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Benutzername: 
Dine
Wohnort: 
Eislingen
Über mich: 
ich lese für mein leben gerne! krimis/thriller, paranormale romane, jugendromane, frauenromane

Bewertungen

Insgesamt 209 Bewertungen
Bewertung vom 19.07.2011
Sternenwandler
Buchanan, Tracy

Sternenwandler


ausgezeichnet

Durch ein Experiment in der Fruchtbarkeitsbehandlung entstanden unübersehbare Nebenwirkungen, die im Kindesalter auftraten. Es kam zu Mutationen. Und solch einem Exemplar begegnet die 16jährige Tori eines Tages in der Nacht und bewahrte sie vor einem Überfall.
Ein neuer Junge ist in der Stadt und er ist einfach "anders", als die anderen Jungs seines Alters. Er sieht sehr gut aus und scheint ein Geheimnis zu haben. Dazu schimmert er ab und zu, was Tori anzieht.
Nach ihrer ersten Begegnung sucht sie Cams Nähe immer öfter und so werden ihre positiven Eindrücke für ihn immer stärker zu richtigen Gefühlen für seine Person. Dabei stolpert sie in ein Abenteuer, in dem es um Cams verschwundenen Zwillingsbruder geht, dessen angebliche "Entführung" mit der Firma zusammenhängt, für die ihr eigener Vater arbeitet.
Ihre private Situation in der eigenen Familie hilft ihr zudem nicht gerade, um allem tapfer zu trotzen.
Ob sie mit all dem klarkommt und ihre Gefühle zu Cam dem Ganzen standhalten können?

Anfangs ging mir alles etwas zu schnell. Das Aufeinandertreffen der beiden, die Erklärung, was Cam ist, und dass Tori es gleich ohne Angst akzeptiert.
Die Geschichte begann ruhig und doch war von Anfang an eine gewisse Geschwindigkeit da, die Tori und Cam zusammenführte und sie gemeinsam auf ihr Abenteuer schickte.
Die Erklärungen von Cam kamen mir erst etwas zu früh, aber um zum Kern der Handlung zu kommen, war es im Nachhinein doch angemessen, damit die eigentliche Geschichte losgehen konnte.
Zudem passte es zum Gesamtbild, da die Autorin im Laufe der Handlung immer von einer Situation zur nächsten hetzte, teilweise ohne großartige Umstellung, durch einen Absatz oder dergleichen. Trotz alledem war der Roman flüssig zu lesen und die Geschichte ließ mich nicht los.

Der Roman wurde aus Toris Sicht in Ichform geschrieben. Ihr Charakter und der Schreibstil von Tracy Buchanan waren dem Alter der Protagonistin entsprechend passend.
Es wurden einfache Sätze benutzt und die Schreibweise wirkte ab und an zwar schnörkellos, tat der Handlungsspannung trotzdem keinen Abbruch.
Was mich besonders freute, war die Art, in der "Gestaltwandler" von der Autorin hier dargestellt wurden. Es war eine neue Thematik, die äußerst interessant war und mir bisher in der Literatur noch nicht untergekommen war.
Zum Schluss wurde die Spannung richtig spürbar, die von 0 auf 100 plötzlich da war. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und hatte es in einem Zug durch. Einziger wirklicher Schwachpunkt in meinen Augen ist das etwas offene Ende.

Die anfängliche Unsicherheit, die mir aus dem Geschriebenen entgegen sprang, war zum Ende hin vollkommen verschwunden. Die Autorin hatte sich, meiner Meinung nach, während des Schreibens der Geschichte weiterentwickelt.

Ob es einen zweiten Teil geben wird? Ich hätte nichts dagegen!

Fazit:
Mit diesem Debüt ist Tracy Buchanan eine erfrischend andere Art einer Story über Gestaltwandler gelungen. Topp!
Ich vergebe vier bis fünf von fünf Sternen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.07.2011
Geisterflut / Chess Putnam Bd.1
Kane, Stacia

Geisterflut / Chess Putnam Bd.1


sehr gut

In Amerika existiert nur noch die "Kirche der Wahrheit", es ist keine andere Religion mehr erlaubt und diese steht für Magie, nicht für einen Gott. Diese Kirche bekommt immer mehr Macht und will auch die restlichen Rituale und Religionen in anderen Kontinenten und Ländern von der Landkarte tilgen.
Für diese Institution arbeitet Chess Putnam. Sie ist Geisterjägerin und soll diesen den Übergang ins Jenseits erleichtern bzw. sie von der Erde verbannen. Dabei geht es allerdings nicht immer schmerzfrei zu, wenn der Geist nicht gehen möchte und das wollen sie fast nie freiwillig. Die Geisterjäger bearbeiten oft Kriminalfälle mit dem Hintergrund der Hexerei, in denen Praktiken mit Geistererscheinungen vorkommen.

Da Chess drogenabhängig ist und bei ihrem Dealer immense Schulden hat, muss sie für ihn einen Auftrag auf einem ausgedienten Flughafengelände erledigen. Doch dieser Aufforderung nachzukommen, entpuppt sich mit der Zeit immer schwieriger als gedacht.
Plötzlich handelt es sich nicht nur um "harmlose" Geister, die gebannt werden müssen. Auf einmal hat sie es mit einem mächtigen Gegner zu tun, der mit Schwarzer Magie arbeitet und immer mehr an Macht gewinnt.
Um ihn aufzuhalten, muss sie an ihre Grenzen gehen und weit darüber hinaus. Gleichzeitig geschehen merkwürdige Vorkommnisse bei Chess' Arbeitskollegen, denen sie auch nachgehen muss.
Interessanterweise bekommt sie bei beiden „Fällen“ ausgerechnet Unterstützung von Mitgliedern zweier konkurrierender Dealer, was eine Menge geballter Spannung verspricht!

