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Kate

Bewertungen

Insgesamt 124 Bewertungen
Bewertung vom 06.11.2023
Der Kollaborateur
Vögeli, Willi

Der Kollaborateur


ausgezeichnet

Im September 1982 wird Hauptkommissar Wilhelm Beck mit seinem Team zum Felsenmeer in der Pfalz gerufen, nachdem ein Wanderer die Leiche eines jungen Mannes entdeckt hat. Bald darauf wird ein weiterer Toter in einer leeren Mietwohnung mit Genickschuss gefunden, beide Opfer tragen rätselhafte Zeichen auf ihrer Haut. Während der Ermittlungen gerät Beck in Konflikt mit einer skrupellosen Rockerbande und einer RAF-Kommandozelle. Gleichzeitig stößt er auf eine Spur, die bis ins Jahr 1944 zurückführt, als Wehrmacht und Gestapo Widerstandskämpfer in den Vogesen quälten und töteten, darunter zwei Rheinmatrosen aus Speyer. Beck beginnt zu begreifen, warum der junge Mann am Felsenmeer sterben musste.

Mich hat am Anfang der dicke Wälzer etwas abgeschreckt. Meine Erfahrungen mit dicken Büchern sind nicht so gut. Meistens enthalten sie doch ziemliche Längen. Aber nach dem ich das Buch beendet habe kann ich sagen, dass das hier nicht der Fall ist. Zwar gibt es unterschiedliche Handlungsstränge die sehr detailreich beschrieben werden, bei denen man tatsächlich denken könnte, dass sie für den Ausgang der Geschichte nicht von Nöten sind, aber um die genaueren Beweggründe der Hauptprotagonisten und die Idee der Geschichte zu verstehen, ist es tatsächlich unerlässlich.

Die historischen Kapitel wechseln sich mit der "Gegenwart" ab und bringen viel Tempo in das Buch und lassen es so zum Pageturner werden. Die Spannung wird kontinuierlich gesteigert in dem sich die Zeitschienen immer mehr annähern.

Der Schreibstil ist super. Die Atmosphäre ist dadurch teilweise sehr bedrückend und beklemmend.

Kompliziert wird es beim Ermittlungsteam. Hier sind die vielen Namen etwas verwirrend. Problematisch: manchmal werden Vornamen und dann wieder Nachnamen verwendet, da fällt es manchmal schwer zu erkennen wer wer ist.

Kleine Auszüge aus dem Privatleben der Ermittler machen sie menschlich und authentisch.

Die geschichtlichen Hintergründe sind gut und schlüssig dargestellt. Erschreckend und faszinierend zu gleich...

Zwischendurch hatte ich auch Mitleid mit dem Täter und immer wieder habe ich mir die Frage gestellt ob er sich hätte anders entscheiden können ohne sich oder seine Liebsten in Lebensgefahr zu bringen.

Das Buch ist tief bewegend und regt zum Nachdenken an. Entscheidungen die getroffen werden, die sich im Nachhinein als falsch entpuppen und wie sich diese auf das ganze Leben auswirken können. Für mich war das Ende stimmig und passend. Verkorkste Leben, falsche Entscheidungen und Selbstmordgedanken...

Bewertung vom 05.11.2023
Harzer Sühne
Mahrt, Silke

Harzer Sühne


sehr gut

"Harzer Sühne" von Silke Mahrt ist ein Regionalkrimi, der in der malerischen Umgebung des Harzes spielt. LKA-Ermittlerin Carla Altmann kommt, auf der Suche nach Veränderung und um ein neues Leben zu beginnen, in ihr altes Heimatdorf im Harz zurück. Doch bald taucht in der malerischen Dorfidylle die erste Leiche auf. Binnen Kurzem erfährt Carla von einer jahrealten Familienfehde und einem düsteren Geheimnis, das das Dorf umgibt. Während sie versucht, die Wahrheit aufzudecken, muss Carla sich mit tief verwurzelten Konflikten und einer unheimlichen Atmosphäre auseinandersetzen. Der Roman kombiniert Spannung, Geschichte und eine fesselnde Handlung, die die Leser in den Bann ziehen und die Schönheit sowie die Schattenseiten des Harzes erkundet.

