Frühlingstöchter / Das Pensionat am Holstentor Bd.1

ausgezeichnet

Eine historische Familiensaga kurzweilig erzählt

Die Geschichte beginnt Ende des 19. Jahrhunderts in Lübeck. Auf einem Pensionat treffen sich die vier Mädchen Nora, Agnes, Lotte und Fanny und werden enge Freundinnen. Von der Zeit ist das eine Epoche, zu der Frauen noch kaum Rechte haben und vor allem als Ehefrau und Mutter gesehen werden. Immerhin bekommen sie aber wenigstens etwas Bildung zugesprochen. Die Frühlingstöchter, wie sich die Mädels nennen, wollen aber mehr und beginnen, gegen die allseits herrschenden Konventionen aufzubegehren. So nimmt das Schicksal seinen Gang und hält die eine oder andere unvorhergesehene Wendung bereit.

Der Roman liest sich gut und flüssig und vermittelt ein lebendiges Bild der damaligen Zeit. Die Protagonistinnen werden dreidimensional dargestellt, auch wenn es in diesem Buch nicht um alle gleich viel geht, sondern die Konzentration auf der Grafentochter Nora und der Stipendiatin Fanny geht, außerdem noch um die fortschrittliche Hauslehrerin Gesche, die das ganze Geschehen noch ungemein auflockert.

Das Cover vermittelt ein Gefühl von Lebensfreude und stimmt ein sowohl auf die historische Zeit durch die Kleidung als auch auf Lübeck durch eine Zeichnung des Holstentores, auch die monochrome Farbgebung passt gut dazu.

Fazit: Eine unterhaltsame Geschichte über starke junge Frauen, die ihren Weg finden müssen. Insgesamt sehr kurzweilig als Urlaubslektüre oder für regnerische dunkle Tage.

Erdmittelpunkt: Betreten auf eigene Gefahr! / Im Bann der Elemente Bd. 1

sehr gut

Einfach mal die Welt retten

Na wenn es weiter nichts ist, Kein Problem für Jacob, Taio. Lili und Putte. Wobei Jacob da doch eher zufällig in etwas reinrutscht, denn wenn die Dusche mit einem spricht, kann das ja nicht mehr normal sein. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht, denn im Inneren der Erde, wohin das Brunnenmädchen sie führt, haben es Elementarwesen auf die 4 Kinder abgesehen.

Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben, so dass man gleich mittendrin mit dabei ist und mitfiebern kann. Nicht alles ist immer logisch, aber das muss es vielleicht auch nicht sein. Wer oder was sind zum Beispiel die Elementarwesen? Was ist deren Aufgabe? Warum sind sie gegen die Kinder? Alles Fragen, deren Antworten sich nicht so leicht erschließen.

Das Cover passt sehr gut zum Thema und macht gleich deutlich, dass einen hier eine witzige verrückte Geschichte erwartet. Die dunkle Gestaltung macht deutlich, dass vieles im Erdinneren spielt. Sehr schön finde ich auch den eingearbeiteten Glitzer, das kommt bei Kindern definitiv gut an. Auch die Illustrationen sind sehr schön und untermalen die Geschichte passend.

Fazit: Ein witziges spannendes Buch, das kleine Abenteurer sofort in den Bann ziehen wird. Zumindest bei meiner Tochter war es so.

Die Revanche des Monsieur Lipaire / Die Unverbesserlichen Bd.2

sehr gut

Einiges los an der Cote d’Azur

Schauplatz des Ganzen ist das beschauliche Hafenstädtchen Port Grimaud, das die Adelsfamilie Vicomte unter ihre Herrschaft zwingen möchte. Dabei können Lipaire und seine Kumpels natürlich nicht einfach so zusehen und schon sind wir mittendrin in der Handlung, in der die armen Halunken es versuchen mit den reichen Schurken aufzunehmen. Erwartungsgemäß geht dabei einiges schief und die Fettnäpfchen werden zielsicher getroffen.

Mit viel Humor wird die teils skurile und haarsträubende Handlung beschrieben in einem von den beiden Autoren gewohnt flüssigen fesselnden Schreibstil, so dass man gespannt ist, welche Entwicklungen sich noch so ergeben werden.

Das Cover ähnelt vom Design dem ersten Band, aber ist dann doch anders. Klar erkenntlich ist durch die Landesfarben, dass es in Frankreich spielt. Sehr harmonisch gestaltet.

Fazit: Nette Unterhaltung für zwischendurch, wobei Krimi das Genre nicht so ganz trifft, es ist eher eine Komödie mit krimiartigen Elementen.

Mein großer Naturführer Tiere & Pflanzen

ausgezeichnet

Natur vor der Haustür anschaulich vorgestellt

Schon das Cover mit dem vorwitzigen Eichhörnchen lenkt die Blicke auf sich und stimmt perfekt auf das Thema eines heimischen Naturführers ein.

Man muss nicht immer weit weg fahren, um einige zu entdecken, auch vor unserer Haustür gibt es jede Menge Tiere und Pflanzen zu erkunden, die man sicherlich bei weitem noch nicht alle kennt.

