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Minze
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Ohne Bücher? Ohne mich!

Bewertungen

Insgesamt 85 Bewertungen
Bewertung vom 29.01.2022
The Maid / Regency Grand Hotel Bd.1
Prose, Nita

The Maid / Regency Grand Hotel Bd.1


ausgezeichnet

Molly liebt Ordnung und Sauberkeit. Und der tote Mr. Black in der Hotelsuite, die Molly gerade putzen möchte, verspricht alles andere als den von ihr bevorzugten "Zustand der Perfektion". Schnell übernimmt die Polizei die Ermittlungen und Molly, die einfach anders ist, gerät ins Visier der Beamten...

Hätte ich nach knapp der Hälfte des Buches eine Bewertung abgegeben müssen, hätte "The Maid" wohl nur mittelmäßige 3 von 5 Sternen von mir erhalten. Die Story hatte mich recht schnell gepackt und Molly als Protagonistin mit autistischen Zügen war mir sehr sympathisch. Doch die Geschichte dümpelte mir dann doch zu sehr vor sich hin und die vielen Anekdoten aus Mollys Leben waren mir dann doch, nun ja, zu viel! Auch Mollys Leichtgläubigkeit ging mir oft auf den Keks und ließ mich wünschen, ich könnte Molly einmal ordentlich schütteln. Aber dann nahm die Handlung doch noch richtig an Fahrt auf und vor allem zum Ende hin konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen!

The Maid ist ein typischer Cosy-Krimi: keine grausigen Mord-Details, stattdessen viel Zwischenmenschliches und das Gefühl, man könnte den Täter selbst überführen. Allerdings hatte ich mir doch aufgrund des Klappentextes mehr Humor erwartet, der hier dann aber doch fehlt. Was ich aber im Gesamtpaket gut finde. Zu viel Humor hätte nicht zu Molly gepasst. Insgesamt ein spannendes Buch mit viel Herzwärme, bei dem sich dranbleiben lohnt.

Bewertung vom 25.01.2022
Keine bösen Tiere - Das etwas andere Tierbuch für Kinder ab 7 Jahren
Corrigan, Sophie

Keine bösen Tiere - Das etwas andere Tierbuch für Kinder ab 7 Jahren


ausgezeichnet

Jeder kennt sie, keiner mag sie: eklige Untermieter, widerliche Schmarotzer und garstige Räuber. Tiere, die keiner mag. Tiere, mit denen niemand etwas zu tun haben möchte. BÖSE Tiere! Oder stimmt das alles gar nicht?

Tatsächlich habe auch ich so meine Vorurteile gegen einige Vertreter aus dem Tierreich. Und natürlich gibt man solche Vorurteile, bewusst oder unbewusst, an seine Kinder weiter. Doch damit macht "Keine bösen Tiere" jetzt zum Glück Schluss. Insgesamt 38 Tiere, die mit haarsträubenden Geschichten über ihre Unarten zu kämpfen haben, werden hier vorgestellt. Zunächst einmal auf je einer Doppelseite, die so richtig schön fies - und etwas gruselig - die angeblichen schlimmen Seiten der Tiere beschreiben. Da sitzen z.B. die Ratten in der Kanalisation, baden im Dreck und drohen damit, einen zu beißen. Auf der nächsten Doppelseite dann das genaue Gegenteil: hier, seht, wie ich wirklich bin. Niedliche Tiere mit süßen Augen, die man einfach lieb haben muss. Und die Erklärung und Richtigstellung aller Vorurteile.

Uns hat das Buch wirklich großen Spaß gemacht. Den Kindern gefiel besonders, dass man die "bösen" Seiten so richtig fies vorlesen kann. So hatten wir einiges zu lachen. Aber auch die Erklärungen kamen hier super an und sorgten auch bei uns Erwachsenen für einige Aha-Momente.

Ein tolles Buch für größere Kinder zum Vorlesen oder selbst entdecken. Unbedingt immer beide Doppelseiten je Tier lesen, damit auch wirklich aufgeräumt wird mit den Vorurteilen. Denn eines ist sicher: es gibt keine bösen Tiere!

Bewertung vom 10.01.2022
Unsere Erde / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.5
Noa, Sandra

Unsere Erde / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.5


sehr gut

Bücher für Erstleser sind so eine Sache für sich: kurz sollen sie sein, aber dennoch spannend. Knappe Sätze bietet auch dieser neuste Band der Erstleser-Reihe von Wieso? Weshalb? Warum? - doch stimmt es auch mit der Spannung?