Dramatik gab es daher wirklich mehr als genug.
Chess geriet von einer Schwierigkeit in die nächste, begleitet von Terrible, dem Schläger ihres Dealers. Dieser ist ihr während der ganzen Zeit ihres Auftrages ein hilfreicher Partner. Gemeinsam erlebten sie die unterschiedlichsten Arten von Magie, durchlebten Albträume und hielten sich gegenseitig den Rücken frei.
Terrible wurde mir im Lauf der Geschichte immer sympathischer. Auch wenn er "nur" der Handlanger von Dealer Bump war, so hatte er unter seiner harten Schale doch einen weichen Kern, der bei Tätigkeiten mit Chess öfter hervorblitzte.
Mit Chess selbst wurde ich erst langsam warm. Dass sie drogenabhängig ist, war für mich anfangs ziemlich schockierend. Vor allem fand ich es heftig, dass sie nur mit Speed und anderen Pillen einen klaren Kopf hatte. Dementsprechend wurden gewisse Rauschmittel auch oft zur Sprache gebracht ...
Nachdem ich das allerdings akzeptiert hatte, kam ich besser mit ihr klar. Doch trotzdem gibt es dafür einen kleinen Abzug.

Die Spannung zog sich durch den ganzen Roman. Es gab eigentlich kein Kapitel, in dem es nicht etwas Dramatisches gab, und wenn es nur eine Kleinigkeit war.
Gerade Chess und Terrible wurden während der Handlung immer ausführlicher vorgestellt. Ebenso wie Chess' Tätigkeit für die Kirche und ihre Stellung dort.
Die Machtworte, die die Geisterjägerin gebrauchte, wurden kursiv dargestellt.
Jedes Kapitel begann mit einem Zitat von Büchern, die mit der "Kirche der Wahrheit" zu tun hatten. Die las ich allerdings meist erst dann, wenn ich den Cliffhanger, der durch den Kapitelwechsel entstand, gelesen hatte und sich die Situation wieder entschärfte.

Fazit:
Mit "Chess Putnam" hat Stacia Kane einen äußerst interessanten und etwas abgedrehten Charakter erschaffen. Bitte mehr davon!
Somit vergebe ich diesem Roman vier bis fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 17.06.2011
Die Braut des Wolfes / Söhne der Luna Bd.2
Wegner, Lara

Die Braut des Wolfes / Söhne der Luna Bd.2


ausgezeichnet

Der Klappentext fasst den Inhalt gut zusammen und bringt es im Großen und Ganzen auf den Punkt.
Ruben de Garou, ein Alphawerwolf und Vagabund, soll seinem Bruder Cassian, um den es im ersten Teil "Im Bann des Wolfes" ging, einen Gefallen tun. Er und Mica, Cassians Schwiegervater und Großvampir in Paris, müssen ein Bündnis zwischen Werwolf und Vampir herstellen, um Frieden unter den beiden Völkern zu wahren. Dabei ersuchen sie Unterstützung bei einer Halbgöttin in Rom.
Zur gleichen Zeit soll Aurora, eine Art Hexe und Pflegetochter des römischen Alphawolfes, dessen Gefährtin finden, die spurlos verschwunden ist. Doch Aurora tut dies nur unter einer Bedingung: Sie möchte einen Alpha zum Gefährten.
Die Hexe versteckte sich bis dato hinter Klostermauern, da ihre Eltern Opfer eines Fluches mit Namen Larvae wurden, der auch sie trifft, sollte sie sich als Hexe offenbaren. Doch darauf will ihr Mündel keine Rücksicht nehmen, ihm geht es nur um seine Frau.
Und so treffen sich die Wege von Ruben und Aurora schneller, als beiden lieb ist. Denn beide Anliegen hängen eng miteinander zusammen. Ohne das Auffinden dieser Gefährtin wird es auch kein Bündnis geben ...

Nur widerwillig stimmt Ruben deswegen der Verbindung mit Aurora zu und wird ihr Beschützer.
Was aus Pflichtbewusstsein entstand, entwickelte sich äußerst interessant. Auf der einen Seite wollte keiner von beiden diese Bindung, auf der anderen Seite kamen sie sich trotzdem immer näher. Eines aber verbindet sie auf jeden Fall: Sie sind beide Einzelgänger. Doch während Ruben dieses Leben freiwillig gewählt hatte, fristete Aurora es ungewollt, dank eines Fluches und eines aufbrausenden, egoistischen Vormunds.

