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Sorko
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dem Harz

Bewertungen

Insgesamt 140 Bewertungen
Bewertung vom 24.02.2022
Athos 2643 (eBook, ePUB)
Westerboer, Nils

Athos 2643 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Auf dem kleinen Neptunmond Athos ist ein Mensch ums Leben gekommen. Das sollte unter der Aufsicht der MARFA, einer für das Wohl der Bewohner zuständigen Künstlichen Intelligenz, eigentlich nicht vorkommen dürfen. Zur Überprüfung der Funktion der KI wird der Inquisitor Rüd mit seiner holografischen Begleiterin Zack nach Athos geschickt. Die Ermittlungen gestalten sich als schwierig, die wenigen Bewohner von Athos verhalten sich seltsam gegenüber Rüd und Zack. Als ein weiterer Mensch ums Leben kommt, wird die Sache noch geheimnisvoller. Auch die KI widersetzt sich der Arbeit von Rüd, was seine Arbeit nicht gerade erleichtert.

Eine spannende Science-Fiction-Geschichte mit wenigen Akteuren, dafür aber mit sehr tiefgreifenden Gesprächen und Gedanken. Die Beziehung zwischen Rüd und Zack und ihre jeweiligen Betrachtungen können durchaus als philosophisch eingeordnet werden. Zack, die ja auch nur eine KI ist, wurde in ihren Funktionen eingeschränkt. Im Laufe der Geschichte erfährt sie weitere Freischaltungen, die ihr neue Einsichten ermöglichen. Das führt zu intensiven Überlegungen über Freiheit und Existenz. Trotz der tiefgreifenden Gedanken bleibt der Roman spannend bis zum Ende. Die Kombination zwischen Krimi und Philosophie ist dem Autor sehr gut gelungen. Absolut lesenswert!

Bewertung vom 15.02.2022
Was sind Raum und Zeit?
Hawking, Stephen;Penrose, Roger

Was sind Raum und Zeit?


sehr gut

Zwei theoretische Physiker diskutieren über den Ereignishorizont und die Beschaffenheit von schwarzen Löchern. Ein durchaus interessantes Thema, allerdings sollte der Leser Kenntnisse in höherer Mathematik und zumindest fundierte Grundkenntnisse der Physik (Quantentheorie) besitzen. Die jeweils drei Vorlesungen von Hawking und Penrose sind ohne diese Kenntnisse nur schwer zu verstehen. Die reichlich vorhandenen Formeln und Diagramme werden zwar von den Autoren erläutert, sind aber nur dann wirklich nachvollziehbar, wenn man mit der Materie vertraut ist. Dann aber werden die gegensätzlichen Auffassungen der beiden Physiker systematisch herausgearbeitet. Die nachfolgende Debatte zwischen Hawking und Penrose erscheint für den normalen Leser schon etwas verständlicher, wenn man konzentriert liest und selbst auch etwas recherchiert. Alles in allem schwerer Stoff, für Laien meiner Ansicht nach kaum geeignet, für Leser mit entsprechenden Kenntnissen (siehe oben) aber schon interessant. Wissenschaftliche Lektüre großer Denker, die über unser Universum forschen (geforscht haben) und letztlich zu der Erkenntnis kamen, dass man zwar schon einiges darüber weiß, dass vieles aber noch immer unklar ist.

