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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Nici
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 37 Bewertungen
Bewertung vom 22.01.2022
Der gekaufte Tod
Mack Jones, Stephen

Der gekaufte Tod


gut

Ein Detroit-Roman
Stephen Mack Jones schreibt über August Snow, der nach langer Abwesenheit in seine Heimatstadt Detroit zurückkehrt und sich mit dem Erbe seiner Eltern auseinandersetzen muss. Dabei reißen die Wunden der Vergangenheit immer wieder auf und nur langsam führt Jones in die Intrigen und die Verstrickungen dieser Stadt ein. Dabei schreibt er in einem sehr direkten, teils brutal ehrlichen Tonfall über die Düsternis der Stadt und der darin lebenden Menschen und schafft es nur selten, den Protagonisten in meinen Augen sympathisch darzustellen.
Snow kann es nicht lassen und verstrickt sich wieder in die Machenschaften der Stadt und versucht Dinge aufzuklären, die er besser nicht anrühren sollte. An sich eine spannende Prämisse, doch hat mich der Spannungsbogen immer wieder verlassen und so musste ich mich eher durch das Buch kämpfen.

Bewertung vom 22.01.2022
Big Sky Country
Wink, Callan

Big Sky Country


weniger gut

Langatmige Landschaften
Ehrlich gesagt hatte mich die Leseprobe total neugierig gemacht. Dann habe ich weitergelesen und merkte, wie sehr mich die Beschreibungen Winks einschläferten und ich immer wieder ganze Passagen übersprang, da sie mich einfach langweilten. Zwar ist die Handlung an sich schon interessant und auch August ist mir symphatisch und ich habe sein erwachsen werden sehr gerne beobachtet. Dennoch war es streckenweise einfach nicht mein Fall. Wink hat einen schönen Stil für die Beschreibungen entwickelt und er hat ein gutes Gespür dafür, wie man sich als Heranwachsender fühlt, dennoch muss man sich schon auf die dahinplätschernden Szenen einlassen. Dazu kommen immer wieder Gewaltszenen, die mich in ihrer drastischen Sprache doch abgeschreckt haben.
Ich weiß nicht, wem ich diese Geschichte empfehlen kann, man muss wohl wirklich in der Stimmung sein.

Bewertung vom 22.01.2022
Die Experten
Kröger, Merle

Die Experten


gut

Rita in Ägypten
Merle Kröger schreibt über die Familie des deutschen Flugzeugingenieurs Friedrich Hellberg. Dieser geht im Nachkriegsdeutchland nach Ägypten um dort Flugzeuge wie in der Nazizeit zu bauen und trifft dort viele wieder, die schon unter den Nazis aktiv waren. Doch nun sind auch seine Kinder in der Welt und gehen ganz unterschiedlich mit seiner und überhaupt der Nazivergangenheit um. Vor allem seine Tochter Rita wagt sich tiefer in diese Machenschaften und Fallstricke hinein.
Kröger schreibt in einem sehr eigenen, aber doch kurzweiligen Stil, der mich zunächst faszinierte. Da dann jedoch die Geschichte über viele Seiten nicht wirklich Fahrt aufnahm, war ich immer wieder desinteressiert und habe mich eher durch diese lange Geschichte gekämpft, als dass sie mich wirklich gepackt hätte. Schade, da der Schreibstil sehr interessant ist.

Bewertung vom 22.01.2022
Nächstes Jahr in Berlin
Seeberger, Astrid

Nächstes Jahr in Berlin


weniger gut

Astrid Seeberger beschreibt aus der Ich-Perspektive wie es ist, wenn die Mutter stirbt und man in ihre leere Wohnung fährt, um sich um ihre Hinterlassenschaften zu kümmern. Dabei trifft Seebergers Protagonistin auf die Geschichte dieser Familie und erzählt über viele Anekdoten und langsame Beschreibungen, wie die Mutter die Nazizeit verbrachte und dann später nach Deutschland kam, um dort weiter mit sich und der Vergangenheit zu ringen. Dieses Ringen mit sich hat sich auch auf die Tochter übertragen , die nun ihrerseits mit ihrer Rolle hadert und die es zwar auch zur Geschcihte der Mutter aber auch zur Zukunft mit ihrem Partner zieht.
Seeberger schreibt zwar intensiv, jedoch für meinen Geschmack zu langatmig und teils gewollt tiefgründig. So habe ich mich teils zwingen müssen, wirklich aktiv weiter zu lesen und nicht seitenweise Anekdoten und Belanglosigkeiten zu überspringen. Es ist wohl einfach nicht mein Fall. Schade.

Bewertung vom 22.01.2022
Essen gut, alles gut
Niemeier, Heike

Essen gut, alles gut


sehr gut

Heike Niemeier, Ökotrophologin, schreibt über die Liebe zum Essen und unsere Ernährung. Dabei beginnt sie bei den Grundsätzen und erklärt in zwar einfachen Worten, aber dennoch sehr tiefgreifend, wie unsere Nahrung aufgebaut sein sollte und welche kleinen Dinge man einfach verbessern kann. Dabei lockerte sie die harten und teils doch trockenen Fakten durch unterhaltsame Alltagsgeschichten aus ihrer Praxis auf, die man nur zu leicht nachvollziehen kann.
Niemeiers Buch ist gerade durch seine kurzweiligen Informationen eher ein Einsteigerbuch über eine gesunde Ernährung. Wenn man sich schon mit diesem Thema beschäftigt hat, wird man wenig neues erfahren, es dient eher zur unterhaltsamen Auffrischung und durch die Rezepte kann man sich etwas inspirieren lassen. Leider hatte ich mich durch die Leseprobe auf etwas mehr gefreut, aber alles in allem ist es vor allem für Einsteiger*innen empfehlenswert.

Bewertung vom 22.01.2022
Die Wellenreiterin
Clark, Liz

Die Wellenreiterin


gut

Liz Clark, eine junge starke Amerikanerin, schreibt darüber, wie sie über die Meere unseres Planeten segelt und nach den besten Spots zum Surfen sucht. Dabei reist sie zwar auch mit anderen, versucht jedoch auch zunehmend alleine unterwegs zu sein und sich dabei selbst zu finden. Über die Kapitel sieht man wie sie an ihrer Reise wächst, sich weiterentwickelt und reifer wird. Dabei beschreibt sie nicht nur die großen Heldentaten, die tollen Reiseerlebnisse und die wunderbaren Abende auf hoher See, sondern sie schreibt auch über ihre Angst, Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit und harte Entscheidungen, die sie treffen muss. Leider hat mich ihr Buch am Ende nicht wirklich abgeholt, da ich zu oft das Gefühl hatte, dass ich hier das Instragram Profil einer absolut privilegierten weißen, jungen Fraue als Buchform vor mir habe, die sich oft nicht darüber bewusst ist, auch wenn es im Laufe des Buches besser wird.
Ich mochte die Illustrationen sehr, die Fotos haben mich oft jedoch nicht angesprochen.