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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
ChemAngel
Wohnort: 
Karlsruhe

Bewertungen

Insgesamt 61 Bewertungen
Bewertung vom 20.10.2023
Das Buch Eva
Clothier, Meg

Das Buch Eva


gut

"Das Buch Eva" von Meg Clothier ist ein Roman mit einem auffällig schönen Cover, das exotische Pflanzen und Vögel auf dunklem Hintergrund mit Goldakzenten zeigt. Der Titel verspricht eine spannende Geschichte, in der religiöse Vorstellungen im historischen Setting eine zentrale Rolle zu spielen scheinen.

Die Geschichte beginnt mit der Flucht zweier Frauen, die ein geheimnisvolles Buch verbergen. Die Bibliothekarin Beatrice gerät mitten in das Geschehen, als ihr das Buch überreicht wird. Es entwickelt eine magische Anziehungskraft auf sie. Beatrice ist eine facettenreiche Protagonistin, gebildet und gläubig, aber auch sie hat ihre Macken.

Allerdings wird die Geschichte gegen Ende etwas zu abgedreht und hätte sich stärker auf das Buch und die Verbindung zu Eva konzentrieren können. Die Fantasy-Elemente in diesem historischen Kontext sind für mich unpassend und vor allem unnötig gewesen. Der Schreibstil der Autorin ist manchmal zu erklärend und unharmonisch.

Insgesamt bietet "Das Buch Eva" eine interessante Grundidee, ein wunderschönes Cover und eine fesselnde Handlung, die zur Zeit der Renaissance spielt. Die Auseinandersetzung zwischen der Kirche und unabhängigen Frauen im Kloster ist erzählenswert, auch ohne die zusätzlichen Fantasy-Elemente.

Bewertung vom 20.10.2023
Sturmlichter
Theisen, Patricia

Sturmlichter


gut

"Sturmlichter" verspricht viel, doch leider konnte mich der Roman nicht vollständig überzeugen. In den Jahren 1914 bis 1926 begleiten wir Torie, Clarissa und Mia auf ihren individuellen Wegen. Torie sticht hier besonders hervor, da sie als Mechanikerin in der Männerwelt der Automobilindustrie brilliert. Allerdings kamen Clarissa und Mia in der Erzählung etwas zu kurz.

Der Wechsel zwischen verschiedenen Perspektiven war manchmal verwirrend, und der Schreibstil erschien mir zu trocken und detailreich, insbesondere in Bezug auf Politik, Kunst und Mechanik. Die Story konnte mich nicht so mitreißen, wie erhofft. Dennoch fand ich die Szenen in Afrika faszinierend und habe diesen Teil der Geschichte geliebt.

Insgesamt empfehle ich "Sturmlichter" mit einigen Abstrichen. Die Geschichte dreier Frauen, die für Freiheit und Glück kämpfen, ist teils spannend und interessant, aber auch zäh und trocken erzählt. Ein bisschen mehr Kompaktheit und weniger langatmige Passagen wären wünschenswert gewesen. Dennoch ein Buch über starke Frauen, das mir insgesamt gefallen hat, trotz einiger kleinerer Längen aufgrund seiner Dicke.

Bewertung vom 02.10.2023
Ich träumte von einer Bestie
Blazon, Nina

Ich träumte von einer Bestie


ausgezeichnet

Das Buch 'Ich träume von einer Bestie' von Nina Blazon ist ein äußerst fesselnder Roman. Der mitreißende Schreibstil und die beeindruckende Hauptfigur Fleur, eine introvertierte Datenforensikerin, machen dieses Buch zu einem besonderen Leseerlebnis.

Fleurs Reise nach Frankreich, um ihr unerwartetes Erbe zu erkunden und ihre familiäre Vergangenheit zu entschlüsseln, führt sie zur Legende der Bestie des Gévaudan. Diese Geschichte verwebt geschickt Realität und Fantasie, und die vielschichtigen Charaktere tragen zur Spannung bei.

