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BooknerdsbyKerstin

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Insgesamt 250 Bewertungen
Bewertung vom 01.03.2021
Die siebte Zeugin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.1
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Die siebte Zeugin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.1


sehr gut

Den Büchern von Michael Tsokos kann ich ja allein schon nicht widerstehen, denn ich liebe einfach den authentischen Touch darin, den er als renommierter Rechtsmediziner einfließen lässt. In „Die siebte Zeugin“ holt er sich Verstärkung von Florian Schwiecker, einem ehemaligen Strafverteidiger. Das schreit doch geradezu danach, dass auch dieses Buch wieder unfassbar real wird und ich war so gespannt darauf.

Um es kurz zu machen: ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen. Es hatte zwar seine kleinen Schwächen für mich, was den Spannungsbogen angeht. Aber im Ganzen gesehen, ein unfassbar guter Justiz-Krimi. Quasi eine Gerichtsshow in Buchform, wirklich genial gemacht.

Der bislang gutmütige Familienvater Nikolas Nölting betritt, wie immer, sonntags eine Bäckerei und schießt plötzlich um sich. Im Nachhinein lässt er sich widerstandslos festnehmen und schweigt zur Sache. Die Sachlage scheint klar, aber die Frage nach dem Warum noch lange nicht. Und genau das macht „Die siebte Zeugin“ für mich unheimlich spannend.

In kurzen und knackigen Kapiteln führt uns das Autorenduo durch den Ermittlungsprozess und gewährt uns Einblicke in das Leben eines Strafverteidigers. Von moralischen Grundsätzen, bis Geschick im Stellen von Fragen und Erörtern von Motiven. Das fand ich richtig spannend, denn so einen Einblick hatte ich jetzt auch noch nicht. Natürlich spielt sich das meiste aus Sicht des Strafverteidigers Rocco Eberhardt ab, der sich diesem Fall annimmt und Licht ins Dunkle bringen will.

Zum Motiv werde ich euch natürlich nichts verraten, aber ich fand es wirklich hochspannend und absolut glaubwürdig umgesetzt. Ich konnte mich gar nicht von den Seiten lösen, weil ich doch auch immer von neuen Erkenntnissen überrascht wurde und selbst interessiert war, zu erfahren, was einen Familienvater zu so einer grausamen Tat verleitet hat. Der richtig große Überraschungseffekt fehlt zwar etwas, aber es passt alles bestens zusammen.

Was für mich zwischendurch die Spannung etwas gedrückt hat, ist das Privatleben, das wir natürlich von dem Verteidiger erfahren. Es ist der Auftakt einer neuen Reihe und wir müssen ihn ja kennenlernen. Das ist auch gut gelöst, denn Rocco war für mich durchaus menschlich und greifbar. Und ich konnte seine Arbeit auch besser verstehen, denn ich muss zugeben, in meinem Kopf spielt sich auch das Vorurteil ab, was denn Strafverteidiger für Menschen sein müssen, dass sie Monster wie Mörder und Vergewaltiger verteidigen können. Dennoch fand ich es zwischendurch etwas zu viel an Informationen zu seinem Umfeld und ich wäre gerne schneller im Fall vorangekommen. Der rechtsmedizinische Teil kam dieses Mal auch noch etwas kurz und so kann ich Justus Jarmer noch nicht wirklich einschätzen. Aber das gibt sich sicherlich.

Denn offensichtlich wird auch der nächste Fall extrem spannend und ich freue mich schon darauf.


Mein Fazit:



In „Die siebte Zeugin“ lassen uns Florian Schwiecker und Michael Tsokos einen Blick in das Leben und die Arbeit eines Strafverteidigers werfen und allein diesen Aspekt fand ich schon mehr als interessant. Dazu wird uns ein echt spannender Fall geliefert, der zunächst unlösbar scheint. Die Umsetzung konnte mich ans Buch fesseln, eine Gerichtsshow in Buchform. Die Spannung war noch nicht gänzlich immer oben, da wir die Hauptfiguren auch in diesem Auftakt besser kennenlernen. Aber alles in allem ein sehr spannender Fall, der für mich authentisch und glaubwürdig umgesetzt ist. Ich freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen. Eine klare Empfehlung und 4 Sterne für den Auftakt von mir.

