Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Sunshine77
Wohnort: 
Langenhagen

Bewertungen

Insgesamt 57 Bewertungen
Bewertung vom 14.02.2021
Der Todesbote (eBook, ePUB)
Puffpaff, Ellen

Der Todesbote (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In "Die Komplizin" wurde Anna auf offener Straße entführt und in einer spannenden Odyssee durch Europa verschleppt. Sie verliebt sich in einen der Entführer, der darauf hin eine "Police" einrichtet, die sie vor der kriminellen Organisation, vor der ihre Entführer geflohen sind, schützt. Letzendlich erlangte sie ihre Freiheit wieder und kehrt in ihre Heimatstadt Hamburg zurück und versucht ihre Normalität wieder zu finden. Aber die Vergangenheit ist nicht tot und es wird wieder gefährlich für Anna.

Eine Bombe explodiert an ihrem Arbeitsplatz. Durch Zufall ist sie nicht an Ort und Stelle, so dass ihr nichts geschieht. Aber wer trachtet ihr nach dem Leben und vor allem warum?

Ellen Puffpaff lässt Anna erneut von einer brenzligen Situation in die nächste geraten, wobei Anna als Person hier wesentlich aktiver und selbstbestimmter beteiligt ist, als im ersten Teil. Genau wie im ersten Teil folgen immer wieder überraschende Wendungen. Damit bleibt die Spannung durchgehend auf einem extrem hohen Level und der Schluss unvorhersehbar.

Bewertung vom 05.01.2021
Die Jüdin von Magdeburg
Laurin, Ruben

Die Jüdin von Magdeburg


ausgezeichnet

"Die Jüdin von Magdeburg" ist ein historischer Roman, der in der Zeit spielt, als Markgraf Otto von Brandenburg versucht seinen Bruder als Erzbischof von Magdeburg einzusetzen - gegen den WIllen der Magdeburger Kirchenoberhäupter.Vor diesem Hintergrund wird nicht nur aus dem Blickwinkel der Jüdin Esther, sondern auch aus der des Knappen Wolfram, der Beginin Mechthild von Magdeburg und deren Mündel Genoveva erzählt. Die Schicksale dieser Personen werden miteinander verwoben und spielen sich vor realen geschichtlichen Begebenheiten ab.

Spannende, gut recherchierte Geschichte, glaubwürdig handelnde und interessante Protagonisten, Schlachtgetümmel und ein wenig Intrigen - der Roman hat alle Zutaten, die ein guter historischer Roman so braucht. Noch dazu ist er sehr gut geschrieben und zieht einen folgerichtig schnell in den Bann - obwohl er deutlich über 500 Seiten dick ist, habe ich ihn in wenigen Tagen durchgelesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.12.2020
Todessamen (eBook, ePUB)
Siemer, Nicole

Todessamen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Jessie ist eine junge Frau, die seit ihrer Geburt in Grubingen lebt. Sie wird in ihrem Leben nicht vom Glück verfolgt. Ihre Eltern starben bei einem dramatischen Verkehrsunfall als sie selbst fünf Jahre alt war. Aufgewachsen ist sie im Heim, wo sie zum Ziel von Angriffen anderer Kinder wurde. Auch die Betreuer hatten eher wenig Zugang zu ihr. Nachdem sie volljährig ist, lebt sie allein und zurückgezogen. Ihre "beste Freundin" braucht sie eigentlich auch nur um jemanden zu haben, dem es schlechter geht als ihr selbst, so dass Jessie auch hier wenig Interesse hat, intensive Kontakte zu halten. So verwundert es nicht, dass Jessie sich immer mehr zu ihren imaginären Freunden zurückzieht. Oder sind diese vielleicht doch real?

