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Benutzername: 
Marion2505
Wohnort: 
Mettmann

Bewertungen

Insgesamt 97 Bewertungen
Bewertung vom 02.06.2022
BLACKOUT - Morgen ist es zu spät
Elsberg, Marc

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät


ausgezeichnet

Dies war mein erstes Buch von Marc Elsberg und ich bin mir absolut sicher, dass ich auch all seine anderen Bücher lesen werde. Denn mit „Blackout“ hat er mich komplett in seinen Bann gezogen. Sein Schreibstil ist wunderbar flüssig und spannend. Dennoch gab es für mich auf den ersten Seiten einige Längen. Denn es wird schon sehr weit ausgeholt, um all die wichtigen Vorgänge, die bei einem Stromausfall entstehen, zu erklären. Ich kann hier nur jedem Zweifler wärmstens empfehlen, dran zu bleiben, denn es lohnt sich so sehr!

Ich bin auf den über 800 Seiten quer durch Europa gereist und habe überall die Auswirkungen eines solch gigantischen Stromausfalls furchtbar realistisch mit ansehen können. Viele Dinge, die da auf die Menschen zukommen, waren mir klar. Viele habe ich aber ganz und gar nicht bedacht und immer wieder Momente des „Ach so, oh ja, stimmt, das wird dann ja auch passieren …“ erlebt und ich muss ganz ehrlich sagen, dass es mir wirklich sehr, sehr mulmig wurde.

Wie bei allen Katastrophen gibt es auch hier Menschen, die Glück haben. Sie bleiben von den Auswirkungen in irgendeiner Weise verschont, doch die meisten leiden doch immens.

Die Protagonisten, die ich in diesem Buch kennen gelernt habe, waren alle wunderbar vielfältig und absolut authentisch. Besonders mochte ich Piero Manzano, Sonja Angström, Lauren Shannon und Francois Bollard. Aber auch die Kapitel, die aus der Kommandozentrale erzählt wurden, waren hochspannend.

Für mich hat Marc Elsberg hier etwas ganz Besonderes geschaffen und ich bin mir sehr sicher, dass mich dieses Buch noch eine ganze Weile begleiten wird. Denn viele Dinge, die bisher völlig normal waren, sehe ich nun mit anderen Augen. Darunter befindet sich leider auch der digitale Stromzähler, der sich seit nicht allzu langer Zeit bei mir im Keller befindet, und den ich bis zur Lektüre des Buches als tolle Sache empfunden habe …

Bewertung vom 29.04.2022
The Watchers - Wissen kann tödlich sein
Marrs, John

The Watchers - Wissen kann tödlich sein


sehr gut

Wieder entführt mich John Marrs mit seinem Near-Future-Roman „The Watchers“ in eine Zukunft, die mehr als bedrückend, aber auch so realistisch ist, dass ich beim Lesen oft eine Gänsehaut hatte. Die Idee des Implantierens von Staatsgeheimnissen in Zivilisten fand ich sofort spannend, zumal es sich hier um ausgewählte Persönlichkeiten handelt. Ich habe sehr gespannt verfolgt, wie Restaurantbesitzerin Flick, Dauersingle Charlie, Ingenieurin Sinéad und der alleinerziehende Bruno zu Wächtern wurden. Sie sind sehr unterschiedliche Charaktere, aber alle wollen ein neues Leben beginnen. Und dann ist da noch Emilia …

Wie immer musste ich mich zu Beginn etwas durch die Protagonisten wurschteln, aber durch den spannenden Schreibstil von John Marrs war ich schnell drin. Auch gibt es wieder Rückblicke auf die beiden Vorgängerbände, was ich super fand, denn so wird die von ihm kreierte Welt einfach perfekt. Nicht ganz perfekt fand ich die einzelnen Charaktere, denn so richtig warm bin ich mit niemandem geworden. Auch die Handlung war mir etwas zu abgehoben. Zu Beginn war ich noch gespannt, wie die verschiedenen Wächter ihre neuen Leben meistern werden, doch dann war mir das, was ich mit ihnen erlebt habe, doch ein wenig zu krass, zu brutal und stellenweise auch zu unrealistisch. Die Auflösung kam sehr schnell und war zwar gut nachvollziehbar, aber auch irgendwie etwas krass. Hätte ich nie mit gerechnet und hätte ich mir vielleicht ein wenig anders gewünscht.