Bewertung vom 18.02.2021
Die Botschaft an der Wand / Ellingham Academy Bd.3
Johnson, Maureen

Die Botschaft an der Wand / Ellingham Academy Bd.3


ausgezeichnet

Als riesiger Sherlock Holmes Fan konnte ich “damals” dem ersten Band der Ellingham Academy nicht widerstehen. Und das war gut so, denn Maureen Johnson konnte mich bis zum letzten Wort in diesem finalen Band einfach nur bestens unterhalten.
In den zwei Vorgängerbänden fiebern wir mit Stevie und ihren Klassenkameraden mit und begeben uns auf Mördersuche. Sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Und endlich bekommen wir die Lösung. Oder besser gesagt die Lösungen. Deswegen werde ich euch auch gar nichts zum Inhalt von Ellingham Academy 3 erzählen. Ihr wollt ja sicherlich nicht den Showdown vermiest bekommen.
Ich bin auf jeden Fall vollauf zufrieden, hatte bis zum Schluss keine Ahnung und wurde doch auch wieder mehrfach überrascht. Ein perfektes und würdiges Ende.
Ellingham Academy glänzt jetzt nicht durch ein besonders hohes Erzähltempo. Es ist eher ein typischer Kriminalroman a la Sherlock Holmes und Agatha Christie. Aber gerade das macht für mich bei dieser Reihe mit den Reiz aus. Es passt einfach alles. Die atemberaubende und traumhafte Kulisse des abgeschiedenen Eliteinternats. Die vielen unterschiedlichen Charaktere, die der Geschichte das Besondere verleihen. Diese Mischung aus altem Kriminalfall und neuen Gefahren. Für mich war die Spannung einfach immer da, mein Hobbydetektivhirn hatte so etliche Lösungen und alle waren falsch. So etwas liebe ich einfach. Ein perfektes Zusammenspiel aller Faktoren.

Ganz vorneweg natürlich die Charaktere, die mich voll überzeugen konnten. Ich liebe Stevie einfach, von Anfang an. Stevie ist so die typische Antiheldin. Etwas verschroben, sozial inkompetent, von Selbstzweifeln geplagt, aber ein jenseits Genie mit superklugen Köpfchen und Ermittlergespür. Das macht sie so unheimlich sympathisch und echt. Ihre Entwicklung zu beobachten, wie sie vom verschüchterten Mädel zu einer selbstbewussten Frau wird, war auch mehr als klasse zu beobachten. Und im Laufe der Geschichte konnte nicht nur sie mein Herz erobern. Jeder einzelne Charakter war wirklich grandios gezeichnet. Ob man ihn jetzt mochte oder nicht.

Das Rätselraten steht natürlich auch in Band 3 an erster Stelle. Und dieses Mal bleiben wirklich keine Fragen offen und es gibt so einige Enthüllungen. Wir erleben wieder abwechselnd die Vergangenheit und die Gegenwart und wissen teils mehr, als Stevie im Moment. Aber auch gerade das ließ mich so richtig mitfiebern, wie und ob sie die Zusammenhänge findet. Mir hat alles einfach nur richtig gut gefallen, vor allem, wie das Ende gelöst war. Mal ganz abgesehen davon, dass ich damit nicht gerechnet hätte.
Kurz gesagt: eine Detektivreihe, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet.


Mein Fazit:



Wie schon in den beiden Vorgängerbänden konnte mich Maureen Johnson mit Ellingham Academy 3 einfach nur begeistern. Diese malerische Kulisse, die Morde der Vergangenheit und die Gefahren der Gegenwart. Dazu die authentischen Charaktere. Alles in so einer perfekten Mischung, dass man von Anfang bis Ende einfach nur mitfiebert und miträtselt. Und die Spannung ist hier garantiert. Kurz gesagt: eine Reihe, die ich euch nur wärmstens empfehlen kann, denn alle drei Bände konnten mehr als überzeugen. Von mir wieder klare 5 Sterne.

