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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Kloetzle
Wohnort: 
Tübingen

Bewertungen

Insgesamt 47 Bewertungen
Bewertung vom 20.07.2022
Die Ewigkeit ist ein guter Ort
Noort, Tamar

Die Ewigkeit ist ein guter Ort


ausgezeichnet

Berührend: Dieses Buch hat mich sehr berührt, es hat mich mitgenommen auf eine Reise, die mich zum Lachen und zum Weinen brachte, die in mir Sympathie und Widerwille weckte, eine zutiefst menschliche Reise. Mir hat besonders gefallen, dass das Buch an manchen Stellen unerwartete Wendungen nahm, so wie etwa mit der Motorradtruppe (mehr will ich nicht verraten). Das Buch war manchmal laut aber vor allem auf eine tolle Art und Weise auch leise, mit feinen Zwischentönen und Beobachtungen. Die Beziehung zwischen Elke und Gott, berufsbedingt ja ziemlich wichtig für sie, war interessant zu beobachten. Ich selbst bin nicht gläubig und konnte dennoch sehr viel mitnehmen und nachempfinden, ich empfand das Thema nicht als aufdringlich. Am Ende fügt sich alles zusammen und findet ein rundes Ende, das ich dennoch nicht kitschig fand. Die Charaktere waren wunderbar beschrieben, alle hatten ihre Ecken und Kanten, aber auch schillernde und liebenswerte Seiten. Es ist schwer, dieses Buch zusammenzufassen, es bleibt mir also nur zu sagen: absolut lesenswert!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2022
Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1
Hennig von Lange, Alexa

Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1


sehr gut

Bewegend aber distanziert:
Länger habe ich darüber nachgedacht, wie ich "Die karierten Mädchen" bewerten soll. Zum Einen fand ich das Buch sehr bewegend und spannend erzählt. Es ist meiner Ansicht nach außerdem unverändert wichtig, vielseitige Literatur über die NS-Zeit zu lesen und in dem Rahmen fand ich es besonders gut und bemerkenswert, über die zweifelhafte Rolle der Protagonistin in dieser Zeit zu lesen.
Zugleich fiel es mir aber sehr schwer, mich richtig in Klara einzufühlen. Die Sprache der Autorin war eher nüchtern und sachlich, und so wurde mir Klara nicht richtig sympathisch und ich fühlte mich ihr nicht wirklich nahe. Aber vielleicht war genau das auch Absicht der Autorin.
Alles in allem hab ich das Buch schnell und gerne gelesen und werde auch die weiteren Bände der Trilogie sicherlich lesen, da ich unbedingt wissen will, wie es mit dem Waisenmädchen Tolla weitergeht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.07.2022
Freizeit
Kaspari, Carla

Freizeit


sehr gut

Generationsbeschreibung mit authentischer Stimme
"Freizeit" hat mir überraschend gut gefallen. Sicher wird das Buch nicht jedem gefallen, man muss die Schreibweise, die trockenen und ehrlichen Innenansichten von Franziska und die schonungslose Beschreibung dieser Generation sowie das ruhige Erzähltempo mögen. Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen, ich hab mich stellenweise fast ertappt gefühlt, obwohl ich selbst ein paar Jahre älter bin als die Protagonisten in Freizeit. Und doch kenne auch ich viele der Gedanken, hänge auch zum Beispiel auf Social Media fest. Diese Art der Lektüre, vor allem diese gut getroffene Generationenstimme (endlich, endlich auch im Deutschen eine Sprache, die authentisch und umgangssprachlich ist, Chats und Gespräche, die authentisch sind) erinnert mich ein wenig an Sally Rooney (deren Bücher ich ebenfalls sehr mag, auch das ist ja Geschmackssache). Ich hab das Buch fast in einem Rutsch runtergelesen und sehr gemocht.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.06.2022
Billy Backe und der Wilde Süden / Billy Backe Bd.3
Orths, Markus