Der Start ins Buch gelingt gut. Es geht gleich spannend los. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Die Beschreibungen der Gegend ist gut gelungen.

Die Ermittler sind menschlich und könnten gegensätzlicher nicht sein. Mit anfänglichen Problemen entwickeln sie sich zu einem harmonischen Team. Bis auf die vielen Zigaretten und den ständigen Alkoholkonsum haben mir die Ermittler eigentlich ganz gut gefallen. Carlas Privatleben ist auch sehr problematisch und ist des Öfteren sehr präsent und dienstliches und privates werden sehr oft vermischt.

Im Buch fließen die Schatten der Vergangenheit in die Gegenwart ein. Die gut recherchierten historischen Hintergründe gefallen mir sehr gut und sind gut in die Geschichte eingebunden.

Mit dem Täter rechnet man irgendwie schon fast ab der Hälfte des Buches. Er taucht immer wieder auf und verschwindet dann wieder und keiner weiß so recht wer das überhaupt ist. Trotzdem war das Motiv noch lange Zeit unklar. Über den historischen Hintergrund habe ich tatsächlich schon in einem anderen Krimi gelesen. Erschreckend was dort alles passiert ist.

Ich hatte ein paar angenehme Lesestunden und ich hoffe dass es mit Clara und Tom und natürlich auch Gustav noch weiter spannende Fälle aus dem Harz gibt. Sie bilden ein tolles Team.

Bewertung vom 27.10.2023
Die letzte Welle
Sjögren, Cecilia

Die letzte Welle


gut

Im Altenheim "Ömheten" ereignen sich verdächtige Vorfälle, darunter ein Einbruch und ein Todesfall, die den pensionierten Polizisten Tore Lindahl dazu veranlassen, den Tod seines Nachbarn Viking zu hinterfragen. Ein mysteriöser Fremder, das Geheimnis des Pflegepersonals und der Druck auf die Journalistin Veronika Wiklund, eine wichtige Geschichte zu liefern, führen zu einer gemeinsamen Ermittlung von Tore und Veronika. Diese enthüllt ein komplexes kriminelles Netzwerk, und sie fragen sich, ob Vikings Tod mit dem, was er wusste, zusammenhängt, oder ob die Wurzeln der Wahrheit bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und das Fischerdorf Grisslehamn reichen.

Mein Einstieg in das Buch war etwas holprig und nach den ersten paar Kapiteln bin ich leider mit dem Erzählstil immer noch nicht warm geworden. Ich denke, dass ist auch der teilweise unglücklichen Übersetzung geschuldet.

Für mich waren es am Anfang ziemlich viele lose Enden und ich war gespannt wie alles zusammenhängt. Jetzt im Nachhinein betrachtet komme ich tatsächlich zu dem Schluss, dass ein Teil der Erzählstränge nicht wirklich für den Ausgang der Geschichte von Nöten war und durchaus hätte weglassen werden können. Dieser Erzählstrang hat meines Erachtens nach auch die Story zähfliesend und teilweise auch langatmig werden lassen und hat vom eigentlichen Kriminalfall sehr abgelenkt. Teilweise war es mir auch etwas zu durcheinander. Hier wäre weniger definitiv mehr gewesen. Darunter hat leider auch etwas die Spannung gelitten. Es gibt auch sehr viele Details, die für den weiteren Verlauf der Geschichte unerheblich sind. Der Erzählstrang mit Rückblenden in die Kriegszeiten hingegen war sehr interessant, spannend und aufschlussreich. Auch die gut gewählten Kapitellängen waren von Vorteil.

Am Anfang waren die sehr vielen Namen und Orte auch etwas unübersichtlich, was auch teilweise etwas den Lesefluss gemindert hat.

