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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Toschi3
Wohnort: 
Magdeburg

Bewertungen

Insgesamt 85 Bewertungen
Bewertung vom 06.05.2010
Dunkelziffer
Dahl, Arne

Dunkelziffer


sehr gut

Ein junges Mädchen verschwindet auf der Klassenfahrt spurlos. Das A-Team wittert sofort Verdacht, als herauskommt, dass in der Gegend gleich drei bekannte Pädophile wohnen und auch vier baltische Autos fallen negativ auf. Gleichzeitig müssen sie sich um einen mit einer Klaviersaite ermordeten Mann kümmern und die interne Abteilung ist auf den Liebhaber der Chefin angesetzt. Viele einzelne Fälle, die am Ende in einem Finale furioso zusammen führen.

Nach dem in meinen Augen etwas schwächeren Fall Totenmesse ist hier der gewohnte Arne Dahl wieder da. Mit seinem tollen Schreibstil bindet er den Leser in die Geschichte ein und nimmt in mit in die Geheimnisse der schwedischen Wälder.

Leider kommt in diesem Buch die Vorstellung der handelnden Personen etwas kurz und Dahl-Neulinge werden die Zusammenhänge innerhalb des Ermittlerteams vielleicht nicht sofort verstehen.

Etwas lang geraten ist meiner Auffassung nach die Befragung der Zeugen auf der Klassenfahrt. Hier zieht sich die Geschichte etwas in die Länge. Ansonsten ist der Zusammenhang der Fälle fantastisch erdacht. Witzig ist, wie der Autor die Orte des Geschehens miteinander verbindet. Er lässt die Hauptperson des einen Handlungsstrangs mit dem Protagonisten des zweiten Strangs telefonieren und setzt dann die Handlung bei der zweiten Person fort. Eine nette Idee.

Fazit: Der Fall ist spannend, die Personen überzeugend, was will man (von den kleinen Schwächen abgesehen) mehr?

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2010
Ramses: Der Sohn des Lichts
Jacq, Christian

Ramses: Der Sohn des Lichts


ausgezeichnet

Der junge Ramses, der zweite Sohn des Pharaos, erwartet sehnsüchtig die Entscheidung seines Vaters Sethos, welchen der beiden Söhne er zu seinem Regenten und damit potentiellen Nachfolger ernennt. Gemeinsam mit seinen Schulfreunden genießt er da Leben Er wird von Sethos immer wieder auf die Probe gestellt und dann bei offiziellen Anlässen doch wieder nur als zweiter Sohn präsentiert. Dennoch mehren sich die Versuche von verschiedenen Feinden, Ramses aus dem Weg zu räumen. Bald weiß er nicht mehr, wem er wirklich trauen kann.

Der Autor Christian Jacq bewegt sich in seinem Element. Mit der Geschichte des Alten Ägypten kennt er sich aus und das merkt der Leser auch. Fesselnd berichtet er von dem Leben in einer längst vergangenen Zeit und zaubert ein wunderbares Kopfkino. Trotz der Ausführlichkeit, mit der das Leben am Hofe und das Schicksal des jungen Ramses dargestellt wird, kommt niemals Langeweile auf. Die Charaktere sind sehr ausführlich beleuchtet und der Leser kann, soweit es der Autor will, alle Entscheidungen gut nachvollziehen. Nur bei zwielichtigen Typen bleiben die Beweggründe zu Recht im Dunkeln.

Am Ende des Buches kommt bei jedem, der sich mitreißen lässt, das große „Ach nein!“, denn wie für Fortsetzungen üblich, bleiben die am Ende des Buches wichtigsten Fragen ungeklärt. Da freut sich jeder, der das zweite Buch gleich zur Hand hat und hofft, dort die Aufklärung zu finden. Aber Vorsicht: die Geschichte um Ramses ist ein 5-Teiler...

Fazit: ein fantastisches Portrait des Ägyptens, wie wir es heute nur noch in Tempeln und Ruinen und guten Romanen bewundern können.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2010
Alles Fleisch ist Gras
Mähr, Christian

Alles Fleisch ist Gras


sehr gut

Ingenieur Anton Galba wird erpresst. Sein Mitarbeiter Mathis hat ihn und seine Geliebte bei einem Techtelmechtel beweiskräftig im Bild festgehalten. Bei einem Streit stützt Mathis jedoch eine Treppe hinunter und bricht sich das Genick. Ein neues Problem für Galba: wohin mit der Leiche? Da kommt ihm der Restfleischhäcksler seiner Abwasserreinigungsanlage gerade recht. Nur hat er nicht mir dem hartnäckigen Chefinspektor Weiß gerechnet. Doch statt Galba dingfest zu machen, fällt Weiß prompt jemand ein, den er auch loswerden will. Und denn noch einer, und dann noch einer...

