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Benutzername: 
Sandra W.
Wohnort: 
Rheinland-Pfalz

Bewertungen

Insgesamt 70 Bewertungen
Bewertung vom 24.04.2016
Vampire Cocktail

Vampire Cocktail


ausgezeichnet

Wieder einmal eine wunderbare Geschichtensammlung aus dem Art Skript Phantastik Verlag und sogar die allererste Anthologie, die veröffentlicht wurde !
In „Vampire Cocktail“ handelt es sich um Kurzgeschichten rund ums Thema Vampire – wie der Titel schon erahnen lässt.
Auch wenn es nicht der Hauptinhalt der Stories ist, sind doch in jeder Geschichte Cocktails oder andere Getränke mit im Spiel und Bars oder ähnliche Lokalitäten einer der Hauptspielorte.

Manche Vampirmythen werden bestätigt, manche wiederlegt, neue kommen hinzu, und die unterschiedlichsten Situationen werden dargestellt, und zwar in den meisten Fällen aus Sicht des Vampirs bzw. der Vampirin, so dass diese regelrecht sympathisch werden, trotz der unangenehmen Nahrungsgrundlage 
Wie immer gilt, liebe Autoren – jede Geschichte zu rezensieren würde den Rahmen meiner Rezension sprengen, aber es gab auch hier wieder einige Geschichten, die mir besonders gut gefallen haben, und die ich deswegen noch besonders hervorheben möchte, auch wenn mir alles gut gefallen hat.
Sehr beeindruckt hat mich zum Beispiel „Garvamore, der beste Single Malt der Welt“ von Nina Sträter. An einem Ort, der angeblich verflucht sein soll, weil dort vor langer Zeit ein Vampir gelyncht wurde, stand einmal eine Destillerie. Diese gab, vom Fluch verfolgt, bald auf. Und nun sind einige 1000 Flaschen des damals abgefüllten Whisky aufgetaucht – und der Verkaufsstart wird nun einer illustren Gesellschaft von Reichen und Reportern in einem besonderen Verkostungsevent verkündet. Der Event verläuft für die 2 Reporter, aus deren Sicht die Story spielt, nicht ganz so wie erwartet.
Sehr spannend geschrieben und mit vielen kleinen humoristischen Elementen schön ausgeschmückt.
Auch als positiv aus dem Rahmen fallend empfunden habe ich „Pisco Sour, Pishtaco Sour“ von Sabrina Zelezny – weil diese kleine Geschichte sich nicht nur um Vampire, sondern auch noch andere mystische Gestalten dreht, in einer urtümlichen Umgebung spielt und trotz der Kürze der 16 Seiten doch sehr viel Atmosphäre aufbaut und unerwartete Wendungen nimmt.
Ebenso bietet „Spielhölle“ von Olaf Lahayne eine Abwechslung zu den üblichen Blut trinkenden Übeltätern, denn hier hat der Unsterbliche eine Gabe, die er – ganz ohne Blut zu trinken – weitergeben kann.
Als letztes hervorheben möchte ich hier auch noch „der perfekte Cocktail“ von Jana Oltersdorff – eine gelungene Verknüpfung der Möglichkeiten der modernen Welt mit der jahrtausendealten Tradition des Bluttrinkens und ein findiger vampirischer Barbesitzer, der die Lebensmittelkontrolleurin optimal einzusetzen weiß…;-) Eine Zapfstation an den Blutspender zu hängen, auf die Idee muss man auch erst einmal kommen.
Generell ist auffallend in diesen Geschichten, dass des Öfteren die Autoren Gnade vor Klischee haben ergehen lassen und einige der Vampire doch in der Lage sind, ihre Opfer lebend und bei guter Gesundheit zu hinterlassen, immerhin !
Wie schon gesagt kann ich hier leider nicht jede Geschichte im Detail ansprechen – ich kann jedoch nur allen Autoren, die hier ausgewählt wurden, mein Lob aussprechen : Generell ist es, könnte ich mir vorstellen, nie leicht, auf so wenig Seiten eine vollständige Geschichte zu entwickeln, die trotz der Kürze nicht abgeschnitten und oberflächlich daherkommt, sondern Tiefe besitzt und Spannung sowie Stimmung erzeugt. Das haben hier eindeutig alle geschafft.
Und ganz nebenbei bekommt man beim Lesen wirklich Lust, auf den einen oder anderen Cocktail – vor allem den Pisco Sour muss ich glaube ich wirklich mal selbst probieren, die Beschreibungen in den Geschichten machen manchmal echt Durst 
Für alle, die es nach dem Lesen gar nicht mehr aushalten, enthält das Büchlein am Ende noch das vollständige Rezept für eine perfekte Bloody Mary, eine Kurzvorstellung aller Autoren inklusive deren Homepages, so dass man sich bei denen, die einem besonders gefallen, auch direkt nach weiteren Werken erkundigen kann.