Die beiden Hauptprotagonisten Tore und Veronika könnten unterschiedlicher nicht sein. Tore ist sehr sympathisch, Veronika hingegen ist Leichtsinn auf zwei Beinen. Sie stolpert von einer Gefahr in die nächste ohne sich groß darüber Gedanken zu machen. Generell kann man sagen, dass die Protagonisten gut beschrieben sind.

Zu Anfang hat das Buch teilweise eher wie ein Roman mit einem Geheimnis aus der Vergangenheit gewirkt. Zum Schluss wird es nochmal spannend und die Ereignisse überschlagen sich. Das Ende hat dann noch ein paar Wendungen und Überraschungen für den Leser parat. Die Auflösung war doch anders als ich gedacht hatte. Es ist wirklich tragisch, wie sich alles auflöst. Der Schlussteil hat mir dann wirklich noch gut gefallen.

Bewertung vom 25.10.2023
Das Todesflüstern der Raben
Esser, Frank

Das Todesflüstern der Raben


ausgezeichnet

Kriminalhauptkommissarin Jana Brinkhorst steht vor einem rätselhaften Fall, als der Rentner Frederik Hansen tot unter einer Hebebühne aufgefunden wird. Was sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, ist, dass sie sich auf die Spur eines gefährlichen Serienmörders begibt. Dieser Mörder hinterlässt an seinen Tatorten einen Origami-Raben als sein unverkennbares Markenzeichen. Sowohl der Neffe von Frederik Hansen als auch Jana und ihr Team begeben sich auch Spurensuche und müssen schon bald knifflige Ermittlung bewältigen.

Ohne große Umschweife beginnt die Story gleich spannend und diese Spannung wird bis zum Schluss aufrechterhalten. Dabei läuft das Kopfkino bereits von Anfang an schon auf Hochtouren.

Die Geschichte hält einen direkt gefangen und lässt sich gut und flüssig lesen. Die kurzen Kapitel tragen zu einem angenehmen Lesefluss bei.

Die Todesursachen sind nichts für schwache Nerven. Teilweise sind sie sehr erschreckend und auch etwas makaber.

Die einzelnen Protagonisten werden den Lesern sympathisch vorgestellt, sodass gleich ein Bild vor dem inneren Auge entsteht. Jana und ihr Team funktionieren gut, sie sind im Laufe der Bände wirklich gut zusammen gewachsen. Auch ein alter Bekannter aus einer anderen Krimi-Reihe von Frank Esser ist mit von der Partie. Eine wirklich tolle Idee. Aber auch als Neu-Leser ist es kein Problem der Geschichte und den Protagonisten zu folgen.

Der kurze Einwurf aus Sicht des Täters ist sehr intensiv, aufschlussreich und gefällt mir gut.

Zum Schluss gibt es noch eine überraschende Wendung. Da hatte man doch gedacht, dass man weiß worum es geht und dann wird man doch nochmal richtig aufs Glatteis geführt, denn es ist nicht so wie es scheint. Alles in allem war die Auflösung schlüssig. Nur auf die Hintergründe bezüglich des Rabens hätte noch mehr eingegangen werden können.

Bewertung vom 19.10.2023
Kirchenasyl
Stadler, Marion

Kirchenasyl


ausgezeichnet

In der Essinger Kirche finden der Opa und seine Lebensgefährtin Rita einen schwer verletzten Mann. Er wurde niedergestochen. Bevor er stirbt bittet er um Kirchenasyl und verlangt nach einer Maria. Aber nach welcher Maria? Mary und der Bär machen sich auf die Suche nach dem Täter, der Maria und dem Kirchenasyl.

Es geht in Essing gleich wieder spannend zu. Schnell ist man wieder mittendrin. Es ist wie heimkommen, mit den ganzen altbekannten.