Billy Backe und der Wilde Süden / Billy Backe Bd.3


sehr gut

Lustige Kinderlektüre: Der Band von Billy Backe ist sehr unterhaltsam und lustig. Immer wieder sind spaßige Details eingearbeitet, sowohl im Text als auch in der Gestaltung. Die Namen der Tiere sind schon so witzig und haben meine Tochter zum Lachen gebracht. Die Geschichte bzw. das Abenteuer von Billy Backe und seinen Freunden ist spannend, aber nicht zu spannend. Meine Tochter ist 4 und hat sich gut unterhalten gefühlt. Die Kapitel bieten sich als Gute-Nacht-Lektüre an. Allerdings habe ich schon gemerkt, dass meine Tochter mit ihren 4 Jahren noch nicht immer alles ganz verstanden hat. Sie liest und hört zwar schon häufiger Geschichten ab 5, aber für dieses Buch ist die Altersempfehlung ab 5 doch ein guter Anhaltspunkt. Wir haben es trotzdem gerne gelesen (und uns an den tollen Illustrationen erfreut!) und werden es nächstes Jahr einfach noch einmal hervorholen und wieder lesen.

Bewertung vom 13.06.2022
Ein unendlich kurzer Sommer
Pfister, Kristina

Ein unendlich kurzer Sommer


gut

Mit der Bewertung von "Ein unendlich kurzer Sommer" ist mir schwer gefallen. Denn ich fand das Buch sehr nett, die Charaktere sind mir durchaus ans Herz gewachsen, insbesondere die Hasen haben mir auch gefallen. Es war ein "Wohlfühlbuch", wie ich es nennen würde. Aber gleichzeitig hat mir etwas gefehlt, es war für mich kein überragendes Buch. Die Handlung fand ich stellenweise etwas zu kitschig und dabei gleichzeitig unrealistisch. Dennoch hab ich es gerne gelesen und die meisten Protagonisten auch gemocht, aber gleichzeitig hatten sie mir trotzdem nicht genug Tiefe. Lales Verhalten konnte ich oft nicht nachvollziehen, auch wenn natürlich bald klar war, warum sie auf den Campingplatz geflüchtet war. Christoph blieb mir irgendwie zu blass.
Sommergefühle kamen beim Lesen aber auf jeden Fall auf und am Ende würde man am liebsten auch mal auf dem Campingplatz Urlaub machen, so idyllisch wird er beschrieben!

Bewertung vom 21.02.2022
Das Fundbüro der verlorenen Träume
Paris, Helen Frances

Das Fundbüro der verlorenen Träume


gut

Hin- und hergerissen:
Über "Das Fundbüro der verlorenen Träume" bin ich hin- und hergerissen und schwankte zwischen drei und vier Sternen. Mir hat einiges gut gefallen und ich habe das Buch gerne gelesen. Die Sprache war sehr angenehm und hat Lust gemacht, immer weiter zu lesen. Auch die Handlung war nett und ich mochte die Entwicklung am Ende gerne, wenn auch größtenteils sehr vorhersehbar. Gleichzeitig hat mir irgendwie etwas gefehlt in diesem Buch - es hat mich nicht vom Hocker gerissen. Ich wurde mit der Protagonistin Dot irgendwie nicht richtig warm, muss ich gestehen. Die Handlung fand ich an einer Vielzahl von Stellen schon sehr vorhersehbar. Gleichzeitig hat mir gefallen, wie die Geschichte ihrer Eltern, vor allem ihres Vaters und dessen tragischer Tod, genauer aufgedröselt und verstanden werden konnte. Insgesamt also auf jeden Fall lesenswert, aber für mich trotzdem kein Favorit!

Bewertung vom 21.02.2022
Marie Käferchen
Lüftner, Kai

Marie Käferchen


sehr gut

Süß: Das Bilderbuch ist süß gestaltet und hat meiner Tochter (3,5) und mir gut gefallen. Besonders gut kamen die beiliegenden Tattoos bei meiner Tochter an, das ist eine schöne Idee. Auch der Inhalt der Geschichte war nett und altersgerecht. Die Idee ist nett und die Umsetzung gelungen, aber eben nichts total außergewöhnliches, was man immer wieder vorlesen möchte. Marie Käferchen ist ein lustiger Charakter und die Musik ein schönes Thema, dabei gefiel mir auch, dass auch auf eine Spotify Playlist zugegriffen werden kann - diese Spielerein mit den Tattoos und der Playlist sind mir sehr positiv aufgefallen. Allerdings fand ich die Handlung inhaltlich überschaubar und die Reime manchmal etwas flach - gefühlt viel Wiederholung, was ja wiederum für die Kleinen auch in Ordnung ist. Insgesamt also ein süßes Buch, aber kein Allzeit-Favorit.