Bewertung vom 26.11.2021
Gold und Ehre
Weiß, Sabine

Gold und Ehre


sehr gut

Wir befinden uns im Amsterdam des Jahres 1650, mitten im Goldenen Zeitalter der freien Niederlande, wo insbesondere Kunst und Kultur eine Blütezeit erlebten. Dazu gehörte auch die Baukunst. Der junge Architekt Benjamin Aard ist eines der aufstrebenden Talente dieser Weltstadt. Er ist vielseitig interessiert, keineswegs nur an Bauwerken. Er ist auch Maler, und er betreibt auf eigene Faust wissenschaftliche Untersuchungen, z. B. über das Wetter. Sein Vater Michiel und sein älterer Bruder Daan sind ebenfalls Architekten, aber beide zieht es im Gegensatz zu Benjamin auch in die Politik. Michiel möchte in den Magistrat der Stadt gewählt werden und versucht, entsprechende Beziehungen zu knüpfen.
Eines von Benjamins Wetterexperimenten geht schief, eine Mühle kommt zu Schaden. Sein Vater ist wütend, er schickt seinen Sohn für einen Bauauftrag nach Hamburg. Benjamin ist zunächst nicht sehr glücklich über diese Entwicklung, denn der Bau, für den er nun verantwortlich ist, wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Das Verlassen seiner Heimatstadt Amsterdam fällt ihm nicht leicht. Hamburg wirkt dagegen zunächst recht provinziell auf den jungen Mann. Der Anfang ist schwer für ihn, doch als er die junge Diebin Lucia kennenlernt, ändert sich einiges. Auch Lucia ist vielseitig interessiert und intelligent, so langsam entwickelt sich eine Beziehung zwischen den beiden jungen Leuten. Aber das Abenteuer hat erst begonnen...

Sabine Weiß entwickelt eine spannende Geschichte um Bauwerke, zu denen auch der Hamburger Michel gehört. Und natürlich geht es um Liebe und um die Probleme der damaligen Zeit. Die realen historischen Ereignisse sind sehr gut recherchiert.
Der Statthalter aus dem Hause Oranien und die Regenten der freien Provinzen sollten gemeinsam die Niederlande regieren zum Wohle der Bürger. Doch die adligen Oranier und die Bürgermeister waren keine Freunde. Die Gegensätze der beiden Parteien werden im Buch ausführlich dargeststellt. Als der Statthalter Wilhelm II. jung stirbt, wollen die Bürgermeister ihre Position ausbauen, der nächste Wilhelm (und potenzielle Statthalter) ist noch ein Baby. Doch die Oranier nehmen das natürlich nicht ohne weiteres hin, sie suchen nach Wegen, um die alte Macht des Adels wieder herzustellen.

Die Geschichte von Benjamin und Lucia ist eingebettet in das knisternde historische Umfeld, das geprägt ist von Handel, von Machtstreben, von Bündnissen der Mächtigen und Ohnmächtigen, von Intrigen und Verrat und von ernsthafter Kriegsgefahr. Vor diesem aufregenden Hintergrund gerät die eigentliche Geschichte, die ja fiktiv ist, manchmal etwas in den Hintergrund. Für mich persönlich erscheint die Story auf den letzten 200 Seiten etwas zu gedrängt. Während die ersten 450 Seiten einen Zeitraum von etwa zwei Jahren umfassen, werden auf den letzten 200 Seiten gut 20 Jahre behandelt. Die dadurch entstehenden Sprünge behindern den Lesefluss ein wenig. Meiner Ansicht nach hätte die Darstellung hier ausführlicher sein müssen, auch wenn das Buch dadurch etwas umfangreicher geworden wäre.

Für historisch interessierte Leser ist das auf jeden Fall eine spannende Lektüre, die bildhafte und eindrucksvolle Sprache der Autorin vermittelt auch einen guten Eindruck vom Leben in den Städten Amsterdam und Hamburg. Ein paar Grundkenntnisse der niederändischen Geschichte sind aber durchaus von Vorteil. Eine kleine historische Einführung zu Beginn des Buches wäre wünschenswert, ist aber nicht vorhanden. Ein Personenverzeichnis ist zwar vorhanden, aber es ist nicht vollständig. Viele bedeutende Personen werden nicht erwähnt.
Aus meiner Sicht ist es gute Unterhaltung auf hohem Niveau, die an einigen Stellen allerdings verbesserungswürdig erscheint.

