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Benutzername: 
Sabsisonne
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 64 Bewertungen
Bewertung vom 02.08.2022
Der Aufstieg - In eisiger Höhe wartet der Tod
McCulloch, Amy

Der Aufstieg - In eisiger Höhe wartet der Tod


ausgezeichnet

Cecily, die Heldin

Cecily wird auf eine Bergbesteigung eingeladen. Niemand anderer als der berühmte Charles Mc Veigh, der innerhalb eines Jahres alle Achttausender ohne Sauerstoff bestiegen haben will, lädt sie ein, den letzten Berg mit ihm und seinem Team zu erklimmen. Anschließend will er ihr ein Interview geben, das sie die Karriereleiter nach oben pushen würde.
Nachdem sie an anderen Gipfeln gescheitert ist, stellt Cecily ihr Können immer wieder in Frage. Aber auch die vielen Todesfälle auf der Tour verunsichern sie immer mehr. Wird sie ihr Ziel erreichen?

Dafür, dass es Cecilys erster Achttausender ist, sie einige schreckliche Erlebnisse im Hinterkopf hat und die Umstände nicht optimal sind, wächst sie doch sehr über sich hinaus. Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt.

Die Geschichte ist gut erzählt und auch für Nicht-Bergsteiger interessant. Von Anfang an spürt die Leserin eine unterschwellige Spannung, die kurz vor dem Ende ihren Höhepunkt erreicht. Bis dahin kann frau miträtseln, ob der angeschlagene Bergführer Doug, der schwerreiche Zak, die toughe Influencerin Elise, der angeberische Grant oder doch der heldenhafte Charles für die Todesfälle verantwortlich ist. Wer schlägt sein Zelt immer nah an den Camps auf? Wer pfeift die immerselbe Tonfolge?

Ein wirklich spannender Thriller, den ich gern in der Sommerwärme gelesen und mich zu jeder Zeit gut unterhalten gefühlt habe.

Bewertung vom 11.07.2022
Im Feuer / Lilly Hed Bd.1
Ericson, Pernilla

Im Feuer / Lilly Hed Bd.1


sehr gut

Trockenheit-Feuer-Mord
Die große Hitze des Sommers und die daraus resultierende Trockenheit ist schon Realität. Von einem Verbot von Rasensprengern sind wir nicht weit entfernt. Daher sind die Gegebenheiten in Pernilla Ericsons Krimi keine Utopie.

Lilly Hed flieht vor einer toxischen Beziehung in die Provinz und arbeitet als eigentlich erfolgreiche Ermittler:in wieder im Streifendienst. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Katja, die ihr schnell zu einer guten Freundin wird, fährt sie im Streifenwagen durch Nynäshamn.
Dem Feuerwehrchef Jesper ist bei einem Wohnhausbrand mit Leiche etwas aufgefallen, womit er sich an Lilly wendet. Diese beginnt mit den Ermittlungen, die aber nicht verhindern, dass es zu weiteren Bränden mit Todesopfern kommt.

Die Geschichte ist prima zu lesen, flüssig und interessant geschrieben. Die Leser:in erfährt viel über Lilly Hed, ihren Werdegang, ihre Ängste und ihre Gedanken.
Ich freue mich schon auf den nächsten Teil, in dem es dann stürmisch wird, der leider erst im Herbst 23 erscheint.

Bewertung vom 12.06.2022
Das Haus der stummen Toten
Sten, Camilla

Das Haus der stummen Toten


sehr gut

Psychothriller
Die Geschichte startet etwas behäbig, nimmt aber schnell Fahrt auf. Eleonora findet ihre Großmutter, die sie auch aufgezogen hat, sterbend in ihrer Wohnung. Die Person, die Vivianne getötet hat, begegnet ihr noch. Da sie aber an Gesichtsblindheit leidet, kann sie die Mörder:in nicht identifizieren. Nach einer längeren psychologischen Behandlung wird Eleonora nach Solhöga gebeten. Das Anwesen, welches lange im Besitz der Familie ihres Großvaters war, gehört zur Erbmasse.
Dort ereignen sich in Anwesenheit eines vermeintlichen Notars, ihrer Tante Veronika und ihres Freundes Sebastian schreckliche Dinge.
In Rückblenden erzählt das ehemalige Hausmädchen, das gleichzeitig Viviannes Cousine war, von den vergangenen Ereignissen.

Die Leserin hat schnell eine Vorstellung von dem Ausgang der Geschichte. Der Weg dahin bleibt trotzdem spannend und birgt auch einige Überraschungen.
Auch wenn am Ende viele Fragen offen bleiben, ist der Autorin hier ein psychologisch gut angelegter Krimi gelungen. Der abgelegene Ort und das unwirtliche Wetter tragen ihren Teil dazu bei. Ich fühlte mich gut unterhalten.