Bewertung vom 23.04.2016
Der geheimnisvolle Bannfluch / Die Eichenwaldsaga Bd.1
Nimrod, Edgar E.

Der geheimnisvolle Bannfluch / Die Eichenwaldsaga Bd.1


ausgezeichnet

Wir sind n Deutschland, und zwar mitten im Hartwald – aber in einer geheimen Welt, dem Eichenwald, der nur durch einen geheimen, sehr versteckten Zugang zu erreichen ist. Hier lebt das Volk der Eichnoks in seinem Dorf.
Allerdings gibt es im Eichenwald einen verbotenen Ort, die „dunkle Ruine“ – ein uralter Bannfluch verbietet den Eichnoks, die Grenze zu diesem Waldgebiet zu überschreiten.

Die Eichnoks sind etwa 10-15 cm große menschenähnliche Wesen, die in einer alteingesessenen Dorfgemeinschaft im Eichenwald leben.
Unter anderem auch die Jugendlichen Gnork und Arun, wobei Arun ein Außenseiter ist – weil er ein Findelkind ist und anders aussieht als die anderen Eichnoks.
Die meisten Menschen der Dorfgemeinschaft sind gutmütige Wesen – bis auf den selbstsüchtigen Großbürger Rogat, der nichts lieber möchte, als sich endlich für die ganzen erduldeten Demütigungen durch die beiden Jugendlichen zu rächen.
Mit seinem besten Freund Gnork lebt Arun bei dessen Oma und die beiden beglücken die Dorfgemeinschaft mit allerlei Streichen. Als sie es eines Tages etwas übertreiben und unwissentlich die Versorgung der ganzen Gemeinschaft gefährden.
Als sie zur Strafe bei der alten Kräuterweisen Grima Strafarbeit leisten müssen, überschlagen sich auf einmal die Ereignisse.
Beide werden durch eine Wiederholung des Streichs, der zur Strafarbeit geführt hat, auf Zeit aus dem Dorf verbannt. Das kommt der weisen Grima sogar gelegen – denn sie will das Geheimnis des Bannfluchs, dessen Ursache niemand mehr kennt, endlich ergünden.
Und so begeben sich die drei auf die abenteuerliche Reise. Dabei werden sie von merkwürdigen Träumen begleitet. Arun entdeckt an sich immer neue erstaunliche Fähigkeiten und die drei Reisenden müssen so manche Gefahr auf ihrem Weg meistern – wilde Tiere, unüberwindbare Hindernisse, heimliche Verfolger und natürlich die Erforschung der Ursprünge des Bannfluchs.

Als ich das Buch zur Hand genommen habe, fand ich schon den Titel und die ganze Aufmachung sehr ansprechend und hatte sofort Lust, mit Lesen zu beginnen. Endlich mal wieder ein schöner Fantasyroman für jedes Alter, nachdem ich in letzter Zeit eher düstere Romane „konsumiert“ habe.
Am Anfang fühlte ich mich doch ein wenig an die Schlümpfe oder an Hobbits erinnert, vor allem dadurch, dass der Autor die Leser im Prolog direkt anspricht. Ihr werdet sehen, nach der Lektüre ertappt ihr Euch auch dabei, zwischen den Wurzeln des nächsten Baumes nach geheimen Durchgängen in den Eichenwald zu spähen ! Die Parallelen geben sich aber sehr schnell wieder. Die Faszination eines im Geheimen lebenden Minivolks stirbt eben nie aus und kann jede neue Generation wieder mit einer neuen Idee begeistern.
Die Verbindung mit unserer „echten“ Menschenwelt stellt zu Beginn der Lektüre gleich eine ganz besondere Beziehung zum Buch her, ganz anders, als wenn man von Anfang an keinen realen Bezug zur Geschichte hätte.
Die Geschichte ist sehr einfach zu verdauen und daher etwas für jedes Alter – hat jedoch auch genügend Komplexität, um auch ältere Leser wie mich ( 37 ) noch in ihren Bann zu ziehen. Die Beschreibungen der Hauptpersonen konzentrieren sich auf die charakterliche Darstellung und Entwicklung und nicht so sehr auf das Äußere. Das bewirkt, dass man sehr schnell die Guten und die Bösen sortieren kann und seine Sympathien und Antipathien entwickelt – das wirkt am Anfang sehr „schwarz/weiß“ , was sich jedoch mit der weiteren Entwicklung wieder etwas verändert, ich will hier nicht zu viel verraten.
Das Buch lässt sich in einem Rutsch lesen, macht Lust auf mehr und endet auch sehr offen, so dass man einfach nur gespannt sein kann darauf, wie es weitergeht.
Da bleibt mir nur zu sagen, eine sehr schöne Lektüre für ein verregnetes ( oder auch sonniges ) Wochenende wie dieses, gut verdaulich, aber nicht oberflächlich, ich werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen !

Bewertung vom 12.04.2016
Lily Frost
Weetman, Nova

Lily Frost


sehr gut

Darum gehts:

Lily ist 15 und führt eigentlich ein typisches Teenager Leben. Leider kommt dieses ein ein leichtes Chaos da ihr Vater keinen Job findet und ihre Eltern deswegen sich nicht mehr das Haus in dem sie wohnen leisten können. Lily gefällt das gar nicht denn sie muss ihre gewohnte Umgebung, ihre Schule und vorallem ihre beste Freundin Ruby verlassen.
Kaum im neuen Zuhause passieren seltsame Dinge.
Lily kommt dahinter das in diesem Haus ein Mädchen verschwunden ist, sie merkt das jemand bei ihr ist den sie aber nicht sehen kann...was ist in diesem Haus passiert? Wäre sie doch bloß nie hier eingezogen....

-Wenn du nicht bereit bist, Dinge zu finden, die du nicht finden willst, darfst du nicht suchen gehen.- [Seite 40]

Mir persönlich hat das Buch ganz gut gefallen, einige Dinge allerdings blieben für mich etwas ungeklärt. Auch hätte ich es gut gefunden wäre vielleicht mal aus der Sicht des verschwundenen Mädchens erzählt worden, so hätte man einiges etwas besser erklären können.
Zu Lily...ja was soll man da sagen, ein typisches Teenager Verhalten legt die junge Dame an den Tag.
Tätsächlich auch etwas zu verstehen denn, wer wird schon gerne aus seiner gewohnten Umgebung herausgerissen um in ein grusel Haus zu ziehen? Zudem muss sie ihre beste Freundin zurücklassen, was auch nicht gerade einfach ist in diesem Alter.
Allerdings hat sie mich auch an einigen Stellen an den Rand des Wahnsinns getrieben da sie doch extrem Zickig und bockig wirkt. Gerade ihrer Mutter gegenüber. Auch als sie in ihrere neuen Schule gleich eine Masse an Schülern gegen sich aufbringt...fragte ich mich nur...was läuft da schief bei diesem Mädchen?!

Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil, so dass man das Buch gut durchlesen kann.
An einigen Stellen bekam ich wirklich Gänsehaut und es gruselte mich.

Fazit:

Lesen lohnt sich trotz einiger Teenie Allüren der Hauptprotagonistin.