Was John Marrs aber wieder perfekt hinbekommen hat: Als ich dachte, das war es jetzt, gab es doch noch einmal eine große Überraschung, die mir sehr gefallen hat.

Mein Fazit:

Auch wenn „The Watchers“ von John Marrs nicht der stärkste Teil seiner Near-Future-Romane war, fühlte ich mich wieder wunderbar unterhalten und habe mich vor einer solchen Zukunft, die ja nicht komplett abwegig ist, beim Lesen wirklich gegruselt. Wer es actionreich mag, ist hier sicherlich sehr gut aufgehoben.

Bewertung vom 13.03.2022
Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2
Osman, Richard

Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2


ausgezeichnet

Hach, ich liebe einfach diese vier wunderbaren Senioren!!!! Schon in „Der Donnerstagsmordclub“ war ich hin und weg von diesen vier Protagonisten und habe einem erneuten Wiederlesen sehr, sehr aufgeregt entgegengefiebert. Und auch in diesem 2. Band konnten sie mich mehr als begeistern. Dies ist natürlich vor allem dem wunderbaren Schreibstil von Richard Osman zu verdanken. Denn er haucht seinen Figuren durch seinen überaus lebhaften, sehr bildlichen und wahnsinnig unterhaltsamen Schreibstil so viel Leben ein, dass ich sie wahrhaftig vor Augen hatte. Oft hatte ich das Gefühl in ihrer Mitte zu sitzen und habe es überaus genossen.

Was mir an dieser Reihe so wahnsinnig gut gefällt ist der Umstand, dass die Handlung zwar unglaublich unterhaltsam und auch durchweg spannend dahinplätschert, es aber auch viele Themen gibt, die mich nachdenklich machen und auch sehr berühren. Und da ist nicht nur das „Älterwerden“ eines dieser Themen, sondern viele andere Dinge haben mich während des Lesens wirklich sehr bewegt.

Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und hatte währenddessen ein breites Grinsen im Gesicht. Vor allem die Passagen, in denen Joyce erzählt, haben mich göttlich unterhalten. Nicht nur einmal musste ich über meine Lieblingssenioren laut lachen und habe das Buch mit einem großen Glücksgefühl geschlossen. Ich hoffe, dass es ganz bald wieder einen Einsatz des Donnerstagsmordclubs gibt! Und ich weiß jetzt schon, dass dieser wieder sehr genial werden wird.

Bewertung vom 24.02.2022
Das rote Band der Hoffnung
Adlington, Lucy

Das rote Band der Hoffnung


ausgezeichnet

„Das rote Band der Hoffnung“ ist eigentlich eine fiktive Geschichte, die aber auf einem wahren Hintergrund basiert. Lucy Adlington hat sich von der Geschichte der Näherinnen von Auschwitz inspirieren lassen und mich mit ihrem Buch tief bewegt. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und absolut bildhaft. Ich hatte Ella ganz klar vor Augen und habe sie förmlich inmitten der Stoffe schneidern sehen. Ihren Alltag verlebt sie zwischen stundenlangen Appellen, Hunger, Verzweiflung und den Launen der Aufseherinnen. Aber auch ihre Tagträume, die sie immer wieder in ihre eigene Boutique entführen, habe ich sehr bunt vor Augen gehabt. Auch die wunderbaren Geschichten, die ihre Freundin Rose regelmäßig erzählt, um Ella und den anderen Frauen ein wenig Zerstreuung im furchtbaren Alltag von Birkenau zu verschaffen, haben mich berührt, begeistert und komplett gefesselt.

