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witchqueen
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Lüdinghausen

Bewertungen

Insgesamt 322 Bewertungen
Bewertung vom 23.10.2023
Weihnachtszauber und Hundepfoten / Der Weihnachtshund Bd.8
Schier, Petra

Weihnachtszauber und Hundepfoten / Der Weihnachtshund Bd.8


gut

Bibliographische Angaben

Titel: Weihnachtszauber und Hundepfoten
Autor: Petra Schier
Verlag: HarperCollins Hamburg
1. Auflage
512 Seiten
Erscheinungsdatum: 26.09.2023


Zum Inhalt/Klappentext:

Seit Melissa ihren gewalttätigen Ex-Mann verlassen hat, lebt sie in ständiger Angst. Als sie dem Sicherheitsexperten Lennart und seiner jungen Boxerhündin Sissy begegnet, will sie instinktiv auf Abstand gehen. Zu groß ist Melissas Angst vor Nähe, und sie hat sich geschworen, ihren kleinen Sohn Andy vor jeder Gefahr zu schützen, koste es, was es wolle. Doch Lennart ist so ganz anders als ihr Ex und setzt behutsam alles daran sie näher kennen zulernen. Bald kann sie sich ihrer Gefühle für ihn nicht mehr erwehren. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und der Weihnachtsmann und seine Crew haben alle Hände voll zu tun, damit Weihnachten doch noch zum Fest der Liebe wird.

Meine Meinung:
„Weihnachtszauber und Hundepfoten“ ist der inzwischen 8. Band aus der Santa-Claus-Reihe von Petra Schier. Der Einstieg in dieses Buch fällt leicht. Man ist sofort mittendrin im Geschehen, auch wenn man die Vorgängerbände nicht kennt. Dieses Buch lässt sich hervorragend als Einzelband lesen.

Sämtliche Charaktere sind gut und treffend gezeichnet. Auch die Handlungsort ist detailreich skizziert, so dass man von allem und jedem ein konkretes Bild vor Augen hat. Die Geschichte an sich ist schlüssig und in sich abgeschlossen.

An einigen Stelle gibt es aber auch Längen, denn es wird hier wirklich sehr oft wiederholt, dass Melissa misshandelt wurde, dass Andy Angst hat, dass sie sich nicht auf Neues einlassen kann. Da hätten es ein paar Seiten weniger auch getan.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich alles sehr angenehm lesen und man kommt zügig voran. Die 512 Seiten sind in 25 Kapitel unterteilt. So kann man sowohl in einem Rutsch aber auch in mehreren Abschnitten lesen.

Leider gibt es für mich aber einen kleinen Haken, denn: Alle Bücher dieser Reihe haben den gleichen Aufbau (das gleiche Grundgerüst). In jedem Buch dieser Reihe handelt es sich um eine „verkorkste“ Frau, die irgendwelche Probleme hat. Gut, das Problem ist jedes Mal ein anderes, trotzdem ist es immer die Frau, die die Liebe nicht zulassen kann oder will. Es ist immer der Mann, der (himmelschreiend perfekt und mit Hilfe eines Hundes) der Retter ist und sich einfühlsam (ohne jegliche Ecken und Kanten) um das holde Weib bemüht. Es ist jedesmal die annähernd gleiche Szene auf dem alten Karussell auf dem Weihnachtsmarkt.

Das alles wird auf Dauer doch ziemlich langweilig, weil man genau weiß, was passiert. Ja, die Story um das Problem der Dame ist immer eine andere. Und doch ähneln sich die Bücher schon ziemlich arg.

Mein Fazit:
Jedes Buch als Einzelband gelesen ist ein schöner und romantischer Weihnachtsroman. Als Serie wird es auf Dauer etwas fade. Daher von mir 3 Sterne.