Bewertung vom 14.02.2021
Emerick
Heitmann, Tanja

Emerick


gut

Emerick von Tanja Heitmann hat mich auf Grund des geheimnisvollen Klappentextes sofort angesprochen. Ich habe eine wunderschöne, magische Geschichte erwartet, die ich an sich auch bekommen habe. Allerdings konnte sie mich leider nicht so richtig überzeugen.
Der Einstieg fiel mir eigentlich recht leicht, auch wenn ich mit dem Stil der Autorin doch so meine Probleme hatte. Einerseits war er angenehm zu lesen und ich mochte den Humor daran, andererseits schwankte er mir zu sehr zwischen umgangssprachlich und Worten, die ich so im Sprachgebrauch nicht kenne. Das irritierte mich irgendwie immer, und außerdem war er mir im Ganzen doch etwas zu nüchtern. Dadurch wurde die Geschichte nie richtig greifbar und einnehmend für mich.
Dabei hat mir Emericks Geschichte an sich zunächst richtig gut gefallen, auch wenn die erste Hälfte des Buches doch so einige Spannungstiefen aufweist. Dennoch waren die Ereignisse rund um ihn und Lastage House wirklich sehr spannend, mysteriös und faszinierend. Dazu erzähle ich euch ausnahmsweise aber mal gar nichts. Was mir an allem nicht so gefallen hat, ist dass wir kaum Informationen über die Umgebung bekommen. Denn wir befinden uns offensichtlich in einem sehr dystopisch anmutenden Zukunftssetting, aber mir ist es nicht gelungen, ein Bild hiervon im Kopf zu erhalten. Dazu fehlen mir einfach zu viele Informationen, was der Geschichte doch auch einen seichten Touch verleiht.
Auch die Charaktere haben mir jetzt nicht alle gefallen. Emerick fand ich klasse. Ihn hat so eine geheimnisvolle Aura umgeben, die mich sofort eingenommen hat. Außerdem liebe ich seine sehr spezielle Art. Und auch Morten konnte sofort mein Herz erobern, mit seinem Humor und seiner Art. Nur Jasna blieb mir etwas fremd, was sicher auch zum Teil gewollt ist, aber bei mir dazu führte, dass ich keine Verbindung zu ihr aufbauen konnte. Und das sollte sich bis zum Ende leider auch nicht ändern.
Es gab einen Wendepunkt in der Geschichte, ab dem mir alles dann etwas zu skurril und abgedreht wurde. Ich konnte der Handlung irgendwie nicht mehr richtig folgen, auch weil mir so viele Hintergrundinformationen fehlten und vieles für mich unschlüssig wirkte. Was dem ersten Teil an Spannung gefehlt hat, war hier zwar da, aber meine Verwirrung übertrumpfte alles. Mich hatte die Geschichte etwas verloren, auch wenn hier die Magie voll zu tragen kommt. Echt schade.
Im Grunde haben mir die Ereignisse und Enthüllungen zwar gefallen, auch wenn mir manches zu schnell ging, wo anderes zu ausführlich war. Aber im Ganzen konnte der Funke nicht überspringen und so war es letztendlich ein nettes Buch für zwischendurch, das ich nur bedingt empfehlen kann.

Mein Fazit:

„Emerick und die schlafende Wächterin“ von Tanja Heitmann ist ein sehr eigenes und spezielles Buch. Im Grunde gefällt mir sowas, allerdings fehlen mir hier zu viele Hintergrundinformationen, als dass ich richtig in die Geschichte eintauchen konnte. Auch die Charaktere konnten mich nicht gänzlich überzeugen. Die erste Hälfte besticht zwar durch das Mysteriöse, allerdings auch etwas an Spannungslosigkeit. Die schlägt dafür in der zweiten Hälfte voll zu. Allerdings wurde es mir hier dann auch zu wirr. Im Grunde eine sehr geniale Geschichte, der es für meinen Geschmack allerdings an Tiefe und Informationen mangelt und mich deshalb auch nur mittelmäßig begeistern konnte. Eine bedingte Leseempfehlung und 3 Sterne von mir.

Bewertung vom 12.02.2021
Nocturna - Das Spiel des Fuchses / Die gefälschte Magie Bd.1
Motayne, Maya

