Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
flieder
Wohnort: 
Waldrohrbach

Bewertungen

Insgesamt 147 Bewertungen
Bewertung vom 04.09.2022
Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?
Strobel, Arno

Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?


ausgezeichnet

Patrick Dostert und seine Frau Julia genießen ihren freien Tag und wollten sich gerade gemütlich an ihren Frühstückstisch setzen. Doch die Türklingel lässt dieses Vorhaben erst einmal in den Hintergrund treten. Vor der Tür stehen zwei Kriminalbeamte, die Patrick mit der Misshandlung und Verschwinden von Yvonne Voigt, drei Tage vorher, in Verbindung bringen. Patrick ist der Name dieser Frau völlig unbekannt. Doch eine Freundin behauptet absolut glaubhaft, dass Patrick ein Verhältnis mit Yvonne hatte. Dieser Alptraum scheint allerdings schnell geklärt zu sein, den Patrick hat ein Alibi, dass in von jeder Schuld befreien soll. Doch ist es so einfach? Ein im Netz aufgetauchtes Video zeigt eine ganz andere Seite von Patrick, doch er behauptet weiterhin, dass es sich nur um eine Fälschung handeln kann.



Eigentlich wollte ich nur mal kurz in das Buch lesen. Ich habe es dann spätabends aus der Hand gelegt und zwar erst, als ich die letzte Seite gelesen hatte. Selten war ich so gefesselt von einem Buch. Ist es wirklich möglich, jemanden zu beschuldigen und das in einem Video, auch wenn derjenige es gar nicht sein kann? Es war faszinierend, wie der Autor Arno Strobel seine Leser lenkt. Die Spannung hat wirklich keine Sekunde lang nachgelassen. Aber alle Spekulationen lösten sich schnell in Luft auf. Die Charaktere waren so authentisch beschrieben, dass man ihnen jedes Wort glaubte. Das Thema war sehr interessant und glaubhaft umgesetzt und es zeigt, wie manipulativ das Internet sein kann. Der Schreibstil war gewohnt flüssig und einprägsam. Das hochglänzende Cover hat mir sehr gut gefallen und macht neugierig. Gerne gebe ich eine absolute Leseempfehlung für alle Thrillerfans aus und vergebe 5 von 5 Sternen

Bewertung vom 02.09.2022
Stille blutet
Poznanski, Ursula

Stille blutet


sehr gut

Die Moderatorin Nadine Just liest vom Teleprompter ihre eigene Todesnachricht ab und nur ein paar Stunden später liegt sie tot in ihrem eigenen Blut. Nadine war in der Redaktion sehr unbeliebt und galt als Biest. Ihr Exfreund Tibor Glaser will sich selbst ein Bild davon machen und fährt zum Studio. Es gibt zwar viele, die Nadine nicht gerade freundschaftlich gesinnt waren, aber ein Motiv haben sie nicht. Schon wenig später tauchen online weitere Nachrichten von einer bekannten Persönlichkeit auf, der auf die gleiche Art seinen Tod voraussagt. Brisant daran ist, dass, obwohl Tibor diesen Mann nicht kannte, Spuren von ihm am Tatort zu finden sind. Die Wiener Ermittler sind sich schnell einig, es kann nur einen Täter geben. Doch Tibor lässt das nicht auf sich sitzen und ermittelt nun auf eigene Faust. Doch jeder seiner Schritte werden beobachtet und schon bald beginnt ein Katz und Mausspiel



Die Autorin Ursula Poznanski versteht es meisterlich den Leser in ihren Bann zu ziehen. In ihrem neuen Thriller beschreibt sie, wie schnell ein Mensch zu einem Verdächtigen werden kann und wie schnell alles aus den Fugen gerät. Der Verdächtige Tibor, der zwar sehr naiv, aber trotzdem sehr sympathisch erscheint kämpft mit allen Mitteln um seine Freiheit. Doch genauso schnell muss er auch erfahren, will schnell sich Leute davon beeinflussen lassen und ihm seine Unschuld nicht mehr abkaufen. Mir hat der Schreibstil und die Thematik sehr gut gefallen und man war versucht, ständig weiterzulesen. Die Charaktere waren sehr glaubhaft und authentisch dargestellt. Das Cover passt sehr gut zu dem Thema. Trotz einiger Kleinigkeiten, die mir nicht ganz so gut gefallen haben, vergebe ich sehr gerne 4 Sterne und empfehle das Buch allen Thrillerfans.

