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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Toebi
Wohnort: 
Beckum

Bewertungen

Insgesamt 61 Bewertungen
Bewertung vom 22.11.2010
Spiral
McEuen, Paul

Spiral


ausgezeichnet

Ein spannender Thriller, bei dem Interesse an moderner Nanotechnologie und Naturwissenschaften vorausgesetzt wird.
Nachdem der Thriller seinen Einstieg mit einer Rückblende in den Zweiten Weltkrieg hat, war ich zunächst etwas gefrustet. Ich hatte etwas anderes erwartet, doch nach einem Kapitel befindet sich der Leser in der Gegenwart. Paul McEuen greift das Thema Biowaffen auf. Als Physiker und Naturwissenschaftler schreibt McEuen auch genau mit der Begeisterung eines Menschen, dem diese Technologie und die damit verbundenen Fachbegriffe aus dem täglichen Leben vertraut sind. Als Laie ist es hier wohl ab und zu etwas schwieriger zu folgen. Ein Glossar oder Fußnoten wären sicherlich hilfreich , um noch mehr Leser für diesen Debütthriller zu gewinnen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es liest sich flüssig und die geschilderte Geschichte kommt erschreckend realistisch rüber. McEuen verzichtet auf detaillierte Charakterbeschreibungen und hält diese ziemlich neutral, so dass ich hier und da auch mal die Personen verwechselt habe. Diese Neutralität der Personen unterstreicht allerdings die Tatsache, dass ein solcher Fall möglicherweise jederzeit irgendwo auf der Welt eintreffen könnte.
Lediglich gestört haben mich einige nicht saubere Übersetzungen, wobei ich durch die aufgebaute Spannung immer zum Weiterlesen angetrieben wurde. Einen weiteren Pluspunkt muss ich noch der auffälligen Buchgestaltung zugestehen. Der virusgrüne Buchschnitt ist ein echter Hingucker. Die Website zum Buch inkl. Trailer ist ebenfalls einen Klick wert. Hier findet der Leser auch noch einige Hintergrundinformationen. Es war für mich ein spannendes Lesevergnügen und ich werde nach weiteren Werken des Autors Ausschau halten.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.11.2010
Headhunter
Nesbø, Jo

Headhunter


sehr gut

Der Protagonist heißt dieses Mal nicht Hary Hole, sondern Roger Brown und von Beruf ist er nicht Kommissar, sondern Headhunter.
Roger Brown hat sich einen Namen als Headhunter gemacht, doch er hat ein Laster und das ist seine Kunstleidenschaft. Er führt ein Doppelleben. In seinem Privatleben raubt er gemeinsam mit einem Bekannten Kunstschätze. Browns Frau führt eine Kunstgalerie und bietet damit auch einen Schauplatz und Treffpunkt für Kandidaten, die Brown sowohl beruflich vermitteln als auch privat ausrauben kann. Ein Fall erweist sich jedoch als besonders hartnäckig, in jeder Hinsicht.
Die Geschichte scheint anfangs so vor sich hinzuplätschern. Brown philosophiert vor sich hin, blickt auf seinen Leben zurück und man fragt sich, wann endlich Schwung in die Geschichte kommt. Nesbo versteht es, den Leser wieder auf verschiedene Spuren zu locken und falsche Fährten auszulegen. Selbst als sich das Buch schon seinem Ende entgegen neigt und man meint, das es das nun war, wartet Nesbo mit überraschenden Wendungen auf.
Aus meiner Sicht ist Headhunter zwar nicht mit der Hary Hole Serie zu vergleichen, aber dennoch sehr lesenswert. Auch als Hörbuch ein Ohrenschmaus.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.11.2010
Machtlos
Berg, Alex