Wenn man den Titel und das Buchcover sieht, geht man von eher düsteren Motivern aus und wird dabei auch nicht getäuscht. Sie hat grauenvolle Dinge erlebt und auch ihr Leben ist eigentlich traurig. Vor allem in der ersten Hälfte des Buches sind die Fantasyelemente auch eher düstere Schatten, die durchaus auch noch als Wahrnehmungsstörungen einer traumatisierten jungen Frau gelten könnten. Erst in der zweiten Hälfte entfaltet der Fantasyteil seine Wirkung. Jessie gelangt in eine Welt, mit seltsamen Wesen. Aber auch hier ziehen schnell wieder dunkle Wolken auf.

Um das Leben von Jessie zu erfahren, nimmt man hier in vielen kleinen Auszügen an Gegebenheiten teil, die ihr wiederfahren sind. Diese fügen sich zusammen zu einer Geschichte und lassen die Persönlichkeit der Protagonistin sehr glaubwürdig wirken. Mir hat dies insgesamt sehr gut gefallen.

Bewertung vom 06.12.2020
Das Unrecht der Väter
Carsta, Ellin

Das Unrecht der Väter


ausgezeichnet

Ellin Carsta erzählt in das "Unrecht der Väter" die Familiengeschichten der von Falkenbachs sowie der Brüder Heinrich und Wilhelm Lehmann. Die Drei sind nicht nur Freunde, sondern waren auch gemeinsam im ersten Weltkrieg in einer Einheit und sind mittlerweile erfolgreiche - und dementsprechend wohlhabende - Unternehmer. Auf einer Jubiläumsfeier erscheint eine junge Frau, die sich über das Geschehen im Krieg erkundigt. Es stellt sich heraus, dass sie die Tochter eines Kameraden ist, der im Krieg in abscheuliche Verbrechen verwickelt war und getötet wurde. Paul Friedrich von Falkenbach, Wilhelm und Heinrich Lehmann möchten sie daran hindern, den Schleier der Vergangenheit zu lüften.

"Das Unrecht der Väter" ist der Auftakt zu einer Familiensaga und genau so liest es sich auch. Man erfährt als Leser viel über die beteiligten Familienmitglieder und lernt sie, ihre Persönlichkeit und Motive kennen. Man wird in die 30er Jahre entführt, und erlebt mit, wie der Nationalsozialismus um sich greift. Menschen, die brutal die Ideologie erfüllen, die sich um des eigenen Vorteils wegen dem Nationalsozialismus verschreiben und natürlich auch Menschen, die darunter leiden müssen. Die Spannung und das Interesse am Geheimnis der drei Freunde wird geweckt.

Ich freue mich auf den zweiten Teil...

Bewertung vom 12.09.2020
Caribou
Major, Kevin

Caribou


ausgezeichnet

Caribou ist der Name eines Fährschiffs, welches von New York nach Neufundland unterwegs ist, Es ist 1942 und der zweite Weltkrieg tobt. Im Atlntik sind die deutschen U-Boote, darunter U69 auf der Suche nach geeigneten Zielen ist. Und so kommt es zur Katastrophe: Die Caribou wird torpediert.

Kevin Major erzählt hier nach wahren Begebenheiten. Er verknüpft die Schicksale der U-Bootfahrer und der Mannschaft sowie der Passagiere an Bord der Caribou. Abwechselnd wird aus Persepktive des U-Boots und der Fähre erzählt. Dies empfand ich als etwas ganz besonderes, zumeist sind Bücher die vom zweiten Weltkrieg handeln nur aus Sicht einer Person bzw. einer Seite geschrieben, so dass die andere Seite nur als Feind wahrgenommen wird. Hier ist dies anders. Beide Seiten werden dargestellt in ihren Gedanken und Handlungen, sowohl direkt auf dem Wasser als auch die Situation vor und nach der Torpedierung.