Bewertung vom 01.09.2022
Die Vergessene
Slaughter, Karin

Die Vergessene


sehr gut

Andrea Oliver hat es endlich geschafft. Die Ausbildung als US- Marshal hat sie in der Tasche und sie ist bereit für neue Aufgaben. Bei ihrem ersten Einsatz soll sie eine Richterin beschützen, die seit einiger Zeit immer wieder Morddrohungen erhält. Brisant an der Sache ist, dass Andrea Bezug zu Longbill Beach hat. Hier kam es vor 40 Jahren zu einem bis dahin ungeklärtem Mordfall. Emily Vaughn, ein fast 18 jähriges Mädchen, deren Leben sich um Familie und Schule dreht. Die meiste Zeit aber verbringt sie mit ihrer Clique, auch wenn sie sich dort manchmal nicht ganz dazugehörig fühlt. Ihr heimlicher Schwarm Clay beachtet sie nicht wirklich so wie sie sich das wünscht. Doch die unbeschwerte Zeit wird sowieso bald zu Ende gehen, da sich, durch das Studium bedingt, die Wege bald trennen werden. Doch so weit wird es nicht kommen, Emily`s Geheimnis wird das bis dahin beschauliche Leben ganz schön durcheinander wirbeln. Doch es gibt eine Person, die anderes im Sinn hat und kein Interesse daran, dass Emily weiterlebt.



Schon lange bin ich Fan der Autorin Karin Slaughter und auch im 2. Band rund um Andrea Oliver wurde ich nicht enttäuscht. Sie versteht es meisterlich, den Leser auf die falsche Fährte zu schicken. Die Spannung wird von Anfang an sehr hochgehalten und wechselt gut nachvollziehbar zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Es ist erschreckend, wie schnell man durch einen einzigen Fehler ins Abseits rutschen kann und plötzlich mehr oder minder alleine dasteht. Das Thema wurde sehr gut umgesetzt. Das Cover passt gut zu dem Buch, auch wenn es etwas spektakulärer sein könnte. Mir hat es wieder sehr gut gefallen und ich vergebe gerne 5 Sterne

Bewertung vom 28.08.2022
Die Nachricht des Mörders / Fräulein vom Amt Bd.1
Blum, Charlotte

Die Nachricht des Mörders / Fräulein vom Amt Bd.1


ausgezeichnet

Alma Täuber und ihre Freundin Emmi Blume, die von ihren Freunden nur Blümchen gerufen wird, führen für die damalige Zeit in Baden-Baden ein recht selbstbestimmtes Leben, das von verschiedenen Vergnüglichkeiten geprägt wird. Mit ihrem Gehalt können sie sich eine kleine Wohnung leisten. Blümchen arbeitet in einem Blumenhandel und Alma verbindet als Fräulein vom Amt Telefongespräche. In die Gespräche hineinzuhören ist streng untersagt und die Aufsicht, von allen nur der Drache genannt, achtet peinlich genau darauf, dass das nicht geschieht. Nur durch einen Zufall wird Alma doch Zeuge von Bruchteilen eines Gespräches, doch genau diese Sätze lassen in ihr alle Alarmglocken schrillen. Nachdem sie einige Nachforschungen angestellt hat, erfährt sie, dass genau an der im Telefongespräch beschriebenen Stelle eine junge Frau grausam ermordet wurde. Nun ist Almas Ermittlerinstinkt erwacht und zusammen mit Blümchen schlägt sie einen nicht ganz ungefährlichen Weg ein.



Als Krimifan hat mir diese etwas andere Art der Kriminalistik sehr gut gefallen. Die Charaktere sind absolut identisch dargestellt. Ganz besonders erfrischend fand ich Blümchen, die lebensbejahend und mit Schalk im Nacken durchs Leben geht. Aber auch über die gestrenge Vermieterin Witwe Meier, die auf Männerbesuch wie der Teufel auf das Weihwasser reagiert, musste ich öfters schmunzeln. Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut einprägsam zu lesen. Das Cover gefällt mir sehr gut und sieht mit seiner goldenen Schrift sehr edel aus. Von dem Autorenduo, das unter dem Pseudonym Charlotte Blum recht erfolgreich ist, konnte ich schon einige vergnügliche Lesestunden erleben. Ich freue mich schon jetzt auf ein Wiederlesen der zwei sympathischen Fräuleins

Bewertung vom 28.08.2022
Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12
Carter, Chris

Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12


ausgezeichnet

Melissa Hawthorne wollte eigentlich nur einen vergnüglichen Abend auf der Party ihrer Freundin erleben. Erst in den frühen Morgenstunden lässt sie sich von einem Taxi nach Hause bringen. Dem Alkohol hat sie mehr als reichlich zugesprochen. Diesen Morgen wird ihre Halbschwester wohl aber nie mehr vergessen, denn sie findet die entsetzlich zugerichtete Leiche ihrer Schwester. Selbst Detective Hunter und sein Kollege Garcia, die für besonders abscheuliche Verbrechen hinzugezogen werden, haben solch eine Grausamkeit in ihren langen Berufsjahren noch nicht erlebt. Doch alle Ermittlungen laufen zunächst ins Leere. Ein Tatverdächtiger, den Melissa auf der Party kennengelernt hat, bleibt unauffindbar. Kaum wurden die Tatortspuren ausgewertet, erreicht die Detectives schon den nächsten Telefonanruf. Wieder wurde eine unmenschlich zugerichtete Leiche aufgefunden. Hunter und Garcia erkennen, dass für sie ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Wer ein Buch von Chris Carter in die Hand nimmt, weiß auf was er sich einlässt. Seine Szenarien sind regelrecht mit Blut durchtränkt. Für eingefleischte Thrillerfreunde ist Chris Carter der Geheimtipp schlechthin. Wer es blutig und gut durchdacht mag, ist hier genau richtig. Immer wieder fragte ich mich, wie man auf solch abartige Ideen kommt. Der tolle Schreibstil und die von der ersten Seite an hochgehaltene Spannung lassen das Thrillerherz höher schlagen. Dieses Mal hat mich ganz besonders der grandiose Abschluss des Buches fasziniert, mit dem man so nie und nimmer gerechnet hätte. Einfach nur Top. Auch das Cover ist für diese Hunter und Garcia- Reihe wieder typisch. Meine Freude auf Band 14 ist jetzt schon riesig. Hier vergebe ich sehr gerne 5 Sterne und spreche eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 15.07.2022
Der Aufstieg - In eisiger Höhe wartet der Tod
McCulloch, Amy

Der Aufstieg - In eisiger Höhe wartet der Tod


sehr gut

Cecily steht vor der Chance ihres Lebens. Der mittlerweile zu Weltruhm erlangte Bergsteiger Charles McVeigh gewährt ihr eines seiner seltenen Interviews. Allerdings ist es mit einer Bedingung verknüpft, sie muss mit auf den Berg. Er will in einem Jahr alle 8000er Gipfel besteigen und nun steht der letzte an, der berühmt- berüchtigte Manaslu. Obwohl sie schon einmal eine dramatische Entwicklung auf einem Berg erlebt hat, willigt sie ein. Doch was da auf sie zukommt ist kein Zuckerschlecken, nicht nur der Sauerstoffmangel in der Todeszone ist ein Problem. Immer wieder kommt es zu unerklärlichen Zwischenfällen, die Cecily zweifeln lassen. Vollends aufgeschreckt wird sie, als sie die Warnung erhält "" Ein Mörder ist am Berg, bring dich in Sicherheit"". Nun muss sie sich der Frage stellen - bleib ich hier oder steige ich ab in die Sicherheit.



Mir hat das Buch Der Aufstieg eigentlich ganz gut gefallen, der Spannungsaufbau war sehr gut umgesetzt und auch der flüssige Schreibstil verführt zum Weiterlesen. Ich hatte die ganze Szenerie vor meinem Auge und konnte mich gut in die authentischen Charaktere hineinversetzen, nur die Kälte konnte ich bei sommerlichen 32 Grad nicht wirklich spüren. Allerdings ging mir die Autorin, die selbst schon auf dem Manaslu war, zu sehr in bergsteigerische Detail. Auch gab es einige Szenen, die ich schlichtweg für unglaubwürdig halte. Aber der künstlerischen Fantasie sind ja bekanntlich keine Grenzen gesetzt. Wenn man über diese kleinen Dinge hinwegsehen kann, ist es ein unterhaltsames Buch mit dem man einige schöne Stunden verleben kann. Eine 5 Sterne-Empfehlung kann ich leider nicht abgeben, aber für 4 Sterne reicht es doch.