Bewertung vom 09.11.2021
State of Terror
Rodham Clinton, Hillary;Penny, Louise

State of Terror


ausgezeichnet

Warum Ellen Adams Außenministerin wurde, ist ihr selbst nicht ganz klar. Mit dem Präsidenten versteht sie sich nicht gut, und auch ihren Mitarbeitern traut sie nicht so recht. Außer Betsy, ihrer besten Freundin, die sie selbst eingestellt hat. Ellen vermutet, dass der Präsident sie öffentlich demütigen will, weil sie ihn im Wahlkampf, als sie noch Medienunternehmerin war, angegriffen hat. Trotzdem hat sie das Amt angenommen, und erste Misserfolge bestätigen ihre Vermutung. Doch Ellen ist eine Kämpferin, sie stellt sich der Herausforderung. Völlig überraschend kommt es zu einem furchtbaren Bombenanschlag in der Londoner City, der viele Menschenleben fordert. Weitere Bombenanschläge in Paris und Frankfurt folgen kurz danach. Das führt zu Hektik im weißen Haus, denn man befürchtet, dass der nächste Anschlag die USA treffen könnte. Ellen ist jetzt besonders gefordert, denn die Spur führt zu einem alten Bekannten, der nichts anderes möchte, als Mrs. Adams tot sehen. Auch ihr Sohn scheint irgendwie in den Anschlag verwickelt zu sein.

Es entwickelt sich eine spannende Jagd auf die Hintermänner der Anschläge, überraschende Wendungen inbegriffen. Es ist gut gemacht, anfangs dachte ich, die Sache ist relativ leicht zu durchschauen. Aber ich habe mich geirrt. Die Auflösung ist logisch nachvollziehbar und so nicht unbedingt vorhersehbar.

Ein guter Thriller mit viel Hintergrundwissen einer tatsächlichen Außenministerin, spannend in Szene gesetzt und sehr gut lesbar. Beste Unterhaltung!

Bewertung vom 30.10.2021
Die Kampagne / Maggie Costello Bd.3
Bourne, Sam

Die Kampagne / Maggie Costello Bd.3


ausgezeichnet

Die Anwältin Natasha Winthrop ist im politischen Washington bekannt, sie wird als mögliche Präsidentschaftskandidatin gehandelt. Eines Tages wird sie in ihrem Haus überfallen, der Angreifer will sie offenbar vergewaltigen. Es gelingt ihr, den Angreifer zu töten. Bei ihrer Aussage und der Darstellung des Sachverhalts ergeben sich Widersprüche, Natasha gerät selbst unter Verdacht. Möglicherweise kannte sie sogar ihren Angreifer, der sich etwas später als polizeibekannter Vergewaltiger entpuppt. Die Anwältin beteuert ihre Unschuld, sie beauftragt die beste Ermittlerin in Washington, Maggie Costello. Maggie übernimmt den Fall, es beginnt eine schwierige Ermittlungsphase, in deren Verlauf sie mehr als einmal an der Aufrichtigkeit ihrer Mandantin zu zweifeln beginnt. Doch Maggie ist hartnäckig, und das zahlt sich aus.

Eine spannende Geschichte, die uns Sam Bourne hier präsentiert. Es gibt viel Raum für Spekulationen, manchmal ist es sogar etwas verwirrend. Doch der Leser sollte nicht verzweifeln, am Ende wird alles zufriedenstellend und überzeugend aufgeklärt. Und das Ende ist durchaus überraschend.

Der Autor greift in diesem Buch viele Themen auf, die auch bei uns aktuell sind, was ich sehr gut fand. Es geht um die Problematik der Vergewaltigung, um saubere und unsaubere Wahlkampfpraktiken, um die Gefahr, die von der missbräuchlichen Verwendung sozialer Medien ausgehen kann und noch einiges mehr. Obwohl es eine fiktive Geschichte ist, kann man sich sehr gut vorstellen, dass manche Geschehnisse leider auch durchaus real sein könnten. Der Leser wird zum Nachdenken und Nachschlagen(googeln) angeregt, auch das macht den Wert dieser Story aus. Manche Dinge können gar nicht oft genug thematisiert werden in der heutigen Zeit.
„Die Kampagne“ ist nach meiner Auffassung unbedingt lesenswert.