Und der Umstand, dass trotz aller Grausamkeiten auch Freundschaften und gegenseitige Unterstützung nicht komplett verloren gegangen sind, haben mich tief bewegt und auch sehr glücklich gemacht.

"So grausam Birkenau auch war, so konnte es Liebe und Großzügigkeit unter den Menschen doch nicht vollkommen ausrotten." (S. 269)

Das Ende hat mich komplett überrascht, aber im positiven Sinne …

Jeder weiß, was sich in dieser sehr düsteren Zeit zugetragen hat, aber von den Näherinnen von Auschwitz war mir bisher nichts bekannt. Umso dankbarer bin ich Lucy Adlington für dieses Jugendbuch, denn es ist unglaublich berührend und muss einfach von ganz vielen Leser*innen entdeckt werden!

Mein Fazit:

„Das rote Band der Hoffnung“ von Lucy Adlington ist ein Jugendbuch, das ich am liebsten an alle Büchermenschen verteilen würde, denn die Geschichte, die es erzählt, sollte nie vergessen werden. Auch wenn es sie hierbei um ein Jugendbuch handelt, habe ich es auch als erwachsene Leserin fasziniert verfolgt. Ganz große Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.02.2022
Perfect Day
Hausmann, Romy

Perfect Day


sehr gut

„Perfect Day“ war mein erstes Buch von Romy Hausmann und so war ich mächtig gespannt, wie es mir gefallen wird. Es begann schon mal ziemlich heftig, denn ich bin sofort in die Gefühlswelt von Ann eingetaucht und konnte die Verwirrung, aber auch ihre Verzweiflung und ihren Schock über die plötzliche Verhaftung ihres Vaters förmlich spüren. Im weiteren Verlauf des Buches habe ich ziemlich viel über Ann erfahren, aber schnell gemerkt, dass sie mir nicht wirklich sympathisch ist. Sie war mir zu extrem und handelte für meine Begriffe oft sehr überzogen. Natürlich hatte ich immer im Hinterkopf, was ihr passiert ist und konnte ihre Verzweiflung auch wirklich nachvollziehen, aber ihr Handeln und vor allem ihr krampfhaftes Festhalten an einer bestimmten Sache haben mich wirklich ziemlich genervt. Dadurch fehlte mir eine Identifikation mit dem Protagonisten, die mich immer komplett im Buch abtauchen lässt, was ich sehr schade fand.

Dennoch war der Handlungsverlauf überaus spannend und extrem kurzweilig. Nicht alles erschien mir wirklich realistisch, hin und wieder gab es mir da zu viele Zufälle. Dennoch habe ich bis zum Ende des Buches mitgerätselt, ob Anns Vater nun der Schleifenmörder ist oder nicht. Auf die Auflösung wäre ich nie gekommen, fand sie aber absolut genial, sehr schlüssig und auch irgendwie echt gruselig.

Und was soll ich sagen? Beim Zuklappen des Buches mochte ich Ann dann plötzlich doch ein wenig. Die letzten Seiten haben es noch einmal komplett umgerissen.

Mein Fazit:

„Perfect Day“ von Romy Hausmann ist ein wahnsinnig spannender Thriller, der mich in menschliche Abgründe hat blicken lassen. Er war für mich nicht komplett perfekt, aber schon ziemlich empfehlenswert für alle, die sich gerne auf falsche Fährten schicken lassen und es lieben, bis zum Schluss mitzurätseln.

Bewertung vom 04.02.2022
Feuer im Alten Land
Paulsen, Hanna

Feuer im Alten Land


ausgezeichnet

Es macht wieder so richtig Spaß, Gesa Jansen und Björn Dalmann bei ihren Recherchen zu beobachten. Gesa kannte ich ja schon aus dem 1. Teil als sehr unerschrocken, spontan und komplett einfallsreich was ihre Ermittlungen angeht. Ich würde mal sagen, diesen Eindruck hat sie in diesem Band noch einmal ziemlich getoppt. Oft hatte ich wirklich Mitleid mit den Menschen, die sie sich vorgenommen und die sie dann mal so richtig in die Mangel genommen hat. Dabei hat sie mich wirklich wahnsinnig gut unterhalten.