Doch zunächst zum Inhalt: der Titel "Unsere Erde" lässt viel Raum und so behandelt das Buch auch querbeet alles, was auf, neben oder unter der Erde so vor sich geht. Angefangen bei der Entstehung unseres Planeten, Jahreszeiten, Schwerkraft, Tiere, Natur und zum Schluss ein extra langer Teil zum Klimawandel und Umweltschutz. Genau diese Themenvielfalt ist mein erster Kritikpunkt: statt ein Thema zu vertiefen, wird alles recht schnell abgehandelt und auf der nächsten Seite geht es dann mit etwas vollkommen anderem weiter. So wird zum Beispiel die Entstehung der Jahreszeiten mit knapp drei Sätzen erklärt. Der Satz "weil [die Erde] schräg zur Sonne steht" muss dem interessierten Erstleser genügen. Ja, hier lesen Grundschulkinder. Aber auch die verstehen schon komplexere Erläuterungen als diese hier. Und das ist auch schon mein Hauptkritikpunkt, der sicher nicht auf jeden Leser zutreffen wird. Fans der Wieso? Weshalb? Warum?-Reihe - wie wir sie sind - würde ich jetzt einfach einmal als neugierige und wissenshungrige Kinder einordnen. Und so hat auch mein Erstleser-Kind schon das ein oder andere Buch über die Erde mit mir zusammen gelesen. So kommt es, dass dieses Buch hier einfach gar kein neues Wissen für mein Kind bereit hält. Der Reiz der Wieso?Weshalb?Warum?-Bücher liegt für uns immer darin, dass wirklich alle in der Familie noch etwas lernen können. Dieser Aspekt fehlt hier völlig, da wirklich nur einfache Phänomene in einfachsten Worten erklärt werden. Ja, dies ist ein Buch für Leseanfänger, da müssen einfache Worte oft reichen. Aber ein wenig mehr Hintergrundwissen wäre schön gewesen. So fehlte leider eine der wichtigsten Zutaten für ein gutes Erstleserbuch: Spannung.

Was das Buch für uns am Ende gerettet hat, sind die vielen Rätsel. Die liebt mein Kind. Es handelt sich hauptsächlich um die üblichen Buchstabenrätsel: fehlende Buchstaben finden, Wörter aus Silben bilden, passende Wörter finden usw. Am besten hat dem Kind die Doppelseite Dschungel gefallen, auf der Aufkleber auf den passenden Text geklebt werden sollen.

Insgesamt ein nettes Buch, das bei uns wohl leider nur einmal gelesen werden wird. Mein Kind ist in der zweiten Klasse. Die Textmenge fand ich für einen geübten Zweitklässler genau richtig.

Bewertung vom 04.01.2022
Rob & Jonny (Bd. 1)
Walko

Rob & Jonny (Bd. 1)


gut

Rob ist anders als die anderen Roboter. Er hat keine Lust, jemandem zu dienen, sondern möchte die weite Welt entdecken. Also setzt er sich kurzentschlossen auf ein Flugzeug und fliegt nach London. Dort trifft er Jonny, einen Straßenhund, den er vor dem Hundefänger rettet. Das Schicksal meint es gut mit beiden, denn schnell erkennen Sie, dass sie einfach zusammen gehören und zusammen alles doppelt so viel Spaß macht. Große Abenteuer warten nicht auf sie, aber auch an den kleinen Dingen kann man sich erfreuen. Und das zeigen uns Hund und Roboter hier.

Als erstes hat mich das wunderschöne Cover des Buches in seinen Bann gezogen. Und auch die Bilder im Buch gefallen mir wirklich ausgesprochen gut. Man merkt, dass hier mit viel Liebe gearbeitet wurde. Aber leider konnte der Funken der Geschichte nicht so recht überspringen. Irgendwie habe ich auf ein größeres Abenteuer gewartet, schließlich ist hier ein Roboter unterwegs, und das hätte doch für einige Überraschungen sorgen können. Stattdessen spazieren Roboter und Hund seelenruhig durch London und niemanden interessiert es. Sie gehen einkaufen, fahren U-Bahn und sogar ein Ruderboot zu mieten ist für sie kein Problem. Ich aber habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass die Geschichte endlich richtig losgeht und an Fahrt gewinnt. Stattdessen ist plötzlich Ende - handelt es sich hier eher um den Beginn einer Buchreihe? Insgesamt fand ich das Buch okay, meine Kinder mit 4 und 8 Jahren haben es sich auch angehört. Spannung sieht aber anders aus für uns. Wir werden es wohl nicht ein zweites Mal lesen.