Bewertung vom 04.10.2021
Der Uhrmacher in der Filigree Street (eBook, ePUB)
Pulley, Natasha

Der Uhrmacher in der Filigree Street (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine mysteriöse Geschichte um einen seltsamen Uhrmacher. Eine merkwürdige Uhr, ein Bombenanschlag auf Scotland Yard, das hört sich erstmal spannend an. Trotzdem fand ich es etwas schwierig, mich mit dieser Geschichte anzufreunden. Etwas Spannung kommt nur sehr langsam auf, zumal man sich plötzlich ganz woanders wiederfindet und neue Personen vorgestellt werden. Die Teile fügen sich schließlich zusammen, anders als gedacht, aber doch irgendwie nachvollziehbar. Vielleicht hatte ich auch zu viel erwartet. Die Geschichte ist nicht schlecht, aber so ganz überzeugt hat sie mich dennoch nicht. Ich hatte immer das Gefühl, da müsste noch mehr kommen, warum, kann ich gar nicht so genau sagen. Wirklich mitreißend fand ich es nicht.

Bewertung vom 18.09.2021
Der Tod und das dunkle Meer (eBook, ePUB)
Turton, Stuart

Der Tod und das dunkle Meer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine Seefahrt im 17. Jahrhundert ist schon ein Abenteuer an sich. Dazu noch einige schrullige Charaktere, finstere Matrosen und merkwürdige Passagiere. Und sehr viele Geheimnisse.
Ein Abenteuerroman mit historischem Touch, aber ein sehr spannender! Großartig geschildert vom Autor, die Menschen und die Situationen, das Grauen in der Folge eines Fluches, der Schlimmes erahnen lässt. Verdächtige gibt es genug, ich konnte manches Rätsel lösen, aber längst nicht alle. Es gibt auch überraschende Wendungen, und vieles bleibt bis zum Ende unklar. Doch keine Angst, es wird alles erklärt, so dass man es schließlich verstehen kann. Der Schluss erschien mir etwas zu idealistisch, aber das ist sicher Ansichtssache. Der Spannungsbogen bleibt bis zum Ende erhalten, es ist schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Ein toller Roman, ich habe ihn sehr gern gelesen und er hat mich sehr gut unterhalten!

Bewertung vom 09.09.2021
Die vier Winde
Hannah, Kristin

Die vier Winde


ausgezeichnet

Ein sehr bewegender Roman um eine bewundernswerte Frau. Was Elsa erlebt hat, ist eigentlich unbeschreiblich. Wie können Eltern ihr Kind so behandeln? Doch sie hat noch Glück im Unglück, dass sie von der Familie ihres Geliebten aufgenommen wird. Anfangs nicht gerade freundlich, doch das ändert sich im Verlauf der Jahre. Als ihre Tochter Loreda zur Welt kommt, ist sie in die Familie Martinelli voll integriert. Alles scheint nun gut zu laufen, doch das nächste Unheil wartet schon vor der Tür.
Während der großen Depression in den Dreißiger Jahren gab es in den USA, in den Great Plains, tatsächlich eine verheerende Dürre mit furchtbaren Staubstürmen, die die Weizenerträge dieser Region fast vollständig vernichteten. Die Farmer warteten verzweifelt auf Regen, doch der kam nicht. Viele gerieten in Existenznot und machten sich auf in den Westen, wo sie sich ein besseres Leben erhofften. Auch die Familie Martinelli hat es hart getroffen. Elsa und ihre inzwischen zwei Kinder sehen keinen anderen Ausweg mehr. Sie machen sich auf nach Kalifornien.

Beim Lesen dachte ich auch ständig, wann gehen sie nun endlich los. An die Pazifikküste, wo das Klima besser ist, wo sie im Winter nicht mehr bei Eis und Schnee frieren müssen. Was sie dann allerdings dort erleben mussten, hatte ich nicht erwartet. Elsa wächst über sich hinaus und wird zu dem Menschen, der sie eigentlich nie sein wollte: zu einer starken Kämpferin.

Großartig geschrieben und sehr bewegend! Auch wenn die Figuren und Orte zum Teil fiktiv sind, ist die Rahmenhandlung doch an die tatsächlichen Ereignisse von damals eng angelehnt. Und Vieles dürfte dem heutigen Leser ja auch bekannt vorkommen. Anhaltende Hitzewellen, Flüchtlingsbewegungen und deren Folgen, politische Untätigkeit und menschliche Not.
Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen, auch wenn ich mir ein etwas anderes Ende gewünscht hätte. Aber das Leben ist eben kein Wunschkonzert. Sehr empfehlenswerte Lektüre!