Bewertung vom 17.05.2022
Fast ein Idyll
Falk, Susanne

Fast ein Idyll


weniger gut

keine Empfehlung
Das Buch ist äußerlich sehr schön. Es hat ein gutes Format, ist gebunden und verfügt über ein Lesezeichenband. Damit wäre das Positive gesagt.

Das Bild auf dem Schutzumschlag konnte mich nicht begeistern, aber die Haptik war einwandfrei.

Viele kurze Geschichten aus unterschiedlichen Epochen erzählen ausgedachte Episoden aus dem Leben von bekannten Menschen. Das ist manchmal absurd, manchmal traurig und manchmal auch fast ehrabschneidend. Ich konnte mich an keiner der Geschichten wirklich erfreuen und frage mich, was sich die Autorin dabei gedacht haben mag.

Grundsätzlich gut erzählt ist nicht nicht Sprache sondern der Inhalt das Problem.

Wer also Freude an absurden Geschichten hat und sich dadurch gut unterhalten fühlt, sollte in dieses Büchlein hineinschauen. Allen anderen rate ich, lieber ein gutes Buch zu lesen!

Bewertung vom 05.05.2022
Tiefes, dunkles Blau
Kobler, Seraina

Tiefes, dunkles Blau


sehr gut

aktuell und behäbig

Das Cover hat mich schon angezogen, der Klappentext auch; die ersten Seiten habe ich verschlungen. Ich habe Rosa kennengelernt und sie sofort gemocht. Ihre Kenntnisse zu Kräutern, ihre leidenschaftliche Kochkunst, ihre Lebenslust und ihre Art mit anderen Menschen umzugehen, haben mich abgeholt.
Auch das Thema Genschere ist aktuell und spannend und eignet sich gut für einen Krimi.
Aber jetzt wird es problematisch. Die Autorin verfängt sich hier in biologisch-chemischen Schilderungen und im Firmengeflecht eines Biotech Unternehmens. Das macht die Geschichte etwas zäh.
Zwischendurch darf die Leserin Rosa immer wieder durch das wunderschöne Zürich begleiten. Ich kann in die Atmosphäre dieser einzigartigen Stadt eintauchen, die warmen Sommernächte geradezu fühlen. Das kann die Autorin hervorragend und das macht dann auch den eigentlichen Reiz des Buches aus.

Deshalb werde ich der Autorin auch eine zweite Chance geben. Mal schauen, ob Zürich im Winter genauso schön und fühlbar ist wie im Sommer.

Bewertung vom 16.04.2022
In einer stillen Bucht / Capri-Krimi Bd.3
Ventura, Luca

In einer stillen Bucht / Capri-Krimi Bd.3


weniger gut

hat mich nicht gepackt

Das Cover fand ich sofort ansprechend und auch der Klappentext versprach einen spannenden Lokalkrimi.
Für mich war es das erste Buch der Reihe; es lässt mich enttäuscht zurück.
Die Handlung (Leiterin des Konservatoriums von Neapel wird tot in einem Koffer aufgefunden) schleppt sich eher dahin. Dabei sind die Familiengeschichten von Enrico Rizzi dem Inselpolizisten gar nicht störend. Eher die genauen Wegbeschreibungen mit allen Straßennamen wirken etwas überambitioniert. Und auch die Ortswechsel zwischen Capri, Neapel und Procida täuschen über die Entfernungen.

Dagegen würde mich die Vergangenheit von Antonia Cirillo, der Mitarbeiterin von Rizzi, sehr interessieren. Selbst Rizzi weiß nur, dass sie strafversetzt wurde. Die genauen Umstände erfährt die Leserin nicht. Zum Ende gibt es ein Treffen mit einem ehemaligen Kollegen, dass aber auch keine wirkliche Aufklärung bringt.
Tja, das war für mich das eigentlich spannende an diesem Krimi.

Bewertung vom 30.03.2022
Todesfall / Agnes Tveit Bd.1
Fuglehaug, Randi

Todesfall / Agnes Tveit Bd.1


gut

Mäßig
Ich habe mich nach dem Blick aufs Cover sofort für das Buch interessiert. Laut Klappentext soll eine Journalistin im Todesfall einer Fallschirmspringerin ermitteln. Ich hatte hier sofort Annika Benktzon von Liza Marklund im Kopf und wurde enttäuscht.
Agnes Tveit soll Starreporterin in Oslo gewesen sein, kommt mit ihrem Lebensgefährten in ihre Geburtsstadt Voss und arbeitet dort bei einer Lokalzeitung. Als Grund für den Umzug wird ein Kinderwunsch genannt, so ganz schlüssig ist das allerdings nicht. Wie auch Agnes Verhalten für mich eher sprunghaft, manchmal nervig und oft nicht nachvollziehbar ist. Genauso wirr ist ihre Recherche.
Insgesamt handelt das Buch eher von Agnes, ihrem Seelenleben, ihrer Vergangenheit und ihrer Gegenwart. Die anderen Personen bleiben eher blass. Nicht mal ihr bester Freund, der sie als Polizist mit Informationen unterstützt, wird der Leser:in näher gebracht.