Bewertung vom 07.04.2016
Arya & Finn - Im Sonnenlicht
Rosenbecker, Lisa

Arya & Finn - Im Sonnenlicht


ausgezeichnet

Rezension zu „Arya und Finn – Im Sonnenlicht“ von Lisa Rosenbecker
Darum geht es :
Einige wenige Menschen besitzen eine von den Göttern gegebene Gabe. Was diese Gabe ist, lernen die Menschen erst im Verlauf Ihrer Jugend, meist wenn Sie sie zufällig das erste Mal anwenden.
Einer dieser seltenen Menschen ist Arya. Sie lebt im Schloss des Königs und soll später einmal Leibwächterin der zukünftigen Prinzessin werden.
Das alles klingt nach einem tollen Leben – doch Arya hasst ihre grausame Gabe und erzählt niemandem, worin ihre Gabe besteht.
Elena, die heimliche Prinzessin, ist gleichzeitig Aryas beste Freundin, und nicht einmal Sie weiß Bescheid. Doch Elena plagen andere Sorgen : Behütet und als Geheimnis lebt Sie unerkannt auf der Burg und kaum jemand weiß, wer sie ist. Daher beschließt Sie eines Tages, Reißaus zu nehmen, da Sie die Welt und die Menschen kennenlernen möchte, die sie später einmal regiert.
Da Arya nicht mitzieht, trickst Elena sie kurzerhand aus, und die beiden finden sich auf einer mehrwöchigen Reise Richtung Letilis, der Stadt am See, zum großen Lichterfest wieder. Ihrer Führer sind das Trio Finn, Bero und der Junge Ilias, die Elena als Schutz für die Reise aufgetrieben und bezahlt hat.
Auf der Reise müssen die Sechs allerdings einige Abenteuer bestehen und es scheint so, als ob es jemand ganz speziell auf sie abgesehen hat. Aber warum ?
So geht es darum, dass Elena die Welt kennenlernt, Arya mit Ihrer Gabe zurechtkommen muss, und dann ist da noch Finn, der sich ein bisschen in Arya verliebt hat – aber keine Ahnung ist, mit wem er da eigentlich unterwegs ist…

Zum Buch
Ich rede normalerweise nicht so viel über Cover. Aber ist dieses Coverbild nicht einfach wunderschön ? Ich habe selten ein so wundervoll gestaltetes Titelbild gesehen.
Wie alles, was ich bisher aus der Drachenmond-Schmiede gelesen habe, kann man sich auch hier wieder auf ein wundervolles hochwertiges Buch freuen – sowohl optisch als auch inhaltlich. Die Geschichte ist toll geschrieben, mit lebendig beschriebenen und sympathischen Protagonisten und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung „Ilias & May“.
Das Buch hat ein bisschen was von einem klassischen Märchen – Ein Königreich, ein König und seine Tochter, der Bösewicht der den König vom Thron stoßen will und eifersüchtig ist… aber das macht gar nichts, denn ich LIEBE solche Geschichten 
Und das Buch kommt sogar ganz ohne fantastische Wesen aus. Ein bisschen Magie ist durch die verschiedenen geheimnisvollen „Gaben“ der Menschen ja trotzdem im Spiel 
Die Zusammenhänge zwischen den Personen und Ihrer Vergangenheit werden in diesem Buch übrigens finde ich sehr gut entwickelt und im Laufe der Geschichte aufgedeckt und zusammengeführt, so dass sich auch der ganze Handlungsverlauf insgesamt sehr harmonisch darstellt, was mir in vielen anderen Romanen oft fehlt oder sehr chaotisch passiert.
Was soll ich sagen, der Inhalt spricht ja schon für sich – ein wunderbarer Fantasyroman mit einer weiblichen Heldin und Happy End, was will man mehr !
Also auf jeden Fall lesen, es lohnt sich wie immer.

Bewertung vom 04.04.2016
Willkommen in Night Vale
Fink, Joseph;Cranor, Jeffrey

Willkommen in Night Vale


ausgezeichnet

Der Inhalt:


Night Vale ist eine kleine Stadt im südwesten Amerikas, aber keine normale Stadt.
Aliens, Geister und Engel treiben sich in dieser skurrilen Stadt herum, Verschwörungstheorien und merkwüdige Phänomene gehören hier zum täglichen Leben dazu.

Die ewig 19 jährige Jackie ist Besitzerin eines Pfandhauses in Night Vale.
Ihr Tagesablauf ist jeden Tag gleich uns besteht aus aufstehen, arbeiten, Radio hören und schlafen.
Durch einen seltsamen Vorfall in dem Pfandhaus ändert sich allerdings Jackies komplettes Leben.
Ein mysteriöser Mann kommt eines Tages zu ihr und drückt ihr einen Zettel mit der Aufschrift "King City" in die Hand.
Was ist King City, warum bleibt dieser Zettel mit dieser Aufschrift an Ihrer Hand kleben? Warum kann Sie sich an nichts in ihrer Kindheit erinnern..und vorallem..warum erinnert sie sich nicht mehr an den Mann der ihr diesen Zettel gegeben hat?

Diane ist die Mutter des 15 jährigen Josh, der sich wenn er möchte in verschiedene Dinge verwandeln kann. Mal ist er eine Tischlampe, mal eine Libelle. Sie leben ein eigentlich ganz normales Leben, bis Josh mit dem Wunsch kommt das er gerne seinen Vater kennenlernen möchte.

