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US
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Sulzbach

Bewertungen

Insgesamt 111 Bewertungen
Bewertung vom 29.06.2023
Greta Garbo / Ikonen ihrer Zeit Bd.10
Lüding, Kristina

Greta Garbo / Ikonen ihrer Zeit Bd.10


ausgezeichnet

Aus der Reihe Ikonen ihrer Zeit habe ich jetzt schon verschiedene Bände gelesen und wurde auch bei Greta Garbo- Die einsame Göttin- nicht entäuscht. Es wird hier in Romanform die Lebensgeschichte der bekannten Schauspielerin Greta Garbo erzählt beginnend in der Zeit kurz vor ihrem Tod, als sie schon lange keine Filme mehr gedreht hatte aber trotzdem noch von Paparazzi verfolgt wurde. Die Abneigung, sich fotografieren zu lassen ist der Ausgangspunkt, von dem in Greta Garbos frühe Jugend zurückgesprungen wird, um dann zu entwickeln, wie sie von der scheuen Hutverkäuferin mit großen Träumen zu einer der bedeutendsten Filmdiven ihren Zeit aufsteigen konnte. Kristina Lüding hat einen angenehmen Schreibstil, der Fiktion und geschichtliche Realität miteinander verbindet und zu einer gut zu lesenden Einheit werden läßt.

Bewertung vom 23.06.2023
Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1
Wacker, Florian

Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1


gut

Der erste Fall von Staatsanwältin Greta Vogelsang hat keine besonderen Höhen und Tiefen. Es entsteht auch keine besondere Spannungskurve. Man hangelt sich durch die Kapitel. Es ist früh klar, wer hinter dem Mord steckt. Das Schmuggelgeschäft wird aus der Sicht verschiedener Beteiligter beleuchtet. Was mir nicht so gut gefällt sind die Andeutungen über die Vergangenheit der Staatsanwältin, die schon auf den zweiten Fall im nächsten Band hinauslaufen. Diese sollen wohl schon mal Appetit auf das weiterlesen machen. Der altgediente Streifenpolizist als kauziger, erfahrener Nebencharakter ist ein Lichtblick. Die familiären Widrigkeiten von Greta Vogelsang machen sie sympathisch und nahbar. Ein Buch für zwischendurch oder als Urlaubslektüre aber sicherlich kein großes Highlight unter den deutschen Kriminalromanen.

Bewertung vom 23.06.2023
Die Zeitreisende
Lemper, Ute

Die Zeitreisende


gut

Von dieser Biographie hatte ich mir viel versprochen, weil ich den "öffentlichen" Menschen Ute Lemper und ihre Arbeit und Stärke bewundere. Die Einführung in das Buch finde ich auch ansprechend. Aber dann folgt ein weitgehender Abdruck ihrer ersten Biographie, die sie schon vor 30 Jahren geschrieben hat. Dieser wird nur von kurzen, zeitgemäßen Kommentaren unterbrochen und gefällt mir vom Schreibstil nicht besonders. Der zweite neu geschriebene Teil über die letzten dreißig Jahre ist besser zu lesen. Allerdings fokussiert sich vieles auf die berufliche Entwicklung und ihre politischen Ideen.
Im Nachwort ihrer Tochter Stella erfährt man noch aufschlußreiches über den Menschen Ute Lemper. Im Mittelteil sind sehr interessante Fotos aus ihrem privatem und öffentlichem Leben enthalten, die den Leser mit auf eine Zeitreise nehmen.

Bewertung vom 18.06.2023
Das Licht im Rücken
Lüpkes, Sandra

Das Licht im Rücken


ausgezeichnet

Die Gestaltung dieses Buches von Sandra Lüpkes ist außergewöhnlich. Besonders die vielen historischen Fotos der Familienmitglieder der Familie Leitz und ihrer Umgebung auf dem Umschlag gefallen mir sehr gut. Auch die Einleitung der einzelnen Kapitel mit einem Bild des zugehörigen Leicamodells aus diesem Jahr und dessen Ausbreitung auf der Erde zum entsprechenden Zeitpunkt finde ich gelungen. Dieser Roman verbindet die Geschichte der Entwicklung der Kleinbildkamera gekonnt mit dem Zeitgeschehen zwischen neunzehnhundertzwanzig und neunzehnhundertfünfundvierzig und der Familiengeschichte der Industriellenfamilie Leitz. Dabei wird auch der Aufstieg und Fall der Nationalsozialisten in vielen Facetten thematisiert. Insgesamt ein gelungenes und lesenswertes Buch, das ich von der ersten bis zur letzten Seite verschlungen habe.

Bewertung vom 25.05.2023
Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1
Stern, Anne

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1


gut

Von diesem Roman habe ich etwas anderes erwartet als enthalten ist. Er wurde als historischer Roman über die Geschichte der Semperoper empfohlen. Leider enthält er nur sehr wenige geschichtliche Fakten. Die Hauptkonzentration liegt auf der Liebesgeschichte der jungen Elise Spielmann, die den älteren, einflußreichen Freund ihres Vaters Adam Jacobi heiraten soll. Sie ist aber in einen mittelosen Malerlehrling aus der Oper verliebt. Insgesamt sehr gefühlsbetont, häufige Wiederholungen, um Elises Zerissenheit zwischen Pflicht und Gefühl darzustellen. Eher ein Buch zum Nebenbei lesen oder in den Urlaub oderan den See mit zu nehmen, wenn man entspannen und wenig nachdenken will. Den im Deckblatt enthaltenen Stadtplan benötigt man eigentlich nicht, was schadeist, denn er bietet einen guten Überblick über die Stadt Dresden im Jahre 1841.