Der Autor Christian Mähr ist Österreicher. Und das merkt man auch an seinem Schreibstil. Manchmal etwas verdreht, ja fast gestelzt kommen seine Sätze daher. Doch wenn man sich an diesen österreichischen Charme erst einmal gewöhnt hat, dann durchschaut man das feine, bizarre Gebilde, dass der Autor hier vorlegt. Ja, die feinen Geschichten um die „Gewinnung“ potentiellen Opfer werden zynisch, die Entwicklung der Hauptcharaktere zeigt das skurrile Dilemma a la „Die Geister die ich rief ...“.

Leider holt der Autor bei den Hintergrundgeschichten um die Opfer in meinen Augen etwas zu weit aus. Dadurch wird das Buch zwischendurch immer mal etwas lang. Dennoch habe ich mich köstlich amüsiert.

Fazit: Ein wunderbarer, etwas anderer Krimi voll schwarzem Humor und auch unfreiwilliger Komik. Wer einen reißerischen Thriller erwartet, wird - trotz der vielen Leichen - aber enttäuscht sein.

Bewertung vom 26.04.2010
Stumm
Hayes, Sam

Stumm


weniger gut

Eigentlich könnte für Julia gerade ein neues Leben beginnen: sie hat sich - mal wieder - von ihrem Mann getrennt und ist gerade dabei, sich in den Arzt ihrer Mutter zu verlieben. Da findet sie bei einem Spaziergang ein schwer verletztes junges Mädchen. Es ist fraglich, ob das Kind den Überfall überleben wird. Die Anzeichen verdichten sich, dass ihre neue Liebe in den Fall verwickelt ist. Zu allem Unglück ist ihre Mutter aufgrund ihrer Krankheit verstummt und dann muss auch noch ihr Ehemann den Arzt als Pflichtverteidiger übernehmen.

Bei diesem Buch fällt es mir wirklich schwer, eine Beurteilung abzugeben. Zunächst zum Schreibstil: die Autorin wählt kurze Kapitel, die Sätze sind recht einfach strukturiert , so dass sich das Buch an sich flüssig und ohne Stolperfallen lesen lässt. Die Hauptfiguren sind Julia, ihr Mann Murray und ihre Mutter Mary. Aus Sicht dieser Personen wird, jeweils in der Ich-Form, berichtet. Das ist an sich nicht so schlimm, da jedes Kapitel immer mit dem Namen der berichtenden Person überschrieben ist.

Schwierig wird es jedoch für den Leser, immer auf der Höhe des Geschehenes zu bleiben, da nicht nur die Erzählperspektiven wechseln, sondern häufig auch die Zeitebene. Das stellt für den Leser wirklich eine Herausforderung dar. Hinzu kommt, dass ein Teil der Handlung sehr vorhersehbar ist. Insofern versteht es die Autorin leider nicht, wirkliche Psychothriller-Atmosphäre aufzubauen. Ich habe mich durch dieses Buch durchgequält und mich gefragt, ob 100 Seiten weniger zu mehr Spannung beigetragen hätten. Nach 250 von 443 Seiten wollet ich das Buch eigentlich weg legen, aber ich hatte noch Hoffnung. Unbegründet, muss ich ehrlich zugeben.

Fazit: Eigentlich ist die Idee der Story hervorragend. Nur ist sie leider in meinen Augen sehr dürftig umgesetzt. Das Buch war echt eine Enttäuschung.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.04.2010
Dämonenherz
Talbot, Julia