Bewertung vom 19.10.2021
Gesammelte Werke
Sandgren, Lydia

Gesammelte Werke


sehr gut

Ein imposantes Werk von fast 900 Seiten, das mich insgesamt überzeugen konnte.
Es war ein eher langsames Buch und doch hat mich die Geschichte, die sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt, mitgerissen. Die verschiedenen Zeitstränge, besonders die Kapitel in den 80ern und beispielsweise die Zeit in Paris wurden sehr überzeugend und authentisch beschrieben. Ich mochte besonders die Handlungsstränge in der Gegenwart sehr gerne, in denen sich auch eine gewisse Spannung aufbaute.
Was mich auch wirklich beeindruckt, ist, dass dies ein Erstlingswerk von einer noch eher jungen Autorin um die 30. Ich hoffe auf weitere Bücher von Lydia Sandberg!
Meine wenigen Kritikpunkte: Das Ende ließ mir persönlich noch zu viele Fragen und Unklarheiten offen. Ich möchte darüber aber natürlich nicht zu viel verraten. An manchen Stellen waren die Beschreibungen außerdem wirklich sehr ausführlich und detailreich, was vielleicht nicht immer nötig gewesen wäre. Gleichzeitig mochte ich das Tempo und den Tiefgang des Romanes aber gerne.

Insgesamt hab ich die Geschichte um Familie Berg aber sehr gerne gelesen, die vielen Bezüge zu Kunstwerken, Büchern und Sprachen haben mir auch besonders gut gefallen.
Alles in allem auf jeden Fall eine Leseempfehlung mit kleinen Einschränkungen, das ich sicherlich nicht so schnell vergessen werde!

Bewertung vom 03.10.2021
Wut und Böse
Hoeder, Ciani-Sophia

Wut und Böse


sehr gut

In ihrem Buch "Wut und Böse" beschäftigt sich die Autorin Ciani-Sophia Hoeder mit der Wut von Frauen. Sie beschreibt, wie schon Mädchen in ihrer Sozialisierung - im Gegensatz zu Jungs und später Männern - lernen, Wut zu unterdrücken und nicht zu zeigen. Wütende Frauen werden als hysterisch, unangenehm und problematisch erlebt. Dies zeigt die Autorin eindrucksvoll auf, anhand von Beispielen und Verweisen auf wissenschaftliche Befunde. Sie analysiert, woher diese Unterschiede zwischen den Geschlechtern kommen und ruft dazu auf, dass auch Frauen ihre Wut nicht unterdrücken, sondern ausleben und nutzen. Denn "die Folge von unterdrückter Wut ist Stillstand" und ausgelebte Wut kann ihrer Meinung nach Veränderung bewirken. So kann Wut als eine Art Werkzeug oder Katalysator gesehen werden.
Das Buch hat mir gut gefallen, es beschäftigt sich mit einem außerordentlich wichtigen und wenig beachteten Thema. Mir gefiel besonders gut, dass die Autorin zwar persönliche Erfahrungen einfließen ließ, aber auch auf wissenschaftliche Befunde Bezug nahm. Einiges davon war mir nicht neu, aber ich denke, das Buch ist ein wichtiger Grundstein dafür, allen Mädchen und vor allem auch jungen Frauen zu vermitteln, dass Wut nichts Schlimmes ist, sondern im Gegenteil sogar sehr wichtig sein kann.

Bewertung vom 06.09.2021
Das Glashotel
Mandel, Emily St. John

Das Glashotel


gut

Das neue Buch von Emily St. John Mandel konnte mich leider nicht richtig überzeugen, auch wenn der Vorgänger (das Licht der letzten Tage) zu meinen Lieblingsbüchern zählt. Aber ihr Neuling "das Glashotel" hat mich als Leserin nicht abgeholt, die Protagonistin Vincent kam mir irgendwie nicht richtig nahe und auch die Handlung konnte mich nicht fesseln. Ich musste mich immer wieder zwingen, weiterzulesen. Ich fand es nicht schlecht geschrieben, den Schreibstil der Autorin mag ich nach wie vor gerne. Aber die Charaktere blieben mir zu blass und es baute sich für mich beim Lesen einfach keine Spannung auf. Vielleicht lag das auch an den Themen. Schade, ich hätte es gerne gemocht. Rein optisch gefällt mir das Buch sehr gut, das Cover ist schön gestaltet.
Ich hoffe darauf, dass die Autorin weitere Bücher schreibt, die mir dann wieder besser gefallen.