Auf dem Weg den Jackie geht um mehr über diesen Mann zu erfahren lernt sie Diane kennen und beide machen sich auf die Suche nach dem mysteriösen Mann...Josh´s Vater und King City!


Meine Meinung:

Jackie ist mir sehr ans Herz gewachsen, sie wollte einfach nicht älter werden und kommt als sehr positiver Mensch rüber und lässt ihrem inneren Kind freien lauf.
Diane ist eine sehr starke Persönlichkeit, die glaube für ihr Kind alles tun würde, klar kommt es an einigen Stellen zu eskallationen, was aber sicher auch an der Pupertät von Josh liegen mag.

Die Beziehung zwischen Diane und Jackie ist Anfangs doch etwas kühl, wird aber mit der Zeit und vor allem durch die ganzen Abenteuer die sie zusammen erleben eine kleine Freundschaft.


Was soll man über dieses Buch sagen...es ist herrlich suspekt und absolut nicht langweilig.
Es gab oft Momente in denen ich dachte: WAS zur Hölle!?!
Es gibt wirklich soviel seltsames, aber genau das macht dieses Buch glaube ich gerade aus. Die Schreibweise mochte ich auch sehr gerne da es sich sehr schnell wegliest. Keine unnötigen Beschreibungen, die ein Buch schonmal recht zäh machen können, keine langweiligen Kapitel die einem die Nerven rauben können..rein gar nichts.
Wer skurriles mag wird Night Vale LIEBEN!

Bewertung vom 04.04.2016
Getrickst / Die Chronik des Eisernen Druiden Bd.4
Hearne, Kevin

Getrickst / Die Chronik des Eisernen Druiden Bd.4


ausgezeichnet

Heute rezensiere ich für Euch „Getrickst“ von Kevin Hearne – der 4. Band aus „der Chronik des eisernen Druiden“, die von der Hobbit Presse im Klett-Cotta Verlag veröffentlicht wird.
Da ich die anderen 3 Teile schon vor längerer Zeit gelesen habe und dazu noch keine Rezensionen vorliegen, erstmal allgemein worum es geht :
Der Druide Atticus ist rund 2000 Jahre alt. Er lebt in Nordamerika und gibt sich den Anstrich eines ganz normalen modernen jungen Mannes, der eine sehr interessante Buchhandlung betreibt.
Er ist der letzte lebende Druide. Sein bester Freund ist sein Hund Oberon, mit dem er sich über Gedanken verständigen kann. Atticus besitzt als Druide sehr viele erstaunliche Fähigkeiten, unter anderen kann er mit Elementargeistern sprechen, besitzt ein mächtiges Feenschwert, kann seine Gestalt wandeln, heilen und vieles mehr.
Das wunderbare an der Reihe „die Chronik des eisernen Druiden“ ist der krasse Gegensatz zwischen der modernen Welt und den mythologischen Gestalten, die uns immer wieder begegnen – Vampire, Hexen, massenweise Gottheiten aus allen möglichen Religionen und Zeitaltern laufen umher und Atticus gerät von einer misslichen Lage in die andere.
Gepaart sind die Romane mit einem herrlichen pufftrockenen Humor der Protagonisten und anderen Elementen, die das ganze zu einer Komödie, aber dennoch mit ernsthaftem Anstrich machen – albern ist die Reihe keinesfalls, wenn ich das so sagen darf, handelt es sich um einen sehr niveauvollen Humor, der hier vorherrscht.
Im 4. Teil „Getrickst“ hat Atticus gerade mit seinen Vampir- und Werwolf-Freunden aufgrund eines Konflikts mit dem Gott Thor den nordischen Götterhimmel ziemlich auf den Kopf gestellt und musste seinen eigenen Tod vortäuschen.
Sein Freund Coyote, einer der ersten Menschen, hat ihm dabei geholfen – für eine kleine Gegenleistung : Atticus muss im mexikanischen Ödland irgendwie eine Goldmine hinstellen und es schaffen, dass das dort stehende Kohlebergwerk still steht.
Zusammen mit seiner neuen Schülerin Granuaile geht er das Unternehmen an – allerdings hat ihm Coyote ein paar Kleinigkeiten verschwiegen, zum Beispiel dass der Standort für die Goldmine absolut keine Erfolgsaussichten bietet, auf natürlichem Wege Gold zu finden, und auch dass ganz in der Nähe der geplanten Mine zwei Skinwalker leben, äußerst bösartige magische Wesen, die es nach einem kleinen Zwischenfall zwischen Atticus und der Todesgöttin Hel speziell auf Atticus als nächsten auf ihrem Speiseplan abgesehen haben.
Atticus scheint außerdem von gleich mehreren seiner Freunde verraten und verlassen, und wir erfahren nun auch endlich mehr über Atticus Vergangenheit, wenn auch bei Weitem nicht alles.
Ob „Getrickst“ der letzte Band der Reihe ist, steht derzeit leider wohl noch nicht ganz klar fest – das Buch ist zwar vom engeren Inhalt her abgeschlossen, aber die gesamte Story bietet durchaus noch massenhaft Potential für Folgebände, die es hoffentlich noch geben wird.
Diese Reihe ist in der Kombination der Inhalte derart außergewöhnlich, dass sie auch bei Lesern wie mir, die wirklich jeden Monat 10-15 Bücher lesen, im Gedächtnis sehr positiv haften bleibt, ich kann es also nur jedem empfehlen, der einen Hang zum Skurrilen hat !
Übrigens bietet die Hobbit Presse generell eine Menge guten Lesestoff – Schwerpunkt ist Tolkien-Literatur ( wie der Name schon verrät ), aber es gibt wirklich sehr viele andere ebenfalls Top-Fantasyreihen, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Bewertung vom 30.03.2016
Tränenpfad / Everflame Bd.2
Angelini, Josephine

