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Franzi6806
Über mich: 
Ich liebe spannende Bücher. Am liebsten Thriller, Krimis und dann darf es zur Abwechslung auch mal ein spannender Roman sein.

Bewertungen

Insgesamt 39 Bewertungen
Bewertung vom 14.06.2020
Die Farben der Schönheit - Sophias Träume / Sophia Bd.2
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Träume / Sophia Bd.2


ausgezeichnet

„Die Farben der Schönheit – Sophias Träume“ ist der zweite Band der dreiteiligen Saga von der Autorin Corina Bomann.
Zu Beginn des Buches wird der Leser mit auf Sophias Reise nach Paris genommen, wo sie sich auf die Suche nach ihrem verstorben-geglaubten Sohn macht. Während der Überfahrt nach Paris schweifen Sophias Gedanken zurück in die Vergangenheit und der Leser erfährt durch diesen wunderbaren Schreibstil alle notwendigen Informationen aus dem ersten Teil, wodurch die wichtigsten Zusammenhänge wieder hergestellt werden und die Erinnerungen des Lesers aufgefrischt werden. Es ist daher nicht unbedingt notwendig, den ersten Teil gelesen zu haben, um in Teil 2 die Geschichte um Sophias Leben und ihre Träume nachvollziehen zu können.
In Paris sucht Sophia auch ihre alten Bekannten und ihre Freundin Henny auf. Leider endet diese Reise nicht ganz so, wie es sich Sophia erhofft hat. Zurück in New York kümmert sie sich um eine neue Anstellung. Das diese bei Elizabeth Arden, der größten Konkurrentin ihrer vorherigen Arbeitgeberin Helena Rubinstein sein würde, hätte sich Sophia nicht träumen lassen. So gerät Sophia zwischen die Fronten der beiden ärgsten Konkurrentinnen. Aber auch in ihrer neuen Tätigkeit wächst Sophia über sich hinaus und entwickelt sich zu einer selbstbewussten jungen Frau, die weiß was sie will. Desweiteren trifft Sophia ihre alte Liebe wieder. Immer wieder kommt es in dem Roman zu unerwarteten Wendungen und Ereignissen sowie Schicksalsschlägen, sodass die Spannung von Anfang bis Ende erhalten bleibt.
Sophia als Hauptprotagonistin hat einen sehr starken Charakter und eine tolle Persönlichkeit. Sie wird von der Autorin sehr loyal, treu und klug dargestellt. Sie trifft stets die richtigen Entscheidungen und schafft es immer wieder, trotz ihrer zurückhaltenden Art die Leute von sich zu überzeugen. Auch die anderen Charaktere sind gut und authentisch dargestellt.
Die Autorin nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit und fügt geschichtliche Ereignisse wie den Börsencrash, die Wirtschaftskrise und den Puderkrieg der zwischen den beiden Kosmetiklinien von Helena Rubinstein und Elizabeth Arden in den 1930er Jahren geherrscht hat.
Als Leser kann man sich durch die anschauliche Darstellung sehr gut in die damalige Zeit hineinversetzen. Dies gelingt auch dadurch sehr gut, dass die Autorin den damaligen Sprachgebrauch verwendet. Man erfährt, wie das Frauenbild in der damaligen Zeit war und wie es sich schrittweise in die Richtung verändert hat, die wir heute als selbstverständlich annehmen. Das Cover passt sehr gut zur Hauptprotagonistin und den Träumen und der Sehnsucht denen Sophia folgt.
Obwohl der Roman 573 Seiten hat, fliegt man als Leser förmlich durch die einzelnen Seiten und Kapitel. Corina Bomann schafft es durch ihren Schreibstil und ihre Erzählweise mich als Leser völlig zu fesseln und gedanklich in den Roman eintauchen zu lassen. Es ist mir wirklich sehr schwer gefallen, das Buch zur Seite zu legen. Das Ende des Buches kam, wie im ersten Teil viel zu schnell und ich warte jetzt sehnsüchtig auf den letzten Band der im November erscheinen soll.