Und auch Björn Dalmann hat sich noch mal weiter entwickelt. War er im 1. Teil doch eher noch nicht so richtig in seiner Rolle als Polizeijournalist verankert, ist er nun komplett angekommen. Er hat mich so oft schmunzeln lassen, dass ich mit absoluter Sicherheit sagen kann, dass er mein absoluter Lieblingscharakter in diesem Buch war.

Und auch der Schreibstil von Hanna Paulsen hat mich wieder sehr glücklich gemacht. Er ist ungemein flüssig, fesselnd und sehr bildhaft. Am liebsten war ich im Haus von Gesa, denn dort ist es besonders schön. Ich hatte alles ganz klar vor Augen und habe die Zeit mit Gesa und Björn mal wieder sehr genossen. Darüber hinaus hat es Hanna Paulsen geschafft, mich auf viele Fährten zu führen und mir viel Spielraum für eigene Spekulationen gelassen. Das war absolut großartig, denn trotz aller Raterei kam zumindest eine Auflösung für mich wirklich sehr überraschend.

Mein Fazit:

„Feuer im Alten Land“ von Hanna Paulsen ist ein gemütlich erzählter Kriminalroman, der aber dennoch voller Spannung und toller Protagonisten ist. Ich freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen mit Gesa und Björn und empfehle diesen Krimi gerne an alle weiter, die nicht nur einen spannenden Fall untersuchen wollen, sondern auch in die Privatleben der Protagonisten abtauchen möchten.

Bewertung vom 30.01.2022
Eiszeit für Beck / Nick Beck Bd.2
Voss, Tom

Eiszeit für Beck / Nick Beck Bd.2


ausgezeichnet

„Eiszeit für Beck“ ist der 2. Fall für Nick Beck und Cleo Torner und ich muss wirklich sagen, dass er mich noch mehr gefesselt hat als der 1. Teil dieser Reihe. Um ehrlich zu sein hatte ich damit nicht wirklich gerechnet, denn schon Teil 1 war ein absolutes Highlight. Nick und Cleo sind ein ziemlich geniales Ermitterteam, dem ich liebend gerne bei der Arbeit zusehe. Vor allem Nicks Entwicklung seit dem Ende des 1. Teils hat mir sehr gefallen, denn er scheint so langsam wieder auf die Beine zu kommen. Und auch über Cleo habe ich ein wenig mehr erfahren, was mich ziemlich gefreut hat. Warum sie mit Chris zusammen ist, verstehe ich zwar nach wie vor nicht, aber egal …

Über die Handlung möchte ich gar nicht allzu viel sagen, denn dann würde ich ohne Spoiler nicht auskommen. Nur so viel: Mir hat ziemlich gefallen, dass ich vor allem zu Beginn das Gefühl hatte, mehr zu wissen als Nick und Cleo und den Fall sozusagen sehr allwissend betrachtet habe. Dann hat es Tom Voss aber grandios geschafft, mich auf die falsche Fährte zu locken. Mir hat der Erzählstil wieder unglaublich gut gefallen, denn er ist so wunderbar locker und bildhaft. Die Protagonisten sind alle toll ausgearbeitet und jeder auf seine Art absolut speziell. Dank des tollen Schreibstils hatte ich oft das Gefühl, die Gedanken der einzelnen Charaktere wirklich mitzuerleben, was oft ein absolutes Vergnügen, manchmal aber auch ziemlich erschreckend war.

Auch das Ende, inklusive mega-spannendem Showdown, hat mir sehr gefallen. Ich hoffe, dass es weitere Fälle mit Nick und Cleo geben wird, denn die Zeit mit den beiden ist immer so wunderbar kurzweilig.