Bewertung vom 01.07.2022
Findelmädchen
Bernstein, Lilly

Findelmädchen


ausgezeichnet

Die harten Kriegsjahre, die Helga und ihr älterer Bruder Jürgen auf der Straße verbringen mussten sind vorbei. Ein glücklicher Zufall verschlug sie auf ein Weingut in Frankreich. Dort konnten sie Hunger und Kälte vergessen und verlebten eine schöne Kindheit. Doch die Freude ist riesig, als 10 Jahre nach Kriegsende Post vom Roten Kreuz im Briefkasten liegt. Die Suche nach den Eltern hat, zumindest was den Vater betrifft, ein Ende. Schnell sind die Koffer gepackt und es geht zurück in die Heimatstadt Köln, die einen wahren Aufschwung erlebt hat. Die einstigen Ruinen sind größtenteils verschwunden. Leider fehlt von der Mutter weiterhin jede Spur. Doch zumindest Tante Meta, eine Schwester der Mutter, lebt und nimmt sie in ihrem Haus auf. Doch Meta ist eine sehr kaltherzige Frau, die den beiden Geschwistern das Leben schwer macht. Helgas Traum ein Gymnasium zu besuchen lehnt ihr Vater aber kategorisch ab, stattdessen schickt er sie auf eine Haushaltschule. Sie ahnt nicht, dass das Praktikum, dass sie in einem Waisenhaus absolviert, ihr Leben von Grund auf verändert.



Als ich das Buch zu Ende gelesen habe dachte ich wow was für ein tolles Buch. Schon Trümmermädchen hatte mich in seinen Bann gezogen und ich war sehr neugierig auf das weitere Leben der damaligen Straßenkinder. Ich wurde absolut nicht enttäuscht und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Man schwankt öfters zwischen Lachen und Weinen. Das Leben in den 1950 Jahren, die Schwierigkeiten, die die Frauen durchmachen mussten ist gut und realistisch beschrieben. Die Figuren sind sehr lebensnah und authentisch. Der Schreibstil ist sehr flüssig und macht Lust auf mehr. Das Cover passt gut zum Thema. Ich freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin Lilly Bernstein und vergebe sehr gerne 5 von 5 möglichen Sternen und spreche für alle Freunde dieses Genres eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 26.06.2022
Was ich nie gesagt habe / Gretchen Bd.2
Abel, Susanne

Was ich nie gesagt habe / Gretchen Bd.2


ausgezeichnet

Die Gegenwart: Der Kölner Moderator Tom Monderath erfährt durch Zufall, dass er einen Halbbruder in den Niederlande hat. Als er ihn nach langem Zögern endlich kennenlernt, schaut er seinem Spiegelbild ins Gesicht. Seine Mutter Gretchen kann er mit diesem Thema nicht belangen, da sie dement ist und nicht mehr wirklich etwas dazu beitragen will. Immer wieder verschließt sie sich vor der Vergangenheit. So bleibt Tom nichts weiteres übrig, als mit seinem Bruder Henk selbst nach des Rätsels Lösung zu suchen. Durch eine DNA-Bank kommen noch weitere Halbgeschwister ans Tageslicht. Tom kann es nicht fassen, dass sein Vater Konrad seine Frau Greta so hinters Licht geführt hat. Sein Verhältnis war schon zu Lebzeiten des Vaters nicht das Beste, doch nun ist sein Hass auf ihn ins Unermessliche gestiegen.

Die Vergangenheit: Gretchen im jungen Erwachsenenalter hat es ganz bestimmt nicht einfach. Als sie mit 18 Jahren ein uneheliches Kind bekommt wird sie fast zur Ausgestoßenen. Schweren Herzens gibt sie ihr Kind ins Heim. Der Schock ist groß, als sie erfahren muss, dass das Kind adoptiert wurde. Immer wieder kämpft sie mit psychischen Problemen und auch die Ehe mit Konrad bringt ihr nicht die erhoffte Erlösung.



Lange habe ich auf die Fortsetzung von Gretchen gewartet, da mich schon der erste Band total gefesselt hat. Die Wartezeit hat sich gelohnt, da mich das Buch wieder von der ersten Seite an mitreißen konnte. Gekonnt wurde die Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpft. Man fiebert mit der jungen Greta mit. Aber auch ihr Mann Konrad, der seine ganze Familie im Krieg verlor und in Gefangenschaft geriet, musste sich sein Leben erst mühsam aufbauen und hatte es nicht leicht. Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut zu lesen. Die Figuren sind authentisch und lebensnah beschrieben. Auch wenn man es am Anfang nicht ahnt, so nimmt die Geschichte doch ein ziemlich brisantes Thema auf, was sehr gekonnt umgesetzt wurde. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und vergebe sehr gerne 5 Sterne

Bewertung vom 12.06.2022
Die Leiche am Deich / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)
Jensen, Joost