Dämonenherz


sehr gut

Anna ist in der Zwickmühle: ihre kleine PR-Agentur steht vor dem Aus, doch ein Auftrag für vom Finanzmagnaten Carl Weller könnte sie retten. Doch irgend etwas hat Carl an sich, dass sie zurückschrecken lässt. Und schon landet sie im zweiten Konflikt: denn Carl bringt ihr Gefühlsleben mächtig durcheinander. Doch auch Carl ist in der Zwickmühle: Er braucht Anna, um seinen dämonischen Pakt zu erfüllen, aber irgendetwas in seinem Dämonenherz scheint ihn davon abzuhalten...
Nun ja, hochgeistige Literatur dürfen wir wohl allein aufgrund der Inhaltsangabe schon nicht erwarten. Eher einen klassischen Frauenroman. Mit starken Frauen, erotischen Männern und vielen kleinen Konflikten. Dennoch schafft es die Autorin, eine interessante Handlung zu eröffnen. Die Protagonistin ist eben nicht die durchgestylte doppel-D Blondine, die einfach nur alles bekommt, was sie will. Sie bringt eine gewisse Intelligenz- und Gefühlsebene mit, die sie interessant machen.
Der Schreibstil ist ebenfalls dazu angetan, das Buch in einem Rutsch auszulesen: flüssig, keine Längen, keine Langeweile. Und wie in einem klassischen Frauenroman darf der Leser auch nicht hinterfragen, ob alles an der Handlung und an den Entscheidungen der Protagonisten so logisch ist.
Ein besonderes Lob möchte ich hier für das Cover geben. Sowohl das Bild als auch die Prägungen finde ich sehr ansprechend.
Fazit: Ja, es gibt wertvollere Fantasy. Ja, es gibt tiefgründigere Frauenromane. Aber ja: es waren sehr unterhaltsame Stunden mit diesem Buch. Und darum gibt es vier Sterne von mir.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.04.2010
Tote Stimmen
Mosby, Steve

Tote Stimmen


sehr gut

Er hat wieder zugeschlagen: ein perfider Mörder, der junge Frauen gefangen hält und qualvoll sterben lässt. Dabei schlüpft er in ihre Identität, schreibt E-Mails und SMS und täuscht so vor, dass seine Opfer noch leben. Szenenwechsel: der junge Journalist Dave hängt seiner Exfreundin Tori nach. Während sich die Beziehung zu Tori scheinbar wieder etwas erwärmt, wird seine andere Exfreundin Julie von dem eingangs erwähnten Mörder umgebracht. Die Hinweise spitzen sich zu, dass Dave der Täter sein könnte. Oder ist er auch ein Opfer? Und was hat das alles mit der mysteriösen Maria und ihrem Vater zu tun, von dem Maria glaubt, er könnte der gesuchte Mörder sein?
Zunächst muss ich feststellen, dass der Klappentext etwas irreführend ist, denn nach ihm stehen die Serienmorde im Mittelpunkt des Buches. Doch dieses ist nur am Anfang der Fall. Eigentlich dreht sich alles mehr um Dave und darum, ob er nun en perfekter Schauspieler ist oder auch ein Opfer. Denn, ohne zu viel zu verraten, der Mörderkonzentriert sich plötzlich auf Daves Exfreundinnen.
In die Geschichte findet man nicht so ohne weiteres hinein. Man muss wirklich volle Konzentration aufbringen, um den verschiedenen Handlungssträngen flogen zu können. Doch dann entspinnt sich ein wahres Meisterwerk aus Intrigen, Spannung, Irrwegen und überraschenden Wendungen. Steve Mosby hat hier, trotz der zu vermutenden blutrünstigen Story, mehr auf den psychologischen Effekt seiner Handlung gesetzt.
Die Protagonisten werden nicht sehr tiefgründig vorgestellt, dieses ist aber bei einem Thriller normaler weise verzeihlich, leider sind daher aber bei der Lösung des Falls (und auch zwischendurch) nicht alle Motive wirklich nachvollziehbar.
Fazit: ein spannender Psychothriller, der es mit etwas mehr Einfachheit auf 5 Sterne geschafft hätte.

Bewertung vom 13.04.2010
Im Schatten dunkler Mächte / Fever-Serie Bd.3
Moning, Karen M.

Im Schatten dunkler Mächte / Fever-Serie Bd.3


sehr gut

Der dritte Teil der Geschichte um MacKayla und die Feenwesen. Mac Kayla weiß noch immer nicht, was sie von ihrem rätselhaften Vermieter Jericho halten soll. Auf der Jagd nach dem Mörder ihrer Schwester und de Heiligtümern der (Un)Seelies versucht sie, Hilfe von verschiedenen Seiten zu bekommen. Doch wem kann sie wirklich trauen? Und noch dazu steht Halloween bevor, die Nacht der bösen Schatten...
Fans der Serie dürfen sich freuen: endlich geht es weiter und endlich erfährt MayKayla einige wichtige Dinge, die ihr bei ihrer Suche helfen können.
Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und dieses Mal mag man das Buch wirklich nicht aus der Hand legen, bevor die letzte Seite verschlungen ist. Die Kapitel sind ausreichend kurz, um die Spannung zu erhalten. Die Handlung des in der Ich-Form geschriebenen Buches ist immer aus MacKaylas Sicht geschrieben, Nebenhandlungen kommen nicht vor. Damit kann wirklich jeder dem Plot folgen.
Bedauerlicher Weise hinterlässt das Ende - wie es bei Serien häufig vorkommt - eine undefinierbare Leere. Wer bis jetzt Feuer gefangen hat, wird sehnsüchtig den vierten Teil erwarten (oder schon mal in die englische Ausgabe hineinlesen).
Leider ist der rasante Einstieg in die Handlung und die beteiligten Personen für Neulinge der Serie sicher schwer nachzuvollziehen. Vielleicht hätte die Autorin etwas mehr in die Darstellung der Vorhandlung investieren sollen.
Fazit: Eine rasante Fortführung der Fantasy-Saga, die hoffentlich bald weiter geht.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.04.2010
Der Todesflüsterer
Carrisi, Donato