Sehr langsam fanden sie zueinander, wussten die Stärken des anderen zu schätzen und bildeten immer mehr eine perfekte Einheit gegen die Larvae. Besonders Aurora hatte es mit Ruben nicht leicht. Doch sie mussten viele Rückschläge einstecken und gemeinsam dunkle Stunden durchstehen. Diese Entwicklung wurde sehr schön und gut nachvollziehbar erzählt.
Die Wortgefechte, denen sie sich ab und zu hingaben und die Handlung etwas auflockerte, waren zudem sehr unterhaltsam.
Wenn es jedoch darauf ankam, standen sie füreinander ein und waren sich gegenseitig Schild und Schwert.
Durch die Gefahr der Larvae war die Spannung allgegenwärtig, wenn auch nicht immer gleichbleibend stark. Gerade durch die verschiedenen Figuren und deren Blickwinkel verstärkte sich das Gefühl in mir. Dazu noch Ruben mit seinen Wolfsgebärden als Alpha, einfach herrlich!
Der Schluss wurde noch richtig nervenaufreibend, sodass ich manche Szenen mit angehaltenem Atem las.

Ich fühlte mich immer mittendrin im Geschehen, war Auroras und Rubens Schatten und hatte das Gefühl alles hautnah mit zu erleben. Mein Kopfkino lief auf Hochtouren, was dank des tollen Schreibstils der Autorin durch das ganze Buch hindurch anhielt. Die Beschreibungen von Örtlichkeiten und Figuren wurden immer präzise geschildert und wirkten lebendig.
Lara Wegner schaffte es von Anfang an mit ihrer Art, mich in den Bann ihrer Geschichte zu ziehen. Ich verlor mich ganz darin und wollte gar nicht mehr auftauchen. Darum war das Ende für mich sehr traurig, da ich mich von lieb gewonnenen Freunden verabschieden musste. Was für ein Glück, dass im November der dritte Teil folgt.

Da immer wieder durch Andeutungen Bezug auf den ersten Teil genommen wurde, würde ich empfehlen, die Romane dieser Serie der Reihe nach zu lesen. Die Bände bauen aufeinander auf und die Protagonisten des Vorbands haben eine kleine Nebenrolle und entwickeln sich weiter.
Ich hoffe, dass ich mit dieser Rezi zumindest ansatzweise dem tollen Roman von Lara Wegner gerecht wurde. Es war für mich ein berauschendes Erlebnis und ich fiebere dem nächsten Band entgegen!

Fazit:
Dieses Werk ist mein zweites Highlight im Mai!
Lara Wegner erschuf eine fantastische Welt, die zum Träumen einlädt und dabei noch spannend ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2011
Dämonisch ergeben
Chance, Karen

Dämonisch ergeben


ausgezeichnet

Dorina ist um die fünfhundert Jahre alt und ein Dhampir: halb Mensch, halb Vampir. Ihre Daseinsberechtigung ist die Lizenz zum Töten, wobei sie gern zum Berserker wird.
Seit Kurzem arbeitet sie für ihren Vampirvater, einem mächtigen Senatsmitglied. Dabei bekommt sie ihre Genugtuung, was ihren Lebensinhalt angeht, Vampire zu töten und sie hat gleichzeitig ein regelmäßiges Einkommen.
Dieses Mal soll sie sich um die Schmuggler der Stadt kümmern, als plötzlich ihre Freundin aus dem Elfenland auftaucht. Diese bittet sie um Hilfe, da sie selbst sich nicht um das Anliegen kümmern kann, weil sie sich um das Wohlergehen des Thronerben vom Elfenreich sorgen muss. Bei dem Ersuchten handelt es sich um eine Rune, die einen ganz besonderen Wert für die Elfen hat.
Kaum stürzt sich Dory für ihre Freundin ins Getümmel auf der Suche nach diesem Artefakt, als sie sich auch schon mitten in einem politischen Machtspiel der verschiedenen Vampirsenate wiederfindet und von Elfen gejagt wird.
Zu allem Überdruss taucht plötzlich der Vampir Louis-Cesare aus dem ersten Teil auf und macht mit einer drohenden Mordanklage alles noch komplizierter.
Und so muss sie sich mit einer verschwundenen Rune, politischen Vampiren, einer Elfenarmee, einem kopflosen Schmuggler und Louis-Cesares sprühendem Charme rumärgern, während immer mehr Senatoren ihr "Leben" lassen ...

Die Geschichte entwickelte sich von Anfang an sehr rasant. Ich fühlte mich wie auf der Überholspur, da immer irgendetwas passierte und Dorina immerzu in Bewegung war.
Da sie eine Gratwanderung zwischen zwei Reichen machte, dem elfischen und dem menschlichen, und sich durch die politischen Machenschaften der Vampire schleichen musste, wurde mir sehr viel Action geboten. Gerade die Kampfszenen, von denen es mehr als genug gab, waren für mich Highlights und gefielen mir sehr!
Auf der einen Seite musste sich Dory auf die Suche um die verschwundene Rune machen, auf der anderen Seite die Anliegen ihres Vaters erfüllen. Dabei arbeitete sie nicht gern für Vampire, was die Autorin ab und zu deutlich machte.
Doch gerade durch ihre Zusammenarbeit mit ihrem eigenen Fleisch und Blut bekam Dorina stückweise etwas von ihrer eigenen Vergangenheit heraus, was ihr zunächst überhaupt nicht behagte.
Als Louis-Cesare sich auch noch dazugesellte und sie immer wieder in den Wahnsinn trieb, hatte der Roman alles zu bieten, was ich mir von diesem Werk erwartet hatte und mich begeisterte.
Von Beginn an gab es Dramatik pur und eine Spannung, die sich immer weiter aufbaute. Dazu eine unterschwellige Erotik und sogar Humor und nicht gerade wenig davon. Kapitelweise konnte ich lauthals lachen, was dem Roman einen extra Stern brachte.