Bewertung vom 13.12.2021
Sing mit dem Rentier
Brosche, Heidemarie

Sing mit dem Rentier


sehr gut

Es ist Winter, alles ist draußen verschneit und Weihnachten ist nicht mehr weit. Gemütlich träumt das Rentier im Bett von einem Weihnachtsbaum. Aber nicht irgendein Weihnachtsbaum, sondern der schönste Baum überhaupt. Und so macht sich unser Rentier nach dem Aufwachen auf den Weg, genau diesen Baum zu suchen. Dabei braucht es aber unbedingt die Hilfe der kleinen Zuhörer.

Mitmachbücher gibt es einige. Dieses hier überzeugt mit niedlichen Zeichnungen und einer richtig weihnachtlichen Geschichte. Auf jeder Doppelseite gibt es eine großformatige Zeichnung und den dazu passenden kurzen Text in Reimform. Die einfache Geschichte und die kurzen Sätze machen das Buch auch schon für die jüngsten Zuhörer interessant. Die Kinder werden nun auf jeder Seite zum Mitmachen aufgefordert. Da wird gewiegt, geschüttelt und geholfen. Diese Aufforderungen kommen bei meinen Kindern immer gut an und sie machen fleißig mit. Zumindest beim ersten und wohl auch noch beim zweiten Lesen. Dann aber haben sie darauf oft keine Lust mehr und Mama soll bitte weiterlesen. Darum auch ein Stern Abzug. Einfach, weil diese Art von Buch bei uns schnell nicht mehr so gefragt ist. Nichtsdestotrotz ein liebevoll gezeichnetes und erzähltes Buch, dass sicher viele Kinder ab 3 Jahren begeistern wird.

Bewertung vom 11.11.2020
Escape Room Adventskalender. Die drei unheimlichen Geschenke
Eich, Eva

Escape Room Adventskalender. Die drei unheimlichen Geschenke


sehr gut

Weihnachten bedeutet für die Geschwister Toni und Luka hauptsächlich noch gestresstere Eltern als sonst. Und den Weihnachtsmann, den gibt es doch eh nicht. Doch von wem sind die drei geheimnisvollen Geschenke, die kurz vor dem Fest bei ihnen im Zimmer auftauchen? Und was hat der Brief mit dem Hilferuf zu bedeuten, der doch tatsächlich vom alten Rauschebartträger höchstselbst unterschrieben sein soll? Toni und Luka machen sich auf den Weg zur Rettung, lediglich unterstützt von Melitta, der Spinne, und einem sprechenden Rentier.

Exiträtsel und Adventskalender - zwei tolle Erfindungen, die definitiv zusammenpassen. Diesen Kalender habe ich zusammen mit einem 8jährigen Kind gerätselt und wir hatten dabei jede Menge Spaß. Es wird gerätselt, geschnitten und gesucht. Alles typische Exiträtsel, die wir sehr fair und nicht zu schwer fanden. Natürlich gibt es auch für jedes Rätsel einen Lösungshinweis und Dank kleiner Kontrollbilder kann man auch nicht aus Versehen den falschen Tag öffnen. So rätselt man sich durch den Advent. Jeden Tag darf eine neue Doppelseite aufgeschnitten werden. Dieses Aufschneiden kann man gut finden oder nicht. Zumindest macht es bei diesem Kalender das Buch nicht vollkommen unbrauchbar und man könnte es wohl auch noch einmal lesen.

Die Story an sich hatte für mich als Erwachsene jetzt wenig Spannung, das Kind fand sie "ganz gut". Die Handlung war hier eher nebensächlich und die Rätsel das eigentliche Highlight. Für alle, die gerne rätseln und mal etwas anderes als Schokolade jeden Tag wollen, auf jeden Fall ein toller Adventskalender!