Bewertung vom 06.06.2020
Denn Geister vergessen nie
Koch, Jessica

Denn Geister vergessen nie


ausgezeichnet

„Denn Geister vergessen nie“, ist ein spannendes, kurzweiliges und sehr emotionales Buch von Jessica Koch, welches den Leser auf eine surreale und mystische Reise mitnimmt.
Um das Leben von Mian zu retten, haben seine Eltern vor 20 Jahren die Hilfe der Ureinwohner der Karibik gesucht. Diese führten ein Voodoo-Ritual durch und konnten Mian so helfen. Doch diese Hilfe bleibt nicht ohne Konsequenzen – nach dem Ritual sind Mian und sein Bruder Jano auf besondere Art miteinander verbunden, sie spüren, wenn der andere Hilfe braucht. Sie sind zu Empathen geworden. Sie können ebenfalls spüren, was Menschen in ihrer Umgebung fühlen und zwar so, als würden es ihre eigenen Gefühle sein. Jano hat zudem die Gabe Geister zu sehen und mit ihnen reden zu können.
Als Mian auf einer Party Amy kennenlernt spürt er ihren tiefen Schmerz und ihre Traurigkeit, denn Amy hat alles im Leben verloren das ihr wichtig war. Deshalb beschließt er ihr auf einen gemeinsamen Segeltripp zu folgen und hofft Amy aus ihrer Trauer befreien zu können. Die beiden kommen sich näher und bald wird Mian auch sein Geheimnis nicht mehr vor ihr verbergen können. Doch dann kommt es aufgrund eines schweren Sturms auf dem Schiff zur Katastrophe und die Freunde kämpfen schon bald um ihr Leben. Der Einzige der ihnen jetzt noch helfen kann ist Jano. Die Brüder wissen, dass die Rechnung aus Kindheitstagen noch nicht beglichen ist – denn Geister vergessen nie.
Mir gefällt der Schreibstil der Autorin, er ist flüssig, lebhaft und lässt sich leicht lesen.
Die Kapitel waren ein Wechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit. Ich fand das ganz interessant, da man so die einzelnen Hintergründe erfahren hat. An Spannung hat das Buch dadurch aber nicht verloren und ich habe als Leser dennoch den roten Faden behalten. Zudem sind die Kapitel kurz und übersichtlich gestaltet.
Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben vom Aussehen bis hin zu ihren Charakteren und Eigenschaften. Als Leser konnte man sich sehr gut mit ihnen identifizieren. Die Figuren haben sowohl viel Lebensmut und Euphorie als auch depressive Züge gehabt, sodass man als Leser ständig beiden Gefühlslagen ausgesetzt war.
Das Cover ist wunderschön und zeigt bei Sonnenuntergang einen sternenbesetzten Strand mit Palmen sowie zwei Personen, die eng miteinander in Verbindung stehen und passt damit zum Thema des Buches.
Das Buch hat mich als Leser gefesselt und tief im Herzen berührt. Es geht um die unendliche Liebe zwischen Menschen und die Hoffnung aber auch um den Verlust und die Trauer.
Jessica Koch hat dies mit sehr viel Gefühl erzählt. Eine tolle „Liebes“-Geschichte mit ganz vielen Emotionen, in der man lernt, dass Loslassen nicht bedeutet, dass man die Menschen die man liebt, vergisst. Man muss lernen loszulassen um sein Leben weiter zu leben und wieder Liebe zuzulassen. Ich fand das Buch sehr spannend und interessant und gebe sehr gerne eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.06.2020
#CrashTag
Brückner, Martin