Der Todesflüsterer


gut

Binnen einer Woche verschwinden fünf kleine Mädchen. Kurz darauf werden in einem Wald sechs Unterarme gefunden. Sechs? Damit beginnt nicht nur die fieberhafte Suche nach dem Täter sondern auch nach dem sechsten Mädchen, das nach den Befunden der Gerichtsmedizin noch leben könnte. Ein Team von Serienmordexperten bekommt Unterstützung von Mila, die Spezialistin im Auffinden von Vermissten ist. Doch nicht alle im Team sind davon begeistert...

Das Buch beginnt rasant und zieht den Leser sofort in seinen Bann. Es erzählt die Vorgeschichte von Mila und wie sie vom Team aufgenommen wird. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und treibt den Leser vorwärts. Die Länge der Kapitel ist angenehm.

Leider ist in diesem Buch von allem etwas zu viel vorhanden: das gejagte Monster veranstaltet eine Schnitzeljagd mit den Ermittlern, führt sie von einem Nebenmonster zum nächsten. Jeder im Ermittlerteam hat etwas zu verbergen. Mila wird von den Kollegen gemobbt, die Chefs hintergehen den Teamleiter... Ein einfacher Serienmörder mit einem starken Team auf den Fersen reicht offenbar nicht mehr. Damit schießt der Autor für meinen Geschmack jedoch deutlich über das Ziel hinaus. Auch werden die handelnden Personen nicht so eingehend dargestellt, dass man die jeweiligen Motive wirklich verstehen kann. Hierfür wäre bei der Länge des Buches jedoch ausreichend Spielraum gewesen.

Fazit: Weniger ist manchmal mehr. Die Anfangseuphorie über den scheinbar super Thriller verfliegt schnell und macht (erträglichem) Mittelmaß Platz. Um an die großen des Genres heranzureichen, braucht der Autor noch etwas Übung.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.04.2010
Das Buch der Lügen
Meltzer, Brad

Das Buch der Lügen


gut

Cal, ein Sozialarbeiter und ehemaliger Agent, stolpert bei seiner Arbeit über seinen Vater, mit dem er fast 20 Jahre keinen Kontakt hatte. Dieser soll eine geheime Ware transportieren: Das Buch der Lügen. In diesem Buch soll die Wahrheit über die Menschheit stehen. Und die Auflösung über die erste Mordwaffe der Geschichte geben: womit Kain Abel erschlug. Doch schon überschlagen sich die Ereignisse: Cals Vater wird angeschossen. Ebenfalls mit einer berühmten Mordwaffe: mit der Waffe wurde vor 70 Jahren der Vater des Erfinders von Superman erschossen. Bringt Superman die beiden auf die Spur des Täters?

Schon den Inhalt mit eigenen Worten wieder zu geben, gestaltet sich etwas wirr. Leider ist auch das Buch entsprechend anstrengend. Der Schreibstil des Autors ist zwar recht ansprechend, aber vielleicht hätte er aus der Story lieber ein Drehbuch machen sollen. Die Konstruktion, dass der Leser mit Cal und seinem Vater auf eine Art Schnitzeljagd durch die USA geschickt wird, ist doch reichlich konfus. Fast verliert man den Überbnlick, in welcher Situation sich die Helden, die Polizei, der Verbrecher und die wahren Hintermänner sich gerade befinden. Weniger wäre hier wohl mehr gewesen.

Gewöhnungsbedürftig ist auch die Zeitform des Romans. Die Perspektive der Helden wird aus Sicht von Cal in der Ich-Form und im Präsens geschrieben. Die anderen Perspektiven sind in der dritten Person und der Vergangenheitsform gehalten.
Auch finde ich, werden die Hintergründe der Personen viel zu wenig erklärt. Bei 440 Seiten Handlung wäre dafür eigentlich Platz gewesen.

Fazit: der Krimi ist verwirrend und fesselt mich nicht wirklich. Auch wenn die Hintergrundgeschichte vom ersten Superman-Comic wahr sein sollte, ist der Roman ziemlich konfus und überladen.