Fleurs rätselhafte Persönlichkeit, ihre Alpträume und die Suche nach ihren Wurzeln ziehen den Leser in den Bann. Die bildhafte Sprache von Nina Blazon vermittelt lebendig die Atmosphäre der Auvergne, und die ungeklärte Geschichte der Bestie des Gévaudan sorgt für zusätzliche Spannung.

Die Geschichte nimmt unerwartete Wendungen und hält den Leser bis zum Ende gefesselt. Besonders beeindruckend fand ich die Einbindung französischer Märchenvarianten in die Handlung. Dieses Buch ist ein empfehlenswertes, abwechslungsreiches Lesevergnügen.

Bewertung vom 02.10.2023
Die junge Wanderhure / Die Wanderhure Bd.9
Lorentz, Iny

Die junge Wanderhure / Die Wanderhure Bd.9


ausgezeichnet

Die Rückkehr in die Welt der 'Wanderhure' war ein nostalgisches Vergnügen. Das Autorenpaar Iny Lorentz entführt uns erneut ins Mittelalter. Mit 'Die junge Wanderhure' gewähren uns die Autoren einen Blick in die Vorgeschichte der gesamten Reihe. Auf 512 Seiten erleben wir das harte Leben im Mittelalter, geprägt von Selbstsucht, Scheinheiligkeit der Kirche und dem starken Kampfgeist der Frauen.

Der Schreibstil ist lebendig und packend, obwohl er ernsthafte Themen anspricht. Wir begleiten Marie, Hiltrud und Linetta, die von einem Markt zum nächsten ziehen, um durch den Verkauf ihres eigenen Körpers zu überleben.

Die Autoren vermitteln eindrücklich die Entbehrungen jener Zeit. Die Charaktere sind überzeugend und realitätsnah gezeichnet, während die Handlung mit überraschenden Wendungen aufwartet.

Diese Rückkehr zu den Ursprüngen der Reihe ist ein gelungener Schritt. Das Buch wechselt geschickt zwischen der jungen und der älteren Marie, was die Geschichte noch facettenreicher macht. Bekannte Figuren wie Hiltrud, Berta und Fita sind wieder dabei und begleiten Marie auf ihren Abenteuern.

Am Ende des Buches erwartet uns ein aufschlussreiches Nachwort, das die Beweggründe der Autoren für dieses Projekt erläutert. 'Die junge Wanderhure' ist eine klare Empfehlung für Fans der 'Wanderhure'-Reihe und Liebhaber historischer Romane, die sich leicht lesen lassen. Es fesselt mit seiner lebendigen Darstellung des Mittelalters und der bemerkenswerten Stärke der Frauen. Hoffentlich finden mehr Leser den Weg zu dieser großartigen Reihe.

Bewertung vom 26.09.2023
Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2
Jürgensen, Dennis

Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2


sehr gut

In 'Taubenschlag' von Dennis Jürgensen setzen der deutsche Kommissar Rudi Lehmann und die dänische Polizistin Lykke Teit erneut ihre Zusammenarbeit fort. Im Verlauf des Buches gewinnt dieser grenzüberschreitende Einsatz an fesselnder Intensität, obwohl der Anfang ein wenig mühsam ist. Die Handlung verknüpft Morde auf rätselhafte Weise mit toten Tauben und der Vergangenheit der DDR. Dabei weicht der humorvolle Ton des ersten Teils einer tieferen und komplexeren Erzählung.

Die Kooperation zwischen den beiden Ermittlern ist beeindruckend und von Gleichberechtigung geprägt. Die Puzzleteile der Mordfälle fügen sich allmählich zusammen, und die Details sind äußerst sorgfältig ausgearbeitet. Die Tatsache, dass Einblicke in das Privatleben der Ermittler begrenzt sind, sorgt für eine angenehme Fokussierung auf die Handlung. Die Hauptfiguren sind liebenswert, und die subtile Steigerung der Spannung verleiht dem Buch eine besondere Note.