Diesem Roman, der nur nebenbei auch ein Krimi ist, fehlt es an Atmosphäre und Spannung.

Bewertung vom 16.03.2022
Gezeitenmord / Teit und Lehmann ermitteln Bd.1
Jürgensen, Dennis

Gezeitenmord / Teit und Lehmann ermitteln Bd.1


sehr gut

Interessante Ermittler
Das Cover lädt schon an die Nordsee ein und auch der Titel ist hervorragend gewählt. Denn es handelt sich erstmal um genau das: einen Gezeitenmord. Und da dieser genau an der deutsch-dänischen Grenze verübt wurde, findet sich ein interessantes Ermittlerteam zusammen. Der eine Teil ist die toughe Lykke Teit aus Kopenhagen, die den Toten kannte und schon länger auf einen eigenen Fall gewartet hat. Der andere ist Rudi Lehmann aus Flensburg, verheiratet, gute 60 Jahre alt und mit dem polizeieigenen Wohnmobil unterwegs. Die beiden ergänzen sich gut, finden schnell Vertrauen zueinander und erzählen sich gegenseitig ihre schrecklichen Geheimnisse.
Fast nebenbei ermitteln sie sehr zielstrebig in dem Mordfall, der nicht der einzige bleibt. Gleichzeitig wird ein Junge vermisst und der zurückliegende Vermisstenfall eines kleinen Mädchens aufgerollt und miteinbezogen.

Die Spannung des Falls ist eher unterschwellig. Landschaft und Stimmungen sind durchweg gut beschrieben, sodass sich die Leser:in gut einfühlen kann.
Insgesamt ein flüssig und gut geschriebener Lokalkrimi, der viel Zeit lässt, die neuen Ermittler kennenzulernen. Allerdings hoffe ich doch, dass Rudis schwerster Fall noch aufgeklärt wird und sich am Ende anders darstellt als angenommen.
Ich freue mich auf folgende Teile.

Bewertung vom 18.02.2022
Braves Kind (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Braves Kind (Thriller)


gut

brutal und rasant
Es geht mal wieder um Kindesmissbrauch. Ein Thema was ich eher meide. Aber die Handlung hat eher mit den Tätern als mit den Opfern zu tun. Hier werden die Kinder gerächt, indem die Täter zu Folteropfern werden.
Die Ermittlerin Sina und ihr Kollege Eric befassen sich mit dem Fall, der bis in die politischen Kreise führt.
Die Handlung ist sehr rasant, erreicht schnell ein hohes Spannungslevel, das über die ganze Länge aufrechterhalten wird. Von den beiden Ermittlern wird schnell ein gutes Bild gezeichnet; speziell von Sina erfahren wir viel über ihre Lebensumstände. Dass sie sich trotz der Familie immer wieder in Gefahr begibt und meist in letzter Sekunde von Kollegen gerettet wird, ist in dieser Erzählung Programm.
Die Auflösung ist am Ende nicht wirklich überraschend, wenn die Hinweise richtig gedeutet werden.
Wer kein Problem mit Brutalität hat und mal kurz in die Unterwelt abtauchen will, ist hier gut unterhalten. Für mich allenfalls ein „Zwischendurch“ ohne den Wunsch auf Wiederholungen.

Bewertung vom 10.02.2022
Ein Grab für zwei
Holt, Anne

Ein Grab für zwei


ausgezeichnet

Neue Reihe mit interessanter Protagonistin
Anfangs fand ich Selma Falck nicht wirklich sympathisch. Das änderte sich aber im Laufe der Erzählung. Nicht zuletzt durch ihre Freundschaft zu Einar („mein bester Freund“), den sie einmal als Rechtsanwältin vertreten hat. Mittlerweile ist er obdachlos und hilft ihr immer wieder bei ihren Ermittlungen. Die ziehen sich etwas, machen einige Umwege, führen am Ende aber zum Ziel.
Etwas verwirrend sind die verschiedenen Handlungsstränge, die sich aber als versierte Krimileserin/-hörerin schnell gut einordnen lassen.
Die Protagonisten werden ausreichend charakterisiert, das Geschehen fliest eher langsam vor sich hin, als dass es spannend ist. Aber das ist für Anne Holt nicht ungewöhnlich. Will heißen: wer sie kennt, weiß auch, was zu erwarten ist.

Mit der Sprecherin musste ich erst warm werden. Sie spricht eher leise, sodass ein Hören bei lauten Nebengeräuschen kaum möglich ist. Aber sie passt genau zu der Geschichte: nicht überschwänglich, genau auf den Punkt.

Ich freue mich jedenfalls auf weitere Teile dieser neuen Reihe und auf die weitere Entwicklung von Selma Falck.