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Benutzername: 
Anni
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 39 Bewertungen
Bewertung vom 25.02.2021
Der andere Sohn / Karlstad-Krimi Bd.1
Mohlin, Peter;Nyström, Peter

Der andere Sohn / Karlstad-Krimi Bd.1


ausgezeichnet

Dieser schwedische Kriminalroman ist der Auftakt zu einer Reihe um den Ermittler John Adderley von dem Autorenduo Peter Mohlin & Peter Nyström.
Der FBI Agent John Adderley wird nach seiner Aussage gegen ein Drogenkartell in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Was liegt da näher als sich unter einer Scheinidentität an seinen Geburtsort nach Schweden versetzen zu lassen und an einem Cold Case mitzuarbeiten, dessen Hauptverdächtiger sein Halbbruder ist. Dieser ist in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen und soll mit dem Verschwinden der Tochter eines Modeimperiums zu tun haben, deren Leiche bis dato nicht aufgetaucht ist.
Das Buch ist in 4 Teile unterteilt, wobei sich der erste Teil auf zwei Zeitebenen bewegt - in den Jahren 2009 und 2019. so steigt man langsam in die Verbindungen zwischen den Leben der beiden Brüder und einigen anderen Protagonisten ein. Die drei anderen Teile spielen alle im Jahr 2019 und charakterisieren sich durch entscheidende Ermittlungsfortschritte.
Mich hat das Buch sehr begeistert. Die Story ist sehr abwechslungsreich und raffiniert und überrascht mit vielen Wendungen. Die Figuren waren in ihrer Charakteristik sehr gut entwickelt und beschrieben. Die Handlung und Zusammenhänge waren für mich gut nachvollziehbar und das Buch hat mich sowohl gefesselt als auch unterhalten.
Es gab nur eine seltsame Stelle und ich weiß auch nicht, warum mir so etwas immer auffällt. Sie sitzen im Auto, als das Telefon der Partnerin klingelt und sie im Auto „ein paar Schritte zur Seite geht“. Er steigt daraufhin aus dem Auto aus. Eventuell ist das ein Übersetzungsfehler, aber sei es drum. Das Buch ist trotzdem gut und ich würde auch gerne den nächsten Teil lesen.

Bewertung vom 23.02.2021
2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt
Richter, Noah

2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt


gut

Heiligt der Zweck die Mittel?
Der Beginn des Romans hat mich schon erschreckt, obwohl ich mir sogar vorstellen kann, dass es nicht so weit weg von der Realität ist. Ich frage mich auch, wann der letzte Mensch begriffen hat, dass man Geld nicht essen kann.
Danach rast man sozusagen von Schauplatz zu Schauplatz um die Welt und befindet sich in jedem Kapitel an einem anderen Ort.
Der Autor drückt mächtig aufs Tempo und es versammeln sich alle möglichen und unmöglichen Katastrophen, die auch jetzt schon am Horizont lauern, nur dass sie hier endgültig eingetreten sind. Überschwemmungen, ein gewaltiger Flüchtlingstross, Gewalt in der Familie, radikale Umweltgruppen, eine Sekte, rechte Gewalt, ein Putsch der Kohleausstieg, Sturz der Regierung und die Superreichen, die an ihrem Ausstiegsszenario feilen...ich habe bestimmt etwas vergessen, aber sämtliche Themen der Gegenwart wurden in diesen Endzeitroman in ihrer unausweichlichen Konsequenz übernommen.
Das Buch ist spannend geschrieben und fesselt einen durch diese vielen Erzählstränge, aber ist dadurch manchmal auch etwas konfus. Mir war es etwas zu voll gepackt.

Bewertung vom 05.01.2021
Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1
Hancock, Anne Mette

Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1


sehr gut

Das Buch wurde von einer dänischen Newcomerin geschrieben und liest sich aufgrund der relativ kurzen Kapitel sehr flüssig. Durch die wechselnden Schauplätze bleibt es spannend, aber trotzdem übersichtlich.
Für mich ging es indem Buch größtenteils um Vertrauen, Vergebung und Rache.
Ich bin wirklich lange im Dunkeln getappt, was die Zusammengänge anging und bis ich den Hintergrund verstanden habe. Im Prinzip wird die Mörderin ja schon zu Beginn präsentiert, aber es ist nicht sicher, ob sie zu Recht verdächtigt wird. Der Aufbau ist hier also mal ein ganz anderer als gewöhnlich.
Durch diese Ungewissheit konnte ich es kaum aus der Hand legen, aber es hat mich auch zwiespältig zurückgelassen. Für mich verherrlicht das Ende in gewissem Maße Selbstjustiz.
Daher haben mich im Nachhinein noch viele Fragen beschäftigt... Ist Selbstjustiz erlaubt, wenn das ursprüngliche Verbrechen schlimm genug war? Kann man ein Verbrechen mit einem anderen sühnen? Was ist der Preis der Vergebung?
Bei dem Buch handelt es sich um den Auftakt einer Reihe und ich kann mir gut vorstellen, noch weitere Bücher der Autorin zu lesen.
Was eine Leichenblume ist, wird im Buch erklärt. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass der Titel nach der Lektüre verschiedene Interpretationsmöglichkeiten bietet.