Dennoch hinkt der zweite Band im Vergleich zum ersten etwas hinterher. Trotzdem ist dieses Buch eine lohnenswerte und aufregende Lektüre. Ich freue mich auf mögliche zukünftige Fortsetzungen.

Bewertung vom 10.09.2023
Psyche und Eros
McNamara, Luna

Psyche und Eros


sehr gut

Die Geschichte "Psyche und Eros" von Luna McNamara erzählt von Psyche, der Prinzessin von Mykene, die sich für das Kämpfen interessiert und dazu bestimmt ist, eine schreckliche Bestie zu besiegen. Die Götter, besonders Aphrodite, schicken Eros, um sie von diesem Pfad abzubringen, aber stattdessen verliebt er sich unsterblich in sie.

Die Handlung bietet eine fesselnde Mischung aus historischer Göttersaga, Liebesgeschichte und unerwartetem Humor. Die Charaktere werden allesamt gut skizziert und beschrieben. Vorallem Eros und Psyche sind besonders authentisch herausgearbeitet und die Autorin integriert geschickt viele bekannte Götter und Helden der griechischen Mythologie. Doch die Liebesentwicklung zwischen Psyche und Eros erscheint erzwungen und könnte mehr Tiefe vertragen.

Dennoch bietet das Buch einen interessanten und modernen Blick auf griechische Mythologie und ist empfehlenswert. Der Schreibstil ist angenehm und passt gut zur Zeit, in der die Geschichte spielt.

Bewertung vom 04.09.2023
Schwarzvogel / Fredrika Storm Bd.1
Skybäck, Frida

Schwarzvogel / Fredrika Storm Bd.1


sehr gut

Frida Skybäck's Buch "Schwarzvogel" hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Die Protagonistin Fredrika Storm kehrt in ihre Heimat zurück und wird sofort in ein Ermittlerteam mit dem schrulligen Kollegen Henry Calment gesteckt, der an Sherlock Holmes erinnert und für viele Lacher sorgt. Das Duo bildet ein tolles Team, obwohl der Kriminalfall, bei dem Fredrikas Großmutter Augenzeugin eines vermeintlichen Unfalls ist, etwas unrealistisch wirkt.

Trotzdem bietet der Krimi Spannung und Unterhaltung. Der detailreiche Schreibstil vermittelt die nordische Atmosphäre, und die kurzen Kapitel ziehen einen in den Bann. Das Setting in Schweden ist malerisch und gut beschrieben. Die Hauptfigur Fredrika kann jedoch anstrengend sein, da sie sich oft rücksichtslos verhält. Dennoch war der Krimi insgesamt ansprechend, besonders für Fans nordischer Krimis mit vielen Verdachtsmomenten und Verwicklungen.

Der Reihenauftakt verspricht weitere interessante Fälle mit Fredrika und Henry und erhält daher 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 28.08.2023
Die Schwarze Königin Bd.1
Heitz, Markus

Die Schwarze Königin Bd.1


ausgezeichnet

Die schwarze Königin von Markus Heitz ist ein fesselnder Fantasyroman, der zwei Handlungsstränge geschickt miteinander verwebt: Eine Reise in die Vergangenheit um das Jahr 1400, in der Königin Barbara von Cilli und Vlad II. aufeinandertreffen und sich in einen Kampf gegen Vampire stürzen. Parallel dazu begleiten wir Len auf einer Busreise in der Gegenwart, die unerwartet von Vampiren gestört wird. Das Buch besticht nicht nur durch sein beeindruckendes Cover, sondern auch durch einen gut geschriebenen Klappentext, der die Neugier weckt.

Die Charakterentwicklung ist hier besonders gelungen. Len zeigt im Laufe der Geschichte eine beeindruckende Entwicklung, während Barbara als die schwarze Königin eine kluge und starke Figur in einem mittelalterlichen Setting ist. Die beiden Handlungsstränge bieten eine spannende Abwechslung, wobei die Geschichte von Barbara und Vlad besonders fesselnd ist. Markus Heitz's Schreibstil ist packend, kurzweilig und flüssig, was das Lesen zum Vergnügen macht.