Was die Hierarchie bei den Vampiren mit ihren Konsularen und Senaten anging, kam ich damit nicht zu hundert Prozent zurecht, aber das tat der Handlung keinen Abbruch. Das Wichtigste wurde verständlich erklärt, mehr brauchte ich nicht, um der Geschichte folgen zu können.
Wie im ersten Band gab es eine Verbindung von Louis-Cesare und Dory, sobald Dorina ihn auf erotische Weise berührte. In dieser Zeit konnte sie seine Gedanken hören, die kursiv geschrieben waren.
Rührende Szenen gab es auch, die mir manchmal Tränen in die Augen trieben. Dadurch wirkte der Roman noch realistischer auf mich, was ich richtig toll fand.
Ich konnte mir alles sehr bildhaft vorstellen, wobei auch der herrliche Humor half. Dazu war noch die wörtliche Sprache einfach köstlich, die in manchen Gesprächen verwendet wurde.
Auch die wichtigsten Figuren wurden im Laufe des Buches immer besser vorgestellt und die Entwicklung der Beziehung zwischen Dorina und Louis-Cesare wurde nachvollziehbar beschrieben.

Fazit:
Einfach nur topp!
Die Autorin hat mit Dorina eine starke Frau erschaffen, die allen Widrigkeiten trotzt.
Mein drittes Highlight im Mai!

© 8.6.2011 Tikvas Schmökertruhe

Bewertung vom 17.06.2011
Schattenstunde / Darkest Powers Bd.1
Armstrong, Kelley

Schattenstunde / Darkest Powers Bd.1


sehr gut

Chloe Saunders ist ein 15jähriges Mädchen, das mit Beginn ihrer Periode plötzlich Geister sehen kann. Da es aber in der normalen Welt so etwas nicht gibt, kommt sie in ein Wohnprojekt für psychisch gestörte Kinder. Ihre Diagnose: Schizophrenie.
Zunächst wirkt das Heim "Lyle House" eher wie ein Internat, und Chloe will lernen, ihren Zustand zu akzeptieren. Doch mit der Zeit und dem Austausch über die Diagnosen der anderen Teenager wird ihr immer bewusster, dass mehr hinter ihren "Halluzinationen" stecken muss. Und so beginnt sie mit Nachforschungen über ihre "Gabe", wobei sie Hilfe von Derek und Simon bekommt. Zwei Brüder, die ebenfalls wegen "psychischer Störungen" in diesem Heim gelandet sind.
Bei ihren Recherchen und praktischen Übungen mit Geistern kommen die Jugendlichen hinter ein düsteres Geheimnis von "Lyle House" und sind ab dem Zeitpunkt in großer Gefahr ...

Ganz langsam, was sehr realistisch wirkt, begreift Chloe, was ihre Erscheinungen für sie bedeuten und nimmt die neue Lebenseinstellung mit dieser "Gabe" an.
Doch nun stellt sich die Frage, wie sie aus diesem Heim fliehen kann. Denn lange kann sie ihren wahren Zustand nicht mehr geheim halten, was ihre Verlegung in eine geschlossene Anstalt bedeuten würde ...

Die Handlung war ebenso düster und ernst, wie das dunkelblaue Cover des Buches es schon ahnen ließ. Trotzdem fühlte ich mich in der Geschichte wohl, da die Schreibweise der Autorin recht jugendlich wirkte. Bestärkt wurde dies durch die entsprechende wörtliche Rede der Teenager.
Kelley Armstrong legt Wert auf Authentizität und gab mir so zu verstehen, was Chloe in "Lyle House" erleben musste. Alle Beschreibungen wirkten sehr real.
Nur die Rolle von Simon war mir anfangs nicht ganz klar. Auch wenn er Chloe darauf brachte, was mit ihr angeblich nicht stimmte, so war es doch sein Bruder, an den sie sich wendete, wenn sie Fragen hatte. Simon war im Grunde der Vermittler, obwohl auch er eine ungewöhnliche Gabe hatte.
Derek hingegen wuchs mir im Laufe der Geschichte immer mehr ans Herz, auch wenn er durch seine abweisende Art gefühlskalt wirkte. Doch er konnte Chloe besser verstehen und ihr eher helfen, als Simon und das wurde auch Chloe immer bewusster.

Erzählt wurden mir Chloes Erlebnisse aus ihrer Sicht und in Ichform. So bekam ich auch mit, was in ihrer Gefühlswelt geschah.
Zwischendurch führte sie einen inneren Monolog oder stellte sich vor, wie der Held in einem Film in gewissen Situationen, die ihr widerfahren, reagieren würde. Die Selbstgespräche in ihrem Kopf wurden zum besseren Verständnis kursiv abgedruckt.
Spannung baute sich zwar erst zum Ende hin auf, doch das tat dem Inhalt dieser Geschichte keinen Abbruch. Da es sich um eine Trilogie handelt, war mir von Anfang an bewusst, dass der erste Teil größtenteils als Einleitung gedacht ist.
Was ich trotzdem nicht sehr schön finde, ist der heftige Cliffhanger am Schluss. Mittendrin hörte die Handlung auf, was ich nicht gut finde, weswegen der Roman auch einen Stern abgezogen bekommt.