Nocturna - Das Spiel des Fuchses / Die gefälschte Magie Bd.1


sehr gut

Bei Nocturna von Maya Motayne hat mich ganz klar dieses außergewöhnliche Cover magisch angezogen und auch dieses Mal sollte mich mein Coverherz nicht täuschen.
Durch den angenehmen Schreibstil fand ich recht schnell in die Geschichte, auch wenn ich etwas länger keine Ahnung hatte, wo sie uns denn hinführen wird. Ich hatte zunächst ein paar Problemchen mit den Charakteren, zumindest Prinz Alfie, aber die sollten unbegründet bleiben, wie ihr später sehen werdet. Das Magiesystem hat sich mir nicht sofort erschlossen, aber dann schlug es voll ein. Elementarmagie gemischt mit mehr, das ich euch nicht verraten werde und das wirklich faszinierend eingesetzt. Und dazu noch sehr gewaltbereit und düster.
In der ersten Hälfte des Buches kam es dadurch bei mir aber immer wieder zu etwas Spannungsverlust, da ich auch nicht einschätzen konnte, wie sich alles entwickelt, aber meine Bedenken waren absolut unbegründet. Die zweite Hälfte des Buches war einfach nur mega. Hier wirkte das Zusammenspiel der Charaktere, der Magie und der interessanten Handlung komplett auf mich und ich wurde einfach mitgerissen. So habe ich auch knapp 300 Seiten einfach am Stück runtergelesen, weil ich mich nicht mehr trennen konnte.
Prinz Alfie kehrt nach dem Verschwinden seines Bruders gerade erst wieder an den Königshof zurück, um sein Erbe als zukünftiger König anzutreten. Sehr zu seinem Widerwillen. Allerdings lässt er es ein letztes Mal auf ein tödliches Spiel ankommen, um seinen Bruder doch noch zu finden. Hier trifft er auf die trickreiche Diebin Finn, die es ebenfalls auf den Gewinn abgesehen hat. Es kommt zum bitteren Aufeinandertreffen mit schweren Folgen und einer daraus resultierenden Zusammenarbeit. Und das, wo sich beide weder ähnlich sind noch leiden können. Kann das wohl gut gehen? Immerhin gilt es eine böse Macht einzudämmen. Lasst euch überraschen.
Für mich haben in Nocturna ganz klar die Charaktere und die Handlung punkten können. Erzählt wird uns die Geschichte abwechselnd aus Finns und Alfies Sicht. Später kommt eine weitere Person hinzu. Und diese Sichtweisen habe ich geliebt, denn Finn und Alfie könnten nicht unterschiedlicher sein. Finn habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Eine sehr starke Persönlichkeit mit spitzer Zunge und schlagkräftiger Faust. Außerdem ist ihre Magie wirklich beeindruckend. Alfie war mir erst gar nicht so sympathisch und seine Magie gewöhnungsbedürftig. Der verwöhnte, naive Königsspross. Aber er konnte mich überzeugen, dass definitiv mehr in ihm steckt. Das Zusammenspiel der beiden habe ich einfach nur geliebt. Der Wortwitz, die entstandene Spannung und auch die Abenteuer, die die beiden erleben. Einfach genial. Außerdem sind es endlich mal Charaktere mit Ecken und Kanten, die ihre eigenen Probleme zu tragen haben und auch teils daran zerbrochen sind. So stelle ich mir starke Charaktere vor und so liebe ich sie.
Zur Handlung werde ich euch nichts erzählen, denn das müsst ihr selbst erleben. Die Autorin lässt uns die Ereignisse absolut bildgewaltig erleben und ich bin echt beeindruckt von ihrer Fantasie und ihrer Idee. Ich sage nur, es wird spannend, sehr actionreich, magisch, düster, gewaltreich und auch blutig. Es kommt zwar gerade zu Beginn immer wieder zu kleineren Durststrecken, aber das Durchhalten lohnt sich hier einfach total. Mein Leserherz war am Ende mehr als zu begeistert. Es ist bombastisch. Vor allem auch, weil Nocturna zwar der Auftakt einer Reihe ist, aber dieser auch in sich geschlossen ist, so dass man ohne Cliffhanger das nächste Abenteuer erwarten kann.

Bewertung vom 09.02.2021
Die Sage der Wandler / Touch of Ink Bd.1
Lasthaus, Stefanie

Die Sage der Wandler / Touch of Ink Bd.1


gut

Gestaltwandler sind an sich ja nichts Neues, ich lese nur sehr gerne über sie. Da musste ich natürlich auch zu „Touch of Ink“ von Stefanie Lasthaus greifen. Ja und das Buch lässt mich verdammt zwiegespalten zurück. Denn eine schlechte Bewertung kann ich dem Buch auf Grund des tollen Stils und der Welten- und Charakterentwicklung einfach nicht geben. Allerdings hat die Geschichte ein riesengroßes Manko für mich: es fehlt ihr komplett an Spannung und ich langweilte mich fast durch das komplette Buch. Es konnte mich persönlich also nicht überzeugen.

Dabei fängt „Touch of Ink“ nicht mal schlecht an. Eine richtig schöne Urban Fantasy Geschichte, die sehr interessant startet mit dem Kennenlernen von Quinn. Quinn ist seit jeher anders. Sie kam als Adoptivkind zu ihrer Familie mit einem Tattoo im Nacken und kann sich an nichts davor erinnern. Auch plagen sie seit Längerem immer wieder Visionen, die sie zusehends aggressiver machen. Da kommt ihr ein Neustart in Vancouver gerade recht.

