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mecop

Bewertungen

Insgesamt 110 Bewertungen
Bewertung vom 20.10.2023
Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2
Sten, Viveca

Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2


gut

Solider Krimi, aber für mich nicht überragend

Ich ging mit hohen Erwartungen an "Tief im Schatten" heran. Zum einen wegen der bekannten Autorin, die bereits tolle Krimis verfasst hat. Zum anderen waren Buchcover und Klappentext so gut, dass sie einen hervorragenden Kriminalroman versprachen.

Insgesamt bin ich nach der Lektüre des Buches aber doch ernüchtert. Die Sprache des Romans ist sehr einfach und so lässt er sich eigentlich schnell lesen. Jedoch trugen die verschiedenen Handlungsstränge bei mir eher dazu bei, mein Lesetempo zu drosseln. Denn für meinen Geschmack passierte auf den verschiedenen Erzählebenen zu wenig, um die Spannung aufrechtzuerhalten und mich zum Weiterlesen anzuregen. Zumal mir die verschiedenen Protagonistinnen und Protagonisten in diesem Roman ein wenig zu eindimensional und stereotypisch waren. Das hat mir persönlich ein wenig die Freude an der Lektüre genommen.

Ansonsten ist der Roman ein solider, aber meiner Meinung nach nicht überragender Krimi, bei dem Fans von schwedischen Krimis und von Viveca Stens früheren Romanen sicherlich auf ihre Kosten kommen.

Bewertung vom 19.10.2023
Ich bin Frida / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.23
Bernard, Caroline

Ich bin Frida / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.23


sehr gut

Der eher unbekannte Teil der Geschichte Frida Kahlos

Von Caroline Bernard hatte ich bereits das erste Buch zu Frida Kahlo gelesen und war daher sehr gespannt, ob mir "Ich bin Frida" so gut gefällt wie der erste Roman. Das Cover ist sehr gut ausgewählt und bringt die Stimmung Fridas in diesem Roman sehr gut rüber. Frida muss sich in diesem Roman einigen Lebensfragen stellen und ein ums andere Mal in Selbstreflexion gehen. Das ist meiner Meinung nach die Stärke des Buches. Frida wirkt authentisch, stark und ihre Gedankengänge sind für mich gut nachvollziehbar.

Der Roman ist, wie bei Caroline Bernard üblich, gut geschrieben, sodass er sich schnell lesen lässt. Sie schafft es mühelos, historischen Persönlichkeiten in ihrem Buch Leben einzuhauchen. Nur an den Vorgänger reicht "Ich bin Frida" leider nicht heran. Dafür gab es für mich ein paar zu viele seichte Stellen, die eher an einen leichten Liebesroman erinnerten. Nichtsdestotrotz ist "Ich bin Frida" erneut ein gelungener Roman für Frida Kahlo-Fans und Menschen, die gerne Romane über starke historische Persönlichkeiten lesen.

Bewertung vom 02.10.2023
Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2
Jürgensen, Dennis

Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2


sehr gut

Spannender Kriminalfall mit einem interessanten Ermittlerduo

"Taubenschlag" war der erste Kriminalroman, den ich von Dennis Jürgensen gelesen habe. Daher kannte ich auch den ersten Fall des Ermittlerduos Lehmann und Teit nicht. Das tat der Lektüre und der Freude am Krimi jedoch keinen Abbruch. Teil 2 lässt sich, meiner Meinung nach, durchaus lesen, ohne vorher Band 1 gelesen zu haben.

Dennis Jürgensen hat einen soliden Kriminalroman geschrieben, der mit nicht wenigen Verwicklungen in die Vergangenheit gespickt ist und daher von Anfang bis Ende unterhaltsam und spannend ist. Das deutsch-dänische Ermittlerduo Lehmann und Teit hat mir beim Lesen sehr viel Freude bereitet. Sie sind sympathisch, authentisch und ermitteln nüchtern, was mir persönlich sehr zusagt. Die Sprache des Romans ist so gewählt, dass sich der Krimi flüssig lesen lässt und ich mich nicht durch Nebensächlichkeiten oder Ähnliches gelangweilt habe. Im Gegenteil: Ich war schnell mit dem Buch fertig, ohne dass mir langweilig war. Wer gerne Kriminalromane mit verschiedenen Verwicklungen liest, dürfte mit "Taubenschlag" recht zufrieden sein.

Bewertung vom 28.09.2023
Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1
Völler, Eva

Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1


sehr gut

Historischer Kriminalroman rund um das Thema Schuld

„Helle Tage, dunkle Schuld“ von Eva Völler wollte ich unbedingt lesen, weil ich zum einen das Cover sehr ansprechend und passend zum Titel fand. Zum anderen, weil der Klappentext und der zeitgeschichtliche Hintergrund für mich sehr spannend klangen.