Die Leiche am Deich / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Eigentlich ist die Welt in Sünnum, das direkt an der Nordsee liegt, noch in Ordnung. Doch dann taucht am Strand die Leiche einer Frau auf. Das Opfer ist ausgerechnet die Frau des reichsten Milchbauern vor Ort, der mit krummen Machenschaften ständig versucht seine Belange durchzusetzten. Auch im Kroog, eine kleine Kneipe, in der sich die Dorfbewohner bei selbstgebrautem Bier immer wieder gerne treffen, wird heftig spekuliert. Schnell scheint ein Verdächtiger gefunden zu sein. Doch Gesine, die Besitzerin der Kneipe und von allen nur Tüdelbüdel genannt, kann nicht glauben, dass Enno etwas damit zu tun hat. So macht sie sich auf eigene Faust auf die Suche nach dem wahren Täter und kommt damit ihrer Tochter in die Quere, die als Kriminalpolizistin diesen Fall untersucht. Leider nimmt das Verbrechen noch kein Ende, denn nur kurze Zeit später taucht eine zweite Leiche auf .



Die Leiche am Deich ist der erste Fall der Friesenbrauerin. Die Idee des Kriminalromans ist an sich ganz gut, allerdings kam mir definitiv zu viel Bier , das von den Einheimischen Tüdelbräu genannt wird, vor. Auf fast jeder Seite waren die Wörter Tüdelbräu oder Tüdelbüdel zu lesen, was mich mit der Zeit doch schon genervt hat. Auch die ständige Einmischung der Mutter in die Arbeit ihrer Tochter kam mir extrem unrealistisch vor. Der Schreibstil ist dennoch flüssig und gut zu lesen. Die Charaktere sind gut beschrieben und größtenteils sympathisch. Das Cover zeigt eine typische Szene am Meer und gefällt mir recht gut. Mir gefallen Bücher, die im Norden spielen, eigentlich immer gut. So wäre es auch hier gewesen, wenn sich nicht das ständige Tüdel eingeschlichen hätte und viele Szenen einfach zu konstruiert wirkten. Leider kann ich keine 5 Sterne Bewertung abgeben, aber für 3 reicht es dennoch.

Bewertung vom 03.04.2022
Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2
Pötzsch, Oliver

Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2


ausgezeichnet

Wien im Jahre 1894. Bei einer Ausgrabung in Ägypten kommt der Ägyptologe Alfons Strössner nur knapp mit dem Leben davon, als er sich in der Wüste verirrt. In letzter Sekunde wird er von seinem Team gefunden. Einige Jahre später wird genau dieser, durch einen Zufall, als mumifizierte Leiche tot aufgefunden. Da auch schon vorher einige Männer aus dem Team überraschend starben vermuten anerkannte Experten einen Fluch, der auf der Expetition liegt. Inspektor Leopold von Herzfeldt ist davon allerdings nicht überzeugt. Für ihn ist klar es ist eindeutig Mord, auch sein kauziger Freund Augustin Rothmayer, der Totengräber vom Zentralfriedhof und selbsternannter Experte außergewöhnlicher Todesarten, ist von dieser These überzeugt. Allerdings bekommt Leopold von seinem Chef einen Maulkorb verpasst. Schließlich gibt es noch einige Mordopfer mehr in Wien und diese haben eindeutig Vorrang. Immer wieder werden schrecklich verstümmelte Leichen von jungen Männern aufgefunden, die in verschiedenen Bezirken Wiens auftauchen. Es beginnt ein Katz und Mausspiel, dass auch vor den unterirdischen Kanälen von Wien nicht halt macht. Doch immer wieder ist der Täter den Ermittlern einen Schritt voraus.



Schon der erste Band Das Buch des Totengräbers konnte mich restlos begeistern. Deshalb waren meine Erwartungen auch sehr hoch und ich wurde in keinster Weise enttäuscht. Schon zu Beginn wurde ich in die Geschichte hineingezogen. Der flüssige Schreibstil, die stets hochgehaltene Spannung und die Umsetzung der Geschichte zogen mich in ihren Bann. Auch wenn der liebenswert kauzige Totengräber Augustin dieses Mal nicht ganz so viel Action ins Buch brachte, so war er doch stets im Hintergrund zu erahnen. Den Figuren wurde der damalige Wiener Charme perfekt eingehaucht und machten sie sehr identisch. Der Autor Oliver Pötsch versteht es einfach meisterlich seine Leser zu unterhalten. Bisher wurde ich noch von keinem seiner Bücher enttäuscht und ich freue mich schon jetzt auf ein Wiederlesen. Für alle Freunde dieses Genres kann ich guten Gewissens eine Leseempfehlung aussprechen und vergebe sehr gerne 5 Sterne