Natürlich fände ich die Geschichte hier schon interessanter, wenn der Untertitel des Buchs nicht wäre. Denn es passieren so einige interessante Ereignisse, aber man weiß einfach, was dahintersteckt und kann sich das meiste schon denken. Hier geht schon einiges an Spannung drauf. Allerdings wird es für mich leider nicht besser nach dem interessanten Start. Nach und nach werden wir in die Geschichte der Wandler eingeführt, die sich die Autorin ausgedacht hat, allerdings auch erst nach knapp 200 Seiten. Es ist gar nicht so viel Neues, nur es zieht sich wirklich, bis wir endlich mal alles erfahren haben. Die Idee dahinter hat mir auch richtig gut gefallen. Wie die gesamte Idee von „Touch of Ink“. Dennoch wurde ich mit der Geschichte einfach nicht warm, weil sie nicht voranschreitet.

Wir lernen Quinns Studentenleben kennen und das Leben der Wandler, aber das war es auch schon. Es gibt zwar richtig faszinierende Teile, aber die sind für mich doch so langatmig aufgedröselt, dass für mich einfach keine Spannung aufkam. Und das zog sich durch das gesamte Buch. Ich war wirklich kurz davor, es abzubrechen, habe mich dann aber dazu entschlossen, doch quer zu lesen. Leider muss ich sagen, dass diese Spannungslosigkeit für mich sehr lange erhalten blieb und sich erst auf den letzten 50 Seiten änderte, als endlich mal ein Plottwist einsetzte und tadaaaaa…Spannung und Action. Für mich war das deutlich zu spät und kann das Buch leider nicht mehr retten. Meine Neugierde ist komplett versiegt.

Und das ist echt schade, denn allein den Stil der Autorin mag ich. Sie schreibt wirklich herrlich locker, leicht und angenehm. Auch die Charaktere sind alle sehr gut gezeichnet. Der letzte Funke kam zwar nicht bei mir an, da es ihnen etwas an Tiefe fehlt, aber man kann sie gut einschätzen und ihre Handlungen nachvollziehen. Das ist für mich das Wichtigste. Ich mag sie zwar mehr mit Ecken und Kanten, aber ich würde sagen, es ist eben typisch Jugendbuch: besserwisserische Prota, die sich perfekt in ihre neue Welt einfügt. Das ist nicht mehr mein Geschmack. Aber die Idee selbst bietet einiges an Potential, allerdings wurde es für mich nicht ausgeschöpft. Es ist einfach nicht meine Geschichte und ich werde sie nicht weiterverfolgen. Wer aber sehr einfache und leichte Urban Fantasy mag, der sollte sich dieses Buch mal genauer anschauen.


Mein Fazit:



Leider konnte mich Stefanie Lasthaus mit ihrer Gestaltwandler Saga „Touch of Ink“ nicht überzeugen. Die Idee hinter der Geschichte und auch ihren Stil mochte ich total, allerdings hatte die Geschichte für mich ein großes Manko: die Spannungslosigkeit, die sich für mich durch das ganze Buch zieht. Eine sehr einfach gehaltene und auch vorhersehbare Geschichte, die erst am Ende Spannung und Action aufnimmt. Für meinen Geschmack ist das gar nichts, aber alleine wegen den Charakteren und dem Stil vergebe ich noch 3 Sterne.

Bewertung vom 07.02.2021
Emily und der löchrige Zeitzauber / Mitternachtsstunde Bd.2
»Trindles & Read«, Laura Trinder und Benjamin Read

Emily und der löchrige Zeitzauber / Mitternachtsstunde Bd.2


ausgezeichnet

Mit dem Auftakt der Mitternachtsstunden-Reihe haben mich B. Read und L. Trinder ja schon absolut begeistert. Ein Kinderbuch, das mich vollkommen überzeugt hat durch seine Fantasie, seinen Wortwitz und die spannende Geschichte. Am meisten hatten es mir ja Hoggins und Tarkus angetan und so freute ich mich schon, den beiden in Mitternachtsstunde 2 wieder zu begegnen.

Und ich habe den zweiten Band wieder genauso verschlungen und geliebt wie den Erstens. Er steht dem Auftakt wirklich in gar nichts nach und ich liebe Emilys Abenteuer einfach nur.

Emily ist etwas grantig, da sie Mitternachtsstundenverbot hat und ihre neuen Freunde und entdeckten Fähigkeiten nicht mehr trainieren darf, sondern im öden London sitzen muss. Aber sie wäre ja auch nicht Emily, wenn sie es nicht doch in ihre geliebte Mitternachtsstunde schaffen würde, natürlich nur mit Abenteuerverbot. Eigentlich kann man sich schon denken, dass das nicht funktioniert, wo Emily doch in jedes Fettnäpfchen mit Anlauf springt und das Unglück magisch anzieht. Sehr zum Leidwesen von Tarkus, der wieder so etliche Nerven verliert. Die Mitternachtsstunde droht mal wieder ausgelöscht zu werden und das kann Emily natürlich nicht zulassen.