Bewertung vom 17.10.2023
Strippen statt sticken!
Kruse, Tatjana

Strippen statt sticken!


ausgezeichnet

Darum geht es:
Eigentlich könnte das Leben für Siggi Seifferheld, pensionierter Kommissar, so schön sein. Seine Frau Marianne will eine Woche mit dem Boule-Club zu einem Turnier in den Schwarzwald fahren und so könnte er (zusammen mit seinem Hund Onis) die Zeit als Strohwitwer genießen. Doch kaum ist Marianne weg, bittet sein ehemaliger Kollege ihn um Hilfe. Der Neffe des Kollegen sitzt neben einer Leiche. Ausgerechnet in einem Swingerclub. Und der Neffe schwört Stein und Bein, dass er mit dem Tod der Dame nichts zu tun hat. Er kann sich aber auch nicht mehr wirklich an irgendetwas erinnern. Das Einzige, was er sicher zu wissen glaubt, ist, dass die Leiche nicht die Dame ist, die sie eigentlich sein sollte.
Aber wer ist die Tote dann? Und wer hat sie umgebracht? Seifferheld beginnt im Umfeld des Swinger-Clubs zu ermitteln, was nicht unbedingt bei allen auf Gegenliebe stößt. Wird es ihm gelingen, Licht ins Dunkel zu bringen und den Täter zu überführen?

Meine Meinung:
Ein herrliches Buch mit allem, was das Krimileser-Herz begehrt. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite, gespickt mit jeder Menge Humor, Wortwitz und Situations-Komik. Ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen will. Zudem kommt das Buch ohne Blutvergießen und Brutalität aus, so es sich auch bestens für die Freunde des Cosy-Crime eignet.

„Strippen statt sticken“ ist der inzwischen 9. Band aus der Serie um Siggi Seifferheld und reiht sich nahtlos ein. Schon auf den ersten Seiten hat man das Gefühl, als wäre man nie weg gewesen. Einfach ein „typischer Seifferheld“.
Man kann dieses Buch aber ohne weiteres auch als Einzelband lesen. Sämtliche Figuren und Handlungsorte (in und um Schwäbisch Hall) sind bestens skizziert und beschreiben. So kann man sich sofort zu allem und jedem ein konkretes Bild machen. Sollte man doch kurz durcheinander kommen mit den Figuren findet man ganz am Ende eine kurze Auflistung der Namen und Beziehungen zueinander. So kann man immer mal kurz nachschlagen.

Der 219 Seiten lange Kriminalfall ist in 4 Tage (und hier nochmals in mehrere Abschnitte) unterteilt. So lässt sich das Buch gut in einem Rutsch, aber auch in mehreren Abschnitten lesen. Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Alles lässt sich sehr angenehm lesen und man kommt zügig voran.

Mein Fazit:
Ein Krimivergnügen vom Feinsten, dass ich jedem nur empfehlen kann. Von mir gibt es 5 Sterne.

Bewertung vom 12.10.2023
Mörder in der Grube
Kohl, Erwin

Mörder in der Grube


ausgezeichnet

Darum geht es:
Privatdetektiv Lukas Born ist wieder gefragt. Dieses Mal wird er von einer jungen Frau beauftragt. Sie hat ihren Vater tot am Fuß der Kellertreppe gefunden. Alles deutet auf einen Unfall hin. Doch die Mandantin will nicht daran glauben. Ihr Vater war sterbenskrank und hatte nur noch wenige Wochen zu leben. Treppen konnte er schon lange nicht mehr steigen und im Keller war er schon „ewige Zeiten“ nicht mehr. Warum also sollte der ehemalige Bergmann nun, kurz vor seinem Tod, in den Keller gehen? Es dauert nicht lange bis auch Lukas Born Zweifel an der Unfall-Theorie kommen. Und so beginnt er mit Hilfe seiner Campingplatz-SoKo, das Leben des Rentners unter die Lupe zu nehmen. Und dabei kommt so einiges ans Tageslicht, was eigentlich „unter Tage“ hätte bleiben sollen.