Machtlos


ausgezeichnet

Das Buch hat mich gleich nach wenigen Seiten in seinen Bann gezogen. Bei einem Thriller wie diesem war ich positiv überrascht, dass hinter Alex Berg eine Autorin und kein Autor steckt.
Ein Gipfeltreffen in Hamburg ist geplant und die Geheimdienste sind in Alarmbereitschaft. Es ist kurz vor Weihnachten und die Protagonistin Valérie scheint einem normalen Arbeitstag entgegenzusehen, doch dann kommt alles anders. Der Leser wird mit Geheimdienstmitarbeitern konfrontiert, die mehr in Eigenregie als für ihren Arbeitgeber arbeiten. Datenmanipulation, ein falsches Wort zur falschen Zeit oder Kontakte zu den „falschen“ Leuten und schon gilt man als verdächtig und fühlt sich machtlos. Der Buchtitel ist durchgehend präsent. Die Personen- und Ortsbeschreibungen sind relativ kahl und nüchtern gehalten, was mich persönlich beim Lesen nicht gestört hat. Ganz im Gegenteil, denn so bekam Valéries Situation für mich eher einen fast allgemeingültigen Aussagewert. Die Geschichte wirkt so authentisch, dass ich ständig die Luft anhalten musste und ich mich fragen musste, wo leben wir eigentlich? Dies ist mal wieder ein Thriller, der Kritik an Sicherheitsbehörden und der Politik aufkommen lässt und mich als Leser sehr nachdenklich gestimmt hat. Ein wahrer Pageturner und nun hoffe ich auf weitere Thriller von Alex Berg.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.11.2010
Das große Tier
Etzold, Veit

Das große Tier


gut

Veit Etzold hat sich mit seinem Debütthriller eine Menge vorgenommen und hat daher viel Material zusammengetragen. Es ist kein reiner Wirtschaftsthriller, aber auch kein reiner Kirchenthriller. Etzolds Berufserfahrungen aufgrund seiner Tätigkeiten als Unternehmensberater für ein namenhaftes Consulting Unternehmen spiegeln sich auch in diesem Thriller wider. Die Beratersprache findet sich 1:1 in einigen Dialogen wider und Leser, die dieser Sprache nicht mächtig sind, tun sich hier vielleicht etwas schwer. Erläuterungen, Fußnoten oder ein Glossar sind leider nicht vorhanden.
Einige aktuelle wirtschaftliche Themen werden jedoch sehr einfach erklärt. Die unterschiedlichen Schauplätze, die von Kapitel zu Kapitel zwischen Berlin, London, Rom und New York wechseln, machen die Handlung zusätzlich spannend, da sie verschiedene Handlungsstränge verbinden. Ausgeübte wirtschaftliche Macht in Verbindung mit kirchlicher Macht plus eine Prise Kunstkenntnisse und –verständnis weben die Handlung des grossen Tieres.
Aus meiner Sicht teils interessant, weil brandaktuelle Themen angesprochen werden und andererseits phasenweise doch zu langatmig, weil das Geflecht der unterschiedlichen Themen zu groß ist. Mein Fazit daher, lesenswürdig, aber etwas Geduld mitbringen.

Bewertung vom 06.06.2010
Diebe!
Gatti, Will

Diebe!


sehr gut

Dies ist eine fiktive Geschichte, die allerdings erschreckend realistisch geschildert wird. Will Gatti stellt dem Leser auf wenigen Seiten die Hauptfiguren vor. Dies geschieht auf eine nicht zu Detail verliebte Art und Weise, so dass der Leser eigentlich mit genug Informationen „gefüttert“ ist und auch noch genügend Spielraum für die eigene Fantasie bleibt. Die Geschichte spielt in dem Barrio einer südamerikanischen Großstadt. Es ist keine bestimmte Stadt, denn diese Tatsache spielt keine Rolle für die Handlung an sich. Das Leben der Armen im Barrio und ihr tägliches Überleben sowie die Schilderung des Lebens außerhalb dieses Barrios ist wohl auf jede Großstadt in Südamerika, den USA, Mexiko oder gar irgendwo in Asien übertragbar. Die Geschichte geht unter die Haut. Die Inhaltsangabe verspricht Spannung und die Erwartungen werden auch erfüllt. Das Ende bleibt offen und lässt Raum für die Fantasie des Lesers.
Einen weiteren Pluspunkt erhält der schöne Schutzumschlag. Die Schatten zweier Kinder (Baz und Demi) , die mit nackten Füßen durch die Straßen laufen. Die Spotlackierung der Kinder und die mattierte Struktur krönen den Schutzumschlag. Nach dem Lesen auch noch ein Schmuckstück für das Bücherregal!
Mein erstes Buch von Will Gatti und ich bin rundum zufrieden, ein rasantes Lesevergnügen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.06.2010
Der Trakt
Strobel, Arno

