstes Buch der Autorin, zeigt aber all das, was ich an der Autorin liebe und vor allem ist dieser erste Band ein gelungener Start in die neue Reihe. Ich kann es kaum erwarten, zurückzukehren!