#CrashTag


gut

#CrashTag - Autonom. Fahren. Tödlich. Mit diesem Buch greift der Autor Martin Brückner ein spannendes Thema aus der nahen Zukunft auf, in der es separate Spuren und Ampeln für autonom fahrende Autos gibt und die autonom fahrenden Autos durch viele Fahrassistenzsysteme Unfälle vermeiden sollen.
Der Hauptprotagonist des Buches, die einstige Reporterlegende Fritz Graber, ist für die Neue Frankfurter Zeitung tätig. Die Digitalisierung sowie technische Entwicklungen möchte Graber am liebsten gar nicht nutzen, denn er ist einer von der alten Schule. Beruflich läuft es bei ihm gerade nicht so gut und er steht kurz vor der Kündigung, wenn er nicht bald eine gute Story liefert. Doch statt sich darum zu kümmern, surft er auf Arbeit lieber auf seiner neuen Lieblingswebsite #crashtag.com.
Die Website veröffentlicht Fotos von Luxusautos, die bei Verkehrsunfällen zerstört wurden. Als schon die zweite bekannte Persönlichkeit, die im Bereich der Automobilbranche tätig ist, in einem Luxuswagen tödlich verunglückt, könnte das für Graber DIE STORY sein und er beginnt zu recherchieren. Die spannende und bald auch lebensgefährliche Recherche nach der Wahrheit führt ihn durch Frankfurt am Main bis nach Asien.
Als Leser wird Fritz Graber einem selbst beim Lesen der Geschichte nicht wirklich sympathisch, ständig stößt er seine Freunde und Kollegen vor den Kopf, ist stur und setzt egoistisch seine eigenen Ideen durch, ohne auf die Mithilfe oder Gefühle seiner Mitmenschen zu achten.
Das Buch bleibt im Großen und Ganzen bis zum Ende spannend und lässt das Ende nicht wirklich vorhersehen. Der Autor stellt die Schauplätze und Protagonisten sehr detailliert und bildlich dar. Anhand der detailgetreuen Darstellung der Autos und Oldtimer sowie Beschreibung der Technik, merkt man als Leser, dass sich der Autor sehr gut in der Thematik auskennt.
Für mich als Leser war diese Detailverliebtheit oftmals sehr verwirrend, sodass ich den Zusammenhang nicht immer gleich erkannt habe bzw. mich oft fragte, wozu diese Information jetzt wichtig war. Auch habe ich mich als Leser nicht mit den Charakteren identifiziert.
Das Cover des Buches passt für mich zum Titel und Inhalt des Buches.
Sprachstil und Schreibstil waren zum Teil sehr spannend und ich bin nur so über die Seiten geflogen. In anderen Textpassagen habe ich als Leser den Überblick verloren, der Text hatte für mich keinen Zusammenhang und keinen flüssigen Schreibstil, sodass ich manche Absätze mehrmals lesen musste. Obwohl mich der Beginn des Buches sehr gefesselt hat und mich die Thematik sehr interessiert, war es an einigen Stellen ermüdend und langweilig. Ich würde das Buch nicht als Thriller bezeichnen. Mich hat es leider nicht gefesselt, aber für Technik- und Oldtimerfans ist es sicher genau das Richtige.

Bewertung vom 10.05.2020
Kann Gelato Sünde sein?
Hennig, Tessa

Kann Gelato Sünde sein?