Meine Meinung:
Lukas Born, seinen Hund Manolo und die Campingplatz-Crew muss man einfach mögen. Mit viel Spürsinn gehen sie auch in diesem Fall wieder ans Werk und geben sich nicht eher zufrieden, als sie den Täter kennen. Die Charaktere, Handlungsorte und Begebenheiten sind auch in diesem Band wieder bestens gezeichnet. Man wird sofort in die Geschichte hineingezogen und kann sich alles wirklich bildhaft vorstellen.
Der Fall ist weder blutig noch brutal, so dass sich dieser Niederrhein-Krimi auch bestens für Freunde des Cosy-Crime eignet.

Schon das toll gestaltete, düstere Cover mit dem Förderturm verrät, worauf man sich einlässt. Einen Krimi im Zechenmillieu der siebziger Jahre. Der Schreibstil ist locker, leicht und flüssig. Alles lässt sich sehr angenehm lesen und man kommt wirklich zügig voran. 221 Seiten sind in 45 Kapitel unterteilt. So lässt sich bequem auch immer mal wieder eine Pause einlegen, wenn man das Buch aus der Hand legen kann. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen.

Mein Fazit:
Beste Unterhaltung für jeden Krimi-Fan. Ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen und vergebe hier gerne 5 Sterne.

Bewertung vom 10.10.2023
Weihnachtsglück gesucht - vorzugsweise für immer
Troi, Heidi

Weihnachtsglück gesucht - vorzugsweise für immer


ausgezeichnet

Darum geht es:
Kurz vor Weihnachten in New York. Für Savannah könnte es momentan nicht schlechter laufen. Von ihrer WG-Mitbewohnerin wird sie (mit Ankündigung) vor die Tür gesetzt, weil die mit ihrem Verlobten zusammenzieht. Ihre Probezeit als Grafikdesignerin wird nicht verlängert und so steht sie ohne Job da. Und zu allem Überfluss ist ihr Freund mit einer anderen zusammengezogen. Mehr Pech geht wohl nicht. Und so sieht Savannah keine andere Möglichkeit als zurück zu ihren Eltern und Geschwistern nach Valentine zu gehen. Ausgerechnet in den Ort, aus dem sie einst geflohen ist. Ihr Vater, der Bürgermeister des Ortes, hat es sich auf die Fahne geschrieben, dass Valentine der Ort der Verliebten ist. Doch ausgerechnet seine eigenen Kinder sind sämtlich noch nicht unter der Haube und erfolgreich getrennt. Und dann trifft Savannah ausgerechnet auf Tyler. Den Tyler, in den sie schon im Sandkasten, der Schule … ja eigentlich schon ihr ganzes Leben verliebt ist. Doch das will sie sich nicht eingestehen. Und dann sorgen auch noch jede Menge Missverständnisse dafür, dass Savannah nichts von Tyler wissen will. Oder doch? Im tiefsten Inneren ihres Herzens?

Meine Meinung:
Eine weihnachtliche Liebesgeschichte, die man einfach lieben muss. Zauberhafte Charaktere, tief verschneite Landschaften, ein Weihnachtsmarkt … und jede Menge Missverständnisse, die dem Ganzen eine gewisse Würze verleihen. Hier liebt, leidet und fiebert man mit den Protagonisten regelrecht mit. Manchmal denkt man sich (als Leser), es könnte doch so einfach sein. Aber wäre es dann genauso schön. Mitnichten.

Diese Geschichte wird aus zwei Blickwinkeln erzählt. In jedem Kapitel wird einmal aus Sicht von Savannah und einmal aus Sicht von Tyler erzählt. So kann man immer direkt nachvollziehen, was in der jeweiligen Szene in dem Einzelnen vorgeht und wie sich die Situation aus seiner Sicht darstellt. Das macht die Sache doppelt spannend.

Ein paar wunderbar dargestellte Nebenfiguren sorgen zum einen für Humor (der Senioren-Club) aber auch (zuerst) für Kopfschütteln und Nachdenken und (zum guten Schluss) für den entsprechenden Schubs in die richtige Richtung (Mackenzie).