Bewertung vom 21.01.2022
Das Loft
Geschke, Linus

Das Loft


ausgezeichnet

Das war mal ganz großes Kopfkino! Schon zu Beginn hat mich Linus Geschke komplett für sich einnehmen können, indem er mich aufgefordert hat, sehr gründlich zu lesen. Nur so hätte ich eine Chance, den Fall zu lösen, wobei es natürlich ziemlich schwierig bis unmöglich werden könnte … Also habe ich mit einem breiten Grinsen angefangen zu lesen. Und bin ziemlich schnell in einem hochspannenden Fall gelandet, der mich komplett gefesselt hat.

Besonders spannend fand ich hier, dass eigentlich gar nicht so viel passiert ist, sondern eher die Leben von Sarah und Marc erzählt wurden. Ich habe erfahren wie sie sich kennen gelernt haben, wie es dazu gekommen ist, dass sie eine WG mit Henning gegründet haben und wie sie alle zueinander gestanden haben. Hier gibt es jede Menge zu entdecken und ich bin nur so durch die Kapitel geflogen. Diese werden immer abwechselnd aus der Sicht von Marc, Sarah und der Ermittlerin Bianca Rakow erzählt. Vor allem der Einblick in ihre Ermittlungsmethoden und Gedanken zum Fall waren für mich wirklich hochinteressant. Und dann gibt es noch einen Handlungsstrang in Nicaragua, der mich wohl am meisten interessiert hat. Denn hier scheint irgendetwas sehr Wichtiges passiert zu sein, was vielleicht einiges erklären könnte.

Linus Geschke hat sich sehr viel Zeit gelassen und mir immer nur kleine Info-Häppchen hingeworfen, so dass ich das Buch wirklich nur schwer aus der Hand legen konnte. Sein Schreibstil ist ungemein flüssig und sehr fesselnd. Auch hat er die Atmosphäre unglaublich gut eingefangen. Ich hatte viele Bilder im Kopf und jede Menge Platz für eigene Spekulationen.

Und was soll ich sagen? Obwohl ich wirklich sehr aufmerksam gelesen habe, hat mich die Auflösung des Falls einfach umgehauen. Kurz musste ich überlegen, ob ich sie gut finde, denn sie kam für mich wirklich völlig unerwartet, so dass ich echt erst mal inne halten musste. Doch dann kann ich ganz klar sagen: Sie ist einfach ziemlich genial!!!

Mein Fazit:

„Das Loft“ von Linus Geschke ist ein hochspannender Thriller, der mich komplett begeistern konnte. Selten habe ich ein Buch so überrascht und doch auch bewegt geschlossen. Wer es spannend mag, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen!!!!

Bewertung vom 09.01.2022
Das Chalet
Ware, Ruth

Das Chalet


ausgezeichnet

Ein Luxus-Chalet in einem wunderschönen Skigebiet, ein paar dekadente Protagonisten und eine Naturkatastrophe, die alle von der Außenwelt abschneidet. Das ist zwar nicht die allerneuste Plotidee, aber für mich immer ein Grund, in die Tiefen des Buches abzutauchen. Ich liebe sowas ja immer sehr!

Auch Ruth Ware konnte mich mit ihrem neuen Buch ziemlich schnell komplett gefangen nehmen. Denn, auch wenn ich zu Beginn ziemliche Probleme hatte, all die Protagonisten auseinander zu halten, war ich sehr schnell von der Handlung gefesselt. Erzählt wird diese abwechselnd aus der Sicht von Erin, die im Luxus-Chalet arbeitet und gemeinsam mit ihrem Kollegen Danny für das Wohl der Gäste da ist. Auf der anderen Seite erzählt Liz, die für mich so gar nicht in die Truppe der Reichen und Schönen gepasst hat. Oft habe ich so etwas wie Fremdschämen bei ihr empfunden, war sie doch sehr speziell. Aber auch Erin scheint einiges zu verbergen und so war ich sofort ziemlich gespannt, was da noch so alles kommen wird.

Und da kam eine Menge … Auch hatte ich wirklich ganz viel Raum für eigene Spekulationen. Allerdings konnte sich der Spannungsbogen für mich nicht bis zum Schluss halten, denn zwischenzeitlich fand ich das Leben in dem abgeschnittenen Chalet doch etwas zähflüssig. Dafür war das Finale dann wieder ziemlich aufregend und die Auflösung war für mich absolut schlüssig und zufriedenstellend.