Mit dem Prolog beginnt die Geschichte spannend und auch ein wenig geheimnisvoll. Aufregend geht es auch weiter. Mit vielen Überraschungen und ohne Langeweile.

Lebensnah werden die Sorgen, Nöte und Probleme der einzelnen Protagonisten dargestellt und davon haben Mary und der Bär wahrlich genug in diesem Buch.

Die Figuren sind super dargestellt und kommen allesamt lebensnah rüber.

Mir persönlich gefällt der Band noch ein bisschen besser als der vorherige. Ich habe das Gefühl der Schreibstil wird immer runder und Mary und der Bär entwickeln sich mit jedem Band weiter. Beide gefallen mir als Ermittlerteam in diesem Band richtig gut.

Das Buch liest sich, wie auch schon die Vorgänger, unheimlich kurzweilig und flott.

Etwas geschockt hat mich das Ende zurück gelassen. Es ist dramatisch und ich habe es nicht ganz so erwartet. Für Mary allerdings hätte ich mir dann doch einen versöhnlicheren Schluss gewünscht.

Das Buch ist sehr spannend und hat mir gut gefallen, auch wenn es im Gegensatz zu seinen Vorgänger ernster ist.

Bewertung vom 19.10.2023
Wasserfallsturz
Wind, Jennifer B.

Wasserfallsturz


ausgezeichnet

Die Polizistin Franzi Fürst zieht von Wien zurück in die steirische Provinz. Mit allerlei Sorgen und Nöten im Gepäck, zieht sie in ihr Heimatdorf zurück. Doch lange währt die Dorfidylle nicht. Franzis ehemalige Lehrerin liegt nach einem Sturz am Wasserfall im Koma und irgendwer versucht zu verhindern, dass sie wieder aufwacht. Kann Franzi ihren ersten Fall in ihrer neuen Heimat lösen ohne dass noch mehr Unheil passiert?

Das Buch hat eine ganz tolle Haptik und einen super schönen Farbschnitt. Auch die Landkarte im Innendeckel ist hilfreich. Allgemein wurde das Buch mit viel Liebe gestaltet.

Schon beim lesen des Prologes bekommt man gleich ein beklemmendes Gefühl. Der eindringliche Schreibstil führt sofort zu einer Gänsehaut. Der österreichische Dialekt zwischendurch verleiht der Geschichte zusätzlich Authentizität.

Die Spannung wird nach und nach aufgebaut und hält sich bis zum Schluss. Neben der Spannung und der immer zu während Frage was passiert als nächstes, erhöhen die kurzen Kapitel stets das Lesetempo.

Franziska ist super sympathisch und hat gerade einiges zu stemmen. Auch Max ist super sympathisch und zusammen mit Franzi ein tolles Team und auch das Privatleben von Franzi wurde so unkompliziert und locker in die Geschichte eingebaut. Ich bin nämlich kein Fan davon wenn Autoren zwanghaft versuchen das Privatleben der Ermittler in die Geschichte mit einzubauen. Das nimmt dann meistens Überhand und lenkt vom eigentlichen Fall ab. Allgemein haben mir eigentlich alle Charaktere unheimlich gut gefallen (egal ob sympathisch oder nervig).

Insgesamt ist die Geschichte sehr unterhaltsam und kurzweilig.

Fazit: Ein mega spannendes, berührendes und tiefgründiges Buch. Ich bin ein großer Fan von historischen Hintergründen in Krimis und Thrillern und die Mischung in diesem Buch hat mir unheimlich gut gefallen. Man konnte zwar im letzten Teil des Buches schon erahnen, wer hinter der Tat steckt, aber wie alles miteinander verstrickt ist kam erst am Schluss so richtig raus und alle Fragen wurden beantwortet.

Das Nachwort war sehr aufschlussreich und man erfährt nochmal einiges mehr über die genauen Hintergründe und auch Beweggründe der Autorin.

Die nachfolgenden Generationen können nichts mehr für die Taten ihrer Vorfahren. Aber sie können dafür sorgen, dass so etwas nie wieder geschieht und auch nie in Vergessenheit gerät.