Der Schreibstil ist locker, leicht und flüssig. Alles lässt sich sehr angenehm lesen und man kommt zügig voran. Unterteilt ist das Werk in 17 Kapitel. So kann man es sehr gut in einem Rutsch oder in mehreren Abschnitten lesen.

Mein Fazit:
Was für’s Herz zur Weihnachtszeit. Ein schöner Liebesroman, den ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Ich vergebe ich 5 Schneeflöckchen.

Bewertung vom 01.10.2023
Graffitikatz (eBook, ePUB)
Panizza, Kaspar

Graffitikatz (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Darum geht es:
Banksy ist in der Stadt. Das sorgt natürlich für jede Menge Aufregung. Aber nicht nur das. Denn zur gleichen Zeit passiert auch ein grausiger Unfall. Ein Porsche kommt (so sieht es jedenfalls aus) von der Fahrbahn ab, fährt in die Rohrachschlucht und fängt Feuer. Der Fahrer, der Sohn der Matratzenkönigin Margarete von Blasenstein, verbrennt dabei. Kommissar Steinböck, seinen Katze Frau Merkel und das Team der Kripo nehmen sofort die Ermittlungen auf. Und es soll nicht bei der einen Leiche bleiben. Remus Blank, der Kopf der Isar-Stenzen, einer in den 2000er Jahren sehr erfolgreichen Band, wird ebenfalls tot aufgefunden. Er wurde erschossen. Anschließend wurde ihm ein Stück tätowierte Haut aus dem Rücken geschnitten. Was hat das für einen Sinn? Und wer macht sowas? Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen? Und vor allem: Was hat das alles mit Banksy zu tun? Es dauert ein bisschen, bis Steinböck und seine Katz die Zusammenhänge erkennen.

Meine Meinung:
Wieder ein tolles Buch um den charismatischen Kommissar mit seiner Katze. In diesem Fall treffen wir auf Banksys Graffitikunst gepaart mit einem perfiden Verbrechen, bei dem den Opfern jeweils ein Stück Haut mit Tattoo abgezogen wird. Die Kommissare tappen zunächst einmal im Dunkeln, denn keiner kann sich erklären, was Banksy, ein Verkehrsunfall und ein offensichtlicher Mord miteinander zu tun haben könnten. Erst nach und nach lichtet sich für alle (auch für uns Leser) Stück für Stück das Geheimnis.

Zu Anfang haben wir (neben der Hauptgeschichte) immer mal wieder „Tagebuch-Einträge“, die auf den ersten Blick so gar nicht zur Geschichte passen wollen. Aber je weiter man in dem Tagebuch liest, je klarer ergibt sich ein Verdacht, der sich am Ende bestätigen soll.
Auch bei den Verdächtigen wird man ein ums andere Mal auf’s Glatteis geführt. Und am Ende war es dann doch alles ganz anders.

Besonders gut hat mir auch dieses Mal wieder gefallen, wie Steinböck mit seiner Katze kommuniziert, die nur er hören kann. Das führt natürlich wieder zu dem ein oder anderen Missverständnis, was uns Leser immer wieder schmunzeln lässt.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Alles lässt sich angenehm lesen und man kommt zügig voran. Unterteilt ist das Buch in Wochentagen (insgesamt 9 Stück) plus Pro- und Epilog, sowie immer mal wieder zwischendrin den Tagebucheinträgen. So lässt es sich sowohl in einem Rutsch aber auch bequem in mehreren Abschnitten lesen.

Mein Fazit:
Spannung und Humor … eine unschlagbare Kombi. Ich warte jetzt schon auf eine Fortsetzung und empfehle dieses Buch gerne wärmstens weiter. Verdiente 5 Sterne.