Der Roman gefiel mir sehr gut. Nicht nur der historische Kontext ist gut eingefangen und stimmte mich an der einen und der anderen Stelle nachdenklich. Auch der Kriminalfall ist gut in diesen Hintergrund eingebettet. Eva Völler macht deutlich, wie schwer es die Menschen im zerstörten Deutschland nach dem Krieg hatten und welche Herausforderungen und Prüfungen sie bestehen mussten. Sie schafft es dabei, authentische Figuren zu beschreiben, in die ich mich sehr gut hinein versetzen konnte. Der Schreibstil ist darüber hinaus leicht, sodass ein flottes Lesetempo garantiert ist.

Wer gerne historische Kriminalromane liest und dabei noch etwas über die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland erfahren möchte, sollte sich „Helle Tage, dunkle Schuld“ nicht entgehen lassen.

Bewertung vom 18.09.2023
Der Totengräber und der Mord in der Krypta / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.3
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und der Mord in der Krypta / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.3


ausgezeichnet

Toller historischer Kriminalroman

Ich habe bereits die vorherigen beiden Totengräber-Bände gelesen (was ich allen Neulingen der Reihe ebenso ans Herz lege) und bin auch vom dritten Teil sehr begeistert.

Der Autor schafft es erneut, das Wien kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts vor meinem inneren Auge erstehen zu lassen. Die Protagonist:innen sind wie immer trefflich und authentisch beschrieben, sodass mir das Lesen erneut wieder sehr viel Spaß gemacht hat. Zur Kurzweil trugen außerdem die angenehme Sprache des Romans sowie dessen Handlung bei. Auch diesmal gibt es wieder einen Hauch Übersinnliches zu bestaunen und zu rätseln, was stimmt und was nicht. Hinzu kommt mit Augustin Rothmayer eine wirklich spezielle Figur, die mir stets viel Freude bereitet. Ein wieder einmal rundum gelungener Kriminalroman, den ich jedem ans Herz lege, der/die gerne historische Kriminalroman liest.

Bewertung vom 17.09.2023
Sternenschweif, Magische Gute-Nacht Geschichten
Chapman, Linda

Sternenschweif, Magische Gute-Nacht Geschichten


ausgezeichnet

Äußerst gelungenes Vorlesebuch

Ich habe das Vorlesebuch von Sternenschweif ausgewählt, weil mir das Cover sehr gut gefiel und der Klappentext auf schöne Geschichten hinwies. Dass meine beiden Nichten, fünf und drei Jahre alt, Einhörner richtig toll finden, war ein zusätzliches Argument zum Erwerb dieses Buchs. Es umfasst etwas mehr als 150 Seiten, die sich 14 Geschichten teilen, sodass eine Geschichte etwa mehr als zehn Seiten umfasst. Untermalt werden die Geschichten mit süßen Zeichnungen. Insgesamt ist das Buch sehr schön illustriert, sodass vor dem ersten Vorlesen auch erstmal alle Bilder angeschaut werden mussten.

Die Geschichten selbst sind nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich und vermitteln Wissen um verschiedene Tierarten, die im Wald leben. Da habe selbst ich noch etwas dazugelernt. Ein insgesamt äußerst gelungenes Vorlesebuch, das für größere Kinder ab 4/5 Jahren geeignet ist. Jüngere Kinder bringen meiner Meinung nach noch nicht genug Geduld für die etwas längeren Geschichten mit.

Bewertung vom 10.09.2023
Wie ein Stern in mondloser Nacht
Sand, Marie

Wie ein Stern in mondloser Nacht


gut

Guter Stoff, mittelmäßig umgesetzt

"Wie ein Stern in mondloser Nacht" von Marie Sand hat mich gereizt, weil ich die Geschichte der Babyklappe als zeitgeschichtlichen Hintergrund spannend fand. Auf 303 Seiten bekam ich aber leider nur einen kleinen Einblick in die Herausforderungen, vor denen Henni Bartholdy zu ihrer Zeit stand. Der Hintergrund der Geschichte kam meiner Meinung nach bedauerlicherweise zu kurz. Vielmehr dreht sich der Roman um Hennis Privatleben und den Liebeswirren darin. Das brachte mir die Hauptperson dennoch nicht näher, sodass mir der Tiefgang im Roman fehlte. Die Anwältin Martha beispielsweise empfand ich hingegen, trotz weniger Präsenz im Roman, authentischer und nachvollziehbarer.
Die Geschichte dieser heimlichen Heldin von Marie Sand erhält daher von mir eine durchschnittliche Bewertung, da man meiner Meinung nach mehr aus der Geschichte hätte machen können.