Mir hat diese Erzählung sehr gut gefallen. Nur ein Kapitel des zweiten Weltkriegs, nur eine wenige Schicksale, die aber besipielhaft dafür stehen, dass es eigentlich fast nur Opfer gab. Für mich auf jeden Fall eine Leseempfehlung

Bewertung vom 02.09.2020
Im Westen ist Amerika
Möller, Dirk

Im Westen ist Amerika


ausgezeichnet

Paderborn 1792: Johannes ist 17 und ein Aussenseiter. Er ist arm und nicht gläubig. Mit Hunger und Gewalt konfrontiert, kommt seine Familie kaum durch den Alltag. Gegen den Hunger geht er auf die Jagd. Natürlich ist das verboten, also nutzt er eine Armbrust, um möglichst keine Aufmerksamkeit zu erzeugen. Als er dennoch erwischt wird und sein Leben in Gefahr ist, erschießt er denjenigen, der ihn erwischt hat und sein Leben bedroht. Danach flüchtet er. Zunächst in den Wald, dann in den benachbarten Kreis um schließlich über Amsterdam in die neue Welt zu gelangen. Doch auch sein Verfolger ist ein guter, ja ein meisterhafter Jäger. Nur jagt er nicht um etwas zu essen, sondern aus Passion. Und er jagt auch kein Wild. Er jagt einen Menschen: Johannes.

Dirk Möller lässt diese Jagd vor dem Hintergrund der Auswanderungswelle spielen und verknüpft damit einen Thriller mit dieser spannenden Zeit. Johannes entkommt vor Enge, Armut, Hunger, Aussichtslosigkeit und vor allem vor seinen Jäger nach Amerika. Hier bietet dieses weite Land faszinierende neue Möglichkeiten für Johannes.

Durch die neue Weite und die damit verbundene Freiheit ändert sich im Buch die gesamte Perspektive. Und trotzdem gelingt es dem Autor, die latente Gefahr, in der sich der Verfolgte befindet, immer weiter zu erhalten. Damit bleibt es spannend bis zur letzten Seite. Durch die gut recherchierte und wunderbar dargestellte geschichtliche Umgebung lässt man sich als Leser gern in die damalige Zeit versetzen.

Bewertung vom 04.08.2020
Schatten der Welt / Wege der Zeit Bd.1
Izquierdo, Andreas

Schatten der Welt / Wege der Zeit Bd.1


ausgezeichnet

Thorn 1910. Die drei Freunde Carl, Artur und Isi stehen am Übergang von der Kindheit in das Erwachsenenleben. Obwohl sie ziemlich unterschiedliche Charaktere sind, so eint sie doch ein großes, gemeinsames Ziel: Den eingeengten Lebensstil in der westpreußischen Provinz und ihren einfachen Elternhäusern entkommen und sich ein eigenes Leben aufbauen. Der Draufgänger Artur, die clevere Isi und der grüblerische Carl bauen mit Mut, List und Überzeugung zusammen ein Unternehmen auf, mit dem sie den Markt förmlich überrollen, bis die Welle des ersten Weltkriegs über ihnen zusammenschlägt und alles was sie sich aufgebaut haben, wieder zerstört. Und mehr als das: In den Wirren des Krieges verlieren sie sich aus den Augen und kämpfen nunmehr allein ums Überleben.

Mich hat dieses Buch von der ersten Seite an gefesselt. Die Darstellung der Protagonisten ist hervorragend gelungen und die Geschichte unheimlich interessant und spannend erzählt. Besonders gut gelingt die Darstellung der beengten Lebensverhältnisse in dem verkrusteten preußischen System in den Familien und auch die vorgezeichneten Lebenswege, aus denen die drei ausbrechen. Sind es zu Beginn eher noch jugendliche Streiche, so wachsen die Träume und die Taten stehen diesen nicht nach. "Schaftten der Welt" zeigt den Aufbruch von Carl. Artur und Ist und zeigt, wie der Krieg alles zerstört. Fast alles.

Ganz große Geschichte!

Und nebenbei gesagt, finde ich, dass das Ende offen genug ist für eine Fortsetzung.