Bewertung vom 27.09.2023
Die Kunst des Bösen: Ein Krimi aus London
Spencer-Smith, Edward

Die Kunst des Bösen: Ein Krimi aus London


ausgezeichnet

Darum geht es:
Isla, eigentlich Journalistin, hat kürzlich ihre Stelle beim London Outwatch verloren und hält sich jetzt mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Doch ihre Miete kann sie damit nicht bezahlen. Und mit ihrem Hobby, dem Sprayen von Graffitis erst recht nicht. Da trifft es sich gut, dass ihre Freundinnen Ab und Ems ihr einen Job in deren Detektei anbieten. In London verschwinden Frauen. Es werden immer mehr. Eines Tages erscheint ein riesiges Graffiti von einer der Vermissten auf einer Hauswand. Dieses Graffiti ist an Grausamkeit kaum zu überbieten. Bestialisch gefoltert und zugerichtet wird sie dargestellt. Doch wer hat das Graffiti an die Hauswand geschmiert? Und warum gerade ein Graffiti? Isla, Ems und Ab begeben sich auf Spurensuche. Doch je näher sie dem Täter kommen, desto mehr schwebt Isla, die ja auch Graffitis sprayt, in Gefahr. Wird es den drei Frauen gelingen, den grausamen Mörder zu entlarven?

Meine Meinung:
Ein sehr gelungener Reihen-Auftakt. Man kommt sofort gut in die Geschichte hinein. Die Story ist spannend und man kann herrlich selbst miträtseln. Jedes Mal, wenn man denkt, man kennt den Täter, kommt von irgendwo her ein neuer Fakt, der alles in einem anderen Licht stehen und auf einen anderen Täter schließen lässt. Erst ganz allmählich wird klar, wer der wirkliche Täter ist.
Sämtliche Handlungsorte und Szenarien sind sehr gut beschrieben und dargestellt. Von den einzelnen Graffitis (denn um diese geht es in der Geschichte hauptsächlich) sind so präzise dargestellt, dass man sie direkt bildlich vor Augen hat. Die drei Detektivinnen könnten unterschiedlicher kaum sein. Die eine der totale Ordnungsfreak, die andere die totale Chaos-Queen und die Dritte als „Scheinchen in der Mitte“ muss mehr als einmal die Vermittlerin zwischen den beiden spielen. Alles in allem ein herrliches Trio, das man einfach von Anfang an gernhaben muss.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Man kommt sehr zügig voran. Unterteilt ist das Buch in 31 Kapitel. So kann man bequem auch in mehreren Abschnitten lesen.
Das (mir etwas zu) kurze Ende ist etwas blutig und brutal. Daher würde ich Fans von Cosy-Crime hier abraten. Ansonsten hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es lässt auf eine Fortsetzung schließen, die ich sehr gerne lesen würde.

Mein Fazit:
Ein Buch, dass ich durchaus weiterempfehlen kann (und hiermit auch sehr gerne tue) und von dem ich gern eine Fortsetzung lesen würde. Ich vergebe hier 5 Lese-Sternchen.

Bewertung vom 16.09.2023
Planetenpolka / Stella Albrecht Bd.1
Minck, Lotte

Planetenpolka / Stella Albrecht Bd.1


ausgezeichnet

Darum geht es:
Stella Albrecht hat einen ungewöhnlichen Beruf. Sie ist Astrologin. Daher wird sie oft belächelt oder nicht für voll genommen. Auch ihre Großmutter, Maria, die früher als Wahrsagerin auf dem Rummel gearbeitet hat, betätigt sich noch in diesem Bereich. Nach dem Vortrag eines Astrologen-Kollegen zum Thema „Mord und Totschlag – hätte die Astrologie die Opfer retten können?“ bekommt Stella einen ungewöhnlichen Auftrag. Sie soll für eine junge Frau ein Horoskop erstellen, aus dem eine bestimmte Planeten-Konstellation ersichtlich wird, anhand derer sie ausmachen kann, wann sie besonders gut auf ihre Tante aufpassen muss, damit der nichts geschieht. Ein paar Tage später erfährt Maria, dass ihre gute Freundin, die schwerreiche Unternehmerin Cäcilie von Breidenbach, plötzlich verstorben ist. Aber wie kann das sein? Cäcilie erfreute sich bester Gesundheit und wollte noch auf eine Weltreise gehen? Stella ist die Sache nicht ganz geheuer und so geht sie mit ihrem Verdacht zur Polizei. Doch Kommissar Arno Tillikowski nicht sie nicht ernst, ja er lacht sie sogar aus. Und so bleibt Stella nichts anderes übrig, als selbst Nachforschungen anzustellen. Hilfe bekommt sie von Oma Maria und ihrem besten Freund und Journalisten Ben. Doch wird es den dreien gelingen nur mithilfe der Sterne den Mörder zu überführen?