Mehr verrate ich euch auch nicht, denn dieses Abenteuer müsst ihr einfach selbst erleben. Es beginnt ja schon, dass ich auch mal unheimlich gerne in der Mitternachtsstunde die Paternoster Row entlanglaufen würde. Eine Straße voller Bücher, aber natürlich keine normalen. Allein mit dieser wundervollen Fantasie konnte mich der Autor voll einfangen. Dazu ist das mitternächtliche London einfach mehr als skurril. Da wartet an jeder Ecke eine Überraschung, die man so garantiert noch nicht erlebt hat. Ich wurde wieder komplett verzaubert und hatte des Öfteren einfach ein fettes Grinsen im Gesicht beim Lesen. Alle Wesen und Charaktere sind einfach göttlich gezeichnet und ich liebe sie.

Und spannend und unvorhersehbar ist die Geschichte auch wieder. Wie könnte man bei Emilys Glück irgendetwas erahnen. Für mich ist Mitternachtsstunde eine der besten Kinderbuchreihen, die es gibt. Ihr solltet sie dringend lesen.

Bewertung vom 05.02.2021
Das Mädchen und der Winterkönig / Winternacht-Trilogie Bd.2
Arden, Katherine

Das Mädchen und der Winterkönig / Winternacht-Trilogie Bd.2


sehr gut

Nachdem mich Katherine Arden bereits mit „Der Bär und die Nachtigall“ verzaubert hatte, war ich unheimlich gespannt, wie Wasilisas Reise in „Das Mädchen und der Winterkönig“ weitergeht. Ich liebe die Art Märchen der Autorin einfach. Eine düstere Mischung aus Geschichte, russischen Legenden und Fantasie. Alles unheimlich atmosphärisch verpackt. Leicht gruselig angehaucht und sehr spannend. Auch wenn die Autorin dazu neigt, diesem besonderen Märchen auch einen außergewöhnlichen Stil zu geben, der mir teils etwas zu ausschweifend geworden ist. Auch wenn er wunderschön das Setting widerspiegelt.

Nach den Ereignissen in Band 1 flieht Wasja mit ihrem magischen Hengst Solowej und will die Welt kennenlernen. Sehr zum Leidwesen des Frostdämons und Winterkönigs Morosko, der doch ein Auge auf Wasja geworfen hat. Wasja ist ein besonderes Mädchen mit dem zweiten Gesicht, das die Geistwesen Russlands sieht und mit ihnen sprechen kann. Sehr faszinierend umgesetzt übrigens. Auf ihrer Reise durch Russland stößt Wasja auf Banditen und landet schließlich im prachtvollen Moskau. Allerdings nicht als junge Frau, denn das allein wäre ihr Todesurteil gewesen. Und so gibt es nicht nur Geheimnisse zu lösen, sondern auch welche zu bewahren.

Katherine Arden ist auch mit dem zweiten Band etwas ganz besonders gelungen. Ein sehr düsteres Märchen, das mich vollkommen einfangen konnte. Einmal im Buch versunken, fliegen die Seiten nur so dahin. Ich war fasziniert von der rauen russischen Landschaft, von den damaligen Gepflogenheiten und von den Geistwesen selbst natürlich. Nur Wasja hat es mir zwischendurch nicht leichtgemacht mit ihrem jähzornigen Sturkopf und ihrer großen Klappe, die in der damaligen Zeit alles andere als von Vorteil war. Eine wirklich positive Wendung macht sie für mich in diesem Band erst gegen Ende, davor ist sie der typische Nerv-Teenie, was ich doch etwas schade fand.

Für mich war der zweite Band etwas schwächer als der Auftakt, allerdings immer noch genial, eben weil er so anders ist. Es dauert, bis die Geschichte ins Laufen kommt, auch wenn sie durchweg eher in einem gemächlichen Tempo voranschreitet. Schadet der Spannung und Faszination aber nicht. Dennoch war es mir teils etwas zu ausschweifend bis es weitergeht. Es hat zwar wunderschön die Atmosphäre transportiert, aber kurzzeitig kam bei mir immer etwas Langatmigkeit auf. Es passiert in diesem Band eben auch nicht wirklich viel.

Mir kommt in „Das Mädchen und der Winterkönig“ auch die Magie an sich etwas zu kurz, das war im ersten Band schöner. Hier sind mir etwas zu viele politische Intrigen, die zwar auch mit Magie zu tun haben, aber eben nicht ganz. Schwer zu erklären, ohne euch zu spoilern.