Bewertung vom 07.10.2023
Der Frauenkeller (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Der Frauenkeller (Thriller)


gut

Emma Bajetzky und Alex Kuper haben ihren ersten gemeinsamen Fall. Eine junge Frau verschwindet spurlos. Bald wird ihre übel zugerichtete Leiche gefunden. Weitere junge Frauen verschwinden. Handelt es sich hierbei um einen Serienmörder und was verbindet die jungen Frauen? Ein Katz und Maus Spiel mit dem Täter beginnt und schon bald hat der Mörder Emma und Alex dort wo er sie haben möchte.

Die Ermittlungen kommen nur langsam voran, während immer mehr Frauen verschwinden und die Ermittler immer mehr Rückschläge einstecken müssen.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und bildhaft und zeitweilen auch nichts für schwache Nerven. Die verschiedenen Perspektiven lassen den Leser einiges über die Gedankenwelt der Protagonisten erfahren.

Emma und Alex geben dabei ein harmonisches Team ab. Alex gefällt mir hier persönlich besser. Emma hat viel zu sehr mit den verschiedensten Ereignissen aus ihrer Vergangenheit zu tun. Weiteres aus dem Privatleben der beiden erfährt man eher wenig. Da sie schlichtweg nur wenig haben. Da haben mir andere Ermittlerteams des Autors besser gefallen.

Die Handlung ist nachvollziehbar und schlüssig. Durch verschiedene Wendungen und falsche Fährten bleibt das Buch spannend. Trotzdem bin ich vom Autor doch eine andere Thriller-Spannung gewohnt.

Das Buch ist auf jeden Fall lesenswert, gehört aber meiner Meinung nach nicht zu den besten des Autors, deshalb kann ich hier leider nur drei Sterne vergeben.

Bewertung vom 06.10.2023
Tochterland
Mateescu, Mike

Tochterland


sehr gut

"Tochterland: Die Wahrheit über Wilhelm Tell" ist ein Buch, das eine alternative Perspektive auf die Geschichte von Wilhelm Tell bietet. War Wilhelm Tell eine fiktive Figur und die Erzählung um ihn herum eine konstruierte Legende oder doch eine wahre Geschichte? Das Buch hinterfragt die historische Genauigkeit der Tell-Geschichte als möglicherweise fiktive Figur und die Erzählung um ihn herum als eine konstruierte Legende und beleuchtet die politischen und kulturellen Hintergründe, die zu ihrer Entstehung beigetragen haben könnten und welche Bedeutung sie im aktuellen Polit-Geschehen der Schweiz hat, sowie die Veranschaulichung, dass die Legende als Instrument zur Förderung eines nationalen Identitätsgefühls in der Schweiz diente und immer noch dient. Alles verpackt in einer actionreichen Geschichte à la James Bond oder Mission Impossible. Das Buch bietet somit eine interessante neue Sichtweise auf eine der bekanntesten Geschichten der Schweizer Geschichte inkl. Verschwörungstheorien. Es wird manipuliert und intrigiert. Auch der Leser wird dabei ziemlich in die Irre geführt. Gut recherchierte Hintergrundinformationen runden die Geschichte ab.

Der Anfang gestaltet sich für mich etwas zäh, allerdings nimmt die Handlung schnell an Fahrt auf. Greif und seine Partnerin, Widerwillen, agieren dabei in guter alter James Bond Manier. Bekommen dabei aber immer nur ein paar Kratzer ab. Beide können ziemlich viel einstecken aber auch genauso gut austeilen.

Als Nicht-Schweizer sind manche Begrifflichkeiten vielleicht etwas ungewöhnlich, aber für mich hat das dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan.