Die Gliederung erfolgt hierbei nach den unterschiedlichen Lebensräumen Wald, Wiese, Gewässer und Siedlungsgebiete, so dass man sofort weiß, in welchem Bereich man am besten nachschlägt. Man findet diesen mittels Symbol auf dem vorderen Einband, die sich auf den entsprechenden Seiten wiederholen.

Die Arten werden dann mit Foto, Steckbrief und weiteren Erläuterungen vorgestellt, alles sehr anschaulich und übersichtlich. Auch auf die Giftigkeit wird eingegangen, ein gerade für Kinder ein relevantes Thema.

Fazit: Ein tolles Nachschlagewerk für die heimische Flora und Fauna, das kindgerecht und übersichtlich gestaltet ist und dabei spielerisch wertvolles Wissen vermittelt. Auch als Erwachsener lernt man noch dazu.

Die unglaubliche Grace Adams

ausgezeichnet

Authentisches Bild einer Frau mit Problemen

Das bunte fröhliche Cover führt einen etwas in die Irre, denn der Roman ist das Gegenteil von Leicht, da es hier um die ernst und tragische Geschichte von Grace Adams geht, die mit aller Kraft um ihre Familie und damit auch um sich selbst kämpft.

Es beginnt damit, dass sie eine Torte zum Geburtstag ihrer Tochter bringt, die nach einem Streit bei ihrem Exmann lebt, dabei aber ziemlich in Selbstzweifel und Selbstreflexion verfällt, wie sie ihr verkorkstes Leben wieder so einigermaßen in den Griff bekommen kann: Als Hauptprobleme die Scheidung von ihrem Mann und das Versöhnen mit ihrer Tochter.

Erzählt wird die Geschichte in unterschiedlichen Handlungsebenen: Der Beginn mit einer 28jährigen Grace, der Streit mit ihrer Tochter vor 4 Monaten und dann natürlich die Gegenwart. Diese wechseln immer wieder ab, so dass man erst stückchenweise die gesamte Geschichte begreifen kann, da man sukzessive immer weitere Informationen bekommt.

Die Story ist eigentlich ganz mitreißend, nur der Schreibstil hat mich nicht so gefangen genommen, obwohl er gut geschrieben und flüssig zu lesen ist. An die Wortwahl muss man sich mitunter etwas gewöhnen, so wie aber auch an Grace als Protagonistin, so dass das wiederum zusammen passt.

Fazit: Insgesamt ein Auf und Ab von Gefühlen und Emotionen, von traurig bis lustig ist alles dabei. Nicht immer einfach zu lesen, aber doch ergreifend.

Mit dem Mut zur Liebe

ausgezeichnet

Auf der Flucht in ein neues Leben

Für die beiden Artisten Johanna und Dieto ist es Liebe auf den ersten Blick, leider zur falschen Zeit und am falschen Ort, denn der Tatsachenbericht beginnt 1957 in Dresden. Dieto wird zum Militär einberufen, woraufhin die beiden mit einem Schlauchboot über das Mittelmeer fliehen, leider jedoch ohne ihr Equipment, das die Voraussetzung für ein neues Leben ist. Dieto kehrt daraufhin zurück, um es erneut zu versuchen und lässt Johanna zurück. Werden die beiden sich jemals wiedersehen?

Eine berührende Geschichte, noch umso eindringlicher ist, da diese vom Leben geschrieben wurde und auf Tatsachen beruht. Man kann sich solche Lebensumstände in der heutigen Zeit kaum mehr vorstellen. Emotionen wie Verzweiflung und Hoffnung kommen absolut authentisch rüber.

Wie man es von Hera Lind gewohnt ist, ist der Text ist sehr lebendig und flüssig geschrieben, man hat die beschriebenen Bilder quasi vor Augen. Die Charaktere wirken sehr dreidimensional, man leidet mit ihnen.

Das Cover vermittelt eher sehr düsteren Eindruck, passt aber gut zur Dramatik der Story.

Fazit: Eine spannende Geschichte über eine große Liebe im dunklen Zeitalter der DDR. Ergreifend erzählt, so dass es trotz allem Hoffnung vermittelt.

Schlaflose Ferien / Pferdeflüsterer-Mädchen Bd.6

ausgezeichnet

Das Glück dieser Erde…

Es geht um Ruby, die ihre Sommerferien damit verbringen, die Ocean Ranch zu hüten. Langweilig wird es dabei definitiv nicht mit Einbrüchen in der Nachbarschaft und einem mysteriösen verwahrlosten Pferd, das es zu retten gilt. Solche Ferien hätte man sich als Kind auf jeden Fall gewünscht.

Auch ohne die Vorgänger-Bände der Serie zu kennen, kann das Buch gelesen werden, man kommt recht schnell rein. Der Schreibstil ist lebendig und flüssig, die Geschichte liest sich wirklich gut und ist gut geeignet für die Zielgruppe von reitbegeisterten Mädels. Es geht jedoch nicht nur um Pferde, auch die Themen Freundschaft, Zusammenhalt, Abenteuer und Spannung.