Tränenpfad / Everflame Bd.2


ausgezeichnet

Rezension zu „Everflame – Tränenpfad“ ( Band 2 ) von Josephine Angelini

Inhalt :
Lily ist wieder zurück in Ihrer Welt und hat Rowan mitgenommen. Da Lily 3 Monate verschwunden war, ist das FBI auf sie aufmerksam geworden und bedrängt ihre Familie und Freunde.
Während Lily versucht, zur Normalität zurückzukehren, und ihre Wunden zu heilen, spricht sie im Geist immer wieder mit Lillian und erlebt deren Erinnerungen nach.
Wider Willen versteht sie einen Teil von Lillians Handlungen aufgrund dieser Erlebnisse, und ihr wird klar : Auch in dieser Welt braucht sie einen Zirkel, der sie beschützt und ihr hilft, da auch ihre Welt bedroht ist.
Doch leider geraten die Dinge aus dem Ruder, und Lily ist gezwungen, erneut in Rowans Welt zu wechseln, um die Zukunft zu verhindern, vor der sie sich fürchtet. Rowan und ihren Zirkel nimmt sie mit sich.
In Lillians Dimension wird ihr klar : Sie zieht in den Kampf – aber gegen wen ? Wer gut und wer böse ist, wird durch die Informationen, die sie in ihren Traumgesprächen mit Lillian bekommt, immer unklarer.
Und dann sind da noch die Wirker, die die Außenländer bedrohen. Etwas an Ihnen ist seltsam. Lillian beschäftigt sich immer mehr mit den Wirkern und erzielt bei ihren Untersuchungen erstaunliche Kenntnisse.
Statt wie geplant gegen Lillian vorzugehen, findet sie sich auf einmal mit ihren engsten Unterstützung in der Wildnis wieder, um die Wirker zu bekämpfen. Doch auch das läuft nicht wie geplant…

Das Buch
Wie schon der erste Band „Everflame-Feuerprobe“ ist auch der zweite Band ruckzuck weggelesen. Ich habe sehr schnell wieder in die Handlung gefunden, obwohl es schon ein bisschen her ist, dass ich den ersten Band gelesen habe.
Was an Everflame so faszinierend ist und die Reihe von anderen abhebt : Es ist nicht einfach nur ein Hexenmärchen. Die Verknüpfung zwischen den Dimensionen und die in der eigentlich eher mittelalterlich anmutenden Welt von Rowan und Lilliian herrschenden Gegensätze zwischen wildem Westen und High Tech oder auch alter Magie und Wissenschaft finde ich extrem spannend.
Sowohl Pferde als auch Elektromobile, Heilung durch Magie, aber auch Organtransplantation und hochentwickelte Zucht von Pflanzen und Nutztieren sind hier vorhanden.
Besonders interessant finde ich die Darstellung der Radioaktivität, ihrer Auswirkungen und ihrer Heilungsmöglichkeiten in beiden Welten, die wir hier besuchen.
Auch die Erklärung der angeblichen „Verwirrung“ von Samanthas Mutter, die gar nicht verrückt ist, und der Geistwanderungen der Schamanen mit tatsächlich existierenden Parallelwelten finde ich persönlich sehr gut dargestellt.
Fazit
Ich kann nur meine Meinung nach dem ersten Band wiederholen – Everflame muss unbedingt gelesen werden. Teil 2 endet natürlich wieder mit einem fiesen Cliffhanger und ich kann Teil 3 kaum erwarten, der im Herbst 2016 erscheinen soll : Verräterliebe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.03.2016
Die letzte Plage
Pinborough, Sarah;Wilson, F. Paul