Alles in allem war es für mich ein etwas schwächerer Band in dieser wunderschön atmosphärischen Welt voller Geistwesen und russischen Mythen, der immer noch sehr lesenswert ist. Ich freue mich jetzt aber auf das Finale. Auch dieser Band endet im Übrigen schön rund ohne Cliffhanger, so dass man getrost jetzt schon darin versinken kann.

Bewertung vom 26.01.2021
Die Rebellin / Eve of Man Bd.2
Fletcher, Tom;Fletcher, Giovanna

Die Rebellin / Eve of Man Bd.2


gut

„Eve of Man“ war eines meiner absoluten Highlights im vergangenen Jahr und so sehnte ich mich natürlich nach dem zweiten Band. Auch wenn die Wartezeit mir hier schon fast zu lange war, denn über ein Jahr. Da lässt meine Leselust einfach nach. Aber ein Highlight muss man einfach weiterverfolgen.

„Eve of Man 2“ ist leider kein Highlight geworden. Eher ein guter Mittelbuchband, der sich dann in eine Richtung entwickelt, die einfach nicht mehr mein Geschmack ist.

Aber es fängt zunächst alles wunderbar an. Nachdem Eve die Flucht gelungen ist, erlebt sie mit Bram das Leben in der Tiefe. Das komplette Gegenteil ihres bisherigen Lebens. Sie erfährt so einige Dinge über die Welt, wie sie wirklich ist und ändert so ihre Sichtweisen. Aber erneut fühlt sie sich gefangen und es gibt nur einen Weg dies zu ändern: die AFM muss fallen.

Auch „Eve of Man 2“ ist aus mehren Sichtweisen geschrieben. Hier haben wir Eve und Bram in der Welt draußen und Michael im Turm. Und ich muss ehrlich sagen, was im Turm abging, hat mich deutlich mehr gefesselt und auch viel besser gefallen. Und das lag einfach nur an Eve. In diesem Band ist sie verdammt starköpfig, trotzig und benimmt sich in ihrer naiven Art recht kindisch. Für mich ein absoluter Nervfaktor. Dazu kommt, dass dieser Strang auch etwas auf der Stelle tritt und nicht wirklich vorankommt.

Da habe ich Michaels Sicht und was sich im Turm abspielt viel lieber gelesen. Denn hier haben wir Spannung. Es geschehen grausame Dinge und Michael muss sich fragen, auf welcher Seite er stehen will: Eves oder die der AFM. Das hat mir richtig gut gefallen und die Passagen habe ich am liebsten gelesen.

Am Ende läuft natürlich wieder alles zusammen, aber die Wendung hat mir gar nicht mehr zugesagt. Hier wurde es mir viel zu abgedreht und SciFi-lastig. Und zwar in einer Art, die einfach nicht mehr nach meinem Geschmack ist.

In diesem zweiten Band geschieht nicht viel Neues. Wir erfahren zwar einige wichtige Dinge, die fallen für mich allerdings alle in die letzte Kategorie: nicht mein Geschmack. Der Rest der Geschichte war für mich einfach nur Geplänkel, so hart das klingt. Ich könnte euch diesen Inhalt in 2 – 3 Sätzen zusammenfassen, dass alle mit demselben Wissen in das Finale starten. Und ehrlich: ich bin gerade nicht mal sicher, ob ich das Finale jetzt noch lesen will. Denn die Richtung, die das Buch einschlägt, ist einfach nicht mehr mein Geschmack und viel zu sehr SciFi. Da wir ja sicherlich wieder länger auf das Finale warten müssen, habe ich ja noch Bedenkzeit.




Mein Fazit:



Nachdem mich Giovanna & Tom Fletcher mit dem Auftakt ihrer „Eve of Man“ Trilogie einfach nur begeistert haben, war der zweite Band für mich etwas ernüchternd. Es geschieht nicht viel, wir werden langsam auf das Finale vorbereitet und Eve ist mir unheimlich unsympathisch geworden. Kein Pluspunkt für dieses Buch. Dazu kommt, dass das Ende eine Richtung einschlägt, die einfach nicht mehr meinem Geschmack entspricht. Es ist mir viel zu abgedreht und SciFi-lastig. Aktuell kann ich nicht mal sagen, ob ich das Finale noch lesen möchte. Für mich leider der typische Mittelbuchband, der auf ein Finale vorbereitet. Man kann ihn gut lesen, aber richtig überzeugt er mich nicht. Von mir nur noch 3,5 Sterne, auf den gängigen Portalen 3.