Zusätzlich beeindruckt die Vielfalt der paranormalen Wesen, die im Buch auftauchen, und die gelungene Integration historischer Elemente und Figuren. Ein kleiner Glossar am Anfang hilft, die historischen Bezüge zu verstehen. Das düstere Cover spiegelt die Atmosphäre des Romans gut wider und verspricht nicht zu viel. Insgesamt ein gelungener Vampirroman, der nicht nur Vampirfans begeistern wird. Ich freue mich auf eine mögliche Fortsetzung, da einige Fragen noch offen sind. Klare Leseempfehlung für alle, die historische Settings und spannende Geschichten mögen.

Bewertung vom 13.08.2023
Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle
Marquis, Krystal

Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle


gut

"Die Davenports" schildert die Geschichten von vier kühnen schwarzen Frauen im Chicago des Jahres 1910: Olivia, Helen, Ruby und Amy-Rose trotzen den rassistischen Gesellschaftsnormen und folgen unbeirrt ihrem eigenen Pfad. Olivia verliebt sich in einen Aktivisten, der sie für Politik und die Rechte schwarzer Menschen entflammt. Helen träumt von Autos und Technik, fernab der traditionellen Damenpflichten. Während Ruby zwischen eigenen Wünschen und familiären Erwartungen ringt, strebt Hausmädchen Amy-Rose nach der Eröffnung ihres eigenen Schönheitssalons.

Das Buch widmet sich den individuellen Wünschen und Herausforderungen dieser Frauen und beleuchtet essentielle Themen wie Rassismus, Geschlechterrollen und Klassenunterschiede. Die Erzählung erfolgt aus den Perspektiven der vier Frauen, was faszinierende Einblicke in ihre Gedanken und Entwicklungen ermöglicht. Der Schreibstil fließt mühelos, wobei die ersten Kapitel besonders mitreißend sind. Dennoch empfand ich den zweiten Teil des Romans als etwas schleppend und durchzogen von stereotypen Elementen. Die Entscheidungen der Protagonistinnen wirken oft schwer nachvollziehbar und typisch für Regency Romane.

Die wechselnden Perspektiven gestalten den Einstieg herausfordernd, verleihen dem Buch jedoch auch eine gewisse Tiefe. Dennoch bleibt die Darstellung oft zu oberflächlich, und eine intensivere Entwicklung der Charaktere hätte das Werk bereichern können. Das unerwartet offene Ende wirkt leicht abrupt. Insgesamt bietet "Die Davenports" eine angenehme, leichte Sommerlektüre. Diese Geschichte ist zwar lesenswert, neigt jedoch eher zur Unterhaltung eines jüngeren Publikums, und vermittelt ein seichtes, dennoch ansprechendes Leseerlebnis.

Bewertung vom 13.08.2023
Die Erfindung des Lächelns
Hillenbrand, Tom

Die Erfindung des Lächelns


gut

"Die Erfindung des Lächelns" ist ein packender historischer Roman, der in das Paris des 20. Jahrhunderts eintaucht und die französische Kunstszene lebendig aufzeigt. Authentische Charaktere und sorgfältig recherchierte Details verleihen dem Buch Tiefe. Dennoch wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt. Der Klappentext versprach eine atmosphärische und rasante Verbrecherjagd, während die Handlung eher ruhig und informativ verläuft. Die Suche nach der verschwundenen Mona Lisa führt durch das lebendige Paris der Belle Époque, beleuchtet die Künstlerszene und bietet viele Facetten. Doch die Vielzahl der Charaktere lässt die Geschichte stellenweise unruhig wirken. Empfehlenswert für Fans klassischer Detektivgeschichten und Kunstinteressierte. Besonders beeindruckend fand ich die meisterhafte Beschreibung des Belle-Époque-Paris im Erzählstil. Allerdings konnte mich die Story insgesamt nicht vollständig fesseln, daher vergebe ich 3 von 5 Sternen.