Fazit:
Ein schöner einleitender Auftakt der Trilogie "Die dunklen Mächte".
Doch durch das abrupte Ende gibt es einen Stern Abzug und somit vier von fünf Sternen.

© 9.6.2011 Tikvas Schmökertruhe

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2011
Ghost Hunter - Das Licht, das tötet / Ghost Bd.1
Meister, Derek

Ghost Hunter - Das Licht, das tötet / Ghost Bd.1


gut

Durch das geheimnisvolle Cover wurde ich auf diese Trilogie aufmerksam. Nachdem der Klappentext auch interessant klang und mich neugierig machte, musste ich diesen ersten Teil einfach haben.

Ian ist ein 17jähriger Junge, der als Kind seltsame Visionen von "Geistern" hatte. Nachdem er medikamentös ruhiggestellt wurde, ließen diese Halluzinationen nach.
Seit Kurzem hat er diese Wahnvorstellungen wieder und nun sind diese Trugbilder real geworden. Erst brannte einer dieser Geister einen Hangar nieder, kurz darauf wurde Ians Hund von einem dieser Wesen getötet.
Als Ian eine Lüge über seinen verstorbenen Vater aufdeckt, macht er sich auf die Suche nach der ganzen Wahrheit. Denn dieser, das wird Ian auf den Spuren seines Vaters schnell klar, hatte wohl ebenfalls solche Visionen und konnte Geister sehen.
Begleitet wird Ian dabei von seinem besten Kumpel Benjamin, genannt Bpm. Der glaubt zwar nicht an solche Geschöpfe, lässt sich dieses „Abenteuer“ aber nicht entgehen.
Gemeinsam ziehen sie durch halb England, jedem Brotkrümel folgend, der auf Ians Vater deutet. Als wäre diese Reise nicht schon beschwerlich genug, werden sie schon bald von zwei zwielichtigen Typen verfolgt, die ganz ähnliche Gründe haben, die Wahrheit über Ian, dessen Vater und Großvater herauszufinden.
Und so beginnt eine gefährliche Flucht für die beiden Jungs, deren Ausflug zu einem wahren Abenteuer wird!

Unterbrochen wird diese Handlung von zwei Nebenschauplätzen an verschiedenen Orten auf der Welt.
Zum einen gibt es da die 19jährige Chiyo aus Japan, die ein regelrechter Technikfreak ist und eigentlich nur das Basteln an Robotern im Kopf hat. Doch an einem Abend macht sie Bekanntschaft mit einem Geheimnis ihrer Großmutter, worauf etwas geschieht, was Chiyos Leben total verändert. Seitdem ist sie auf der Flucht ...
Parallel wird im ewigen Eis des Südpols die Arbeit von Dr. Daniel Rheinberg, einem Wissenschaftler, der für einen wirtschaftlichen Arbeitgeber eine Forschung betreibt, plötzlich aus dem Nichts zunichtegemacht. Seine Minikameras, die kilometertief im Eis begraben sind, fallen reihenweise aus. Eine Anomalie, für die es keine Erklärung gibt. Um diesem Phänomen nachzugehen, setzt er sogar seine Karriere aufs Spiel ...

Diese drei nebeneinander laufenden Handlungsstränge wiesen bis zum Schluss keine Verbindung zueinander auf. Trotzdem wurde es immer greifbarer, dass alles zusammenhängt. Auch fand ich zumindest eine Verbindung zwischen Chiyo und Ian im Roman versteckt.
Jede Geschichte für sich wurde sehr gut geschildert und ließ mich mitfiebern, was im nächsten Schritt geschieht.
Am Ende begann in allen drei Erzählungen ein neuer Lebensabschnitt, auf dessen Entwicklung ich mich jetzt schon freue.

Die Beschreibungen von Handlungen, Örtlichkeiten, Figuren oder Geistern waren teilweise sehr präzise und gut nachvollziehbar dargestellt.
Auch der Fachjargon des Forschers wurde entweder gleich im Text erklärt oder kann im hinteren Teil des Buches in einem Glossar nachgeschlagen werden. Dort wurden auch spezielle japanische Ausdrücke erklärt oder jugendliche Umgangssprache übersetzt.

Der erste Teil dieser Trilogie war für mich eher eine Einleitung. Trotzdem wurde es durch die Hetzjagd der beiden Jungs Ian und Bpm und die Vorkommnisse der anderen Handlungsstränge immer spannender. Ich fieberte mit Ian mit, war von Chiyos technischen Fähigkeiten begeistert und fand die Geschehnisse am Südpol interessant. Durch den Wechsel der Ereignisse gab es Cliffhanger, die mich immer antrieben, am Buch dran zu bleiben.
Zu erwähnen sei noch, dass es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt. Das wird an dem flüssigen und einfach gestrickten Schreibstil und an den kurzen Sätzen deutlich.

Fazit:
Eine tolle Geschichte, die meine Neugierde auf die Folgebände weckt!
Von mir gibt es drei bis vier von fünf Sternen.