Bewertung vom 04.11.2020
Hilfe, mein Handy ist ein Superschurke! / Das Superschurken-Handy Bd.1
Bertram, Rüdiger

Hilfe, mein Handy ist ein Superschurke! / Das Superschurken-Handy Bd.1


ausgezeichnet

Eines ist sicher: hätte Franzi ein Handy, wäre alles besser! Dann würde sie keiner mehr auslachen und sie hätte endlich Freunde. Um so ungerechter, dass Franzi auch nach dem Wechsel an die neue Schule immer noch die einzige ohne Smartphone ist. Doch schließlich geschieht doch noch ein Wunder und Franzi ist endlich stolze Besitzerin eines Handys! Blöd nur, dass dieses plötzlich anfängt zu sprechen und auch vor kriminellen Machenschaften nicht Halt macht…

Ich muss es zugeben: das Cover des Buches hat mich nicht wirklich umgehauen. Aber der Klappentext klang witzig und schon nach den ersten Seiten wusste ich: das Buch muss ich lesen! Und es hat sich sowas von gelohnt! Die Geschichte ist witzig, spannend und toll geschrieben. Die Zeichnungen passen fantastisch zu der Handlung und haben mich immer wieder zum Lachen gebracht. Auch wenn der Titel des Buches dramatisch klingt und Franzi und ihr Handy wirklich in einige brenzlige Situationen kommen, so ist doch immer auch ein Augenzwinkern mit dabei. Zum Glück ist das Buch auch keine Moralpredigt, wie schlimm und schrecklich Handys sind. Schließlich gehören Smartphones einfach zu unserem täglichen Leben. Aber ganz unkritisch ist das Buch auch nicht. Sehr schön werden die verschiedenen Probleme und Gefahren dargestellt, die eben doch im ach so freien Internet und den sozialen Netzwerken versteckt sind. Und so gibt es eben doch eine kleine versteckte Moral: ja, Handys sind toll, aber bitte pass auf dich auf!

Ein Buch für alle, die witzige und spannende Geschichten lieben. Ein Buch für alle, die ihr Smartphone auch mal etwas kritischer betrachten können. Kein Buch für Eltern, die ihren Kindern zeigen wollen, wie schrecklich Handys sind!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.09.2020
Der Winter des Bären
Hargrave, Kiran Millwood

Der Winter des Bären


ausgezeichnet

Der Wald von Eldbjørn: hier lebt Mila mit ihren drei Geschwistern. Hier verschwand vor fünf Jahren ihr Vater ohne Lebewohl zu sagen. Und hier herrscht seit so langer Zeit Winter, dass sich Mila kaum noch an die Wärme erinnern kann. Mila und ihre Familie haben sich damit arrangiert und leben mehr schlecht als recht in ihrer kleinen Hütte. Bis eines Tages ein unheimlicher Mann mit einer Schar Jungen auftaucht und Milas Bruder Oskar mit sich nimmt. Nur Mila ist davon überzeugt, dass Oskar entführt wurde. Also macht sie sich auf, ihren Bruder zu befreien. Dabei bekommt sie unerwartete Hilfe und lernt die Magie kennen, die in allem wohnt.

Schon der Titel von „Der Winter des Bären“ verrät es: dieses Buch ist ein wundervolles Wintermärchen, dass man am besten eingekuschelt in einer warmen Decke liest. Denn Kiran Millwood Hargrave hat mich mit ihrem eindringlichen und mitreißenden Schreibstil dermaßen in die Geschichte gezogen, dass ich förmlich die Kälte spüren konnte, die ständig in Milas Welt herrscht. Die Geschichte ist voller Fantasie und Spannung. Die Charaktere waren mir auf anhieb sympathisch. Vor allem Mila ist eine starke, beeindruckende Persönlichkeit. Auch ist es eine sehr schöne Abwechslung, dass hier das Mädchen die unerschrockene Heldin ist, die ihren Bruder rettet.

Eine Geschichte über Mut, Geschwisterliebe und Freundschaft. Ein Buch, perfekt für einen gemütlichen Winterabend für alle ab 10 Jahren. Aber auch Erwachsene werden hier ihre Freude haben.

Bewertung vom 24.09.2020
Rules For Being A Girl
Bushnell, Candace;Cotugno, Katie

Rules For Being A Girl


ausgezeichnet

Marin ist in ihrem letzten Jahr an der Highschool. Sich an die Regeln für Mädchen halten, das ist für sie ganz normal: sei lieb, sei witzig, sei schlau, sei fleißig. Aber bitte von allem nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Doch dieser Berg aus Regeln wird plötzlich zu einer Lawine, die Marin zu ersticken droht. Denn ER hat ihr Vertrauen auf abscheulichste Art und Weise gebrochen. Und nun wird SIE allen zeigen, was sie von den Regeln hält.