Meine Meinung:
Ein Krimi von ganz eigener Sorte. Unblutig, aber spannend und mit jeder Menge Humor und Ruhrpott-Schnauze. Herrlich.

Die Charaktere sind wundervoll beschrieben. Je weiter man liest, je mehr wachsen einem Stella, Maria, Ben, Arno und so manch anderer richtig ans Herz. Man leidet mit ihnen, man lacht mit ihnen und macht sich immer wieder seine eigenen Gedanken, wie es denn jetzt gewesen könnte. Und man wird zunächst einmal so richtig schön auf die falsche Fährte gelockt.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig, alles lässt sich bestens lesen und man kommt zügig voran. Die 296 Seiten sind im Nu verflogen. Wer lieber in mehreren Abschnitten liest … kein Problem. Das Buch ist in 32 Kapitel (plus Pro- und Epilog) unterteilt.

Mein Fazit:
Eine Krimödie für immer und überall. Und vor allem: Ein Krimi für jeden, denn hier kommen auch die Freude des Cosy-Crime voll auf ihre Kosten. Ich kann dieses Buch und weiterempfehlen und vergebe hier die vollen 5 Sterne.

Bewertung vom 08.09.2023
Basst scho (eBook, ePUB)
Vögl, Ulrike

Basst scho (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Darum geht es:
Helena, genannt Lena, Polizeikommissarin in Augsburg, verbringt ein paar freie Tage bei ihrer Familie in Hamburg. Ihre Kollegin Franziska, genannt Franzi, genießt die ersten Frühlingstage mit ihrem Hund Waschtl und einem netten Plausch im Garten ihrer guten Bekannten, Marie. Marie ist schon über 80, erfreut sich bester Gesundheit und lebt und versorgt sich und Haus und Grundstück allein. Es könnte alles so schön sein. Doch noch in der gleichen Nacht brennt das Haus ihrer Bekannten nieder. Es gibt nur einen Überlebenden … Herrn Gustav, der Dackel der alten Dame. Alles sieht nach einem tragischen Unfall aus, aber Franzi will nicht daran glauben. Sie fängt an nachzuforschen. Wer hätte ein Interesse daran, Marie umzubringen. Der Sohn? Der Enkel? Aber von beiden hat Marie schon ewig nichts mehr gehört. Die Nachbarn, die ganz offen ein Auge auf Maries Grundstück geworfen haben? Zunächst tappt Franziska völlig im Dunkeln. Erst als das Testament von Marie eröffnet wird, fängt alles an, einen Sinn zu ergeben.

Meine Meinung:
Wieder ein wunderbarer Augsburg-Krimi aus der Feder von Ulrike Vögl, der einen von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann zieht. Wer die Vorgängerbände kennt, ist sofort wieder mittendrin im Geschehen. Es ist, wie nach Hause kommen. So, als wäre man nie weg gewesen. Wer bei diesem Band erst einsteigt: Kein Problem! Sämtliche Figuren und Handlungsorte sind toll beschrieben. Man hat zu allem und jedem direkt ein Bild im Kopf. Vorkenntnisse sind für den Fall ebenfalls nicht erforderlich. Das Buch lässt sich problemlos auch als Einzelband lesen.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Alles lässt sich sehr angenehm lesen. Der Fall an sich ist weder brutal noch blutig, so dass auch Freunde von Cosy-Crime hier voll auf ihre Kosten kommen.