© Tikvas Schmökertruhe 20.5.2011

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.04.2011
Blutsauger / August Häberle Bd.11
Bomm, Manfred

Blutsauger / August Häberle Bd.11


gut

Das Cover deutet schon an, worum es geht. Der Hintergrund ist weiß und im Vordergrund ist die Spitze einer Spritze mit einem Blutstropfen daran zu sehen. Dazu der Titel "Blutsauger" und ich wusste, es muss sich um ein medizinisches oder wissenschaftliches Thema handeln.
Der Klappentext bestätigte dies schnell.

In kürzester Zeit gibt es in der Geislinger Helfenstein-Klinik zwei Todesfälle, die nichts miteinander zu tun haben und zudem völlig verschieden sind. Aber eine Gemeinsamkeit gibt es doch: Beide Tote arbeiteten für die genannte Klinik.
Während der eine Todesfall als Unfall mit Fahrerflucht geahndet wird, war der andere Fall natürlichen Ursprungs.
Nur durch Zufall gelangen die Polizisten immer mehr an Informationen, dass es sich bei dem Tod der Verstorbenen um Mord handelt. Dadurch stellt sich verständlicherweise die Frage, ob die beiden Tötungsdelikte vielleicht zusammengehören könnten.
Und langsam aber stetig kommt ans Tageslicht, dass im Hintergrund ein Forschungsprojekt steht, welches ich hier nicht näher erläutern möchte und die Polizei zu interessanten Schlussfolgerungen führt.
Dass es dabei um Stammzellen geht, steht ja schon im Klappentext, aber was es damit auf sich hat, darf jeder für sich selbst herausfinden.

In diesem Fall wird zum ersten Mal bewusst Mike Linkohr mehr Beachtung geschenkt. Linkohr, selbst in Geislingen stationiert, war in den vorangegangenen Kriminalfällen immer Kommissar Häberles rechte Hand, wenn dieser aus Göppingen hinzugezogen wurde.
Nun darf der junge Kriminalist das erste Mal in der ersten Hälfte des Buches zusammen mit einer jungen Polizistin ermitteln. Bei der Beamtin handelt es sich um Kerstin, die in verschiedenen Polizeistationen Praktika macht, um Erfahrung zu sammeln.
Zusammen kommen sie einer Gruppierung auf die Spur, deren Geldgier selbst vor unmoralischen Mitteln nicht zurückschreckt, um noch mehr Kapital zu erreichen.

Leider nahm die Vorgeschichte meiner Ansicht nach zu viel Platz ein, weshalb ich sehr viel Ausdauer brauchte. Einzelne Figuren, die eine Nebenrolle darstellten, nahmen meiner Meinung nach einfach zu viel Platz ein. Und auch dass Häberle erst bei ca. der Hälfte des Krimis auftauchte, was ich als eingefleischter „Häberle-Fan“ ehrlich gesagt nicht so toll fand, bringt dem Roman Punkteabzug.

Spannung baute sich anfangs sehr mühsam auf. Da der Autor zuallererst die Situation darlegte, worum es geht, war das eigentliche Thema erst einmal vorrangig. Zudem fehlte mir ein bestimmter Kommissar an allen Ecken und Enden, und das bremste mein Spannungsbarometer etwas.
Aber je weiter die Handlung voranschritt, umso undurchsichtiger wurde die Lage für die Polizei und einzelne Zeugen. Durch den ständigen Orts- und Figurenwechsel wurden Cliffhanger geschaffen, wodurch der Autor den Nervenkitzel aufrecht hielt. Gerade zum Ende hin gab es auch noch dramatische Momente.

Manfred Bomm ist unter den „Häberle-Fans“ mittlerweile dafür bekannt, dass er geschickt wirtschaftliche, politische und wissenschaftliche Ansichten zur aktuellen Situation in Deutschland in seine Romane einfließen lässt. Meist geschieht dies durch Häberle, der bei passenden Themen etwas ausführlicher wird und seinen Gedanken nachhängt, denen ich meistens zustimmen konnte.
Dass Bomm aus der Gegend kommt, wird einem schnell klar, denn seine Schilderungen der Örtlichkeiten von Geisligen und Umgebung waren sehr präzise.
Die wichtigsten Figuren, wie Häberle und Linkohr, wurden ebenfalls im Laufe der Handlung genauer vorgestellt.
Auch flocht der Autor gekonnt einzelne ältere Fälle durch Nebensätze in die Handlung ein, die den ein oder anderen „Nicht-Häberle-Fan“ vielleicht neugierig machen könnten.

Fazit:
Der elfte Fall kommt trotz anhaltender Spannung nicht an seine Vorgänger heran.
Zum einen durch die lange Anlaufzeit bis endlich etwas Handfestes passiert und zum anderen, da Kommissar Häberle, der eigentliche Protagonist dieser Serie, erst in der Mitte des Krimis auftaucht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.04.2011
Dämonisch verführt
Chance, Karen