Bewertung vom 26.01.2021
Daughter of Shades (Die Geschichte von Kyron und Salina 1) (eBook, ePUB)
Alfa, Nicole; Reymann, Saskia

Daughter of Shades (Die Geschichte von Kyron und Salina 1) (eBook, ePUB)


gut

Zu „Daughter of Shades“ habe ich nur gegriffen, weil es ein neues Buch von Nicole Alfa ist und ich ihre bisherigen wirklich sehr gerne gelesen habe. Da störte es mich auch nicht, dass es hier eigentlich „nur“ eine Liebesgeschichte ist, denn der Klappentext deutet ja darauf hin, dass es eine meiner liebsten ist: Enemies become lovers. Für mich war das Buch dann leider etwas spannungslos und viel zu vorhersehbar. Was ich mir wünschte, fehlte mir. Und so wurde es zwar nett für zwischendurch, aber auch nicht mehr. Aber dazu nachher mehr.

„Daughter of Shades“ ist das erste Buch des Autorenduos Alfa/Reymann und ich muss sagen, überzeugt haben sie mich leider nicht. Das Buch lässt sich zwar wirklich angenehm und schnell lesen. Es ist ja auch recht kurz. Der Stil ist sehr leicht und flüssig und voller Wortwitz und kurzzeitig auch Spannung. Auch wenn ich mir teilweise sicher war, dass ich die Stile der Autorinnen auseinanderhalten konnte, da einer noch nicht ganz so fließend war. Aber das störte mich nicht wirklich.

Was mich störte, war die Umsetzung, dabei hätte es wirklich großartig werden können. Salina und Kyron – Dunkelheit und Licht. Ein Schatten- und ein Lichtwesen. Erzfeinde, von Geburt an darauf gedrillt. Die Schattenwesen müssen sich im Untergrund verstecken, da sie schon immer von den Lichtwesen gefangen, gefoltert und getötet werden. Als Salina von Kyron in die Festung der Lichtwesen verschleppt wird, rechnet sie damit, dass sie diese nicht mehr lebend verlassen wird. Aber Kyron kann einfach nicht verstehen, warum sie ihm zuvor bei einem Angriff das Leben gerettet hat und will es ihr gleichtun.

Im Grunde klingt das alles gar nicht mal so schlecht. Die Liebesgeschichte steht hier natürlich deutlich im Vordergrund, aber sie ist schön eingearbeitet und nicht störend. Hat mir eigentlich gefallen von der Art, nur die Liebesgeschichte an sich fand ich eher lahm. Bei „Enemies become lovers“ gehört für mich das Prickeln, das Knistern, der Hass, die gemischten Gefühle, die innere Zerrissenheit einfach dazu. Das fehlte mir hier komplett oder ich habe es nur ganz am Rand angekratzt bekommen. Es passiert alles so schleichend und so klischeehaft. Instalove, alle von Geburt an eingetrichterten Vorsätzen sofort über Bord werfen und gegen die Gesellschaft stellen. Määäh, klingt jetzt hart, aber sowas finde ich einfach nur lahm und es reizt mich nicht. Aber es ist nett zu lesen, weil die Charaktere an sich wirklich schön gezeichnet sind.

Ich mochte sowohl Salina als auch Kyron sofort. Natürlich beides Kinder von den jeweiligen Anführern, um den Verlauf zwischendurch etwas einfacher zu gestalten, aber genau das machte es für mich so vorhersehbar. Es gibt auch einige andere interessante Charaktere, aber die blieben allesamt blass, was mir jetzt nicht so viel ausmachte. Was mich störte war, dass man von der Welt an sich kaum etwas erfährt. Und auch nicht die Hintergründe und den Sinn und Zweck der Licht- und Schattenwesen. Da fehlt mir deutlich die Tiefe was den Fantasyanteil an sich ausmacht, denn genau das hätte mich dann auch wirklich interessiert.

Dazu kam eben, dass ich nach kurzer Zeit schon wusste, was passieren wird und wie das Buch endet. Und genau das traf auch zu. Schade, das hatte ich schon lange nicht mehr. So war das ganze Buch für mich dann auch recht spannungs- und überraschungslos. Es gipfelt zwar alles in einem richtig spektakulären Finale, aber wie sagt man so schön: da ist das Kind bereits ins Waser gefallen und auch hier wusste ich bereits, wie alles endet. Kurz gesagt: mir war alles zu vorhersehbar und lasch umgesetzt. Da habe ich doch mehr erwartet, wenn ich an die anderen Bücher der Autorin denke. Ich werde den zweiten Band nicht mehr lesen.