Die knapp 300 Seiten dieser Geschichte vergehen wie im Flug und sind rasch gelesen. Durch die Aufteilung in 8 Kapitel kann man das Buch aber auch bequem in mehreren Abschnitten genießen.

Besonders authentisch wird das Buch dadurch, dass Franz grundsätzlich in Augsburger Dialekt redet. Mir gefällt das immer besonders gut. Für mich gehört es zu einem guten Regionalkrimi einfach dazu. Sämtliche andere wörtliche Rede ist aber in Hochdeutsch gehalten, so dass es auch für „Nicht-Augsburger“ sehr gut zu lesen und nicht zu viel des Guten ist.

Mein Fazit:
Ein wunderbarer Cosy-Crime, den ich gerne weiterempfehle und wo ich mich auf eine Fortsetzung sehr freue. Von mir gibt es 5-Lese-Sternchen.

Bewertung vom 03.09.2023
Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3
Blum, Charlotte

Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3


sehr gut

Darum geht es:
1925: In Baden-Baden ist das Schachfieber ausgebrochen. Die Stadt ist voller Leute. Kurgäste und Schachliebhaber geben sich ein Stell-Dich-Ein. Jeder will das Internationale Schachturnier verfolgen. Auch Alma, das Fräulein vom Amt und ihre Freundin Emmi sind fasziniert von diesem Spiel. Doch mehr noch als das Schachturnier, erregt die Entdeckung einer Leiche Almas Aufmerksamkeit. Eine junge Frau wurde tot in einer Wäschetrommel der Dampfwaschanstalt gefunden. Es handelt sich um die Cousine von Almas Kollegin. Und die glaubt nicht, wie die Polizei und alle anderen, an einen Selbstmord. Und schon gar nicht an einen Unfall. Alma fängt an zu ermitteln, und je mehr sie herausfindet, je unwahrscheinlicher wird es, dass die junge Frau sich selbst gerichtet hat. Im Gegenteil. Je mehr Fragen Alma stellt und je weiter sie ihre Ermittlungen treibt, je mehr bringt sie sich selbst in Gefahr. Wird Alma einmal mehr der Gefahr entkommen und den Fall lösen können?

Meine Meinung:
Ein durchaus spannendes Buch, das aber mit dem Thema Schach nur sehr am Rande zu tun hat. Hier geht es vornehmlich um Alma Täuber, das Fräulein vom Amt, dass liebend gern Privatdetektivin spielt. Sehr zum Leidwesen von Polizist Ludwig, ihrem Freund. Der würde es lieber sehen, wenn Alma ihre Nase da heraushalten würde. Alma Täuber ist eine charismatische junge Dame, die schon zur damaligen Zeit macht, was sie will. Sie setzt sich über alles hinweg. Für sie gibt es kaum Regeln. Sie ignoriert alles. Ich habe meine Zweifel, ob das damals so einfach ging. Das wirkt an der ein oder anderen Stelle manchmal etwas unrealistisch, aber es macht die Geschichte erst zu dem, was sie ist.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Auch die damalige Zeit und ihre Gepflogenheiten sind gut dargestellt. Man kann sich alles sehr gut bildlich vorstellen und fühlt sich ein wenig wie eine Zeitreisende.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Alles lässt sich gut und angenehm lesen. Der Teil der wörtlichen Rede ist der Zeit nachempfunden, in der die Geschichte spielt. Das macht es sehr authentisch.

Die 338 Seiten sind in 16 Kapitel unterteilt. So ist es sehr gut möglich, das Buch in einem Rutsch, aber auch in mehreren Abschnitten zu lesen. Ganz wie man möchte. Am Ende findet sich ein Glossar, in dem diverse Dinge und Personen nochmal näher erklärt werden. „Fräulein vom Amt – Spiel auf Leben und Tod“ ist der inzwischen 3. Band um Alma Täuber. Man kann dieses Buch aber ohne weiteres auch als Einzelband lesen. Man benötigt keinerlei Vorkenntnisse aus den Vorgängerbände.