ausgezeichnet

Wer Torten liebt, wird dieses Buch verschlingen. Die Autorin Tessa Henning beschreibt alles mit einer solchen Hingabe, dass dem Leser das Wasser im Mund zusammenläuft und man sich wünscht in Kalabrien zu sein, um selbst von Emilias leckeren Eistorten probieren zu können. Mit viel Witz und Humor kommen Italienfans und Naschkatzen in diesem kurzweiligen humorvollen Buch auf ihre Kosten.
Eigentlich wollte Emilia ihre Tochter, die gerade in Italien studiert, nur mit einem Besuch überraschen und mit ihr gemeinsam den 60. Geburtstag feiern. Nie im Traum hätte Emilia gedacht, dass sie länger in Italien bleiben würde und dort eine eigene Bäckerei eröffnen wird.
Emilia bäckt für ihr Leben gern Torten und wandelt sie in Italien in leckere Eistorten ab. Die Bewohner des Dorfes lieben sie dafür, denn so etwas Leckeres wie Torten, dürfen sie schon länger nicht mehr genießen. Der Bürgermeister des kleinen Dorfes, in dem sich ihre Tochter Julia mit ihrem Verlobten Francesco niedergelassen hat, hat es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, das älteste Dorf Italiens zu werden. Das heißt, es ist verboten zu sterben! Alle Bürger müssen mindestens 85 Jahre alt werden, um das zu erreichen sollen sie regelmäßig zum Sport, zum Gesundheitscheck und auf Sünden wie Kuchen und Torten verzichten. Wer sich nicht daran hält muss Strafe zahlen. Nur dieses Ziel durchkreuzt Emilia mit der Eröffnung ihrer Bäckerei. Es entsteht ein Kampf zwischen ihr und dem Bürgermeister, der mit allen Tricks versucht die Bäckerei zu sabotieren. Mit viel Lebensfreude, Charme und Hingabe wird Emilia zur Hauptprotagonistin des Romans. Mit ihrer kecken und liebevollen Art, ihrem Durchsetzungsvermögen und ihrem Biss, muss man sie einfach mögen. Auch die anderen Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, sodass man sich leicht mit ihnen identifizieren kann und Sympathie für sie entwickelt. Durch die anschauliche und lockere Erzählweise der Autorin, bekommt man als Leser Lust, selbst mal nach Kalabrien zu reisen und vor allem von Emilias Eistorten zu probieren. Das Cover gefällt mir auch gut. Mit den natürlichen Farben denkt man zwar nicht gleich an Italien, aber an Freiheit und Lebensfreude. Als Kuchen-, Italien- und Eis-Fan hat mich dieses Buch zum Träumen gebracht. Im Großen und Ganzen ist es ein Buch kurzweiliges Buch zum Genießen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.05.2020
Rikka
Nylund, Maiken

Rikka


ausgezeichnet

Bei „RIKKA -wirklich für immer“ handelt es sich um ein tolles Teenie-Buch in dem es um das erste Verliebt sein, Streit zwischen Freundinnen und Missverständnisse geht.
Dieses Buch beschreibt auf nette Weise die Probleme, mit denen sich Teenager auseinandersetzen müssen. Und wie sie das Gefühl haben, von keinem Erwachsenen richtig verstanden zu werden.
RIKKA ist ein 10-jähriges Mädchen, die ihre Zeit am liebsten mit der besten Freundin Lise verbringt. Doch als ihre Freundin Lise ihr verrät, dass sie verliebt ist, scheint RIKKAs Welt sich plötzlich zu verändern. Sie hat sich bisher mit dem Thema noch nicht auseinandergesetzt. Lise hat den Wunsch, dass RIKKA sie mit Tom, einem Jungen aus der Parallelklasse, verkuppelt. Nach einer misslungenen Verkupplungsaktion gehen die beiden besten Freundinnen getrennte Wege. Und dann soll RIKKA auch noch am Wochenende zu ihrem leiblichen Papa fahren, wobei sie doch viel lieber die Situation mit Lise wieder geradebiegen möchte. Sowohl ihr Papa als auch ihre Mama haben neue Familien gegründet und RIKKA fühlt sich allein und weiß nicht wo sie dazugehört. Und dann ist da noch dieser Junge, der in das Nachbarhaus eingezogen ist. Ihm gegenüber fällt es RIKKA schwer, einen vernünftigen Satz herauszubringen und sie weiß gar nicht, warum das so ist.
Die Autorin beschreibt die Hauptprotagonistin RIKKA auf sympatische Art und Weise. Sie ist eine liebevolle Schwester, nett, ab und zu ein bisschen frech und versucht einfach nur alles richtig zu machen, bekommt aber immer mehr Probleme. Als Leser kann man sich sehr gut in die Situation der kleinen RIKKA hineinversetzen.
Die Kapitel sind kurz gehalten und mit Illustrationen verziert, die den Leser zum Ausmalen animieren. Die Sprache entspricht dem Sprachstil von Kindern. Sie ist kindlich, leicht zu lesen und zu verstehen. Die Geschichte enthält sowohl kurze als auch längere Sätze und wird durch Dialoge noch anschaulicher gestaltet.
Das Cover des Buches ist rot und weiß gehalten und zeigt alle Dinge, die für RIKKA eine Bedeutung haben und auch im Buch eine gewisse Rolle spielen.
Die Spannung des Buches nimmt zum Ende hin zu und das Buch hält einige Überraschungen und ungeahnte Wendungen bereit. Man denkt sich als Leser, noch mehr Probleme kann die junge RIKKA doch gar nicht verkraften, doch dann passiert ein schlimmer Zwischenfall, der RIKKAs ganze Aufmerksamkeit und Mut erfordert.
Wer auf der Suche nach einem tollen Teenie-Buch ist, für den ist RIKKA genau das Richtige.
Ob RIKKA am Ende wieder alle Wogen glätten kann, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten.
Das Buch hat eine Altersempfehlung ab 9 Jahren.