Von diesem Buch hatte ich mir ehrlich gesagt nicht viel erwartet: eine seichte Story, ein wenig Romantik und ein wenig Highschool-Leben. Aber schon nach den ersten Seiten wurde ich eines Besseren belehrt und letztendlich hat mich das Buch umgehauen! So eine wichtige Botschaft so spannend verpackt! Ich habe richtig mit Marin mitgefiebert und mitgelitten. Ich wollte ihren Widersachern die Meinung geigen, ich wollte Marin tröstend in den Arm nehmen und manchmal wollte ich ob der Ungerechtigkeit laut schreien. So wichtige Themen wie Gleichstellung, sexuelle Übergriffe und natürlich Freundschaft und das Einstehen füreinander kommen in der Geschichte vor. Ja, auch die Romantik hat ihren Platz im Buch. Aber im Vordergrund steht tatsächlich Marin als Mädchen, als Person. Und nicht irgend ein Schwarm, der angehimmelt wird.

Was mir besonders gut gefallen hat: trotz der ernsten und teilweise auch traurigen Themen lässt einen das Buch nicht deprimiert zurück. Im Gegenteil: nach der Lektüre fühlte ich mich, als würde ich am liebsten eine Demo für Frauenrechte anführen. Aber auch, als würde ich auch mit leisen Tönen und Taten die Welt ein Stück besser machen können. Ein Buch, dass nicht nur Mädchen und junge Frauen lesen sollten. Denn wer nicht selbst betroffen ist, sieht die Probleme und Regeln, mit denen Mädchen tagtäglich konfrontiert werden, wahrscheinlich gar nicht. Ein Buch für alle. Ein Buch, das Augen und Herzen öffnet.

Bewertung vom 21.09.2020
Liane und das Land der Geschichten
Shafak, Elif

Liane und das Land der Geschichten


weniger gut

Liane ist das Mädchen, dass ihren Namen nicht mag. Liane ist außerdem das Mädchen, das Bücher liebt. Manchmal mehr, als das echte Leben. Eines Tages entdeckt sie einen leuchtenden, kleinen Globus. Versteckt in der Schulbibliothek zwischen all den Büchern, die Liane so liebt. Doch der Globus ist alles andere als gewöhnlich, denn er zeigt ein Land, dass die Form eines Buches hat. Einen achten Kontinent, der zu verdorren droht und dringend Lianes Hilfe braucht.

Leider konnte mich das Buch nicht so richtig erreichen. Ich war sehr gespannt auf die Geschichte. Schließlich lieben Bücherwürmer Geschichten über Bücherwürmer! Und das bunte Cover lies mich irgendwie ein eher fröhliches Buch erwarten. Die erste Hälfte des Buches fand ich auch noch sehr schön: poetisch, ein wenig traurig, aber doch hoffnungsvoll. Liane hat tatsächlich ein eher deprimierendes Leben: die Eltern arbeiten mehr, als gut für sie ist und kommen selbst Zuhause nicht von ihrer Tätigkeit los. Liane hat keine wirklichen Freunde oder Geschwister und ist daher oft einsam. Und natürlich ist da ihr Name, der ihr viel Spott einbringt.

Die zweite Hälfte ist für mich dann der deutlich schwächere Teil des Buches. Hier geht zwar endlich die Handlung richtig los und es wird doch noch eine Abenteuergeschichte. Allerdings werden alle Abenteuer und Rätsel nur kurz angerissen und kaum näher beschrieben. So hetzt man mit Liane durch das Land der Geschichten, von dem man kaum etwas „sieht“. Das fand ich sehr schade, ist die Grundidee für den Grund des Verdorrens doch eigentlich gut und hätte viel Potential für ein spannendes Abenteuer gehabt.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Empfehlung „ab 8 Jahren“. Hier sollte meiner Meinung nach deutlich nach oben korrigiert werden. Die Texte sind einfach zu schwierig für diese Zielgruppe. Auch sind die Themen Mobbing und Einsamkeit einfach zu deprimierend umgesetzt.