Bewertung vom 27.12.2020
Silberstreif / Gut Greifenau Bd.5
Caspian, Hanna

Silberstreif / Gut Greifenau Bd.5


ausgezeichnet

Ich habe schon die vorherigen vier Teile gelesen und war dadurch sehr schnell im Geschehen und habe mit den Protagonisten mitgefiebert. Mit dem flüssigen Schreibstil hatte ich mich bereits vorher angefreundet und so sind die Seiten sind nur so an mir vorbeigeflogen.
Dieser Teil spielt vom Herbst 1923 bis Ende 1928 - erst die große Inflation und dann die goldenen Zwanziger und die Weimarer Republik. Es greift viele gesellschaftlich relevante Themen dieser Zeit auf. Da ich die deutsche Geschichte kenne, lässt sich schon Einiges an zukünftigen Konflikten erahnen, aber wer weiß schon, welchen Verlauf es wirklich nehmen wird.
Es gab auch in diesem Band so manche überraschende Wendung. Soweit ich das beurteilen kann, ist alles sehr gut recherchiert.
Da es die Familienmitglieder und alle anderen Mitwirkenden inzwischen an verschiedene Orte verschlagen hat, wechselt auch die Geschichte die Orte. Um dem Ganzen folgen zu können, wäre es gut, wenn man auch schon die anderen Teile gelesen hat, obwohl es zwischendrin auch immer ein paar erklärende Worte zum vergangenen Geschehen gibt.
Mir hat es sehr gefallen und ich freue mich schon auf den nächsten Band, denn hier kann die Geschichte noch nicht zu Ende gewesen sein. Zu viele Fragen bleiben anhand der Geschehnisse offen.

Bewertung vom 12.05.2020
Wie uns die Liebe fand
Stihlé, Claire

Wie uns die Liebe fand


ausgezeichnet

Eine 92-jährige Dame schaut auf einen Lebensabschnitt mit ihren 4 Töchtern und ihren beiden Schwiegersöhnen in spe zurück. Als der Familie der Dorfladen geschenkt wird, nimmt ihr Leben richtig Fahrt auf. Der aus Algerien stammende und sehr geschickte Freund der ältesten Tochter bringt mit ein wenig Voodoozauber ganz viel Liebeszauber in das kleine französische Dorf. Nur mit der Liebe zwischen der neuen und dem altem Ladenbesitzer will es nicht so recht klappen, da es ein dunkles Geheimnis gibt, welches In die Vergangenheit zurückreicht. Das Buch lässt uns am Dorfleben im Elsass teilhaben und beschreibt sehr einfühlsam, welche nachwirkende Auswirkungen weit zurückreichende Ereignisse haben können. Hauptthema des Romans ist die Liebe, die sich ihren Weg bahnt, auch über das familiäres Erbe oder andere Widrigkeiten hinweg. Dabei wurden immer wieder Rückblenden zu früheren Ereignissen verwendet, was die Handlung auflockert. Es bleibt lange spannend und wird erst sehr spät aufgelöst, was den früheren Ladenbesitzer und die Erzählerin verbindet und ob sie noch zueinander finden konnten. Ein schöner Roman mit detailliert beschriebenen und teils herrlich verschrobenen Protagonisten und französischem Charme, der aber auch ernste Themen aufgreift und nachdenklich macht. Als i-Tüpfelchen findet man am Ende des Buches noch die Rezepte aus der Elsässischen Küche, die im Buch erwähnt wurden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.04.2020
Pandatage
Gould-Bourn, James