Bewertung vom 10.05.2020
Echo des Schweigens
Thiele, Markus

Echo des Schweigens


sehr gut

Zwischen Recht und Unrecht
Wann soll man die Wahrheit sagen und wann ist es besser zu schweigen? Mit diesem Thema und der Frage nach Recht und Gerechtigkeit beschäftigt sich der Autor Markus Thiele in seinem Buch „Echo des Schweigens“. Er beleuchtet mehrere Aspekte und verschiedene Handlungen, die dem Leser aufzeigen, welche Konsequenzen es haben kann, wenn man schweigt, seine Mitmenschen belügt und nicht offen und ehrlich miteinander umgeht.
Das Buch ist in 2 Teile aufgebaut und behandelt parallel 3 Geschichten. Erst am Ende wird dem Leser verständlich, wie diese Geschichten zusammengehören.
Der Strafverteidiger Hannes Jansen bekommt die Gelegenheit, einen sehr medienwirksamen Fall zu übernehmen. Er soll einen Polizeibeamten vertreten, dem ein grausamer Mord an einen Asylbewerber in einer Gefängniszelle vorgeworfen wird. Jansen ist von der Unschuld seines Mandanten überzeugt und auch die Beweislage zur Schuld ist dürftig, bis seine Referendarin ihm im letzten Moment ein Beweisstück liefert, das ihm an der Unschuld seines Mandanten zweifeln lässt.
Parallel zum Fall lernt Jansen Sophie kennen. Die beiden verstehen sich vom ersten Augenblick an sehr gut aber plaudern nur oberflächlich über ihre Berufe. So erfährt Jansen erst später, dass Sophie diejenige ist, die das Gutachten erstellt hat, auf dessen Grundlage der Fall erneut aufgerollt wurde. Nun steht Jansen in einem Zwiespalt zwischen Beziehung und objektiver Verteidigung seines Mandanten.
Eine zweite Handlung bildet die Familiengeschichte von Sophie. Sie hat gerade ihre Mutter verloren und in einem Abschiedsbrief Informationen über ihren Vater erfahren, den sie nie kennengelernt hat. Sophie begibt sich daraufhin auf die Suche nach ihm und erfährt im Laufe der Geschichte immer mehr über ihre Vergangenheit und wie diese mit Jansen zu tun hat.
In der dritten Erzählung kehrt der Autor in das Dritte Reich zurück. Er erzählt die Geschichte von 2 Brüdern, die unterschiedliche Ansichten haben. Während sich der Eine zu den Nazis hingezogen fühlt, verliebt sich der Andere in eine Jüdin. Erst am Ende erfährt der Leser, wie die Geschichte in den Gesamtkontext des Buches passt.
Allgemein springt der Autor mit jedem Kapitel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit hin und her. Das Buch kann man nicht mal eben nebenbei lesen. Durch die Vielschichtigkeit und Komplexität der Erzählungen fordert das Buch die gesamte Aufmerksamkeit und Konzentration des Lesers. Es fiel mir schwer die einzelnen Charaktere richtig zuzuordnen, obwohl sie jeder für sich gut und anschaulich beschrieben wurden. Der Schreibstil des Autors ist leicht verständlich, dennoch haben sich die Sätze nicht so leicht und schnell gelesen, wie in anderen Romanen.
Die Spannung des Buches begann für mich leider erst mit Ende des 1. Teils und nahm dann bis zum Schluss des Buches zu, obwohl sie mich nicht, wie bei anderen Büchern, mitgerissen hat.
Das Cover des Buches ist schlicht und regt den Leser dennoch zum Nachdenken an. Die vielen Personen mit ihren Schatten spiegeln das Große und Ganze des Buches wieder. Schwarz und Weiß – Was ist richtig und was ist falsch? Schweigt man, oder stellt man sich der Verantwortung, dass ist die große Frage des Romans.