Bewertung vom 02.09.2023
Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3
Blum, Charlotte

Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3


ausgezeichnet

Erneut großartige Unterhaltung

Alma Täuber, das Fräulein vom Amt, hat mich schon in den ersten beiden Teilen sehr begeistert und auch der dritte Band "Spiel auf Leben und Tod" reiht sich hier nahtlos ein. Dies ist bei wenigen Reihen der Fall, daher: Hut ab, liebes Autorinnenduo!

Der aktuelle Fall für Alma Täuber ist nicht nur interessant und spannend, sondern auch wieder so konstruiert, dass ich bis zum Schluss nicht wusste, wer hinter den Taten steckte. Zudem schafften es die Autorinnen mal wieder, ein zeitgenössisches Ereignis in Baden-Baden aufzugreifen, sodass wieder eine schöne Hintergrundgeschichte mit dazu kam. Alma Täuber ist für mich, neben ihrer Freundin Emmi, eine wirklich gelungene Hauptfigur, in der ich mich teilweise wiederfinde. Resolut, selbstständig und klug, wunderbar!

Der Roman ist flüssig geschrieben und lässt sich daher schnell durchlesen. Das Lesevergnügen ist deshalb kurzweilig, aber dennoch großartig. Wer gerne historische Kriminalromane liest, die besondere Hauptfiguren haben, sollte sich das Fräulein vom Amt nach Hause holen (und natürlich in der richtigen Reihenfolge lesen).

Bewertung vom 28.08.2023
Eigentum
Haas, Wolf

Eigentum


sehr gut

Ein spezieller Abschied

Ich liebe die Brenner-Krimis von Wolf Haas und war daher sehr neugierig auf "Eigentum". Den Titel verstand ich zunächst nicht, bis sich mir beim Lesen erschloss, dass sich das ganze Leben von Marianne Haas im Prinzip mit diesem einen Wort auf den Punkt bringen lässt.

Wolf Haas gibt den Lesenden Einblicke in die Lebensgeschichte seiner Mutter, die von einschneidenden Erfahrungen geprägt ist. Mir ist besonders im Gedächtnis geblieben, wie stoisch ihre Erzählungen in diesem Buch anmuten und wie stoisch sie scheinbar auf Veränderungen reagierte. Mich hat das Buch beim Lesen sehr bewegt, da Wolf Haas auch gut darlegt, wie er selbst das Leben seiner Mutter und einen Teil seines Lebens in ihren letzten Tagen reflektiert und damit auch in gewisser Weise sich selbst.

Das Buch ist kurzweilig und lässt sich zügig und flüssig durchlesen. Allerdings muss man Wolf Haas' Sprache mögen, da er eine eigenwillige Art zu schreiben hat. Mir sagt diese sehr zu, wenn auch diesmal – dem Thema angemessen – wenig Humor enthalten ist. Ein spezielles Werk von Wolf Haas, aber nicht minder lesenswert.

Bewertung vom 15.08.2023
Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2
Storm, Andreas

Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2


sehr gut

Spannender und unterhaltsamer Kunstkrimi

"Die Akte Madrid" ist der zweite Band der Reihe um Lennard Lomberg, der es sich zum Hobby gemacht hat, gestohlene Gemälde aufzuspüren.

Wie im ersten Teil gibt es auch in "Die Akte Madrid" mehrere Zeitebenen, die aufmerksamem Lesens bedürfen, damit alle Zusammenhänge klar werden. Vor allem im Mittelteil des Romans treten sehr viele Protagonisten auf den Plan, sodass ich hier manche Passagen zweimal lesen musste, um alles genau nachvollziehen zu können.

Ansonsten ist der Kriminalroman aber gut geschrieben und sprachlich leicht zu folgen. Die Hauptfiguren sind alle durchweg vielschichtig und es ist nicht immer ganz klar, wer welche Interessen verfolgt, was dem Roman zusätzliche Würze verleiht.
Weiterhin gibt es interessante geschichtliche Einblicke in Raubkunst, die mich, wie bereits beim ersten Teil, kopfschüttelnd zurücklassen. Ein Buch für Liebhaber:innen guter, kunst- und zeitgeschichtlicher Krimis mit mehreren Handlungsebenen. Es ist nicht zwangsläufig nötig, den ersten Teil, "Das neunte Gemälde", gelesen zu haben, aber ich empfehle es dennoch, da ich finde, dass es das Lesevergnügen steigert.