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BK

Bewertungen

Insgesamt 207 Bewertungen
Bewertung vom 04.07.2024
Emmas Herzdilemma
Gerstenberger, Stefanie

Emmas Herzdilemma


ausgezeichnet

Super Sommerbuch
Emma lebt mit ihren Eltern und Oma Edgar in einem Haus in Köln. Zu Beginn der Sommerferien ist ihre unliebsame Tante Dette aus Rom zu Gast und die 15jährige Protagonistin begibt sich lieber auf Abwege. Ausgerechnet dann läuft Familienhund Ringo vor ein Auto, Emma ist schuld. Zur Strafe soll sie mehrere Wochen ihrer Tante nach Rom folgen und in deren Pension aushelfen. Oder doch nicht?
Die Geschichte wird im Wechsel zwischen einer geplatzten Reise nach Rom und dem versäumten Flug in die ewige Stadt erzählt. Anfangs war dies ungewohnt, aber durch unterschiedliche Schriftarten für beide Varianten gut veranschaulicht. Ich fand es unterhaltsam die Frage „Was wäre wenn?“ durchzuspielen. Die erste Liebe kommt auch nicht zu kurz.
Ein turbulentes, abwechslungsreiches Sommerabenteuer versehen mit Herzschmerz, so wie ein Jugendbuch sein sollte.

Bewertung vom 03.07.2024
Das Fenster zur Welt
Winman, Sarah

Das Fenster zur Welt


schlecht

Nicht mein Buch
Soldat Ulysses und Kunsthistorikerin Evelyn begegnen sich in einem italienischen Weinkeller und sprechen über Kunst und das Leben, zu einem Zeitpunkt, an dem die Schönheit in der Welt nicht leicht zu finden ist. Das Gespräch der beiden empfand ich einfach nur als belanglos und nichtssagend. Dass es im Jahr 1944 stattfand spielt kaum eine Rolle, sollen die beiden doch Kunstschätze retten. Sie begegnen sich nicht auf Augenhöhe. Auch im weiteren Verlauf der Erzählung finde ich die beiden uninteressant.
Beim Schreibstil hatte ich wieder die gleichen Schwierigkeiten wie beim Vorgängerbuch „Lichte Tage“, sperrig und viele Absätze müssen mehrmals gelesen werden um sich den Sinn zu erschließen. Die Autorin will ihren Text poetisch klingen lassen, mir als Otto-Normal-Leserin gibt das nicht viel. Das viele Lob für den Titel kann ich nicht nachvollziehen.

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Bewertung vom 21.06.2024
The Summer of Broken Rules
Walther, K. L.

The Summer of Broken Rules


weniger gut

Emotional mäßig
Ich erwartete einen Sommer-Liebesroman, indem die 18-jährige Meredith auf der Hochzeit ihrer Cousine die Liebe findet und die Trauer um ihre Schwester vergessen kann. Neben der Hochzeit wird ein Familienspiel ausgetragen, das für meinen Geschmack eine viel zu große Rolle einnimmt. Permanent wird von Killern oder gekillt gesprochen und sämtliche Hochzeitsgäste nehmen das Spiel ernster als alles andere. Auch Meredith findet den Wettkampf wichtig, will sie ihn doch für ihre Schwester gewinnen, wäre da nicht Trauzeuge Wit.
Emotional hat mich das Buch leider nicht erreicht. Die Hochzeitsgesellschaft ist sehr privilegiert und für mich wenig greifbar. Auch wirkte für mich der Schreibstil sehr distanziert und kühl. Ebenfalls fand ich, dass der Titel nicht zum Buch passt.
Leseempfehlung gibt es aus besagten Gründen nicht.