Mein Fazit:
Ein gelungener 3. Band um das Fräulein vom Amt, der mich gut unterhalten hat und den ich durchaus weiterempfehlen würde. Ich vergebe hier 4 Sterne.

Bewertung vom 30.08.2023
Rattenweihnacht
Zellner, Ingrid

Rattenweihnacht


ausgezeichnet

Darum geht es:
Es ist Anfang Dezember. Die siebenjährige Emma spielt vergnügt draußen in der Kälte, als sie plötzlich auf einer Bank eine Frau entdeckt. Bekleidet nur mit einem dünnen Trenchcoat sitzt sie da starrt ins Leere. Emma spricht sie an, will wissen, wer sie ist und was sie dort tut. Aber die Frau hat darauf keine Antworten. Sie hat keinerlei Erinnerungen mehr. Sie weiß weder, wie sie heißt, noch wer sie ist. Emma gibt ihr kurzerhand den Namen Maria. Als Emmas Mutter Kikki kurz darauf ihre Tochter hereinholen will, besteht Emma darauf, dass man Maria ja nicht dort ihrem Schicksal überlassen kann. Und so beschließen Emma und Kikki, Maria erst einmal mit nach Hause zu nehmen. Doch was jetzt mit ihr anstellen. Sie wehrt sich vehement dagegen, die Polizei einzuschalten oder sich von einem Arzt untersuchen zu lassen. Irgendwas ist seltsam an der ganzen Sache. Auch Kikkis Freundin weiß sich keinen Rat. Allerdings hat sie das Gefühl, Maria schon mal irgendwo gesehen zu haben. Nur wo? Und wann? Welches Geheimnis hütet Maria?
Zeitgleich wird in dem Ort eine Frau vermisst. Katharina Biber. Die Witwe hat mir ihren beiden Söhnen in einem recht feudalen Anwesen gewohnt. Nun sind die beiden inzwischen um die fünfzigjährigen Männer erstmals auf sich allein gestellt. Hat doch sonst Mama ihnen den Hintern nachgetragen. Kurz nach Katharinas Verschwinden taucht der erste Drohbrief bei den Brüdern auf. Doch wer schreibt den beiden Drohbriefe? Und wo ist Katharina Biber?

Meine Meinung:
Ein wundervolles Buch, bei dem man sich herrlich mitraten und seine eigenen Gedanken machen kann. Hier hat das Kopfkino noch der ersten bis zur letzten Seite was zu tun. Man wird durch die kleine Emma und ihre zuckersüße Art direkt auf den ersten Seiten in die Geschichte gerissen und nicht mehr losgelassen. Alle Charaktere sind wundervoll gezeichnet und man macht sich von jedem direkt ein konkretes Bild. Auch sämtliche Handlungsort kann man sich gut bildlich vorstellen.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Alles lässt sich gut und angenehm lesen und man kommt zügig voran. Aufgeteilt ist das 242 Seiten lange Buch in mehrere Kapitel, die jeweils einen Tag beinhalten. So begleiten wir die Protagonisten durch den Dezember. Man kann dieses Buch durch die Aufteilung in die „Dezembertage“ also gut auch in mehreren Abschnitten lesen. Dazu müsste man es aber aus der Hand legen können. Mir ist das hier nicht gelungen. Dafür war es einfach zu spannend. Ich wollte unbedingt wissen, wie das mit der Frau ohne Gedächtnis und den Drohbriefen weitergeht und ob die Theorien, die sich mir automatisch beim Lesen aufgedrängt haben, richtig sind.

Mein Fazit:
Ingrid Zellner ist mit „Rattenweihnacht“ ein Buch gelungen, dass ich nicht mehr aus der Hand legen wollte. Meine absolute 5-Sterne-Leseempfehlung nicht nur für Weihnachten.