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Lesehexe
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Insgesamt 32 Bewertungen
Bewertung vom 02.07.2023
Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
George, Nina

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu


ausgezeichnet

Ein zauberhaftes Bücherschiff, dass einen mit auf eine wundervolle Reise nimmt

Das "Lavendelzimmer" von Nina George steht schon lange auf meiner Wunschliste. Als ich nun vom "Bücherschiff des Monsieur Perdu" erfahren habe, war ich nach der Leseprobe sofort Feuer und Flamme. Und obwohl es sich um die Fortsetzung des "Lavendelzimmers" handelt, hatte ich keinerlei Probleme in diese zauberhaft erzählte Geschichte einzutauchen. Sie hat mich in ihren Sog gezogen und ich habe mit Monsieur Perdu gelitten, geliebt und gefiebert. Ich bin so begeistert, dass ich das Lavendelzimmer nun als nächstes lesen werde.

Bereits das so zart gestaltete Cover mit dem Hauch von Frankreich in Blasslila gehalten und dem leuchteten Bücherschiff, das so liebevoll in Szene gesetzt ist, hat es mir angetan. Ich bin ganz verliebt in diese Szene. Zu Beginn des Romans habe ich die Figuren kennengelernt, die Nina George sehr schön gezeichnet hat. Monsieur Perdu ist ein buchverliebter Mensch, ein Literat, ein Buchheiler im Sinne von "Ich finde für jede Seele das passende Buch", also eben der perfekte literarische Pharmazeut. Dies ist von der Autorin so lebendig umgesetzt, dass man sich wünscht, Monsieur Perdu würde auch einem selbst regelmäßig das geeignete Buch heraussuchen. Aber auch die anderen Figuren wie Catherine, Max, Salvo, Samy, Victoria und all die anderen Charaktere erwachen vor dem Auge des Lesers zum Leben. Sie sind mit ihren Sorgen und Ängsten, ihren Gedanken und Ideen und auch mit ihren Eigenarten sehr menschlich und lebensecht beschrieben. Unterstützt wird dies auch durch den sehr liebevoll ausgearbeiteten Schreibstil der Autorin. Ich habe in jedem Satz die Liebe zur Literatur gespürt. Eine sehr fein ausgearbeitete Sprache mit Metaphern und anderen sprachlichen Mitteln gewürzt, sodass das Lesen zu einem Genuss wird. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe die Reise mit Monsieur Perdu sehr genossen.

Allein die Idee eines Bücherschiffes ist faszinierend. Ich finde es so schön zu lesen, wie Monsieur Perdu versucht, Menschen und Bücher auf perfekte Weise zusammen zu bringen. Bei mir hat das den Wunsch hervorgerufen, selbst solch ein Bücherschiff besuchen zu wollen, es ist in jedem Fall ein bleibender positiver Eindruck geblieben. Auch die Bescheidenheit des Monsieur Perdu hat mich fasziniert. Ich habe seine Reise über die französischen Kanäle mit Max sehr genossen. Die poetischen, gefühlvollen und auch teils humoristischen Sätze, Dialoge und Gedanken haben mich begeistert. Die pharmazeutische Wirkung ist in jedem Fall bei mir angekommen.

Auch die am Ende der ersten Kapitel eingefügten Weisheiten der „Großen Enzyklopädie der Kleinen Gefühle“, das Buch, an dem Jean Perdu in seinen Schulheften schreibt, ist ein Highlight. Auch wenn die eigentliche Handlung dadurch unterbrochen wird, hat es meinen Lesefluss in keiner Weise gestört. Im Gegenteil, die Philosophie der Enzyklopädie ist ein Gewinn des Buches und zeigt einmal mehr den feinen Charakter des Monsieur Perdu. Ein absolut zauberhaftes Buch mit einer traumhaften Geschichte, die durch jeden einzelnen Charakter und besonders durch die Aufgabe, die Monsieur Perdu sich stellt, zum Leben erwacht. Ich habe jede Seite dieses fantastischen Romans von Nina George sehr genossen. Meine absolute Leseempfehlung und natürlich die volle Anzahl von fünf Sternen sind diesem Buch sicher.

Bewertung vom 02.07.2023
Refugium / Stormland Bd.1
Lindqvist, John Ajvide

Refugium / Stormland Bd.1


ausgezeichnet

Spannender Auftakt der Stormland-Trilogie

"Refugium" von John Ajvide Lindqvist ist der spannende Auftakt der Stormland-Trilogie aus Schweden. Hierbei bestechen gleich zu Beginn der klare und flüssige Schreibstil, die interessanten und vielschichtigen Protagonisten sowie der grandios aufgebaute Spannungsbogen. Dieser und die für Schwedenkrimis typisch düsteren und auch brutalen Elemente bieten spannende Action. Wobei die Atmosphäre immer wieder durch latent humorvolle Szenen aufgelockert wird, einen aufatmen lässt und einen guten Gegensatz zur meiner Meinung nach eher harten Story bieten. Die Figuren sind allesamt gut gezeichnet, besonders der Computer-Hacker Kim Ribbing, dessen Parallelen zu Lisbeth Salander sicherlich nicht nur mir auffallen, ist eine starke Figur, die den Roman mitträgt. Doch auch mit der Ex-Polizistin und Autorin Julia und dem Ermittler Johnny, der gleichzeitig Julias Exmann ist, hat Lindqvist spannende Figuren geschaffen, die Lust auf eine Fortsetzung machen. Der Thriller hat mich gleich zu Beginn in seinen Bann gezogen und bis zum Schluss gefesselt. Die an sich abgeschlossene Handlung macht Lust auf mehr und man darf gespannt auf die Folgebände sein. Ich kann das Buch in jedem Fall weiterempfehlen und freue mich schon auf den nächsten Teil.