Insgesamt gesehen, ist der Roman eine Mischung aus Justizdrama und Familientragödie, gepaart mit einer Liebesgeschichte. Der Schwerpunkt des Buches liegt in meinen Augen eher auf der Familientragödie im 2. Weltkrieg. Ich selbst bin mit anderen Erwartungen an das Buch herangegangen und hätte mir den Fokus daher mehr auf dem Justizfall gewünscht. Besonders positiv fand ich, dass das Ende bis zum Schluss nicht erkennbar
war und die Geschichte mehrere unvorhersehbare Wendungen und Zusammenhänge eingenommen hat.
Im Großen und Ganzen aber dennoch ein gelungener Roman.

Bewertung vom 10.05.2020
Marianengraben
Schreiber, Jasmin

Marianengraben


ausgezeichnet

„Wie lieb hast du mich?... Wie der Marianengraben tief ist…Und wenn dann einer tot ist von uns, dann muss der andere weiter lieb haben, Dann geht das schon. … Alles geht dann!“

Dass das Thema „Tod“ nicht immer traurig sein muss, beweist der Roman von Jasmin Schreiber, der auf einer wahren Begebenheit beruht. Auf 252 Seiten schafft es die Autorin den Leser zum Weinen und zum Lachen zu bringen. Und das bei einem so ernsten Thema.

Paula ist Biologin und gerade dabei ihren Doktor zu machen als sie erfährt, dass ihr kleiner Bruder Tim durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommen ist. Von diesem Moment an, ist in Paulas Leben nichts mehr wie vorher. Geplagt von Selbstvorwürfen, fällt sie in eine Depression und hat auch nach 2 Jahren den Verlust ihres Bruders noch nichtverarbeiten können. Durch einen unglücklichen Zufall lernt sie Helmut kennen und sie beginnen von da an eine gemeinsame Reise.

Helmut ist einer der beiden Hauptcharaktere, der durch seine direkte, mürrische und liebenswerte Art und den unvorhersehbaren Kommentaren besticht. Auch er hat geliebte Menschen verloren. Er scheint den Verlust nur anders zu verarbeiten als Paula. Paula hingegen ist immer wieder in Gedanken bei ihrem Bruder. Die Autorin beschreibt die einzelnen Charaktere im Roman so gut, dass man sie sich bildlich vorstellen und sich mit ihnen identifizieren kann.

Die Autorin wechselt in ihrem Roman permanent zwischen dem Hier und Jetzt mit Helmut und der Vergangenheit mit Tim. Immer wieder erinnert sich Paula an die Dialoge zwischen ihrem Bruder und ihr. So wie Erinnerungen unvorhergesehen kommen, so fließen auch im Roman die lebendigen Erinnerungen an Tim mit ein.
Durch den leicht verständlichen und flüssigen Schreibstil der Autorin, ist es dem Leser jederzeit möglich den Gedanken von Paula zu folgen.