Bewertung vom 01.10.2023
Wenn die Wahrheit leise stirbt (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Wenn die Wahrheit leise stirbt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dieses Mal muss Libby ihrer Schwester Hayley zur Seite stehen. Diese hat, als einzige Zeugin, einen Mord beobachtet. Es steht Aussage gegen Aussage. Der Sohn des Sheriffs soll der Täter sein und dieser versucht natürlich seinen Sohn von jeglichem Verdacht rein zu Waschen und würde dazu auch über Leichen gehen.

Obwohl am Anfang, abgesehen vom Epilog, noch nichts wirklich schlimmes passiert, ist man schon wieder voll in der Geschichte drin.

Und auch wenn der Leser bereits recht schnell den Täter kennt, ist der Fall sehr verzwickt und man ist gespannt wie es ausgeht.

Das Buch bietet tolle Beispiele wie sich der Zusammenhalt in den unterschiedlichen Familien darstellen kann. Sowohl negativ als auch positiv.

Erschreckend auch zu was Jugendliche in der Lage sind zu tun und wie Recht und Unrecht ausgelegt werden kann. Obwohl mal ganz klar weiß wer hier im Recht ist, wird dennoch versucht zu beeinflussen, Tatsachen anders auszulegen oder gar zu verdrehen. Manchmal musste ich den Kopf schütteln. Aber in der heutigen Zeit ist dieses Vorgehen wahrscheinlich Gang und Gäbe.

Das Ende ist wie immer spektakulär und man bibbert förmlich mit, dass alles gut geht.

Es hat mir wieder gut gefallen und ich habe auch wieder einiges gelernt.

Bewertung vom 27.09.2023
Der achte Kreis / Ishikli Caner Bd.1
Gravenbach, Philipp

Der achte Kreis / Ishikli Caner Bd.1


ausgezeichnet

Das Buch ist der Beginn einer neuen Serie um Ishikli Caner.

In diesem Verschwörungsthriller begleitet der Leser Ishikli auf ihrer Jagd nach skrupellosen Mächten durch Rom. Caner muss sich nicht nur mit grausamen Verbrechen und einer undurchsichtigen Verbindung zur katholischen Kirche auseinandersetzen, sondern auch mit persönlichen Dämonen und inneren Konflikten. Die Geschichte bietet eine fesselnde Mischung aus Spannung, Action und Einblicken in die düstere Seite der türkischen Mafia und der katholischen Kirche. Während Ishikli verzweifelt versucht, den Mörder zu fassen, entwickelt sich eine faszinierende Charakterstudie, die die Abgründe der menschlichen Psyche beleuchtet. "Der achte Kreis" ist der mitreißende Auftakt zu einer packenden Serie, die Thrillerfans begeistern wird.

Die Handlung selbst ist rasant, actiongeladen voller unerwarteter Wendungen. Jeder hat irgendwie etwas zu verbergen.

Die einzelnen Szenen sind filmreif inszeniert und ich musste ab und zu an James Bond oder Mission Impossible denken. Die schnellen Szenenwechsel und Perspektivwechsel geben der Geschichte noch zusätzlich Tempo und man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Man möchte unbedingt wissen wie die ganzen Verstrickungen zusammen gehören.

Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie der Autor Rom als Schauplatz nutzt. Die ewige Stadt wird lebendig und authentisch dargestellt, was der Handlung eine besondere Tiefe verleiht. Gut recherchierte Hintergrundinformationen geben zusätzliche Einblicke.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, jeder der einzelnen Hauptcharaktere muss mit seinen eigenen Dämonen kämpfen. Die innere Zerrissenheit machen sie zu überaus interessanten Protagonisten.

Die Geschichte endet in einem fulminanten Finale, spektakulär, dramatisch und tragisch zugleich. Mit einem Wahnsinns-Cliffhanger der definitiv Lust auf mehr macht. Deshalb warte ich schon gespannt und gebannt auf Teil zwei.

Das Buch hat mir sehr gefallen. Allerdings hoffe ich nur, dass das alles in unserer Fantasie bleibt und nie Wirklichkeit wird.