Dämonisch verführt


ausgezeichnet

Dorina Basarab ist eine Dhampirin, halb Vampir, halb Mensch, da ihr Vater ein Vampir ist und ihre Mutter ein Mensch war. Sie ist um die 500 Jahre alt und ihre einzige wirkliche Schwäche ist, dass sie ab und zu zum Berserker wird, es sie nach Blut gelüstet und sie sich nach dem Blutbad an nichts mehr davon erinnern kann.
Seit einem Monat ist ihre Freundin Claire, eine Hexe, die weiße Magie praktiziert, verschwunden. Von der Suche nach Claire wird sie von ihrem Vater abgezogen, da sie nach ihrem Onkel, dem berühmten Dracula, suchen soll. Ihre Aufgabe ist, ihn zu finden und kampfunfähig zu machen. Leichter gesagt als getan, da er das Böse in Person ist und alle Tricks kennt.
Während ihrer Suche nach Waffen, die sie für den Kampf gegen Dracula braucht, bekommt sie von einer Seite Unterstützung, von der es Dory nie gedacht hätte. Sie schlittert dabei mit einem, von ihrem Vater gesandten Verbündeten, Louis-Cesare, von einem Kampf in den nächsten, bis es zum Schluss in einem dramatischen Inferno endet.
Durch diese Unterstützung bekam ich es neben Vampiren auch reichlich und regelmäßig mit anderen Fantasiewesen zu tun. Darunter gehörten Dämone, Trolle und Elfen.
Was Dorinas Verbündeten angeht, so würde sie mit ihm zusammen eine gute Partie gegen das "Böse" abgeben, wenn er kein Vampir gewesen wäre und sie sich nicht geschworen hätte, die Gesetzlosen seiner Art zu vernichten ...

Durch die vielen Verwicklungen war es ein recht abwechslungsreicher Roman, der richtig Spaß machte.
Dory wurde als knallharte Frau beschrieben, die vor nichts Angst hat und es mit allem aufnehmen kann. Ihre Entschlossenheit, an Vorgänge heranzutreten, war enorm und sehr gut zu spüren. Sie machte mir von Anfang an einen toughen Eindruck mit einem willensstarken Charakter.
Ihre erste Sorge galt immer ihrer Freundin Claire, auch wenn sie ihrem Onkel nachjagte. Dadurch bekam ich einen Eindruck, wie wichtig Claire ihr ist.
Was mir sehr gefiel, war die Art, wie mir die Autorin Hintergrundinformationen von Dorinas Verwandtschaft und geballte Spannung abwechselnd näher brachte, ohne dass es irgendwann einmal langweilig wurde.

Rückblicke und Empfindungen wurden kursiv dargestellt. Je weiter ich in das Buch eintauchte, umso öfter kamen solche Rückblicke aus Dorys Leben, aber auch von anderen, ans Tageslicht.
Durch die kurzen Einblicke in die Vergangenheit konnte ich mir ein gutes Bild von der Protagonistin machen. Aber auch ihr Mitstreiter, Louis-Cesare, wurde im Laufe des Romans immer besser vorgestellt und gewann an Sympathiepunkten als ich seine Geschichte erfuhr.
Der Schreibstil war flüssig und zudem sehr fesselnd. Ich musste immer wissen, was als nächstes geschehen wird und das Ende war regelrecht dramatisch.
Die vielen Kampfszenen sind nicht jedermanns Sache, meine war es definitiv. Von mir aus hätte das gesamte Werk nur aus solchen Momenten sein können.

Fazit:
Ein gigantischer Auftakt für eine neue Serie, ich bin begeistert!
Die volle Punktzahl von mir: fünf Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2011
Die dunkle Gabe / Urbat Bd.1
Despain, Bree

Die dunkle Gabe / Urbat Bd.1


ausgezeichnet

Die Inhaltsangabe fasst im Grunde das Wichtigste zusammen.
Grace, Teenager und Tochter eines Pastors, geht zur Highschool und ist ein ganz normales Mädchen. Als Daniel, Freund der Familie und früherer bester Kumpel ihres älteren Bruders Jude, plötzlich wieder auftaucht.
Während ihr Bruder Daniel aus dem Weg geht, fühlt Grace sich immer mehr zu ihm hingezogen. Und auch ihr Vater scheint ihn als verlorenen Sohn wieder aufzunehmen.
doch als sie erfährt, was in der Nacht geschah, an dem Jude halb tot aufgefunden wurde und daraufhin Daniel spurlos verschwand, ist sie sich ihrer Gefühle für ihren Kindheitsfreund nicht mehr so sicher. Dazu geschehen plötzlich mehrere seltsame Dinge kurz hintereinander, kaum dass Daniel wieder in der Stadt ist, was dazu führt, dass sich Grace Spekulationen hingibt und Überlegungen nachgeht, die selbst für sie sehr irreal sind.
Aber alles scheint mit ihrem mysteriösen Freund aus Kindertagen zusammenzuhängen und dann verschwindet plötzlich ihr kleiner Bruder James ....

Die Geschichte wurde sehr einfach geschildert, was für ein Jugendbuch in meinen Augen eine wichtige Rolle spielt. Doch trotzdem hatte die Autorin es durch ihre Art zu schreiben geschafft, dem Roman das gewisse Etwas zu geben, sodass die Geschichte auf mich sehr geheimnisvoll wirkte. Durch den mystischen Touch, der immer mehr ans Tageslicht kam, je weiter ich in die Handlung eintauchte, ist das Buch meiner Meinung nach auch für Erwachsene toll zu lesen.

Religion spielte eine große Rolle, was nicht nur damit zusammenhing, dass es sich um eine Pastorenfamilie handelte, sondern dass auch die Taten von Grace' Vater und sein Verhalten teilweise sehr christlich dargestellt wurden. Er lebte den Glauben an Gott seinen Kindern vor und das fand ich sehr schön. Die Autorin gab mir das hervorragend zu verstehen.
Neben dem Glaubensleben wurde auch die Kunst immer wieder etwas hervorgehoben, da Grace und Daniel oft im Kunstunterricht anzutreffen waren und Daniel sich beim Zeichnen und Malen ausleben konnte.