Pandatage


sehr gut

Das Leben kann hart sein und Dannys Leben ist hart. Seit dem Tod seiner Frau spricht sein Sohn kein Wort mehr und er verliert auch noch seine Arbeit und die Miete ist fällig. Während der Junge in seiner stummen Welt gefangen ist, versucht sein Vater sein eigenes, chaotisches Leben auf die Reihe zu bekommen. Aus der Not heraus möchte er als tanzender Panda für seine kleinen Familie eine neue Einkommensquelle auftun und das, obwohl er gar nicht tanzen kann.
Eine fast aussichtslose Aufgabe.
Außerdem müssen beide den Schicksalsschlag verarbeiten und eins wird klar, Trauerarbeit kann langwierig sein, aber es gibt auch immer Hoffnung im Leben.
Der Autor, James Gould-Bourn, ist neu für mich und ich nehme an, dass dies sein erstes Buch ist. Es ist aus einem Kurs für kreatives Schreiben entstanden. Mit einer sehr bildhaften und humorvollen, aber auch einfühlsamen Sprache ist ihm ein emotionsgeladener und unterhaltsamer Roman gelungen, auch wenn er manchmal durch die vielen schrägen Gestalten und Situationen etwas überzogen wirkt, einige Klischees bedient und abzudriften droht.
Ich habe das Buch in kurzer Zeit gelesen und es hat mich zum Lachen und Weinen gebracht.
Eine rührende Vater-Sohn-Geschichte und für mich eine tolle Filmvorlage.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.04.2020
Blutgott / Clara Vidalis Bd.7
Etzold, Veit

Blutgott / Clara Vidalis Bd.7


sehr gut

Nichts für zartbesaitete Leser! Eine Mörderbande hält die Kriminologen von LKA und BKA in Atem. Angetrieben in ihrem Tun werden sie von einem selbsternannten „Gott“, der die erpresst und manipuliert. Durch den Bezug zu Ereignissen aus der jetzigen Zeit, wie z.B. bereits durch die Presse verbreitete Phänomen, dass Menschen über den Zugriff auf ihre Laptopkamera und andere persönliche Informationen erpresst werden und die zum Selbstmord führende Internetchallenge in Russland erhält das Buch einen erschreckenden Bezug zur Realität. Außerdem wird auf die Taten diverser bekannter Serienmörder eingegangen, was den Bezug zwischen Realität und Fiktion verstärkt und einen das Gruseln lehrt. Das erzeugt Bilder im Kopf, die man schnell wieder loswerden möchte. Zusätzlich fließt viel Wissen aus der Praxis eines Rechtsmediziners und auch anderen Bereichen ein, was das Buch sehr authentisch macht. Ein sehr spannendes Buch, welches man nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Das Ende ist überraschend, obwohl man vorher schon so eine Idee hat und lässt eine Fortsetzung vermuten.

Bewertung vom 24.04.2020
Goldsturm / Gut Greifenau Bd.4
Caspian, Hanna

Goldsturm / Gut Greifenau Bd.4


ausgezeichnet

Das Buch spielt im Jahr 1919. Kurz nach dem ersten Weltkrieg ist das Leben für die meisten Menschen alles andere als leicht und nicht jedem Protagonisten des Romans fällt es leicht, sich auf die Herausforderungen der neuen Zeit einzustellen. Und auch der eine oder andere Schicksalsschlag muss verkraftet werden, aber es gibt durchaus auch positive Wendungen.
Ich habe bereits die 3 Vorgängerbücher dieser Familiensaga verschlungen und wurde auch vom 4. Teil nicht enttäuscht. Die Figuren haben alle ihre charakteristischen Eigenheiten und ihre einzelnen Schicksale wurden unterhaltsam entwickelt und miteinander verknüpft. Man fiebert bei allen Entwicklungen mit. Ich finde besonders gelungen, wie die geschichtlichen Ereignisse in die Handlung eingebettet sind. Hier bekommt man sozusagen Geschichtsunterricht nebenbei.
Für mich eine Kaufempfehlung, da es unterhaltsam und sehr gut recherchiert wurde. Es ist sicherlich sinnvoll zuerst die drei Vorgänger zu lesen, aber man kann es auch als Einzelbuch lese, da auf einzelne Geschehnisse aus den vorherigen Büchern kurz eingegangen wird.

Bewertung vom 05.03.2018
Der Samurai von Sevilla / Die Samurai-Saga Bd.1
Healey, John J.

Der Samurai von Sevilla / Die Samurai-Saga Bd.1


sehr gut

John J. Healey erzählt in seinem Roman eine spannende Geschichte, die viele unerwartete Wendungen nimmt und einem ein Gefühl für die damalige Zeit gibt und dabei auch noch auf zwei unterschiedliche Kulturen eingeht. Man erhält Einblick, die für uns teilweise auch brutal anmuten, aber so war es anscheinend wirklich zu dieser Zeit.
Das Buch hatte viele Facetten zu bieten - Liebesgeschichte, Spannung, Historisches und wurde nicht langeweilig. Nur die Überschriften über den einzelnen Kapiteln habe manchmal ein wenig zu viel vorweggenommen. Ich hatte viele unterhaltsame Stunden und konnte das Buch oft nicht mehr weglegen. Am Ende hatte ich den Wunsch, dass ich sehr gern eine Fortsetzung lesen würde.