Bewertung vom 21.06.2024
Mord unterm Reetdach / Kristan Dennermann ermittelt Bd.1
Weißmann, Eric

Mord unterm Reetdach / Kristan Dennermann ermittelt Bd.1


weniger gut

Schwach konstruiert
Willkommen im Sylter Immobilienwahnsinn. Unser Makler Kristan Dennermann hat ein hohes Maß an Selbstüberschätzung und wagt sich in diesem Titel erstmals ans Ermitteln. Schon vor dem Auffinden seiner Leiche ist das Mordopfer bereits in aller Munde, ehe er überhaupt als vermisst gemeldet wurde. Jeder ahnt das Hinnerk wegen seines Hauses nach dem Leben getrachtet wird, obwohl er in absehbarer Zukunft an seinem Krebsleiden verstorben wäre. Das sowie die unglaubwürdig gezeichneten Figuren, allen voran der behäbige Protagonist, der ständig auf die selben Fragen stößt und seine Durchlässigkeit betont und wie ungeeignet er für Ermittlungen sei, haben mir das Sylt-Abenteuer verdorben. Spannung kam für mich keine auf. Mit seiner oft betonten, aber im Detail verschwiegenen Vergangenheit soll er lieber im Immobiliengeschäft bleiben.

Bewertung vom 21.06.2024
Treibgut
Brodeur, Adrienne

Treibgut


weniger gut

Konflikte
Erst kürzlich habe ich den Titel „Sommerhaus am See“ von David James Poissant gelesen, dieser Roman erinnerte mich stark daran. Auch hier sprang der Funke nicht auf mich über. Die Figuren, allen voran Familienoberhaupt Adam, waren mir höchst unsympathisch. Pure Selbstüberschätzung nicht nur im Umgang mit seinen Mitmenschen, sondern auch mit Selbstmedikation und Geheimhaltung seiner Krankheit. Mit knapp 70 kann er nicht von seinem Job loslassen und fühlt sich den jüngeren Kollegen weit überlegen, eine Eigenschaft die ich schon in der Realität nicht leiden kann. Auch mit seinen Kindern konnte ich mich nicht identifizieren.
Die etlichen Traumata, Ängste und Probleme die im Buch thematisiert werden, ließ bei mir kein Lesevergnügen aufkommen. Unter einer perfekten Sommerlektüre habe ich mir etwas anderes vorgestellt.

Bewertung vom 21.06.2024
Der Wind kennt meinen Namen
Allende, Isabel

Der Wind kennt meinen Namen


gut

Schwere Kost
Bis zu diesem Titel kannte ich kein Werk der Autorin, welcher Zuspruch und Lob weit vorauseilt. Auch auf dem Klappentext wird nicht an Vorschusslorbeeren gespart.
Es gibt zwei Erzählebenen, einmal um den Jungen Samuel in Österreich zur Zeit des Nationalsozialisimus, dessen Eltern dem Holocaust zum Opfer fielen. Nur er allein hat aus seiner Familie überlebt. Er wurde mit dem Kindertransport rechtzeitig nach Großbritannien gebracht.
Zum Anderen spielt die Erzählung im Amerika der jüngeren Vergangenheit bzw. Gegenwart. Hier begleiten wir Menschen aus Mittelamerika die in die USA flüchten. Wie im Klappentext angedeutet, sind die Geschichten miteinander verwoben, die Parallele zeichnet die Trennung der Kinder von ihren Eltern.

Persönlich fand ich den Part Samuels erzählerisch stärker, mir gelang ein besserer Zugang. Eine wichtige Thematik, die die Autorin gekonnt aufgreift. Jedoch hat das Buch für meinen Geschmack zu viele Längen, sodass ich es oft aus der Hand legte und ungern wieder aufnahm.

Bewertung vom 21.06.2024
Astrids Vermächtnis
Mytting, Lars

Astrids Vermächtnis


sehr gut

Etwas langwierig
Eine kleine Weile brauchte ich schon, bis ich nach längerer Abstinenz wieder im Gudbrandsdalen angekommen war. Die komplexen Beziehungen und große Zahl an Personal schlägt sich im vielseitige Register am Ende des Buchs nieder.
Aufbau und Schreibstil der Trilogie war für mich schon immer besonders, es geht historisch vor und zurück. Mit diesem Band zu beginnen macht keinen Sinn. Tonalität des Texts mit wörtlicher Rede im Butanger Dialekt und alten Ausdrucksweisen ist gewöhnungsbedürftig. Da auch Bekanntes aus den Vorgängerbüchern aufgegriffen wurde, gibt es einige Längen. Die junge Astrid Hekne und Pastor Kai Schweigaard sind die bekannten Stützen des Hauptteils. Bei der Sinnsuche und Mythos um die Schwesterglocken sowie den Hekne-Teppich vermisste ich eine Portion Geradlinigkeit oder es fehlt mir ein Stück Affinität für Mythen und Sagen.