Bewertung vom 24.05.2023
City of Dreams / City on Fire Bd.2
Winslow, Don

City of Dreams / City on Fire Bd.2


sehr gut

Don Winslow hat ein spannendes Buch über die Verflechtungen und Machtkämpfe in dem Mafia Milieu der Ostküste der vereinigten Staaten von Amerika geschrieben. Es ist sehr interessant die verschiedenen Charaktere und ihre Beziehungen untereinander kennenzulernen. Es wird nachvollziehbar, das mit Blick auf die Mafia oft von der "Familie" mit allen ihren Vorteilen (Verbundenheit Treue Pflichtbewußtsein), aber auch Nachteilen (Liebe kann Krieg auslösen) gesprochen wird. Auch Verpflechtungen mit der Polizei werden thematisiert. Die Hauptperson Danny Ryan, der sein Verbrecherleben seinem Sohn zu Liebe aufgeben will, muß feststellen, das allein der Umzug von der Ost- zur Westküste nicht ausreicht, um die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Flüssig zu lesender Thriller, mit manchmal vulgärer Sprache und nicht allzu großem Spannungsbogen.

Bewertung vom 10.05.2023
Das Mädchen im Zitronenhain
Brauer, Antonia

Das Mädchen im Zitronenhain


sehr gut

Eine lesenswerte Geschichte, die eine junge Frau, die den zweiten Weltkrieg als Kind in München und nach Ausbombung in Freising erlebt hat und einen Hotelierssohn am Gardasee zusammenführt. Ein kleines Manko dieses Buches ist für mich, das in jedem Kapitel ein Zeitsprung eingebaut ist. Mal geht es vor, dann wieder zurück und man bekommt Informationen, die in zeitlicher Folge erzählt, besser einzuordnen gewesen wären. Ansonsten eine nette Liebes- und Familiengeschichte, die aber auch auftretende Probleme nicht ausklammert. Daher ist es keine reine Liebesgeschichte, sondern es werden die Widrigkeiten des Lebens während des Kriegs und in der Nachkriegsphase und das zeitweilige Ausbremsen von Frauen mit Einfallsreichtum und neuen Ideen sowohl durch die Familie wie auch durch die Umwelt facettenreich beschrieben.

Bewertung vom 21.04.2023
Ich, ein Sachse
Meffire, Samuel;Kittstein, Lothar

Ich, ein Sachse


sehr gut

Samuel Meffire beschreibt seine Kindheit und Jugend sehr emotional und persönlich. Seine innere Zerissenheit und die Probleme mit der Hautfarbe, die schon seine Eltern in den Abgrund riss und seine dadurch zerstörte Kindheit hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Die Zeit in Ostdeutschland vor und nach dem Zusammenschluß mit Westdeutschland aus der Sicht eines wegen seiner Hautfarbe ausgegrenzten und bedrohten Menschen zu erleben ist erschreckend und aufschlussreich zugleich. Man erfährt, warum es zu so einer starken Verbreitung des rechten Gedankenguts kam. Was mir nicht so gut gefällt, ist der abgehackte, wenig flüssige Schreibstil. Viele sehr kurze Sätze oder Halbsätze, die wohl die sprunghaften Gedankengänge des Autors ausdrücken sollen oder ein Zeichen seiner inneren Zerissenheit darstellen können.

Bewertung vom 21.04.2023
Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3
Horowitz, Anthony

Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3


sehr gut

Anthony Horowitz hat mit "Wenn Worte töten" einen bodenständigen Krimi mit einem Ermittlerduo im Stil von Sherlock Holmes und Doktor Watson geschrieben. Er selbst stellt sich als Helfer eines fähigen Detektivs namens Hawthorne dar, den er bei seinen Ermittlungen beobachtet und manchmal auch behindert. Der Ort des Geschehens, die Kanalinsel Alderney ist so klein und überschaubar, das das Buch sich voll auf die Personen und ihr Verhalten konzentieren kann. Nett ist auch die Skizze der Inseln, sodaß man sich schon vor dem Lesen einen Überblick verschaffen kann. Wer einen großen Spannungsbogen sucht, ist bei diesem Kriminalroman falsch. Der Fall wird durch Beobachtungen und Gespräche mit den Verdächtigen gelöst. Eine solide, verschiedene Wendungen nehmende Geschichte mit einem unerwarteten Ende und zwei ungleichen Partnern.

Bewertung vom 30.03.2023
Lebendige Nacht
Kimmig, Sophia

Lebendige Nacht


gut

Leider hält dieses Buch nicht alles, was die Ankündigungen auf dem Einband versprechen. Ich habe eine breit gefächerte und ausführliche Vorstellung der einzelnen Nachttierarten mit ihren Besonderheiten erwartet. Enthalten sind eher kurze Anrisse der Tiergruppen, viele Wiederholungen, eigene Erfahrungsberichte, wie die Nacht empfunden wird und sehr viele Teile beschäftigen sich damit, wie der Mensch die Nacht erlebt und in der Vergangenheit erlebt hat. Auch die Veränderungen, die der Mensch an der Nacht ( Stichwort Lichtverschutzung) durchgeführt hat, werden ausführlich behandelt. Der moralische Zeigefinger ist ständig vorhanden, was mir die Freude am Lesen etwas verdorben hat. Sehr eindrucksvoll sind allerdings die enthaltenen Fotographien der verschiedenen Nachttiere und die Zeichnungen bei den Fun Facts.