Der Trakt


ausgezeichnet

Soviel Werbung für ein Buch habe ich zuletzt bei Dan Brown und Frank Schätzing erlebt. Die Inhaltsangabe und eine Leseprobe hatten mich neugierig gemacht. In Verbindung mit dem Cover war mein erster Verdacht, dass es hier um Gehirnwäsche oder Experimente am menschlichen Hirn geht.
Dieser nackte, kalte Flurtrakt auf dem Cover, der nichts Gutes hoffen lässt. Arno Strobel hält den Leser in Atem. Ohne große Zeitangaben hat man das Gefühl, dass einem die Zeit davon läuft. Man folgt der Protagonisten auf Tritt und Schritt und möchte ihr helfen, aber es scheint nicht zu gelingen. Arno Strobel legt falsche Fährten und ich bin dieser Schnitzeljagd nur mit eingelegten Zwangspausen gefolgt. Ein wahrer Pageturner mit vertrakten Zügen und Wendungen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.08.2009
Todesbräute
Rose, Karen

Todesbräute


sehr gut

Dies ist der zweite Teil der Trilogie, welcher sich beruflich und privat um das Leben von Special Agent Vartanian schlängelt. Den englischen Originaltitel „Scream for me“ mit Todesbräute zu übersetzen fand ich etwas verwirrend. Todesschrei oder –schreie wäre schon zutreffender gewesen, aber der Titel wurde bereits dem ersten Teil gegeben. Den Sinn des Titels habe ich auch am Ende des Buches noch nicht verstanden. Es geht hier in keinster Weise um einen Serienkiller, der beispielsweise Frauen in Brautkleidern oder Frauen, die kurz vor ihrer Hochzeit stehen, umbringt.
Ohne den ersten Teil zu kennen, bin ich mit „Todesbräute“ mitten ins Geschehen gesprungen. Ich hatte nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben, da die eine oder andere Begebenheit aus der Vergangenheit angesprochen und erläutert wird. Wer jedoch zuvor den ersten Teil gelesen hat, hat mir stets versichert, dass man diesen auf jeden Fall vorher gelesen haben sollte, zum besseren Verständnis der Hintergründe.
Nichtsdestotrotz fand ich das Buch sehr spannend und flüssig geschrieben. Für mich war es ein Pageturner. Die nebenher laufende Liebesgeschichte ist etwas nervend für den reinen Thrillerfan, aber da Karen Rose für das Genre Lady-Thriller bekannt ist, ist es so zu erwarten. Ansonsten habe ich bei Thrillern kein Problem damit, dass es bei der Suche nach einem Serienkiller zu fortführenden Morden kommt. Der Wettlauf mit der Zeit trägt ja schließlich zur Spannung mit bei. In diesem Fall muss ich jedoch gestehen, dass es mir zu viele Tote waren und ich halbwegs den Überblick verloren habe.
Das Ende des Buches lässt Fragen offen bzw. lässt auf den Inhalt des dritten Teils schließen.
Ich werde auf jeden Fall den ersten Teil nachholen und auch noch den dritten Teil lesen. Nicht zu vergessen ist die schöne Covergestaltung des Buches! Sehr ansprechend und edel und es ist zu rätseln, wie beim dritten Band mit den Farben Schwarz und Weiß und einer Rose auf dem Cover gespielt wird.

Bewertung vom 02.08.2009
Die unsichtbaren Stimmen
De Robertis, Carolina

Die unsichtbaren Stimmen


schlecht

Von Venedig aus wird der Leser nach Uruguay gebracht. Für ca. ein Jahrhundert verweilt man nun hier und teilweise auch in Argentinien. In dieser Zeit ist man der stille Beobachter von drei Generationen, die hier aufwachsen. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Frauen dieser Generationen: Großmutter, Mutter, Tochter.
Der Klappentext hatte mich sofort angesprochen und meine Erwartungen waren relativ hoch. Gleich nach den ersten 100 Seiten waren meine Ansprüche jedoch um einiges gesenkt worden. Es tauchen einige spanische Begriffe auf, zu denen es allerdings keine Übersetzungen gibt. Im letzten Teil des Buches kam hinzu, dass das politische Geschehen Südamerikas meiner Meinung nach zu sehr in den Vordergrund trat und damit eher zum Protagonisten wurde als die eigentliche Hauptperson.
Es bleiben viele Fragen offen, weshalb in diesem Fall der Verdacht aufkommt, dass einige Handlungen nicht zu Ende gedacht worden sind. Wer sich nicht mit der Geschichte und Politik Südamerikas auskennt, wird ein Glossar vermissen. Zudem wäre eine Karte ggf. auch hilfreich gewesen und hätten den Inhalt deutlich aufgewertet.
Bei diesem Buch hatte ich das Gefühl, dass die Autorin einfach zu viel wollte, sich damit selbst und den Leser überfordert hat. Daher ist mein Fazit zu diesem Buch: Manchmal ist weniger mehr.

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.