Alles in allem ein würdiger Abschluss der Trilogie, welcher aber meines Erachtens auch mit 200 Seiten weniger ausgekommen wäre.

Bewertung vom 21.06.2024
Die kleine Gärtnerei in den Highlands
Lucas, Rachael

Die kleine Gärtnerei in den Highlands


sehr gut

Erwartungsgemäß
Bei diesem Titel handelt sich um den zweiten der Reihe um Gut Applemore in Schottland. Dort lebt Beth mit ihren drei Geschwistern sowie ihren Kindern. Sie ist alleinerziehend und betreibt eine Gärtnerei. Die Handlung spielt eineinhalb Jahre nach dem ersten Buch, wobei Vorkenntnisse nicht zwingend notwendig sind, jedoch Informationen aus Buch 1 preisgegeben werden.
Erwartungsgemäß entführt die Geschichte in die nur leicht getrübte heile Welt der schottischen Highlands. Beth plagen alltägliche Sorgen um Unterhaltszahlungen und Unternehmerrisiken, die sie aber wie selbstverständlich in den Griff bekommt. Genretypisch passieren viele Zufälle und alle leben harmonisch zusammen. Kleine Zwistigkeiten sind rasch aus der Welt geschafft.
Keine Hochliteratur, aber ein angenehmer Zeitvertreib für Romantiker:innen.

Bewertung vom 01.06.2024
Sommerhaus am See
Poissant, David James

Sommerhaus am See


weniger gut

Befremdlich
Jede Familie hat seine eigenen Probleme, doch die der Familie Starling sind nicht gerade alltäglich. Aus diesem Grund tat ich mich schwer, mich mit den einzelnen Figuren zu identifizieren. Die Familie bestehend aus den Eltern Lisa und Richard, sowie den Söhnen Michael mit Diane und Thad mit Jake, kommen ein letztes mal im Ferienhaus am See in North Carolina zusammen. Bis zum Vortag ging man davon aus, dass die Eltern hier ihren Alterssitz errichten wollen, planen dies nun aber in Florida. Die Söhne sind nicht begeistert. Als zu Beginn des Buchs im Lake Christopher ein Kind ertrinkt, kommen Spannungen und Geheimnisse nach und nach ans Licht.
Der Autor wagt sich an eine Vielzahl von Problematiken, was dem Buch eine wahnsinnige Schwere beschert. Für meinen Geschmack hätten schon die halben und ein paar Seiten weniger gereicht.

Bewertung vom 26.05.2024
Yellowface
Kuang, R. F.

Yellowface


weniger gut

Lüge bringt weitere Lügen
June Hayward geht für ihren Erfolg über Leichen. Bei einem freundschaftlichen Treffen mit ihrer erfolgreiche Autorenkollegin Athena Liu erstickt letztere an einem Stück Pancake und die Überlebende ist so abgebrüht und stiehlt das Manuskript deren neuen Romans. Nach dessen Aneignung bewirbt sich June mit dem Titel bei den Verlagen und wird fündig. Die Veröffentlichungsmaschinerie nimmt seinen Lauf.
Spannend fand ich den Einblick in die Verlagswelt, wobei sicher eine Portion Satire mitschwingt. Was mich während der ganzen Lektüre störte, dass die Protagonistin mit ihrem Diebstahl durchzukommen scheint. Das war mir so zuwider, dass sie mir stetig unsympathischer wurde. Auch ihre ständige Rechtfertigung, warum sie das Richtige tue, ging mir auf die Nerven.
Folglich zog sich der Lesestoff und die Euphorie für Yellowface hat mich nicht erreicht.