Der Schreibstil von Ruth Ware ist übrigens ganz wunderbar bildlich und sehr fesselnd. Ich hatte tolle Bilder im Kopf – und zwar nicht nur von dem wunderschönen Chalet und seiner idyllischen Lage, sondern auch von all den furchtbaren Dingen, die im Laufe des Buches passiert sind. Auch die Protagonisten waren ziemlich detailliert ausgearbeitet und konnten mich alle überzeugen. Allerdings bin ich oft ein wenig ins Schlingern gekommen, wer denn nun wer war … Mein absoluter Favorit war auf jeden Fall Danny. So ein genialer Typ!

Mein Fazit:

„Das Chalet“ von Ruth Ware ist ein spannender Pageturner, der sich vielleicht nicht mit einer komplett neuen Buchidee befasst, mich aber auf jeden Fall sehr fesseln konnte. Es war mein erstes Buch der Autorin, aber bestimmt nicht mein letztes!

Bewertung vom 05.01.2022
Tannenstein / Born-Trilogie Bd.1
Geschke, Linus

Tannenstein / Born-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Wow, das war mal richtig spannend! Und zwar von Anfang bis zum Schluss! Vorneweg möchte ich kurz anmerken, dass sich das Buch mit Themen wie der russischen Mafia, Menschenhandel, Korruption und all den Dingen, die sie mit sich bringen, beschäftigt. Dies lässt natürlich erahnen, dass es hier auch mal ziemlich brutal zugehen kann. Dennoch hat mich der Umstand sehr begeistert, dass es auch hier nicht nur brutale Charaktere gab, sondern auch Menschliches anzutreffen war.

Der Schreibstil ist unheimlich flüssig, aber auch sehr anschaulich. Vor allem durch Tannenstein bin ich fasziniert gewandert und habe es durch die Augen von Born oder auch des Wanderers ziemlich bildlich vor mir gesehen. Eins ist klar, es ist kein Ort, an dem man unbedingt Urlaub machen möchte. Und auch nicht jeden Protagonisten, auf den ich in diesem Buch getroffen bin, möchte ich im wahren Leben gerne treffen. Da das Buch in vielen kurzen Kapiteln und aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt ist, ist es mir sehr leicht gefallen, all die unterschiedlichen Charaktere schnell kennen zu lernen. Auch war damit der Fortgang des Buches sehr kurzweilig.

Born mochte ich sofort, auch wenn er schon ziemlich speziell darauf ist. Dennoch fand ich seine entschlossene und sehr unkonventionelle Art, an Dinge heranzugehen, sehr unterhaltsam und ziemlich spannend. Interessanterweise war mir aber auch der Wanderer, der ja nun auf der völlig anderen Seite steht, nicht wirklich unsympathisch. Ich denke, Linus Geschke hat es hier ganz wunderbar geschafft, aufzuzeigen, dass gut und böse manchmal ziemlich dicht beieinander sind. Gerade diesen Aspekt fand ich hochspannend, denn oft wusste ich nicht, wer denn nun auf der „guten“ und wer auf der „bösen“ Seite war.

Darüber hinaus gab es für mich viel Raum für eigene Spekulationen, was ich immer ziemlich großartig finde. Und auch das Ende hat mich wirklich sehr glücklich gemacht. Denn es endet so, dass man eigentlich sofort weiterlesen möchte, aber dennoch gibt es keinen fiesen Cliffhanger.

Mein Fazit:

Mit „Tannenstein“ ist Linus Geschke ein sehr spannender 1. Teil seiner Born-Trilogie gelungen, der mich sofort fesseln konnte. Tolle und überaus interessante Protagonisten, eine spannende Handlung, die oft zum Nachdenken angeregt hat und die ein oder andere Überraschung haben das Lesen für mich zu einem ziemlich genialen Erlebnis gemacht.