Während mir Grace' Vater immer sympathischer wurde, blieb mir ihre Mutter durch das gesamte Buch hindurch etwas suspekt. Daran war vermutlich unter anderem ihr Perfektionismus schuld.
Und der Pastor war auch derjenige, der Daniel in seiner Situation half und Grace bewusst machte, dass nur sie allein ihrem Freund wirklich helfen kann. Als ihr das klar wurde, bedeutete dies, dass sie sich selbst opfern muss ...

Bei einzelnen Themen, meist wenn es um Daniels Vergangenheit ging, wurde die Handlung immer wieder durch Grace Gedanken unterbrochen, die in diese Zeit drifteten.
Auch fand ich schön, wie die Autorin es schaffte, die Verbindung zwischen Grace und Daniel mit einem unsichtbaren aber spürbaren Band darzustellen. Wenn sie sich nahe waren, konnte ich dieses Band förmlich spüren. Wirklich toll beschrieben.
Die Autorin schaffte es auch exzellent den Bogen zwischen Spannung und wissenswerten Details immer aufrechtzuerhalten.

Die Kapitel waren in Abschnitte unterteilt, die meist nach einer Tageszeit benannt wurden.
Alle wichtigen Figuren wurden ausreichend beschrieben, sodass ich mir gut ein Bild von jedem einzelnen machen konnte. Wobei natürlich Daniel, Grace und ihr Vater besonders charakterstark dargestellt wurden.
Auch die verschiedenen Situationen wurden gefühlvoll und einfühlsam erzählt. Die Autorin hat ein sehr gutes Händchen dafür.

Fazit:
Ein wahrhaft schöner Roman mit einem mystischen Touch.
Ich freue mich schon auf den Nachfolger und mache dieses Werk zu meinem Monatshighlight im März 2011!


Urbat-Reihe:
1. Die dunkle Gabe
2. The Lost Saint (noch nicht übersetzt)

© 4.4.2010 Tikvas Schmökerkiste
Vielen Dank an den Aufbau Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
Dieser Text darf weder komplett noch teilweise ohne ausdrückliche Genehmigung verwendet oder veröffentlicht werden.

1 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.04.2011
Schlafen bei Licht
Gogolin, Wolfgang A

Schlafen bei Licht


sehr gut

Der Klappentext fasst im Grunde sehr gut zusammen, um was es in dem Roman geht.
Torsten ist Finanzbeamter, hatte einen Unfall und wird am Krankenbett von seiner Freundin verlassen. Sein bester Freund Marc, ein Autolackierer, versucht ihn auf die unmöglichsten Arten abzulenken. Alle haben mit Frauen zu tun und was man mit ihnen anstellen kann.
Kurz darauf lernt Torsten eine Frau kennen, die es ihm sehr angetan hat. Doch sie ist vergeben.

Wie Torsten mit dieser Situation umgeht, was in seiner Gefühlswelt abgeht und wodurch er sich gemeinsam mit seinem besten Freund ablenkt, wurde sehr authentisch dargestellt.
Die ganze Geschichte wurde so geschildert, als würde Torsten sie mir selbst erzählen oder als würde ich sein Tagebuch lesen. Eine erfrischende Art, zu erfahren, wie ein Mann mit Sorgen und Problemen umgeht.
Und so durfte ich vordergründig erfahren, wie es um sein Liebesleben steht und was sich dort mit der Zeit ändert. Dass dabei seine Gefühle ebenfalls eingeflochten wurden, fand ich toll.

Ich fand es nur schade, dass einzelne Themen, wie z.B. sein Beruf oder sein Verhältnis zu Kollegen oder seinen Eltern im Buch nur angeschnitten wurden und der Autor nicht genauer darauf einging. Dadurch hätte er den Roman nämlich noch interessanter gestalten können.

Aber vor allem auf das Thema "Schlafen bei Licht" wie ja der Titel heißt, wurde erst zur Mitte des Buches eingegangen und da erst begriff ich, mit was für Ängste Torsten eigentlich lebt. Die Frauengeschichten, die im Vordergrund standen, hätten eigentlich, finde ich, eher ein Nebenthema sein sollen. Gerade die Zeit, in der er bei der Bundeswehr war, was dort passierte und wie er mit dem geschehenen umgeht, hätte mich doch sehr interessiert.

Jeder Bereich, um den es in Gogolins Roman ging, war gut beschrieben und die Dialoge zwischen Torsten und seinem Freund Marc waren sehr real geschildert, dass ich mir die Gespräche sehr gut vorstellen konnte. Zum Teil waren sie dank Marcs Art auch recht witzig.
Der Schreibstil war flüssig und der Roman ließ sich sehr gut lesen.

Fazit:
Aber alles in Allem war "Schlafen bei Licht" ein richtig netter Roman, der uns Frauen einmal die Seite des Mannes zeigt, wie er sich beim "Balztanz" aufführt und mit was für Gefühlen er zu kämpfen hat. Nur dass auf das eigentliche Thema nicht eingegangen wurde, beschert dem Werk einen Stern Abzug.
Somit vergebe ich diesem Roman vier von fünf Sternen.