Das Buch enthält einen klaren und strukturierten Aufbau. Mithilfe des kurzen prägnanten Satzbaus und der vielen Dialoge wirkt die Geschichte lebendiger und man hat als Leser das Gefühl, direkt im Geschehen dabei zu sein. Man fliegt förmlich durch die einzelnen, knappen Kapitel und gelangt ziemlich schnell ans Ende des Buches. Eine Spannung wie man sie aus Thrillern kennt wird zwar nicht aufgebaut, dennoch bringen allein die Thematik und die witzigen Geschichten zwischen Paula und Helmut den Leser dazu, das Buch nicht aus der Hand zu legen.

Ob Sie es am Ende schafft, den Verlust und die Trauer zu bewältigen, erfahrt ihr wenn ihr das Buch lest. Mich hat der Roman sehr ergriffen. Ich kann den Roman nur wärmstens weiterempfehlen.

Bewertung vom 10.05.2020
Rendezvous in zehn Jahren
Pinnow, Judith

Rendezvous in zehn Jahren


ausgezeichnet

Konfuzius sagt: „Wenn du etwas liebst, lass es frei. Kommt es zu dir zurück…..“ „...gehört es für immer dir.“
Gibt es die Liebe auf dem ersten Blick? Ist im Leben alles vorherbestimmt oder ist das Leben, wie es spielt ein einziger Zufall? In diesem Buch wird dieses Thema zur Grundlage des Romans genommen.
Valerie ist gerade frisch von ihrem Ehemann getrennt als sie mit ihrer Schwester Anne zu einem Wochenendtrip nach Amsterdam fährt. Dort lernt sie den netten und attraktiven Holländer Ted in einem kleinen Café kennen. Die beiden verstehen sich vom ersten Augenblick an und sprechen über ihre Träume und Wünsche. Valerie, die aus München kommt, würde gerne am Meer leben, während Ted lieber in den Bergen leben würde. Jeder von ihnen spürt eine gewisse Anziehungskraft des Anderen, schenkt dieser jedoch keine weitere Beachtung. Sie vereinbaren, sich in 10 Jahren in diesem kleinen Café wiederzutreffen. Gleicher Ort, gleiche Zeit. Erst nach dem Treffen wird Ted bewusst, wie sympathisch er Valerie findet und stellt fest, dass er keine 10 Jahre warten will. Das Problem ist nur, dass die beiden keine Kontaktdaten ausgetauscht haben und so macht sich Ted mit Hilfe seines besten Freundes Roman auf die Suche nach Valerie.
Auch Valerie ertappt sich dabei, wie sie während des Ausflugs immer wieder Ausschau nach Ted hält und hofft, ihm zufällig über dem Weg zu laufen.
In dem Buch sind mehrere, teils schon absurde Situationen beschrieben, in denen sich Valerie und Ted Nahe waren, ohne jedoch etwas davon zu wissen. Mehrmals laufen sie sich „über den Weg“, doch das Schicksal führt sie immer aneinander vorbei. Sie spüren die Anwesenheit des Anderen, können es sich jedoch nicht erklären.
Bei jedem neuen Zufall hat man als Leser mitgefiebert und sich gedacht, jetzt muss es doch mal endlich klappen.
10 Jahre sind eine lange Zeit und es kommt irgendwann zu der Frage, ob man seinen Träumen weiter hinterherrennt oder endlich sein Leben lebt, was nicht so leicht ist, denn es fällt beiden schwer, den anderen zu vergessen. Ob die beiden sich nach 10 Jahren wiedertreffen und was in der Zwischenzeit passiert, wird an dieser Stelle nicht verraten.
Die Charaktere des Buches sind sehr gut beschrieben. Sie sind lustig, klug, verzweifelt, witzig und einfühlsam. Als Leser kann man sich ohne Probleme in die einzelnen Protagonisten des Buches hineinversetzen. Es ist ein sehr lebendiger Schreibstil, der dem Leser das Gefühl vermittelt, mitten im Geschehen dabei zu sein. Die Sätze sind leicht zu lesen und dennoch wunderschön geschrieben. In ihrem Schreibstil baut die Autorin Pinnow auch bayerische und holländische Sätze mit ein, die den Roman noch authentischer erscheinen lassen. Das Cover des Buches ist passend zum Thema. Es zeigt ein Liebespärchen, Magnolienblüten und in den Farben orange, grau und weiß ist es schlicht und zeitlos schön.
Das Buch hat sich schnell weggelesen und mich sehr berührt. Es hat mich mehrmals zum Lächeln gebracht und mir auch ein paar Freudentränen entlockt. Es ist ein toller Liebesroman der gerade jetzt in der Zeit der „Frühlingsgefühle“ den Leser mit auf eine spannende Reise nimmt und den Alltag vergessen lässt.
Ich finde, dass Judith Pinnow der Roman sehr gelungen ist und empfehle ihn gerne weiter.