Die letzte Plage


ausgezeichnet

Die letzte Plage – Dystopie von Sarah Pinborough und F.Paul Wilson
Inhalt :
Die ganze Welt bricht langsam, aber sicher zusammen : In Afrika ist durch Experimente eine Fliegenmutation entstanden, deren Stiche tödlich sind – und es gibt kein Heilmittel. Schon wenige Tage nach dem Stich ist der Tod sicher.
In viele Nationen der Erde hat sich die Fliege schon ausgebreitet, nur in Großbritannien wähnt man sich aufgrund des Inselstatus sicher – so auch das Ehepaar Nigel, ein Journalist, und Abby, eine gottesfürchtige Krankenschwester.
Nigel wittert die Story des Jahrtausends und will dem Grund und dem Ursprung der Fliegenplage auf den Grund gehen. Er fliegt nach Afrika und kehrt mit scheinbar unumstößlichen Beweismaterial zurück auf sicheren Boden.
Die Katastrophe scheint jedoch unaufhaltsam – Nigel wird, zurück in Großbritannien, am Flughafen Zeuge eines Selbstmordattentäters, der die Fliegen auf heimischem Boden frei lässt, wo diese sich rasend schnell verbreiten können.
Als er seinen Kollegen das Beweismaterial für den Verursacher der Seuche vorlegen will, bittet sein Kollege Mal Nigel, sich um eine völlig andere Story zu kümmern : sich auf die Suche nach einem verschwundenen Kind eines befreundeten Ehepaares zu machen.
Der Fall kommt Nigel auf der Flucht vor seiner unglücklichen Ehe entgegen. Eigentlich will er sich lieber dem Seuchenfall widmen, doch als auf einmal der USB Stick mit dem Beweismaterial verschwindet, nehmen die Dinge ihren Lauf.

Zum Buch
Insgesamt hat dieses Buch eine sehr deprimierende Grundhaltung. Es gibt keinerlei Hoffnungsschimmer, keine Anzeichen dafür, ob oder wie dem drohenden Aus der Menschheit entgegengewirkt werden kann.
Es wird hier mal wieder deutlich, wie schwach der Mensch eigentlich ist – wer denkt schon daran, dass die Menschheit durch Fliegen ausgerottet werden könnte ?
Dadurch, dass jedes Kapitel immer mit einem ausgewählten Bericht einer Zeitung oder eines Nachrichtensenders beendet wird, die den aktuell fortschreitenden Status der Katastrophe nüchtern beschreiben, wird die Stimmung des Buches irgendwie noch trüber.
Auch das Cover mit der stark vergrößerten Fliege wirkt schon ziemlich wüst, bevor man überhaupt angefangen hat zu lesen – aber es passt absolut gut zur Story.
Sehr gut zu lesen – ein leicht verständlicher Schreibstil, einfach gehalten und ohne langatmige Pausen zwischen den Geschehnissen, kann man diesen Roman gut in einem weg lesen. Die Spannung wird dadurch erhöht, dass Handlung immer zwischen Nigel und Abby hin und her springt und diese zeitlich parallele Darstellung vor allem zum Ende hin das Spannungslevel sehr hoch hält.
Mein Fazit : Eine gelungene Dystopie, die vielleicht sogar etwas zu kurz geraten ist, aber wohl auch genau wegen diesem sehr klaren und geradlinigen Verlauf sehr gut zu lesen ist. Kann ich daher nur uneingeschränkt jedem empfehlen, der auch eine eher düster / deprimierende Variante der Dystopie gerne liest !