Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
TontoM
Wohnort: 
Wolsfeld
Über mich: 
Ich lese gern anspruchsvolle Literatur und Sachbücher.

Bewertungen

Insgesamt 34 Bewertungen
Bewertung vom 24.11.2020
Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens
Barbash, Tom

Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens


sehr gut

Das beste Jahr im Leben
Das beste Jahr erlebt man, wenn man etwas beendet und das Neue noch nicht richtig begonnen hat. Unbeschwert lernt man neue Leute und Orte kennen und taucht ein ins pure Leben.
Anton kehrt nach einem Malariaanfall während seines Einsatzes für das Friedenscorps in Afrika zu seiner Familie nach NY zurück. Diese wohnt in prominenter Nachbarschaft zu John Lennon im Dakota-Hochhaus am Central Park.
Anton unterstützt seinen Vater Buddy Winter, einen erfolgreichen Talkmaster nach einem Burnout eine neue Talkshow zu starten. John Lennon kann sich vorstellen gemeinsam mit Paul McCartney und den anderen Beatles darin als Gast aufzutreten.
Anton erzählt mit einer Leichtigkeit vom Leben in NY 1979/80, seinen Begegnungen mit Managern von Talkshows, seinem Aushilfsjob im Restaurant und Segeltörns mit John Lennon, der zu dieser Zeit das Segeln für sich entdeckt. Dieses hilft ihm, seine Schreibblockade zu überwinden.
Anton führt ein privilegiertes Leben, er fährt mit der Familie zur Winterolympiade nach Lake Placid, seine Mutter ist aktiv für Ted Kennedy bei den Vorwahlen für die Präsidentschaftswahlen. Weitere Ereignisse wie die iranische Revolution und die damit verbundene Geiselnahme in der amerikanischen Botschaft oder der Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan prägen den Zeitgeist.
Anton schwankt auf der Suche nach seinem Platz als Assistent und engster Vertrauter des Vaters und eigenen ehrgeizigen Plänen.
Die Ermordung John Lennons verändert schlagartig das Leben unzähliger Personen. Ein Ausblick skizziert die Lebenswege der Hauptpersonen.
Der Roman zeichnet ein lebendiges Bild von New York im Wahljahr für den US-Präsidenten, das Parallelen zu 2020 zeigt. Carter kann nicht mehr viel bewirken, und die bedeutungsvolle Reagan-Ära bricht an.

Bewertung vom 16.10.2020
Warum wir Bücher lieben
Bott, Friedel

Warum wir Bücher lieben


ausgezeichnet

Buch, Bücher, noch mehr Bücher-Lies, um zu leben! (Flaubert)

Der Journalist und Autor Friedel Bott und der Fotograf Steven Haberland trafen 17 prominente Bücherliebhaber vor deren eindrucksvollen Bibliotheken. In dem schönen Edel-Buch erzählen Schauspieler, Schriftsteller, Journalisten und Verleger über ihre Lieblingsbücher, Privates und berufliche Projekte.
Das Buch liest sich nicht nur wie ein Spaziergang durch die Weltliteratur, sondern gewährt spannende Lektüreempfehlungen, zu denen am Rande jeder Seite bibliografische Angaben und Hörbuchtipps zu finden sind, die Lust auf noch mehr Bücher machen. Bott ist eine lebendige Literaturgeschichte gelungen.
Am häufigsten wird Kafka genannt, der voller Welt-und Lebensfreude aus seinen Werken vorlas. Prägend ist auch Thomas Manns „Zauberberg“. Als einprägsame Jugendbuchautoren erscheinen Enid Blyton und Otfried Preußler. Immer wieder ist die Lyrik Leuchtturm im Alltag, wenn Bettina Tietjen mit ihrem dementen Vater Gedichte von Christian Morgenstern liest. Goethe wird als Lyriker geschätzt. Der frühere Leiter des Carl Hanser Verlags Michael Krüger beginnt seinen Tag mit einem Gedicht. Norbert Blüm hat je nach Wochentag unterschiedliche Lieblingsbücher. Die Schriftstellerin Karen Duve lässt sich mit Pferd, ihrer anderen großen Leidenschaft, vor ihrer Bücherwand fotografieren und kauft Bücher gern doppelt. Das Arbeitsbuch ist meist sehr zerlesen. Mechthild Großmann ist „Biografienfresserin“, gern die von Stefan Zweig. Nina Petri mag erotische Literatur. Jürgen von der Lippe hat ein Faible für Autoren mit K.
Der Leser erfährt von der Freundschaft Wolfgang Niedeckens mit Heinrich Böll und seiner Verbundenheit mit dem 1.FC Köln. Beeindruckend ist noch immer die Bibliothek Georg Stefan Trollers, der in den siebziger Jahren mit Fernsehdokumentationen aus Frankreich berichtete, denn er besaß früher wertvolle Erstausgaben von Shakespeare oder Goethes „Werther“. Der irakische Autor Najem Wali erweitert die Lektüre auf den arabischen Raum, denn viele der im Buch genannten Autoren sind aus Europa oder Nordamerika.
Das Buch ist gleichzeitig eine Liebeserklärung an Hamburg, denn viele der Prominenten leben oder lebten dort, und es gibt zahlreiche Bezüge zur Stadt.

Bewertung vom 17.09.2020
Der Fremde aus Paris
Hammad, Isabella

Der Fremde aus Paris


ausgezeichnet

Spannend bis zum Schluss wird die Geschichte Midhat Kamals erzählt. Es geht um Fremdsein in der Fremde und in der Heimat, die große Liebe, die Rolle der Familie und die Geschichte des Nahen Ostens zwischen 1914 und 1936. Vor diesem Hintergrund wird der jüdisch-palästinensische Konflikt plausibel.

Bewertung vom 20.08.2020
Unser Vater
Gysi, Gabriele;Gysi, Gregor

Unser Vater


ausgezeichnet

Das Buch ist empfehlenswert als äußerst lesenswertes Zeitzeugnis der letzten 70 Jahre- witzig, klug und von hohem Unterhaltungswert.
Der Journalist Hans-Dieter Schütt, der bereits 2017 mit Gregor Gysi dessen Autobiografie geschrieben hat, schrieb die Einführung zum Buch und moderiert geschickt und facettenreich das Gespräch über Klaus Gysi.