Bewertung vom 09.09.2021
Wellenflug
Neumann, Constanze

Wellenflug


sehr gut

Annas Entwicklung war geprägt von dramatischen Ereignissen, die sie wohl bis zu ihrem Tod verfolgen. Als Kind schon die geliebte Schwester verloren, die Abwendung des Vaters von ihr, der Tod der Mutter und später der Tod von ihrem Mann und ihren ersten Sohn. Obwohl ihre Familie wohlhabend war und sie nie Geldsorgen hatte, haderte sei manchmal mit ihrem Schicksal, fügte sich aber in die gesellschaftlichen Zwänge ein. Das hat sie wohl psychisch einiges gekostet und zu ihrer harten Haltung gegenüber der nicht standesgemäßen Beziehung von Heinrich geführt.
Heinrich wollte sich nicht in die gesellschaftlichen Zwänge seiner Klasse einfügen, er brach aus. Auch das irgendwie verständlich, obwohl seine Entscheidungen mir mitunter etwas zweifelhaft erschienen. Er wollte sein Leben genießen, und er schaffte das ja zunächst auch. Nicht ganz verstanden habe ich seine plötzlich auftauchende Euphorie für Kaiser und Vaterland, als er in den USA vom bevorstehenden Krieg erfuhr. Vermutlich sah er das auch nur als ein großes Abenteuer an, das ihm Spaß machen könnte. Dabei hatten Marie und er es doch in Erie so gut gehabt. Ein Haus, ein Auskommen und Freunde – ihr Leben hätte so schön sein können, wenn sie dort geblieben wären. Aber es sollte nicht sein.

Die Charaktere sind eindrucksvoll beschrieben, wenngleich die Geschichten von Anna und Marie nur mehr oder weniger fragmentarisch dargestellt werden. Trotzdem lässt sich das Buch sehr gut lesen, es vermittelt einen Eindruck von den jeweiligen Zeiten und den Gesellschaften, in denen Anna und Marie zurecht kommen mussten.

Bewertung vom 03.09.2021
Das Schwarze Lied / Rabenklinge Bd.2
Ryan, Anthony

Das Schwarze Lied / Rabenklinge Bd.2


sehr gut

Durch das Blut von Ahm Lin erhält Vaelin wieder ein Lied. Doch es ist nicht sein Lied. Es ist anders, irgendwie brutaler. Obwohl die Schlachten, die er schlug, stets ziemlich brutal waren. Von daher habe ich nicht so ganz verstanden, wieso er diesem Lied so ablehnend gegenüber stand. Es machte ihn nahezu ungesiegbar, so wie sein erstes Lied auch. Und doch wundert er sich über die Brutalität seines Vorgehens. Na ja, abgesehen von dieser für mich nicht ganz nachvollziehbaren Kleinigkeit war es wieder ein spannendes Erlebnis. Eindrucksvolle Personen, eine starke Liebe, mystische Geheimnisse und brutale Schlachten, das sind die Geschichten um Vaelin al Sorna.
Kehlbrand ist ein gefährlicher Gegner, der langsam dem Wahnsinn zu verfallen scheint. Seine Stärke ist vor allem die Masse seiner Gefolgsleute, die zum Teil auch noch mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet sind. Vaelin und seine Freunde und Verbündeten müssen taktisch klug vorgehen, um die Gefahr abzuwenden.
Die vier Teile des Buches enthalten zu Beginn jeweils einen Bericht von Obvar, der eigentlich zu seinen Gegnern zählt und von Kehlbrands Vorgehen erzählt. Doch Obvar ist nicht mehr er selbst, denn Vaelin hatte ihn ja im Kampf getötet. Seine Sichtweise und sein Vorgehen fand ich sehr interessant. Auch alte Bekannte aus früheren Geschichten tauchen wieder auf. Mir hat auch dieser Band sehr gut gefallen – und am Ende stellt es sich für mich so dar, dass es durchaus noch Stoff für weitere Abenteuer geben kann. Das Lied des Helden ist noch nicht verklungen.