Bewertung vom 10.05.2020
Tödliches Spiel / Secret Protector Bd.1
Lane, Andrew

Tödliches Spiel / Secret Protector Bd.1


gut

Rasant. Packend. Schnell. Genau so liest sich der Roman „Secret Protector“ von Andrew Lane.
Eigentlich lebt Lukas Crowe lieber allein und ist sehr verschlossen. Auf einer Veranstaltung lernt er Una Britcross kennen, die eine berühmte Gamerin ist. Ihr gegenüber verliert er sein natürliches Misstrauen und erzählt ihr von seiner Vergangenheit.
Als wenig später der Bruder der Gamerin entführt wird, nimmt sich Lukas der Sache an und versucht ihn zu befreien. Es beginnt eine spannende actionreiche Verfolgungsjagd durch New Orleans, Berlin und Dubai. Die Entführer fordern, dass Una das Spiel Timeslice bei den WorldGames bis zum Finale gewinnt und dann mit einem gewissen Punktestand verliert, ansonsten stirbt ihr Bruder. Als dann auch noch eine zweite Person entführt wird und diese Partei fordert, dass Una das Spiel gewinnt, muss sich Una entscheiden, welches Leben Sie retten möchte. Wird Sie das Spiel gewinnen oder verlieren?!
Nach meinem Geschmack ist der Roman an einigen Stellen zu heldenhaft und unwirklich geschrieben. Der Hauptprotagonist Lukas Crowe bekommt ziemlich viele Verletzungen ab, schafft es aber dennoch ohne Verschnaufspausen viele Kämpfe zu führen. Die einzelnen Szenen sind toll ausgearbeitet, enden dann aber immer zu abrupt. Durch die Wortwahl und die kurzen Sätze hat man als Leser dennoch das Gefühl, die actionreichen Szenen hautnah mitzuerleben. Der Autor hat einen lebhaften und guten Sprachgebrauch. Die Kapitel des Buches sind für mich in genau der richtigen Länge geschrieben und farblich gekennzeichnet. Das Cover des Buches passt zum Inhalt des Romans, es zeigt den Helden des Buches vor einer der Metropolen, in der die Handlung stattfindet.
Der Hauptprotagonist Lukas Crowe handelt sehr gewissenhaft, schnell und überlegt. Er ist intelligent, sportlich, kennt sich mit Autos und Waffen aus und hat seine Kindheit in Afrika verbracht. Una Britcross als zweite Hauptfigur ist witzig, selbstbewusst, taff und ziemlich clever.
Das Buch ist auf jeden Fall sehr gut zu lesen, unterhaltsam und auch für Teenager geeignet, die Lust auf eine actionreiche Verfolgungsjagd haben. Ich hätte mir noch etwas mehr Spannung gewünscht.