Sehr schön und passend gestaltet ist das Cover mit einer harmonischen und doch sehr dynamischen Farbgebung. Mädchen und Pferd als dominantes Element, untermalt von einer dramatischen Farbstimmung. Definitiv spricht es aber eher Mädchen an als Jungs.

Fazit: Perfektes Buch für Pferdemädels, die sich ein bisschen mehr Abenteuer im Leben wünschen.

Sehnsucht in Sirmione aus der Reihe Liebe am Lago di Garda

sehr gut

Schöner Urlaubsroman

Für Viviane geht auf einen Schlag alles schief. Ihr betrügt sie mit einer jüngeren Frau und bei der Arbeit läuft es nicht mehr so wie geplant. Da hilft nur noch eine Auszeit und so verschlägt es sie nach Sirmione am Gardasee. Der Aufenthalt lässt sie wieder zu sich selbst finden und neue Menschen kennenlernen und wer weiß, vielleicht gehört ja eine neue Liebe dazu.

Von der Handlung her recht vorhersehbar, ein klassischer Aufbau sozusagen: Love Story nach Neuanfang an verlockendem Reiseziel. Da der Gardasee recht bekannt ist, können viele Menschen auch eigene Erfahrungen mit ins Lesen einbringen und erkennen die Schauplätze auch teils wieder.

Der Autorin gelingt es mit einem sehr anschaulichen Schreibstil, die Szenerie des Gardasees vor einem lebendig werden zu lassen. Ebenso fühlt man mit den Protagonisten, allen voran natürlich Viviane, die sehr vielschichtig angelegt ist.

Besonders gut gefallen haben mir die anschaulichen Beschreibungen von Landschaft, Land und Leuten. Man reist in Gedanken quasi schon mal los und möchte den Ort am liebsten sofort selbst erkunden.

Fazit: Entspannender Roman zum Träumen, perfekt zum Lesen auf der Terrasse und Abschalten, optimalerweise neben einem Zitronenbaum und mit einem Gläschen Wein in der Hand!

Sparkling - Maries zauberhafte Welt

ausgezeichnet

Gar nicht so einfach mit der Magie

Das fröhlich-bunte Cover verleiht definitiv gute Laune und macht neugierig auf den zauberhaften Inhalt.

Marie übt sich am Zaubern und ist eigentlich talentiert, nur lässt sie sich leider gerne ablenken, was zur Folge hat, dass „Sparkles“ von ihrem Zauber absplittern und dann ein ziemliches Chaos verursachen. Außerdem ist noch ihr Adoptivvater verschwunden, den sie dann mit ihrem Freund Phillip suchen geht. Und ganz nebenbei wird noch ein magisches Geheimnis gelüftet. Es ist also definitiv einiges los.

Sehr spannend geschrieben, so dass man spielerisch sofort mitten in die Geschichte gezogen wird. Von Wortwahl und Satzaufbau gut geeignet für die gedachte Lesergruppe. Auch die Geschichte ist gut durchdacht und aufgebaut, dennoch wird einem beim Lesen nicht langweilig, da nicht alles vorhersehbar ist. Marie ist eine sehr sympathische Protagonistin, die sich trotz diverser Schwierigkeiten einfach nicht unterkriegen lässt.

Fazit: Ein witziges magisches und auch spannendes Buch, das den Leser mitnimmt auf einige Abenteuer mit einer sympathischen Hauptperson.

Cook For My Heart - Das Liebeschaos wird serviert

gut

Was tun, wenn man gefangen ist in dem selbst geschaffenen Trainings- und Ernährungsdrill, bis der Körper die weitere Zusammenarbeit verweigert. So geschieht es bei Caroline, die immer nur mehr und mehr Muskeln haben möchte, um einige unschöne Erfahrungen im Leben zu verarbeiten und sich dadurch aber immer mehr unter Druck setzt und auch von allen anderen isoliert. Ein Zusammenbruch als Hilfeschrei ihres Körpers ist ein Signal und gibt sogleich Hoffnung durch das Ingangsetzen von unvorhergesehenen Ereignissen. Plötzlich gibt es gleich zwei Jungs in ihrem bisher eher freundearmen Leben.

Die Story ist eigentlich ganz mitreißend, nur der Schreibstil hat mich nicht so gefangen genommen. Im Gegenteil, die Formulierungen und Sprünge fand ich mitunter eher verwirrend. Auch die Love Story hat sich mir nicht überzeugend dargestellt, es kam einfach keine Leidenschaft rüber. Die Beschreibungen der Trainings- und Essstörungen waren hingegen mehr als dominant, wodurch die Geschichte ziemlich ihren Reiz verloren hat.
Cover und Titel hingegen sprechen einen auf jeden Fall an und passen gut zum Thema.

Fazit: Generell ein wichtiges Thema, vor allem für durch die Medien beeinflußte Teenager, die eher die Lesergruppe darstellen als Erwachsene, denn es geht ja um Selbstfindung und Selbstbewußtsein.